Das Recht aufs Ressentiment
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08. Okt 2009 21:19
Kindische Provokationen wie die eines Tilo Sarrazin sollte man eigentlich ignorieren. Empörung ist erst recht keine gute Reaktion, da die Währung solcher Ego-Clowns Aufmerksamkeit ist. Man könnte sie ihm entziehen, nicht aber seinen zahlreichen Clacqeuren, die es für ihre Aufgabe halten, das Ressentiment schon reinzuwaschen, ehe die Empörung sich überhaupt formieren kann.
Die Pfleger politisch motivierter Stereotypen und Vorurteile operieren mit dem Passepartout eines verwaschenen Feindbildes. Es sind immer die irgendwie „Linken“, gegen die man sich wehren muß. Deren „Political Correctness“, da ist sich der Mob von hellbraun bis ganz dunkelbraun einig, darf und muß mit allen Mitteln bekämpft werden, damit die „Wahrheit“ der Rechten ans Licht kommt.
Einmal mehr geht die aufrechte Medienmischpoke einem Kämpfer für die antilinke Wahrheit zur Hand, einmal mehr betätigt sich der „Spiegel“ als Blendgranate der Gegenaufklärung, indem er seinen untalentiertesten Schmierfinken an die Front schickt. Reinhard Mohr hat sich persönlich der Causa Sarrazin angenommen, womit gesichert ist, daß kein zerebraler Stein mehr auf dem anderen bleibt. Zwar ist Mohr schon der zweite hier erwähnte Kandidat, dem die Aufmerksamkeit entzogen gehört, aber als Symptomträger einer kaputten Öffentlichkeit kann man ihn nicht immer ignorieren.
Seine Waschlappentaktik ist preiswürdig: Er verklausuliert seinen biederen Beifall für Rassismus als Meinung zu Meinungen über eine Meinung. Anstatt sich mit den inkriminierten Äußerungen eines losgelassenen Menschenhassers im Wortlaut zu befassen, hält er sich an das Talkshow-Gequatsche von Leuten, die ihrerseits zu Sarrazins Stellungnahme Stellung nehmen.
War der „Spiegel“ früher dafür bekannt, Zusammenhänge herzustellen und zu erläutern, Kontext zu rekonstruieren, so zerfaseln seine Verweser heute jede relevante Debatte zum Einheitsbrei.
Gegenaufklärung
Mohr verfälscht darum auch konsequent Zitate Sarrazins und läßt das Braunste einfach weg. Sarrazins unverhohlen rassistische Äußerungen wurden auch kaum von den Medien diskutiert, die heikelsten Stellen gar nicht erwähnt. Er hätte gern Juden, die seien intelligenter. Bei Türken und Arabern sieht er hingegen ein auch „erblich bedingt[es]“ Problem, das sie als Leistungsträger ausschließt. Was Sarrazin da abgelassen hat, ist reinste faschistische Hetze. Als „68er“ und „Gutmensch“ gilt inzwischen offenbar jeder, der in solchem Dreck die Verletzung eines Tabus sieht, das zurecht besteht. Allein die Perfidie, Juden höhere Intelligenz zu unterstellen, ist unfassbar. Was, wenn die „Forschung“ einmal das Gegenteil feststellt?
Um sich abzusichern, zitiert der journalistische Steigbügelhalter brauner Eliten seinen Kollegen Matussek. Der kann sich nicht entblöden, von „Polemik und satirische(r) Übertreibung“ zu reden. Es sind also die Senatoren und hohen Funktionäre, die in einem demokratischen Staat die „Satire“ über Bevölkerungsgruppen machen? Ich dachte, Satire hätte damit zu tun, daß die Bürger die Funktionäre verlachen und nicht umgekehrt. Demnach darf man „Mein Kampf“ als Polemik und den „Stürmer“ als Satire betrachten? Den Helden der Antilinken ist wirklich kein Argument zu dämlich, um ihre armselige Propaganda zu unterlegen.
Kontext? Kann ich das essen?
Zur Sache, an der weder Sarrazin noch seinen Stiefelleckern etwas liegt, habe ich übrigens noch nicht den zaghaftesten Versuch gesehen, die Zusammenhänge herzustellen. Zuallererst ist die Sichtweise der Neorassisten notgedrungen ahistorisch. Wenn es also etwas Besonderes an „den Türken“ gibt, so wäre doch zunächst zu erläutern, was das ist – außer ihrer erblich bedingten Minderwertigkeit. Wenn es um Integration geht, dann wäre doch zu fragen, wer in was integriert wird oder sich integriert.
Im Falle der türkischen „Gastarbeiter“ müssen wir in die 50er Jahre zurückgehen, in denen sie als billige Arbeitskräfte angeheuert wurden. Niemand hatte sich darauf vorbereitet, sie zu integrieren, wie auch? Die Gesellschaft, in die sie geholt wurden, hatte wenige Jahre zuvor noch alle Fremden vergast und bombardiert. Sie wollten und sollten nicht bleiben, sie lebten unter Umständen, die heute als nicht menschenwürdig gelten würden. Sie blieben dennoch, denn sie wurden weiterhin gebraucht und kamen zu bescheidenem Wohlstand.
Niemand kümmerte sich um sie, sie trafen auf eine Gesellschaft, die von Fremden nichts wissen wollte. Konsequent bildeten sie „Ghettos“ und eine bis heute stabile Subkultur. Diese ist es, in die sich Folgegenerationen integriert haben. Das ist Integration. Allerdings nicht diejenige, die sich rechte Phrasendrescher Jahrzehnte später plötzlich wünschen.
Wem ist es nun anzulasten, daß sie sich nicht gleichzeitig in die Leistungsträgerschaft der kinderlosen deutschen Gesellschaft integrieren? Den Großeltern? Den Eltern? Den Lehrern? Den Schulen? Der jungen Generation selbst? Das wären immerhin Fragen. Leute wie Mohr oder Claus Kleber haben da schon die schnelle Antwort parat: Die Ausländer sind selber schuld, die Türken, die Araber, jeder einzelne.
Fetisch “Individualismus”
Das Muster dieses neoliberalen Rassismus ist einfach: Die Individuen werden beschuldigt und die beschuldigten Individuen zu Gruppen zusammengefasst, die man dann als besonders verwerflich und minderwertig herausstellt. Die davon Betroffenen müssen übrigens keine Ausländer sein. Das dem zugrunde liegende Menschenbild ist ein religiöser Individualismus, der die bestehenden Verhältnisse für jeden Einzelnen zum selbst gewählten Schicksal verklärt.
Typisch für diese Haltung ist neben der Schuldzuweisung an Einzelne mit bestimmten Merkmalen (Türken, Arbeitslose, Linke), daß es bei diesem „Erklärungsmuster“ bleibt und Lösungen für die Probleme im Hintergrund nicht einmal diskutiert werden. Es sind die Verlierer und Kritiker der Leistungsträgerschaft, die mit der Universalkeule geprügelt werden: Eigenverantwortung. Selber schuld!
Bei den Arbeitslosen und Niedriglöhnern sind es 27 Jahre, bei den nicht integrierten Ausländern 60 Jahre, in denen das Konzept „Eigenverantwortung“ beweisen durfte, was es leistet. Fazit: Wir brauchen mehr davon?
Die zentrale Frage schließlich, wozu das ganze Gewese gut ist und wohin es führt, wird schon gar nicht mehr gestellt in den glorreichen Medien. Was resultiert aus einem „Mehr“ an „Eigenverantwortung“, Schuldzuweisungen, Beschimpfung von Bevölkerungsgruppen, deren angehörige als faul, kriminell oder sonstwie minderwertig abqualifiziert werden?
Es führt zu gegenseitiger Diskriminierung, Rückzug, weiteren Vorurteilen, Aggressionen und Gewalt. Integration wird so vereitelt, statt dessen Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufgehetzt. Angestellte gegen Arbeitslose, Arbeitslose gegen Obdachlose, Arier gegen Migranten.
Des Pudels Kern
Dies ist der Kern solcher „Politik“. Die aggressive Demagogie schlägt, wo es um Ausländer geht, zwangsläufig in Rassismus um. Nun sieht sich der Neoliberalismus in einem Dilemma. Will er sein Menschenbild aufrecht erhalten, kann er nicht anders. Billigt er ausgerechnet Ausländern zu, sich nicht auf den Verwertungskreislauf zuzurichten, landet er bei jenem Gutmenschentum, das er seinen Kritikern unterstellt. Er darf sich nicht hinterfragen, wenn er nicht kollabieren will: Vorwärts immer, rückwärts nimmer.
Es ist doch sehr zu hoffen, daß nicht nur “Linke und 68er” diesen Schwachsinn durchschauen. Auch wenn deutsche Journalisten dazu nicht mehr in der Lage sind.
Oktober 8th, 2009 at 23:20
Hammer Text! Danke.
Ich denke, das die gane Diskussion den Neolibs gelegen kommt, hinter den Kulissen sogar aktiv forciert wird, da sie von einer Sache ablenkt: Den Kampf, Arm gegen Reich! Diesen Konflikt gilt es mit allen Mitteln zu vermeiden. Also hetzt man alle moeglichen Gruppen aufeinander:
“Angestellte gegen Arbeitslose, Arbeitslose gegen Obdachlose, Arier gegen Migranten.”
Junge gegen Alte, Abhaengig Beschaeftigte gegen Harz4 Empfaenger, usw…
Vielleicht taeusche ich mich ja. wenn nicht, ists zum Kotzen…
Oktober 8th, 2009 at 23:40
@bojenberg
genau so sehe ich das auch
Oktober 8th, 2009 at 23:51
@flatter
Ich glaube es ist noch nicht vorgekommen das ich einen deiner Texte in Frage gestellt habe, aber (ausschließlich) im Bezug auf den Satz Empörung ist erst recht keine gute Reaktion möchte ich doch ein wenig einlenken. Empörung ist das einzige Mittel welches taugt um vollkommen ignorante Menschen dazu zu bewegen Dinge mal in Frage zu stellen, welche sie ansonsten bedingungslos eins zu eins aus der Kiste der Volksverhetzung zum eigenen Gedankengut machen. Während eine Seite dieser Volksverhetzung mit perfider Sachlichkeit den Boden bereitet, wird der anderen Seite die Möglichkeit entzogen sich mit dem einzigen Mittel zu wehren welches sie besitzt. Es ist diese Sachlichkeit mit der alle spielen, aber man kann diese Aktionen nicht mit Gegensachlichkeit bekämpfen. Ein Sarrazin arbeitet mit den negativen Ängsten und der darauf beruhenden Empörung der Menschen, während sachliche Argumentationen, so falsch sie auch sein mögen, – ihm zuarbeiten. Empörung ist vielleicht nicht klug, – aber ehrlich. Und es ist diese Ehrlichkeit die wir benötigen,- denn nur sie kann dagegensteuern.
Ich entschuldige mich schon mal vorab.
Oktober 8th, 2009 at 23:58
Entschuldigen? Iwo!
Ich verstehe wohl den Begriff “Empörung” ein wenig anders, und ich bin evtl. beruflich bedingt zu geübt im Umgang mit solchem Verhalten. Bei mir sind es freilich Kinder, die sich so verhalten.
Nehmen wir’s wörtlich: Ich gehe nicht hoch, mich bringt das nicht auf die Palme. Wenn man auf so etwas geifernd reagiert, da widerspreche ich dir, hat der Rassisist gewonnen, zumal unter den Bedingungen medialer Wahrnehmung. Stone cold sober, analytisch und trocken, nenne ich Sarrazin einen Rassisten. Weil er einer ist, nicht, weil ich mich ärgere.
Oktober 9th, 2009 at 00:39
Bei den Türken vergisst man gern, dass sie nicht erst in Deutschland entwurzelt wurden, sondern vielfach schon in ihrer Heimat.
Die türkischen Gastarbeiter stammten häufig aus nomadisierenden Clans im Südosten, oft mit lebendigen Verwandtschaftsbeziehungen bis weit nach Asien hinein. Im Zuge von Reformen seit Atatürk wurden sie sesshaft gemacht, die Beziehungsmuster verengten sich, die nationale Identität wurde verstaatlicht, und was sicher das Gravierendste ist, die Kultur, die Jahrtausende lang sinnstiftend war, hatte ihre Funktion verloren. Es wurde cool, westliche Musik zu hören, und in den siebziger Jahren hat kaum noch jemand sich getraut, die alten Lieder zu singen. Wenn man den enormen Reichtum türkischer Musikformen bedenkt sowie die Tatsache, dass ethische Werte vorrangig über Musik transportiert wurden, kann man vielleicht von einem tiefgreifenden geistigen Zusammenbruch reden. Welches Volk ist da nicht der Gefahr der Verrohung ausgesetzt?
Es waren europäische Musiker und Ethnologen, die seit den 1930er Jahren die alte türkische Volksmusik gesammelt und stellenweise auch wiederbelebt haben, und ihnen ist es zu verdanken, dass heute die Musik türkischer Bands sich hörbar auf die alten Wurzeln besinnt. Das nenne ich Integration.
Oktober 9th, 2009 at 01:27
@flatter
Accepted. Ich vertrete zwar nicht die gleiche Einstellung, weil ich die mediale Wahrnehmung aufgrund ihrer kalten überökonomisierten, und irgendwie unmenschlichen Leidenschaftslosigkeit nicht mehr akzeptiere, – aber ich verstehe deine Sichtweise. Mir fehlt leider diese Trockenheit, und ich gebe zu das ich mich abgrundtief ärgere.
Oktober 9th, 2009 at 03:01
Sarrazin ist ein Rassist. Und alle, die einen Jota Verständnis dafür zeigen, sind ebenfalls Rassisten. Und damit meine ich wirklich alle.
Oktober 9th, 2009 at 05:19
Habe gerade das Sarrazin-Interview gelesen, und mir sind die Augen herausgefallen.
Muss Franktireur vollkommen recht geben. Sarrazin ist ganz eindeutig ein Rassist, und wer das nach diesen Aeusserungen noch bestreiten will, der verharmlost in straeflicher Weise.
Mit Schaum vor dem Mund darf man darauf nicht reagieren, aber “Empoerung” ist schon mehr als angebracht.
Wenn derartige Volksverhetzungen (fuer nichts weniger halte ich dass) unwidersprochen hingenommen und nicht deutlich sanktioniert werden,
dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn sich die Tuerken und Araber nicht mehr integrieren wollen.
Ich wunderte mich allerdings auch vorher schon nicht. Sarrazin spricht leider nur offen aus, was viele Denken. Deutschland geht einer ganz dunklen Zukunft entgegen.
Oktober 9th, 2009 at 08:47
@Goldener Reiter:
Liegt auch daran, daß es so bequem ist, Vorurteile zu pflegen. Neulich war ich mit einer Kollegin essen und welches Thema schleppt sie an? Den Sarrazin. Man könne ja sagen, was man wolle, aber er hätte ja schon recht. Auf meine eiskalte Erwiderung, Sarrazin hätte unrecht und wäre ein dreckiger Rassist, machte sie erstmal große Augen. Ja, aber im Prinzip … so von wegen Araber …? Wie viele Araber sie denn kennen würde? Keine? Ach. Türken? Fehlanzeige.
Man schnappt was auf, vorzugsweise über sieben Ecken vom Kumpel, der es von einem Kumpel hat der einen kennt der von jemand gehört haben will und das ist dann der Weisheit letzter Schluß.
Und Rassisten wie der Herr Sarrazin bedienen sich dieser Denke und kassieren dafür als “Querdenker” Beifall.
@antiferengi: ich glaube, Du und flatter, Ihr liegt nicht weit auseinander. Ich sehe das wie flatter: Empörung im Sinne von, sich aufplustern, die Fassung verlieren, laut werden, das schadet nur. Das ist ein guter Grund, nicht mehr ernst genommen zu werden.
Und gerade bei solchen Themen möchte ich gerne ernst genommen werden.
Früher hat es immer geheißen, nie wieder so etwas wie im Dritten Reich. Tja. Noch ein wenig weiter in diese Richtung, und bald zerbersten wieder die ersten (Schau)fensterscheiben. Wetten?
Oktober 9th, 2009 at 09:54
@Flying Circus
Ich bin sogar absolut flatters Meinung, – nur wie gesagt, ich lebe ein wenig von Wut und Empörung die ich imstande bin zu entwickeln, -und durchaus auch wieder vermitteln möchte, – um diese grauenhafte Stagnation mal wieder ein wenig aufzureissen. Aber keine Angst, – die Fassung wegen einem Rassisten zu verlieren gönn ich mir schon noch, aber ich hoffe doch immer noch mit Contenance ;-)
Oktober 9th, 2009 at 09:58
Hihi.
Fauxpas. Fassung verlieren – Contenance bewahren;-)
Ach,.. ihr wisst schon was ich meine.
Oktober 9th, 2009 at 13:08
@antiferengi
Klar.
Berechtigte Wut in konstruktive Bahnen lenken.
Irgendwoher muss die Energie ja kommen, wenn man nicht vollkommen verzweifeln will ^_^
Oktober 9th, 2009 at 13:13
@Flying Circus
Drittes Reich war gestern.
Die Dritte Republik ist Gegenwart und Zukunft.
Ruettgers, Sarrazin und Co werden irgendwann noch “faule Tuerken” in Arbeitslager schicken wollen (zumindest pro forma zum Stimmenfang)
Und ja, Deine Erfahrungen mit den Vorurteilen von Dritten habe ich in meinem Bekanntenkreis auch schon gemacht.
Bei Leuten mit Uni-Abschluss!
Himmel hilf…
Oktober 9th, 2009 at 13:15
Vor gerade einmal 15 Jahren gabe es einen Vorsitzenden einer Partei “Die Republikaner”, der ähnliches von sich gegeben hat. Schönhuber. Was war damals die Folge? Man hat die REPs als geistige Brandstifter gebrandmarkt, die Medien haben die REPs ausgesperrt, sie sind durch eine einvernehmliche Schweigespirale rausgedrängt worden.
Heute betreibt ein Sarrazin exakt das gleiche und wird von den Medien teilweise auch noch gelobhudelt und bekommt von seinen “Elitekumpels” Zuspruch.
Deutschland ist im Arsch.
Oktober 9th, 2009 at 13:49
@Goldener Reiter:
Ja, daß nur Leute aus “bildungsferneren Schichten” Vorurteile hätten, halte ich für ein Vorurteil *g*
Studiert ist eh nicht kapiert. Aber das ist ja Teil des Wahnsinns: Kein Studium, kaum Karrierechancen, was ich so beobachte. Da können die Leute noch so gut sein.
@Franktireur: Du sagst es.
Irgendwie habe ich den Eindruck, die selbsternannten “Eliten” werden immer dreister. Was soll ihnen noch passieren? Demnächst darf man die Bundeswehr im Inneren einsetzen, Geheimdienste wüten lassen …
Oktober 9th, 2009 at 14:27
[...] Quelle [...]
Oktober 9th, 2009 at 17:57
OT: Der/die HerrIn dieses Blogs möge mir verzeihen, dass ich an aktueller Stelle kommentiere, was tlw. eigentlich an anderer Stelle geschrieben stand. Ich will mich kurz fassen:
Ich habe schon in Kommentaren darauf hingewiesen, dass ich zum Thema „Sanktionen wegbloggen“ auch per privater Rundmail aktiv bin. Kurzer Zwischenbericht:
Erstens: Aus der Rundmail (2): 10 Petitenten aus insgesamt 33 (+ Unbekannte Zahl, Rückmeldungen kamen unaufgefordert!) macht Quote 33 % – jeder Dritte. Da freut sich der Vogel!
Zweitens: Einer meldete zurück: „… habe Deine Mail an 112 Leute weitergeleitet …“ Da freut sich der Vogel noch mehr!
Werde am Ende eine Schlussauswertung bekannt geben. Weiter Daumen drücken – und fleißig sein, WIR ALLE!
Wer Textanregung braucht, bitte über hh2203@operamail.com melden.
„Wer sich zum Wurme macht, kann nachher nicht klagen, wenn er mit Füßen getreten wird.“
(Immanuel Kant)
Nein, wir machen uns nicht zum Wurm. Wir nehmen unsere Rechte wahr und lassen uns nich treten!
Kollegiale Grüße an alle aufrechten Menschen
Oktober 9th, 2009 at 18:19
Ey seh isch aus wie Weib oda was? Ich weiß nicht, ob ich ein Herr bin, eine Herrin aber ganz sicher nicht ;-)
Oktober 9th, 2009 at 20:14
@Vogel:
Bei so einer guten Sache zeichne ich doch gleich mit.
Als ich Sachbearbeiter für ALG II war, mußte ich so manche Sanktion verordnen, wo ich innerlich gekocht habe.
Fast noch schlimmer fand ich allerdings Schikanen wie diese hier (ist wirklich passiert!!):
Ich hatte Urlaubsvertretung für eine Kollegin. Eine Dame sprach vor, die einen Gutschein für eine Waschmaschine bekommen hatte, für den Second-Hand-Laden. Sie könne eine neue Waschmaschine sogar ein wenig günstiger kriegen, allerdings nicht per Gutschein; ob man da nicht …? Neu? Günstiger? Da brauchte ich gar nicht zu überlegen; erstens wird bei der Anschaffung Geld gespart, zweitens beim Verbrauch, so mein Kalkül. Sagte der Dame also, sie solle zugreifen.
Ne Woche später war die Kollegin wieder da und ereiferte sich mir gegenüber, die Dame mit der Waschmaschine, die hätte ja eine neue und das ginge ja gar nicht und überhaupt … auf meinen Hinweis hin, daß ich das in Vertretung abgesegnet hätte, meinte sie, nein, das würde sie nicht hinnehmen und sie würde das rückgängig machen.
Darauf habe ich eine Aktennotiz an die Prüfstelle, die Beschwerden entgegennimmt, geschickt und den Sachverhalt geschildert; insbesondere, daß das Verhalten wirtschaftlich sinnvoll war.
Die Kollegin ist dann, als sie merkte, daß mit mir nicht zu reden war, eingeknickt.
Aber hey, was mich damals wie heute wirklich geärgert hat: was soll das? Die Gebrauchtmaschine wäre teurer gewesen, sowohl in der Anschaffung als auch im Verbrauch, und TROTZDEM gönnt man nem Hartzie keine neue, einfach aus Prinzip?
Um den Bogen zu spannen: auf dem Boden solcher Mißgunst wächst die Saat eines Herrn Dr. Sarrazin natürlich sehr, sehr gut.
Oktober 9th, 2009 at 22:25
Am skurrilsten erscheint mir die ausgemachte “linke” Meinungshoheit, die derzeit von allen möglichen Leuten kolportiert wird. Wo wird die eigentlich hergenommen?
Ist diese verzerrte Wahrnehmung womöglich dem eigenen schlechten Gewissen geschuldet, dass man mit dem Hinweis, alles andere führe wieder in die DDR, beruhigen will? Keine Ahnung, irgendwie sind die “Bürgerlichen” extrem paranoid…
Oktober 9th, 2009 at 23:05
Fantastischer Beitrag! Die Mischung aus glasklarer Analyse und gezügelter Emotion ist sehr überzeugend.
Aber Sie belügen sich, wenn Sie glauben, nicht empört zu sein. Gerade Ihre Empörung ist es, die der “trockenen” Analyse ihre Kraft gibt!
Oktober 10th, 2009 at 10:25
Tach
FrauHerr flatter. Tschulldigung aber sie faddern so schee. Thx dass isch hier mit “gommendiere” derf. Kann isch sonst noch ebbes für Dich dun?@Flying Circus
So war’s gedacht. Du bist schlau! *lol*
Ich Danke, dass Du den Ball auf genommen hast. Dein Adressbuch hat doch auch 112 Adressen – wie?, noch mehr? *gg*
Les’ immer wieder gute Kommentare von Dir, wie Kommt das? Die Klamotte während Deiner Urlaubsvertretung – ohne Worte! Dass Du ‘n Arsch in der Hose hast *applausundstandingovations*
Dir (und allen Anderen) alles Gute
Vogel
Oktober 10th, 2009 at 10:32
@F C
Bin’s noch’mal. Darf ich auch andern Orts zitiern:
Danke im Voraus!
Beste Grüße
Oktober 10th, 2009 at 13:06
[...] weniger zum Schreiben. Aber die Kopftuchmädchen haben mich auch geärgert. Da zu Sarazzin schon alles gesagt ist, verweise ich auf diesen herrlichen Plasberg-Verriss in der [...]
Oktober 12th, 2009 at 21:13
Nun springt auch noch Spiegel TV Sarrazin zur Seite. Der peinliche Beitrag ließ keine Klischee über Ausländer aus:
https://www.bleib-passiv.de/beitraege/artikel/110-zerrspigel-tv.html