Ich habe heute nach der Lektüre eines alten Beitrags sowie eines alten Forenbeitrags zum Thema darüber sinniert, wo Argumentieren eigentlich noch sinnvoll ist und wo nicht. Trifft man nämlich auf reaktionäre Strukturen, ist man selbst dann weitgehend zum Scheitern verurteilt, wenn man sich nicht in die Rolle desjenigen treiben lässt, der sich zu rechtfertigen hätte.
Der Reaktionär unterscheidet nicht zwischen dem Angenehmen und Unangenehmen des Neuen. Er hasst Veränderung generell. Natürlich passt auch der Reaktionär sich an. Ihm liegt neben der je bestehenden Ordnung vor allem diese als solche am Herzen. “Die Autorität hat immer recht”, ist sein Credo. Nach Kaiser und Führer wurde auch die jeweilige Kanzlerschaft eigentlich nie angezweifelt. So ist man mit der Regierung höchst unzufrieden, keineswegs aber mit der Kanzlerin.
Das Problem liegt tiefer als in sogenannten “Werten”, die der Konservativismus für sich beansprucht. Reaktion ist eine Abwehrhaltung, die sich aus vielen Quellen speist; nicht bloß aus dem autoritären Charakter, auch aus schnöder Phantasielosigkeit oder schlichter Konditionierung. Das, was “unmöglich ist zu denken” (Foucault) zwängt selbst Wissenschaft (und ich meine nicht nur die Astrologie sogenannter “Ökonomen”) in ein Korsett. Erst recht begrenzt es die intellektuelle Beweglichkeit des Bürgers. Ich greife den Vorschlag noch einmal auf, eine Erbschaftssteuer von 100% einzuführen und die Reaktionen darauf:
Darf nicht, kann nicht, ist nicht
Ein solcher Vorschlag ruft gern die auf den Plan, die schon mit der Vorstellung komplett überfordert sind. Sie sind diejenigen, die nicht auf einer bildlichen Ebene denken können, nicht trennen zwischen beispielhaft und konkret, metaphorisch und unmittelbar, Bezeichnung und Bedeutung. Gemeinhin verstehen sie übrigens auch keine Ironie. Sie lassen sich auf keine Zusammenhänge ein, die sie nicht schon kennen. Solche Reaktionäre gebärden sich regelmäßig als Trolle, berufen sich dabei stets auf das, was ‘gilt’ oder für sie gilt. Sie kramen alle ‘Widersprüche’ heraus zu dem, was sie noch zu verstehen bereit sind und hauen es dem Gegner um die Ohren. Sie diskutieren immer mit und lassen sich niemals ein. Ihr Ziel besteht darin, die Guten von den Bösen zu trennen, das Für oder Gegen uns. Die Sache machen sie nieder, weil sie nicht in ihr Weltbild passt. Dabei wissen sie nicht einmal, ob das Andere besser oder schlechter wäre. Es ist anders, und das geht eben nicht.
Die Erbschaftssteuer, so wissen die, die zuerst raus sind, kann nicht erhöht werden. Das sagen nämlich die Experten.
Als nächstes kommen die Zuschauer der Talkshows, die sich ‘Argumente’ gemerkt haben – also die wiederholten Propagandaschnipsel. Zum Beispiel das Argument mit den Firmen, die pleite gehen, weil sie die Erbschaftssteuer nicht zahlen können. Als hätte eine Firma, die nichts erwirtschaftet, einen Wert, der hoch besteuert würde. Als könnte eine Firma, die brummt, keine Steuern zahlen. Dumm genug. Vor allem aber: Als sei das Zahlen der Steuern ein Problem der Maschinen und nicht eines der Eigentümer. Es sind die Teilhaber, die zur Kasse gebeten werden. Wollen sie nicht zahlen, verkaufen oder verschenken sie meinetwegen. Niemals würde eine Firma deshalb dicht machen. Und was hat das gleich noch mit einer privaten Erbschaftssteuer zu tun? Nichts, die aber macht die Milliardäre alle obdachlos. Na klar.
Bei uns ist es am besten
Man braucht nicht einmal viel Phantasie. Ausgerechnet die Reaktionäre aber zerren dann die unwahrscheinlichsten Fälle ans Licht, um es nicht begreifen zu müssen: Da ist eine sinnvolle Veränderung möglich? Das sind gleich zwei Schocks: Erstens, dass sich etwas verändern könnte, zweitens, dass die Welt nicht in Ordnung sein könnte. Hätte man denn sonst nicht längst etwas in diese Richtung unternommen? Könnte man dann in den Talkshows so reden? Haben die Autoritäten uns derart belogen? Das wäre ja wohl wem aufgefallen. Kann also nicht.
Schließlich diejenigen, die den Blick aufs Ganze haben – vermeintlich. Die Hobbyjuristen und politischen Teilzeitexperten. “Verfassungswidrig” sagen sie vielleicht und haben gelegentlich recht. Nie nicht aber fiele ihnen ein, diese Erkenntnis in ihr Weltbild einzupflegen und sich zu fragen, was daraus folgt. Selbst wenn sie sich darauf einlassen können, dass es wohl nicht ganz demokratisch ist, wenn Familien seit Jahrhunderten steinreich sind und andere ebenso lange bettelarm und dass das quasi für immer so bleiben soll. Es gibt keinen Weg hinein, auf dem die realen Machtverhältnisse effektiv hinterfragt würden. Die letzte Bastion: Wo es denn besser sei? Selbst wenn man darauf Antworten hat, werden die sofort relativiert. Denn am besten ist es dort, wo wir es gemütlich haben.
Sie verlassen den sicheren Bereich
Der letzte Versuch ist der Sprung übern Zaun, wo die Welt dann doch nicht endet. Natürlich ist der Vorschlag nicht wörtlich zu nehmen. Wenn man sich das aber vorstellt, man ließe dieses eine Gesetz zu und malt sich aus, welche Folgen das hätte, kommt man zu radikalen Gedankengängen, die weder einer Diktatur zustreben noch die Welt schlechter machen würden. Im Gegenteil. Dass es in der wahren Wirklichkeit aber absolut nicht durchsetzbar ist, wirft ein helles Licht auf die Verhältnisse, die man nämlich tatsächlich ganz überwinden muss, um etwas zu verbessern.
Begleitend dazu empfiehlt sich ein Blick auf das, was uns bevorsteht mit dem, was wir haben. Ein Blick auf das, was längst geschieht um uns herum. Dass überhaupt nichts in Ordnung ist und die Gemütlichkeit akut bedroht. Da wird der Widerstand noch heftiger, weil verzweifelter. Die nicht ganz Dämlichen knabbern da zaghaft am Baum der Erkenntnis, wollen aber dennoch nicht wissen. 60% faule Jugendliche in Südeuropa, dass muss wohl so sein. Können halt nicht mit Geld umgehen. Wir haben doch gut gewirtschaftet, jetzt wollen die unser Geld!! Je weniger so einer sein eigenes Geschwätz glaubt, desto energischer trägt er es vor.
Inzwischen mache ich daher regelmäßig deutlich, dass ich eine linksradikale Sau bin und mich deshalb nicht recht verständlich machen kann. Ich mache hie und da darauf aufmerksam, wenn ein Problem, auf das mich jemand anspricht, ein Problem des Kapitalismus’ ist und erläutere kurz den Zusammenhang. “So darfst du natürlich nicht denken”, pflege ich dann zu sagen und versuche gar nicht erst, Recht zu bekommen. Das habe ich eh nur diesseits des Zauns. Rüberklettern muss jeder selbst.
Januar 30th, 2013 at 16:08
Es gibt natürlich auch die politische Reaktion, die Obrigkeit selbst, zum Beispiel die eifrigen Grünen. Mit solchen Leute rede ich lieber gar nicht, es erscheint so unsouverän, wenn man jemandem ins Gesicht spuckt.
Januar 30th, 2013 at 16:43
achja, die “amnestie”nummer, allerliebst. und ins gesicht spucken ist doch eh verschwendung von körperressourcen.
aber diese absurde argumentationskette
“Hätte man denn sonst nicht längst etwas in diese Richtung unternommen? Könnte man dann in den Talkshows so reden? Haben die Autoritäten uns derart belogen? Das wäre ja wohl wem aufgefallen.”
wollt ich ja lange nicht glauben, bis mir leute sowas ins gesicht gesagt haben. da erübrigt sich dann tatsächlich jegliche diskussion. vor allen dingen “Das wäre ja wohl wem aufgefallen” ist wirklich der brüller, mittlerweile lach ich nur noch wenn dieser satz kommt und dreh mich um.
Januar 30th, 2013 at 17:33
Welches “Argument” könnte denn schlagkräftiger sein als “Wir sind, von Experten errechnet und bestätigt, die Guten”? Und darum werden, wenn überhaupt, ja auch nur kleine Fehlerchen gemacht, aber die Richtung, die stimmt zu 100 %.
Bin ich etwa Experte? Nö. Also kann ich ja gar nicht Recht haben, wenn ich nach meiner laienhaften Logik zu einem anderen Ergebnis komme.
Es ist eben so, weil es schon immer so war und weil es Schicksal ist, so zu sein wie es ist… Und alles wird gut, weil es gut und richtig ist, immer schon gut und richtig war usw. und so fort. Fehlt noch was in der “Argumentationskette”?
Ich darf eben nicht alles so negativ sehen, denn immerhin darf ich ja meine Meinung sagen. Genau.
Januar 30th, 2013 at 17:34
Gefunden:
nicht die Rolle desjenigen treiben
dem Angenehmen und unangenehmen des Neuen
Zusammenhänge ein, die sich nicht schon kennen
das Für uder Gegen uns
Und Was hat das
Blick aus Ganze
Rüber klettern
Januar 30th, 2013 at 17:38
Wie wenig Einsichten angenommen beziehungsweise verbreitet werden, zeigt ein kleiner Aufsatz vom frühen Enzensberger aus seinem Band Einzelheiten, einem Essay-Band.
So weit ich mich erinnere ist die Überschrift Sieben Hauptfiguren konservativer Rhetorik: Das war schon immer so; Das war noch nie so; Da könnte ja jeder kommen; Das haben wir immer schon so gemacht usw.
Das wird hier so gemacht …
Aufnahme von Wissen, Annahme von Erkenntnis, dazulernen und im Handeln umsetzen: bei den meisten Menschen Fehlanzeige.
Es gibt ne Menge Leute, mit denen man nicht diskutieren kann. Im Gegenteil: Mit jedem neuen Argument provoziert man ein neues Missverständnis, so dass die Mauer zu einem Gebirge anwächst.
Januar 30th, 2013 at 17:55
Sehr schön auch die Nummer: ‘Boah ey, bist du negativ! Stimmt was mit deinem Privatleben nicht…?’…
Januar 30th, 2013 at 18:02
@klaus baum
Das stimmt ja so nicht ganz. Da werden immerhin genügend “wissenschaftliche” Institute und Studien bemüht, um “neue” Erkenntnisse zu bringen, warum alles nur beim Alten bleiben kann, aber effektiver geht doch noch. Es kommt auf die Definition der Begriffe Erkenntnis, Anwendung und Fortschritt an. Die “neuesten” Erkenntnisse der Psychologie und Neurologie darf und soll ich ja durchaus anwenden, damit ich perfekter funktioniere. Jeder sein eigener Manager. Das nenn ich doch mal Fortschritt und Freiheit. Ne ganze Heerschar von Coaches schlägt sich drum, mir dabei behilflich sein zu dürfen.
Ich weiß schon, so hast du das ja nicht gemeint. Aber genauso wird es verkauft, als innovativ und fortschrittlich. Aber alles “hinter dem Zaun”. Drüber schauen ist nicht nötig.
Januar 30th, 2013 at 18:54
Ich könnte mir vorstellen, dass so eine Erbschaftssteuer eingeführt wird. Spätestens dann, wenn ich eine Erbschaft erhalten sollte, mit der ich meine Schulden zurück zahlen könnte. :-D
Das mag mitunter irgendwie hilfreich sein, kann aber auch schnell dazu führen, dass Dich Leute schneiden.
In jedem Fall ist es so oder so nicht einfach.
Januar 30th, 2013 at 20:27
Ich versuch mal etwas ‘quer zu treiben’ ;-)
Was würde es denn nützen, wenn sie wüßten, daß der Kapitalismus und seine Verwertung schuld sind. Was nützen, wenn sie wüßten, daß diese Autoritäten Mist gemacht haben.
Was würde es denn nützen ihnen zu erzählen, daß Macht immer so handelt?
Nichts.
Die Erfahrung muß (selbst) gemacht, also erfahren im warsten Wortsinn, werden.
… und dann noch nicht nur eine Idee, eine Perspektive sogar, dasein, das ändern zu können.
Spitz aufgefordert : Her damit ;-)
(Noch sind wir hier immer noch am Macht=ja, aber begrenzt bitte)
Btw. Bei der Frage, warum es noch niemand gemerkt hat, antworte ich von Zeit zu Zeit: Doch – ich.
… bisher brachte das die ‘anderen’ dann wenigstens ins Rudern, weil ich doch nicht zähle, ich dann aber regelmäßig die Frage stelle: Warum eigentlich nicht…
Januar 30th, 2013 at 20:44
Das Problem ist, dass sie es ahnen oder vielleicht sogar wissen und es nicht zulassen wollen.
Januar 30th, 2013 at 20:49
Können ;-)
Januar 30th, 2013 at 20:52
@ Wat, Pädagogische Weisheit des Tages dazu frei Haus: “Ich kann nicht” wohnt in der “Ich will nicht”-Straße :P
Januar 30th, 2013 at 21:05
Richtig @Amike… aber es ist nicht nur das bockige “Nichtwollen”. “Können” zieht doch einen Rattenschwanz gefühlt ohne Ende nach sich.
… Wir reden ja nicht vom “Mülleimer runterbringen” sondern von gesellschaftlich relevanten Veränderungen, die jeder erst mal an sich selbst vollbringen müßte – und da scheint mir auch “Mit-Wollen” noch das “Nicht-Können” sehr nah ;-)
Btw. ich soll doch wohl nicht etwa anfangen aufzuzählen, was mir hier so ‘immer’ als “Geht nicht” vorgehalten wird, odda :-P
Januar 30th, 2013 at 21:23
@ Wat, das war auch nicht ganz bierernst gemeint.
Aber einen Zusammenhang sehe ich da schon. Bei mir z.B., wenn ich meine, etwas nicht zu können, dann liegt das auch ganz oft mit daran, dass ich es eigentlich nicht will.
Das Nicht-Wollen hingegen als Bockigkeit abzutun würde mir nicht einfallen. Nicht-Wollen finde ich eine ganz wichtige und existentielle Art sich auszudrücken. Im Zweifelsfall dann auch unter dem “Ich kann nicht”-Mantel. Interessant wäre halt auch in vielen Fällen, warum jemand etwas nicht will.
Januar 30th, 2013 at 21:26
Und ich denke @Amike, da haben wir den Kern: Weshalb will er das nicht.
Edit: Und das weiß einzig er selbst, wir können nur versuchen Erklärungen zu finden und liegen wohl trotzdem im konkreten Fall immer daneben, weil da wohl jeder für sich auch eine andere Begründung hätte.
Januar 30th, 2013 at 21:49
Wieso nur die Erbschaftssteuer zu 100%?
Mein REAKTIONEN?!
Ein mindeste Eineinkommen nach der Armutsgrenze der OECD (in d. ca. 1000 noch€ im Monat). Daraus ein höchst Eineinkommen und/oder Einnahme (Lohn; Zinsen; Mieten; Boni; auch Erbschaften usw.) von etwa dem 40 – 50 fachen, auf das Jahr gerechnet. Alle Eineinkommen und/oder Einnahme darüber, weg VER-STEUERN und in die Sozialkassen. Für die Kontrolle würde ich Leute aus den Jobcenters nehmen, die haben keine Skrupel. Irgend wo muß man Ja Anfangen.
PS. Passt die Steuererklärung auf ein Bierdeckel? Probleme über Probleme…
Januar 30th, 2013 at 22:30
“Ein solcher Vorschlag ruft gern die auf den Plan, die schon mit der Vorstellung komplett überfordert sind.”
Auf den Punkt gebracht. Viele Menschen sind in dem System Einkommen, Eigentum, Markt, Staat so sehr gefangen, dass sie nicht mehr erkennen können, dass all das Mensch gemacht ist. Wenn man das versteht, dann kann man anfangen darüber nachzudenken, warum die Zustände so sind wie sie sind. Man kann des Weiteren darüber nachdenken, warum und wie man aktuelle die Zustände ändern kann.
Warum also keine 100% Erbschaftssteuer. Der ursprüngliche Eigentümer ist Tod. Wenn die Erben nichts bekommen ist das in Ordnung. Wenn sie dem ursprünglichem Eigentümer wirklich wichtig gewesen wären, dann hätte er Ihnen das Vermögen auch vor seinem Tod überschreiben können.
Januar 30th, 2013 at 22:37
Letzteres müsste man schon verhindern (wie das heute bereits ist, heißt dann “Schenkungssteuer”), sonst wäre das sinnlos. Das Ziel ist ja, Dynastien abzubauen. Aber mach das mal jemandem klar, was das bedeutet, warum das richtig ist und was es mit Demokratie zu tun hat.
Januar 30th, 2013 at 22:46
@chriwi Nro. 16: Kleine Anmerkung zum `ursprünglichem Eigentümer`: Der wäre nach heutigem Rechtsverständnis ein Räuber, Mörder, Vergewaltiger, Brandschatzer und und und… Such dir was aus.
Stichwort `Ursprüngliche Akkumulation des Kapitals`.
Ansonsten bräucht ich morgen gegen 11 argumentative Argumente mit denen ich `meiner`Arbeitsvermittlerein klar mache dass ich auf Lohnarbeit gern verzichte…
Januar 30th, 2013 at 22:57
Sag einfach, Du kannst Dir das leisten und fragse, obse auch schon mal ‘nen A4 auf 220 hatte.
Januar 30th, 2013 at 22:58
Das Problem ist, dass sie es ahnen oder vielleicht sogar wissen und es nicht zulassen wollen.
Weil sie vermutlich ebenfalls schon ahnen, was das für einen Rattenschwanz nach sich zieht (das ahnen wir alle wohl erst).
Januar 30th, 2013 at 23:01
Sie haben und erhalten ihr Eigentum nur durch fremde Arbeit – Lohnarbeit.
… es wäre sonst schon lange weg und bei vielen gar nicht erst da.
Gut’s Nächtle @ll
Januar 30th, 2013 at 23:11
Nö. Den weitaus größten Teil machen Wetten aus. Und andere reichere Bekloppte, die diese ggf. auch finanzieren. Merke: Das Produkt selbst ist nur 33 % Preis. Der Rest ist die Wette.
Januar 30th, 2013 at 23:13
@Eike Nro.19: Ganz so frech kann ich leider nich werden, aber die Brüder und Schwestern kriegen schon ihr Fett ab…
A4, meine kleinste hat gelegentlich nen A6 zur Verfügung…Aber die Sitze, das ist Körperverletzung!
Januar 30th, 2013 at 23:19
Kann ich nicht beurteilen. Fahre schon geraume Zeit kein Auto mehr. Ehrlich gesagt vermisse ich das Auto nur, wenn es gilt größere Sachen zu transportieren. Da kann man sich aber was mieten. Und wenn ich mir den Verkehr heute anschaue, wo viele offenbar meinen, das Auto wie eine Waffe nutzen zu müssen, bin ich froh mich eher mit Kotze und unablässig dämlichen Menschen in den Öffis zu verkehren. Das ist zwar auch kein Nervenbalsam, aber zu 90 % weniger tödlich.
Wenn Du Dir die gute Argin warm halten willst, kannste natürlich auch ne Dose Aldi Ravioli beim Gespräch kalt erwischen und dann sagen, dass es wegen Mundgeruch oft nicht mit der neuen Stelle klappt. Evtl. bekommste so zumindest ‘ne professionelle Zahnreinigung. ;)
Januar 30th, 2013 at 23:20
Aber mach das mal jemandem klar, was das bedeutet, warum das richtig ist und was es mit Demokratie zu tun hat.
Dynastien sind doch nicht undemokratisch. Demokratisch ist doch einzig das von immer weiterer Akkumulation abhängige Feld der Politik. Wenn das Verhindern von Dynastien die Verwertung nicht in kritischer Weise behindert, mag man das beschliessen wollen. Das wäre doch aber genauso ‘demokratisch’ wie das jetzt beschlossene.
Januar 30th, 2013 at 23:30
Nö. Demokratie hat sogar schon mal funktioniert. Das dumme ist nur, dass davon nicht maximale Erträge ausgehen. Das klappt eben nur beim Feudalismus oder dessen neuzeitiger Variante, der heutigen Plutokratie.
Daher sind ja auch die Etablierten in der Politik nur noch Sprachrohr der Konzerne. Und natürlich ist das Interesse dann groß, dass restliche Einkommensniveau so niedrig wie möglich zu halten, aber dafür zu sorgen, dass die breite Masse eben halt noch so viel hat bzw. durch Kredite eben noch genug konsumieren kann.
Januar 30th, 2013 at 23:32
Den weitaus größten Teil machen Wetten aus. Und andere reichere Bekloppte, die diese ggf. auch finanzieren. Merke: Das Produkt selbst ist nur 33 % Preis. Der Rest ist die Wette.
Was aber nicht heisst, dass es besser funktionieren würde ohne oder mit weniger Wetten. Ausserdem beziehen sich ja auch die Wetten in der Substanz auf Lohnarbeit. Nur dass die in dem Umfang und der Wertschöpfung wohl nimmermehr stattfinden kann, weil auch die monetären Ergebnisse der Wetten sich ja inzwischen schon wie die Karnickel vermehren müssen…
Januar 30th, 2013 at 23:34
Wo wir schon mal abwechelungswiese wieder bei de Kohle sind, samma Flatter, kannste nen Pack Pütter Verbände organisieren? Ich würde gerne zunimdest ein paar Eure Sparen, dafür das meine Olle mich als Verbandsopfer missbraucht und dem ganzen nur Übungszwecke zu bescheinigen sind (sie muss Verbände üben).
Januar 30th, 2013 at 23:36
@Eike Nro. 24. Selbst hab ich das Audooo vor etwa 3 Jahren abgeschafft (sollt mir mal nen brauchbarer 353er Warti übern Weg laufen…).
Was die Kloppis aufm Amte angeht, da wärn wir beim Thema, es sind Schisser, einfach nur Schisser. Die ahnen es nicht nur, die wissen`s das die ganze Schei…
am Explodieren is. Och in der Äberlausitz isses demnächst mit der Gemütlichkeit vorbei.
Herrgottverdammtnochmal dann geht Montags nich in`s Büüührooo, ich werd da sein mit nem Knüppel in der Hand, und Frau Trulla is och nich zu verachten…
Gefährlicher is die spiessbürgerliche Nachbarschaft…
Januar 30th, 2013 at 23:39
braut sich hier etwas zusammen?
Januar 30th, 2013 at 23:40
@ 27 peinhart. Sehe ich schon wieder anders. Die meisten Geschäfte laufen dabei im Insiderbusiness, was es ja nicht geben sollte, hrhr. Klar, die Malermeister und co. betrifft das nicht, aber die großen Konzerne wetten quasi auf alles. Selbst auf deinen möglichen krankheitsbedingten Ausfall. Und das können die sehr gut. Denn gerade personalmässig lassen sich viele “Dinge” forcieren. Vgl. Stressreport 2012 und psychiatrische Erkrankungen. Da sind natürlich auch Hypochonder dabei, aber eben nur auch. Wenn Du willst kann ich auch den kompletten Rahmen mal abstecken, der da möglich ist. aber es sind dabei tatsächlich Renditen von über 25 % drin.
Januar 30th, 2013 at 23:47
@Eike #26 – Natürlich sind diese Interessen da, die Einflußnahme über alle möglichen Kanäle, alles. Das entspringt aber keinem ‘bösen Willen’ – zumal gerade Konzerne ja auch gar keinen haben können. ;) Aber im Kern sind es tatsächlich die Anforderungen einer tiefen strukturellen Krise dieses Systems. Besteht doch fast nur noch aus uneinbringlichen Finanzprodukten, Anleihen und Rechtstiteln, einem Schneeballsystem, das seine Expansion nur noch simuliert. Als die Demokratie ‘funktioniert hat’ waren auch andere Zeiten, da lief der Laden und hatte noch Raum zur realen Expansion. Da konnte und musste man großzügiger sein – und ich behaupte sogar eigentlich gerne. Von Seiten der Politik auf jeden Fall.
Januar 30th, 2013 at 23:50
Das sehe ich tatsächlich ähnlich. Bis auf den bösen Willen. ;)
Januar 30th, 2013 at 23:59
@klaus Baum Nro. 30: Ob sich was zusammenbraut weis ich nicht. Aber, bei den Papieren die ich morgen abliefern muss befindet sich auch ein “Fragebogen zur Erhebung des Migrationshintergrundes” – das ist kein Witz! Und irgendwo gibts Grenzen…
Wortwörtlich: Punkt 3a/b ” Mein Vater (meine Mutter) ist außerhalb des heutigen Gebiets der Bundesrepublik
Deutschland nach 1949 (1950 oder später) zugewandert.”
Knapp hinter mir beginnt der sog. Sudetengau, noch Fragen ?…
Ich werd wahrheitsgemäß auf dem Formblatt vermerken das der Ariernachweis im Februar 45 bei einem lokal begrenzten Wohnungsbrand in Dresden leider verlustig ging…
Januar 31st, 2013 at 00:03
Bzgl. grüner S21 Amnestie:
Finde ich einen ganz pragmatischen Vorschlag; es steht eine Handvoll Verfahren gegen Polizisten gegen mehrere Dutzend Verfahren gegen Demonstrant_Innen, die ebenfalls amnestiert werden sollen.
Ist ja nicht so, dass Gerichte im normalfall für sowas wie Gerechtigkeit sorgen würden.
Januar 31st, 2013 at 00:13
@ 35 Langlode44 Dann werden die aber vermerken, dass der nur in die IM-Akte übergewandert ist und Du als eigentlicher Enkel des polnischen Geldadels ja locker auf 50 % verzichten kannst.
Januar 31st, 2013 at 00:22
@Eike Nro. 37. Die Angelegenheit is leider nich ganz unernst und hat die Familie durchaus belastet. Mein Großvater war ein dickes Ding in der NSDAP Gauleitung in Dresden, hat sich vermutlich schon im Dez. 44 aus D
abgesetzt, die Akte Odessa is kein Hirngespinst. Dieser ganze braune Sumpf wirkt ja heute noch hier in Sachsen nach..,.
Januar 31st, 2013 at 00:24
hm, da wollte ich mal witzig sein und habe wieder unbewusst den Vogel abgeschossen. Das war nicht die Intention, sorry.
Januar 31st, 2013 at 00:27
besser reaktionär als passiv, wenn es um die neusten schwachsinnsaktionen aus brüssel, berlin, bananenrepublik, bild und ballermann geht ;)
ernsthaft: ich glaube, dass diese ganzen politischen diskussionen (zumindest was den mainstream angeht) durch… äh komponiert sind (aber eher so kompositionen auf bohlenniveau “you can win if you want cherry lady lady lady”)…
konkret: die erbschaftssteuer würde erhöht. die “argumente” für und gegen in der öffentlichkeit haben meiner meinung nach* massive sollbruchstellen; die lackaffen und schnösel versus die anwälte der kleinen leute; pleite gehende firmen von berufssöhnen, welche die firma eh gegen die wand fahren werden gegen die “NEIDHAMMELGESELLSCHAFT” die nachfolgenden polittalkshows kennen wir zur genüge…
und am ende haben: alle recht!
die politik wird sich dann – im korrespondez zur momentanen stufe der agenda – für die ein oder andere schwachsinnsidee (stümperhaft ausgeführt natürlich) stark machen gemäß dem leitsatz; erst mal die “lösungen” (=pfusch) vorbereiten und dann für das problem sorgen.
ich finde, dass die erhöhung der erbschaftssteuer nichts bringen würde, da enteignete millionäre keine NEUEN investitionen mehr tätigen können, aber wo landet das geld? beim staat, der verteilt es an die leute. hört sich gut an, aber das macht zum einen abhängig und schwächt die mitte der gesellschaft (zu der aus sicht von GANZ oben auch der 08/15-chef gehört) die einfachen leute hätten -für sich- zuwenig geld für eine eigene firma, sind vllt auch zu abhängig -als almosenempfänger des systems- um ein solche zu errichten..
die faschisten (staat+großkonzerne+oligarchen+fantastillionäre) lachen sich ins fäustchen…
viele fordern “man sollte”, aber man = staat = korrupte politiker und graue beamte…
nicht zu vergessen die mit diesem gebilde verbundenen hohen herren.
in diesem verbund wrd NIEMALS etwas entschieden, was im interesse des otto normalversagers wäre! meine meinung
nein reaktionär in deinem sinne bin ich nicht; den mainstreamdreck ignoriere ich, die säulenheiligen sehe ich mittlerweile ALLSAMT kritisch, ein “weltbild” in dem sinne habe ich auch nicht, sondern nur gewisse unverhandelbare grundsätze wie ablehnung von krieg, hintervotzigkeit, den wahn den menschen an sich ändern zu wollen.. den anderen freiheit lassen (und der ganze andere balast, welcher mich daran hindert so richtig “durchzustarten”;)
vllt sollte man auch mal klären, was kapitalismus heißt? sind es die “entfesselten märkte” einer bizarren bankenwelt, welcher der delbrück-sproß steinbrück “zügeln” soll, sind es nervige neureiche im ekeltrash-tv (welche in 10 jahren auch in der gosse hocken, aber mit grimmepreis;)? ist es der faschismus, also die verbindung von staat und wirtschaft? hätten es die krämer (also die kapitalisten) es jemals geschafft ohne unterstützung des “staates”?
das ist alle sehr verwirrend, vor allen dingen, wenn man begriffe verwendet, die wir vom “system” gelernt haben: links-rechts, kapitalismus-sozialismus, volk, klasse, ausländer, gut-böse.. psychologische begriffe, stereotypen… alles beeinflusst uns täglich.
*ja, ich bin dann wohl verschwörungstheoretiker, steh ich auch dazu. ich tendiere aber mehr und mehr dazu, die alienilluminatensatanisten alienilluminatensatanisten sein zu lassen und frage mich etwa: wie haben die (wer auch immer das ist) es mit UNS gemacht? psychologisch
Januar 31st, 2013 at 00:33
Kapitalismus ist sehr einfach: Nimmt es mich aus oder kann ich es ausnehmen und wieder verwerten?
Januar 31st, 2013 at 00:33
Is doch ok, @Eike. Das Beschiessen der Elbwiesen nach den Bombenangriffen, Omma hat se bestätigt, heut wern se geleugnet. Es is is schlimm was heut geschwafelt wird…
Januar 31st, 2013 at 00:38
Daran zweifel ich nicht. Auch wenn ich diesmal am 23. mich trotz alledem nicht den Nazis entgegenstellen kann (aussersächsisch verhindert).
Januar 31st, 2013 at 00:48
@Eike(23): Gibt es einen höheren Anteil als 100%?
Nö, also machen nicht den weitaus größten Teil Wetten aus, denn das Produkt entsteht (ausschließlich) zu hundert Prozent aus Lohnarbeit.
Wie war das?
Argumentieren zwecklos…^^
N8.
Januar 31st, 2013 at 01:03
Ja, den gibt es durchaus. Denn man kann von 100 und bis hundert rechnen und dann gibt es daneben noch Grauzahlenmodelle. Ist so wie ‘ne diw oder iw Statistik, bloß besser bezahlt.
Januar 31st, 2013 at 01:54
“Befriedung der verhärteten Fronten”
Scheint als wolle der Grüne den Ausstieg von S21 erkaufen. Oder aber es geht ihm viel banaler nur um die Zuneigung verhärteter Machtstrukturen…
Januar 31st, 2013 at 09:34
Ich würde bestreiten wollen, das Ökonomie eine Wissenschaft ist. Ganz davon abgesehen, das seriöse Wissenschaftler Irrtümer eingestehen.
Allzuviele aus der Ecke der ökonomischen Wissenschaften (sic) machen es aber gerade umgekehrt: Wie, unser Modell passt nicht zur Realität? Um so schlimmer für sie!
Januar 31st, 2013 at 09:42
Wir verwenden viel Energie darauf unsere Kinder auf die “harte Welt da draussen®” vorzubereiten, ohne zu bemerken, dass die Welt erst dadurch zu einer harten wird.©(peddargh)
Wir haben so sehr darauf geachtet unsren Kindern eine “heile Welt®” zu hinterlassen, dass wir aus den Augen verloren haben was für Kinder wir dieser Welt zumuten.
©(unbekannt)
Wenn man Erbschaft verbietet dann …
… zählt Leistung!
Mir ist bewußt, das dies provozierend klingt.
(nichts anderes wollte ich)
Ist aber , meiner Meinung nach, in einer Gesellschaft, die Leistung derart hoch hält doch wohl nur konsequent.
Oder etwa nicht?
Leistung soll sich lohnen, was ich unterschreibe.
Wenn aber die Leistung der Eltern hinreichend ist um Leistungslosigkeit als Leistung zu betrachten,
so ist da ein Wiederspruch der viel Elend erklärt.
Muß doch diese leistungslose Leistung, die hoch vegütet wird, einem anderem Leister abgezogen werden.
Für eben diese lohnt sich Leistung nicht mehr.
Grund und Ursache für die Weltwirtschaftsfinanzkrise!
Januar 31st, 2013 at 11:01
@klaus baum (5)
“Es gibt ne Menge Leute, mit denen man nicht diskutieren kann. Im Gegenteil: Mit jedem neuen Argument provoziert man ein neues Missverständnis, so dass die Mauer zu einem Gebirge anwächst.”
Wie recht Du hast! Jeder lebt in seinem prekären Elfenbeinturm. Argumente, Einsichten, gar Erkenntnisse: Zerschemtternd!1!!
Januar 31st, 2013 at 11:06
Wir verwenden viel Energie darauf unsere Kinder auf die “harte Welt da draussen®” vorzubereiten, ohne zu bemerken, dass die Welt erst dadurch zu einer harten wird.
Sowas in der Art schrubte ich letztens auch schon und fürchte es geht immer etwas unter, obwohl es an Relevanz kaum zu übertreffen ist.
Wir schleifen unsere Kinder, immer mehr, immer schneller. Grundschüler mit Burnout. Alles gedrillt auf das Funktionieren in einem erbarmungslosen System. Jeder weiß, dass es nicht gut ist, aber keiner darf stehen bleiben, sonst wird er niedergetrampelt. Alles für das bessere Leben, das sich allein durch Konsumfähigkeit definiert. Alle Ängste werden gepflegt und poliert weiter gereicht. Wirtschaftlicher Erfolg entspannt nicht, sondern schafft Druck durch neue Verlustängste.
Wie heißt es so schön: Keine Atempause, Geschichte wird gemacht. Es geht voran.
Wer keine Zeit hat links oder rechts zu gucken, stellt auch herzlich wenig in Frage.
Dass da nur reaktionäre Köpfe bei rauskommen, sollte nicht verwundern. Anders zu denken, ist schon nicht leicht, anders zu leben, braucht hingegen echten Mut. Und damit meine ich nicht die, die anders leben, weil sie dazu gezwungen werden, sondern diejenigen, die sich bewusst entscheiden. Wie schwierig das ist, hat man in diversen Diskussionen hier schon gesehen.
Januar 31st, 2013 at 11:17
@Wat. : Angst ist der Grund. Angst vor Veränderung, Angst vor Verlust, letzten Endes Angst vorm Tod. Aus der Angst erwächst Gier: “Was ich hab, das hab ich” – das scheint Sicherheit zu versprechen. Scheint. Statt des Wirtschaftswachstums das eigene Wachstum, menschlich, persönlich & spirituell ins Auge zu fassen, wäre ein Weg aus der Misere…aber die Herausforderung ist offenbar zu groß.
“Man muss zu jeder Zeit bereit sein, die Tafel zu verlassen, und in die Nacht hinaus zu gehen.”(unbekannt)
Januar 31st, 2013 at 12:45
Dicht daneben ist auch vorbei. “Geldmächtige Leute mit im Wortsinn „exklusivem Zugang“ zu Gütern und Service interessiere vorrangig die „Nutzenmaximierung“, entwerte den sozialen Zusammenhalt zum zynischen Motto „Zeit ist Geld.“” – Nur ‘geldmächtige Leute’? Oder vielleicht doch ganz einfach ‘der Markt’ als solcher? “Sollten Nieren überhaupt gehandelt werden dürfen, wenn solche Märkte „die Armen ausbeuten, deren Entscheidung, eine Niere zu verkaufen nicht wirklich freiwillig erfolgte [...]” – Tja, Niere oder Arbeitskraft? “Sobald wir erkennen, dass Märkte und Kommerz den Charakter der von ihnen erfassten Güter verändern, müssen wir uns fragen, wo Märkte überhaupt hingehören – und wo nicht [...]” – Tun sie das nicht immer? Trotzdem muß man für die Fragestellungen schon mal dankbar sein. Zipfel zum dran ziehen…
Januar 31st, 2013 at 14:49
Gegen manche Worte sollte man auch nicht argumentieren, sondern Sie einfach im Raume stehen lassen, damit sie Ihre Wirkung voll entfalten können
Januar 31st, 2013 at 14:50
@ 51. Peinhart: Ich sehe das, wie Burks. Moralische Appelle sind nutzlos.
Januar 31st, 2013 at 14:56
Und wenn all jene, die ” nicht über den Zaun springen” wollen, sich hinter diesem Zaun ” eigentlich ” ganz wohl fühlen und nicht mehr wünschen, eben hinter diesem zu bleiben .
Sicher, da gibts hinter diesem Zaun auch kritisches Bewusstsein welches sich öffentlich macht. Aber dieses verbleibt in den vorgegebenen Grenzen des “Zaunes”. Angeprangert werden die sozialen Verwerfungen, die die Verwertung des Werts hinterlässt mit Forderungen an den Staat gerichtet, diese doch bitteschön nicht zuzulassen, obwohl dieser die doch selbst so vortrefflich befördert hat.
Der Markt selbst bleibt die heilige Kuh, die man auf keinen Fall opfern möchte. Nur desse Auswüchse möchte man halt nicht, so ,als wenn das Eine ohne das Andere möglich wäre.
Was mache ich also in Diskussionen, wenn sie politisch zu drohen werden. Herantasten und ausloten! Sehr schnell bemerke ich dann, ob ich noch einen dringenden Termin habe oder fortfahren kann.
Januar 31st, 2013 at 14:59
@Eike – Stimmt, denn der Markt ist prinzipiell amoralisch. Deshalb helfen, wenn einem die Ergebnisse nicht gefallen, natürlich auch keine Appelle. Sondern nur die Abschaffung.
Januar 31st, 2013 at 15:42
Mal die Sicht von früher.
Die 1970er Jahre, meine Teenagerzeit, waren befeuert durch Willy Brandts Worte “Mehr Demokratie wagen”. Noch völlig unter dem Eindruck der 68er Umwälzungen waren die Medien, aber auch die kleinen Leute hoch politisiert.
In der Rundfunkräten wehte ein frischer Wind. Ich bekam gar nicht genug von Sendungen wie Report oder Monitor. Als in Folge der Machtübernahme der SPD in NRW 1966 der WDR peu a peu neu besetzt wurde grassierte in den 70ern die Angst der Schwarzen vorm Rotfunk.
Es war richtig was los im Land. Es wurde demonstriert auf Teufel komm raus bis tief in die 80er. Keine Großdemo ohne mich. Ob gegen AKW, NATO Nachrüstung, Wiederaufbereitungsanlage, Gorleben, Startbahn West.
Parallel wurde der Protest via Grüne in die Parlamente getragen.
Was hat es gebracht ? NICHTS, ABSOLUT NICHTS !!
Ok, die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf wurde halt nicht in Deutschland gebaut sondern der Dreck geht eben nach England und Frankreich. Frankfurter Flughafen wird immer größer und den AKW hat ein realer Tsunami den Garaus gemacht. Zwischendurch wurde nachgerüstet und die Grünen korrumpiert.
Die deutsche Politik hat mir unmißverständlich klar gemacht, daß sie sich nicht für meine Anliegen und die Gleichgesinnter interessiert.
Übrigens lernen gerade die Griechen, Spanier und Portugiesen diese Lektion.
Reaktionär, lernresistent ? Haha, vor 80 Jahren haben die Bonzen noch eine Diktatur benötigt, heute klappt es demokratisch mit der Ausbeutung.
Ach ja, was gibt es eigentlich für einen Gegenentwurf ?
Ist völlig egal wie die Staats- und Regierungsform der letzten 5000 Jahre war, EINER ist immer oben, der will nur Chef sein und nicht arbeiten, der stiftet dann 50 andere an, denen er auch anbietet nicht zu arbeiten. Dafür dürfen die dann auch wieder jeder 50 anstiften, die nicht arbeiten wollen. Die müssen dann aber bereit sein je 500 andere mit dem knüppel zur Arbeit zu treiben.
So einfach ist das, wird auch immer so sein.
Ich empfehle jedem den Besuch eines Zoos der Paviane beherbergt. Da gibt es vom Cheffe sogar auf die Umme, wenn man am falschen Platz döst oder das falsche frißt.
Januar 31st, 2013 at 15:57
Die Welt als Schneeballsystem? Klingt zwar plausibel, wird aber nur ein Teilaspekt sein. Es soll ja auch Menschen geben, die Ihre Rollen, Neigungen und Triebe ausleben – und zwar nicht im stillen Kämmerlein. ;)
Zudem haben sich gefährliche Abhängigkeiten gebildet, die es möglich machten, dass Konzerne die Welt regieren. Es ist ja leider nicht so, dass das Volk oder die Politiker die Gesetze und die restliche Basis schaffen. Es sind die Konzerne. Dabei sollten eben auch die Lücken in der angeblichen Regulierungswut berücksichtigt werden.
Dann ein wichtiger Aspekt für Parteien: Du musst die Massen begeistern können (um bei den Wahlen stimmen einzufahren), aber die Massen begeistern sich nicht für Politik, sondern eher für Luxus und Konsum. Es ist ganz klar, das unter diesen Umständen so ziemlich alle Aktionen im Sande verlaufen müssen.
Januar 31st, 2013 at 17:02
Ich versuche mal, mich an das eigentliche Thema des Beitrages zur 100prozentigen Vermögenssteuer heranzutasten.
Wenn ich mal entgegen der bürgerlichen VWL das Prinzip der Marktwirtschaft nicht in der Versorgung einer Gesellschaft mit Gütern und Dienstleistungen sehe und auch die Schaffung von Arbeitsplätzen nicht als Ziel, sondern als Mittel zum Zweck, um aus Geld als abstrakten Wert mehr abstrakten Wert, also mehr Geld zu schaffen, als allgemein anerkanntes und auch gesellschaftlich verpflichtendes Prinzip verorte, warum soll dann eine Forderung nach einer 100-prozentigen Erbschaftssteuer auf Gegenliebe im allgemeinen Bewusstsein stossen.
Ist nicht der Sinn und der gewollte Zweck genau der, Vermögen anzuhäufen und in welcher Form auch immer, der weiteren profitablen Verwertung zugänglich zu machen. Genau dieses befördert ja auch unser “Staat”.
Darf man einer Gesellschaft und ihren Menschen einen Vorwurf machen, wenn sie genau das nicht hinterfragt, sondern als Naturgesetz ansieht, als Wiederkehr des Immergleichen und scheinbar auch Nützlichem.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Schlecker-Frauen, als sie erfahren haben, dass ihr be……ner Arbeitsplatz verloren geht. Geweint haben sie. So weit muss Mensch sein, wenn er sich als lebendes Individium aufgibt.
Steuern sind das Metier des Staates und Steuern unterliegen laut Abgabenordnug keiner für den Zweck erhobenen Zuführung. Ob er diese selbst verknuspert oder für die Instandsetzung von Schulen oder für Rüstungsausgaben ausgibt, darüber haben wir nicht zu bestimmen.
Mein Ansatz ist damit ein anderer aber auch nicht erfolgversprechender. Ich setze nicht beim Staat an, sondern bei der Lohnarbeit.
Januar 31st, 2013 at 17:19
@ Eike 58
“aber die Massen begeistern sich nicht für Politik, sondern eher für Luxus und Konsum.”
Das geht so leicht daher, von den Massen, und ihrer Begeisterung für Luxus und Konsum. Konsum heisst ja zunächst nur mal verbrauchen und beinhaltet daher nichts Negatives. Verbrauchen, das müssen wir alle.
Und wieviel wir verbrauchen können, das hängt davon ab, wieviel uns zur Reproduktion zugestanden wird. Das merken wir, wenn wir einkaufen gehen, was unsere Arbeitskraft dem Unternehmer wert war.
Luxus ja! Auch nichts dagegen. Trifft wohl für mich und für mehr als mich nicht zu!
Januar 31st, 2013 at 18:10
Mein Ansatz ist damit ein anderer aber auch nicht erfolgversprechender. Ich setze nicht beim Staat an, sondern bei der Lohnarbeit.
Dieser Ansatz wird hier ja auch reichlich diskutiert. Und ohne dem ginge es auch nicht.
Das Beispiel mit der 100%igen Erbschaftssteuer ist wohl eher exemplarisch zu sehen, dass selbst mit dieser einzigen Regelung keine Mehrheit zu überzeugen wäre, weil das in deren Universum schlicht nicht vorkommt. Und da darf man interessanterweise sogar verdammt viele drunter verbuchen, die weder etwas erben noch jemals etwas zu vererben haben werden.
Ideen, die wirklich etwas ändern würden scheitern, daran, dass zu viele dieses System in all seinen grotesken Entgleisungen immer noch als Normalzustand empfinden, denken, verinnerlicht haben.
Januar 31st, 2013 at 18:45
Es ist wirklich seltsam hier. Oft glaube ich hier beobachtet zu haben, daß nach x Beiträgen die Überschriften im Sinne von nomen est omen bestätigt wurden.
In diesem Fall ist argumentieren wirklich zwecklos, weil es – so lese ich das jedenfalls – definitiv nicht um die Erbschaftssteuer ging. Ich will weder in die Runde provozieren, noch möchte ich lästern und noch weniger ist mir gerade danach, “darüber zu reden”. Würde ich jetzt aber alle Kommentare im Detail lesen, dann hätte ich danach einfach nur ein sich babylonisch anfühlendes Gedankenknäuel im Kopf.
Das ist nur meine völlig unbedeutende Ansicht. Bitte weitergehen! Es gibt hier nichts zu sehen…außer vielleicht die unerträgliche Leichtigkeit des digitalen Seins.
Januar 31st, 2013 at 22:16
@R@iner Nro.62: War zwangsläufig heut aufm `Amt`. Herr, bewahre uns vor dem was uns bevorsteht…
Bastel morgen meiner zweitjüngste (30 wird se, 30, wo is die Zeit hin, wer hat se…) ihre Küche zamnander.
Murne gibts nen paar Bilder, 5, in Worten fünf Hunde in der Schlachterei…
Januar 31st, 2013 at 22:50
Das war jetzt sicher die beste Art “nicht drüber zu reden”, die mir nicht in den Sinn gekommen wär… ;o)
Januar 31st, 2013 at 23:01
@ Uena Nro. 64: es gibts nichts mehr `Darüber`zu reden, nichts mehr, die Schei…e bahnt sich ihren Weg…
Januar 31st, 2013 at 23:22
Langlode, ich bin sicherlich nicht weltberühmt für meinen unerschütterlichen Optimismus, aber dem möchte ich mich trotzdem nicht anschließen.
selbst dann nicht, wenn du recht hast.
Februar 1st, 2013 at 08:57
Muss meine Einschätzung es wär noch gemütlich hier deutlich korregieren. Mein Besuch auf dem Amt hat mich regelrecht erschüttert. Pures Gift is die Athmosphäre
dort, pures Gift…
Februar 1st, 2013 at 09:10
@langlode: Mögest Du heute immer den jeweils passenden Schraubendreher zur Hand haben!
Februar 1st, 2013 at 16:24
„hat mich regelrecht erschüttert.“ (Nr. 67)
Du gehst da offenbar mit der falschen Haltung rein, trägst deinen Kopf zu tief zwischen den Schultern. Obwohl ich auch das Zuviel-Adrenalin wegdrücken muss in solchen Momenten, trete ich da selbstbewusst auf und bin auf Gegenwehr eingestellt – ich vergesse absichtlich meine Erziehung und alle sogenannten guten Manieren. Allerdings nur, wenn ich den kommenden Konflikt deutlich absehen kann. Neulich hatte ich den entgegengesetzten Fall. Heute weiß ich, dass es daran lag, dass die Frau zehn Jahre älter war als ich. Zum Schluss haben wir uns mit Handschlag verabschiedet, nachdem wir uns fünfzig Minuten lang über unsere DDR-Erfahrungen verständigt hatten. Zu Anfang hatte ich meine Mit„arbeit“ davon abhängig gemacht, keine weitere Egv eingehen zu müssen (mit einer weiteren Egv „überzogen“ zu werden, wie ich in solcher Situation zu formulieren pflege) – was die JOOP!!!center-Regeln natürlich nicht zulassen.
Standardsituation ist aber eigentlich immer der unmittelbare Konflikt, der Nahkampf mit Worten. Den kann man gewinnen, wenn man mit dieser Absicht dort die Türe aufmacht.