Rote Sau angezeigt
Der Herr Güsi ist nicht mehr immun. Warum? Weil er sich zu politischen Vorgängen vor mehr als 20 Jahren geäußert hat und irgendwer ihm nicht glaubt. Daher muss der Staatsanwalt auf den Plan treten und den Abgeordneten strafrechtlich verfolgen, wie der zuständige Immunitätsausschuss mehrheitlich meint. Der Tagesspiegel bemerkt lakonisch: “Seit rund zwei Jahrzehnten werden immer wieder Vorwürfe über eine angebliche Zusammenarbeit Gysis mit der Stasi erhoben.” Natürlich muss man dem jedes mal neu nachgehen, wenn irgend ein Hobbydenunziant Anzeige erstattet. Schließlich gehört er zu den Bösen (Mauer, Schießbefehl, keine Bananen).
Schavan verdient zurückgetreten
Sie hat sich sehr verdient gemacht. Ihre enormen Verdienste um die deutsche Bildungspolitik sind kaum aufzuzählen. Erstens … na und so weiter. Bitte teilen Sie allen Ihren Mitbürgern mit, dass Frau Schavan große Verdienste errungen hat, große Leistungen erbracht, sich eben verdient gemacht. Sollte jemand nachfragen, worin diese Verdienste bestehen, seien Sie nicht so doof wie ich und geraten dabei ins Stottern. Wiederholen Sie einfach die Behauptung in einer der gängigen Formulierungen. Wer da nachfragt, ist ohnehin ein Neider, ein Kleingeist, vermutlich ein Linksextremist oder SED-Nachfolger. Schlimmstenfalls einer dieser promovierten Taxifahrer, die es zu nichts gebracht haben.
Geheime Geheimpolizei gefunden
Oops, erwischt! Wer konnte das ahnen, dass unser Nazinetzwerk aka “Geheimdienste”, diesmal der BND, eine bewaffnete Einheit unterhielt, von der nicht einmal – der BND wusste. Ja nee ist klar: Nackt im Spind, die Nachtschicht wütet! Bei einem der vielen bunten Abende mit eingeseiften Kameraden kam vermutlich jemand auf die bierselige Idee, das Gestapo-Rollenspiel mal so richtig zu spielen, mit echten Waffen und draußen. Die Besten der Besten können schließlich nicht ewig hinter den Kollegen aus der NATO zurückstehen. Das gleich mit dem Motto “Führer befiehl, wir folgen” zu garnieren, war zwar nicht ganz geschmackssicher, aber man lässt sich schließlich nicht auch noch von diesen “Verfassungsschützern” den soldatischen Schneid abkaufen.
Brüder, zu Boden, zum Staub
Allerliebst, die spezialdemokratischen Kapos des Kapitals. Verliererkandidat Steinbrück macht den Griechen und Zyprioten klar, was er unter “Solidarität” versteht: Sie muss einen Gewinn abwerfen, dann wird sie in Erwägung gezogen. “Zuerst sollen sie uns sagen, was sie zu Hause tun werden, und danach werden wir ihnen unsere Solidarität zeigen.” “Solidarität zeigen” heißt im Zweifelsfall, sie abzukochen, auszuplündern, fallen zu lassen, mit Häme zu übergießen. Da ist man ganz flexibel, je nach dem wie die Unmündigen spuren.
Besser ist aber noch Genosse Barchmann, SPD-Sonderbehandler für Griechenland. Der meint: “Die Gewerkschaften in Deutschland wirkten mit, als es nötig wurde, dass Reformen und Opfer erfolgen. Dies fehlt Griechenland“. Erst wenn die Geknechteten selbst um ihre Lohnsenkungen kämpfen, ist das Ziel erreicht. Um ihr Mitgefühl zu unterstreichen, spendeten die Sozialdemokraten Spuckbeutel und Löffel für die notleidende Bevölkerung.
Grauer Rauch
Wir werden nicht mehr Papst sein. So what? Was sagt der DAX dazu? Wer wird als nächstes an oberster Stelle organisierten Kindesmissbrauch verharmlosen, Mord gutheißen während er Familienplanung fanatisch bekämpft und Drohnen segnen? Vor allem aber: Wen interessiert das?
Bundesregierung erwartet rasche Rückkehr zu Wirtschaftswachstum
“Die Bundesregierung geht von einem baldigen Ende der Konjunkturschwäche in Deutschland aus.”
Flieht, ihr Narren!
p.s.: Um die Phraseologie dieses Neusprechs in eine deutlichere Formulierung zu übersetzen: Merkel hat soeben der deutschen Wirtschaft ihr vollstes Vertrauen® ausgesprochen.
Februar 10th, 2013 at 14:51
Der wievielte Aufguss dieser Geschichte ist das jetzt? Irgendwann müssen die das doch so hinkriegen, dass der Gysi nicht nur angezählt ist, sondern k.o. geht. (bin noch sportlich unterwegs vom letzten Artikel ;o) )
Aber passt doch alles gut ins Gesamtbild. Um da mal mit Klaus Kleber zu sagen: Hätte er einfach nur jemanden umgebracht, wär’s verjährt. Wir dürfen gespannt sein, wer jetzt für den Gysi aus den Büschen springt und sich schützend vor ihn wirft.
edit: den Fehler, den ich gefunden hab, lass ich für Horst drin. Der erhöht bestimmt eh auf zwei. ;o)
Februar 10th, 2013 at 15:43
diese schavan-loberei ohne inhalt wollte ich ebenfalls thematisieren, aber eine unerklärliche trägheit hat mich davon abgehalten. gut, den hinweis darauf bei dir zu finden.
auf ähnliches hatte ich gestern irgendwo schon hingewiesen. auf ein urteil ohne begründung. die nachfolgerin der schavan, die wanka, sagte: die ablehnung der studiengebühren sei ideologisch. eben. wer mag schon ideologie?
und die sache mit gysi kommt gerade in time. bildet ein gegengewicht zur schavanplage.
Februar 10th, 2013 at 15:44
Passt auch zum Interview- Artikel:
“Die erste Macht im Staate
Wie Massenmedien Regierungen einsetzen, Politik machen, die Bevölkerung unmündig halten und Kriege führen lassen.
von Tomasz Konicz”
Sozialistische Positionen
Ein Denunziant zeigt an, ein Staatsanwalt ermittelt und Springer, Bertelsmann und Co. hieven es auf jedes Titelblatt.
Februar 10th, 2013 at 15:48
ach ja, lese ich grad in der taz, über emmely:
>>Sie wurde gekündigt, obwohl man ihr nichts nachweisen konnte.<<
Februar 10th, 2013 at 16:08
Zu KleberKlaus, ich dachte immer Mord und Totschlag verjähren nicht. Aber bei 600.000 € Jahressalär scheint auch das Strafgesetzbuch ein anderes zu sein.
Februar 10th, 2013 at 16:19
Mord nicht, Totschlag schon.
Februar 10th, 2013 at 16:21
Er hat den Havemann verteidigt, sein Kultusmininister-Papa wurde schon mal nach Korfu zwangsumgesorgt, seine Schwester ist in den Westen gegangen – da war möglicherweise alles, was er sagte und hörte von Schlafzimmer bis Küchentisch einen Bericht ‘wert’. Aber schreiben mußte er den bestimmt nicht noch selber.
Nur daß er Sozialist ist, das bin ich geneigt zu bezweifeln ;-)
Februar 10th, 2013 at 16:48
Allemal Sozialist genug für die Schurkenrolle.
Februar 10th, 2013 at 17:02
Noch so ein Linksextremist, der seine verdiente Strafe dafür, dass er von der Polizei verprügelt wurde, nun in einem Gefängnis absitzen darf:
https://antirepression.blogsport.eu/?p=1252
Februar 10th, 2013 at 17:42
“Mauer, Schießbefehel, keine Bananen”
Vor allem der Schmerz über die nicht vorhandenen Bananen hatte die Volksseele der DDR in tiefste Depressionen gestürtzt. Das kann man Herrn Gysi nicht durchgehen lassen. Das muss aufs härteste verfolgt werden. Jawoll.
Februar 10th, 2013 at 18:11
Immer die gleiche Chose zum Gysi. Wird mittlerweile langweilig. Ist halt ein Idiotensystem, das sich an die vielen Verirrten ohne Urteilskraft und ohne Orientierung wendet.
Februar 10th, 2013 at 18:24
Tja, mein Gedanke bei Gysi war, dass es hier doch seltsam ist, dass diese erneute Diskussion direkt nach dem Rücktritt von Frau Schavan losgetreten wurde – von der Springer-Presse. Seh ich allein die Zusammenhänge? Übrigens, der dt. Wahlkampf – am 22. September 2013 ist Bundestagswahl – geht doch schon los, und da hat man halt von den Amis gelernt, die doch keinerlei Tabus kennen wenn ein Gegenkandidat “erledigt werden soll” – Fehlt nur noch eine dt. “Tea Party”….
Was den Fall Gysi angeht, da frage ich mich auch, ob mal ein Konservativer bzw. “Freidemokrat” (=FDP) bzw. CSUler 20 Jahre nach 1945 in Deutschland nach seiner Gestapo-Vergangenheit gefragt wurde, d.h. die Immunität eines Abgeordneten deswegen aufgehoben wurde bzw. eine Strafanzeige deswegen erfolgt ist, bei irgendjemand damals.
Ich weiß, ich bin halt kein Antikommunist sondern eine Antinazi, und das ist im Vierten Reich der GRÖKAZ Maggie Merkels halt oberverdächtig……
Amüsierte Grüße
Bernie
PS: Apropo Dr.-Titel – Lafontaines Freundin Sahra Wagenknecht soll ja demnächst….Tja, bin mal gespannt, ob unsere neoliberalen Einheitsmedien der nun auch Schavan-Methoden vorwerfen, wenn die……US-Wahlkampf-Methoden eben….im Lande Margreth Merkels……der Kanzlerin, die sich selbst als bekennende Thatcheristin geoutet haben soll….
Februar 10th, 2013 at 18:39
Gefunden:
Dass (..) zu garnieren
Bei einer der vielen bunten Abende
Februar 10th, 2013 at 19:26
das neueste von habermas:
>>Weil die Philosophie auch zu einer wissenschaftlichen Disziplin geworden ist, beginnt die Überzeugungsarbeit im Kreise der Peers.<<
Februar 10th, 2013 at 19:51
merkel als bekennende Thatcheristin … inhumanität als vorbild.
Februar 10th, 2013 at 19:55
Bei Gysi stellen die sich auch ganz schön blöd an.
Sie müssten ihm doch nur den Diebstahl eines Kaffeelöffels in der Bundestagscantine unterstellen.
Das sollte reichen.
Februar 10th, 2013 at 20:23
“Seit rund zwei Jahrzehnten werden immer wieder Vorwürfe über eine angebliche Zusammenarbeit Gysis mit der Stasi erhoben”
das is jetz aber ein schlechter fascho.. äh faschingsscherz, oder??
boah
ANGEBLICHE* zusammenarbeit mit der stasi? wow
*wie gut, dass *diesbezüglich erika und larve nix zu befürchten haben!1
Februar 10th, 2013 at 21:26
Ist für die Q-Medien aber auch schlecht das keiner in der Linken mehr Porsche fährt und Lafontain’s Hummeressen nicht meinungsbildend Vermarktet werden kann.
Ich hätte nicht gedacht das DIE LINKE und Gysi so gefährlich für den Fortbestand der Marktkonformen Demokratie sind.
Februar 10th, 2013 at 21:51
“… keine Bananen” aber Erdnüsse – bei seinen kurzen Beinchen. SCNR
[Edit]: Pech dass der Güsi so ein helles Köpfchen ist sonst ließen hn die Dumpfbacken in Ruhe!
Februar 11th, 2013 at 07:45
@ Wat. #7
Darf ich Dich fragen, woran Du Deine Zweifel festmachst?
Februar 11th, 2013 at 09:06
Zu 20:
vielleicht würde Humanist reichen?
Februar 11th, 2013 at 10:09
@Dirk(20)
Darfste. ;-)
Meine Antwort macht Dich aber vermutlich wieder etwas traurig…
Schau mal, für mich hat der Sozialismus nichts mit besserer Verteilung zu tun, ich habe am Kapitalismus ‘etwas mehr’ zu kritisieren als die ungerechte Verteilung.
Für mich fängt Sozialismus beim gemeinsam füreinander Machen an.
Da steht nicht die Frage nach besserem Konsum, da steht die nach verabredeter, geplanter Produktion für den Konsum.
Dazu muß die ‘Machtbasis’ der jetzigen Lohnabhängigen und Besitzlosen größer werden und nicht die einer Partei, die ihre Machtbasis vergrößern möchte, um damit (vermeintlich) den Besitzlosen zu helfen.
Helfen können die sich nämlich letzendlich nur selbst, was große Unterstützung wäre, wäre innerhalb des Parlamentarismus eine Partei, die ihnen auf der Ebene die Wege und Schneisen frei schlägt.
Also zb. das Genossenschaftsgesetz mindestens wieder auf einen Stand von vor 1973 bringen, die Selbstverwaltung der Kommunen nicht nur auf dem Papier stehen zu haben, auch dafür wirken, daß diese, wenn sie wollen, tatsächlich ‘frei’ agieren können, usw. Gegen Verstaatlichungsforderungen zu sein, denn es gehört dann ganz sicher nicht der Allgemeinheit, nicht dem Volk und erst recht nicht den Besitzlosen.
Von all dem finde ich nicht nur bei Gysi nichts, es ist bestenfalls linker Sozialdemokrat, aber kein Sozialist.
Ein Sozialist ist für mich ein jemand, der eine freie Gesellschaft anstrebt, in der die Menschen ihre Geschicke ohne Dauerstellvertreter in die Hand nehmen können, wenn sie das mal wollen.
Hat er (bei allem, was ich von ihm und der PdL weiß und das ist so wenig nicht) nicht mal als (weites) Ziel.
@Leselotte(21): Mir nicht, bzw. doch, aber damit kann er auch Mitglied der CDU oder SPD sein.
(Aber gut, bei mir definiert sich möglicherweise auch Humanismus wieder anders)
Februar 11th, 2013 at 11:41
ot und nebenbei:
Ich les grad bei Klaus Baum was von Götz Eisenberg und da fällt mir auf, dass unsere Rhetorik häufig den angeblich Kritisierten mindestens schmeichelt. Ich mein, was soll das von wegen “die Reichen und Starken”, die keine “abmildernden Funktionen” (des Sozialstaats) gegen die “Härten des Kapitalprinzips” benötigen? Geht’s noch? Kann mir jemand erklären, warum unsere Kritik als Abgesang auf deren Phantasien von ihrer eigenen Potenz daherkommt?
Ich mein, das ist doch sogar inhaltlich falsch, der Staat hatte schon immer die Aufgabe, die schwachen Reichen (Besitz) vorm entfesselten Pöbel zu bewahren. Oder so. Und überhaupt verteilt der Staat dauernd Subventionen… Irgendwie stört mich das grad…
Februar 11th, 2013 at 12:12
OT: Papst tritt ab
Ist ja Klasse, dann gibts in den nächsten XXX Wochen kaum mehr ein anderes Thema als den Rücktritt von Darth Sidious und die Verhandlungen über seine Nachfolge. Zweifelsohne werden die deutschen Medien voll sein mit Lob über Palpatines “weise” Entscheidung und all seine “großen” Werke.
Wäre wirklich begrüßenswert, wenn die katholische Kirche diesen Schritt konsequent weiterdächte und ihre Selbstauflösung erklärte.
Februar 11th, 2013 at 12:22
@ Wat.
Keine Ahnung, welche Quellen Du so benutzt. Das Genossenschaftsmodell und die Selbstverwaltung der Kommunen haben bei uns einen sehr hohen Stellenwert, auch bei der Verstaatlichung gibt es inzwischen immense Bewegung. Und dass wir keine Gesellschaft in Deinem Sinne anstreben, ist mir auch neu. Ich kann natürlich nur für mich, mein Umfeld und von meinen Erfahrungen sprechen. Das Problem ist ja häufig, dass viele Linke außerhalb der LINKEN zu glauben scheinen, wir wären immer noch die alte “Einheitspartei”. Dabei existieren allein zum Grundeinkommen bei uns gefühlte 500 unterschiedliche Meinungen. Einfach mal (wieder) vorbeikommen und sich und seine Ideen einbringen, aber davon wollen viele ja nix hören, wo das Internet doch so schön bequem ist…
Februar 11th, 2013 at 12:40
Nein @Dirk, an das mit der alten Einheitspartei glaube ich nicht nur nicht, ich weiß, daß sie damit nicht mehr viel zu tun hat…
Und doch hat sie inhaltlich auch bei den unterschiedlichsten Plattformen, Strömungen usw. noch nicht so viel anderes.
Ich erlaube mir trotzdem ‘Euch’ insgesamt unter Staatslinke zusammenfassen zu können (sogar zu müssen) und das verbindet ‘Euch’ mit Sozialdemokraten, wie auch immer sich die einzelnen bezeichnen, aber eben nicht mit Sozialisten, Kommunisten.
Nicht, daß es keinen Staat mehr geben soll, daß der irgendwas für Befreiung oder gar wirkliche Freiheit ‘regeln’ könnte, ist mein (Dauer-)Kritikpunkt.
Februar 11th, 2013 at 14:56
“Wen interessiert das?” fragst du bzgl. des Papst-Rücktritts. Anscheinend so viel, dass du immerhin ein Absatz dafür verschwendest. Wenn es dich nicht interessiert, solltest du gar nicht darauf eingehen. Wenn aber doch, dann interessiert es dich. Und daher kann ich deine Frage beantworten: dich!
Man hat ja die Hoffnung, dass ein neuer Papst endlich die Kirche reformiert, modernisiert und alle Altlasten über Bord wirft. Aber das wird nicht passieren, genauso wie in der hiesigen Politik eine Änderung nicht eintreten wird.
Und bei Gysi denke ich nur an Weihnachten: Alle Jahre wieder.
Februar 11th, 2013 at 15:15
Schön, dass du dich so gut mit mir auskennst. Nein, mich interessiert der “Papst” ebensowenig wie sein Rücktritt, das kannst du dem verschwendeten Absatz entnehmen – es sei denn, du hältst mich für komplett senil. Mich interessiert das Medienereignis und ich gebe zu Protokoll, dass ich ähnlich wie SalvadorArachnor (24) fürchte, wir werden mit einem medialen Shitstorm rechnen müssen, dem die Relevanz des Ereignisses nicht im Mindesten entspricht.
Februar 11th, 2013 at 15:58
“Rote Sau angezeigt”
Lassen wir mal das Farbenspiel ausser acht, so scheint es mir darum zu gehen, eine Suppe beständig am kochen zu halten, die da lautet: Der zweite Deutsche Staat auf deutschem Boden war ein Unrechtsstaat!
Eine unglaubliche Zumutung für diejenigen, die nach 1947 die Plakate an jeden Laternenpfahl aufgehängt haben : Dreigeteilt niemals!
Was einen Rechtsstaat auszeichnet, welche Kriterien an ihn zu erfüllen sind, das bestimmen diejenigen, die sich über jeden Zweifel an ihrer eigenen Herrschaft hinwegsetzen wollen. Anscheinend haben sie das immer noch nötig!
Gregor Gysi ist nur die weitere Fortsetzung eines Schauspiels, dass der eigenen Reinwaschung der eigenen elenden Vergangenheit und einer nicht weniger elenden Zukunft dienen soll. Dieses Schauspiel findet jetzt seine Fortsetzung über Gerichte und Medien.
Dabei halte ich die Partei “Die Linke” alles andere als für staatsgefährdent. Überall, wo sie bisher mitregieren durfte, hat sie Zumutungen an die Bürger mitgetragen.
Sie ist allenfalls sozialdemokratisch inspiriert und entwickelt keinerlei Ideen, dem Bürger andere Perspektiven zu den herrschenden aufzuzeigen. In diesem Sinne kann ich Wat nur zustimmen: Staatslinke, keine Sozialisten und auch keine Kommunisten.
Februar 11th, 2013 at 18:09
Einer geht immer noch: Telepolis – Die “verbotene” Nachricht
In Griechenland wird Zensur als Mittel der Politik eingesetzt
Seit einigen Tagen ist es in Griechenland gegen Androhung von Strafe verboten, im Fernsehen Bilder von verwahrlosten Bürgern zu zeigen. Der Medienaufsicht gemäß sollen es die Sender unterlassen, die Krisenfolgen anhand personifizierter Beispiele zu präsentieren. [..]
Februar 11th, 2013 at 18:15
Ein ganz normaler Vorgang in einem demokratischen Rechtsstaat.
Februar 11th, 2013 at 18:22
@flatter
“Ein ganz normaler Vorgang in einem demokratischen Rechtsstaat.”
Insofern normal, dass dieser demokratische Rechtsstaat sich davon befreit hat, was als Demokratie hinderlich ist. Und insofern sind wir schon an dem üblen Punkt einer Diktatur.
Was folgt danach?
Februar 11th, 2013 at 18:30
Dann isses Diktatur. Es heißt nur nicht so. Sie nennen den Vorgang “aus Fehlern der Vergangenheit lernen”.
Februar 11th, 2013 at 18:35
@flatter #31 – Der Satz ist doch auch längst ®egistriert… ;)
Februar 11th, 2013 at 18:40
Ich hatte auch erst vor, ihn zu markieren, war aber zu faul dazu. Gut, dass ihr aufpasst ;-)
Februar 11th, 2013 at 18:44
Ich glaube, der Schirrmacher hat aus meinen hiesigen Kommentaren ein Buch gemacht. Na warte, Bürschchen! :-)
Auch toll: Telepolis – Journalismusforschung:”Ganz auf Linie mit den Eliten”
Februar 11th, 2013 at 19:03
@ Wat. und troptard
Mit Sicherheit linke Sozialdemokraten, sogar rechte Sozialdemokraten und “Staatslinke”, aber keine Sozialisten und Kommunisten und noch dazu “keinerlei Ideen”? Ohne Flax und Krümel, woher bezieht Ihr Eure Kenntnisse?
Februar 11th, 2013 at 20:14
@Dirk(37)
Ja sicher ohne Flax und Krümel, meine Erkenntnisse beziehe ich aus meinem Wissen und meiner Erfahrung, und daß ich Augen und Ohren habe, wirst Du mir doch bitte außerdem nicht absprechen, oder.
Dirk, Du verstehst doch nicht einmal was ich meine, wenn ich Staatslinke schreibe… damit meine ich nicht unbedingt und schon gar nicht in jedem Fall, daß ihr diesen Staat über den Klee heben wollt – nee, ich kreide ‘Euch’ an, daß ihr in “Staat” überhaupt, dann eben einem anderen, den großen Wurf seht.
Für mich macht es nämlich keinen Unterschied, ob ich für Lohn oder für Geld oder ein anderes Äquivalent arbeite… nee, warum nicht, darfste mal selbst herausfinden.
Lies bitte das “Bochumer Programm”, vor allem den oberen Teil, dann geh bitte in Dich und überleg bitte noch einmal ganz genau, ob Du tatsächlich nach einer Gesellschaft ‘in meinem Sinne’ strebst.
Ich behaupte: in naher Zukunft nicht und in ferner so bald auch nicht. Du hast nicht mal eine Vorstellung, wie das gehen könnte ohne Staat dazwischen.
Sorry, aber mußte sein.
Edit: Es ging im übrigen nicht um (irgendwelche) Ideen, die sind schon da – aber wo ist was mit wirklicher Pespektive ;-)
… emanzipatorischer noch dazu.
Denn eine Linke muß emanzipativ sein oder sie wird gar nicht sein!
(hab ich irgendwo geklaut, weil der Satz gut ist)
Februar 11th, 2013 at 20:16
Apropos “Grauer Rauch”:
So kann man mal wieder das “Volk” zu Tränen rühren und für sich selbst Edel-PR machen. Merkel, ihr Diener Seibert, Gauck und und und … jeder, der was auf sich – sich für wichtig – hält, muß dabei sein: grundtief salbadernd, mit von Pathos triefender Stimme, herzzerreißend Lebensleistung lobend, _tiefsten_ Dank aussprechend, ergriffen persönliche Rührung und “Betroffenheit” demonstrierend…
Qualsprech troff heute dermaßen aus allen Nachrichtenkanälen, daß mir nur der Griff zum Eimer blieb, so hat es mich gebarmt!
Was mag nach dem 28. aus dem armen alten Mann in seiner einsamen, für ihn speziell hergerichteten Klosterzelle im Vatikan werden, der sich nun nie mehr zeigen darf, um den Nachfolger nicht zu brüskieren und die “Kirche” nicht in die Gefahr eines Schismas zu bringen? Es übersteigt meine Vorstellungskraft! Das hat es seit dem Mittelalter nicht mehr gegeben. Der Jammer hat mich gepackt. Müssen wir nun alle störben???
P.S. Und gleich wieder die spannende Frage unserer professionellen Radiojournalisten: “Wird es in absehbarer Zeit wieder einen _deutschen_ Papst geben?”. Antwort: “In absehbarer Zeit wohl eher nicht!”. – Im letzten Kommentar erwähnte ich ja schon mal die überbordende Intelligenz in diesem Genre…
Februar 11th, 2013 at 20:22
Na toll, R@iner, jetz hab ich den Artikel gelesen und den Kommentarthread über “embedded journalism” – da runde ich den Tag doch am besten mit Bill Hicks ab, hm?
“Clinton… I knew he was a failure when he bombed Iraq with 22 cruise missiles for the alleged assassination attempt against George Bush (senior). We send 22 cruise missiles in retaliation. I think that was a little overdone, we killed 6 innocent people. What we should have done – again a suggestion – is embarassed the Iraqians. How? We should have assassinated Bush and said: “That’s how you do it towelheads, don’t mess with us.” [...] There would have been no loss of innocent live at all. See, again, I can solve anything.”
Grüße
Februar 11th, 2013 at 20:30
6 innocent people? Was haben die gemacht? Mit Donuts geworfen? Oder fehlen da ein paar Nullen?
Februar 11th, 2013 at 20:55
Hm, die sollten wohl das Hauptquartier des Geheimdienstes (nach Dienstschluß natürlich) in Schutt und Asche legen und 1-2 sind dann leicht vom Kurs abgekommen… Oder so.
Februar 11th, 2013 at 20:59
@ Wat. # 38
Ich hab Dich schon richtig verstanden…
Warum reitest Du denn mit aller Gewalt auf dieser Staatsgeschichte rum? Mich brauchst Du vom “Bochumer Programm” nicht überzeugen, da rennst Du bei mir und vielen meiner MitstreiterInnen offene Türen ein.
Grundsätzlich bin ich dafür, die Gemeinsamkeiten zu betonen, das (noch) Trennende kann man doch gerne diskutieren.
Februar 11th, 2013 at 21:11
@Dirk(38)
Um gemeinsames zu betonen, muß ich es doch aber erstmal finden, oder? Klar, es liegt an meinen Augen, daß ich noch nichts davon gemerkt habe, daß ich da bei Dir offene Türen einrenne.
Liegt es vielleicht daran, daß Du immer die Partei verteidigst, ich aber noch nicht ein Wort über Lohnabhängige und Besitzlose hier gelesen habe.
Partei ist nämlich das nebensächlichste dabei. ;-)
Eine Gemeinsamkeit weiß ich mit fast allen Linken – wir sind gemeinsam gegen Kapitalismus.
Die meisten erzählen mir auch, daß sie für eine Gesellschaft sind, in der der Mensch kein erniedrigtes, geknechtetes usw. Wesen ist.
Meine (Lebens-)Erfahrung hat mir gezeigt, daß das als Gemeinsamkeit weder reicht, noch mir mein Leben als Linke unter Linken schützen hilft.
Wann immer mir ein Staatslinker entgegen kommt, weiß ich leider, daß der mir mal an den Kragen muß, wenn er seine Idee umsetzen will.
Also ‘sortiere’ ich die Gemeinsamkeit danach, wer dafür ist, daß die Lohnabhängigen und Besitzlosen sich selbst befreien können – und da ist mir dann tatsächlich egal, ob da wer einer Konfession angehört, sich als Anarchist, Demokrat, Kommunist, Sozialist oder whatever selbst sieht – der ist für mich Sozialist/Kommunist.
… und nur der.
Februar 11th, 2013 at 21:25
@ Wat.
Jetzt bist Du aber ein wenig unfair… Ich bin zu faul, jetzt hier alle meine Diskussionsbeiträge auf Richtigkeit Deiner Behauptung zu durchforsten, bin mir aber auch so sicher, das sie falsch ist.
Sorry, aber Du rennst wieder mal offene Türen ein, selbstverständlich können sich die Lohnabhängigen und Besitzlosen nur selbst befreien, das kann weder eine Partei noch ein Gott für sie erledigen. Ich weiß, wir hatten hier mal einen Dissenz darüber, WIE das funktionieren könnte, mehr aber auch nicht.
Februar 11th, 2013 at 21:36
@Dirk, ich will nicht unfair sein, wenn ich es trotzdem war, sorry. Aber einer Schuld bin ich mir nicht bewußt, da was (inhaltlich) überlesen zu haben. Das hätte mich nämlich so vom Hocker gerissen, daß ich das gewiß nicht vergessen hätte.
Letztens hat mich ein Satz von @flatter vom Hocker gerissen, den vergeß ich (ihm) nie wieder, obwohl ich auch da nicht sicher sein kann, ob er das meint, was ich in diesem lese(n möchte).
Das WIE ist der Punkt, der entscheidet, ob ich dann (in der späteren Gesellschaft) weiter als Linke gelte und damit für mich entscheidend.
Btw. einen Arbeiterstaat gibts nicht, kann es nicht geben, wenn es einer von und für und damit durch die Arbeiter sein soll…
Februar 11th, 2013 at 21:37
Dazu Gremliza’s Kolumne “Bernd und Angela”
und wo dann die Gemeinsamkeiten unbarmherzig aufeinander treffen, beim Staatsinteresse.
Februar 11th, 2013 at 22:21
@ troptard
Wie ich diese “Superlinken” vom Schlage eines Gremliza liebe… Nicht dass er nicht Kritik üben dürfte an der nachträglichen Äußerung von Bernd Riexinger, das sei ihm unbenommen. Aber dieses unterschwellige “Die sind nicht besser als die Merkel” ist unfair. Man kann darüber streiten, ob der ausschließliche Bezug auf den “deutschen Steuerzahler” falsch war. Fakt ist und bleibt aber, dass Riexinger in Griechenland demonstriert hat, Herr Gremliza war zumindest meinem jetzigen Wissensstand zufolge nicht dabei.
@ Wat.
Hier geht es doch nicht um Schuld (oder hast Du etwa ein photographisches Gedächtnis?) und ich bilde mir schon gar nicht ein, Dich oder andere mit meinen wie auch immer gearteten Beiträgen in diesem Programm vom Hocker reißen zu können. Wie gesagt, über “Staat” oder auch “Arbeiterstaat” können wir gerne diskutieren, ich vermute jedoch, dass wir da gar nicht soweit auseinanderliegen, wie Du denkst, zumal wir rein erfahrungstechnisch aus dem selben “Stall” kommen.
Februar 11th, 2013 at 22:27
Nun stamme ich selbst aus einer Arbeiterfamilie, bin in diesem Milieu aufgewachsen, wurde sozialdemokratisch geprägt, habe unfruchtbare Jahre in SPD und Gewerkschaften verbracht.
Meine beste aller Frauen hat mich dann mal gefragt: “Warum fühlst Du Dich so angezogen von dieser Gartenzwergidylle”.
Zunächst wollte ich es nicht verstehen, aber dann habe ich es kapiert und vollständig damit gebrochen, dieser linken Rhetorik, die im privaten Bereich doch nur das leben wollte, was sie als bürgerlich verurteilt hat. Deshalb Gartenzweridylle!
Heute habe ich einen Standpunkt aber keinen Standort mehr. Ich vertraue nicht darauf, dass die “Lohnabhängigen und Besitzlosen” mehr bereit sind zu wollen, als ihre (unbrauchbare) Unzufriedenheit zu artikulieren .
Worauf ich immer noch vertraue ist die Kraft der Kritik an den Verhältnissen, auch wenn diese nur bei einer kaum wahrnehmbaren Minderheit ankommt.
Mehr darf man wohl nicht erwarten.
Februar 11th, 2013 at 22:30
@Dirk, was soll denn das für eine Diskussion werden, am Ende steht nur wieder irgendeine neue Bezeichnung für meine Sammlung, was ich für eine bin. Fehlt da eigentlich noch was, von Spinner über Verräter bis Diskriminierer war ich ja schon alles…
Daran, daß ich bei Flax und Krümel an Kinderfernsehen denke, macht sich vielleicht der selbe Stall fest, aber nicht die Tür, durch die wir dann gegangen sind.
Ich glaub im übrigen nicht, daß @flatter mich oder irgendwen anders vom Hocker reißen wollte, ich hatte eher den Eindruck, ihn hätte es, ob dieser Erkenntnis/Perspektive.
Wenn Du also Bock auf die Staatsdiskussion hast, gern – falls es sich mal wieder ergibt – üb aber schon mal kopfschütteln über mich :-D
Februar 11th, 2013 at 22:34
@troptard: Mit @altautonomer – wenn Du das revolutionäre Subjekt suchst, guck in den Spiegel ;-)
Februar 11th, 2013 at 22:35
@Dirk
Man muss Gremliza nicht mögen. Aber er war nicht der Einzige, dem das aufgestossen ist.
Was findest Du an der Partei “Die Linke” so attraktiv, dass Du ihr so vehement zur Seite springen musst?
Februar 11th, 2013 at 22:44
@Wat
wer sagt denn, dass ich ein revolutionäres Subjekt suche. Die Stecknadelsuche im Heuhaufen überlasse ich gerne anderen.
Februar 11th, 2013 at 22:46
@ Wat.
Also kopfschütteln mitnichten, soweit kenne ich Deine Meinung(en) ja nun doch schon. Mag sein, dass wir zu bestimmten Fragen gegensätzliche Antworten haben, aber ich würde nie jemanden dafür abwatschen, dass er/sie eine andere Sicht auf die Dinge hat, zumindest, solange sie wenigstens halbwegs unterfüttert (eigene Denke, Erfahrungen etc.) ist.
@ troptard
Kritik ist durchaus angekommen, die hat sich der Bernd aber auch schon aus den eigenen Reihen anhören dürfen…
Weder finde ich meine Partei besonders attraktiv noch springe ich ihr “vehement” zur Seite. Für mich als “Teamplayer” ist sie jedoch derzeit die einzige Alternative. Und solange ich das Gefühl habe, dass in dem Laden Hopfen und Malz noch nicht gänzlich verloren ist, wird das auch so bleiben.
Februar 12th, 2013 at 01:07
Moin.
Seitdem ich politisch aktiv bin, das begann +/- 1966 bei den Provo in den Niederlanden, frage ich mich, warum sich bei uns Linke (wie immer auch definiert)sich im Wesentlichen dadurch auszeichnen, dass sie unendlich Zeit und Energie haben, sich gegenseitig niederzumachen.
Also: ich kenne noch aus meinen Zeiten in Berlin KPD/ML, KB/ML, ADSP, SEW und Co., und alle hatten für sich den direkten Draht zur reinen Lehre. Wie Benedictus ihn auch hat. Also: alles Religionsphilosophie wegen des jeweils postulierten eigenen exklusiven Zugangs zur Wahrheit.
So wird datt nie watt.
gruß f
Februar 12th, 2013 at 01:15
Och, bei allem Streit nennen ich das nicht “niedermachen”, da kenne ich andere Dimensionen.
Februar 12th, 2013 at 01:29
Nee flatter:
was dahinter steckt, ist eine Flucht vor der Realität. Das Sich- Selbst- Vergewissern, die “richtige” Einstellung zu haben, um anschließend die abzumeiern, für die “Bild” das wirkliche Bild ihrer Lebenssituation scheint abzubilden.
Ich habe dem Springer in Berlin auch die Scheiben eingeworfen. Weil ich nicht verstand, dass er nur die Wahrheiten drucken lässt, die für reichlich Leute hierzulande die Aufreger zu ihrem sonst ereignislosen Leben sind.
Februar 12th, 2013 at 01:37
Nu komm ich nicht mehr mit. Wo genau ist der Zusammenhang zwischen Linken, die sich streiten, linken Dogmatikern und Reaktionären, die ihre publizistische Macht ausnutzen, um die niederen Instinkte der Menschen anzusprechen?