Bin ich jetzt uninspiriert oder nur uminspiriert? Also von der ursprünglichen Inspiration quasi abgefallen, um einer anderen anheim zu fallen. Die Urinspiration jedenfalls wird vermisst, wobei das jetzt nichts mit pinkeln zu tun hat. Das wäre dann eher so etwas wie Urininspiration, von der ich nichts zu berichten wüsste. Na jedenfalls bin ich eher auf Abwegen beschäftigt, weniger mit Bloggen, weil mir dazu jedenfalls in der mir bekannten Weise der Antrieb fehlt. Die Ideen auch. Soll ich etwa etwas über Zypern schreiben? Was sollte das werden? Zypern gibt es nämlich gar nicht.

Zypern ist das Bielefeld an der Grenze zum Postkapitalismus. Zypern ist unmöglich. Als ob! Als ob die Großbriten eine Flugzeugladung voller Bargeld irgendwo hin flögen, weil sie befürchten, die Bankomaten gäben kein Geld mehr heraus! Da hat sich Reuters aber einen ganz schönen Scherz ausgedacht, und natürlich verbreitet dieser Fefe das sofort, weil der ja nichts für sich behalten kann, was an verschwörerischem Nonsens so kursiert. Dabei wissen wir ja nun wirklich nicht erst seit Schäuble, dass der Euro sicher ist und die Kleinsparer auch und die Bäume und die Häuser und die Kühe.

Wo ist drüben?

Darum ist es auch ganz folgerichtig, die Leute, die da für Unfrieden und Unmut sorgen, ordentlich an die Kandare zu nehmen. [Bei dem farblich leicht unterschiedenen Teil des vorangehenden Satzes, zu finden rund um “an die Kandare”, handelt es sich nicht um einen Link, dem man vielleicht einmal zu folgen erwägen könnte. Es handelt sich vielmehr um einen gottverdammten Lesebefehl. säzzer] Muss man denn in schweren Zeiten auch noch unterm Deckmäntelchen der Kritik – Kritik üben?

Da nimmt es nicht wunder, wenn jemand zu Besuch kommt in der Dunkelheit und die staatsbürgerlichen Pflichten in Erinnerung ruft. Das geht am einprägsamsten, indem der Officer mit einigen geballten Fingern auf die Stelle weist, der die Verfehlung entsprang. “Den Finger in die Wunde legen” ist schließlich auch den Journalisten erlaubt, da wird man doch wohl einmal über Waffengleichheit reden dürfen. Dazu ist tatsächlich nichts mehr zu sagen und auch nicht zu dem, was dann noch folgt. Es geschieht nichts ohne Grund. Niemand wird ohne Grund zum Schweigen gebracht, verhaftet oder gezüchtigt, so ist das in der Demokratie. Wem das nicht passt, der soll doch dahin gehen, wo das anders gehandhabt wird.