Bin ich jetzt uninspiriert oder nur uminspiriert? Also von der ursprünglichen Inspiration quasi abgefallen, um einer anderen anheim zu fallen. Die Urinspiration jedenfalls wird vermisst, wobei das jetzt nichts mit pinkeln zu tun hat. Das wäre dann eher so etwas wie Urininspiration, von der ich nichts zu berichten wüsste. Na jedenfalls bin ich eher auf Abwegen beschäftigt, weniger mit Bloggen, weil mir dazu jedenfalls in der mir bekannten Weise der Antrieb fehlt. Die Ideen auch. Soll ich etwa etwas über Zypern schreiben? Was sollte das werden? Zypern gibt es nämlich gar nicht.
Zypern ist das Bielefeld an der Grenze zum Postkapitalismus. Zypern ist unmöglich. Als ob! Als ob die Großbriten eine Flugzeugladung voller Bargeld irgendwo hin flögen, weil sie befürchten, die Bankomaten gäben kein Geld mehr heraus! Da hat sich Reuters aber einen ganz schönen Scherz ausgedacht, und natürlich verbreitet dieser Fefe das sofort, weil der ja nichts für sich behalten kann, was an verschwörerischem Nonsens so kursiert. Dabei wissen wir ja nun wirklich nicht erst seit Schäuble, dass der Euro sicher ist und die Kleinsparer auch und die Bäume und die Häuser und die Kühe.
Wo ist drüben?
Darum ist es auch ganz folgerichtig, die Leute, die da für Unfrieden und Unmut sorgen, ordentlich an die Kandare zu nehmen. [Bei dem farblich leicht unterschiedenen Teil des vorangehenden Satzes, zu finden rund um “an die Kandare”, handelt es sich nicht um einen Link, dem man vielleicht einmal zu folgen erwägen könnte. Es handelt sich vielmehr um einen gottverdammten Lesebefehl. säzzer] Muss man denn in schweren Zeiten auch noch unterm Deckmäntelchen der Kritik – Kritik üben?
Da nimmt es nicht wunder, wenn jemand zu Besuch kommt in der Dunkelheit und die staatsbürgerlichen Pflichten in Erinnerung ruft. Das geht am einprägsamsten, indem der Officer mit einigen geballten Fingern auf die Stelle weist, der die Verfehlung entsprang. “Den Finger in die Wunde legen” ist schließlich auch den Journalisten erlaubt, da wird man doch wohl einmal über Waffengleichheit reden dürfen. Dazu ist tatsächlich nichts mehr zu sagen und auch nicht zu dem, was dann noch folgt. Es geschieht nichts ohne Grund. Niemand wird ohne Grund zum Schweigen gebracht, verhaftet oder gezüchtigt, so ist das in der Demokratie. Wem das nicht passt, der soll doch dahin gehen, wo das anders gehandhabt wird.
März 19th, 2013 at 23:29
Gefunden:
falllen
. [bei dem (..) könnte.
Dem Finger in die Wunde legen
März 20th, 2013 at 00:29
ohmann, der lesebefehl macht ja wieder richtig laune, vor allem in bezug gesetzt zu fefes nonsens-meldung zur nicht existenten zypern-bargeldversorgung. und das, nachdem hier grade als hintergrund bob roberts läuft (gibts grade in der tube mit wasweissich für untertitel im original).
ich bastel mal weiter. nach dem ganzen wahnsinn frag ich mich langsam für was.
März 20th, 2013 at 08:14
Lesebefehl befolgt mein F…r! Mich macht es wütend, wenn angesichts derartiger Zustände hier immer wieder, manchmal auf das bereits gelebte Modell verweisend der Vorschlag gemacht wird, die “Revolution” damit zu beginnen, dass man sich als Selbstversorger einrichtet, regelmäßig die selbstgebaute Hütte fegt, sein gesellschaftliche Nischendasein pflegt und sich materiell vom “Markt” unabhängig glaubt. Ackerbau Viehzucht auf der eigenen Scholle in der Kommune, abseits oder in der Diaspora mitten in der Metropole.
Selbstversorgende Schrebergartenökoromatik pur. Kants kategorischer Imperativ wird dabei völlig außer Kraft gesetzt.
Diese Aussteigermentalität nenne ich Flucht, Egoismus, Kampagnenunfähigkeit und verweigerte Solidarität mit denen, die dermassen am Arsch sind, dass sie nicht einmal auf die Idee kommen, vor ihrem Suicid noch ein paar der “Schlächter” mit auf die Reise zu nehmen. Das zeugt nicht vom “kommenden Aufstand” sondern von tiefer Resignation. Ich behaupte mal provokant, auf beiden Seiten.
Aber bitte, bitte nicht wieder eine Marktdiskussion draus machen.
So……….. jetzt lass ich das Adrenalin wieder entweichen.
März 20th, 2013 at 09:26
Ich bin zZt auch eher uninspiriert. Für das um- fehlt mir noch der Gegenstand… Ich mag mich nicht mal richtig über Kant echauffieren, mit seinem Scheiß-Subjekt, dem schon der eigene Leib, vom Rest der ‘Natur’ ganz zu schweigen, als Objekt entgegentritt. Und der dann auch noch empfiehlt, Gefühle, Antriebe und Neigungen mal gaaanz hinten anzustellen. Dagegen ‘staatsbürgerliche Pflichten’ satt. Ich glaube, der muß auch noch auf die Mütze haben. Aber nicht jetzt und hier… ;)
Ach ja, Zypern. Immerhin!
März 20th, 2013 at 09:51
“Urin[_]inspiration” hat das was mit “Ich hab’s im Urin” zu tun?? :-D
März 20th, 2013 at 10:04
Urinstinkt. Urin stinkt.
März 20th, 2013 at 10:05
Uninspiriert, uminspiriert, inunspiriert. Oder so. Ja, wenn man nicht mag, dass man ein Maulkorb der sanften Art (die unsanfte Art kommt vielleicht auch mal wieder) verpasst bekommt, muss man nicht mal wo anders hin. Was ein nettes System! Nimmt ja Rücksicht darauf, dass nicht jeder die Knete hat, um weg zu reisen….
Klar, Freiheit wird uns vorgeGAUCKelt. Wir merkeln nicht, was wirklich ist.
Ich bin selber etwas uminspiriert, ja geradezu despiriert.
März 20th, 2013 at 10:32
Ich transpiriere lieber jeden Tag, da wirds einem wenigstens nicht kalt. Und bei den Meldungen tagtäglich fällt einem das im Hinblick auf die Zukunft auch nicht schwer.
MfG
März 20th, 2013 at 10:42
@altautonomer’s “Aussteigermentalität”
Finde ich schwer diskussionswürdig. Ein gewisses Maß an Resignation und daraus folgendem Egoismus ist doch nur realistisch. Ein Stück Unabhängigkeit von der “Erwerbsarbeit” eröffnet ja auch wieder andere Möglichkeiten zur Solidarität.
Was bringt es, dabei zu bleiben, und permanent frustriert zu sein? Peinhart’s “Gefühle, Antriebe und Neigungen”, nein nicht seine, die kenne ich gar nicht. Aber die eigenen, die sind doch am Ende entscheidend. Kampf macht nicht glücklich, oder? Ich wünsche mir eher eine breite Bewegung, einen Aufbruch anstelle eines Aufstandes.
März 20th, 2013 at 15:44
Noch eine uninspirierte Intellektualkatastrophe. Weder wäre das in irgendeiner Form die ‘Abschaffung des Kapitals’ noch gäbe es für diesen beherzten Griff in die Mottenkiste überhaupt noch die Grundlagen. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts hätte man das vielleicht zähneknirschend noch als emanzipatorisches Projekt durchgehen lassen können, heute nimmer mehr.
März 20th, 2013 at 16:11
@Peinhart(10)
Nein.
“Als emanzipatorisches Projekt durchgehen lassen”, kann ich das zu keinem Zeitpunkt.
Liegt an den Personen, die da handeln (sollen). Das ist nämlich der Knackpunkt bei “emanzipatorisch”.
Abgesehen davon, wie kann “Verteilung anders organisieren” emanzipatorisch sein?
Wer verteilt da was – von und für wen.^^
… und wie bitte bringt so ein Projekt die Emanzipation der Lohnabhängigen ‘voran’?
Die gibt’s da nicht mal als welche, die überhaupt was zu stande bringen könnten…
Btw. also… laß(t) mich mit dem
sozialspezialdemokratischen Käse in Ruhe, käme eh nur wieder Staatsozialismus raus – mit ner richtig tollen zentralen Planwirtschaft.Vielleicht sagt das mal wer Sahra, denn anders kriegt sie die Grundbedarfe in der Volkswirtschaft nicht ‘ausreichend’ produziert, die selbstverständlich vorab geplant werden müssen, als die die Du (gefälligst) hast ;-)
März 20th, 2013 at 17:24
Wo nimmst du bloß die Energie her, den Leuten bei scheinbar kleinsten aber wichtigen Punkten ans Bein zu pissen? Ich find das wundervoll und möchte bei dir in die Lehre gehen. XD
März 20th, 2013 at 17:43
Sorge, daß die Zukunft (wieder) nur Vergangenheit wird…
März 20th, 2013 at 18:59
@ 3 und andre…
ich bin abschließend resigniert im Hinblick auf die Idee im großen Maßstab solidarisch zu sein, mit den Tibetern, den Zypriotischen Kleinspaarern, dem Regenwald auf Borneo, den Asylbewerbern in D mit den (bitte einfüllen),etc pp. Ich finde das Ansinnen nicht lächerlich und will es nicht dikreditieren, allein ich habe nicht die Kraft dazu. Momentan beende ich mein semiurbanes Dasein recht umfänglich nachem ich die letzten Jahre Kunst, Kultur und Jugendbildung beackert habe zu einem Einkommen (muss ich es schreiben?) das zum Auskommen nicht reichte. Ergebniss: drei Liter Bier am Tag, Burnout und eine fast zerstörte Familie. Jetzt bin ich den Gang gegangen, den soviele auf sich nehmen, nachdem die systemischen Verhältniss ins Subjekt wirksam transferiert worden sind und habe die Selbstpsychatrisierung eingeleitet. Um da raus zu kommen, bei mir wieder rein zu kommen, ziehe ich raus in die Pampa und will versuchen an mir zu arbeiten, letzthin dem einzigen Feld, das ich wirksam bestellen kann, mit der Absicht “heile” zu werden, weil Gesund am Ende nur die Abwesenheit von Krankheit meint und rein gar nix über den Leidensdruck an den gesellschaftlichen Verhältnissen aussagt, von denen ich woll annehmen kann, dass sie die meißten in diesem Forum in aller Härte treffen. “Heile” (lach doch!) ist dann auch meine Fiktion eines brauchbaren Selbst, das immerhin in der Lage wäre im bescheidenen (abstrakten) gesellschaftlichen Kontext (kleinklein)wirksam Solidarität üben zu können. Ein werktätiger Aufbruch also im kleinen und Abschied von zu Tode strapazierten Ismen und Theorien. 53° 12′ 8″ N, 13° 17′ 7″ O
März 20th, 2013 at 20:59
@ Wat.: Uff, vor Sorge überschlagen sich mir höchstens die Gedanken. Ich dachte jetzt eigentlich eher an Drogen, Geheimrezepte und Entspannungsrituale oder so – nich wirklich… Andererseits war an der Frage was ernstes, wie deine Antwort erkennen lässt.
@ bucca:T (14): Nichts für ungut aber an Freud’s Spruch von der dritten Kränkung des Menschen durch die Psychoanalyse is was dran. Diese nämlich war die Einsicht, Mensch sei eben nicht einmal “Herr/in im eigenen Haus”, d.i. das Ich im psychischen Haushalt (Es). Was ich damit sagen will ist, schätz ich mal, dass sich Solidarität schwerlich von “Selbstpsychiatrisierung” trennen lässt und umgekehrt. Macht das Sinn? Ich weiß nämlich nicht, ob ich das jemandem durcherklären kann, wem das jetzt nur nach ‘ner losen Gedankenfolge aussieht. Am kleinen Maßstab gibt’s allerdings gefälligst nix auszusetzen, also bitte nicht diesen vorauseilend entschuldigenden Ton, bitte. :)
März 20th, 2013 at 21:10
Ich meine, dass ein gärtchen oder so zumindest etwas bringt – und wenn’s nur ist, die bantam-mischung auszusäen oder sonst ein freies saatgut. und sein geld vom konto nehmen, so man noch welches hat. oder den lieblingskonzern boykottieren (gibt ja soviele). überhaupt: boykott! solange ich mich permanent infusionieren lasse von der gülle, die das system über mir ausgießt, kann ich noch soviel motzen. aber ernst nehmen kann ich mich dabei nicht mal selber.
ich finde, wenn man sich über zustände ärgert und zumindest im eigenen leben chancen sieht, diese zustände zu entfernen oder zu minimieren, dann kann man das auch tun. und nix mit resignation – ich finde, das sind tapfere leute, die das so durchziehen. bashing gibt’s ja leider gratis dazu, selbst von leuten, mit denen man eigentlich auf einer linie sein müsste.
März 20th, 2013 at 21:34
@bucca:T
Das ND beschäftigt sich in einem Artikel mit der Frage nach der Solidarität unter den “Betroffenen” des Systems als Grundlage für ein revolutionäres Potenzial. Der letzte Satz in dem Artikel bringt es mMn auf den Punkt:
“Die Perfidie, mit der massenmedial besänftigt wird, unterdrückt die Wut als Motor und schafft psychische Wracks dort, wo revolutionäre Masse sein könnte.”
via ad sinistram
März 20th, 2013 at 21:44
Zur massenmedialen Besänftigung passt auch das hier:
“ZEIT-Serie: Vorsicht, gute Nachrichten! Wir sehen die Welt düsterer, als sie ist. In einer neuen Serie zeigt DIE ZEIT, dass es uns in vielen Bereichen des Lebens besser geht als je zuvor. Lesen Sie Überraschendes in dieser und den kommenden Wochen.”
(in meinem Posteingang gelandet und als Beleg ja ganz brauchbar, bevors gelöscht wird)
März 20th, 2013 at 21:49
@cb jep. macht sinn für mich wenn ich eine Verbindung ziehe vom wissen um die bedingtheit des ich durch das es, woraus selbstpsychatrisierung als erkenntnissprozeß als notwendige bedingung für solidarität und umgekehrt emphatisches empfinden (hm, doppelung?) die allgemeingültigkeit psychischer prozesse konstituiert. so in etwa?
und so geht es dann bei meinem lamenti um eine weitestmögliche abwehr von zumutungen, damit viel unverstellter raum bleibt zur behandlung des von dir benannten konfliktes.
der vorausseilend entschuldigende ton ist bereits erster baustein, dämpft er doch eine sonst recht großsspurige attitüde…:~)
@frau lehmann ja, habe ich zur kenntnis genommen. der artikel von ad sinistram bringt es (wieder mal) trefflich auf den punkt, danke dafür (den hinweis)
März 20th, 2013 at 22:02
Mmmh, seit nunmehr drei Jahren(?) versuche ich hier immer mal wieder eine Diskussion in Gang zu bringen, wie sie der ND-Artikel auf kleiner Flamme anzuregen versucht. Schade, dass ich heute keine Lust zum diskutieren habe.
März 20th, 2013 at 23:01
Frau Lehmann 16.
“Solidarität unter den Betroffenen als revolutionäres Potential.”
Solidarität unter Betroffenen, die ist wohl bedingt vorhanden, soweit sich diese in einem überschaubareb Bezugsrahmen hält.
Solidarität verliert sich immer dann, je weiter das Subjekt, für das Solidarität aufgebracht werden soll, der eigenen Solidarität entgegensteht.
Die revolutionäre Masse! Jetzt muss ich tief durchatmen.
Georg Fülberth hat dazu mal etwas Interessantes geschrieben in Bezug auf die Sozialdemokratie und ihrem Image als Verräter an einem Teil der revolutionären Arbeiterbewegung.
Seiner Auffassung gemäss, wäre es durchaus berechtigt zu hinterfragen, ob die Mehrheit der Arbeiterbewegung überhaupt noch einen revolutionären Weg beschreiten wollte, und ob die Systemintegration für diese nicht vorrangiges Ziel war.
Es gibt dazu auch noch andere Autoren wie Jutta Ditfurth, Robert Kurz oder Thomas Ebermann die ihrerseits kein revolutionäres Subjekt ausmachen können.
Vielleicht ist es ja genau umgekehrt. Die massenmediale Besänftigung trifft genau auf den Zustand, die dieses Subjekt sich wünscht, weil dieses eben ganau nicht das sein will, was sich das ND wünscht.
März 21st, 2013 at 00:05
@troptard: Dein letzter Absatz hat was.
Viele hier kennen vermutl. die Studie über “Die Arbeitslosen von Marienthal” (tube, 4 Teile)
Es geht dabei um eine prospere Gemeinde in Österreich, deren Einwohner im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1931 in Massenarbeitslosigkeit absackten. – Die Studie hat den Begriff der “Müde-Gesellschaft” geprägt, also der Antriebslosigkeit durch Entzug des Lohnarbeitsverhältnisses. Statt revolutionärer Tendenzen entwickelten sie Apathie, Desinteresse, …
Ich würde das Attribut der Müde-Gesellschaft heute nicht nur den Hartzern attestieren, sondern einem Großteil aller, durch ihre Atomisierung in Einzelindividuen und der Auflösung der Sinnfrage, welche leer läuft unterm Befehl der neoliberalen Einfalt vom allseits geschäftigen Entrepreneur.
Da bedient der massenmediale Fetisch auch den zurechtgeformten Gemütszustand. Enteignung findet auch intrinsisch statt.
März 21st, 2013 at 00:06
@troptard
“Vielleicht ist es ja genau umgekehrt. Die massenmediale Besänftigung trifft genau auf den Zustand, die dieses Subjekt sich wünscht”
Das hängt vom “Subjekt” ab. Wer die volle Härte des Systems zu spüren kriegt, weiß, dass die Besänftigung gelogen ist. Aber das Wissen nützt ihm nichts, wenn er tagtäglich das Gegenteil von dem erzählt bekommt, was er in der Realität erlebt. Ähnlich geht es dem, der “klug” genug ist, den schönen Schein zu durchschauen, selbst wenn er nicht bereits im gesellschaftlichen Abseits gelandet ist. Beide brauchen schon ganz ganz viel Kraft, um nicht daran zu zerbrechen, wenn ihnen von allen Seiten eingebläut wird, dass nicht wahr sein soll,was sie erleben und erkannt haben. Das ist es, was, denke ich in dem Artikel zum Ausdruck gebracht wird mit dem Begriff “psychische Wracks”.
Ja, und dann gibts auch die, die sich gerne besänftigen lassen, um nicht sehen zu müssen (oder nicht sehen wollen oder können?), was evtl. auf sie selber zukommen könnte, nach dem Motto: Ich lass mir doch meine heile Welt nicht kaputt machen. Das ist mit Sicherheit noch eine Mehrheit.
Tja, wie wirklich ist die Wirklichkeit? Die Manipulation ist schon gewaltig und der Verdrängungsmechanismen gibt es einige. Irgendwie ja auch ein Segen für die, bei denen das funktioniert.
Ist aber eben gar nicht toll, wenn die, die die Möglichkeit und die Macht haben, gesellschaftliche Entwicklungen nachhaltig zu beeinflussen, unter Realitätsverlust leiden, und das eigentlich ohne Not.
März 21st, 2013 at 00:37
@Reinplatzer Nro. 22: “…den Hartzern attestieren…”
He, he, he,…ich gebs zu, manchmal bin ich müde, sehr müde. Selbst die kleinen Freuden des Alltags können einen dann nicht mehr aufheitern. Meine zweitjüngste fasst bei nem Angebot zu, bezahlte Arbeit nennt man sowas. Kenn den Mann seit dreisig Jahren, hat unsre Tiere medizinisch betreut, ich sag – Ja, warum nich. – Die Entäuschung konnt nicht grösser sein…
Schaffen wir das verfluchte Geld endlich ab, statt es zu retten, werden wir wieder Menschen…
Einer unsrer regelmäßigen Wintergäste, ein stolzer Graureiher, is vorgestern verunglückt. Naja, vielleicht schafft er`s über`n Berg zu kommen…er is in guten Händen.
März 21st, 2013 at 00:38
Hier sind mal die wichtigsten Strategien der massenmedialen Besänftigung zusammengefasst.
März 21st, 2013 at 00:58
Ach ja, DAX wieder über 8000, die Märkte sind beruhigt…
März 21st, 2013 at 01:32
@langlode. Oh, Reiher sind anmutige und heikle Geschöpfe, pflege ihn bitte sorgsam.
“…den Hartzern attestieren…” He, he, he,…ich gebs zu,
Wir Hartzer dürfen uns sowas auch mal an den Kopf werfen. Als Insider reden wir ja nicht über uns sondern zu uns ;-)
Schaffen wir das verfluchte Geld endlich ab
Geld statt Vertrauen: Geld schafft ja kein Vertrauen, wie man landläufig so sagt. Geld ersetzt es, oder besser: reduziert es. Je länger ich kein Geld habe, desto mehr meldet sich hier und da eine Art Instinkt zurück: Vertrauen statt Geld. Schon öfter dachte ich mir insgeheim, @langlode, du bist so einer (nebst anderen), die Art wie du auftrittst, dem ich es schenken würde.
Vom “Prinzip Verantwortung”, wie es Hans Jonas entwickelt, hielt ich einst viel. Wenn ich heutzutage wieder darin blättere, kommt mir vieles darin so moralinsauer vor, dass ich darüber tatsächlich müde werde und ich dachte mir schon öfter: Verdammt, warum hat er sich nicht ans Prinzip Vertrauen gemacht?
Aber das ist ja alles nur beschriebenes Papier. Vertrauen ist ein Instinkt, der unterm Geld begraben liegt, ihn freizulegen hilft kein Papier sondern die Praxis.
März 21st, 2013 at 07:11
@Reinplatzer: Ne, bei mir is der Vogel nich, das wär ein “Fest” für Frau Trulla. Misverständlich ausgedrückt. Die Entnahme eines geschützten Tieres aus der Natur ist auch rechtlich nicht so einfach, hier war`s ein Notfall. Da wird`s keine Probleme geben. Aber in diesem bekloppten Pagraphenstaat weis man ja nie.
Das Geld lastet inzwischen wie Blei auf den Gedanken, sie sind eben nicht mehr frei, so wir der olle Heine sich das dachte.
Der hoffentlich letzte Wintereinbruch ereilt uns erst jetzt, über nacht hats kräftig getaut…
März 21st, 2013 at 07:46
Der hoffentlich letzte Wintereinbruch
Moin. Ja, hoffentlich. Werde auch allmählich meine Frühlingsplatte auflegen und die Tristesse hinfortschmelzen. :-)
Halb-OT: Panama ist eine Oase
März 21st, 2013 at 11:52
Geldprobleme? Ich will eigentlich keine Werbung machen, aber Geld macht sich doch von selbst mit einem Bitcoin Miner.
Mit 60GH/s erhält man bei aktuellem Schwierigkeitsgrad und Umrechnungskurs Bitcoins im Wert von ungefähr 119.000 Euro/Jahr. Ich habe auch niedrigere Werte gefunden. Der von mir eben benutzte “Bitcoin-Rechner” ist wohl ein sehr optimistischer. Das Teil kostet 1.300 usd und hat eine Leistungsaufnahme von 60W. Die Stromkosten und der Internetzugang sollten sich also davon bezahlen lassen.
Dazu muß ich sagen, dass der Schwierigkeitsgrad in immer kürzeren Abständen steigen wird und damit die Summe eh unrealistisch ist.
Außerdem muß ich zugeben, dass mir das genauso verrückt vorkommt, wie das Geldsystem an sich. Also bitte schlagt mich nicht.
p.s.: Realistischere Werte gibt es hier in der unteren Tabelle. Okay, ganz unten steht auch, dass die Hauptgewinner die Verkäufer dieser Geräte sein werden. Wer hätte es gedacht. ;-)
März 21st, 2013 at 13:18
Tscha, @R@iner, die ham den Brecht halt nicht nur gelesen…
März 21st, 2013 at 13:30
@langlode: Ja, scheint so. Irgendwann muß nur dann noch herauskommen, dass die Erfinder dieser “alternativen Währung” den größten Reibach gemacht haben.
März 21st, 2013 at 13:44
Jeden Tag steht irgendwo auf der Welt ein Dummer auf, musst`n nur finden…
Mach jetzt die Post reich…Einwurf-Einschreiben 2. Gewichtsstufe, macht zweifuffzich!
März 21st, 2013 at 13:58
@Wat. #13
Was hältst du von dieser Definition von Zukunft:
“Zukunft ist zu Ende gebrachte Geschichte.”?
(Daniela Dahn: Wir sind der Staat! -lesenswert, finde ich)
März 21st, 2013 at 15:27
@Frau Lehmann(34)
Frag mich mal bitte in drei Wochen odda so noch mal, auf den ersten und zweiten Blick klingt mir das suspekt…
Ich bin nämlich nicht der Staat, auch nicht in und mit einem “wir” und kann das auch nicht werden.
https://www.rationalgalerie.de/archiv/index_2_404.html
Edit: Vielleicht sollte ich noch dazu schreiben, daß bisher (fast) alles, egal ob runde Tische oder Rätesysteme entweder nicht mit der Warenwirtschaft brechen (können) oder nicht mit einem, wenn auch imperativen, Oben und Unten – oder gar beidem nicht.
März 21st, 2013 at 16:42
@Wat.
Die Frage, ob du/wir der Staat bist/sind, hab ich doch gar nicht in den Raum gestellt. Meiner Meinung nach ist es sinnvoller, aus der Vergangenheit zu lernen in dem Sinn, wie es die These von Daniela Dahn zur Zukunft initiert (das zu Ende bringen, was nie zu Ende gebracht, aber durchaus schon angedacht war) statt alles zu verwerfen, weils nicht entsprechend umgesetzt wurde/werden konnte.
War als Gegenthese zu deiner Sorge um die Zukunft als Wiedergeburt der Vergangenheit gedacht, mehr nicht.
März 21st, 2013 at 16:59
Ich bezweifle, dass das was ‘fällig wäre’ tatsächlich schon mal angedacht wurde, da bislang nie wirklich der ‘Wert’ (und die ‘wertschaffende Arbeit’) in Frage gestellt wurde, sondern eigentlich immer nur Privateigentum und Markt (und im Falle Wagenknecht jetzt noch nicht einmal das mehr). Wie die Geschichte ausgeht, wissen wir aber wie gesagt schon…
Edit – der Trenner scheint Tücken zu haben… demnächst probiere ich Mönchsgrasmücke’.
Ha – wusst ich’s doch. ;)
März 21st, 2013 at 17:15
@Frau Lehmann(36)
Nur der Satz alleine stehend, wäre mE so das non plus ultra, odda so.
Solche Sätze stehen aber selten allein, also gehe ich ‘Kontext suchen’.
Also, dreist wenn er Deinem Kopf entsprungen wäre, hätte ich nachgehakt…
Du hast mir freundlicherweise gleich dazu geschrieben, in welchem Zusammenhang ich ihn sehen kann/soll/darf/muß.
Als Gegenthese (Überschrift) ist er phantastisch.
@Peinhart(37): Die Tücken der neuen Rechtschreibung, der Trenner trennt schon richtig. Nichts mehr mit ck wird k-k oder trenne nie st, denn es tut ihm weh, odda so.
Ich bleib noch ‘nen büschen bei der alten Rechtschreibung, bin ja kein Amt, also gehen mich DIN nichts an…
Edit: Doch wurde schon mal angedacht, sogar schon einmal ‘angeprobt’ – Pariser Kommune 1871 – die wirklich guten Sachen kommen nämlich aus der Praxis ;-)
März 21st, 2013 at 17:26
Wagenk-necht wäre korrekt getrennt? Ächt jätzt?
März 21st, 2013 at 17:32
LOL @Peinhart, nee, das denn doch nicht.
Stellt das der Browser bei Dir so dar? Hier am iPad paßt “Wagenknecht” noch auf die Zeile… (Edit: Oder hast Du die “Sahra” davor herausnehmen müssen, daß es paßt?)
Ich mache hier oft gruselgrauslige Flüchtigkeitsfehler, die ich dann auch erst sehe, wenn die Editier-/Korrekturfunktion lange dicht ist, aber manches merke ich gleich, und ich will eben
Inter-esse und Päd-ago-gik immer noch so getrennt sehen^^
März 21st, 2013 at 18:55
@Peinhart
Gut. Dann bist du wahrscheinlich weiter als ich und ich verabschiede mich jetzt erstmal.
@Wat.
Ich hab nicht den Zusammenhang geliefert, sondern nur die Quelle, weil diese These ganz einfach nicht von mir stammt, sie mich aber durchaus überzeugt hat. Man kann auch über Thesen diskutieren, ohne den Zusammenhang, den der Urheber der These hergestellt hat, unbedingt berücksichtigen zu müssen oder in allem mitzugehen, dachte ich jedenfalls.
März 21st, 2013 at 19:45
Ich bin vielleicht manchmal etwas (über-)vorsichtig (geworden)
März 21st, 2013 at 19:55
Die Arbeit in frage stellen. Die heldenhaften Opelaner
haben den Sanierungsplan zurückgewiesen. Noch so ein Sieg und der Krieg ist verloren.
Da bedarfs doch nich mal einer guten, schlüssigen Theorie um zu begreifen dass die Aktionäre die sdddAh loswerden wollen.
Gut, vielleicht sollten wir erst mal alle Lutherdenkmale schleifen. Schliesslich ist das Motto des L-Jahres 2013 `Reformation und Toleranz`.
März 21st, 2013 at 21:04
Auch die Moderne kann, wenn se will, sehr ansprechendes bieten.
https://www.kmphilately.com/index.php?a=2&b=10121482
Is ne kleine Besonderheit bei, vlt. findet`s wer…
März 21st, 2013 at 21:18
@langlode: Es fehlt der bestimmte Artikel. Richtig müsste es heißen: “L’année du buffle”.
März 21st, 2013 at 21:30
Langlode44, 43.
Habe ich bei Robert Kurz ausgegraben: “Vom Verfallsdatum des Kapitalismus.”
“Die Härte überhaupt, jetzt in der Krise. Wir sind Opel!
Aber irgendwie hört’s ja mal auf. Aber das ist diese Identifikation sogar noch mit dem eigenen betriebswirtschaftlichen Funktionsraum obwohl man bereits weiss, dass man sozusagen Toter auf Urlaub ist, demnächst rausgeschmissen wird.”
Ist schon ein scheiss Spiel, wenn der Mensch die Arbeit als immerwährende Notwendigkeit anerkennt, die nicht hinterfragt werden muss, weil sie die Menschheitsvoraussetzung an sich ist, ohne irgendeinen historischen Unterschied.
Die Eltern haben das vorgelebt. Was sie verschwiegen und selbst noch nicht einmal bemerkt haben, dass es Lohnarbeit ist und dass es jemanden braucht, der ihre Arbeit braucht.
So hat sich ihr Leben abgespielt zwischen Arbeit und Freizeit (der Zeit, die ihnen gehörte), Kündigung, Arbeitsamt und Arbeitssuche und wieder Arbeit.!
Entschädigung haben sie auch gefunden, im Konsum. Das Auto, der Fernseher, die HiFi-Anlage, die neue Schrankwand. Was anderes haben sie sich nicht vorstellen können.
Und die Opelaner, sind sie heute schlauer geworden?
März 21st, 2013 at 21:43
@R@iner: Dann wärn`s zwei Besonderheiten, ich hab keine Ahnung vom französschen.
“Lettre Prioritaire 20g”, gilt also auch bei 1000% Teuerung. Kaufen sie jetzt…
März 21st, 2013 at 21:56
@troptard:
Wenn Marx daneben gelegen hat dann mit seiner Einschätzung dass die Proletarier den Spuk beenden.
Stell dir vor, es ist Arbeit und keiner geht hin. Nix Streik, nix Auto faaahn auf Aaaabeid, einfach zu hause bleiben, und das machen Millionen, Auf sowas wärn die Damen und Herren, die sich die Unternehmer und Unternehmerinnen nennen nicht vorbereitet. Da täten se blöd aus der Wäsche gucken. Streik, was soll das, wir (die “guten”) sind vorbereitet, ihr (die Dummen) verliert.
Man könnt minimum 325687 Seiten drüber referieren, es betrifft ja nich nur die Lohnabhängigen eben auch die Masse der Kleinunternehmer, die stecken ja in der selben Sche…
Aber wie geschrieben, als erstes schicken wir den Luther zur Hölle…
März 21st, 2013 at 22:03
Dann hab ich da was falsch verstanden, wenn ich (ihn) immer (noch) verstehe: Die Arbeiter (Edit: ok, die Proletarier) sind die einzigen, die das beenden können…
März 21st, 2013 at 22:09
@Wat.: Schon, die Frage ist doch aber, wie sie das tun können und da gebe ich langlode recht: Dieses auf der Straße herumstehen und um Arbeit – naja, um mehr Lohn, um weniger Stunden und dieses Zeug – betteln ist irgendwie nicht nur out, sondern eine Verkehrung der Verhältnisse. Hast Du dir mal angeguckt, wie neulich wieder möglichst unauffällig bei der Bahn gestreikt wurde? Soll das ein Witz sein? Falls ja, ist die Pointe an mir vorrübergegangen.
Wir brauchen da aber nicht wirklich drüber diskutieren. Ich habe wahrscheins deinen Satz einfach nicht richtig verstanden.
März 21st, 2013 at 22:13
Ne, @ Wat., nich du, sondern viele haben es falsch verstanden, sehr viele. `s müssen die fast 100% verstehen. Da es das System selbst ist welches den Mist verursacht sollten es praktischerweise auch alle Mitspieler begreifen dass wir auf dem Holzweg sind. Nich ganz einfach die Aufgabe die wir hier lösen müssen. Und dämlicherwise wird auch noch die Zeit knapp, sehr knapp…
März 21st, 2013 at 22:21
@langlode: Die Aufgabe ist, dass die Menschen in aller Welt zu mehr Selbstvertrauen finden. Das können die aber nur selbst erledigen. Im Höchstfall können sie sich dabei gegenseitig unterstützen. Eigentlich ist es ein unglaublicher Vorgang, dass 0,1, 0,01 Prozent oder sogar nur ein paar hundert Familien hier sagen, wo es langgeht.
März 21st, 2013 at 22:25
@R@iner(50)
Was ‘erwartest’ Du?
Wir hier, die Zeit und ‘Lust’ haben, uns mit so etwas zu ‘befassen’, haben ja so mal alle zusammen genommen, nicht mal ‘ne Ahnung, was Emanzipation von den Verhältnissen ist. Was das bedeutet, wie es (vielleicht) aussehen könntetetete.
Wo ist ‘jemand’, der ihnen eine (andere) Perspektive aufzeigt, die sie gehen könnteteten, die sie nicht wieder im alten Schlamassel verrät.
Die einen wollen gleich Revolution und hinterher überlegen, was sie dann machen, die nächsten auch gleich Revolution und haben schon den richtig tollen Plan, das Altgewollte diesmal besser umzusetzen, die übernächsten wollen alles anders und alles gleichzeitig.
Und dann komme ich und erzähl was von Emanzipation, freiwilliges Zusammentun/-arbeiten und Kommunalisierung und Demokratisierung… und daß das mE nur ‘kleinteilig’ anfangen können kann.
Ich krieg da unumwunden die ganze Palette von “Arbeit gehört abgeschafft” der Wertkritiker” bis “Die will auf die Bäume zurück” und “Wo krieg ich dann Autos, Konsumartikel, Urlaubsreisen etc. pp. bei Kommunen her” an die Backe ‘geklebt’…
… seis drum.
Aber wer gibt bitte den Lohnarbeitern oder besser den Lohnabhängigen mal das Selbstvertrauen, daß sie es schaffen könnten, wer mäkelt nicht ständig rum, daß sie dies und das aber nicht ‘richtig’ wollen, statt sich zu ihnen gemeinsam zu stellen, ihnen zu helfen, das zu kriegen, was sie haben wollen und dabei Zusammenhänge (einfach nur Zusammenhänge) zu erklären.
Was sie nicht wollen, findet nicht statt – so einfach.
(Unabhängig sogar davon, ob sie das wissen oder nicht)
Btw. Ich bin auch gegen den Sanierungsplan von Opel.
… daß ich dafür andere Gründe habe, steht da auf dem zweiten Blatt.
März 21st, 2013 at 22:30
@R@iner, yes, aber es sind schon hunderte, wenn nich tausende die der AfD nachrennen, völlig enthirnt… Sei`s drum, noch ist Polen nicht verloren (weis nich wer`s gesgt hat).
Brecht nannte es einen unerhörten Vorgang`…
März 21st, 2013 at 22:32
@Wat.: Von mir kriegste sowas nicht zu hören, weil ich zu wissen glaube, dass ich mich erst einmal selbst von vielen Dingen emanzipieren muß. Sollte ich dann ein gutes Beispiel abgeben – außerdem ergeben sich quasi automatisch andere Verbindungen -, dann kann ich immer noch sagen: Hey, guckt mal, das geht so und so. Bleibe ich nur in der Theorie, dann wird sich niemand angespornt fühlen, seine eigenen Kreise zugunsten einer spinntisierten Unsicherheit aufzubrechen.
Dieser ‘Jemand’ bist also schon Du. Aber erst, wenn Du selbst noch ein paar Schritte weiter gegangen bist.
@langlode: Jaja, die AfD wird uns retten. Henkel und der eine aus dem Thyssen-Vorstand wissen, was der einfache Arbeiter braucht.
März 21st, 2013 at 22:39
@R@iner, es war ja gar nicht der persönliche Vorwurf an Dich. Mit Dir kann man ja ‘freie Ansätze’ diskutieren, Deine Sympathien für den Anarchosyndikalismus machen es (mir) leichter – und ich bin gewiß kein Anarchist – teile aber viele Ansätze mit ihnen.
Weil ich denke, so kann Emanzipation ‘anfangen’ – Menschen werden es aber nur ‘schaffen’, wenn sie sich irgendwann mal als Individualisten im Gemeinsamen finden.
… Das ist alles andere als Gleichmacherei (was Du allerdings auch noch nie gesagt und vermutlich auch nicht gedacht hast)
Edit: Es geht mir nicht (nur) um die Theorie, die besten Ideen für diese kommen eh immer aus der Praxis, da sieht ‘man’ recht schnell, was ‘funktioniert’ und was nicht. Aber ich denke, daß der Ansatz selbst unter uns ‘erörtert’ werden sollte…
März 21st, 2013 at 22:42
@Wat.: Vorwürfe? Du, ich fühle mich in keinster Weise angegriffen.
März 21st, 2013 at 22:43
Danke, denn das hab ich auch (noch nie) gewollt. @R@iner
März 21st, 2013 at 22:45
`Ja, @Wat. “Ich krieg da unumwunden die ganze Palette von “Arbeit gehört abgeschafft” der Wertkritiker” bis “Die will auf die Bäume zurück” und “Wo gibts dann Autos, Konsumartikel, Urlaubsreisen etc. pp. bei Kommunen her” an die Backe ‘geklebt’…
… seis drum.”
Ganz grosses Problem. Wenn hier demnächst, ich schätze 1,5 bis 2 Jahre die Kreditlinien vollends reissen dann steh die ach so Klugen da. Dann stapfen 80 Mio `Deutsche`barfuss durch den Schnee, mag sein dann hörn die Deppen dir oder mir oder andern endlich zu. Kann aber auch nich sein.
Ich bin für kleinteilige Lösungen, hält den Schaden evtl. etwas geringer, ne Revolution kriegste nich hin…
März 21st, 2013 at 22:49
Die gibts @langlode44, wenn aus den vielen kleinteiligen Lösungen die Notwendigkeit erwachsen ist, daß das hier endgültig in die Tonne gehört – aber am Ende der Bewegung nicht am Anfang.
… Ist olle Marx ohne Verfälschung durch zb. Bakunin und Lenin.
(konnte und wollte ich mir nicht verkneifen)
März 21st, 2013 at 22:51
langlode44, 48.
“Wenn Marx daneben gelegen hat…”
Na ja, zu seiner Zeit war das Proletariat ( die Arbeiterklasse) noch nicht der bescheidene Anteil von heute.
Was er aber auch hatte, war mehr als eine Ahnung davon, was passieren wird, wenn sein Proletariat einfach keine Lust zu dem haben sollte, was er sich gewünscht hat.
Selbst wenn die Menschen ( hier spricht er nicht mehr vom Proletariat) sich nichts anderes mehr vorstellen können, als unter den gegebenen Verhältnissen weiterzuleben, so wird ihnen das nichts nützen. Der Kapitalismus stösst unwiderruflich an seine innere Schranke ( Abschmelzen der mehrwertschaffenden Arbeit durch wissenschaftliche Agenzien). In den Gesellschaften baut sich eine ungeheure Spannung auf, die in die Barberei führt.
So jetzt schlagt mich! Habe Marx, wie ich es oft mache, aus dem Gedächtnis zitiert, weil ich auch gerne faul bin.
Der Sinn bleibt erhalten.
März 21st, 2013 at 22:58
Is in etwa meine Hoffnung, @Wat..
Lenin hatte da nen Problem, hat ganz schnell festgestellt dass da keine Massenbewegung war, musste das Ganze selbst in die Hand nehmen.
Auf Marx lass ich da nichts kommen, eben weil er das Ende offen gelasen hat…”Kommunismus ist Genuss, oder wird nicht sein.”… Ich hoffe das erste…
März 21st, 2013 at 22:58
Nein, ich schlag Dich nicht @troptard, wie käme ich dazu – aber ich ‘fordere’ mir das Originalzitat von Marx(!) für die innere Schranke ein ;-)
März 21st, 2013 at 22:58
Bin müde und schalte mich weg. Gute Nacht!
März 21st, 2013 at 22:59
Gute N8 @R@iner – Sleep well.
März 21st, 2013 at 23:00
Frau Trulla muss noch mal raus…
März 21st, 2013 at 23:14
Ja, @troptard, das Kapital ist am Ende seines Weges angelangt, und dmit auch sein sichtbarer Ausdruck, das Geld. Aber ihm, dem K., ist es gelungen den Geist der Menschen fürchterlich zu vernebeln. Das Ende des K´s könnte das Ende des Menschen sein, muss es aber nicht.
Das ist meine Hoffnung. Ohne Hilfe der Vulkanier…
denn die werden nicht hier reinschauen…mit Sicherheit nicht…
März 21st, 2013 at 23:30
@ Wat. 53.
“… nicht mal ‘ne Ahnung, was Emanzipation von den Verhältnissen ist.”
Ja! Das ist zutreffend. Ich frage mich aber auch, selbst wenn wir mehr als nur eine Ahnung hätten, wir mehr damit erreichen könnten als uns selbst.
Ich gestehe, ich bin Pessimist. Für mich sind die Verhältnisse in denen wir leben( global betrachtet ) nicht mehr reversibel. Also Endzeitstimmung bei mir.
Vielleicht hatte dieser Japaner, der nach dem Zusammenbruch des “real existierenden Sozialismus” vom Ende der Geschichte geschrieben hat, doch recht. Nur anders als er es sich gedacht hatte.
Gute Nacht!
März 22nd, 2013 at 00:19
OT – nunajaach – https://cruisetotheedge.com/ , jetzt ist aba echt Endzeit.
März 22nd, 2013 at 08:14
69 pillepalle: Versteh ich wieder nicht. Mach mir nicht meine Lieblingsbands (Yes 2 x life gesehen) madig. Dachte, die wären alle bereits in Rente.
Und da wir gerade so schön bei OT “U-Musik” sind:
Gegen die ECHO-Nominierung von Frei.Wild gab es Protest, gegen die Nominierung der genauso widerlichen, lediglich eine andere, schenkelklopfende Konsumentenaltersklasse erreichenden Kastruther Spatzen dagegen nicht. Dabei sind die letzteren in meinen Augen genau so gefährlich, wenn nicht sogar noch extremer, weil sie im ÖR-Fernsehen beliebte Gäste sind und ein noch größeres Publikum erreichen.
März 22nd, 2013 at 09:21
@altautonomer-Ich würde mir Saga auch gern mal wieder live anschauen, aber auffem Traumschiff in der Karibik ? Das Alter erreich ich nicht mehr, um mir das anzutun.
März 22nd, 2013 at 09:27
@Frau Lehmann – nicht verabschieden, das fänd ich schade.
@Wat. – Meintest du dieses ‘Originalzitat’…?
“Es ist nicht mehr der Arbeiter, der modifizierten Naturgegenstand als Mittelglied zwischen das Objekt und sich einschiebt; sondern den Naturprozeß, den er in einen industriellen umwandelt, schiebt er als Mittel zwischen sich und die unorganische Natur, deren er sich bemeistert. Er tritt neben den Produktionsprozeß, statt sein Hauptagent zu sein. In dieser Umwandlung ist es weder die unmittelbare Arbeit, die der Mensch selbst verrichtet, noch die Zeit, die er arbeitet, sondern die Aneignung seiner eignen allgemeinen Produktivkraft, sein Verständnis der Natur und die Beherrschung derselben durch sein Dasein als Gesellschaftskörper – in einem Wort die Entwicklung des gesellschaftlichen Individuums, die als der große Grundpfeiler der Produktion und des Reichtums erscheint. Der Diebstahl an fremder Arbeitszeit, worauf der jetzige Reichtum beruht, erscheint miserable Grundlage gegen diese neu entwickelte, durch die große Industrie selbst geschaffne. Sobald die Arbeit in unmittelbarer Form aufgehört hat, die große Quelle des Reichtums zu sein, hört und muß aufhören die Arbeitszeit sein Maß zu sein und daher der Tauschwert [das Maß] des Gebrauchswerts. Die Surplusarbeit der Masse hat aufgehört Bedingung für die Entwicklung des allgemeinen Reichtums zu sein, ebenso wie die Nichtarbeit der Wenigen für die Entwicklung der allgemeinen Mächte des menschlichen Kopfes. Damit bricht die auf dem Tauschwert ruhnde Produktion zusammen, und der unmittelbare materielle Produktionsprozeß erhält selbst die Form der Notdürftigkeit und Gegensätzlichkeit abgestreift.” (Hervorhebung von mir – ausführlicher zB hier)
Marx hatte mE sicher gehofft, dass das Proletariat dem Spuk vorher ein Ende bereitet. Stattdessen haben aber auch ausgerechnet ‘Marxisten’ mit ihrer Kritik vom Standpunkt der Arbeit aus – und nicht Kritik der Arbeit, wie sie sich im industriellen Prozess entwickelt – nicht die ‘Revolution’, sondern vielmehr die vollständige Integration der Arbeiterklasse vorangetrieben.
Marx hat mE den Kapitalismus auch sozusagen zweimal kritisiert, einmal in der ihm vorliegenden konkreten Form des liberalen Marktkapitalismus des 19. Jahrhunderts (und auf diesen bezieht sich mE auch in erster Linie die Hoffnung einer proletarischen Revolution), und einmal den Kapitalismus ‘an sich’ (in zB eben den ‘Grundrissen’ und im ‘Kapital’).
Der ‘traditionelle Marxismus’, bis in die ‘Kritische Theorie’ hinein, der sich vor allem an die ‘konkrete Kritik’ gehängt hat, hatte denn auch schon ziemliche Schwierigkeiten mit der ‘staatsinterventionistischen’ Form des 20. Jahrhunderts, die sich nicht zuletzt auch im Gefolge der beiden Weltkriege herausgebildet hat. Man glaubte, einen weitgehend krisen- und damit auch widerspruchsfreien Kapitalismus vor sich zu haben, dem damit aber auch die innere Dynamik fehlen würde. Heute aber treibt genau der Grundwiderspruch, den Marx im obigen Zitat anspricht, die aktuelle ‘Krise’ hervor, und zwar tatsächlich immer ‘dynamischer’. Und die vermaledeite ‘Wertkritik’ versucht mE nicht weniger als den ‘allgemeinen’ Marx wieder zu beleben…
März 22nd, 2013 at 11:08
@Peinhart(72): Nachdem sie ihn ‘systematisch’ versucht hat ‘umzubringen’?^^
Die Wertkritiker machen so einen großen ‘Bogen’ um die Lohnabhängigen, daß ‘ihnen’ der ‘Träger’ der Ausbeutung dabei völlig durch die Lappen geht.
Egal… nee, ist nicht egal, aber ich muß mich leider wieder zu meiner Lohnarbeit bewegen und bin erst spät Nachtens wieder zurück.
Mal gucken, vielleicht dann mehr.
Falls Du so was wie Langeweile verspüren solltest – auf dem (neuen) Marx-Forum gibt’s einen Thread zu Avantgarde und Lohnarbeitern, würd mich freuen, wenn Du ihn Dir mal ‘antust’…
Bis denne dann. LG.
März 22nd, 2013 at 12:15
@Wat #53: “Aber wer gibt bitte den Lohnarbeitern oder besser den Lohnabhängigen mal das Selbstvertrauen, daß sie es schaffen könnten, wer mäkelt nicht ständig rum, daß sie dies und das aber nicht ‘richtig’ wollen”
Was sie wollen und was nicht, tritt den Lohnarbeitern institutionalisert gegenüber durch die Abtretung ihres Klasseninstinkts an die Funktionärswelt: Gewerkschaften, Parteien, Jobcenter, Verbände. Des Arbeiters Wille hat sich historisch vergegenständlicht und verselbstständigt zur Institution, die ihm seine Bedürfnisse verhältniskonform zurichtet (i.e. rationalisiert) und dem Arbeiter wiederum – vice versa – als sein Wille einstempelt.
Ob sie (die Lohnarbeiter) wissen was sie wollen, hängt ab vom Bewusstsein der Differenz ihrer je akuten Bedürfnisse (Instinkt) zu dem ihrer institutionaliserten Zugerichtetheit (Rationalisierung) vermittels den Verhältnissen.
Ist der auferlegte Charakter noch als Maske sichtbar oder hat er längst derart unsichtbar als Ersatzidentität fugenlos seinen Platz eingenommen? – Das ist die Frage, ob überhaupt auf Selbstvertrauen noch sinnvoll zu setzen ist – oder außerplanmäßig einfach nichts mehr lebt.
Der Mensch, so Adorno, der sich gehört und nicht einem vorherrschenden Plan, wäre dann auch nicht der, “welcher den Trieb unterdrückt, sondern einer, der ihm ins Auge sieht und ihn erfüllt, ohne ihm Gewalt anzutun und ihm als einer Gewalt sich zu beugen.”
März 22nd, 2013 at 12:28
@Reinplatzer: “Ist der auferlegte Charakter noch als Maske sichtbar oder hat er längst derart unsichtbar als Ersatzidentität fugenlos seinen Platz eingenommen? – Das ist die Frage, ob überhaupt auf Selbstvertrauen noch sinnvoll zu setzen ist – oder außerplanmäßig einfach nichts mehr lebt.”
Gute Frage. Meine Beobachtung/Analyse ist, dass sich viele verlegt haben auf vorformulierte Lebensziele, die man in jeder “Frauenzeitschrift” erblättern kann. Alleine der Gedanke an individuelle Freiheit scheint verwoben zu sein mit der Angst vor Ausgrenzung.
März 22nd, 2013 at 13:04
@R@iner #75: dass sich viele verlegt haben auf vorformulierte Lebensziele, die man in jeder “Frauenzeitschrift” erblättern kann
Sehe ich auch so. Je durchgeknallter der Kapitalismus in seinen letzten Zügen agiert, desto durchgeknallter rotiert auch der unter ihm vermittelte Lifestyle. Immerhin schlägt er uns dadurch immer unverhohlener sein Wesen ins Gesicht und enthüllt, was jeder Prediger von Moral und Anstand immer salonfähig zu veredeln versuchte.
Der unverblümte Blick auf’s Vulgäre ist ja vielleicht auch eine Chance von Bewusstwerdung. Schock als kollektive Therapie, sofern Schock noch wirkt, who knows …
März 22nd, 2013 at 13:23
@Wat. – Weil schon der ‘Wert’ die Ware macht, und auch das Kapital. Nicht erst der Markt, nicht das Privateigentum und auch nicht die Ausbeutung. Wir wären auch dann schon in dieser Tretmühle der sich selbst verwertenden Arbeit, selbst wenn wir den bestehenden Wert immer wieder nur erhalten wollten. Also auch ohne Mehrwert, und damit auch ohne Ausbeutung, von wem auch immer getragen.
Selbst wenn das Kapital vollständig vergesellschaftet, Klassen aufgehoben, Privateigentum, ‘freier’ Markt und Ausbeutung abgeschafft wären – wir wären im Prinzip immer noch genau so ‘fetischistisch’ von der ‘wertschaffenden Arbeit’ beherrscht wie heute. Ob wir dann noch ein Quäntchen Mehrwert erwirtschaften müssten oder nicht fällt praktisch nicht mehr in’s Gewicht.
Mein Fazit: der Standpunkt des ‘allein wertschaffenden Proletariats’ taugt auch noch nicht für ‘wirkliche’ Emanzipation. Und es ist mE auch genau diese Wahrnehmung der offenbar ‘nicht hinreichenden’ Ansatzpunkte, aber eben ohne sie theoretisch recht begründen, auffinden oder einordnen zu können, die auch die Praxis des traditionellen Marxismus und der ‘Linken’ überhaupt lähmt. Wenn sich die bisherigen praktischen Ansatzpunkte aber als unzureichend erweisen, dann muß man eben noch mal über ‘Los’…
Und ich schau mal, ob ich den angesprochenen Diskus finde, sonst wär ein Link ganz hilfreich. ;)
März 22nd, 2013 at 23:59
@Peinhart(77): Mich stört die Ausbeutung, nicht die Arbeit – daß ich Lebewesen bin, kann und will ich nicht ändern ;-)
Hier der Link, ich hatte ihn mit Rücksicht auf @flatter nicht gleich mitgepostet:
https://marx-forum.de/Forum/index.php?page=Thread&threadID=52
(Sind schon 29 Beiträge über 3 Seiten, falls Dir so ein Forum gewöhnungsbedürfig ist – wenn Du unten auf den Stil “Traditionell” umstellst, liest es sich mE etwas flüssiger)
März 23rd, 2013 at 07:06
@Wat. – niemand stellt den ‘tätigen Stoffwechsel’ zur Disposition, selbst ich mit aller angeborner Faulheit nicht. ;) Es geht um die Form der Arbeit, um den ‘Wert’ den sie darstellt und den sie erzeugt – und der nebenbei bemerkt die aktuelle Form der Ausbeutung auch erst möglich macht. Aber weil die Arbeit im Kapitalismus nun mal warenproduzierende ‘Wertarbeit’ ist, und eben nicht nur Schaffung von Gütern und Leistungen zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, und weil man das ihr und der Art wie sie organisiert ist auch ansieht, und zwar schon bevor die Güter und Leistungen ‘den Markt betreten’, deshalb gehört auch diese ‘Arbeit’ auf den Prüfstand.
Ausbeutung wie gesagt halte ich nicht mal für ein notwendiges Merkmal des ‘selbstverwertenden Werts’, vulgo Kapitalismus. Was nicht heisst, dass sie mich nicht stört, aber in Bezug auf ‘Arbeit’ nur die Ausbeutung abzuschaffen halte ich für absolut nicht ausreichend.
Danke für den Link, ich werde da mal reinschauen, kann aber etwas dauern heute.