Die Odyssee, ein kapitalistisches Märchen
Posted by flatter under Best of , Hintergrund[106] Comments
21. Okt 2012 18:44
Odysseus, so heißt es gemeinhin, sei ein außerordentlich kluger und listenreicher Mann gewesen, der ob seiner Klugheit und seines Listenreichtums die mystischen Mächte überwand und derart der aufgeklärten Weltsicht den Sieg über das Dunkel der Mythen beschert habe. Wie so oft ist in dieser quasi offiziellen Lesart einiges durcheinander geraten und das Wichtigste verschwiegen worden. Zum Beispiel dass er noch vor dem Listen- über ganz banalen wirtschaftlichen Reichtum verfügte.
Verfügte wie über die ‘Kameraden’, die keine waren, weil sie nicht gefragt wurden. Ob sie starben, Qualen erlitten oder Abenteuer erlebten, stets standen sie unter Befehl. Ihr Herr legte dabei weder besonderen Wert auf ihre Meinung noch auf ihre Interessen, es ging immer nur um seine. Ihr Erfolg war seiner, alles, was sie bekamen, war das, was er ihnen ließ. Sie waren Lohnsklaven. Ihnen kam die Arbeit zu, ihm der Ruhm und das Vergnügen.
Freiheit in Verantwortung
So zum Beispiel als er vermeintlich die Sirenen „überlistete“. Jedem, der ihren Gesängen lauschte, drohte der Tod. Nichts Genaues weiß man nicht, aber wer sich von ihnen betören ließ, den zog es auf die Insel, der nie jemand lebendig entkam.
Um also in den Genuss des Gesangs zu kommen ohne die Konsequenzen tragen zu müssen, pfuschte er sich durch. Regeln galten nämlich, Mythos hin oder her, für Herrn Odysseus nicht. Sie galten nur für die Lohnsklaven. Denen befahl er also, sich die Ohren mit Wachs zu verstopfen und die Befehle auszuführen, die er ihnen zuvor gegeben hatte. Dazu gehörte das Befolgen der Route und dass sie ihn an einen Mast binden mussten, um ihn bis zu einer bestimmten Stelle zu ignorieren.
Dies übrigens heißt seitdem bei den Herren „Freiheit“. Die einen befolgen die Befehle noch, wenn sie sie gar nicht mehr hören können, die anderen nehmen zwar nicht mehr am Leben teil, nehmen sich dafür aber, gefesselt in der eigenen Habgier, was allen anderen verwehrt ist. Dies ist ihnen gestattet wegen ihrer besonderen Fähigkeiten und Leistungen. Odysseus nannte man dafür (und dafür, dass er im Krieg sehr effizient töten konnte) einen „Helden“.
Ein großer Führer
Was widerfuhr nun dem Helden am Mast wirklich? Die Sirenen zeichneten sich durch das schlechthin komplette Wissen der Welt aus und verliehen in ihren Gesängen den Zuhörern eine Vorstellung von deren wahrer Größe. Hier das Universum – da du. In diesem Schock war bis dahin jeder Amok gelaufen und hatte sich unverzüglich suizidiert. Odysseus aber kam nicht dazu, ihm waren ja die Hände gebunden. Er hörte Dinge wie „Du bist ein Honk, Odysseus, ein Niemand. Jeder deiner Kameraden ist mehr wert als du. Ach was, jedes Schwein steht über dir, lässt es doch nicht andere für sich leben und sterben.“
Das erschütterte ihn zutiefst, was er aber wie gesagt mangels Handhabe überlebte, obzwar einen Nervenzusammenbruch erleidend. Nachdem ihn seine ‘Kameraden’ wieder aufgepäppelt hatten, berichtete er ihnen davon, wie großartig das alles gewesen sei – und er selbst natürlich, dass er es wieder einmal geschafft hatte. Seine Großartigkeit ließ dann erst ein paar Kameraden von Seemonstern fressen, dann alle anderen ertrinken, als er aber als einziger Überlebender (vermutlich hatte er sich aus den Überresten der ‘Kameraden’ ein Floß gebaut) die Heimat erreichte, konnte er tolle Geschichten erzählen, die seinen Status als Held und Herrscher festigten. Zur Feier seiner Rückkehr ließ er noch eine Hochzeitsgesellschaft hinrichten und sich daraufhin als großen und gerechten Führer seiner Nation feiern.
Seitdem wird immer wieder versucht, dieser Karriere nachzueifern. Dies gelingt freilich bis heute nur den Besten der Besten der Besten.
Oktober 21st, 2012 at 18:57
Gefunden:
verschweigen worden
Nichts genaues
in Krieg
den Helden am Mast
Nachdem ihm seine ‘Kameraden’ wieder aufgepäppelt hatten
als goßen und gerechten Führer
Oktober 21st, 2012 at 19:02
Thnx alot.
Oktober 21st, 2012 at 19:13
My pleasure.
Oktober 21st, 2012 at 19:33
DU BIST IM BEGRIFFE, MICH VÖLLIG ZU DESILLUSIONIEREN. ODYSSEUS WAR DER HELD MEINER KINDHEIT.
Er hat mich zu mancher listigen Tat bzw. Untat inspiriert.
Oktober 21st, 2012 at 19:35
Franz Kafka
Das Schweigen der Sirenen
Beweis dessen, daß auch unzulängliche, ja kindische Mittel zur Rettung dienen können:
Um sich vor den Sirenen zu bewahren, stopfte sich Odysseus Wachs in die Ohren und ließ sich am Mast festschmieden. Ähnliches hätten natürlich seit jeher alle Reisenden tun können, außer denen, welche die Sirenen schon aus der Ferne verlockten, aber es war in der ganzen Welt bekannt, daß dies unmöglich helfen konnte. Der Sang der Sirenen durchdrang alles, und die Leidenschaft der Verführten hätte mehr als Ketten und Mast gesprengt. Daran aber dachte Odysseus nicht, obwohl er davon vielleicht gehört hatte. Er vertraute vollständig der Handvoll Wachs und dem Gebinde Ketten und in unschuldiger Freude über seine Mittelchen fuhr er den Sirenen entgegen.
Nun haben aber die Sirenen eine noch schrecklichere Waffe als den Gesang, nämlich ihr Schweigen. Es ist zwar nicht geschehen, aber vielleicht denkbar, daß sich jemand vor ihrem Gesang gerettet hätte, vor ihrem Schweigen gewiß nicht. Dem Gefühl, aus eigener Kraft sie besiegt zu haben, der daraus folgenden alles fortreißenden Überhebung kann nichts Irdisches widerstehen.
Und tatsächlich sangen, als Odysseus kam, die gewaltigen Sängerinnen nicht, sei es, daß sie glaubten, diesem Gegner könne nur noch das Schweigen beikommen, sei es, daß der Anblick der Glückseligkeit im Gesicht des Odysseus, der an nichts anderes als an Wachs und Ketten dachte, sie allen Gesang vergessen ließ.
Odysseus aber, um es so auszudrücken, hörte ihr Schweigen nicht, er glaubte, sie sängen, und nur er sei behütet, es zu hören. Flüchtig sah er zuerst die Wendungen ihrer Hälse, das tiefe Atmen, die tränenvollen Augen, den halb geöffneten Mund, glaubte aber, dies gehöre zu den Arien, die ungehört um ihn verklangen. Bald aber glitt alles an seinen in die Ferne gerichteten Blicken ab, die Sirenen verschwanden förmlich vor seiner Entschlossenheit, und gerade als er ihnen am nächsten war, wußte er nichts mehr von ihnen.
Sie aber – schöner als jemals – streckten und drehten sich, ließen das schaurige Haar offen im Winde wehen und spannten die Krallen frei auf den Felsen. Sie wollten nicht mehr verführen, nur noch den Abglanz vom großen Augenpaar des Odysseus wollten sie so lange als möglich erhaschen.
Hätten die Sirenen Bewußtsein, sie wären damals vernichtet worden. So aber blieben sie, nur Odysseus ist ihnen entgangen.
Es wird übrigens noch ein Anhang hierzu überliefert. Odysseus, sagt man, war so listenreich, war ein solcher Fuchs, daß selbst die Schicksalsgöttin nicht in sein Innerstes dringen konnte. Vielleicht hat er, obwohl das mit Menschenverstand nicht mehr zu begreifen ist, wirklich gemerkt, daß die Sirenen schwiegen, und hat ihnen und den Göttern den obigen Scheinvorgang nur gewissermaßen als Schild entgegengehalten.
Oktober 21st, 2012 at 19:41
Flatter, Du hast aber viel Spielraum in Deiner Institution. Haben die nicht auf Alarmplan geschaltet, als Du mit den Sirenen kamst?
Oktober 21st, 2012 at 20:02
…zudem war der “listenreiche” Odysseus wohl der Urheber des ersten “Trojaners” der Geschichte. Und sich gegen solche Machenschaften zu wehren, war schon damals ein riskantes Unterfangen: So wurde der einzige, der die Machenschaften des großen “Helden” durchschaute und öffentlich anprangerte, Laokoon, in einem Akt der Sippenstrafe durch “göttlichen Willen” mitsamt seinen Söhnen von Schlangen erwürgt (lt. Vergil). Schon damals wurden Sanktionen jeglicher Art gern mit “göttlicher Strafe” begründet.
Ich glaube, ich muss den Odysseus noch mal neu lesen…
Oktober 21st, 2012 at 20:05
klaus baum
Du weißt aber was passierte als der Odysseus die Schnauze voll hatte von all den Arschlöchern und nachdem er den Pfeil durch die 12 Axtaugen geschossen hatte … ;-) da war Schluss mit Lustig
Oktober 21st, 2012 at 20:07
eheprobleme habe ich damals noch nicht verstanden.
Oktober 21st, 2012 at 20:08
Ach so … ich leiste hier die Arbeit des Sisyphos..nur falls einer fragt ;-)
Oktober 21st, 2012 at 20:11
klaus baum
Der hatte doch gar keine Eheprobleme, die Gute war treu wie Gold.. :-P
Geh und les’ die Schwarte noch ma ..sollte ich auch machen ..
Oktober 21st, 2012 at 21:26
da waren aber doch freier, als er nach hause zurückkehrte. niemand erkannte ihn zunächst nur sein hund. und hat er denn dann nicht den bogen gespannt, von dem man wußte, dass nur O es konnte.
Oktober 21st, 2012 at 21:35
Jaja Freier waren da und die haben die Gute gedrängelt . Die hat aber nicht rumgevögelt ;-) also nix da Eheprobleme …und wegen der Freier die die Gute nervten hat der O so einen Rochus bekommen das er die Arschlöcher alle abgemurkst hat ..:D soweit die Kurzfassung also nicht nur der Hund war treu …Hahahaha
Oktober 21st, 2012 at 21:55
Damals hatte Mann noch Freiheiten (…), wer da wohl auf den Hund gekommen ist. undschnellwech
Oktober 21st, 2012 at 23:09
Ihr Horste ! Muß man mit O in Berührung gekommen sein ? Für meinen Teil, böhmische Dörfer. Hab gestern Nacht Jörg Fauser (mein Scheiß auch) öffentlich verwortklaubert. Kann auch was.
Oktober 21st, 2012 at 23:38
danke für die nachhilfe
bin gerADE BEI DER MARKISE VON O.
Oktober 21st, 2012 at 23:53
Ihr nehmt mich nicht ernst … ;-)
Oktober 22nd, 2012 at 00:09
Doch ! Möchte gerne wissen, wie Du jetzt auf Odysseus gekommen bist >?!
Oktober 22nd, 2012 at 01:01
Nuya, das is schon ernst gemeint. Das fiel mir ein, als ich heute morgen nich mehr schlafen konnte. Btw gibt es auch ein Kapital dazu in “Dialektik der Aufklärung”. Da fehlt aber ein entscheidender Aspekt.
Oktober 22nd, 2012 at 05:38
immerhin , bemerkenswerte überlegungen zum fall odysseus.
Oktober 22nd, 2012 at 07:46
Da fällt mir in diesem Zusammenhang ein, was unser Außenminister seinerzeit von sich gegeben hat, kurz bevor er das Ruder an Rösler weitergeben musste.
Ich zitiere mal aus dem Kopf heraus:
“Auf jedem Schiff das dampft und segelt, gibt’s einen der Die Sache regelt”
Also ganz im Sinne von Homer Simpson
Oktober 22nd, 2012 at 08:54
Hm hatte Odysseus bisher eher in die Sparte Versicherungsvertreter oder schlitzohriger Gebrauchtwagenhändler gesteckt. Was machst du dann aus Herkules dem Oberstallausmister?
Oktober 22nd, 2012 at 09:14
“Unser” Mann
vonbei Welt..“Die SPD ist eine Gefahr für Deutschland”. Drastische Worte von Christian Lindner..Die Mörder der Sozialen Sicherheit der Bürger in Deutschland sind also eine Gefahr weil sie den Pöbel nicht total in Nutzviehhaltung wie Kriegszwangsarbeiter überführt haben ..? Wo sind die Terroristen wenn man sie mal braucht ……
Vietnam erklärt Theutschland den totalen Krieg, Rösler: geplanten Großprojekte viel zu teuer und wenig durchdacht ab. na wenigstens ist die Bankenrettung durchdacht Chapeau !!1!
Pfleeeger…..
Oktober 22nd, 2012 at 09:24
..und weiter mit orwellscher Berichterstattung..
Deutschland darf mit 600 Milliarden Euro rechnen. Dank der hohen Beschäftigungsquote in Deutschland haben Bund und Länder im September mehr als 50 Milliarden Euro an Steuern verbucht
Ein dreifaches auf die Beste Regierung® aller Zeiten die man für Geld kaufen kann !!1!
OOoooodysseus…..!
Oktober 22nd, 2012 at 09:35
Was Odysseus noch nicht wußte, was erst von Schiller entdeckt wurde:
Allzu straff gespannt, zerspringt der Bogen.
Volkstümlich heißt es dann bei den Brüdern Grimm: Man darf den Bogen nicht überspannen.
Wer sagt es den Herrschenden?
Oktober 22nd, 2012 at 10:01
Ody darf man keinen Vorwurf machen, es war doch die becircende Circe, die ihm die List gegen die Sirenen gesteckt hat. Da ham wirs wieder: Am Ende sind’s immer die Frauen :-P
[OT] +++++ Schtugarter Nachrichten bangt: Hoffentlich treibts der Kuhn nicht zu grün; aber das werde der “gesunde Menschenverstand” schon verhindern. +++++ Der ges…bruhaa Menschenver…hahahaaa
Oktober 22nd, 2012 at 10:33
Na also. Man muss die Geschichte nur richtig interpretieren und alte Bedeutungen erneuern. Dann passt jede Erzählung zum jeweiligen Zeitgeist.
So ist es übrigens mit allem. Selbst die mit viel Mühe und Sorgfalt in Stein geklopften Sprüche sind nicht das Original, nicht der Ursprung, sondern meist nur eine blinde Kopie eines längst verstorbenen Originals.
Über den Verfasser weiss man übrigens so gut wie nichts, noch nichteinmal, ob die Story überhaupt von Homer ist, ja mehr noch, ob es diese Person überhaupt je physisch gab. Was bleibt, ist die Story an sich, in ihrer nun darliegenden Verfälschung.
Aber was will mir diese Geschichte eigentlich erzählen?
Oktober 22nd, 2012 at 11:08
Reinplatzer
Es ist schon kühn das Wort ‘Gesund’ in Verbindung mit ‘Menschenverstand’ zu benutzen …. :D
Dazu passt beim v.Leitner
Die Mehrheit der Amis glaubt jetzt an menschliche Schuld für den Klimawandel … die sind in guter Gesellschaft auch der Pfostenmichel will den Kühen einen G-Kat an den Arsch basteln .. *abwink..tabletteneinnehm’*
Oktober 22nd, 2012 at 11:14
@Katze: Odysseus’ Irrfahrt ist eine Parabel für die Wirren der Identitätssuche in all ihrer kulturellen, d.h. abendländischen Eigenheit.
Flatter weist im Artikel ganz richtig auf einige dieser unserer Eigenheiten hin.
Oktober 22nd, 2012 at 12:18
@Flatter – Moin, so jetzt hab ich mich halbwegs ( viertelwegs ?) auf den Stand in Sachen O und der Dialektik der Aufklärung gebracht.Ich geb zu, es ist nicht so meine Welt.Es ist vielleicht die Sprache.Vielleicht fehlt mir der Grips.Irgendwo muß man wohl anfangen, wenn man einen Gedanken spinnt. Soweit O.K. mit Odysseus. Ich fürchte nur, daß den meisten Menschleins zu Odysseus nicht mehr einfällt, als daß es so eine Art antiker Supermann war.Für alle weitergehenden Überlegungen reicht es dann schon kaum mehr. Jetzt grübel ich darüber, was für Heldenmythen mir heutzutage untergejubelt werden sollen und welche einhergehende Botschaften.Fällt mir mal spontan dieses tragischkomische Machwerk letztens in der ersten öffentlich rechtlichen Reihe ein, “Auslandseinsatz” hieß der Müll.Alles Humanisten mit Sturmgewehr !Auf Phönix versuchen sie sich gerade am Thema Rechtsextremismus, es ist zum weinen.Blinde diskutieren über Farben.
Oktober 22nd, 2012 at 12:21
Ich guck mal; irgendwo hab ich mal was über Hollywood-Helden geschrieben. Da gibt es ggf. auch noch Überschneidungen.
Oktober 22nd, 2012 at 12:23
Oh my, der Europäer an sich scheint ein Hohlkopf zu sein, in den man alles reinstopfen kann, wenn man nur es nur oft genug wiederholt.
Oktober 22nd, 2012 at 12:25
@ Reinplatzer
Soetwas ist dann nichts für mich.
Oktober 22nd, 2012 at 13:22
@Katze: Ich steh ja auch mehr auf Clever&Smart ;-)
Oktober 22nd, 2012 at 13:24
…in den man alles reinstopfen kann, wenn man nur es nur oft genug wiederholt.
Das hast leider nicht nur du verstanden. :( Es dürfte noch einige Zeit in’s Land gehen, bis bei der Tagesschau allabendlich das Manifest gegen die Arbeit verlesen wird… Inzwischen möchte man rausgehen und es allen rinks und lechts nur so um die Ohren – was red’ ich.
Oktober 22nd, 2012 at 13:24
Das Titanic Startcartoon bringts wieder auf den Punkt
..was wissen die Wichser ..Muhahahahah
Oktober 22nd, 2012 at 13:30
Aha, also auch bei “Krisis” wird feucht geträumt..
Arbeit ist nicht obsolet, war nie obsolet und wird definitiv nie obsolet.
Die Aneignung der Arbeit durch andere, als die, die sie erbringen ist die Sackgasse – nicht die Arbeit an sich.
Gebratene Tauben können immer noch nicht fliegen.
… erst recht nicht von alleine.^^
Oktober 22nd, 2012 at 13:33
Wat, du hast den Text nicht gelesen. Nehme ich jetzt mal zu deinen Gunsten an. ;)
Oktober 22nd, 2012 at 13:43
Doch @Peinhart!
Menschen bilden wegen der ReproduktionsArbeit Gesellschaften – haben sie immer und werden sie immer.
Auch wenn Arbeit weniger wird, sie wird niemals weg sein – auch ein Replicator machte sich nämlich nicht völlig selbst und die Rezepturen müßteste ihm trotzdem immer noch bei geben.
Wenn dann eben nur noch 10 % der Arbeit anfällt, muß die halt trotzdem erbracht werden durch die Gesellschaftsmitglieder.
Wie gesagt, so gemeint: Darum (wegen der ‘anfallenden’ Arbeit) bilden wir Gesellschaft, alleine als nur einzelne kriegen wir nämlich nüscht ‘gebacken’.
Die Frage ist also nicht, welche 90 % dann nur noch kreative Selbstverwirklichung machen – sondern – wie sich die 100 % die 10 % immer wieder (neu) aufteilen, um nach getaner Arbeit alle kreative Selbstverwirklichung machen zu können oder eben einfach nüscht – aber Essen nach heutiger Vorstellung wächst nicht auf Tellern auf Bäumen.
Edit: Nochmals: Gesellschaft ist immer Arbeitsgesellschaft.
Oktober 22nd, 2012 at 13:58
Nochmals : es gibt Arbeit genug , sie wird nur nicht gemacht weil die Sattrülpsenden nicht genug daran verdienen !!1!
Ein Krankenhaus nach dem andern schließt – YEAH Deutsche gesund wie nie
Alte bekommen ab einem bestimmten alter kein Hüft-OP – YEAH Alte fit im Alter weil weniger OP’s
Der Markt gilt als gesättigt wenn’s nicht mehr genug zu verdienen gibt …nicht wenn jeder alles hat !!1!
Oktober 22nd, 2012 at 14:08
Für alle `Arbeitsscheuen` – ne sehr schöne Seite, auch die Verlinkung auf `Wildcat`
https://www.umwaelzung.de/index.html
Oktober 22nd, 2012 at 14:15
Master Question !! Who Owns the Land?
Alter, solange die Frage im Raum steht und es miese Ratten gibt die mit dem recht der Geburt oder durch Kauf …MIR, rufen können wird’s nichts !!!1!
Raus aus dem Kreislauf ..
Grundbesitz-Geld-Geld-Grundbesitz und dann passt’s
Oktober 22nd, 2012 at 14:21
Und dann schaue ich Angela Merkels Gesicht an (sie kann ja nur bedingt was zu ihrem Gesicht), und es fallen mir die unsterblichen Worte des Faust ein (aber Marlowes Faust, gell?):
Was this the face that launched a thousand ships and burnt the topless towers of Ilium?
Die Odysee (und der Rest) als Muster für heute – hey, cool, seit der Bronzezeit nix Neues (auch nicht außerhalb Europas), außer ständig steigender Preise. Das ist vielleicht Fortschritt.
Die isländischen Sagen geben auch so einiges her, als Kommentar verstanden. Aber die Odysee, ja, das ist wirklich passend.
Oktober 22nd, 2012 at 14:40
OT – Hr. Rösler presste gerade auf einer Konferenz. In zwei Minuten fielen ca. 5 mal die Worte stabiles Geld.Ha,ha. Und die FDP sei ja nicht unsozial, aber man müsse halt die Sozialleistungen auf Minimum halten vonwegen Rücksicht auf die nachfolgenden Generationen. Und überhaupt ist alles gut – eigentlich.
Oktober 22nd, 2012 at 14:40
“Raus aus dem Kreislauf ..
Grundbesitz-Geld-Geld-Grundbesitz und dann passt’s”, genau so, Biker, und deshalb sofort aufhören mit (Lohn)arbeiten, denn das is ja die Voraussetzung für den Profit des Landeigners.
Oktober 22nd, 2012 at 14:54
@Wat: “Die Aneignung der Arbeit durch andere als die, die sie erbringen ist die Sackgasse – nicht die Arbeit an sich.”
Halloooo Wat! Deine Feststellung *insteinmeißel* (schön, dich wieder mal hier zu haben;-))
@langlode: “Raus aus dem Kreislauf …”
Auch *insteinmeißel*.
Sabotage (wikipedia): “Als Sabotage bezeichnet man die absichtliche Störung eines wirtschaftlichen oder militärischen Ablaufs zur Erreichung eines bestimmten (oft politischen) Zieles. Im alltäglichen Sprachgebrauch ist mit Sabotage oft auch die gewaltsame Beschädigung und Zerstörung von Geräten, Maschinen, Infrastruktur usw. gemeint.”
Oktober 22nd, 2012 at 15:03
langlode44
Nein, arbeiten musste auch für dich, aufhören sein Recht auf den 10ten etc anzuerkennen .. !1!
Ich muss die Sau schlachten auch wenn’s meine ist, ich will aber nicht nur zum Schluss die Ohren für’n Hund behalten dürfen ..verstehste !1!
Oktober 22nd, 2012 at 15:06
Nochmals: Gesellschaft ist immer Arbeitsgesellschaft.
Nein, denn dieser Begriff ‘Arbeit’ ist mit dem Kapital entstanden, und letzteres wird man nie nicht ‘abschaffen’ können, ohne auch der ‘Arbeit’ in die Parade zu fahren. Es ist das spezifisch Unfreie und Entsinnlichte, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Es ist nicht der ‘tätige Stoffwechsel mit der Natur’, den es natürlich immer geben wird – weil gebratene Tauben nun mal nicht fliegen können. Und nur gegen diesen Begriff von ‘Arbeit’ wendet sich besagtes Manifest.
Es ist auch keine Haarspalterei, sich gegen diesen Begriff zu stellen und ihn nicht zu ‘ontologisieren’. Die ganze ‘Arbeitslandschaft’ bis hin zur Einrichtung eines jeden ‘Arbeitsplatzes’ atmet dieses Unfreie und Entsinnlichte. Und das bekommt man eben auch nicht unbedingt automatisch weg, wenn man nur den Aspekt ‘Aneignung durch andere’ ändert.
Oktober 22nd, 2012 at 15:15
Den tätigen Stoffwechsel mit der Natur kriegste nicht weg, so wahr wir Lebewesen bleiben.
Nein, Du hast recht, es ist keine Haarspalterei – es ist mE Unfug.
Wir können hier noch dreimal über “labour” und “work” diskutieren, wenn aber für Normalmensch, ohne dreimalige Ausleuchtung dieser Begriffe, immer wieder heraus kommt, daß es keine Arbeitsgesellschaft braucht, dann ist das… ja was eigentlich. Mir fällt da irgendwas mit Manifestierung neuer Machtverhältnisse ein, odda so.
… wir sind niemals vollständing frei, ohne Arbeit ist kein Essen da – erst danach kann über Freiheit spinnitisiert werden.
Und über Freiheit, wer diese Arbeit leistet.
Btw. ‘tschuldigung, aber dieses “Arbeit wird durch Robotisierung überflüssig”, atmet mir zu viel Mief aus längst vergangenen Zeiten, die nicht besser werden, weils Alt-Achtundsechtziger sagen. Da ist mein Allergie-Punkt angesprochen ;-)
Oktober 22nd, 2012 at 15:19
Peinhart
Angeeignet ist es doch schon da die Besitzenden schon den Sauerstoff zum Leben als “IHR” Eigentum betrachten und daraus Leistungen egal welcher Art für sich, von anderen ihrer Rasse abverlangen.
Und wer dieses “Recht” anerkennt oder Strukturen unterstützt oder wählt die diesem Recht noch Kraft verleihen der ist ein Idiot, denn es hat mit einer Art erhaltenden Verteilung für ein friedliches Zusammenleben nichts zu tun !1!
Wir brauchen einen Staat der die Rechte zum Wohle aller im besonderen der Schwachen wahrnimmt und nicht den Stand der Besitzenden sichert schützt und ausbaut ..!
so schaut’s aus Freunde ;-)
Oktober 22nd, 2012 at 15:40
Arbeit ohne Mehrwertzwang wäre das notwendige Soll an Reproduktionsleistung. Alle weitere Arbeit fiele in den Bereich der Selbstbestimmung, d.h. jene die nicht erfordert, ins Kommensurable zu münden und damit frei ist.
Oktober 22nd, 2012 at 15:52
Ja, denke ich auch @Reinplatzer.
Btw. ich finde den Aufhänger mit der Bezeichnung “Arbeitsgesellschaft ist obsolet” eben daneben.
Edit: Ich denke über solche Gedankegänge kommt es dann zu dem Schluß, daß der Überbau die Art der Reproduktion der Gesellschaft bestimmt und nicht wie x-fach bewiesen, die jeweilige Art der Reproduktion den (nur daraus resultierenden) Überbau.
Oktober 22nd, 2012 at 16:16
Zusatz zu #52: Arbeit ohne Mehrwertzwang gibt es aber auch schon nur durch gemeinsame(!) Selbstbestimmung.
Oktober 22nd, 2012 at 16:37
@Wat. #53: Sie ist aber nicht optional, will man nicht krepieren.
#52: Btw. ich finde den Aufhänger mit der Bezeichnung “Arbeitsgesellschaft ist obsolet” eben daneben. – Jo. So wird eher ein Schuh draus: Die dem herrschenden Arbeitsbegriff folgeleistende Vergesellschaftung ist obsolet. Marcuse sprach in dem Zusammenhang von surplus-Repression.
Oktober 22nd, 2012 at 16:45
Ich finde diese “Auslegung” der Geschichte zeigt, welch kritisches Potenzial in einer genauen Lektüre solcher Klassiker liegt. Zahlen versteht nicht jeder, aber diese “List” des Odysseus kann jeder nachvollziehen, auch wenn er nur rudert.
Oktober 22nd, 2012 at 16:49
Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass eine Übernahme des Arbeitsbegriffs, lediglich ‘befreit’ vom ‘Mehrwertzwang’, ein Rohrkrepierer ist. Zu groß der Ballast, den er mitschleppt. Da nehme ich es lieber auf mich, die Historie desselben zu vermitteln.
Oktober 22nd, 2012 at 16:50
“ein Honk, Odysseus, ein Niemand”
das gefiel ihm so gut, dass er Polyphem erzählt hat, sein Name wäre “Niemand” – Oder kam das vorher?
Oktober 22nd, 2012 at 17:12
@Peinhart #56 [Arbeitsbegriff:] Zu groß der Ballast, den er mitschleppt.
Wie willst du’s denn zukünftig nennen? – Vielleicht Gnofzrmp? Was ist dadurch gewonnen? – Die erforderliche Differenzierung – die kollektive *Arbeit am Begriff ‘Arbeit’* scheint mir an dieser Stelle so essentiell für jede Veränderung, dass ich nicht sehe, was durch Verschleierung zu gewinnen ist. Überzeuge mich!
(P.S.: Muss jetzt mal weg. Bin erst spät wieder da.)
Oktober 22nd, 2012 at 17:41
Darum, weil Essen herstellen eben nicht Option sondern notwendige ‘Pflicht’ ist, springe ich hier gegen alles, was auch nur einen Hauch einer Idee läßt, Tätigkeiten fürs Essen könnten mal in einer Gesellschaft überflüssig sein. Auch auf die Gefahr hier gegen einen auf Feynsinn gar nicht vorhanden Pappkameraden anzugehen.
Die es hier aber gibt, zuletzt meinte noch @SalvadorArachnor, daß den Arbeitenden nicht die Arbeit gehören soll, schließlich soll es ja (so sinngemäß) verstanden, nicht wieder eine Herrschaft der Arbeitausführenden geben – Hallo, gehts noch – wo gab es das je.
Erst wenn die die arbeiten auch die sind, denen das (gemeinsam) gehört, was sie (gemeinsam) hergestellt haben, dann ist mal Ruhe mit Mehrwertschaffen und Macht über die arbeitenden Menschen.
Falls irgendwer Angst hat, diese ließen ihn nicht mitarbeiten, nur um alles nur für sich alleine zu haben – der darf sich gern mal aus seiner ansonsten immer runtergebeteten Haltung befreien, daß der Michel ja faul und doof ist – paßt nämlich nicht zusammen.
Ja und selbstverständlich macht da jeder den Rücken für krumm, auch der, der Arbeit in der materiellen Produktion für unter seiner Würde hält.
… immer hübsch Reih-um nach gemeinsamer Absprache, verschont wird da mE nur zu jung, zu alt oder zu krank.
Macht war immer Macht über die arbeitenden Menschen – nur darüber kannste se nämlich ausüben – daß den Arbeitenden eben nicht das Arbeitsergebnis gehört.
Oktober 22nd, 2012 at 18:31
Wenn du auf einer einsamen Insel lebst musst du arbeiten und das Ergebnis kommt dir und den Deinen zu gute …du bestimmst für wen deine Arbeit reichen muss.
KLAR ?
PROBLEM.
Da kommt ein Wichser daher und behauptet ‘Hey, mir gehört die Insel, bezahle das dein Boot da liegt, du dein Haus auf meinem Grund mit meinen Bäumen gebaut hast und mit meinem Acker Kartoffeln erntest … ‘ Der nächste Penner behauptet ‘ Mir ist das Meer bezahl das du da drauf shippern kannst und für die Fische’
e voila ..LEISTUNGSLOSE EINKOMMEN
Warum jetzt nicht alles daran setzen die Arschlöcher zum Teufel jagen …mal so ganz simpel ;-)?
Selbst wenn die Waffen technisch besser wären..warum nicht ALLES dran setzten die los zu werden ?
Oktober 22nd, 2012 at 18:32
@Reinplatzer auch nur kurz: eben, es geht um den Begriff der Arbeit – nicht unbedingt um das Wort.
@Wat.: mit den Arbeitenden, denen das Arbeitsergebnis gehört entfernst du dich aber erstmal nicht so weit von Eigentum und Warenproduktion – wenn du diese Begriffe nicht wenigstens einer gründlichen Revision unterziehst. Auch wenn du es ‘selbstverständlich’ anders meinst. Die ‘Arbeitsgesellschaft’ ist im übrigen historisch und faktisch eben die ‘Lohnarbeitsgesellschaft’ – und insofern ist der Aufhänger ‘Die Arbeitsgesellschaft ist obsolet’ völlig korrekt. Die Provokation, die darin liegt, lässt sich auch durchaus positiv nutzen.
Oktober 22nd, 2012 at 18:38
Wenn du auf einer einsamen Insel lebst musst du arbeiten und das Ergebnis kommt dir und den Deinen zu gute …du bestimmst für wen deine Arbeit reichen muss.
Nein, du musst eben nicht ‘arbeiten’. Du willst selbstverständlich leben und dafür musst du natürlich auch was tun. Die Behauptung, ‘Arbeit’ habe es schon immer gegeben und wird es immer geben ist ungefähr so stichhaltig wie die Behauptung, der Kapitalismus sei ‘so alt wie Adam und Eva’ oder der Warentausch ‘liege dem Menschen im Blut’. Sorry, aber ihr operiert unkritisch mit Begriffen, die in einen bestimmten Kontext gehören und ausserhalb desselben mindestens eine Neudefinition, wenn nicht mehr, erfordern.
Oktober 22nd, 2012 at 18:43
Peinhart
Ohne Besitzanspruch auf Produktionsgüter und Land .. keine zu erfüllenden Renditevogaben..keine leistungslosen Einkommen.
Solange Besitztitel ( Aller Besitz hat seinen Anfang in Landinbesitznahme mit anschließender Eigentumsanerkennung daraus wurde Kapital generiert aus dem wiederum Land ..blabla..) von der Masse gottgegeben anerkannt werden .. pfffft
Und selbst heutzutage .. wenn die Warmluft sich zu verflüchtigen droht flieht das Kapital vornehmlich in Grund und Boden …. just my 20p
Oktober 22nd, 2012 at 18:49
Peinhart
Gut man sollte vielleicht das Wort ” ARBEIT ” neu definieren .. wenn der normalverständige etwas tut bei dem etwas brauchbares rauskommt nennt er das erst mal ARBEIT…
Du meinst Arbeit an der ein anderer mitprofitiert ohne selbst etwas zu tun….. ” Labour “
Oktober 22nd, 2012 at 19:27
@Peinhart << Inzwischen möchte man rausgehen und es allen rinks und lechts nur so um die Ohren… <<
Genau DAS denke ich mir immer wenn ich Sozen irgendwas mit Arbeitsplätzen brabbeln höre.
Oktober 22nd, 2012 at 19:34
@Peinhart: Ist für mich immer noch ein Neben-Kampf-Schauplatz.
Die Provokation läßt sich selbstverständlich positiv nutzen, sogar in jedem Falle – aber eher nicht für ‘uns’.
Wie komme ich dazu das zu behaupten: Wenn ich über Worthoheit bzw. Definitionsmacht was erklären muß, gehts in der Konsequenz mE letztendlich niemals um die Erklärung, immer um die Hoheit – wir erklären was in Alltagssprache oder ‘wir’ sind die nächsten Großkopferten.
Um zu erklären, daß nur dann allen alles gemeinsam gehört, niemand auf Kosten und unter Ausnutzung anderer leben kann, wenn sie sich vorher darüber gemeinsam einigen konnten, wie sie das gemeinsam hinkriegen, bedarf wiederum mE keiner Unterscheidung nach “work” und “labour”…
Btw. ich warte mal auch auf Deine “Überzeugung”, die sich @Reinplatzer schon freundlich ‘eingefordert’ hat. ;-)
Oktober 22nd, 2012 at 19:37
@Lazarus – Ich meine wahrscheinlich noch etwas mehr, das geht wie gesagt eher in Richtung ‘unfrei, Gegenteil von selbstbestimmt’. Die Formulierung, die ich mal für künftiges Tun vorgeschlagen habe, lautet ‘in freier, aber verbindlicher Abrede’. Was bedeuten sollte, dass ich selbst bestimme, wann wo und mit wem ich welcher Tätigkeit nachgehen möchte (das können oder sollten durchaus verschiedene sein, aber wiederum auch nicht ‘jede’), dass ich aber, wenn ich einmal mein Erscheinen zugesagt habe, mich dann auch daran halte. Das hat, wie man mE sieht, nicht unbedingt was mit ‘profitieren’ zu tun. Im Gegenteil ist ‘Profitieren’ ein gutes Beispiel dafür, was quasi automatisch immer so beim Arbeitsbegriff mitschwingt – und zwar auch gerade dann noch, wenn die ‘Arbeitenden’ selbst ‘profitieren’ sollen.
Oktober 22nd, 2012 at 20:30
@Wat [39]:
Genauso sollte man das sehen !
Oktober 22nd, 2012 at 20:48
Peinhart
Ich denke wir meinen eigentlich das selbe hadern nur an Begrifflichkeiten … wir sind uns einig das von nichts nichts kommt auch der freiste muss essen und trinken und wenn’s Mutti nicht macht muss er wohl oder übel selbst … also wo fängt Arbeit an.
Ich glaube der Begriff Arbeit ist eben recht negativ belastet …
Das wird nicht einfach mit dem Was bedeuten sollte, dass ich selbst bestimme, wann wo und mit wem ich welcher Tätigkeit nachgehen möchte
Oktober 22nd, 2012 at 23:02
Die Odyssee ist einfach ein schönes Buch, und es kann echt sein das die ganze Nummer damals schon ziemlich gesellschaftskritisch gedacht war, aber der alte Homer sehr vorsichtig sein musste.
Im Buch kommt der Odysseus, ganz egal wie schön der besungen wird, ethisch nicht gut weg.
Betrügt alle seine Leute und opfert sie der Charibtis nur im dann zuhause voll das Massaker zu veranstalten.
Oktober 23rd, 2012 at 00:24
@Peinhart(66)
Es geht eben nicht darum, daß Du selbst bestimmst, wann und wo und mit wem Du welche Tätigkeit nachgehen möchtest.
Kann es auch nicht – jedenfalls nicht so (sorry) verkürzt.
ReproduktionsArbeiten müssen erbracht werden, da kann, so denke ich, niemals einer so ganz alleine bestimmen, was ihm mal eben so beliebt – auch der Mist muß gemacht werden, auch wenn Du das gerade nicht möchtest. Unabhängig davon, ob Du das nur nicht in diesem Augenblick oder niemals machen möchtest.
Es wird immer was ‘über’ bleiben, zu was grad niemand mal ebenso Böcke hat.
Wer macht das und wie kommt es dazu, daß es gemacht wird.
Entweder Menschen einigen sich darüber selbst oder… es gibt ein Machtkonstrukt, das das festlegt.
(Als mir mal jemand mit “diese Arbeit muß dann anziehend gestaltet werden” kam (nach Fourier), bin ich beinahe geplatzt, weil ich meine zu wissen, was das dann bedeutet und wird)
Btw. Reproduktionsarbeit auf Lohnarbeit einzuengen, ‘paßt’ so gar nicht zu Dir ;-)
Oktober 23rd, 2012 at 00:31
(An mich:) Es ist wohl sinnvoll, zum Arbeitsbegriff etwas zu schreiben. Bin einigermaßen unkonzentriert aus Gründen gerade. Peinhart ist genau auf der richtigen Fährte, denn ein Begriff ist mehr als ein Wort für irgendwas. Hinweis: Beim Tun gibt es keine Tunehmer und Tugeber, Das ‘quid pro quo’ ist im Arbeitsbegriff gar nicht mehr sinnvoll kommunizierbar. Beim Tun ist es vordergründig irrelevant und wird dort, wo es relevant ist, wieder kommunizierbar.
*örgs* nacht zusammen!
Oktober 23rd, 2012 at 00:44
Na dann “Gute Nacht”.
Btw. “Tun” schafft aber, auch wenn es nicht mehr “Arbeit” genannt würde, Eigentum. Wie es jedes “Schaffen” bisher tat und auch darum weiter gemacht wird, es bleibt trotzdem immer noch die Frage: “Wem gehört es dann, wer kann darüber verfügen” :-P
Oktober 23rd, 2012 at 07:06
Moin,
was mir an Peinharts Idee gefällt, ist das agitative Moment; sagen zu können, weg mit der Arbeit(sgesellschaft)! Es versteht sich von selbst, dass über lebensnotwendiges Maß an Gesamtleistung auch in der besten aller Welten nicht sich hinwegträumen lässt, auch nicht über Fragen gerechterer Umverteilung und ihrer Organisation.
Es provoziert aber gerade das Nachdenken über solche Fragen, also über die Organisation des gesellschaftlichen ‘Stoffwechsels’, das Eigentumsdilemma und das Ausbrechen aus festgefahrenen Denkmustern.
Durch die Kreation neuartiger ‘Begriffspools’ werden ja generell *Diskurse* angestoßen, das ist ja der Trick bei Peinharts Idee, und der Trick ist gut.
Was mir nicht so gefällt und weswegen ich reserviert bin, liegt daran, dass bislang noch jeder (neuzeitliche) Diskurs an der Machtfrage gescheitert ist. Das liegt am Wesen von Diskursen selber, so jedenfalls meine Erfahrung.
Oktober 23rd, 2012 at 08:50
Beim Tun gibt es keine Tunehmer und Tugeber…
Genau, und man kann auch nicht tulos werden oder auf Kurztun gesetzt werden. So marodiert der Begriff eben auch noch in den Worten. ;)
Das ganze Konnotationsgeschwurbel von ‘Arbeit’ müsste erstmal wech, dann könnte man sich eventuell wieder drüber unterhalten, etwas ‘Arbeit’ zu nennen…
Btw. Reproduktionsarbeit auf Lohnarbeit einzuengen, ‘paßt’ so gar nicht zu Dir ;-)
Wenn es Arbeit ist, ist es eben ‘Arbeit’. :P
Entweder Menschen einigen sich darüber selbst oder… es gibt ein Machtkonstrukt, das das festlegt.
Richtig, aber dazu ist es unabdingbar, dass sie das aus aus freien Stücken tun – ansonsten hast du das Machtkonstrukt in eben der Form, unter der wir gegenwärtig leiden, gleich wieder – als innere Zurichtung. Und zu dieser Freiheit gehört eben unbedingt auch, dass du mir zutraust zu erkennen, was getan werden muss. Und dass ich das dann auch tun werde. (Man könnte jetzt etwas von ‘Einsicht in die Notwendigkeit’ – wenn das in seinem ursprünglichen Kontext nicht eher das Gegenteil…)
Es provoziert aber gerade das Nachdenken über solche Fragen, also über die Organisation des gesellschaftlichen ‘Stoffwechsels’, das Eigentumsdilemma und das Ausbrechen aus festgefahrenen Denkmustern.
Ganz genau, und da gibt es eine ganze Menge an Begriffen, die erstmal ‘dekonstruiert’ werden müssen, um sie dann eventuell wieder neu aufzubauen: Kapital, Ware, Eigentum (Wat.#73!) – und eben auch Arbeit.
Oktober 23rd, 2012 at 10:36
Unser Denken bestimmt dann das Handeln, odda wie… ist bei mir mal umgekehrt ‘gelandet’ ;-)
Oktober 23rd, 2012 at 12:40
Arbeit ist doch nicht das Problem. Nur Ihre Bewertung.
Denn wenn eins die Finanzkrise gelehrt hat, dann das Arbeit nichts wert ist. Ist ja auch kein Wunder, wenn das Wetten darauf mehr einbringt.
Hunger ist allerdings auch ein guter Lehrmeister. Es fragt sich bloß, welche Lehren gezogen werden.
Oktober 23rd, 2012 at 13:39
Arbeit ist doch nicht das Problem. Nur Ihre Bewertung.
Das Problem ist vielmehr, dass Arbeit immer bewertet werden will… noch so ein Teil des Arbeitsbegriffs, um den man sich kümmern müsste.
Oktober 23rd, 2012 at 13:59
Noch eine kleine Geschichte der Arbeit. Und ihres unmittelbaren Gegenstücks, der ‘Freizeit’. Allein diese Gegenüberstellung sagt schon viel darüber aus, was man von ‘Arbeit’ zu halten hat… ;)
Oktober 23rd, 2012 at 14:41
@Wat. #76
Es ist schon ratsam unser Handeln zu überdenken, findst nicht? – Das widerspricht nicht dem: “Das Sein bestimmt das Bewusstsein”, das dir vermutlich im Kopf schwebt. Das ist eine andere Kategorienebene; eine philosophische nach dem Anfangsgrund, hier geht es aber um geplante Veränderung: Planung erfordert als ersten Schritt Denken.
Oktober 23rd, 2012 at 15:18
@Reinplatzer(76): Jo, ich denke mal schon, daß sich das mit der Dialektik schon bis zu mir rum gesprochen hat. ;-)
Ich habe eben bloß noch nicht das Stück Faden in die Hand gekriegt, was mir die ‘Erleuchtung’ bringt, daß sich im Fall ‘Arbeit’ der Inhalt mit einer anderen Aufschrift auf der Verpackung besser erklären läßt.
In Kurzfassung: Ich begreif schon nicht, warum immer ‘alles’ nach einem anderen Arbeitsbegriff schreit. Mir reicht der, den ich habe, um ihn Sch… iete zu finden.
Oktober 23rd, 2012 at 15:42
Wat…? ;) Jetzt komm ich nicht mehr mit. Mir ging es darum, dass wir das, was wir fürderhin ‘in einer bessren Welt’ tun wollen und müssen, um gut zu leben, nicht einfach so und ohne weiteres ‘Arbeit’ nennen sollten, weil in dem hinter diesem Wort stehenden Begriff zuviel von dem mitschwingt, was wir partout nicht mehr haben wollen.
Aufhänger für die ganze Auseinandersetzung hier war dabei deine Einlassung, dass die Krisis feucht träumen würde, nämlich von fliegenden Bratstauben. Wovon aber keine Rede sein kann, wenn man unter ‘Arbeit’ eben das versteht, was im Hier und Jetzt nunmal darunter verstanden wird. Nur um diese Form von Arbeit geht es aber in besagter Polemik.
Was verstehst du denn nun unter ‘Arbeit’, wenn du sie einmal Sch…iete findest, andererseits aber als den ‘tätigen Stoffwechsel mit der Natur’ überhaupt zu generalisieren scheinst…?
Oktober 23rd, 2012 at 15:56
Jahaha ARBEIT . Sie haben uns ausbluten lassen, diese Schweine. Sie haben alles genommen, was wir hatten. Und nicht nur von uns. Von unsern Vätern und von unserer Väter Väter.
Oktober 23rd, 2012 at 15:59
:D
Oktober 23rd, 2012 at 16:09
Unn wat is mit die Mütter?
Oktober 23rd, 2012 at 16:14
san bei de Steinigung …..
Oktober 23rd, 2012 at 16:22
@Laze, kleine Fallstudie für dich: :-)
Nooilich inne Werkstatt:
Kundin: “Na, und wie läuft’s mit der Aaabeit, habter Aufträge?”
Meister: “Aaabeit is gut da. Jo. Ich sach ma’ so, Aaabeit kann nie genuch saain!”
Kundin: “Jo. Dat hört man gern”
Oktober 23rd, 2012 at 16:28
@Peinhart(82)
Bei mir ist Arbeit Reproduktionsarbeit, die in den unterschiedlichen Epochen bzw. gesellschaftlichen Systemen eben entsprechende materielle Bedingungen ‘vorfindet’. Davon ist dann Lohnarbeit nur eine bestimmte ‘Ausprägung’, die es eben ‘passend’ zur (auf gesellschaftlichem Maßstab erreichten) arbeitsteiligen Warenwirtschaft geben muß, wie eben zum Feudalismus die Leibeigenschaft und zu den Sklavenhaltern die Sklavenarbeit.
Ohne materielle Produktion geht nichts, ging nichts und wird nichts gehen – aber eben immer entsprechend der gesellschaftlichen Bedingungen, die wir gerade ‘mit uns’ erreicht haben.
Ich kann eben nicht gegen Lohnarbeit wettern, wenn ich für die arbeitsteilige Warenwirtschaft als Reproduktion noch nichts anderes in petto habe… und damit meine ich nicht nur den Kopf.
Irgendwie, so habe ich den Eindruck, gehe ich diese Themen, ist ja nicht nur Arbeit auch Staat, immer genau von der anderen Seite an als zb. Du und auch @flatter.
Arbeit ist nicht nur qualvolle Mühe, kann auch Erfüllung sein, aber die materielle Entwicklung gibt eben die Vorgabe, was es tatsächlich für die Ausführenden bedeutet.
(unabhängig mal von persönlichen Empfindungen)
Ich komme ums Arbeiten/ ums Tätigsein nicht drum herum, das ist mal Schiete, aber nicht zu ändern, wenn ich essen will – … die gebratenen Tauben. Aber darüber hinaus gibt auch unser heutiger Stand schon viele Möglichkeiten, auch bei größter Anstrengung gern tätig zu sein (siehe das Klavierspielen beim ollen Rauschebart in Auseinandersetzung mit Smith und andeutungsweise auch Fourier – Grundrisse 512)
… abgesehen davon hat uns wohl der Kapitalismus erst ‘beigebracht’, für unseren Lebensunterhalt auch alles tun zu ‘wollen’, da wo wir grad ‘hingestellt’ werden.
Noch mal kurz wg. der Polemik bei “Krisis”, ich finde es fatal, wenn auch nur der Eindruck entstehen kann, Arbeit sei nicht mehr nötig. Was auch immer sie damit tatsächlich gemeint haben, es kann nicht sein, daß ich erst eine Einführung gelesen haben muß, um es ‘richtig’ zu verstehen, sorry.
Oktober 23rd, 2012 at 16:42
Ja, wogegen kannst du denn dann überhaupt wettern? Gegen ‘ungerechten Lohn’?
Und natürlich bedeutet Tätigkeit und Erzielung eines Ergebnisses eigentlich immer auch Befriedigung oder ‘Erfüllung’ – allerdings eben konkret-sinnlich und nicht in der abstrakten Form von ‘Hauptsache Arbeit’, die genau von diesem befriedigenden Inhalt abstrahiert.
Zur Verteidigung der krisischen Polemik – ich finde, es wird im Laufe des Textes sehr schnell deutlich, was unter ‘Arbeit’ verstanden wird.
Oktober 23rd, 2012 at 16:53
Ja, dann bin ich eben zu blöd, wenn ich mich an dem Text eben reibe, weil so wie ich ihn lese, es eben gegen (Reproduktions-)Arbeit geht.
Und außerdem: Kennst Du einen einzigen Menschen, Dich eingeschlossen, der einfach garüberhauptnix machen kann – ich nicht. Wir sind immer irgendwie tätig. Daß das jetzt überwiegend mit Geldverdienen verbunden ist, ist das eine, aber auch ohne kann keiner mehr nur ‘rumsitzen’. Auch den ganzen Tag Fernsehen ist Tun, meinetwegen auch sich betäuben, aber immer doch Tun.
Wenn also irgendwo ansetzen, dann beim Sinn des Ganzen – der darf aber eben nicht unterschlagen, daß wir Lebewesen sind… und das schwingt mir eben bei solchen Aufsätzen immer mit. Wie gesagt, völlig frei werden wir nicht, so wahr wir Lebewesen bleiben.
Aber macht mal – daß ich das nicht kapiere, soll Euch ja nicht hindern, daß Ihr Euch zu dem Thema auf diese Art produziert.
… Das Reproduktionsarbeit auch anders gehen könnte und müßte, da sind wir uns ja dann wohl doch einig.
(Das mit dem ‘ungerechten Lohn’ drück ich mal in den Skat)
Oktober 23rd, 2012 at 17:27
Reinplatzer
kleine Fallstudie für dich….
Kunde: Mein Auto braucht’n Service die Lampen sind an..ich hab angerufen…
Meister: Yeah .. grosser Service Lufi,Öl- Öfi, Kerzen, Feinstaub filter ..blabla kostet wie am Tel besprochen
Kunde: Ach und gucken sie gleich ma nach (20 Punkte Liste)
Kunde: Öhmm, mit was muss ich da rechnen
Meister: Blabla inkl.MwSt
Kunde: Waaaas uff, warum ist das so teuer
Meister: Service blabla + 20 Punkte Liste
Kunde: ( 20 Punkte Liste) Ich denke das ist Kundendienst .. das machen sie so mit …..
Merke : Kundendienst ( Servicewüste Theutschland ) meint Arbeit die nix kosten soll.
Unfall Kotflügel v. links Kunde ist nicht schuld
Ähhh wenn sie schon dabei sind ..machen sie die Kratzer hinten links ,an der Stossstage und gucken sie ma hier da am Dach hat meine Frau die Tasche ..sieht hässlich aus alles verkratzt ..blabla …Das können sie doch mit reinrechnen gell !!!!11!!!! Machen sie das mit dem Leihwagen …?
Unfall Kotflügel v. rechts Kunde ist schuld
Können sie da sooo biiiilllllliiiiiig wie möglich machen ,die Karre soll eh verkauft werden
Meister : Was ist mit der Stosstange, Kratzer, Dach blabla sollen wi….
Kunde: Neeeee das lohnt doch nicht mehr … lassen’se mal
die Kiste soll wech ….blabla und können wir da was mit der Bezahlung machen ..geht Teilzahlung ..Ähh wie komm’ ich jetzt Heim ..gibts da die Möglichkeit das sie ..?
SO SIEHT DIE REALITÄT AUS …… gefolgt von
*Ohhh hab gerade kein Geld dabei, alles im Büro..kann ich morgen
* Ähm .. können sie mir die Rechnung schicken
* Das ist mir aber peinlich … gibts da die Möglichkeit
* Wir ham da ein Problem ….
Oktober 23rd, 2012 at 17:37
Wat. – Tschuldigung… ich wollte doch auch nur verstehen, was dich umtreibt. Und ich kann ehrlich gesagt auch noch nicht verstehen, warum du die Lohnarbeit nur dann kritisieren willst, wenn du eine ‘ausgreifte’ Alternative präsentieren kannst. Oder verstehe ich dich da wieder miss…?
Oktober 23rd, 2012 at 17:52
Ja, irgendwie kann ich mich nicht klar ausdrücken @Peinhart.
Einmal versuch ich es noch… gelingt mir bestimmt wieder nicht so recht, aber was soll’s.
Arbeit ist eben für mich nicht nur Lohnarbeit. Wenn jemand Lohnarbeit als unnötig meint, dann soll er das bitte auch so schreiben, daß so Minderbemittelte wie ich das verstehen. ;-)
Arbeit ohne den Zusatz “Lohn” umfaßt bei mir eben jede, da macht es dann für mich auch keinen Unterschied, ob ich das Arbeit, Tun, Schaffen oder Tätigkeit nenne.
… Menschen hatten sicherlich zu den unterschiedlichen (Entwicklungs-)Zeiten immer einen anderen Begriff von Arbeit, aber der wandelte sich mit der Arbeit und nicht erst der Begriff und dann der Inhalt.
Ich gebe hier @Reinplatzer recht, daß uns das ja nicht hindern soll, schon mal zu spinnitisieren… was dieser Begriff zukünftig beinhalten könnte.
Aber mit dieser Spinnitisierei ändere ich doch eher nicht die Realität. Das ist doch wieder Überbau machen und Reproduktion soll sich danach richten. Wird sie nicht.
Über Sinn und Unsinn von Lohn-Arbeit diskutiere ich mit Leidenschaft, aber über Arbeit… da kann ich nur ‘grundsätzlich’ sein.
(Ich hatte das übrigens nicht als persönlichen Angriff verstanden, also “Tschuldigung” nicht nötig – ich fühl mich grad wirklich zu doof)
Oktober 23rd, 2012 at 18:22
@Lazarus:
Jo, du solltest in der Pharmazie arbeiten. Da wird nicht gefeilscht sondern geklotzt.
Neulich beim Arzt: “Das Medikament darf ich ihnen leider nur noch auf Privatrezept verschreiben, ist rausgefallen aus der Kostenerstattung.”
Preis in D: 22,98
Preis in F: 3,46
Identisches Medikament (selber Hersteller) also 1/7 Preis. *kotz*. Ich brauche das regelmäßig, da freut sich mein HIV-Konto :-(
Oktober 23rd, 2012 at 18:32
@reinplatzer, auch das ist eine der großen idiotien unserer regierung. man will allen patienten die praxisgebühr erlassen. nicht dass ich die gut fände. wenn aber die kassen überschüsse in milliardenhöhe haben, wäre es doch in erster linie geboten, den kranken die medikamente zu bezahlen, die diese brauchen.
Oktober 23rd, 2012 at 18:33
Das liegt daran, dass die Franzosen Atomstrom haben.
@ Peinhart Ausklammern würde ich die Bewertung nicht. Anders gestalten evtl.. Vermutlich sind viele Menschen, ich auch froh, wenn Sie positives Feedback für das bekommen, was sie tun.
Oktober 23rd, 2012 at 18:41
@Wat.: das mit dem doof fühlen geht mir oft genug genauso – spätestens wenn irgendwo die Tagesschau läuft. :P
Um das mit der ‘Arbeit’ für’s erste mal irgendwie abzuschliessen – Wort und Begriff haben ja eine ‘Geschischte’. Aus Abschnitt 8 der ollen Polemik:
““Arbeit” ist also auch dem Wortstamm nach kein Synonym für selbstbestimmte menschliche Tätigkeit, sondern verweist auf ein unglückliches soziales Schicksal. Es ist die Tätigkeit derjenigen, die ihre Freiheit verloren haben. Die Ausdehnung der Arbeit auf alle Gesellschaftsmitglieder ist daher nichts als die Verallgemeinerung von knechtischer Abhängigkeit und die moderne Anbetung der Arbeit bloß die quasi-religiöse Überhöhung dieses Zustandes.”
Und genau deshalb mag ich das eben nicht als generellen Ausdruck für den ‘tätigen Stoffwechsel mit der Natur’ verwenden. That’s all. ;)
Oktober 23rd, 2012 at 18:41
Zu dem Arbeitsdings kommt morgen was raus, ist mir für heute zu trocken nach den letzten beiden zähen Gerichten.
Oktober 23rd, 2012 at 18:49
Reinplatzer
Das ist eben Bessertheutschland das beste aller Länder… in UK zahlen chronisch Kranke für ihre medication … £ 0,00
Das NHS ist weitaus besser als in Deutschland gern verbreitet.. ;-)
Oktober 23rd, 2012 at 18:55
Morgen muß ich wieder Lohnarbeiten… eine der Tätigkeiten, die für’s Kapital produktiv sind, die es ohne aber nicht bräuchte, odda so^^
Oktober 23rd, 2012 at 19:00
Das NHS ist weitaus besser als in Deutschland gern verbreitet.. ;-)
Deshalb soll es wohl jetzt auch endlich privatisiert werden, oder…? :P
Oktober 23rd, 2012 at 19:11
Peinhart
Das sehe ich noch nicht kommen , nachdem die Briten nun wach geworden sind und festgestellt haben, das seit die Energieversorgung privatisiert wurde, sie voll abgezockt werden :D
https://www.keepournhspublic.com/index.php
Oktober 23rd, 2012 at 19:33
Wat.: ach ja, du hälst Bücher, nicht? Tröste dich, diese Tätigkeit ist auch für’s Kapital nicht produktiv, sondern reiner Abzug vom Mehrwert. ;)
Oktober 23rd, 2012 at 20:32
@Peinhart (103): Ich bin zwar heute ganz besonders doof, aber den Unterschied zwischen produktiven und unproduktiven Lohnarbeitern krieg ich wohl noch hin.
… ich halte ne Menge und von manchem gar nichts, aber Bücher sind es nicht.
;-) oder :-P
Oktober 24th, 2012 at 03:19
Cool!
Griechen-Bashing vom Feinsten endlich auch auf Feynsinn!
Da kann ich bild-online ja getrost aus meinen Favoriten löschen. :)
Oktober 24th, 2012 at 15:15
[...] und Identität (Stolz) spendet.” Ich möchte das an dieser Stelle noch einmal vertiefen, aus gegebenem Anlass und weil die Lösung vom Begriff des Arbeiters und seiner Arbeit für soziale Alternativen [...]