Hartmut hat recht. Tatsächlich schaue ich schon in die Nachrichten und rechne mit dem Rücktritt des Kandidaten, was ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Versagens von Peer Steinbrück wäre. Aber auch wenn er sich durchschlägt bis zum Wahltag, wird er der SPD einige weitere Sargnägel ins Holz geschlagen haben.
Nun kann es einem fast egal sein, welches Schicksal die ehemalige “Arbeiterpartei” mit einem erleidet, der es als Lobbyist und gedungener Schönredner von Gnaden des Kapitals zum Millionär gebracht hat. Interessanter ist die Frage, wie der Laden funktioniert. Wo sind die SPD-Mitglieder, die jetzt unnachgiebig Antworten fordern auf die Frage, wie diese Nominierung zustande kam? Wer mit wem gesprochen hat, wer wann was entschieden hat und mit wem besprochen wurde, dass die Kandidatur öffentlich gemacht werden sollte, bevor jedwede Gremien befragt wurden.
Steinbrück ist der Typ des Adabei, der eingeladen wird, bevor er eine relevante Position innehat. (“Adabei” bedeutet “auch dabei” und meint vermeintlich Prominente, die in den Zirkeln der Wichtigen geduldet werden, um sich gebauchpinselt zu fühlen. Wenn man sie dann einmal braucht, hat man einen kurzen Draht.) Das ist immer ein Risiko. Als Schröder von Maschmeyer, Hartz und Konsorten umgarnt wurde, war er immerhin schon Ministerpräsident und ein echter Anwärter auf die Kanzlerschaft. Steinbrück hat noch nie etwas zustande gebracht, ist noch nie gewählt worden und hat nicht einmal Rückhalt in der Partei. Wer kam auf die Idee, ihn zu pushen und warum?
Wer was wann wo?
Ganz nebenbei musste einmal mehr alles über den Haufen geworfen werden, was SPD-Funktionäre vorher angekündigt hatten, und zwar wegen eines ernsthaften Konkurrenten für die zurückgetretene Karikatur im Amt des Bundespräsidenten, wenn es um die Auszeichnung “Offene Hand des Jahres” geht. Das beginnt mit Steinbrück selbst, der lange damit kokettiert hatte, ein einfacher Abgeordneter ohne Ambitionen zu sein, und endet beim Parteivorsitzenden, der behauptet hatte, die Partei in wichtige Entscheidungen einzubeziehen. Sogar Sympathisanten sollten gefragt werden. Mehr Demokratie sollte es werden. Bei der ersten Gelegenheit wurde ein Hinterzimmerputsch daraus.
Das Erfreuliche daran ist der grandiose Misserfolg, der sich da andeutet. Dieser führt zu Unmut und wirft Fragen auf. Ich rechne nicht ernsthaft damit, dass wirklich jemand auf den Busch klopft in der Partei. Die Gelegenheit war aber noch nie so günstig, etwas über die Entscheidungswege im Hintergrund zu erfahren. Dazu muss man Siggi Pop wohl die Kelle aus der Hand nehmen und die Granden zur Aussage zwingen. Wer sollte das bewerkstelligen? Wohl niemand. Schade.
Das Schlimmste, was jetzt passieren könnte, wäre ein schneller Rücktritt Steinbrücks (von einem Amt, das er gar nicht hat) und eine aussichtsreichere Nominierung, die das Parteivolk fix “versöhnt”. Das könnte derzeit ggf. Hannelore Kraft bewerkstelligen. Die Dame sollte man ohnehin in Zukunft beobachten; vor allem die Kreise, in denen sie sich bewegt. Ich würde glatt ein paar Taler drauf wetten, dass sie zumindest sehr bald gefragt werden wird. Bislang konnte man sich nämlich darauf verlassen, dass die Spezialdemokraten immer den Worst Case gewählt haben.
Januar 8th, 2013 at 15:18
Bin da weitgehend anderer Auffassung. Hannelore Kraft ist ein Politprofi …äh eine Politprofiline …oder so, die es durchaus mit einer Angie Merkel aufnehmen kann. Daher wartet sie nun ab, bis der GAU der 2013er Wahl vorüber ist. 2017 kann sie dann als unverbrauchte Spitzenkandidatin und Jean D’Arc der Spezialdemokraten auf einen fulminanten Wahlsieg hoffen oder wenigstens das Ergebnis von Peer gaaanz massiv toppen. So macht man sich selbst zur Heldin ohne groß was leisten zu müssen, außer den Fettnäpfchen aus dem Weg zu gehen…..
Januar 8th, 2013 at 15:22
Also vom Anspruch her die beste Gegenkandidatin zu Mutti ohne eine sein zu müssen. :D
Januar 8th, 2013 at 15:28
Ich kann mir im Augenblick nicht vorstellen, dass die SPD Steinbrück zurückzieht. Man darf nicht vergessen, dass die Partei bereits Ende Januar 2012 ankündigte, keinen Anti-Merkel-Wahlkampf führen zu wollen. Steinbrück als Kanzler-Scheinkandidat soll für die Genossen eine sichere Fahrkahrte in die “große” Koalition sein. Der Schuss könnte aber nach hinten losgehen, wenn hinterher stattdessen die Öko-FDP der Partner der Union wird.
Normalerweise mag es ja stimmen, dass eine Partei zweimal in Folge krachend scheitern muss, damit es parteiintern so richtig gärt, aber wer sollte das bei der SPD erledigen? Wer da jetzt noch Mitglied ist, kann nur Seeheimer und völlig merkbefreit sein. Da selbst 23 Prozent keinen Denkanstoß geliefert haben, sollten sie den Laden lieber ganz dicht machen.
Es geht mir ja zuweilen bei den Nachdenkseiten auf den Keks, dass sie sich ständig rühmen, so vieles schon immer oder wenigstens früher als andere gewusst zu haben. Bei Steinbrück aber meine volle Zustimmung, denn es ist genau so eingetreten wie vorhergesagt: 2011 hat man ihn gezielt hochgeschrieben und jetzt geht es steil bergab. Dazu noch ein anschauliches Titelbild des Cicero aus jenem Jahr: https://www.cover-des-monats.de/_data/Cicero_05-2011.jpg
Januar 8th, 2013 at 15:30
Diesen Peer haben die maßgeblichen Printmedien der SPD aufgebunden. Der wurde doch über ein Jahr, als der einzige Kanzlerkandidat aus den Reihen der SPD, der eine Chance gegen diese Frau hat, angepriesen.
Kaum hat er sich – oder wer auch immer – nominiert begann man mit der Demontage.
Das hätte man in der Barracke (heißt das noch so?) wissen können. Schöne Strategen sind das.
Aber was solls, an der Politik ändert sich eh nix.
Januar 8th, 2013 at 15:33
Kannte ich noch gar nicht, das Ekelplakat. Allerdings fehlt da das Cape.
Januar 8th, 2013 at 15:36
Dann hätten aber viel Leser ihn evtl. nicht mehr erkannt.
Januar 8th, 2013 at 16:04
Die Story wird nicht gerade auf Seite eins abgehandelt in unseren zuverlässigen Medien. Großartig das Gejammer der Kruppse: Das sei doch geheim und die Veröffentlichung eine Straftat. Klar ist es eine Straftat, wenn wir erfahren, was die demokratisch® wählbaren Kandidaten so tun für ihr Geld.
Januar 8th, 2013 at 16:27
Zuviel der Ehre, feynsinn. So tiefgreifend meinte ich es gar nicht. Steinbrück und die SPD liefern für mich einfach nur aktuelles Material für Goethes alte Einsicht, dass sich alle Schuld auf Erden räche. Damit meinte Goethe ja nicht: Da jbbet n Protestantengott, der uns übas Knie lecht, wenn wer wieda mal unartich warn. Sondern: Schuld enthält immanent das Scheitern, irgendwann, früher oder später. Man sagt ja auch: darin könne kein Segen liegen. In der widerwärtigen Agenda, die die Schwachen betrampelt, kann kein Segen liegen. Steinbrück und die Agenda-SPD sind einfach derart verlogen… Nicht, das wir uns grundlegend wundern – links blinken, rechts fahren ist immer schon Teil des SPD-Pakets gewesen, das kauft man mit, das wusste ich immer…aber die Agenda-SPD hats nun wirklich überzogen.Sozialdemokraten lassen Erwerblose schikanieren und feiern das auch noch als Politikerfolg ab…einfach widerlich.
Dafür gibts jetzt kräftig einen auf die versindelte Steinbrück-Fresse, und das muss nun wirklich jeden besseren Menschen freuen.
Januar 8th, 2013 at 16:57
Sollen wir die AlsOb-SozialPolkitikerin Kraft gegen die AlsOb-Sozialpolitikerin Merkel tauschen?
Januar 8th, 2013 at 17:19
Sozial-Polka für alle! Und wenn der letzte Ton verklingt – ganz schnell was be-sitzen…
Januar 8th, 2013 at 17:29
Ist das nicht antisemitisch? So wie “Mohrenkopf”?
Januar 8th, 2013 at 17:39
@ 1. und 3.
Bitte weiter mit Steinbrück und hoffentlich unter 20% – allein, wenn ich bedenke seit wann ich schon auf das rausfliegen der FDP warte, wird es wohl mit beidem nichts. Mein wunsch: schwarz-grün, damit die grünen sich vollständig entzaubern.
Hannelore Kraft ist – in my honest opnion – klottenhohl und keine bezaubernde Jeannie ähh Jeanne d´Arc.
Nur noch seeheimer und merkbefreite in der SPD – glaube ich nicht, das sind charakterlose leistungslos alimentierte mandatsgesellen, die wissen, was sie für die aufrechterhaltung ihrer versorgung nicht tun dürfen und vielleicht treibt sie die hoffnung um, dass es nach der wahlrechtsänderung (überhang- und ausgleichsmandate) und dem wahldebakel doch wieder für alle derzeitigen spd-abgeordneten reicht.
Nur am rande: die Grünen halte ich nicht für besser, eher für noch widerwärtiger.
Januar 8th, 2013 at 18:43
Da hat jemand ein Wordle aus Steinbrücks “Bewerbungsrede” für den Posten des Bundeskanzlers erstellen lassen. (Benötigt aktiviertes Java)
Das einzige Wort, was seine Rede als die eines “Linken” identifizierbar macht, ist die mehrmalige Verwendung des Wortes “Genossen”. Bei Frau Merkel taucht an dessen Stelle das Wort “Union” häufiger auf, wie man z.B. hier sehen kann.
Auffalllend finde ich außerdem, wie klein doch das Wörtchen “sozial” symbolhaft für dessen Häufigkeitsverteilung bei Steinbrück gerät. Als Ausgleich dafür erscheint (bei beiden) jedoch das Wort “mehr” recht fett. :-)
P.S.: Erstelle ich übrigens blindlings ein wordle von feynsinn.org, dann ist “Wachstum” momentan der häufigste Begriff. Mmmh. o_O
P.P.S.: Fazit: Das Leben ist eher breit als lang und alle stehen wir mittenmang.
Januar 8th, 2013 at 19:01
“FDP-Fraktionsvize Volker Wissing warf Steinbrück in “Handelsblatt Online” vor, “immer offensichtlicher Politik für Banken und die Großindustrie” zu machen. “Der neuerliche Vorgang zeigt, dass er nach seiner aktiven Zeit als Minister Maß und Mitte verloren hat”, kritisierte im selben Blatt der CDU-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Karl-Josef Laumann.”
Quelle: nachrichten.yahoo
Darüber kann ich nicht einmal mehr lachen. Das ist noch schlimmer als Realsatire. CDU und FDP klagen Steinbrück an, Politik für Banken und Großindustrie zu machen.
Januar 8th, 2013 at 19:04
@Lutz: Niemand, der für dieses System ist, kann Steinbrück inhaltlich ernsthaft kritisieren. Er will ja auch nur Arbeitsplätze auf deutschem Boden erhalten.
Januar 8th, 2013 at 19:08
Yo, vor allem die einträglichen für sich.
Btw sind die Liberalalas a) neidisch, weil sie vergleichsweise so schlecht geschmiert werden und weisen b) ganz zruecht darauf hin, dass man die Spezialdemokraten für das Programm nicht braucht.
Januar 8th, 2013 at 19:12
Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem gute Freunde nicht einmal Dankeschön sagen dürfen.
Januar 8th, 2013 at 19:15
Die Parteimitglieder der SPD-Basis, die bis dato nicht die Flucht ergriffen haben, verteidigen diesen Abzocker auch noch bis aufs Messer, da kennen die gar nichts. Diese Leute sind in der SPD wie andere Leute im Taubenzüchterverein – völlig unpolitische Vereinsmeier. Die pöbeln die Linkspartei für Positionen an, die sie selbst vor Jahren noch am Infostand vertreten haben. Vollkommen meschugge.
Ich weiß wovon ich rede, ich war jahrelang Mitglied (zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, dass ich jung und dumm war. Immerhin war mein Mann auch jung und dumm und so haben wir beiden Deppen uns bei der SPD gefunden – war ja nicht alles schlecht…).
Immerhin wird nun meine Rachlust ein bisschen befriedigt, man freut sich ja inzwischen über Kleinigkeiten – die SPD ist so am Arsch…
Januar 8th, 2013 at 19:16
Ihr müsst den Peer auch mal verstehen. Das Honorar für die Kanzlerkandidatendarstellerrolle war halt bei den Schwarzen besser als bei den Roten. So was nennt man Doppelagent. Auch im Fussball soll es schon vorgekommen sein, dass es Geld für das nicht gewinnen gegeben hat.
Die SPD ist eine chinesische Raubkopie der CDU. Aber für das Demokratiespiel braucht es nun mal ein paar Statisten. Es soll wenigstens nach Wahl aussehen.
Januar 8th, 2013 at 19:18
“Chinesische Kopie” – das ist Volksverhetzung!
Januar 8th, 2013 at 19:26
Tut mir leid, liebe Chinesen. Die meisten eurer Kopien sind mittlerweile wesentlich besser.
Januar 8th, 2013 at 20:22
# 20
Ich dachte eher an Pleonasmus.
Insgesamt siehts für mich so aus, als will irgendwer den Steinbrück und über ihn die SPD zur Minna machen.
Meine Meinung
Januar 8th, 2013 at 20:29
Genau, eine anti-Steinbrück-Verschwörung. Sind sicher die Bilderberger. Aber warte … :-P
Januar 8th, 2013 at 20:39
Nö, eher ne pro-Merkel
Januar 8th, 2013 at 20:49
Wenn es keine Verschwörung ist, die Merkel stützen soll, dann kann es sich nur um einen Antiplot zu “Ansichten eines Clowns” handeln. Ich meine, die sind doch nicht dumm? Oder etwa doch?
Januar 8th, 2013 at 21:03
“Sozialdemokraten lassen Erwerblose schikanieren und feiern das auch noch als Politikerfolg ab…einfach widerlich.”
zu 8
Und es sind ja nicht bloß die Erwerbslosen, die “Aufstocker” gehören dazu, die “Bedarfsgemeinschaftsmitglieder”, die Partner und Partnerinnen (ob nun erwerbstätig oder nicht), die Kiiinder.
Man, was war ich zornig als meine Tochter auch im
IchWilldenNamenSchonNichtMehrSchreiben antanzen musste, obwohl noch im schulpflichtigen Alter…
In unserem Fall konnte dies mit anwaltlicher Hilfe beendet werden. Aber wie ich aus nächster Nähe so weiß, gings nicht überall so “glimpflich” ab:
https://www.grundrechtsschutzinitiative.de/47,0,neu-erfolgreicher-eilantrag-gegen-die-sanktionierung-eines-schulkindes,index,0.php
(was noch so auf dieser Page zu lesen ist, entspricht nicht in allem meiner Meinung – dass da keine Missverständnisse aufkommen!)
Was den Kandidaten anbelangt – da meinte heute ein Busfahrer zu mir, dass wir wohl jetzt einen Problembären (Schadbär) hätten. In Bayern war auch mal einer unterwegs.
Januar 8th, 2013 at 21:13
“Schadpeer”, so viel Akkuratesse darf sein.
Januar 8th, 2013 at 21:14
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Geschosse gegen “Supeer” fast immer aus den eigenen Reihen kommen. In meinem Laden ist das jedenfalls die gängige Verfahrensweise und das dürfte bei der SPD nicht anders laufen. Die Eintracht der führenden Genossen und Genossinnen hält immer genau solange, wie die gegenseitigen Beifallsbekundungen dauern, danach hat man dann wieder die Hände zum “Zwitschern” frei.
Januar 8th, 2013 at 21:59
Leute, ihr tut so, als hätten andere dem Steinbrück den Dreck an den Stecken geklebt. Jeder, der es wissen wollte, wusste vorher, von wem und wofür er bezahlt wird. Das wird jetzt schlicht öffentlich, dafür muss niemand “schießen”.
Januar 8th, 2013 at 22:02
Ein weiterer überflüssiger Kommentar zur Lage der “SPD” und ihres “Kanzlerkandidaten” – langsam sollte es doch überall durchgesickert sein, dass eine Beschäftigung mit dieser Partei nur deren fortgesetzte Relevanz produziert.
Lieber flatter, bring uns doch besser alle paar Tage ein update zur PdL, da kann mensch sich dann als radikaler Linker wenigstens an echten Sozialdemokraten abarbeiten.
P.S. Frau Wagenknecht ist morgen Abend hier, wenn gewünscht kann ich einen kurzen Bericht zur ihrem Auftritt einstellen.
Januar 8th, 2013 at 22:08
Soso, mein Kommentar produziert die Relevanz der SPD. Interessant. Ich mag pauschales Genörgel nicht gern und finde es befremdlich, wenn mir jemand die Themen vorschreiben will. Selbstverständlich geht der Kommentar mit keiner Silbe auf den Inhalt ein. Hielte ich meinen Artikel für “überflüssig”, glaubst du wohl, ich hätte ihn dann geschrieben? Die Frage nach den Entscheidungsstrukturen um eine Kanzlerkandidatur finde ich alles andere als überflüssig, völlig unabhängig davon, welche Partei das betrifft.
Januar 8th, 2013 at 22:10
@flatter #29: Nö, ich tue so, als ob ich Schwierigkeiten damit hätte, das zeitliche Auftauchen solcher Nachrichten zu verstehen. Immerhin sind das Kamellen vom letzten Jenner. Ich finde an @Dirks Worten nichts ungewöhnliches.
Edit: Und darüber, dass wir es hierzulande mit institutionalisierter Korruption zu tun haben, brauchen wir nicht mehr zu diskutieren.
Januar 8th, 2013 at 22:19
Solche Details kommen seit Monaten ans Licht, schon lange bevor er zum KK gekürt wurde. Wer hat denn geglaubt, dass niemnd darüber redet?
[edit:] Und welcher Zeitpunkt wäre denn günstiger? 2 Wochen vor der Wahl?
Januar 8th, 2013 at 22:20
Letztlich ist es bei den Etablierten egal, wer ans Ruder kommt. Ich halte die SPD dahingehend immer noch für taktierend. Die Politik bzw. was daraus wird bestimmen die Konzerne – ganz ohne Abstimmung. Und der größte Teil aller Deutschen (inkl. Migrationshintergrund) jubelt noch dazu. Ein wenig wie die Heimkehrszene von “Das Boot.”
Januar 8th, 2013 at 22:24
@flatter: Wir werden sehen, ob und wen sie als nächstes aus dem Hut ziehen.
Januar 8th, 2013 at 22:27
Sie werden keinen aus dem Hut ziehen. Sie wollen das auch gar nicht.
Januar 8th, 2013 at 22:52
OT Deutsch für Fortgeschrittene. Bilde einen vollständigen Satz aus folgenden Begriffen: Katze, Schwanz, beißen
Januar 8th, 2013 at 22:53
@R@iner: Wir sind ja nicht blind. Mich würde aber wie gesagt vor allem interessieren, wer sie aus dem Hut zieht, wenn es schon die zuständigen Gremien nicht sind. Oder glaubt irgendwer, das hätten die Stones und Gabriel ganz allein ausbaldowert?
Januar 8th, 2013 at 23:01
@flatter: Tja, Fragen über Fragen. Irgendwie interessiert mich das immer weniger. Wegen mir sollen sie auf ihren Schleimspuren ausrutschen und sich dabei 24 Stunden am Tag selbst ficken. :) bzw. :(
Edit: Wirklich ärgern tue ich mich aber vor allem über unsere Mitmenschen, die sich für nix interessieren und selten was blicken. Letztlich wählen die die Sozen, weil sie “Sozial” im Namen tragen, die Schwarzen, weil sie doch “christlich” sind etc.. Die operation mindfuck ist m.E.n. geglückt.
Januar 8th, 2013 at 23:01
Nein, das hat der olle Schmidt abgekaspert, bevor er nach draußen musste, eine rauchen, wie ich jetzt.
Januar 8th, 2013 at 23:07
@R@iner: Sofern ich das nicht mit ansehen muss. Ich will ja doch nicht ganz erblinden ;-)
Januar 8th, 2013 at 23:21
@flatter #31
“Soso, mein Kommentar produziert die Relevanz der SPD.”
Ich sprach von “Beschäftigung mit dieser Partei”- dazu gehört *auch* Dein Kommentar, aber vor allem doch wohl die Tatsache, das er dutzende Reaktionen bei Deinen Lesern auslöst, die sich um die “SPD” und Steinbrück drehen, als hätten diese noch irgendeine Bedeutung für Menschen, die sich als “links” betrachten.
“Ich mag pauschales Genörgel nicht gern und finde es befremdlich, wenn mir jemand die Themen vorschreiben will.”
Ich hatte schon vor dem Jahreswechsel ein ähnliches posting eingestellt- Du magst das als “pauschales Genörgel” begreifen, mit geht es vor allem darum, dass eine nähere Beschäftigung mit diesem Thema den Eindruck nährt, es handele sich bei der “SPD” um eine politische Formation, deren Verhalten irgendwie anders kritisiert werden müsse, als das der übrigen kapitalistischen und reaktionären Parteien.
Beispiele:
“Nun kann es einem (!!!) fast (!!!) egal sein [...]”
“Wo sind die (!!!) SPD-Mitglieder (!!!), die jetzt unnachgiebig Antworten fordern auf die Frage, wie diese Nominierung zustande kam?”
“Das Erfreuliche daran ist der grandiose Misserfolg, der sich da andeutet. (!!!)Dieser führt zu Unmut und wirft Fragen auf.(!!!) Ich rechne nicht ernsthaft damit, dass wirklich jemand auf den Busch klopft in der Partei.”
Durch diese Form der Auseinandersetzung gerät die propagierte Ablehnung in den Verdacht, es handele sich nicht um eine aus systematischer Kritik erwachsene Position, sondern um das ewige negativ besetzte gedankliche Kreisen eines verstoßenen Liebhabers um seine Angebetete.
“Selbstverständlich geht der Kommentar mit keiner Silbe auf den Inhalt ein.”
Stimmt schon, aber wenn mein Kommentar dies täte, würde er ja auch seinem eigenen Inhalt widersprechen.
“Hielte ich meinen Artikel für “überflüssig”, glaubst du wohl, ich hätte ihn dann geschrieben?”
Ich denke es wird recht deutlich, dass *ich* diese Art der “SPD”- Spökenkiekerei für “überflüssig” halte- dass wir unterschiedlicher Meinung sind manifestiert sich ja schon in Deinem Artikel.
“Die Frage nach den Entscheidungsstrukturen um eine Kanzlerkandidatur finde ich alles andere als überflüssig, völlig unabhängig davon, welche Partei das betrifft.”
Warum eigentlich? Ich sehe nicht, warum es darauf ankommt, ob Steinbrück jetzt in einem “Hinterzimmerputsch” implementiert wurde oder ob eine Mehrheit des “SPD”- Basis innerlich aufrichtig davon überzeugt ist, er sei der “Richtige”.
Es sei denn natürlich, mensch würde immer noch Hoffnungen darauf setzen, die *aufrechten Sozialdemokraten* könnten sich irgendwann eines *Besseren* besinnen und sich aus der Umklammerung der “Hinterzimmerputschisten” befreien.
Als ob nun ein Linkssozialdemokrat irgendwie besser wäre und sich nicht direkt nach seiner/ihrer Wahl den “Sachzwängen” des Kapitalismus beugen müsste. Als ob die “SPD” nicht seit 1914 am laufenden Bande bewiesen hätte, was für ein Haufen von opportunistischen deutschen Staats- und Lohnarbeitsfetischisten sie ist.
Januar 8th, 2013 at 23:25
@flatter #29: Den Dreck hat er selbstverständlich selbst produziert und das nicht erst, seitdem er Kanzlerkandidat ist. Dir als Medienfuchs dürfte doch klar sein, dass bestimmte Dinge eben erst in die Öffentlichkeit “getragen” werden müssen, bevor sie ihre Wirkung so richtig entfalten können. Anders gesagt, der Stein wurde gezielt ins Rollen gebracht…
@SalvadorArachnor #30: Auch Du bist herzlich eingeladen zu unserem nächsten BO-Treffen, da kannst Du dann gerne mit unseren Mitgliedern über Deine These diskutieren.
Januar 8th, 2013 at 23:30
Der olle Steinbrück sollte so schnell wie möglich Platz machen für Hannelore Kraft. Das wird ja jeden Tag schlimmer für die SPD, was man über und vom Schadpeer lesen muss. Beim Stoibär damals gabs wenigstens noch lustiges, der Schadpeer ist allerdings ein echter Schadbär für die SPD. Der kommt nicht nur ab und zu aus dem Wald und reißt ein Schaf, der kommt inzwischen jeden Tag in der Zeitung und reißt die Sozen in den Stimmungsabgrund…
Januar 8th, 2013 at 23:37
@Schorschel: *augenroll* Die spd in ihrer Ausrichtung ist ein Scheissladen. Der Peer ist nur einer von denen, die in der Partei die Richtung bestimmen.
Da gehören alle Köpfe der letzten 30 Jahre abgesägt. Danach möchte ich einen wochenlangen Kniefall sehen und eine alles umfassende Entschuldigung hören und dann – und das auch nur vielleicht – lese ich mir deren bis dahin komplett neu zu erstellendes Parteiprogramm in Ruhe durch. 10 Jahre Steinbruch in Nordvietnam als Strafe müssen hingegen nicht sein. Ich bin ja gewissermaßen fehlertolerant. Dass ich sie dann wählen würde, glaube ich aber immer noch nicht, denn ich habe ein gutes Gedächtnis. Was macht eigentlich die kpd derweil. ;-)
Nee Du, da kümmere ich mich lieber weiterhin um die Ideen der Anarchosyndikalisten.
Januar 8th, 2013 at 23:42
“und reißt die Sozen in den Stimmungsabgrund…”
Na hoffentlich nicht nur in den der Stimmung.
Oder würde sich sonst auch nur eine klitzekleine Kleinigket an den Grundpositionen ändern?
Januar 8th, 2013 at 23:55
@Schorschel #44: Nö, der Peer passt schon, quasi wie die Faust auf’s Auge. Die “gute” Hannelore würde doch wieder nur verschleiern. Das liefe dann auf’s Selbe hinaus wie beim Gerd, vorher “Sohn der Klasse” und nach der Wahl “Genosse der Bosse”. Aber trotzdem danke für Dein Statement, führt es uns doch wieder zur Frage aller Fragen: Warum ausgerechnet der Steinbrück? Meine Hypothese: Der Mann ist ein Testballon, getartet um zu überprüfen, wie weit die jahrzehntelange Volksverblödungsstrategie inzwischen gediehen ist…
Januar 9th, 2013 at 00:09
eine abschließende bemerkung zu steinbrück: er wird von uns völlig verkannt.
Januar 9th, 2013 at 00:39
@SalvadorArachnor(42): “eines verstoßenen Liebhabers um seine Angebetete” – da habe ich laut gelacht. Die SPD und ich – eine extrem einseitige Liebe, sollte die SPD mich lieben.
“Ich sehe nicht, warum es darauf ankommt, ob Steinbrück jetzt in einem “Hinterzimmerputsch” implementiert wurde oder ob eine Mehrheit des “SPD”- Basis innerlich aufrichtig davon überzeugt ist, er sei der “Richtige”. ”
Ich spreche von einer “einmaligen Gelegenheit”. Leichter war das Leaken der Praxis von Machtausübung nie. Das ist es, was mich interessiert. Die Obersozen sind so offensichtlich dämlich, wenn es darum geht, antidemokratische Entscheidungsprozesse zu kaschieren, dass ich eine blasse(!) Hoffnung hege, man könnte einmal sehr konkret aufdecken, wer was wann wie wo wirklich entscheidet. Darum geht es mir.
Januar 9th, 2013 at 00:43
@Schorschel(44):
“Der olle Steinbrück sollte so schnell wie möglich Platz machen für Hannelore Kraft.”
OMG! Damit sich statt 20% satte 26% noch vom Apparat verarschen lassen? Ganz großes Tennis!
Januar 9th, 2013 at 03:43
jeder anständige bürger sollte über die nominierung des schandpeers hocherfreut sein, weil kein anderer so wunderbar die verkommenheit der spezialdemokraten auch taubenzüchtern in nrw deutlich machen kann. eine hannelore würde nur die letzten noch verbliebenen sympathisanten aus den diversen rosa zirkeln wieder an ihre guuute spd glauben lassen, obwohl das hannchen ja nun mal clement´s beste war. wenn peer scheitert, dann muss die andrea ran, damit der abschreckeffekt gleich bleibt.
Januar 9th, 2013 at 07:44
SalvadorArachnor: Beim “verstoßenen “Lieb”-haber” fällt mir ganz was anderes ein:
Verzweifelte Wiederbelebungsversuche des SPD-Nostalgikers A. Müller von den NDS sind -wie vorherzusehen war- kläglich gescheitert.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/seid-mutiger-genossen
Der Autor muss sich im Nachhinein wie ein bepisster Pudel vorkommen. Da rollen jetzt die Krokodilstränen.
Januar 9th, 2013 at 09:38
@ 51
Welche Andrea? Ich kenne nur eine und das ist die Ypsilanti. Vielleicht sollte man die mal wieder aus der Versenkung hervorholen. Hat auf jeden Fall mehr Persönlichkeit als die Kraft.
Und die Nahles ist dumm wie ein Stück Weißbrot. Ich weiß gar nicht was die im Parteivorstand hält. In der freien Wirtschaft hätte die doch nur eine Halbwertszeit von einem Ribeye-Steak auf meinem Teller.
Januar 9th, 2013 at 10:07
Wenn man der aktuellen Forsa-Umfrage glauben will, hat der Schettino der SPD schon die Wahlklippe gerammt:
https://www.wahlrecht.de/umfragen/forsa.htm
Interessant auch der FDP-Wert.
Januar 9th, 2013 at 10:08
@52 – Weint er dann auch bei der nächsten Pilcher-Verfilmung?
@53 – ‘freie Wirtschaft’, wasn das…?
Januar 9th, 2013 at 10:21
Manfred Peters: Besonders erfreulich in der Statistik die Monate 11 und 12/2009 mit 19 %. Hoffen wir mal, dass es auch 11/2013 eine U 20-Wahlparty bei den Sozen gibt.
Januar 9th, 2013 at 11:32
Ausgerechnet die Forsa-Güllepiste …
Januar 9th, 2013 at 12:43
@ sramXX #56
Aus dieser Zeit (2009) hat Gabriel noch einen Brief im Schreibtisch, den er recyceln und diesmal besser vor der Wahl verteilen sollte. Ob es denn noch hilft ist mehr als ungewiss.
In Bayern ist das Ziel schon erreicht, da liegt die SPD aktuell bei 19 % (gilt vorerst nur für die Landtagswahl).
Januar 10th, 2013 at 07:41
kowalski
obwohls ja scheißegal ist, welche spd-tusse – zum abschrecken natürlich die nahles.
Januar 10th, 2013 at 16:04
Ist es nicht etwas früh für Abgesänge? Wir haben Januar, die Wahl findet im September statt. Aus der Sicht medialer Säue, die durch die Kommune zu scheuchen sind, ist das verdammt viel Zeit. Im Moment ist Steinbrück ein Medienthema. Man kann alle weiteren Meldungen hervorragend an die vorausgegangenen anschließen. Er ist ein Storygenerator.
Aber das kann sich totlaufen. Irgendwann wird das langweilig. Dann brauchen die Medien eine neue Story, die Leser und Zuschauer herbeilockt. Es gehört aber zur Eigenart der Medien, die jeweils aktuell skandalisierte Persönlichkeit auch vorzeitig totzumelden. Allerorten wird dramatisiert und immer mit größtmöglicher Zuspitzung Negatives prognostiziert. Aber davon darf man sich nicht täuschen lassen. So ist z.B. der vielfach angekündigte Untergang der FDP auch immer noch ausgeblieben. Dieses Szenario war in den 90er Jahren nämlich auch schon mal die mediale Sau.
Deshalb denke ich, es wird keinen anderen Kandidaten als Steinbrück geben. Nicht alles, was über ihn gesagt wird, ist auch wirklich niet- und nagelfest. Manches ist einfach nur heiße Luft aus der Windmaschine der Medien. Aber gut, Journalisten treten ja nicht zurück, wenn sie Quatsch öffentlich als endgültige Weisheit verkaufen ^^.
Nein, ich mag Steinbrück nicht. Aber ich mag auch keine mediale Untergangshysterie. Wahlkämpfe sind, so meine Erfahrung, recht wechselhaft und unkalkulierbar. Auch wenn die Leitartikler immer jeweils so tun, als wüssten sie heute bereits, wie alles ausgehen wird.
Januar 11th, 2013 at 05:21
Für gewöhnlich “ja”, lieber Herr Lohmann, hier aber nicht. Dafür sind die sagenwirmal Fehler Steinbrücks (es sind ja keine “Fehler”; der Mann ist so!) zu zahlreich. Im Wahlkampf wird er genüßlich geröstet werden. Das ist auch gut so und richtig so.
Natürlich ist folgendes Szenario denkbar: SPD 25, Grüne 14, CDU 38, alle anderen raus o.ä., darauf scheint man dort auch irgendwie zu setzen. Ist aber ein Lotteriespiel mit wenig Gewinnlosen.
Ansonsten wird entweder Merkels Stasi-Akte (wenn es sie gibt) gefunden oder Europa und damit das angeblich großartige Krisenmanagement Merkels bricht zusammen. Ersichtlich will Merkel sich ja nur noch bis zum Wahltermin durchstottern.
Januar 11th, 2013 at 13:40
[...] exportiert werden wird. Als Ablenkung kann man sich zumindest getrost mit ansehen, wie der Hinterzimmer-UnterDerHandErnannte-Doppelmoralist Steinbrück von seinem güldenen Ästchen geklopappt wird. Wer schießt sich heute eigentlich nicht selbst ins [...]