Das Interview der FAZ mit Thomas de Maizière, aus dem ich gestern bereits zitierte, enthält gleich mehrere rhetorische Wurmlöcher, die drastisch deutlich machen, was Orwells “1984″ unter “Neusprech” versteht. Beginnen wir mit der genannten Formulierung:
“Wir brauchen außerdem realistische Ziele und nicht zu viel menschenrechtlichen Überschwang bei der Entscheidung, Soldaten in ein anderes Land zu schicken.”
“Menschenrechtlicher Überschwang”, was will uns das sagen? Überschwang, gebildet aus “überschwänglich”, deutet darauf hin, dass Menschenrechte bislang zu stark emotional besetzt waren oder in zu hohem Maße bei Kriegseinsätzen berücksichtigt wurden. Dies ist offen formuliert und keineswegs auf die “Ziele” allein bezogen. Keine Zweifel aber lässt der Militärminister, dass Menschenrechte nicht das Ziel von Kriegen sind. Ganz selbstverständlich ist die Rede von “Soldaten schicken”, wo “einmarschieren”, “angreifen” oder “Krieg führen” gemeint ist. “Je ferner der Kulturkreis ist, umso weniger” ist schließlich die Komponente, die “Kultur” sagt und am Ende “Rasse” meint, den wo Menschenrecht geteilt wird, da muss eine Hierarchie der Menschen mit mehr und weniger Rechten her. Derzeit geht es daher “konsequent” um Mali. Was hat die Bundeswehr in Mali zu schaffen? Oder die Französische Armee?
“Dass Frankreich jetzt mit Armeekräften eingegriffen hat, ist konsequent und richtig.”
“Mit Armeekräften eingegriffen”, auch hier wird nicht “bombardiert” oder “Krieg geführt”. Was daran konsequent ist, was woraus folgt, warum das richtig ist, wir erfahren es selbstverständlich nicht. Was dazu andeutungsweise ergeht, sind Schlagworte, Stereotypen, die Mittel der Propaganda eben. So werden diejenigen, die dort angegriffen werden, als “Terroristen” und “Islamisten” bezeichnet, auch von al Qaeda ist die Rede. Reizwörter ohne jeden Inhalt.
Terroristen ohne Menschenrechte
Beginnen wir mit dem “Islamismus”. Dürfen Muslime generell getötet werden, weil sie welche sind? Sind Christen “Christizisten”? Oder wenigstens solche Christen, die missionarisch tätig sind, die “christliche Wertegemeinschaft” militärisch durchsetzen oder Staatsverfassungen mit Bezug auf den christlichen “Gott” haben? Was unterscheidet den Islamismus vom Christizismus, warum sind überall “Islamisten” und nirgends “Christizisten”?
Wer in der Sahelzone “Terroristen” findet, der muss eine ganz spezielle Definition davon haben. Ich hätte sie gern gelesen bei dieser Gelegenheit. Der halbe Kontinent besteht aus äußerst instabilen Ordnungen, die “Staat” zu nennen schon recht mutig ist. Es wimmelt von waffenstarrenden Clans, Banden, Milizen und mehr oder weniger offiziellen Armeen, die von Plünderung, Erpressung und “Handel” leben, für den es gar keine Legalität gibt. Scharmützel, Rivalitäten, Massaker sind nicht selten. Der Absatz von Waffen aus aller Welt ist ein grandioses Geschäft. Wer genau sind da jetzt die “Terroristen”? Wie kann “Terrorismus” überhaupt aufkommen unter solchen Bedingungen?
Rhetorische Fragen. Die ‘Begründung’ für den “richtigen Einsatz” fehlt vollkommen. Wie gut, dass es die Rotgrünen gibt, wir werden gleich deren Erklärung dafür erfahren. Was de Maizière dazu ‘sagt’, ist reiner Pudding. Allein dafür lohnt sich die Lektüre des Artikels, ich kann das hier nicht am Stück zitieren.
Letzte Hilfe
Dafür folgendes:
“Wir sind auch in der Regel nicht politisch verantwortlich dafür, was in fremden Ländern passiert. Dafür sind die Länder und die betreffenden Regionen selbst verantwortlich. Wir können da helfen, auch mal militärisch vielleicht, wir haben eine internationale Verantwortung, auch wir Deutschen, aber wir müssen nicht zwingend Verantwortung übernehmen, wenn es einen bitteren Bürgerkrieg irgendwo in der Welt gibt. ”
“Auch mal militärisch helfen” – wir helfen nur, ein wenig jenseits der Menschenrechte. Burks hat schon hingewiesen auf solche “Hilfe”, gleich davon noch mehr. “Verantwortung, … aber nicht zwingend Verantwortung”. Was ist das für eine Verantwortung? “Internationale”. Wer glaubt, dass etwas anderes gemeint sein könnte als die “transatlantische”? Schließlich, das gibt dem Ganzen die Würze: Wir müssen nicht in menschenrechtlichem Überschwang Bürgerkriege schlichten (die Joschka-Doktrin quasi, die bislang galt), sondern können so etwas ignorieren, während anderswo aus “internationalen” Gründen Krieg geführt wird. Das hätte man auch so formulieren können, dass es jemand versteht.
Dass der Kriegsminister “Teile der Grünen” kritisiert, ist strategisch verständlich, denn er hätte sie gern alle stramm auf Kriegskurs, so wie deren “Experten”. Beispiel: Omid Nouripour, “sicherheitspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion“. Der will nämlich auch nur helfen, und zwar schnell:
“Ein Einsatz der Afrikanischen Union wäre zwar vorzuziehen, doch Mali braucht schnelle Hilfe, deshalb hat Paris richtig gehandelt“
Hauptsache Krieg. Gegen wen eigentlich? Die FR spricht von “einem Zusammenschluss aufständischer Tuareg-Stämme und Al-Kaida-naher Islamisten”. Na klar. Wenigstens “Al-Kaida-nah”, das ist wohl jeder, der eine Sure gelesen hat. Ansonsten halt irgendwelche Bewaffneten. Rotgrün steht Gewehr bei Fuß, SPD-”Experte” Arnold sekundiert:
“Mit fundamentalistischen Islamisten lässt sich schwer verhandeln“, “in Mali drohe andernfalls ein neuer Rückzugsraum für gewaltbereite Islamisten vor der europäischen Haustür“.
Morgen die ganze Welt
Wie günstig, dass man da nichts machen kann. “Gewaltbereit”, eine nachgerade schwachsinnige Formulierung, wenn längst geschossen wird. Reicht aber aus, um deutlich zu machen: Das sind keine Menschen, mit denen redet man nicht, die tötet man. Wer im übrigen in der Region jemals “leicht verhandelt” hat, melde sich bitte. Warum dann nicht gleich neue Kolonien aufziehen? Den Kameltreibern und Negern kann man doch eh nicht trauen.
Das Highlight dieser großen Darbietung heimischer Marschmusik: “Vor der europäischen Haustür!” Dort nämlich liegt der Süden(!) Malis. Und morgen die ganze Welt.
Warum überhaupt Mali? Ich weiß es nicht. Zwar liegt im Süden des Landes ein großes Goldvorkommen. Der derzeit jährliche Ausstoß von Gold im Wert von ca. 1,6 Milliarden Euro dürfte aber kein lohnenswertes Ziel sein. Es könnte wohl die Bemühungen ausgleichen, wenn man sparsam einmarschiert und sich aufs Wesentliche konzentriert. Außerdem kann es helfen, dass nicht die falschen Leute mit dem Gold die falschen Waffen kaufen. Geostrategisch ist die lange Grenze zum unsicheren, weil muslimischen Algerien, mit dem drittgrößten Ölvorkommen Afrikas und großen Gasreserven, ein mögliches Motiv. Der Weg vom Süden Malis in den Norden ist allerdings lang und steinig. Vielleicht soll auch für das Projekt “Desertec” und ähnliche bereits Land genommen werden. Ich kann da nur spekulieren.
Festzuhalten ist, dass der neoliberale Block mit seiner verfassungsmächtigen Mehrheit sich dahingehend einig ist, dass von deutschem Boden jederzeit Krieg ausgehen muss, wenn es den “internationalen” Interessen dient. Menschenrechte gehören nicht dazu. Die Wortwahl der Propaganda entspricht dem, was aus Diktaturen hinlänglich bekannt ist und überall dort üblich, wo das Recht des Stärkeren ungehemmt praktiziert wird.
p.s.: Es wird in den Kommentaren auch spekuliert, es könnte um Uran im Nachbarland Niger gehen. Wenigstens Ansätze und nicht bloß hohle Phrasen.
Januar 14th, 2013 at 16:44
‘Wie habt ihr es soweit kommen lassen, ihr müsst doch die Zeichen der Zeit erkannt haben’ – habe ich, ich habe auch mein Maul und Hirn benutzt, vielleicht nicht so laut wie ich hätte gekonnt, aber ich war im Widerstand (siehe meine Antiterrordateieintragungen). Aber ich bin ja nur ein linker Querulant und Hetzer, arbeitsfaul und naiv. Träumt ihr nur weiter euren Traum von iPäd und Eigenheim, niemand ist unschuldig, verfault lebendigen Leibes an eurer Lüge, wie jetzt schon euer Verstand und eure Sitten.
Neulig erzählte mir eine Zeugin des 3. Reichs, das 10% der Deutschen damals im Wiederstand aktiv waren, der Rest waren Duckmäuler und Ja-Sager. Wenn wir heute 10% denkende Menschen hätten, wäre schon viel erreicht. Nein, der Mensch muss durch Schmerz lernen, anders wird das nichts.
Januar 14th, 2013 at 17:02
Mit dem Einsatz soll das Entstehen einer Brutstätte des radikalen Islamismus verhindert werden,weß die ARD in Person von Hannelore “Hansi” Fischer,die Mittagsmagazin-Karikatur einer Journalistin.
Wie gefährlich ist der Einsatz für die Franzosen?
Nun die Franzosen wissen ziemlich genau worauf sie sich einlassen,erklärt Marion van Haaren, ganz frisch aus Brüsssel.Die Waffen sind meist französischer Bauart,
eingesickert aus Libyen,nach dem Zusammenbruch des Gaddafi-Regimes.
Nun ja,für den Zusammenbruch des Regimes in Libyen war ja Frankreich federführend.Mir scheint,das Ganze ist eine MABM, militärische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für gelangweilte Franzosen.
Schon weider nix Neues, nur immer mehr vom Ewiggleichen.
Januar 14th, 2013 at 17:18
Gefunden:
werden,als
vollkommen, Wie
die Lektüre Artikels
Die FR Spricht
“[in]Mali drohe andernfalls
Januar 14th, 2013 at 17:27
Ich habe das verlinkte Interview nun ganz gelesen und glaube, dass de Maizières Satz vom “menschenrechtlichen Überschwang” anders gemeint war, als das bei dem herausgerissenen Zitat rüberkommt. Er meinte (m.E.), dass man Menschenrechte nicht einfach durch militärische Intervention (Krieg) in ein Land bringen kann. Dem kann ich zustimmen. Ändert nun nix daran, dass das eine kreuzdämliche Formulierung war, aber dennoch muss ich ihm da mal zur Seite springen.
Das Interview bietet dennoch genug Unterhaltung. Mein persönliches Highlight ist “Die Bundeskanzlerin hat damals in Strausberg gesagt, wir können uns beteiligen, wenn die Voraussetzungen dafür geklärt und gegeben sind. Das war von Anfang an eine glasklare Aussage. Und an der Klarheit der Aussage würde sich nichts ändern, wenn man den Satz umdrehen würde.”
Januar 14th, 2013 at 17:40
@Amike: Nee, das sehe ich ganz anders. Wie gesagt ist die Formulierung bewusst offen und schwammig. In der Konsequenz bedeutet das überdies dasselbe, wenn der “Überschwang” nicht mehr Ziel ist, denn bislang galt ja das Paradoxon, dass Gewalt und Mord legitimierbar sind, weil sie am Ende die Menschenrechte schützen. Letzteres fällt jetzt weg, womit auch de facto die Menschenrechte marginalsisiert sind. Kann man einhalten, wenn das schönere Bilder macht. Wenn nicht, dann eben nicht.
Januar 14th, 2013 at 17:42
@Amike: Ich kann mich deiner Lesart nicht anschliessen. Davon abgesehen: Wer hat wann versucht, Menschenrechte irgendwo hinzubringen. Und das auch noch in Afrika. Gibt’s ne Flagge dafür?
Wir befinden in der Nähe von “Krieg bedeutet Frieden”.
Januar 14th, 2013 at 17:42
@Amike
De Maizieres moechte nicht mehr Krieg fuer Menschenrechte fuehren, sondern nur noch Krieg (mit anderen Zielen).
Es wird kraeftig gesaegt am Verstaendnis der Bundeswehr als Verteidigungsarmee. Koehler wird wohl das einzige Opfer dieser neuen Doktrin bleiben.
Januar 14th, 2013 at 17:47
That said, was können/sollen wir also tun, um unserer Verantwortung gerecht zu werden? Um nicht mitschuldig zu werden / zu sein?
Mal ganz weg von eloquent-perpetuierenden Betrachtungen über stets ein und dasselbe Phänomen: Wie wehrt man sich “dagegen” ohne von der märchenhaften Idee auszugehen, man könne die Rolle des gütigen Königs übernehmen, der per Dekret entscheidet, daß ab sofort Freundlichkeit und Güte Antriebsfeder unserer Weltengemeinschaft sei?
Was jeder Einzelne tatsächlich und sinnvoll tun kann, ist doch die Frage, oder nicht? Ich meine jemanden wie mich, “im Kleinen”; dazu möchte ich täglich ermutigt werden, an die mögliche Größe des Kleinen möchte ich täglich erinnert werden. Ideen statt Lamento, um es so zu sagen, aber das klingt im Nicht-Zwiegespräch viel zu offensiv, um nicht mißverständlich zu sein. Alle freundlichen Grüße.
Januar 14th, 2013 at 17:49
Ich komme darauf, weil er den Satz als Antwort auf die Frage “Reichen die militärischen Fähigkeiten der Bundesrepublik und des Westens insgesamt überhaupt, um angesichts immer neuer Konfliktzonen, etwa in der arabischen Welt, stabilisierend zu wirken und Frieden zu sichern?” gibt. Mit den Sätzen davor und danach ergibt sich für mich aus dem Kontext diese Lesart. Stimmt, dass das offen formuliert ist, ich stimme auch @flatter und @Erik zu, dass die Konsequenz daraus ist, dass man nicht keinen Krieg führt, sondern halt nur nicht mehr die Menschenrechte dabei im Munde führt. Ist ja ein alter Hut, spätestens seit Köhler kann man das eh wissen.
Januar 14th, 2013 at 17:52
@js
Dein Kommentar klingt durchdacht, nur verstehe ich ihn nicht. Wer hat Verantwortung wem gegenueber?
Januar 14th, 2013 at 17:52
Es soll in der Gegend neben Gold und Gas vor allem Uran geben, das Frankreich dringend für seine vielen Atomreaktoren braucht !
Januar 14th, 2013 at 17:53
@Ecoli: Gibt es dafür auch Quellen?
Januar 14th, 2013 at 18:05
@flatter:
Gibt es: Einfach mal googeln…
hier
hier
Januar 14th, 2013 at 18:14
Und arte könnte gleich mal ‘Strahlende Wüste‘ wiederholen…
Januar 14th, 2013 at 18:16
wundert´s hier irgenwen? eine *berufs*armee muss sich ja irgendwie legitimieren. und das einsickern des neusprech in den alltagsgebrauch höre ich jeden tag auf der strasse.
Januar 14th, 2013 at 18:16
@Ecoli(13):Danke.
Januar 14th, 2013 at 18:18
ecoli#13
stimmt, total vergessen! ohmann, ist das bitter, immer der gleiche scheissdreck.
Januar 14th, 2013 at 18:20
Ich frage mich wohl, wer da den Nutzen berechnet. Im Telepolis-Artikel (siehe Kommentar 13) wird ja z.B. deutlich, dass es kaum möglich sein wird, die Infrastruktur und die Mitareiter (die so lange sekundär ist, wie diese Ressource ausreichend vorhanden) zu schützen. Phosphat und ein besserer Zugriff auf die Milizen im Niger? Ich sehe da nicht wirklich eine Amortisation des Einsatzes. Selbst wenn man ein zynisches kapitalistisches Arschloch ist, kann man da zweifeln.
Januar 14th, 2013 at 18:27
»…Rückzugsraum für gewaltbereite Islamisten vor der europäischen Haustür…”
Vor der Haustür also. Dazwischen stehen aber noch Mauretanien, West-Sahara, Marokko, Algerien, Tunesien und Lybien, also eine Fläche, selbst etwa so groß wie ganz Europa. Nach dieser Haustür-Definition (s.a. “unsere Freiheit im Hindukusch…”) gibt es keinen Flecken der Erde, der nicht zur eigenen Sicherheit militärisch befriedet werden müsste.
Das Gold in Mali ist bestenfalls ein Taschengeld zum Waffenkauf. Wichtiger ist die ehemalige französische Kolonie Niger nebenan, das die größten Uranvorkommen in Afrika aufweist und das es für das Uran-hungrige Frankreich zu stabilisieren gilt.
Januar 14th, 2013 at 18:30
Die Islamisten, die gefördert und benutzt wurden, um die Revolutionen im Namen der Demokratie in Nordafrika zu verrichten, müssen nun wieder vernichtet werden. Militärische säuberungsarbeit. Weiterhin muss den Amies der Rücken frei gehalten werden, für den geplanten Angriff auf den Iran. So mein Eindruck.
Januar 14th, 2013 at 18:33
flatter#18
nutzenberechnung? hat doch im irak oder kuwait auch keinen interessiert. welche amortisation? dachte, es geht um zugriff, nicht um kosten. und glaubst du, die taliban hätten tatsächlich rohstoffe ausser heroin exportiert? abgesehen davon hat der weserpirat meistens seine ganz eigene logik *kicher*
Januar 14th, 2013 at 18:40
Sehr erhebend auch dazu gerade ein Interview bei tagesschau.de mit einer Politikwissenschaftlerin. Es fallen für den Leser alle Begriffe um krieglüsterne Sabberreflexe auszulösen: “Islamisten – Scharia – Hände abhacken – zerstörte Kulturdenkmäler”
Das Sahnehäubchen dazu ist folgendes Statement:
“Die UNO hatte gefordert, mit einigen Rebellen-Gruppen zu verhandeln, in Bamako wurde das sehr kritisch gesehen, weil nicht klar war, worüber man überhaupt verhandeln sollte. Ich sehe das ähnlich, dass ein militärisches Vorgehen notwendig geworden ist. Externe Interventionen sind natürlich immer sehr schwierig, und es ist kaum zu beurteilen, inwieweit der Militärschlag zu einem guten Ausgang beitragen kann. Aber es musste etwas passieren, es war notwendig zu handeln.”
Heißt also: Die Lage ist zwar recht schwer zu beurteilen, aber immer feste druff, weil, ihr wisst schon: ISLAMISTEN!!1!
Januar 14th, 2013 at 19:34
@Teilchen(21): Das ist nicht richtig. Gofkrieg 1 war quasi billig, in Golfkrieg zwo hatte man anders kalkuliert. Da sollten ja die Befreiten nach drei Tagen mit den Fähnkes am Strßanerand stehen. Wurde dann drastisch teurer, der Spaß.
Die Ölreserven von Kuwait und Irak sind indes so immens, dass man da schon wesentlich mehr investieren kann.
Januar 14th, 2013 at 19:56
die können mich mal mit ihrer “al CIAida” oh pardonnez moi isch meine natürlisch al qaida… und zwar kreuz- und halbmondweise!!!
alles blutiges theater und ein fettes fu an die medien, die bescheid wissen (denn SO blöd sind die ALLE nicht!) und trotzdem die hintergründe (über die ich nur spekulieren kann) nicht nachspüren..
alles nachgeplappert und hacken zusammengetreten, na dafür zahl ich doch gerne die tv-steuer!1
wo ist eigentlich lazarus?
Januar 14th, 2013 at 19:57
flatter#23
ha! na, wer sagt denn, daß die verantwortlichen kalkulieren können, geschweige denn mal nicht auf die entsprechenden lobbygruppen hören? und frankreischs atomindustrie ist nu mal qua staatsbetrieb.
75% atomstrom? oder warens doch “nur” 65%?
plus force de frappe anyone? kosten? *lach*
Januar 14th, 2013 at 20:35
24-benjamin meint:
Januar 14th, 2013 at 19:56
wo ist eigentlich lazarus?
Ich glaube der geht bei Duckhome fremd.
mfg
WW
Januar 14th, 2013 at 20:45
flatter, hömma, flatter:
“Wer genau sind da jetzt die “Terroristen”? Wie kann “Terrorismus” überhaupt aufkommen unter solchen Bedingungen?” Die Terroristen, das sind doch die
Rotenäh die Grünen … wir sind die Blauen, also die Guten. Unn wenn wir die Guten sind, also die Baluen, dann sind die annern dieGrünen, die Pösenäh, also die Terroristen! Iss jezz klar?Januar 14th, 2013 at 20:54
@Vogel:
das sind eindeutig verschwörungstheoretische tendenzen, die ich da deinem post rausanalysiere. du bist gemeldet!1
sek ist schon unterwegs. bombenentschärfungsteam ebenso (haben alles nötige zum bombenentschärfen mitgebracht, keine sorge)…
;)
aber ernsthaft, so sehe ich das auch: die grünen, die roten und die blauen, fehlen noch die gelben und das spiel kann losgehn ARRRRRRRRRGHHHH
Januar 14th, 2013 at 21:11
@ benjamin
“fehlen noch die gelben” Sry, habsch vergesse … hola, die können aber nich mitspielen, zumindest nich bei uns, den Blauen, den Guten … denn blau und gelb = … Grün!! *Iieeek*
Januar 14th, 2013 at 22:09
Bei der “berechtigten Intervention” Frankreichs handelt es sich um einen imperialistischen Krieg, der die Bodenschätze in Mali sichern, die dortige Regierung wieder unter Kontrolle bringen und allen anderen Staaten der Frankophonie signalisieren soll, dass Instabilität nur so lange geduldet wird, wie sie französischen Nationalinteressen nicht zuwiderläuft.
Andererseits stimmt es wohl, dass salafistische Militante und “Al Qaida im Maghreb” nichts anderes als faschistische Killerbanden sind, deren mörderischer Herrschaft möglichst keine Menschen ausgesetzt werden sollten.
Bitte nicht falsch verstehen: Die Art und die Zielsetzung der französischen Angriffe werden nicht dadurch legitim, dass ihre Gegner Faschisten sind. Aber als GegnerIn imperialistischer Kriege sollte mensch auch nicht in eine falsche Dichotomie fallen und die Ideologie sowie die Taten der nun Bombardierten verharmlosen.
Januar 14th, 2013 at 22:16
flatter#18
Und man sollte auch nicht vergessen, wer die Kosten trägt und wer nachher einen möglichen Gewinn eintreibt.
Und, wie schon beim ersten Zitat erwähnt, die ‘militärische Hilfe’ an sich ist für unsere Industrien (in dem Fall wohl die Französische, deren Waffen werden auf beiden Seiten benutzt) ein sicheres Geschäft.
Wenn das als Begründung und Ansporn für alle anderen, da auch mitzumischen, nicht ausreicht….
Januar 14th, 2013 at 22:23
salvador#30
also die whatsoever-durchgeknallten milizen als willkomener anlass mal wieder. ne, ok, weltgeschehen ist chaotisch, kein “willkommer” anlass, aber anlass. nur wieder mal mit vorgeschobene humaner intention. über die wahren gründe ist köhler gestolpert.
und da isses wieder flatter; scheiss auf die kosten, wenn das drohende risiko eines eingeschränkten zugriffs auf rohstoffe eine bestimmte schwelle überschreitet.
mannmannmann, man VERGISST immer soviel…
Januar 14th, 2013 at 22:25
@Vogel:
wenn man alle farben nur lang genug mischt, kommt lila und grün raus, aber grüne und lila tentakel, das ist wieder ein anderes spiel^^
oder grün und lila ist auch der rinnstein wenn seifenlauge ausgekippt wurde.. seife! verstehst du, kann man selber anrühren und die “abfallnebenprodukte” lagern für schlechte zeiten — oder man bückt sich danach
aber das ist wieder ein anderes spiel ;)
Januar 15th, 2013 at 08:34
Heute morgen im WDR-Radio: Wir sollten unsere “militärische Zurückhaltung” aufgeben. Aha. Wenn mann Menschen auf der ganzen Welt fragt, was ihnen spontan zu “Deutschland” einfällt, ist es bestimmt nicht militärische Zurückhaltung.
Januar 15th, 2013 at 08:55
OT: “Mindestens 17 Anschläge in den vergangenen fünf Tagen erschütterten Athen. Für die Regierung steht fest, dass Linksterroristen hinter dem Spuk stecken. Regierungssprecher Simos Kedikoglou verlangt von SYRIZA, dass dieser öffentlich “die Gewalt, von wo auch immer sie herkommt”, verdammt. Doch selbst nach mehrmaliger Wiederholung der verlangten Floskel bleibt für den Regierungssprecher ein Restverdacht bestehen. Schimpft die Linke nicht andauernd, dass die Sparmaßnahmen soziale Spannungen hervorrufen würden, fragen sich vor allem die Angehörigen der Nea Dimokratia und ergänzen, dass genau diese Kritik zum neu entfachten Terrorismus führen würde.” Quelle
Ohne Worte…
Januar 15th, 2013 at 09:23
aus deutschem hoden soll nie wieder ein führer hervorgehen.
Januar 15th, 2013 at 09:28
OT: Wie senkt man eigentlich eine Wachstumsprognose? *schüttel*
Januar 15th, 2013 at 09:35
Ich sehe da nicht wirklich eine Amortisation des Einsatzes. Selbst wenn man ein zynisches kapitalistisches Arschloch ist, kann man da zweifeln.
Zusätzlich zum schon Gesagten: auch der BER dürfte sich insgesamt nicht ‘rechnen’, S21 und der neue Tiefseehafen ebenfalls nicht, von der Elbphilharmonie ganz zu schweigen. Die gesellschaftlichen ‘Unkosten’ laufen dem Kapitalismus davon, das sah man auch schon an der Staatsverschuldung vor Übernahme der ‘Krisenlasten’. Aber es muss doch weitergehen, ‘koste es was es wolle’…
Januar 15th, 2013 at 10:48
@Klaus Das müssen jetzt aber auch die Österreicher so sehen.
Januar 15th, 2013 at 12:17
@22 Maxim.
. . . und dieses Häubchen drauf:
Wenn schon niemand weiß, worüber man eigentlich verhandeln könnte, dann ist doch jedem klar, dass für einen Militärschlag genügend Gründe vorhanden sein müssen.
Von jeher die Logik der Kriegsgurgeln aller Couleur!
Januar 15th, 2013 at 12:39
Nochmal OT zu ‘rechnet sich nicht – aus einem auf den NDS veröffentlichten Leserkommentar: “So wird beispielsweise die Entlassung von 15.000(!) Mitarbeitern als „unangenehm“ aber unausweichlich bezeichnet. Der alternativlose Wortschatz ist uns von Kanzlerin Merkel ja bestens vertraut. Die Logik dieses Top-Managers ist geradezu beängstigend. Ob er sich auch nur einmal die Frage gestellt hat, wie die Entlassenen künftig ihren Lebensunterhalt bestreiten? Wohl kaum. Dann wäre er mit seinem „Spar“-Lösungsansatz schnell an Grenzen gestoßen, denn wie wir alle wissen, kostet Arbeitslosigkeit nur noch mehr Geld. Das interessiert den Mann freilich nicht, Hauptsache seine Bilanz ist wieder in Ordnung.”
Das hat ihn nicht zu interessieren. Wie sollte es denn? Als Einwand ungefähr so stichhaltig wie die weiter oben zitierte Ansicht, die Kritik an den Verhältnissen würde erst den ‘Terror’ auslösen, und nicht etwa die terroristischen Verhältnisse selbst.
Januar 15th, 2013 at 12:53
@ninjaturkey
Wenn ich von “militärische Zurückhaltung aufgeben” höre, dann fällt mir spontan die Mär von den ewig zu spät und zu kurz gekommenen Teutschen ein, die sich vermutlich v.a. beim aktuellen Blick auf Chinas großes Engagement auf dem afrikanischen Kontinent schon wieder hintendran sehen.
Hiobsbotschaften wie “Chinas Medienoffensive in Afrika” müssen den neoliberalen Block mindestens in mittelmäßige Panik versetzen.
M.M.n. sollte man die meist als humanitäres Eingreifen der internationalen Gemeinschaft getarnten militärischen Aktionen des Westens* immer auch unter dem Aspekt betrachten, ob es sich nicht etwa um diesen oder jenen Stellvertreterkonflikt handelt. Also etwa um dort den Einfluß des Reichs der Mitte zu beschneiden.
* Wobei ich den Westen selbst keinesfalls als homogene Einheit betrachte … es gibt lediglich übergeordnete gemeinsame Interessen; selbst die EU ist den deutschen Großmannssüchtigen nur Mittel zum Zweck – auch in Afrika.
Januar 15th, 2013 at 13:22
Das Deutsche Afrikakorps (DAK) sucht noch freiwillige Samariter zum Brunnenbomben.
Bewerbungen bitte an :
Oberste Heeresleitung
Fontainengraben 150
53123 Bonn, Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Postanschrift:Postfach 13 28, 53003 Bonn
Telefon: +49 228 12-00
Telefon(IVBB):+49 228 99 24-00
Fax: +49 228 12-5357
Januar 15th, 2013 at 13:34
@Frank F. Darum schrub ich ja:”Warum dann nicht gleich neue Kolonien aufziehen?”. Geschichte dreht sich im Kreis …
Januar 15th, 2013 at 14:09
Nicht wirklich, oder…? ;)
Januar 15th, 2013 at 14:24
@flatter:
“Warum dann nicht gleich neue Kolonien aufziehen?”
Weil man dann viel zu direkt involviert ist! Die Bodenschätze bekommt man doch viel leichter im Gegenzug für Waffen, mit denen sich die Einwohner gegenseitig niedermetzeln, um die Bodenschätze zu erobern, mit denen sie Waffen kaufen, mit denen sich die Einwohner gegenseitig niedermetzeln, um …
Die Industrieländer bekommen, wonach sie verlangen, und die Milizen sorgen dafür, dass die Bevölkerungszahlen im Rahmen bleiben, aber dennoch genug Sklaven (die sich nicht wehren können) für den Abbau der Bodenschätze übrig sind. Und alles ohne sich die Finger allzu offensichtlich schmutzig zu machen. Man kann immer auf die “Regierungen” der jeweiligen Länder verweisen. Nur wenn die Gefahr besteht, dass eine den Industrieländern ablehnend gegenüberstehende Regierung, die die Bodenschätze mglw. selbst verwerten will, ans Ruder zu kommen droht, muss man schon mal “militärisch Hilfe leisten”.
Wozu also Kolonien? Viel zu schmutzig!
(Ich vermute, genau so zynisch denken die Lenker…)
PS (OT): Ob die “Rebellen” in Mali positiv(er) zu bewerten sind als die “offizielle Regierung”, wage ich zu bezweifeln. Ich fürchte, die sind tatsächlich genau so durchreligiotisiert, wie es dargestellt wird. Der Islam ist IMO intellektuell gerade da, wo die Kreuzzügler waren (oder sind… Nicht dass noch einer meint, ich dächte, die christlichen Religioten wären schon geheilt. Au contraire, mes amis!).
Januar 15th, 2013 at 14:51
@omnibus: Einspruch zum PS: ‘Den Islam’ gibt es genausowenig wie ‘das Christentum’. Wenn man so will, sogar noch weniger. Der ‘Islamismus’ hingegen ist noch am ehesten dem westlichen Nationalismus nachempfunden, als Versuch, angesichts drohenden Scheiterns eine gemeinsame ‘kämpferische’ Identität des nicht identischen herzustellen. Wo der Westen seine ‘zivilisatorische Mission’ und selbstverständlich ‘die Menschenrechte’ im Panier führt, ist es dort eben der Rückgriff auf ‘den Islam’. Der sich gegen diesen Mißbrauch genausowenig wehren kann wie ‘die Menschenrechte’.
Januar 15th, 2013 at 15:24
@Peinhart: Unterstützend möchte ich anführen, dass man sich nur einmal den wikipedia-Eintrag zu “Dschihad” durchlesen muß, um sich klarzuwerden, wie verästelt die Ansichten sind. Ein Freund von mir hat Religionswissenschaften studiert und wir haben mal die Suren zum Jihad nachgelesen. Da wird einem schon von dieser Seite aus klar, warum “die islamische Welt” als Einheit nicht existent sein kann.
Dazu kommt, dass bereits in der Schule nicht der Koran im Original gelesen wird, sondern dessen vom Lehrer präferierte Auslegung. Dagegen ist unser “bipolares” System pipifax.
Januar 15th, 2013 at 15:35
@Peinhart:
Wer ist “der Westen”? Gibt es den “wirklich”? Du hast natürlich recht – “Alle Verallgemeinerungen sind falsch.” ;-)
Es gibt aber im (keine Ahnung, wie ich das ohne im Grunde falsche Verallgemeinerung ausdrücken soll, vielleicht so?) “weiten Bereich der Anhänger der Religionslehre des Propheten Mohammeds in ihren unterschiedlichsten Interpretationen” als auch im “Bereich der Anhänger der Lehre Jesu Christi in ihren unterschiedlichen Interpretationen” solche, die sich besonders lautstark zu Wort melden und die man deshalb, ob man will oder nicht, als “den Islam” oder “den Katholizismus” etc. wahrnimmt.
Dass weder islamisch noch christlich geprägte Menschen (auch das schon wieder eine Verallgemeinerung) eine homogene Masse sind, sondern aus Individuen bestehen, die im Grunde alle mehr oder weniger stark abweichende Ansichten hegen, ist klar. Trotzdem verwenden wir immer wieder Verallgemeinerungen (wie eben “den Westen”), wenn wir davon auszugehen hoffen können, dass das Gegenüber versteht, was gemeint ist. Manchmal ist das aber eben doch nur dann der Fall, wenn man vis-a-vis mit einander bespricht und nicht wenn man irgendwas von einem Wildfremden liest. :-) Ich hätte vielleicht wie Du beim ‘Islamismus’ mit Quotes andeuten sollen, dass die Begriffe wohlwollend zu interpretieren sind.
Januar 15th, 2013 at 15:42
@omnibus – Und ich ‘den Westen’…
Januar 15th, 2013 at 15:45
de Maizières “menschenrechtlichen Überschwang” möchte ich gerne noch zwei dazu passende Zitate zur Seite stellen:
Gerhard Schröder: “Der persönliche Politikstil von Frau Merkel hätte jedenfalls nie dazu geführt, eine Agenda 2010 durchzusetzen.(…)Frau Merkel meidet unbequeme Entscheidungen.”
Bernd Scheifele (Heidelberg-Cement): “Als Chef eines Dax-Unternehmens brauchen Sie diese Kaltschnäuzigkeit, sonst können Sie keinen Erfolg haben.”
Staaten verhalten sich längst wie Unternehmen und werden so geführt. Die dabei verwendete Sprache ist nicht länger überraschend, sondern nur konsequent. Egal ob Politik, Wirtschaft oder Krieg, wohin man auch blickt nur “schmerzliche, aber bitter notwendige” Einschnitte.” Die Verursacher bemerken nie, dass sie dabei einen Bodensatz erschaffen, der ihnen eines Tages um die Ohren fliegt.
Januar 15th, 2013 at 15:48
@R@iner:
Sobald eine Religion in eine Religionsgemeinschaft (genauer in Religionsgemeinschaften) übergeht, wird stets versucht, in dieser/n Binnenkonsens herzustellen. Der Koran ist sicher genau so beliebig al gusto zu interpretieren, wie die Bibel. Also müssen sich die Gemeinschaften eine “kanonische” Interpretation (eine nach innen verbindliche Auslegung) schaffen – sonst sind es sehr schnell keine Gemeinschaft mehr. Wäre ein “heiliges Buch” tatsächlich ein 100%ig eindeutiger Leitfaden (kann es sowas in menschlicher Sprache überhaupt geben?), gäbe es zu dieser Religion wohl auch nur genau eine Gemeinschaft.
Übrigens ist “unser System” – falls Du damit ‘das Christentum’ meinst – alles andere als “bipolar”. Nach meiner persönlichen Erfahrung ist auch ‘das Christentum’ in Wahrheit höchst multipolar. Es wird allerdings (vgl. ‘Schiiten’ und ‘Sunniten’) sehr oft als bipolar wahrgenommen.
Januar 15th, 2013 at 15:58
@omnibus: Okay. Ich hatte die grobe Vereinfachung in Katholen und Evangelen im Sinn, erwähnte ich im Satz vorher doch die Schule.
Januar 15th, 2013 at 16:01
Die Verursacher bemerken nie, dass sie dabei einen Bodensatz erschaffen, der ihnen eines Tages um die Ohren fliegt.
Nicht wenige begreifen das vermutlich sogar, können aber dennoch nicht anders. Bzw nur, indem sie ihren Posten aufgeben und die ‘Drecksarbeit’ einem anderen überlassen. Insofern sind sie eben auch gar keine ‘Verursacher’, sondern nur ‘Exekutoren’ der Systemlogik.
Januar 15th, 2013 at 16:08
@Maxim #51
Zu Schröder: Der pappt sich seinen Mut und seine Durchsetzungskraft zur Agenda-”Reform” als Ehrenabzeichen an seine nie den Nimbus verlierende Heldenbrust. So ein Mist aber auch, dass seine Genossen jetzt an seiner und ihrer aller “Heldentat” zu knabbern haben. Und schade, dass niemand seiner “Mitstreiter” sich traut oder gewillt ist, diesem Großkotz den Mund zu verbieten. Ein Gutes hats ja: Solange die SPD sich mit ihrer Großtat immer wieder brüstet, wirds wenigstens nicht vergessen.
Was absolut nicht bedeutet, dass Merkel um einen Deut besser wäre, meiner Meinung nach.
Zu deiner letzten Äüßerung: Wünschenswert wäre es jedenfalls, dass nicht nur der “erschaffene Bodensatz” das Fliegen lernen möge.
Januar 15th, 2013 at 16:48
@omnibus56, Peinhart, Rainer
Zu euren Kommentaren ab #46, seid ihr des Wahnsinns. Ihr könnt doch nicht zu solchen Themenkomplexen differenziert und rational argumentieren und diskutieren, wer soll euch da noch verstehen?
Achja und direkt zu #46. Nette These zur Kolonialalternative, die ich so 1:1 unterschreibe. So ein Denken und Handeln traue ich unseren “Lenkern” schon zu. Ich weiss aber nicht ob das menschenverachtend genug ist. Meist ist es nämlich noch schlimmer als in unserer Fantasie. War das nun zu zynisch … ja, ein bisschen.
@Peinhart
Die Diskussion um “sowas wie (setze hier beliebige Religion/Nationalität/Ideologie ein) gibt es nicht, das sind Erfindungen/Überbauten der Menschen, die oft nur der Simplifizierung dienen” hatte ich nun schon einige Male versucht anzuleiern und meist grosse unverständnissvolle Augen geerntet.
Habe es dann über die Schiene “Ich will nicht das ihr blind meine Ansichten dazu übernehmt und auch nicht, dass ich die Wahrheit für mich gepachtet habe. Ich will nur, dass ihr euren Geist öffnet und solche Definitionen kritisch durchleuchtet” versucht, was zu noch mehr Verwirrung oder Ablehnung geführt hat. Ich hoffe dennoch, dass immer mehr Menschen sich für solche Gedanken öffnen. Es kann nur besser werden (naja, die These ist auch gewagt).
Januar 15th, 2013 at 17:45
[...] feynsinn: Was unterscheidet den Islamismus vom Christizismus, warum sind überall “Islamisten” und nirgends “Christizisten”? [...]
Januar 15th, 2013 at 17:50
Cui bono? – Selbstverständlich geht es auch in diesem Krieg ausschließlich um die Sicherung von Bodenschätzen, nur diesmal für Frankreich (https://www.heise.de/tp/artikel/38/38266/1.html?zanpid=1726304378379703296).
Lägen in Mali keine Konzern-Interessen, Klartext “wäre dort nichts zu holen”, würde sich dort auch niemand um irgendwelche Stammes-Scharmützel in der Wüste kümmern.
Januar 15th, 2013 at 17:56
@beruchan: Den Link hatten wir schon. Ich tendiere ja inzwischen zu ‘cui boni‘.
Januar 15th, 2013 at 18:08
@Erik: “Wer hat Verantwortung wem gegenueber?”
Alle haben offenbar eine Verantwortung gegenüber ihrer unmittelbaren Umgebung, und schließlich bedeutet das Verntwortung gegenüber dem Allgemeinwohl.
“Warum habt ihr es soweit kommen lassen?” ist die Standardfrage der jüngeren Generation an die ältere Generation. Was wir dafür tun können, damit diese Frage nicht auch laut an uns gestellt wird, war meine Frage. Wir können viel diskutieren und reflektieren, aber währenddessen handeln wir nicht, wir spiegeln nur wider – brilliant in alle Farben gebrochen -, was auch immer dumm-gemeines uns hingeworfen wird.
Das ist.. Verschwendung, mehr wollte ich eigentlich nicht sagen.
Januar 15th, 2013 at 20:00
Dann mach doch mal Handlungsanweisung…?
Januar 15th, 2013 at 20:05
@Peinhart(61): Handlungsanweisungen^^ Seit wann stehst Du auf Handlungsanweisungen – aber Vorschlag machen, wär’ mE schon ganz ok.
Januar 15th, 2013 at 20:11
Ich kann das auch langsam nicht mehr hören. Hier ist der Ort für Debatten und Reflexionen, nicht fürs Handeln. Haste nen Vorschlag? Dann diskutier ihn hier. Ich habe noch nie auf einem Scheißserver ‘gehandelt’. Wenn ich handeln will, tue ich das. Wenn mich wer anruft und fragt: “Kannste mal rüber kommen?”, dann handele ich, indem ich rüber fahre. Wenn ich eine Fabrik in die Luft sprenge, handele ich auch. Über beides würde ich mich hier aber ganz sicher nicht äußern.
Januar 16th, 2013 at 03:54
Koennte es sein, dass Herr de Maiziere nur das nach plappert, was der durch die Springerpresse als brilianten Analytiker bezeichnete Herr Kaplan ihm vorplappert?
https://www.welt.de/wirtschaft/article112701882/Europas-Problem-ist-das-Wohlfahrtsstaats-Modell.html
“Solange auch die Verteidigungsetats nicht steigen, wird Europas Macht immer begrenzt bleiben.”
Januar 16th, 2013 at 12:28
ah, na jetzt pfeifens auch die spatzen von den dächern, hat sich SPON mal entschlossen, auch andere sichtweisen aufzuzeigen:
“Daneben verfolgt Paris aber auch wirtschaftliche Interessen. So liegen rund um Nordmali viele der von Frankreich ausgebeuteten Uranminen, die das Land dringend für seine Atomkraftwerke braucht. Der staatliche französische Atomkonzern Areva fördert Uran in Malis Nachbarland Niger, das inzwischen der größte Uranproduzent des Kontinents ist. Auch in Mali selbst wurde Uran gefunden. Die atomare Unabhängigkeit ist in Frankreich mehr oder minder eine Frage der Staatsräson und ganz oben auf der Agenda jeder Regierung. Entsprechend kam in den vergangenen Tagen bei Kritikern der französischen Intervention schnell der Verdacht auf, es gehe Paris nicht allein um die Bekämpfung von Terroristen. Das militärische Engagement Frankreichs diene “auch der Sicherung seiner eigenen Energieversorgung mit preiswertem Uran aus Malis Nachbarland Niger”, erklärte etwa die Gesellschaft für bedrohte Völker.”
Januar 16th, 2013 at 12:44
OMG, wer hat da die Red. unterwandert?
Januar 16th, 2013 at 17:01
@flatter: “Ich kann das auch langsam nicht mehr hören.”
Das ist doch total bescheuert, mit Reflex jeden gleich anzuscheißen, der etwas anders sagt als vom Bureau erwartet. Wenn hier der “Ort für Debatten und Reflexionen” sein soll, dann möchte ich wissen, wie es da aussieht, wo das unerwünscht ist.
Debatten werden ihrer Definition nach nicht um ihrer selbst willen geführt, “normalerweise”. Der Wunsch, eine Handlungsempfehlung aus einer reflektierten Debatte ableiten zu wollen ist nicht unbedingt gar so bescheuert, denke ich, Scheißserver hin oder her.
Tue Gutes und rede darüber, mir taugt das, auch wenn’s öde scheint. Das kann anregend sein, weiß ich doch selbst, wie unglaublich krank es da draußen zugeht.
“Haste nen Vorschlag? Dann diskutier ihn hier.” – dazu fühle ich mich nicht wirklich eingeladen. Das ist kein Vorwurf an dich; ich glaube blogs sind so wegen, genau, der Scheißserver mittendrin. Kommunikation findet nicht statt, und morgen ist ein neuer Tag, und ein neuer Artikel über dasselbe Thema in anderer Form und Farbe wartet schon.
Januar 16th, 2013 at 17:07
Erstens habe ich niemanden angeschissen, zweitens ist “total bescheuert” absolut grenzwertig.
Du schlägst hier auf und nölst rum, dass andere nicht tun, was du selbst nicht kannst, weil du “dich nicht eingeladen fühlst”. Geht’s billiger? Wenn hier “Kommunikation” für dich nicht stattfindet, ziehe getrost weiter. Andere haben sich hier schon die Köppe heiß diskutiert und das wird immer wieder so sein.
Eines ist ne absolute Konstante: Noch keiner von den Superhelden der Tat hat hier je einen brauchbaren Vorschlag gemacht. Kann. Ich. Nicht. Mehr. Hören.
Januar 16th, 2013 at 17:22
@67 js Ich versteh allerdings auch nicht, worauf du hinaus willst? Blogs sind kein Ort der Kommunikation für dich, aber du schreibst hier doch zu irgendeinem Zweck, oder? Du schreibst in dem Sinne, dass Taten fehlen, hast aber keine Tat zu berichten.
Die Diskussion um das ewige Diskutieren findet sich hier zigfach, geht so ziemlich jedem mal auf den Senkel. Ich für meinen Teil denke, das Eine muss das Andere doch überhaupt nicht ausschließen. Jemand der sich austauscht, ist doch trotzdem in der Lage aktiv zu werden, egal in welcher Form.
Also worum geht’s dir denn nu?
Januar 16th, 2013 at 20:59
[...] geht flatter zum Glück nicht so, der den Neusprech dieser und anderer Einlassungen von Kriegsminister Thomas de Maizière ausführlic…. /* */ Veröffentlicht am 16. Januar 2013 von sb in Dies und [...]
Januar 17th, 2013 at 13:03
[...] das letzte Wort haben” (Lustig: siehe oben) sprechen in diesem Kontext für sich selbst. Wie Flattr richtig betonte, Islamisten dürfen abgeknallt werden, eben weil sie welche sind. Und weil bereits [...]
Januar 17th, 2013 at 17:06
@flatter:
“Erstens habe ich niemanden angeschissen,…”
doch, das hast Du; so kommt das unmißverständlich an.
“…zweitens ist “total bescheuert” absolut grenzwertig.”
zugegeben, sollte ich nicht machen, schlechter Stil, aber Du hast das Wort Scheiße ins Spiel gebracht, und da habe ich mich hinreissen lassen.
“Du schlägst hier auf und nölst rum, dass andere nicht tun, was du selbst nicht kannst, weil du “dich nicht eingeladen fühlst”.”
Ächz. Wer sagt, daß ich nicht kann? Habe ich gesagt, daß ich nicht kann und also nichts tue? Ich kann und tue; gerade das hindert mich nicht daran, dort (auf Servern), wo manchmal nicht unkluge Gedanken im Mehl der Tatsachen gewälzt werden, nach Anregungen zu suchen, was ich noch tun oder besser machen kann.
Daß ich mich nicht zur Diskussion eingeladen fühle, liegt an deinem zeitweise grenzwertigen Diskussionsstil, dessen Zornigkeit zur Keiferei neigt:
“Geht’s billiger?”
Weiß ich nicht zu sagen. Eine Pöbelei ist das, nein?
“Eines ist ne absolute Konstante: Noch keiner von den Superhelden der Tat hat hier je einen brauchbaren Vorschlag gemacht.”
Was heißt das nun wieder? Ich bin kein “Superheld der Tat”; meine Vorschläge sind die langweilig einfachen: strikt “klein” und “langsam”, sie sind wirkungsvoll in dem Maße sie unbefriedigend sind, wenn es darum gehen soll, einen deus ex machina zu emanieren, der uns per Handstreich rettet.
Ich verstehe nicht, was dem Kerngedanken der Auklärung hier Wesentliches zugefügt wurde, um Klauen und Zähne als so notwendig zu erachten.
Januar 17th, 2013 at 17:59
Vielleicht die Einsicht, dass die Kerngedanken der Aufklärung ganz schön beschränkt und zwiespältig obendrein sind… dass wir eigentlich eine Aufklärung der Aufklärung brauchen.
Letztlich sind wir aber alle frustriert, dass ‘sich’ nichts tut und ‘man’ wenig tun kann. Also reisst euch zammen. ;)
Januar 17th, 2013 at 18:35
Und nochmal on topic: Verlogenheit ist deutsche Staatsräson…
Januar 17th, 2013 at 19:59
@js: Dann mach ich’s dir ganz einfach: Lass uns diskutieren und geh spielen. Inhalt ist ja bei dir eher Wassersuppe.
Wenn ich sage, dass ich einen Schmarrn wie:
“Wir können viel diskutieren und reflektieren, aber währenddessen handeln wir nicht” nicht mehr hören kann, dann nimm das einfach zur Kenntnis. Es ist nicht nur kompletter Quatsch, dem du in deinem letzten Kommentar ja auch selbst widersprichst, sondern siehe oben, siehe oben, siehe oben. 100 mal wiederholt und immer noch kein Argument. Es ist mir zu anstrengend, mich dauernd dazu zu äußern, was hier nicht passiert.
Januar 18th, 2013 at 08:08
Und warum dann keine deutsche Hilfe in Palästina? Damit das Semitenmorden da unten endlich aufhört?
Ich glaube, unser Kriegsminister hat es immer noch nicht begriffen! Oder aber er hat zuviel Angst vor einer nichtexistenten jüdischen Lobby und möchte sich wenigstens noch einen Zahler übrig haben.
Januar 19th, 2013 at 13:42
zu Kommentar #42:
Gerade lese ich einen FAZ-Artikel, der meine These von einem möglichen Stellvertreterkonflikt ['EU'/USA >> China] bestärkt.
[..]So ist der größte Handelspartner Malis nicht die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, sondern längst schon China mit einem Anteil von mehr als einem Viertel.[..]
(Das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, als ich mein Kommentar schrieb.)
Noch interessanter wird’s, wenn man dazu die aussagekräftige Grafik(!) in dem Artikel genauer betrachtet…
Januar 19th, 2013 at 13:51
Yip, das ist eine neue Kolonialisierung, nur dass die Neger jetzt nicht mehr bekehrt werden, sondern nur ihr Land geraubt.
Januar 19th, 2013 at 13:58
Die Zeiten, wenigstens zu Beginn mit Glasperlen und Bibeln zu werfen, scheinen endgültig vorüber zu sein.
Januar 19th, 2013 at 14:36
…wenigstens zu Beginn mit Glasperlen und Bibeln…
…oder ersatzweise mit 100 DM Begrüßungsgeld :)
Übrigens – was deutsche Interessen und Mali betrifft:
Der SWP-Studie “Deutsche Afrikapolitik – Eckpunkte einer strategischen Neuausrichtung” (pdf) nach gehört Mali schon seit längerem in die zweithöchste Kategorie der bedeutenden & geeigneten afrikanischen Staaten für deutsche Politik (s. Grafik S.33) – nur die sogenannten Ankerländer Südafrika, Nigeria und der (Süd-)Sudan werden höher eingestuft.
Januar 19th, 2013 at 14:45
@Frank F.: Der war jetzt gemein. ;-)
Interessantes Zeugs gräbst Du da aus. Beachten muß man sicherlich auch Brzezinskis letztes Machwerk ‘Strategic Vision’.
Januar 20th, 2013 at 10:50
[...] aus dunklen Zeiten ziehen, da ich den Angriff der Knuddelkrieger fürchte, aber erst verlangt er Kriegseinsätze "ohne menschenrechtlichen Überschwang" und jetzt wollen die Kids nicht so in [...]