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Die FAZ soll die Frankfurter Rundschau übernehmen, sobald das Kartellamt (Behörde für das Durchwinken von Fusionen aller Art) dem zustimmen wird. Aus der FR wird dann ein halbes Regionalblatt, der Rest der Redaktion wird freigesetzt oder in die Zentrale verschoben, von wo aus die glücklichen Lohnschreiber Berliner Zeitung, Kölner Stadtanzeiger und Mitteldeutsche Zeitung mit gepimpten Agenturmeldungen versorgen dürfen. DuMont Schauberg kommt das Verdienst zu, die FR binnen sechs Jahren komplett an die Wand gefahren zu haben. Dieser historischen Leistung verdankt der Verlag die Nominierung für den Grimme Offline Award.

Rückwärts nimmer

Wie getrommelt und gepfiffen wird, soll der Großaktionär SPD in Gestalt seines Vorsitzenden Sigmar Gabriel einen “Sozialplan” ausarbeiten lassen wollen. Wie es nicht heißt, sollen schon emsige Abstiegstrainer im Jobcenter Frankfurt-Sachsenhausen mit den Hufen scharren, um in zwölf Monaten Angebote zu unterbreiten, welche die Freigesetzten nicht werden ablehnen können. Auch für Journalisten gilt: Wer nicht arbeitet, muss auch nicht essen. Wie es ebenfalls nicht heißt, soll ein Beschäftigungsprogramm aufgelegt werden, in dessen Rahmen die Freisetzlinge sich für den ersten Arbeitsmarkt fit halten können – sofern sie nicht auf die Bezüge des Arbeitslosengeldes II zu verzichten gedenken.

Eine virtuelle Redaktion wartet auf sie, in der ihnen eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung geboten werden wird. Dort können sie für den Anfang Artikel von Marc Beise abschreiben oder wahlweise sogar selbst Texte verfassen, sobald sie eine Kompetenzprüfung durch einen Partner der Jobcenter bestanden haben. Diese Aufgabe, so verlautet aus nicht unterrichteten Kreisen, sollen Roland Berger, Bertelsmann und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft übernehmen. Titel des von den Sozialdemokraten mit großzügigen Mitteln ausgestatteten Magazins: “Vorwärts immer”. Parteichef Gabriel lobte das Projekt bereits vorab als “Meilenstein in der Geschichte des Beschäftigungspacks”.