Lebensmittel verteuern sich, der Preisanstieg, so schreibt die FR, sei “stärker als die Inflationsrate”. Nun ist das mit der Inflation so eine Sache. Selbst wenn man den für die Wirklichkeit der Menschen eher unerheblichen Außenwert einer Währung und das Gewese um die Geldmenge nicht mit “Inflation” gleichsetzt, sondern nur die Preisentwicklung in Betracht zieht, ist der Wert noch verwässert. Die Verteuerung von Smartphones und Motorrädern ist schließlich relativ irrelevant, während die Nahrungsmittelpreise einen ganz anderen Stellenwert haben.
Es wäre übrigens grundfalsch, an dieser Stelle zu behaupten, sie seien stärker relevant. Hier zeigt sich vielmehr, dass die Zahlen, mit denen sogenannte “Wirtschaftswissenschaft” hantiert, schon bündig in den Klassenkampf eingebettet sind. Der Oberschicht, der Klasse der Eigentümer, kann es nämlich vollkommen egal sein, welchen Bruchteil eines Promilles sie für das tägliche Brot oder meinetwegen den Kaviar auslegt. Die Mittelschicht – jene höher bezahlten Angestellten, die eigentlich lohnabhängig sind, sich aber stets mit der Upperclass identifizieren, wird’s auch locker verkraften. Denen aber, die schon heute reichlich Monat übrig haben am Ende des Geldes, werden in Zeiten zurückgeworfen, die man noch vor kurzem für finsteres Mittelalter gehalten hat.
Obendrein sitzt die neoliberale Konfession der kapitalistischen Religion der Unterschicht wie die Bluthunde im Nacken. Die freundliche Staatsregierung der Einheitsfront Wachstum und Wohlstand® hat in Person ihres Finanzministers jüngst verlauten lassen, auch Nahrungsmittel mit der allgemeinen Mehrwertsteuer zu belasten. Dies würde Lebensmittel um weitere 11% verteuern. Allerdings nicht nur die, sondern ebenso u.a. Wasser, Miete, Gesundheitskosten und Bücher. Letztere mag man dem Plebs ohnehin nicht zubilligen und darf damit rechnen, dass der deshalb nicht aufbegehrt. Auf die anderen Waren allerdings kann er nicht verzichten.
Am Ende der Krise
Dieses irrsinnige Konzept ist die Verzweiflungstat am Ende der Krise, wo auch Keynes nicht weiterhilft. Für die Profite wird geschröpft und gewrungen, ausgequetscht und in die Verschuldung getrieben, was noch irgendwie Geld auftreiben kann. Der Rest muss halt klauen, betteln oder hungern. Ganz nebenbei wird allerdings die Inflation ordentlich angeheizt. Zwar kann man damit rechnen, dass die Sozialausgaben durch weitere Tricks und Streichungen nicht im gleichen Maße steigen. Man wird sie aber dennoch nicht stabil halten. Spannend ist die Frage, ob bzw. wann die Löhne steigen. Da die Gewerkschaften in den neoliberalen Korruptionskonsens einbezogen sind, dürfte erst nach deren Zerfall Druck von den Lohnabhängigen kommen. Bis dahin wird jede Karte ausgespielt werden, die zur Verfügung steht, um die Armen zu diskriminieren.
Es bildet sich also inmitten unfassbarer Produktivität ein neues Proletariat klassischen Schlages. Ungebildet, abgehängt, rechtlos und zunehmend mit der Sorge ums tägliche Brot befasst. Gleichzeitig findet eine Militarisierung der Innen- und Außenpolitik statt, die jeglichen Sinns entbehrt und mit einem eindimensionalen Feindbild ‘legitimiert’ wird, dem des islamistischen Terroristen®, der überall in Städten, Steppen und Wüsten auftaucht und eine Bedrohungslage® erzeugt. Egal, wo auf der Welt tatsächlich oder angeblich der Feind auftaucht, muss darauf militärisch reagiert werden. Es ist dabei absolut nicht zu ersehen, wo die ‘Bedrohung’ als nächstes auftaucht, nach welchen Kriterien sie beurteilt wird und daher wo der nächste Einsatzort einer Angriffsarmee sein wird. Im Inneren muss das Volk immer strenger überwacht werden, um etwas zu verhindern, was noch nie passiert ist.
Politisch-ökonomisch erfüllt sich damit einmal mehr das Schicksal jedes kapitalistischen Experiments, wie es Marx bereits im 19. Jahrhundert analysiert hat. Es nimmt dabei beinahe exakt die Form an, die George Orwell in “1984″ beschrieb.
Januar 18th, 2013 at 16:41
Als ALGII-Bezieher spüre ich dies sehr deutlich. Nach Abzug meiner Fixkosten verbleiben mir zum Leben gerade 140 Euro. Ein Großteil der Lebensmittel, die für eine gesunde Ernährung wichtig sind, kann ich nicht mehr einkaufen und bin auf eine Tafel angewiesen. Sollte die ermäßigte Mehrwertsteuer abgeschafft werden, wird es für mich und viele andere sehr bitter werden. Dazu kommt noch der Preisanstieg für Strom.
Es scheint niemanden mehr zu interessieren, dass ein Großteil unserer Bevölkerung mit Hunger konfrontiert wird.
Dazu noch: Brüssel will europaweit die Wasserwirtschaft privatisieren. Meinen Flüssigkeitsbedarf decke ich aus der kommunalen Wasserleitung, da ich Mineralwasser und Säfte nicht mehr bezahlen kann.
Wie war das mit Menschenrecht und Menschenwürde?
Januar 18th, 2013 at 16:46
Wieso nimmt die Form von 1984 an? Wir leben mittendrin. Allerdings eine Art Mischung aus Huxley und Orwell. Gut für alle, die viel haben. Schlecht für den Rest. Aber hey, guck mal auf die chinesischen Wanderarbeiter oder die hungernden Kinder in Afrika…
Das was mich am meisten dabei aufregt, ist die simple Tatsache, dass eben dies alles so nicht sein muss.
Januar 18th, 2013 at 16:56
Die (weitere) Enteignung des (Steuer-) Bürgers ist die logische Konsequenz aus der Sozialisierung der bereits vielfach gerissenen Kreditketten. Wobei man natürlich die Leistungsträger® so lange wie möglich verschont, sonst gehen die noch alle nach Russland… Wobei die Enteignung natürlich nicht erst mit dem direkten Griff in’s Portemonnaie beginnt, sondern schon mit dem Abbau von Leistungen. Was wir ja schon weitgehend hinter uns haben.
Derweil tobt da draussen auch ein Währungskrieg, dessen Folgen uns dem 84er-Szenario nochmal näher bringen dürften.
Weitere Nachrichten – China macht sich unsichtbar, und Firmen schreiben jetzt auch nicht mehr Millionen ab, sondern auch gleich Milliarden.
Januar 18th, 2013 at 18:13
Private u. staatliche Sicherheitsbüttel wird diese Ankündigung sicher freuen, riecht das doch nach erweiterten Einsatz- u. Verdienstmöglichkeiten, wenn die soziale Bombe gezündet wird.
Im Radio heute macht sich keiner der Bellizisten mehr die Mühe, die immer schon scheinheilige Unterscheidung zwischen islamistischen Terröööhristen oder islamischen zu treffen.
Hörer melden sich telefonisch.
Typ (BWL 10.Semester ) so : Richtisch, da muß der Landser auch hin. Wegen “Naischenbülding”, nech ? Der Neger kann das nicht !
Tussi (VHS-Dozentin für Kreisatmung) so : Die stehen ja praktisch schon am Mittelmeerstrand, die Islamerer. Wenn die jetzt noch schwimmen lernen, werden wir alle gefiiiickt und verschleiert, muäääh. Wir müssen da jetzt reiiinn.
Ich so, pack die Walter P 3 aus dem Ölpapier und ….
Januar 18th, 2013 at 18:30
Die armen Schlucker kaufen einfach falsch ein und jammern dann über steigenden Preise.
Dabei müssten sie nur mehr Flachbildfernseher, Computer und all die anderen Sachen aus dem Warenkorb kaufen und schon würden auch sie auch einsehen, dass der Euro ganz toll und stabil und die Geschichte vom “Teuro” nur eine Erfindung ewiger Miesepeter ist.
Ansonsten geht alles seinen Gang, die Verelendung kommt ebenso schnell voran wie die Bedrohungsszenarien an Komplexität gewinnen. Mittendrin die arme Sau, die nicht nur die Verluste der Vermögenden bezahlen, sondern auch noch die Kriege gegen die anderen armen Säue, die irgendwo auf der Welt vor sich hin vegetieren, den Kaffee schon vollends auf und mit dem Schießen angefangen haben.
Das ist Buffets Krieg Arm gegen Reich. Dumm nur das die Armen sich lieber gegenseitig umbringen als die Geldsäcke zum Teufel zu jagen.
Januar 18th, 2013 at 19:26
OT: Was isn mit der FR los? Ich die kann die seit Stunden nicht erreichen.
Januar 18th, 2013 at 19:26
Danke, schön geschrieben.
Januar 18th, 2013 at 19:27
@willi,
Bezeichnungen wie: arme Sau und arme Schlucker sind hier fehl am Platz. Das sich die Armen “lieber” gegenseitig umbringen, ist Zynismus. Einfach mal darüber nachdenken …
Januar 18th, 2013 at 19:35
So, sind sie “Fehl am Platz”? Sehe ich völlig anders.
Januar 18th, 2013 at 19:52
@ flatter (9):
Was passiert, wenn ich in einem Text auf deinem Blog “Arme Negerkönigsau” verwende?
Sucht mich dann der Verfassungsschutz und verdammt mich dann unsere junge Ministerin Schröder?
Januar 18th, 2013 at 19:56
@Volker Da fehlte wohl der Ironiebutton.
Der Zynismus liegt nicht bei mir sondern in der Realität eines auf Ausbeutung und Betrug basierenden Systems.
Flatter hat z.B. darauf hingewiesen, dass den Vermögenden relativ egal sein kann, wenn Lebensmittel teurer werden, weil sie nur einen kleinen Teil ihrer Einnahmen damit verbrauchen.
Wenn aber die Statistiker mit einem Warenkörben herumhantieren, der neben kuriosen hedonistischen Berechnungen auch noch Güter enthält, die sich eine wachsende Unterschicht eh längst nicht mehr leisten kann, dann würde ich das zynisch nennen.
Nicht weniger Zynisch erscheint es mir, wenn in Berlin auf der grünen Woche über die Frage diskutiert wird, was Lebensmittel kosten sollen, während Tausende zu den Tafeln gehen, um überleben zu können.
Januar 18th, 2013 at 20:02
@Schorschel: Nee, dann wird dir ne Platine implantiert, die dir deine versauten Phantasien in einer Endlosschleife ins Hirn dröhnt. Ist eigentlich bekannt, dass der “Negerkönig” ein Weißer ist und Neger gar nicht vorkommen in der Story?
Januar 18th, 2013 at 20:13
@ flatter 12:
Ist mir bekannt. Der Negerkönig ist ja Pipis korpulenter weißer Papa…
Aber ist Pipis Vater nun ein Repräsentant der imperialistischen weißen Geisteshaltung gegenüber den Negern oder einfach nur ein pummeliger Weltreisender, der bei den Negern durch Geschenke so viel Eindruck erzielt hatte, dass sie ihn zum König wählten?
Januar 18th, 2013 at 20:55
Er ist ein dicker Kürbis, der durch seine Dickkürbisigkeit die Königswürde erlangt hat.
Januar 18th, 2013 at 21:32
Nein, auch Kürbiskönig wird man anders.
Januar 18th, 2013 at 21:34
Dickköniglichkeit und Kürbiswürde? Ok, krieg ich hin!
Januar 18th, 2013 at 23:39
Hilft leider auch nichts, aber wer den totalen
Durchblick in Sachen Finanzkrise geniessen möchte
sollte sich das mal reinziehen:
[gelöschter youtube-link, der säzzer]
Einer der letzten seiner Art der Erklärbären: Wilhelm Hankel in Bestform!
Januar 18th, 2013 at 23:52
Ach ja, habe ich mir ja schon gedacht, das bei dem Thread gleich die Möchtegernoccupynazis von der braunen Esoterikfront durchschlagen. Hier noch wissenswertes über Hankel & Co.. Die Occupy Terroristen Deutschlands, die nicht nur verbal ihrem “Erfinder” Hessel in die Klöten (mit ihren Doc Martens getreten haben), versuchen immer noch Leute für die NPD zu werben und das gezielt bei “einfachen” Linken. Im Osten mit Erfolg, aber im Westen haben die Leute meist noch ein paar Sekunden zum nachdenken.
Januar 19th, 2013 at 00:06
noch etwas zum Autor permabird ->
(suchen mit strg+f)
Januar 19th, 2013 at 00:09
@permabird(17): Ich wünsche mir, dass der Hinweis auf die Nutzungsbedingungen nicht als Sport betrachtet wird. Da steht etwas zu Videos. Links auf einen höchst zweifelhaften Referenten gehen gar nicht; ich müsste mir das alles anhören, um es durchzulassen. Mache ich aber nicht.
Januar 19th, 2013 at 00:17
@Eike: Ich bin ja kein Kostverächter in Sachen Polemik, aber Spielchen mit Namen, die nicht witzig, sondern ausschließlich diffamierend sind, sind Getrolle. Sollte permabird hier krude Thesen vertreten, bekommt er die passende Antwort. Das Thema “Hanke” wird hier nicht abgehandelt, das fege ich raus.
Januar 19th, 2013 at 10:08
@flatter(20):Sorry!
@Eike(18)Was das mit Esoteriknazis zu tun hat, wenn einer die nationalen Währungen wieder einführen möchte, verstehe wer will!?
Die D-Mark wurde übrigens im Jahr 1999 abgeschafft,und nicht 1945 – da waren auch keine Runen drauf oder so..
Ist immer dieselbe Leier – ob oben unten, rechts oder links: man sieht nur was man eben sehen will. :-(
Nennt sich (esoterisch): “Realitätstunnel”
Januar 19th, 2013 at 10:09
hm, nun…ich hatte ja auch schon was mit Namen…aber sei`s drum. Wehret den Anfängen. Auch wenn Du das nicht gerne hörst. Das sind Umtriebe, die ich aus persönlicher Erfahrung kenne. Da ist Toleranz leider nicht angebracht.
Januar 19th, 2013 at 10:27
Was regen wir uns denn jetzt schon auf, der Schäuble hat sein Papier noch im Schreibtisch, dann kommen die Wahlen, und dann sehen wir weiter. Rankommen lassen, die BRD ist Sozialstaat.
Januar 19th, 2013 at 10:53
Der Kopp Verlag und seine Autoren sind da sehr eindeutig. Man kann auch mal ein wenig recherchieren oder ins Impressum schauen und so.
https://reflexion.blogsport.de/2010/02/28/kopp-ein-verlag-ganz-rechts/
Muss man natürlich nicht.
Januar 19th, 2013 at 12:02
Ich werde nie verstehen, wieso die Leute den rechtsnationalen, nationalchauvinistischen, scheinlibertären, kruden, antisozialen und marktradikalen Thesen eines Hankel überhaupt zuhören.
Mag ja sein, dass er mal wichtige Positionen innehatte; Fakt ist jedoch, dass er seit Jahren im rechten Lager seine Veröffentlichungskanäle sucht und findet.
Hier den Hankel als den Erklärer irgendwelcher Krisen anzuführen ist insofern witzig, weil man Schriften im Web finden kann, die sein ökonomisch eigenwillig definiertes Gedankengebäude in vielen Punkten detailliert zerlegen.
@permabird: “Es ist immer dieselbe Leier – ob oben unten, rechts oder links: man sieht nur was man eben sehen will.”
Ja, so geht’s mir auch, aber dann denke ich, dass Lesen vielleicht doch noch den einen oder anderen bilden könnte.
P.S.: Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz…Aufina Holding AG: Aufsichtsratsvorsitzende zu Schadensersatz verurteilt (via indymedia)
Januar 19th, 2013 at 12:50
@Rainer
Ist mir egal was der ist oder nicht ist, wenn er eine fundierte und für mich plausible Meinung vertritt kann er von mir aus auch ein gedopter Al-Kaida Tuareg sein.
Zu diesen Schriften im Web kann man wohl auch nur sagen: Frag drei Professoren – bekomme fünf Meinungen und sieben Rechnungen.
Fakt ist für mich, daß der Euro der Spaltpilz in Europa ist.
Diese Schuldenorgie, Arbeitslosigkeit, sozialen Spannungen und nationalen Ressentiments gabs vorher nicht.
Das denke ich nicht erst seit ich Hankel gucke..
Januar 19th, 2013 at 12:59
macht den armen beine, sonst zieht der reiche leine.
Januar 19th, 2013 at 13:14
@permabird: Ah, ich verstehe. Du machst dir so deine Gedanken und wenn jemand auf dieselben Ideen kommt, dann bist Du sein Freund ungeachtet weiterer Umstände. Menschlich verständlich, aber wie kann es in diesem geschlossenen System zu einem Erkenntnisgewinn kommen?
Januar 19th, 2013 at 13:20
@ Klaus Baum #28
Der Titel schreit nach “Macht der Arme und Beine”.
Wenn dann noch eine Idee, deren Zeit gekommen ist, bei den Massen in den Köpfen zur materiellen Gewalt wird, …
Januar 19th, 2013 at 13:33
@permabird: Dieser Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 4. Januar beschreibt für mich sehr gut, was hier los ist und was die Politik tun könnte: “Es reicht nicht, Arbeitslose nur durchzufüttern”
Es ist in der Tat einer der besten Artikel, den ich in einer “etablierten” Zeitung zum Thema Krise je gesehen habe, wobei auch er Elemente enthält, die mir nicht passen.
Aber Du hast recht: Es ist schon eine Krux mit diesen Wirtschaftswissenschaftlern und -forschern.
Januar 19th, 2013 at 14:06
@R@iner(31)
Na ja – an diesem Artikel gefallen mir die Kommentare am besten.
Es geht ja auch nicht darum wer wieviel von dem noch vorhandenen Geld bekommt, sondern um ein Strukturproblem im Geldwesen, ganz besonders in der Eurozone.
Vielleicht kannst du ideologische Bedenken mal beiseite schieben und doch ein bisschen Hankel gucken..
;-)
Januar 19th, 2013 at 14:23
Soso, die Kommentare gefallen dir also. Hast Du sie alle gelesen? Kennst Du die Leute, die das schreiben? Mir scheint, Du suchst dir wieder nur die heraus, die deine Denke bestätigen.
Ich soll also meine ideologischen Bedenken beiseite schieben? Wie war das mit dem Glashaus?
Btw.: Bevor ich Hankel gucke, lese ich lieber Marx und versuche zu verstehen.
Januar 19th, 2013 at 15:08
@willi,
die Ironie dabei habe ich schon bemerkt. Es geht mir hierbei grundsätzlich um Bezeichnungen, die für die betroffenen Menschen nicht mehr als Ironie zu erkennen sind, und somit als schmerzhaft empfunden werden. Das meinte ich mit: “einfach mal nachdenken”.
Januar 19th, 2013 at 15:12
@Rainer – Ein Wettbewerb der Sonderwirtschaftszonen? Im Namen ‘der Einheitsfront Wachstum und Wohlstand®’? Kann’s denn das wirklich sein?
@permabird – Natürlich hat der Euro gravierende strukturelle Probleme, aber dafür brauche ich doch keinen Hankel. Es ist Wochenende, vielleicht magst du deine Sinne mal an dieser Studie schärfen… Ich empfehle nicht zueltzt Punkt 6.1 zum ‘DM-Nationalismus’.
Januar 19th, 2013 at 15:22
@Peinhart: Och Peinhart, wie ich schrieb, sehe ich das relativ zu anderen Artikeln. Natürlich bewegt sich der Typ in der vorherrschenden Denke. Dafür finde ich jedoch viele seiner Aussagen korrekt, was die reine Beschreibung angeht.
Dein Text indessen geht ja schon mal gar nicht. Der ist von Linken. ;-)
Januar 19th, 2013 at 16:57
@ 28 Klaus Baum:
Der Reiche zieht nie wirklich Leine. Sonst müsste er doch seinen Reichtum hier lassen und sein Eigentum veräussern. Und das Geld dass er hierfür erhielte, ist nur Papier und kann entwertet werden, Reichtum jedoch ist mehr als das, es ist Eigentum und das bleibt auch nach einer Geldreform! Und so lange der Reiche Eigentümer in Deutschland bleibt, ist es egal ob er hier in D wohnt oder im Chalais am Genfer See. Zumal wenn er Privatier ist…
Januar 19th, 2013 at 17:24
Ich glaube die Süddeutsche wurde gehackt:
“Und das bedeutet: Es gibt nur einen Ökonomen, der es verdient, diesen Titel zu tragen. Karl Marx.”
[via Burks]
Januar 19th, 2013 at 17:34
Grotesk.
Januar 19th, 2013 at 17:35
@ flatter 38.
Ich glaube eher, die SZ ist schwerst dement oder realitätsresistent, wenn man sich ihren aktuellen zustand ansieht: der artikel ist vom 17.05.2010 und ein damals 94jähriger finanzguru kann ja schon mal ganz gelassen quasi im hinausgehen die “wahrheit” zum besten geben, als arschtritt für die kapitalismusapologetenwiwis und die speichelleckenden wirtschaftsjournaillisten beisescher art.
Januar 19th, 2013 at 17:45
Ich finde das ja immer wieder interessant, wie man seine kognitiven Dissonanzen managen kann. Na gut; unser Kuh-Journalismus kann ja problemlos alles mögliche nebeneinenader stehen lassen, da er ohnehin keinen Kontext herstellt. Aber dass bei den Beises so etwas möglich ist – ich bin schockiert!
Januar 19th, 2013 at 21:25
hinweis: Miete ist umsatzsteuerfrei § 4 Nr 12 – wäre also von der abschaffung des ermäßigten steuersatzes nicht betroffen.
grüße, D
Januar 19th, 2013 at 22:20
@42… – den Hinweis wollte ich bringen. ;) Wobei – gilt eben nur für die klassische Wohnungs- oder Büromiete. Ist unter Unternehmern auch optierbar.
Der Trend zu immer weiter steigenden indirekten Verbrauchsteuern und Gebühren ist ungebrochen. Und abstruse Kopfpauschalen, wie ich sie z. B. an die Raubritter von der allgemeinen Ortskrankenkasse abführen muss… In den Südländern treibt man es ja mehr und mehr auf die Spitze; Revolutionen gab es trotzdem keine. Achja, hinsichtlich Obelix-Deppertiö: Hat es eigentlich auch schon mal nen Reichen gegeben, der wegen zu hoher Konsumsteuern ausgewandert ist…?!
Januar 19th, 2013 at 23:13
@Dennis82: Hast Du jemals bei einem Geschäftsessen das Essen des Gastgebers (Eigentümers) als Kosten der Lebensführung aus dem Beleg rausgerechnet? ;-)
Januar 19th, 2013 at 23:55
@Wat.: Versteh den Zusammenhang jetzt auf Anhieb nicht direkt… Ich bin bislang jedenfalls noch nie in die Verlegenheit gekommen, an so einem “Geschäftsessen” teilnehmen zu müssen…! § 12 Nr. 3 EStG fällt mir jedenfalls dazu noch ein, war aber wohl nicht gemeint. ;) Meine Meinung dazu sollte denke ich auch klar sein: völliges Abzugsverbot von sog. “Geschäftsessen”.
Januar 20th, 2013 at 11:06
Der unausrottbare Hang des Menschen zum Religiösen äußert sich nicht zuletzt in der Hoffnung, dass alles Publizierte, was den eigenen Glauben bestätigt, wahrer sein muss als das, was den eigenen Glauben in Frage stellt.
Besonders lustig ist es, zu sehen, wie solche Glaubensgebäude als Ergebnis vorurteilsfreier und gänzlich rationaler Analyse aller verfügbaren Informationen empfunden werden.
Januar 20th, 2013 at 13:13
Der ist gut: spon – Tombola: Arbeitsvermittler verlost Arbeitslose
Vom dgb gibt es eine neue Studie: Telepolis – Die Lohnarbeit macht krank
Januar 20th, 2013 at 14:02
@46 Ist sicherlich nicht falsch, dass es diesen Hang gibt. Das Ganze mit Religion gleichzusetzen, macht es dann aber leider ziemlich zunichte. Religion basiert auf statischem Glauben durch Akzeptanz, nicht auf Schlüssen aus den greifbaren Informationen und einer Vorstellung von subjektiven Idealen.
Die Schlussfolgerung, dass diese nun 100%-ig und unreflektiert übernommen werden, sobald sie den eigenen Überzeugungen entsprechen, ist eine Behauptung, die durch was genau untermauert wird?
Du kannst natürlich die Kritik anbringen, dass sämtliche Publikationen eigener Prüfung bedürfen, um gerechtfertigterweise deren Inhalte als korrekt zu verbuchen. Da das unmöglich ist, kann man zwei Schlüsse ziehen, sämtliche Publikationen ablehnen oder so gut es geht mit dem zu arbeiten, was zugänglich ist und dabei das eigene Hirn einzuschalten.
Darüber hinaus ist der geneigte Leser durchaus in der Lage, mal aus dem Fenster zu schauen und sich zu fragen, was genau da so passiert bzw. die letzten Jahre/Jahrzehnte passiert ist. Und ob das auch nur so passiert oder wahrgenommen wird, weil es den eigenen Überzeugungen entspricht? Natürlich ist das weder religiös in Stein gemeißelt, da es sich kontinuierlich entwickelt, noch ohne Fehl und Tadel. Der Vorwurf wäre also jederzeit jedem zu machen, der sich getraut eine Überzeugung zu entwickeln. Ich nehme bewusst entwickeln und nicht haben.
Du persönlich handhabst das wie genau, um diesem Dilemma zu entgehen?
Januar 20th, 2013 at 14:27
@Rainer zum ersten Link: mal wieder sprachlos.
zum zweiten: Das ist ehrlich gesagt einer diesen unfassbaren Widersprüche in der Gesellschaft, die ich langsam wirklich nicht mehr begreifen kann. Um mich rum lauter intelligente Menschen, die den Zusammenhang zwischen moderner Produktionsweise und weniger Arbeit de facto nicht sehen. Nicht sehen wollen kommt dann oft als Erklärung für dieses Phänomen, aber das glaube ich nicht mehr.
Das ist dieses Phänomen, dass zwar jede gesellschaftliche/politische Potenzrechnung, die einem serviert wird, nachvollzogen wird und sich damit befasst. Aber ganz schlicht unten eins und eins zusammenzuzählen kommt gar nicht vor.
Das erklärt auch kein angeblicher Fachkräftemangel, der den Leuten wieder den Schwarzen Peter zuschiebt, weil eben die Ausbildung grade nicht passt.
Die Argumentationen, die sich anschließen, wenn man den Umstand, dass es nie wieder mehr Arbeit geben wird, mal einwirft, drehen sich immer im Kreis. Ergebnis ist, dass es vielleicht stimme, aber man könne Arbeit nicht anders verteilen, das kann sich weder Arbeitnehmer noch Arbeitgeber leisten. Also kann man nicht ändern, weil es ist wie es ist…
Dann konfrontiert man sich lieber mit steigenden Arbeitslosenzahlen und verteilt Schuld statt Arbeit… und Lose. :o/
Januar 20th, 2013 at 14:50
@Uena: Kennst Du die “Agenda 2020” der eu?
Die Strategieempfehlungen für Deutschland findet man auf dieser Seite: Europe 2020 in Germany
Wenn man beim zweiten Link unter “Europe 2020 targets – State of play” auf “Employment rate” klickt, dann erscheint eine lustige Grafik in der man sieht, dass für D-land eine Beschäftigungsquote von 77% angestrebt wird, während es für den europäischen Durchschnitt 75% der 20-64jährigen sind, die man – wohlgemerkt bis 2020 – beschäftigen will.
Die angestrebte Zahl von Beschäftigten ist deshalb lustig, weil oben auf der Seite darauf verwiesen wird, daß Deutschland momentan (2012) 5,5% Arbeitslose hätte. Darauf soll sich jetzt mal einer einen Reim machen.
Die Seite, auf der detailliert stünde, was man genau mit den 25% Nichtbeschäftigten plant, habe ich bisher nicht finden können. Zugegeben: Unter der Grafik steht, wie die Beschäftigungsrate errechnet wird. Zu den 75% gesellen sich also noch einige, die nicht aufgeführt werden. Die zahlenmäßige Nichtaufschlüsselung erscheint mir allerdings suspekt.
Leider sind die Texte nur in englisch verfügbar. So ein Pech aber auch. Dürfen die das überhaupt?
Januar 20th, 2013 at 16:33
@48
>> Du persönlich handhabst das wie genau, um diesem Dilemma zu entgehen?<<
Ich wurstel mich so durch, und in Anbetracht der offensichtlichen Irrtümer hoch dekorierter Häupter kann ich mit meiner Nicht-Unfehlbarkeit leben.
Januar 20th, 2013 at 17:11
@maguscarolus Aha, ich hatte jetzt irgendwie was anderes erwartet. Aber passt schon. ;o)
Januar 20th, 2013 at 17:14
@ Rainer Ja. Die Majorität Deutschland hat das mit Ihrem (Wahl)verhalten gebilligt. Die wollen das auch so und je schlimmer es sich liest, desto besser werden sie es finden.
Januar 20th, 2013 at 17:37
@R@iner Mir erscheint da so einiges suspekt. Ich hab mir jetzt mal den Spaß gemacht, ein bisschen auf der Seite zu lesen. Zusammenfassend kann man wohl sagen, wie tragisch das ist, wenn die als Vision für morgen die Lügen von heute nehmen. Da sind ja alle(!) Klischees versammelt.
Und die “Targets” sind auch herrlich schwammig.
Sowas:
3. Climate change and energy sustainability
- greenhouse gas emissions 20% (or even 30%, if the conditions are right) lower than 1990
Darf ich lachen? Ich glaub dafür sind die conditions definitely right…
Januar 20th, 2013 at 18:06
Aaaah Scheiße-Bingo ! ARD Prognose FDP 10 % , Linke 3,5 % ! Geh Kacken Niedersachsen ….
Januar 20th, 2013 at 18:37
Das wird anderweitig auch nicht viel anders aussehen. Ganz typisch, halt.
Januar 20th, 2013 at 18:42
Erstaunlich, Rentner (Wähler ab 60) wählen FDP. Die können sich das vermutlich leisten… Jemand `ne plausible Erklärung? An Rösler wird´s ja wohl kaum liegen.
Januar 20th, 2013 at 19:08
@Kaluptikus: Die fdp ist die einzige Partei, der man zutrauen kann, dass sie lieber heute als morgen Zyankalikapseln für Nichtbesitzer (vulgo Nichtleister) verteilen möchte. Naja, ist halt nur so ‘ne Vermutung. Ionisierende Strahlung (Asse, Gorleben) dürfte auch nicht ohne Einfluss auf die Gehirntätigkeit von Primaten bleiben.
Der Psychopharmakamarkt in Deutschland schreibt zweistellige Milliardenumsätze…Such dir was aus.
Januar 20th, 2013 at 19:26
Die Wahlbeobachter waren Sachsen…
Ich geh dann ein`trinken.
Januar 20th, 2013 at 19:29
flatter, hilf!
Januar 20th, 2013 at 19:42
Hey, Michelle Obama hat eine neue Frisur.
Januar 20th, 2013 at 19:51
@61,
lenk nicht ab!
Stelle fest, sie sieht einfach besser aus als ihr Männe. Schon mit der alten Frisur…
Januar 20th, 2013 at 19:58
Rund 10% für die FDP… absurdes Theater.
Januar 20th, 2013 at 20:48
@ 57 Kaluptikus: Ja, 1.: Demenz 2: Die Rentner dieser Jahre sind tatsächlich noch die letzten, die richtig Asche auf Tasche haben. Schau einfach mal bei der Werbung nach, alle versuchen da abzufassen. Selbst Firmen bei denen es man nicht erwarten würde, wie IT und Banken. Und logisch wählen die eine Partei, die für das neoliberale System steht, wie keine 2te. Dann gibt es noch diejenigen, die einfach nur Skrupel haben, rechts zu wählen. Die weichen auch auf FDP aus.
Aber die Wahl bestätigt alle meine Vermutungen. Das werde ich von der nächsten Wahl sicherlich auch behaupten können. Willkommen in dem globalen Dorf. Alle sind eine schwarz-braune-gelbe Eitermasse.