” ‘Es wird keine Rettung für die Zeitung geben, wenn wir mit dieser Umsonst-Kultur nicht brechen.’ Darüber müsse auch mit jüngeren Lesern, ‘auch wenn die sich selbst User nennen’, gesprochen werden.”
Dieser Satz – googelt das gern mal selbst – wird hundertfach in exakt dieser Formulierung wiederholt vom Kuhjournalismus. Ich bin zu müde um zu recherchieren, ob das ursprünglich zwei Sätze waren oder einer. Selbst kurz vorm Koma kann ich allerdings feststellen, dass nicht bloß diese kreuzpeinliche Abschreiberitis vorherrscht, sondern symptomatisch auch nicht einmal gelesen wird, was da – demnächst leistungsgeschützt – per Copy & Paste auf die Leser einprasselt.
Zur “Umsonst-Kultur” nur ein müdes Lächeln, das die Abschreiber allerdings in Panik versetzen sollte. Wenn es dafür auch noch gutes Geld geben sollte, was hielte sie denn davon ab, das einzusammeln? Ist es die karitative Ader deutscher Großverlage, die sie bislang davor zurückschrecken ließ, die geliebte Konsumentenschar für die hart erarbeiteten Inhalte ihrer leistungstragenden Gatekeeper um ein Scherflein zu bitten? Wohl kaum. Mag es sein, dass es sich nicht gerechnet hat, das Gold im Internet zu suchen, zu glauben, es ließen sich dort dolle Umsätze machen, wenn man nur das schlechthin Übliche liefert, mit dem die Lesezirkel schon immer zufrieden waren und dass nicht einmal zu minimalen Kosten mehr Einkünfte erzielt wurden? Schon eher.
Isch bin User!
Grandios desorientiert aber die Formulierung des publizistischen Riesen Steingart, der schon beim “Spiegel” die Auflage kongenial mit dem Herrenreiter Stefan Aust ruinierte: “die sich selbst ‘User’ nennen”. Wer einen kennt, der sich “User” nennt, möge sich dringend melden. Scherz kurz beiseite: Steingart glaubt wirklich, da draußen säßen Millionen seiner Leser, die sich ins Fäustchen lachen und skandieren: “Isch bin User, isch zahl nix!”. Omfg! Es sei ihm verziehen, denn er hört nur die, die ihm den Anus pudern. Die anderen verständigen sich per Blickkontakt und suchen das Weite, sobald der Headhunter anruft.
Das Future Concept der endgebrieften Sekretabsonderer dieser Branche von Fachexperten sieht also so aus: Mit einem Leistungsschutzrecht, das so raffiniert ist wie Ölschlamm, schießen sie sich aus den relevanten Suchmaschinen (man verzeihe mir den Plural) heraus, und dann ziehen sie Paywalls hoch. Das bringt eine Mörderkohle von den derart zur Einsicht Gezwungenen, die neben ihren monatlichen Beiträgen untertänigst auch noch alle persönlichen Daten frei Haus liefern, damit das Anzeigengeschäft online so richtig durch die Decke wuppt. Endlich zertifizierter Leser, nie wieder “User”. Hurra, hurra, hurra!
Ich erwarte in Kürze eine Riesenkampagne zur Freigabe aller Drogen. Steuerbefreit.
November 23rd, 2012 at 00:07
Tja, für den einen ist Schule umsonst, für den anderen kostenlos…
November 23rd, 2012 at 04:23
suchmaschine mal “Der Journalismus hat das Beste noch vor sich” (Vorsicht, geht Richtung Axel S.). Das ist vom Boss persönlich allerfeinste Satire. Dieser Überjournalist beginnt diesen Artikel doch tatsächlich (nach einem dadaistischen Titel, s.o.) mit Ede Stäuber.
Mensch, was haben wir gelacht…
November 23rd, 2012 at 04:38
momentmal, seh ich das richtig? die “opfern” jetzt die FTD, um so einen schwachsinn aufs parkett zu bringen? die FTD war doch DAS umsonst-printmedium par exelencé. die hatten doch gerade mal 3000 reguläre verkäufe am kiosk pro ausgabe.
na, passt ja wie arsch auf eimer. das “leistungsschutzrecht” wird ja wohl jetzt DOCH spätabends im bundestag “debattiert”:
https://netzpolitik.org/2012/aktion-erfolgreich-bundestag-debattiert-richtig-in-erster-lesung-uber-leistungsschutzrecht/
“Nochmal Update: Thomas Oppermann erklärt auf Twitter, dass nun wieder der 29.11. als Datum gesetzt scheint und kündigt 22 Uhr an. Volker Beck bestätigt den 29.11., geht aber von 23:15 Uhr aus.”
aaaaaarrrrrrg!
November 23rd, 2012 at 04:48
@django: oGOtt! das glaubt man nicht! allein der untertitel! “…kann auch digital zum le…” nei-hein!
weia.
achja, flatter erwähnte es ja
“Wundert mich aber kein Stück. Ich spreche regelmäßig mit einer aus der Branche, die aus dem Fazialpalmieren gar nicht herauskommt. Zitat: “Die haben alle alle keine Ahnung”. Weitere Zitate, die noch deutlicher werden, klemme ich mir mal. ”
weiaweia…
November 23rd, 2012 at 07:49
“Webkommunismus”, was will er uns damit bloß sagen bzw. in uns wecken?!
November 23rd, 2012 at 08:34
der artikel ist *wirklich* der satire-hammer der woche; danke django.
ohmann, jetzt schon als leitartikel im abendblatt-HH.
sorry flatter, aber wenigstens das hier als kostprobe, zitat:
“Und diese Zeitung kann heute – glücklicherweise – nicht nur analog, also auf Papier, sondern auch digital, also auf elektronischem Papier, einem Computer, Tablet oder Mobiltelefon, zum Leser kommen. Gute Zeiten für Verleger, die Wachstum gestalten wollen.”
*brüll*
“elektronisches papier” find ich ja besonders abgefahren. und um was gehts letztendlich? “wachstum”.
das is so banane, das glaub ich einfach nich…
edit/ achso, döpfner quasselt von eingedeutschtem e-ink, boah ey, der is ja voll up2date der mann…/edit
November 23rd, 2012 at 08:41
wenn es eine schutzwand gibt, ähnlich dem hohen deich in büsum, der den blick aufs meer versperrt und den man nur erklettern darf, wenn man dafür bezahlt, wenn es eine schutzwand gibt, dann würde jeder zum dieb, der öffentlich macht, was hinter dem schutzwall sich befindet.
einer bezahlt, wird dadurch in die lage versetzt, auf die seiten der zeitung vorzudringen. er kopiert und publiziert es dann. das würde dann zum verbrechen.
für jede nachricht gilt dann, was auf den geldscheinen steht. nachmachen und verbreiten wird mit zuchthaus bestraft.
November 23rd, 2012 at 08:44
@klausBaum:
aber ja, *leiheistungsschuhutzrecht*, lalala…
November 23rd, 2012 at 08:45
“Opa kaputt” – Ha,ha, Kindermund ! Und Döpfner hat schon einen schweren Ausnahmefehler ….
November 23rd, 2012 at 08:47
Klar, Waxtum. Aber die Spassbremsen von Apple wollen sich das ‘digitale Umblättern’ patentieren lassen. Die USA, wieder führende Wirtschaftsnation. Deshalb kommt Foxconn wohl auch gleich vor Ort. Die sind schon mal soweit…
November 23rd, 2012 at 10:33
@brainonaut 6: Ganz typisches Marketinggeseier, wie es bei jeder Firma, die zu groß wurde zu finden ist. Auch immer daran erkennbar, das die Marketingabteiilung über ein größeres Budget als der Rest der Firma verfügt. Die müssen das sagen, auch so. Denn davon leben sie (in der IT grassiert der versaute Gammel noch wesentlich extremer).
@Peinhart 10: Na dann guck erst mal nach Spananien.
Ansonsten werden die sehr schnell ‘runterkommen. Es ist halt heiß ein neues Geschäfstfeld aufzureißen. Und die, die jetzt schon ansprechende Bezahlapps über Abotechnik für IOS auch bei den news bieten werden zumindest kurzfristig ‘nen Rubel machen. Auf lange Sicht wird`s aber alle ziemlich ernüchtern. Versprochen.
November 23rd, 2012 at 10:49
Ich hätte jetzt nicht gedacht, daß es im Deutschen für das umgangssprachliche ‘Aus-Schei**e-Geld-Machen’ noch Steigerungsformen gibt.
Aber – wie so oft – habe ich mal wieder nicht mit dem Sprachfindungsgeist der Neolibs gerechnet. Der ist nicht nur abgründig tief, der ist zugleich wesentlicher Faktor ihrer Erfolgsstory.
November 23rd, 2012 at 11:32
@12 Es sid beileibe nicht nur die Neolibs. Es wird zusammengerafft, was noch geht, da eine Menge Leute ahnen, dass die Krise sich nicht “kontrolliert” entwickelt. Daher erlebe ich maximale Produktdiversifikation bei gleichzeitiger Verschleierungstaktik und ähnlich lustige Dinge und das in allen Bereichen. Das Testsiegerauto, dass nicht bremsen kann, die gefeierte Bankregulierung, die das Gegenteil ist, Testsieghersoftware, die Ihre Grundfunktionen nicht beherrscht, Stiftung Warentäusch, Leute die jedem Buzzword hinterher jobben, Vermieter, die Mietpreise für ohnehin schon überteuerte, marode Gipskartonbuden kräftig erhöhen, ohne an den Mängeln was zu tun, Verkehrsbetriebe die Ihre Verbindungen nicht aufrecht erhalten, staatlich und Medial geförderte Finanzprodukte, die nur dem jeweiligen Berater oder dem angeschlossenen Konzern nutzen, Energiepreise, die gar keine sind etc. pp. Auf gut Deutsch alle versuchen sich derzeit am Minimalprinzip um sich möglichst schnell mit viel Geld noch absetzen zu können. Dabei wurde vor allem eines outgesourced: Die Verantwortung. Es haftet nur noch der, der den Schaden hat. Im fadenscheinigen Glück kann sich der wähnen, der kein Kunde ist oder (mehr sein kann.
November 23rd, 2012 at 11:59
Tja, dann Samisdat, eben.
November 23rd, 2012 at 13:21
ich frag mich nur, ob die Medienkonzermne sich mit so ner “Pay-Schutzmauer” nicht selbst ein Bein stellen…
Daß die Leute die Medienkonzerne – v.A. natürlich Staats-TV – als reine Maschinerie zur Meinungsmache erkannt haben, ist lange keine Ausnahme mehr. Die Erkenntnis ist bis in die sogenannte “Mitte” durchgedrungen. Die Zensur in den Foren bei Spon-, Welt-, etc. läuft nicht umsonst heiß – was für jeden nur halbwegs aufgeweckten Menschen auch kaum zu übersehn ist.
Daß das I-Net die Medienlandschaft umwälzt, liegt in der Natur der Sache – so wie neben allem Positiven auch viel Schlechtes mitkommt; z.B. wenn dem Wandel ausgerechnet die wenigen Medien zum Opfer fallen, die sich dem Einheitsbrei noch halbwegs entzogen haben, wie FR z.B.
Sollten die Verlage aber wirklich den Schritt einer “Paywall” gehn, werden sie sich damit MMN nur selbst ins Bein schießen. Für die eigenen Medien vllt sogar der Todesstoß.
Die “User” werden dann wohl (hoffentlich!) so weitsichtig sein, solche Angebote abzulehnen, und sich von den Medienkonzernen abwenden um zur Info-Beschaffung auf Independent-Medien umsteigen.
Was natürlich den Nachteil hätte, auf die professionelle Investigativ-Recherchen des Qualitätsjournalismus verzichten zu müssen… (Haha!)
Sollen die ruhig mal ihre Paywall machen – vllt ist das am Ende für die “User” nur der letzte nötige Anstoß, der Mainstream-Propaganda endgültig den Rücken zu kehren um zu _richtigem_ Journalismus zurück zu finden.
Was die Umsonst-Kultur angeht, muß ich den Typen aber irgendwo Recht geben. Daß I-Net hat den Leuten gelernt, alles steht ganz selbstverständlich kostenlos* zu Verfügung – von Informationen bis XY.
(*ob das jetzt Geld, oder Entschädigung für Arbeitsaufwand meint)
Nur müssen Journalisten halt auch mal essen; und gerade Investigativ-Journalismus ist gar nicht möglich ohne gewisses finanzielles Fundament. Ohne das beschränkt sich “Journalismus” zwangsweise aufs Abschreiben.
Da echter Investigativ- & Journalismus aber sowieso schon lange tot sind – wie gesagt, geschenkt.
November 23rd, 2012 at 13:35
Ich hab mich grad mal bei der FR umgeguckt. Die wollen für eine Äpp “nur” 22 Euro pro Monat. Die raffen es nicht. Wer online liest, liest nicht nur eine Zeitung. Es kann sich also niemand leisten, die alle im Abo zu kaufen. Wer nur eine Zeitung ganz lesen, also abonnieren soll, muss daher sehr gute Gründe haben, genau diese zu abonnieren. Das ist die Frage aller Fragen: Was hat die Zeitung, das andere nicht haben? Für 264 Euro pro Jahr?
Mein Tip ist ja immer noch: Preiswerter, kompakter, spezieller, reizvoller. Aber was red’ ich, ich bin ja nicht aus der Branche.
November 23rd, 2012 at 13:41
@Garfield: Da muss man auch mal rückwärts denken. Dass sich Informationen bislang gut verkaufen ließen, war ein Glücksfall für den Kapitalismus und die Kontrolle der Macht. Gute investigative Journalisten konnten überleben, weil die von ihnen generierten Nachrichten auch Mehrwert generierten. Entscheidend war aber letzteres und das Ganze schlicht Koinzidenz. Mit dem Internet fällt die weg, es bleibt also Mehrwert ohne Investigation und umgekehrt. Das Problem kann man ‘marktwirtschaftlich’ nicht lösen.
November 23rd, 2012 at 13:41
Och, ist für IOS….die zahlen das gerne (siehe mein Kommentar 11). Kurzfristig sicher eine Möglichkeit, aber langfristig?
November 23rd, 2012 at 13:47
“Die” sind aber eine Schnittmenge der Schnittmenge der Schnittmenge. Und was bleibt nach Abzug von Entwicklung und Fremdbeteiligung davon hängen?
Wie es aussieht, ist das obendrein noch ziemlich buggy, was bei solchen Preisen gar nicht geht.
November 23rd, 2012 at 14:01
Doch, das geht, siehe mein Kommentar 11. Vgl. Dilbertprinzip, das.
November 23rd, 2012 at 14:11
Ich meinte jetzt eher im Sinne von “geht” und kann man überleben. Klar “geht” das, mal vor nen Bus zu springen oder von ner Brücke zu hüpfen.
November 23rd, 2012 at 15:00
Oh doch, Du kannst sogar Schweinefleisch als Geflügel verkaufen und es verkauft sich besser oder Gelantine in den Saft kippen. Er verkauft sich dadurch ebenfalls nicht schlechter. Gerade bei Technologieprodukten kannst Du fast machen, was Du willst (z. B. Musiksoftware die nur begrenzt oder gar nicht aufnimmt und wiedergibt). Viele der Käufer merken das nicht mal. Die wenigsten wissen selbst heute, das man für den Screenshot weder den Bildschirm abknallen muss, noch dass man dafür gar kein zusätzliches Programm braucht. Kaum einer rechnet damit das sich bei Sicherheitssoftware jeder Art jeder Involvierte eine Hintertür offen hält, um in schlechten Zeiten ggf. selbst Schwachstellen für eigene Zwecke auszunutzen. Und das ist noch grobe Vereinfachung.
November 23rd, 2012 at 15:20
Ich habe damals schon die Sache mit dem Leistungsschutzrecht verfolgt und fand ja immer putzig wie sie sich kindisch stampfend darüber aufregten nicht an den Fantasilliarden der Suchmaschinen Betreiber (auch ich entschuldige mich für den Plural) beteiligt zu werden.
Also ich sage es mal so, als ein Google würde ich nach so einer Aktion nicht auf Kompromiss gehen, sondern hätte eiskalt alle Verlage die sich der Lobby für dieses Gesetz angeschlossen haben aus meinen Suchergebnissen gestrichen. Dann mal so 1-2 Jährchen abwarten bis die Klickzahlen (höchstwahrscheinlich) bei $Verdächtigen so um 30-50% runtergehen.
Und dann, wenn sie angekrochen kommen und “ehmm ja, naja ihr wisst doch wie das Game läuft. Habt ihr was dagegen uns wieder in die Treffer aufzunehmen, hehe, naja Friede und so”. Dann würde ich sie bei den Eiern (oder Eierstöcken) packen und “ach sooo, ihr wollt wieder mitspielen. Tja, was zahlt ihr uns denn, damit wir euch wieder aus dem Filter nehmen?”. Ich würde mir so nen Spass einfach nicht nehmen lassen deren eigene Dummheit auch noch in bare Münze umzuwandeln. Ganz nach dem Prinzip “wer dumm ist, muss eben leiden”.
Und die Sache mit der “Umsonst-Kultur”, da bin ich ganz bei dir. Also die sollen sich jetzt endlich mal entscheiden. Entweder Journalismus unterliegt der Marktlogik wie eben alle anderen Lebensbereiche (leider) auch schon und sie können ja ruhig entsprechende Angebote zur Vergütung einführen. Wenn sie doch so tolle “Produkte” haben, dann wird die Nachfrage ja bestimmt grandios und das Geld wird ihnen nur so hinterher geworfen.
Wenn aber Journalismus vielleicht doch mehr sein soll, also eine Art 4. Gewalt Funktion, dann müssen sie aber endlich mal mit der Doppelmoral aufhören und bei Kosteneinsparungen und Renditen nicht die Maßstäbe ansetzen welche man bei rein profitorientierten Unternehmen anwendet, aber im Gegenzug von “Untergang des Abendlandes” schwadronieren, weil viele keine Lust mehr auf die 50. dpa Meldungskopie und Anzeigentexte in Artikelform haben, zefix nochmal.
November 23rd, 2012 at 15:55
Taz.de hat seit Neuestem eine “Paywall”, die man auch einfach wegklicken kann. Fefe regt sich drüber uff, was ich nicht ganz verstehen kann. Witzig aber auch, dass NoScript-User extra dies und das freigeben müssen, um die Paywall überhaupt zu sehen.
[Edit: Die überbieten sich mit Betteltechniken, das kann es irgendwie auch nicht sein, gelle ...]
November 23rd, 2012 at 18:23
Es braucht keine journalistischen Multiplikatoren mehr. Die Menschen, die anderen etwas zu sagen haben, können dies auf Kommunikationsplattformen direkt tun, ohne über den weichgespülten Umweg hochbezahlter Schreiberlinge zu gehen, die Meinungen vorgeben. Das Problem: Die Interessierten müssten die Informationen direkt selbst von der Quelle abrufen. Dies würde jedoch erfordern, sich selbst mit den Dingen viel intensiver auseinander zu setzen als es bisher der Fall war.
November 23rd, 2012 at 18:29
Bis vor ein paar Jahren hatte ich DIE Zeit abonniert. Damit konnte man Freitagabend beim Weinchen wunderbar die Woche ausklingen lassen. Zum Schluss hing mir der zunehmend rechtsliberale Ton zum Hals heraus (damals las ich schon wilde “linke” Blogs im Internetz) und als Steinbrück (DER Steinbrück) dort eine Kolumne bekam, habe ich das Teil endgültig und ohne Bedauern abbestellt.
Seitdem fröne ich der “Kostenloskultur” und fühle mich in Blogs und Foren wunderbar informiert.
Schade um das Kreuzworträtsel, das war wirklich gut…
November 23rd, 2012 at 19:57
So ganz komm’ ich – schon seit längerem – nich mehr mit in der (“Qualitäts”-)Mediendiskussion, sei’s Presse, sei’s ÖR/TeeVau. Wie auch hier von einigen zur Tatatur gebracht kann man davon ausgehen, dass es irgend wann ‘mal mit all’ diesem Beschiss des von einander abschreibens und sich gegenseitig zitierens Schluss iss, Schluss mit dem Vervielfältigen von Agenturmeldungen.
Dann kommen die Investigativen wieder? Dann kommt Qualität? Dann wird alles gut?
Ich glaub’ eher, wir legen die Axt an den letzten Baum der Erkenntnis. Verargumentiert mir bitte, dass ich da völlig falsch liege.
November 23rd, 2012 at 20:12
@ Vogel
Die freie Presse bewegte sich schon immer auf sehr dünnem Eis. Zum einen mussten sie glaubhaft und nahezu unabhängig berichten und zum anderen mit ihren Schriften verhindern, das es eben aufgrund ihrer Nachrichten zum geeinten Volksaufstand kommt.
Also schreibt man vom anderen ab, dann kann man wenigstens behaupten, die anderen waren’s gewesen, sollte tatsächlich mal etwas passieren.
Der Baum der Erkenntnis wird gefällt, weil man mit seinem Wissen am Ende ist.
November 23rd, 2012 at 20:39
Volksaufstand? Durch Zeitungsartikel? Wie soll ich mir das denn vorstellen?
November 23rd, 2012 at 20:43
@Vogel(27)
Die Berufsbilder verwischen. So wie ich ‘vorgestern’ als Techniker arbeitete, ‘gestern’ als Buchhalter und ‘heute’ als… nennen wir es Dienstleistungsangestellter, so arbeite ich morgen als wer weiß was und werd mir auch dafür das Zeug ‘wissensmäßig’ aneignen, was ich dazu ‘brauche’.
Ich schreibe in Blogs, geben meinen Senf und meine Sicht der Dinge dazu, ein anderer kann seine Sicht schon journalistisch bestens aufarbeiten und anderen zum ‘Verzehr anbieten’.
Nee, da kommt von ‘offizieller Stelle’ nichts qualitatives mehr, das uns was fertiges vorsetzt – wir machen uns das mehr und mehr selbst – so, wie wir uns jetzt schon immer mehr selbst informieren und daß wir dabei auch immer mehr werden und die alten Einbahnstraßen “Blätterwald” immer weniger nutzen.
Dauert eben, aber wird.
Was denkst Du, weshalb sie das iNet so gern unter Kontrolle kriegen möchten. Hilft auch jetzt mE nur noch Strom abklemmen, Server reicht schon nicht mehr, alles andere nimmt sich nur neue Wege…
November 23rd, 2012 at 21:03
OT:
“Gauck lehnt Treffen mit Hinterbliebenen ab
Die Türkische Gemeinde hatte zum Jahrestag der NSU-Morde einen besonderen Wunsch: ein Treffen mit Bundespräsident Gauck. Doch in einem Brief aus Bellevue heißt es, man wolle von einem solchen Treffen “absehen”. Die Hinterbliebenen sind verwundert und enttäuscht.”
tagesschau.de
Da metzeln rassistische Killer 10 Menschen nieder und verletzen 24 weitere durch Nagelbomben, alles unter den Augen eines mit rechten Beamten durchsetzten “Sicherheits”apparates, und im Anschluß ist der oberste Repräsentant dieses Staates nicht bereit, sich zum ersten Jahrestag des Bekanntwerdens der Mordtaten mit den rassistischen Verdächtigungen ausgesetzten Angehörigen der Opfer zu treffen.
Gauck zeigt einmal mehr, dass er ganz genau versteht, welche Interessen er mit staatstragenden Reden aufpolieren muss und welche er ungeniert ignorieren kann. Wäre ja noch schöner, wenn der Präsident sich Zeit nehmen würde für Menschen, denen von Nazis und Staatsorganen schwerstes Unrecht zugefügt wurde.
EDIT: @flatter Schon klar, dass der Gauck der Präsident der Deutschen ist – und damit auch nicht meiner (will keinen anderen haben!). Aber hinweisen wird mensch auf seine nationalistische Arroganz und kaltschnäuzig- staatstragende Berechnung ja wohl noch dürfen.
November 23rd, 2012 at 21:10
Er ist Präsident aller Deutschen, Mann. Also nicht der linken Vaterlandslosen und auch nicht der Ausländer.
November 23rd, 2012 at 21:16
Auch was, was ich nicht kapiere: Warum ist jemand, der hier wohnt, Ausländer… tz tz tz
Ok, ist klar, kann nur an meinem kurzen Horizont liegen.
November 23rd, 2012 at 21:19
Was? Du bist Ausländer?
November 23rd, 2012 at 21:27
Nö, ich wohn ja hier.
… warum ist es entscheidend, daß das a) schon immer so war und b) meine Eltern auch schon hier wohnten und deren Voreltern und Voreltern.
Früher haben hier mal Slawen gewohnt… , so wie andere von hier weggehen und immer noch Inländer sind, deren Kinder dann als Inländer wieder hierher kommen. Können sie machen, mir ist das nur zu blöd da irgendwas zu trennen. Wer hier ist, der ist Inländer und wer woanders wohnt eben nicht. Das ist alles.
November 23rd, 2012 at 21:43
soso die umsonstkultur (diese scheinheiligen…! wer hat denn diese krämerseelen gerufen? will gar nix mehr hören), und wie schön, dass die hohen herren nicht verallgemeinern.
also ich will hier nicht rumschleimen aber ich spende hin und wieder auch denjenigen die es sich verdient haben etwas; sei es ken jebsen, flatter oder auch -jetzt krieg ich gehaut- recentr (ich weiß, sozialisten hassen libertäre, aber ich bin für meinungsvielfalt in deutschen landen, lagerdenken ist mir auch fremd) kurz: für qualität zahl ich!
dass das nicht alle machen ist nicht gut, aber viele können halt auch nicht. wenn sie KÖNNTEN, dann würden sie ja auch zahlen!
doch nicht für müll. und der mainstream IST müll! …gerade gut genuch einem zu sagen, welches datum gerade ist und sonst…? arschabwische mehr nich
November 23rd, 2012 at 21:52
@ Wat 35: Wenn ich die Logik weiterverfolge (was mir durchaus sympathisch erscheint), kann ich auf die Begriffe eigentlich auch ganz verzichten. Der Flensburger hat mit seinem dänischen Nachbarn wahrscheinlich mehr gemein als mit seinem bayrischen Landsmann.
November 23rd, 2012 at 22:02
@Amike – ich nenne das dann auch: Nachbar ;-)
November 23rd, 2012 at 22:03
@benjamin: Ich weiß zwar nicht, ob ich ein Sozialist bin und irgendwer libertär, aber ich hasse einfach mal. Mein Motto: Gib dich ganz deinem HASS hin! (Schleite Minsche jeht et emmer joot).
November 23rd, 2012 at 22:04
@ Wat: Schon klar, ich mein ja nur, dass die Zusammengehörigkeit (und die mitgehende Exklusion), die durch das Begriffspaar Ausländer/Inländer ausgedrückt wird, eine sehr konstruierte ist.
November 23rd, 2012 at 22:08
Ja, natürlich @Amike, kein Widerspruch meinerseits. Sie sind einst konstruiert, weil der Kleister ja irgendwo herkommen muß, so ein Staatsdingens zusammen zu halten fürs nationale Kapital.
… ich bin schon wieder km vom Opener, sorry.
November 23rd, 2012 at 22:11
@ Wat: Wie immer, du lenkst deinen Gaul ein bisschen ins Gebüsch und ich hau ihm nochmal laut schreiend aufs Hinterteil, damit er endgültig in den Wald abrauscht. Wollt nur mal wieder ein bisschen mit dir plaudern ;)
November 23rd, 2012 at 22:13
Ich ja auch @Amike, kam ich ja die letzten zwei Wochen so rein zu gar nichts… aber wir können vielleicht auch zum Opener plaudern ;-)
Wer macht uns also zukünftig den investigativen Journalismus, wenn wir nicht uns selber?
November 23rd, 2012 at 22:17
@ Wat: Der flatter besorgt’s allen, die das nicht selber wollen/können ^^
Naja, ich hoffe es läuft auf journalistische Selbstversorgung hinaus und nicht auf weitere Konzentration in profitorientierten Profihänden. Ist halt die Frage, wie man an seriöse, aktuelle, relevante Informationen kommt. Bei der Aufbereitung haben in meinen Augen aktuell ohnehin schon die Blogger die Nase ganz weit vorn.
November 23rd, 2012 at 22:25
@Amike, ich denke ja auch, ich kann das noch nicht, aber eigentlich… ist investigativer Journalismus doch nüscht weiter, als sich an ein (aktuelles) Thema klemmen und dann bohren, bohren und bohren, bis auch der Rest an ‘verborgenem’ deutlich sichbar ist.
Macht das nicht irgendwie jeder, dem ein bestimmtes Thema unter den Nägeln brennt, der mit ‘Zuständen’ nicht einverstanden ist…
Gehts dann nicht ‘nur’ noch darum, es einer Öffentlichkeit zu ‘referieren’? Ich denke schon.
Und auch, daß es das lange gibt, nicht erst durchs iNet, wir interessieren uns jetzt möglicherweise nur mehr für diese anderen Plätze der Veröffentlichung, weil uns nichts anderes übrig bleibt, wenn wir ‘up to date’ sein wollen.
November 23rd, 2012 at 22:34
@flatter:
tss typisch sozilist!1, meinen hass muss man sich erst mal verdienen :P den jibbet nich umsonst ;)
…ansonsten: häh???
(mein häh bezieht sich auf die stelle mit dem hingeben) ist meine wortwahl zu asi???
November 23rd, 2012 at 22:41
@ Wat: Wenn man sich für ein spezielles Thema interessiert und da an Infos auch einigermaßen ranzukommen ist (z.B. weil u. a. lokal zugänglich), dann ist das in Eigenregie möglich. Wenn ich einen Überblick über viele Themen möchte und da auch noch aktuell bleiben, stoße ich als Einzelner schon schnell an meine Grenzen. Besonders, wenn ich das nebenbei mache. Aber vielleicht lässt sich sowas ja durch mehr oder weniger lose vernetzte Blogger (und evtl. auch Leser/Kommentatoren) regeln. Dass sich die Qualität der Informationen und ihre Aufbereitung dadurch bestätigt, dass andere mit ähnlichem Interesse am Journalismus sie aufgreifen oder verlinken. Vielleicht hat flatter da aber auch konkretere Ideen zu, meine hier schonmal gelesen zu haben, dass es schon ein Nachteil für die Unabhängigkeit sei auf die Meldungen der “Anderen” angewiesen zu sein.
Für die Möglichkeiten, die es zur Zeit gibt, leisten Blogs imho schon ziemlich gute Arbeit, das lohnt sich bestimmt, da anzusetzen.
November 23rd, 2012 at 22:48
@Amike
Warum müssen sich denn die Blogger vernetzen, warum darf ich mir nicht selbst suchen, wen ich mir in den Lese-Pool nehme ;-)
Ok, ist etwas mühsamer, aber innerhalb der Diskussionen in den Blogs gehen doch jede Menge Links auch zu anderen, die ich nutzen kann, wenn ich das möchte.
Also ich verzichte gern auf eine direkte Vernetzung von flatter, roberto, jens und luebberdingens – die vernetze ich mir gut selber.
Das soll die Vier ja nicht hindern ne gemeinsame Kaltschale zu kippen, aber Blogvernetzung birgt mir wieder zu viel ‘Gefahr’ von Einheitsbrei.
November 23rd, 2012 at 22:58
@ Wat: Darum schrieb ich ja “mehr oder weniger lose” Vernetzung. In der blogroll z.B. oder mit Querverweisen, so wie das auch schon passiert. Daraus rühre ich mir auch heute schon mein privates Blogsüppchen zusammen, wobei ich sagen muss, dass ich im Gegensatz zu früher schon etwas ausgedünnt hab (den SF z.B. schenk ich mir inzwischen). Finde auch in den Kommentaren immer wieder Hinweise auf Interessantes. Diese Art Vernetzung (also sehr lose) finde ich viel brauchbarer als wild drauflos zu googeln und mir dann mühsam auszusuchen, welche Seite was taugt und welche nicht. Bewahrt mich evtl. auch davor zu früh auszusieben, falls jemand nur mal nen schlechten Tag hatte.
Um Informationen jedoch an eine breitere Öffentlichkeit zu bringen und nicht nur an Junkies wie dich und mich, wäre eine festere Vernetzung und evtl. sogar Kampagnenjournalismus vielleicht ebenso sinnvoll. Damit der Schuss gehört wird, hilft es manchmal, wenn aus mehreren Rohren gleichzeitig gefeuert wird. Aber so ein Vorgehen birgt eben immer auch Gefahren und bevor aus der Propaganda um des guten Zwecks willen eine Propaganda um der Propaganda willen wird, hab ich es lieber so wie jetzt: 5 Blogger und 6 Meinungen *g*.
November 23rd, 2012 at 23:05
@Amike
Ich denke, hier ist wieder der Punkt, an dem wir zwei Beide von unterschiedlichen Seiten das Pferd aufzäumen wollen…
Du kannst keine Fragen beantworten, die jemand noch nicht hat. Und die kriegt er nicht, in dem er unseren Schuß hört, er muß seinen eigenen hören.
Ich immer mit meinen besch…euerten Beispielen und Sprüchen, aber ungefähr so: Wenn einer Hunger hat, hat er den Hunger nicht, weil ihm das jemand gesagt hat, sein eigener Magen knurrt und darum sucht er das Essen, das ihn satt machen kann ;-)
Edit, nach Folgepost von @Amike, sorry:
Ich bin hier mal über die NDS gelandet, wie auch damals zu Weissgarnix und zu ad sinistram und SF. Das war der Ausgangspunkt meiner Suche, da stand mal was anderes, aber nur anders allein wollte ich nicht… irgendwann wird priorisiert, intensiviert, neu gesucht, verworfen… Roberto hat zb eine wunderschöne Sprache, aber sorry, da ist für mich keine Entwicklung, das liest sich (für mich) wie vor 4 Jahren, NDS verbarrikadiert sich, Weissgarnix ist tot und und war für mich aber immer nur richtig lebendig durchs äußerst breit gefächerte Kommentariat, etc.
November 23rd, 2012 at 23:17
@ Wat: Schon klar, bestimmte Voraussetzungen müssen da sein. Allerdings ist nicht alles immer so einfach wie Hunger haben und Essen suchen. Wenn ich an mich denke, dann hat sich da schon einiges getan im Kopf in den letzten Jahren. Nicht zuletzt durch die Blogleserei und von da aus weiterführenden Informationen. Mit Sicherheit war da auch vorher schon ein Zugang, die Tür war nicht verschlossen. Macht aber nen Unterschied, ob da einer gegenpustet, oder jemand die Klinke runterdrückt und aufmacht. Ist allerdings auch daneben, wenn einer mit dem Stiefel gegentritt und die Tür gleich an die Wand gegenüber ballert.
Du sagst oft, du willst nicht wieder zurück auf den Baum. Dem kann ich mich nur anschließen. Wenn man das nicht möchte, ist aber ein gewisses Maß an Vernetzung gar nicht so übel, hat schon Vorteile gegenüber “alles selber machen”. Sinnvolles Selektieren ist bei dem Informationsüberangebot, was es gibt eine Heidenaufgabe, wenn es da Mechanismen gibt (die man nutzen kann, aber nicht muss), die einem das erleichtern, finde ich das gut.
Und bloß nicht aufhören mit den bescheuerten Beispielen, nur damit funktioniert Denken für mich. Zur Not denk ich mir selbst blöde Beispiele aus, damit ich mir (oder anderen) Dinge erklären kann.
November 23rd, 2012 at 23:39
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich… ich machte ihn trotzdem @Amike
Ich kann natürlich auch nicht mal eben so wegwischen, daß der, der dann Fragen hat, auch Antworten anderer finden können muß.
Ob er die dann zu seinen macht oder daraus andere oder diese verwirft, ist dann aber wieder einzig seine Sache.
… und ich finde, daß er auch das selbst entscheiden lernen dürfen muß. (mich selbstverständlich eingeschlossen, daß das hier nicht so klingt, als ich hätte auf alles Antworten – im Leben nicht)
Ich denke, die lose verbundene Blogstruktur, über Blogrolls, Links in den Kommentaren, ist genau das Maß an Hilfestellung, was es da max. geben darf, wenn ‘der andere’ so etwas wie Selbständigkeit in Entscheidungen lernen können soll.
… Ohne ein reales Umfeld hats auf Dauer eh keinen Niederschlag, das findet er dann oder er ‘schafft’ sich das.
November 24th, 2012 at 00:06
@ Wat: Wenn ein vielfältiges Angebot gebündelt ist, dann habe ich immer noch die Möglichkeit, auszuwählen, was mich davon im Speziellen interessiert und was nicht. Mache ich ja z.B. bei der blogroll ähnlich. Gäbe es die Blogger nun im Verband auf einer Plattform, dann hätte ich mit Sicherheit weiterhin Favoriten und Stiefkinder. Vielleicht fällt es mir ja auch besonders leicht, ein bestimmtes Angebot kritisch zu betrachten, wenn es mir offensiv angeboten wird und ich es nicht mühsam suchen muss, wie die Nadel im Steckhaufen.
Außerdem kann ich mich nicht davon freisprechen, dass bestimmte Propagandamethoden bei mir auch verfangen, obwohl ich ihre Wirkweise ja eigentlich kenne. Wiederholung z.B.. Viele Gedanken bleiben eben erst beim zweiten oder dritten Mal hängen. Würde jedoch ein Blogger ständig das Gleiche ezählen, dann würde ich eben das denken: Mei, der erzählt ja auch immer das Gleiche.
Ich empfinde Hilfestellung glaub ich auch nicht ganz so schnell als Bevormundung wie du. Ich empfinde mich als souverän, wenn ich mir das Urteilsvermögen “erlaube”, selbst zu wählen, von wem ich mich unterstützen lasse. Ich bin ohnehin schon stur genug, die Unbelehrbarkeit heb ich mir fürs Alter auf, man muss ja immer was haben, auf das man sich freut, ne? ;) (Äh, das heißt jetzt übrigens nicht, dass ich finde, du seist unbelehrbar, ich hoffe, das kommt nicht so rüber.)
Edit: Achja, der berühmte Steckhaufen ^^ Ich geh dann mal ins Bett, da gehör ich grad wohl hin. Schlaf gut, liebe Wat :)
November 24th, 2012 at 00:14
@benjamin(46): ich dachte, das is eh nen Asiblog hier.
Das mit dem Hass ist ein Zitat aus “Star Wars”, sagt der Imperator zu Luke. Das Kölsche findet sich auch in “Star Wars opp Kölsch”.
November 24th, 2012 at 00:17
@Wat. + Amike: Die “Vernetzung” von Blogs per Blogroll ist auch das, was ich preferiere. War auch mal meine Antwort auf die Anfrage nach “Vernetzung”, dass Blogs ja verlinkt sind. Mit der dynamischen Blogroll ist das noch besser. Würde man so eine gut redaktionell machen, wär’s noch besser, also ne Mischung aus normaler Blogroll und Newsgenerator, thematisch sortiert.
November 24th, 2012 at 00:30
@ flatter [November 23rd, 2012 at 20:39]
1953 und 1989 fanden hier die letzten Volksaufstände statt (woanders noch viel mehr). Interessant zu diesen Zeiten war unter anderem nicht was die Medien hierzu veröffentlichten, sondern was sie jeweils verschwiegen. Die Einflüsse wurden aber, meines Wissens nicht wissenschaftlich genug untersucht. Gefunden hierzu habe ich erstmal wenig.
So in etwa kannst Du Dir das vorstellen.
November 24th, 2012 at 00:31
@Amike, na denkste ich bin tatsächlich so souverän, wie ich mir einbilde, ich denke, das vergiß nicht nur Du ganz schnell, ich selbst besser auch ;-)
Ich hab es eben ganz gern, wenn man mir das Gefühl läßt, das konnte ich jetzt selbst entscheiden, trotzdem ich weiß, daß jede einzelne meiner Entscheidungen von so viel anderen/m abhängig ist.
Sleep well @Amike
@flatter – “redaktionell gut gemacht” was ist gut und wer macht… wenn das nicht eine Kollektivleistung ist, gern loses Kollektiv, gehts nach hinten weg insofern, daß es möglicherweise zu ‘einengend’ ist – wenns ein loses Kollektiv macht, was ist dann groß anders, als die immer wieder (auch neu und OT) eingeworfenen Links des jeweiligen Kommentariats?
November 24th, 2012 at 00:52
Ob’s gut gemacht ist, zeigt sich, wenn’s läuft. Ich meinte erstens einfach, nicht beliebig und zweitens mit einem entsprechenden Überblick. Nicht immer dasselbe, sondern aktuell und relevant. Beiträge aus allen möglichen Bereichen auszuwählen ist ne Menge Arbeit, etwas völlig anderes als sich ein Thema zu suchen, zu dem man etwas zu sagen hat.
November 24th, 2012 at 01:00
Katze(56): Ach, so rum: Keine APO fördern. Das können die Medien prima, klingt aber schon weit weniger dramatisch. Abhängige Medien sind jedenfalls schon ungemein praktisch.
November 24th, 2012 at 01:07
@flatter(58): Ok, der Groschen fiel grad wieder nur pfennigweise bei mir, sorry.
November 24th, 2012 at 09:40
Also, “wir” bleiben dabei: Die traditionellen Medien (Print/Funk/TV) laufen aus – das hamm die sich auch redlich verdient, ob mit oder ohne Qualität -, übrig bleibt nur viel ohne und etwas mit Qualität – wenige Spartenkanäle/-blätter. Es kommt dann das Neue. Was macht mich hoffen, dass das besser sein könnte als der jetzige Zustand? (#28 + 30 haben, lakonisch betrachtet, nur beigepflichtet) Will die Mehrheit der Menschen überhaupt das, was wir hier ‘beweinen’? Oder haben die mit den Füßen abgestimmt? War die Abschreiberitis zu erst da, oder war sie Folge?
Ich brauch’ mich nich sorgen, bin ja hier (und nebenan) bestens aufgehoben!1!! Mich täterätä nur Eure Meinung interessieren.
November 24th, 2012 at 10:30
@Vogel(61)
“Was macht mich hoffen, dass das besser sein könnte als der jetzige Zustand?”
Das kannst einzig Du wissen.
Allerdings würde mir schwer fallen, Hoffnung auf besseres zu haben, wenn da eben nur wieder etwas über mich kommen soll. Da sagt mir dann meine Erfahrung, daß da nichts besseres kommen kann für mich – wie auch – hab ja selbst nicht mitgemacht und gesagt, was ich besser fände. Kann also nicht kommen, weiß ja keiner.
Wartend auf der Friedhofsbank kommt nur eins ganz sicher ;-)
November 24th, 2012 at 11:24
@Vogel(61): Bei “TV” sind wir uns da gar nicht einig. Das bleibt, denn es taugt für Analphabeten und Leute, die sich sagen lassen wollen, wie die Welt ist und was sie darin zu denken haben.
November 24th, 2012 at 11:31
Sehe ich auch so. Außerdem steht der Apparat an einem festen Platz, man muss ihn nicht halten oder ein ZEITiges Format irgendwo unterbringen, und umblättern geht auf Knopfdruck. Jedenfalls solange Apple sich das nicht auch noch patentieren lässt.
November 24th, 2012 at 11:35
Würde man so eine gut redaktionell machen, wär’s noch besser, also ne Mischung aus normaler Blogroll und Newsgenerator, thematisch sortiert.
So in der Art von Net News Global (früher)…?
November 24th, 2012 at 11:46
Ich fand Net News Global nie so prickelnd, aber die Art geht schon in die Richtung.
November 24th, 2012 at 12:36
„Wird nicht einmal gelesen“, aber zigfach fehlerhaft online publiziert: „In seiner kritischen Analyse der Medienbranche plädiert Steingart dafür, mit den Gratis-Angboten im Internet Schluss zu machen…“ Angboten! Quod erat brimborium. Da habt ihr’s: Geld her! Ein alter Hut: „If You Don’t Buy This Magazine, We’ll Kill This Dog“ – ein „National Lampoon“-Titel vom Januar 1973.
November 24th, 2012 at 13:04
@flatter(63)
Wiederspruch, Euer Ehren: Bei TV gibt’s zwar noch einige Perlen, sehen wir ‘mal von Sendezeiten ab. Auch hier die Frage: Wie lange noch? Wie lange braucht es, bis sich das Beispiel des Sprechers durchsetzt, sinngemäß: “Die Griechen halten sich nicht ganz an die Vorgaben €uropas und der Troika. Europa hält sich daran! (dämliches Grinsen)” (ZDF, heute, die Tage um 19:00 Uhr) Und um wieviel eindringlicher lässt sich mit “Filmchen” Meldung gestalten: “Ein Bild sagt (lügt) mehr als tausend Worte”!
Mir iss bei dieser “Meldung” der Kitt aus der Brille gefallen! *Grrh*
@Wat(62)
“… wenn da eben nur wieder etwas über mich kommen soll. …” Mit dieser grundsätzlichen Linie geh’ ich konform – “hier (und nebenan) bin ich ja gut aufgehoben” – wollen hoffen, dass die 5. Gewalt noch ein paar unverfälschte Infos zulässt, über die dann qualifiziert zu berichten und zu befinden ist.
November 24th, 2012 at 13:30
@Peinhart #65: “So in der Art von Net News Global (früher)…?”
Was heißt früher? – Meinst du die Kommentarfunktion? Ansonsten hat das doch wohl nur den Server (von .de nach .net) gewechselt?!
Und dann gibt es da noch net-news-express.de/
November 24th, 2012 at 13:43
@Vogel; Da verstunden wir uns wohl miss. Ich dachte, du meintest, dass TV generell nicht mehr konsumiert würde. Dass du da und im Print noch Qualität vermutest, ist ja sehr gnädig. Print läuft tendenziell vollständig aus. Die Auflagen werden weiter auf breiter Fläche sinken, die Zahl der Angebote ebenso. Dabei kann es durchaus in Nischen aber zu erheblichen Qualitätssteigerungen kommen. Allerdings als Ausnahme.
Da hat TV halt die besseren Karten.
November 24th, 2012 at 14:15
@54 betreff: 46
ACH JA? DANN KOMMA HER!1
nee, wer sagtdenn SOWAS??
asi ist vllt der spi… oder der pol… aber doch nicht der fey…
…obwohl hier’s auch ganz gern mal RAUCHT ;)
November 24th, 2012 at 14:25
*wink* Ich bin doch schon hier, was schreiste denn so?
November 24th, 2012 at 18:33
@ miss flatter
Jezz iss klar: D’accord!
November 25th, 2012 at 08:44
@Reinplatzer
Nein, ich meinte bevor sich der Dunstkreis von ‘Radio Utopie’ dort austobte.