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Die vergangene Legislaturperiode hatte ihr Für und Wider. Es kommt halt immer darauf an, wie man’s sieht. Der eine sieht ein zerstörtes Land, der andere den neuen Brunnen. Für die Einen ist es eine Ehre, für die Anderen eine Bombe. Mancher sagt, vier Jahre Merkel sind vier zuviel. Andere meinen, vier Jahre Feynsinn seien erst der Anfang.

Wie ich vor einem Jahr schon ankündigte, sind die Wachstumsraten eingebrochen. Nach 400% im Jahr zuvor waren es im letzten Jahr nur noch 250%, und ich wage die Prognose, daß es im kommenden Jahr noch höchstens 100% werden, die ich wahrscheinlich nicht einmal erreiche. Noch kein Grund, Feynsinn-Aktien auf “sell” zu stellen, aber die fetten Jahre sind vorbei. Ich melde mich schon einmal für einen Rettungsfonds an.

Die Prognosen zur Jahreswende trafen ebenso zu: Inzwischen (oder nach dem Hack: noch immer) stecken über 1200 Artikel im Archiv und die tägliche Portion an Lesern liegt deutlich über tausend. Derlei eitles Zahlenwerk ist freilich reine Selbstbeweihräucherung, wobei mir weniger der “Erfolg” der großen Zahl in die Libido fährt als die richtigen Prognosen.

Überhaupt ist meine Kristallkugel ein Werkzeug, an dem ich mehr und mehr Gefallen finde. Was ich darin sehe, schmeckt mir natürlich oft weniger. Da wir morgen Abend schon Grund genug zur Nüchternheit haben werden, so sagt sie, soll ich heute einfach feiern – den Feynsinn und seine Leser. Cheerio und bleiben Sie uns gewogen!