Angela Merkel, die Miss Austeritas, Peitsche der neoliberalen Herrschaft über Europa und Chefdomina im Studio Bizarr des Spätkapitalismus, ist auf dem Wege etwas zu schaffen, von dem ihre Nationale Front, für die sie FdJ-Sekretärin war, nur träumen konnte: Die sozialistische Revolution in Westeuropa. Als Jugendliche mag sie sich vorgestellt haben, wie die Bewegung den Klassenfeind überrollt und sie, Angela Dorothea Kasner, den Wimpel der Partei über eine Küstenstraße Iberiens trägt zum 60. Jahrestag der Gründung der SED.
Es kam dann anders. Angela Merkel hat sich zur Bundeskanzlerin hochlaviert, eine geölte Karriere zwischen Dutzenden Männern, denen man mehr zugetraut hätte. Wofür sie steht, das weiß man nicht, nur dass sie keine Gnade kennt und kein Zurück. Aber ist das nicht die alte Losung: “Vorwärts immer, rückwärts nimmer!”? Hat sie sich wirklich gewendet und ist dem Kapitalismus verfallen wie einst dem Sozialismus? Ist sie von jenem Schlage, der immer tut, was ‘man’ erwartet und diese Erwartungen stets übererfüllt? Was würde das bedeuten?
Gegen den Feind des Feindes
Auf der anderen Seite: Wie kittet man die Widersprüche, erst Funktionärin des Feindes gewesen zu sein und dann beim Feind des Feindes nach ganz oben aufzusteigen? Geht Angela Merkel gerade den Königsweg? Ist die Beschleunigung der Krise, ihr strenges Beharren auf die Einhaltung der fatalen kapitalistischen Dogmen, der Vollzug einer marxistischen Strategie? Dies ist keineswegs ironisch zu verstehen. Wer die Marxsche Krisentheorie in positive Aktion umsetzen will und die Ressourcen dazu hat, muss genau so handeln: Die Krise verschärfen, ohne reale Not die Menschen ins Elend stürzen und dabei völlig offensichtlich ein Maximum an Ungerechtigkeit walten lassen.
Insofern hat Gregor Gysi recht (Video), wenn er sagt: “Jetzt müssen Sie die Vermögensabgabe und auch die Vermögenssteuer einführen, wenn sie den Bestand der Bundesrepublik Deutschland nicht gefährden wollen.“. Man beachte, wer hier welche Rolle einnimmt. Der Sozialist, dem grenzdebile politische Gegner ernsthaft mit “der Mauer” kommen, wenn er das amerikanische Modell der Vermögenssteuer fordert, setzt sich für den Erhalt der bürgerlichen Demokratie ein – und damit für den Fortbestand der Marktwirtschaft. Währenddessen rollt die Apologetin des Profits mit dem Bulldozer durch die Fundamente seiner Ordnung. Verkehrte Welt.
Dass das Spiel bei weitem nicht so gemütlich ist wie es hierzulande schöngefärbt wird, zeigt ein Blick nach Südwesten. Dort ist die Revolution inzwischen eine reale Option. Das haben hiesige Massenmedien natürlich noch nicht auf der Agenda. Man sollte allerdings aus der Geschichte lernen: Wenn auf großen Schiffen, die als besonders sicher gelten, die Kapelle laut fröhliche Lieder anstimmt, ist das eventuell kein Grund zu feiern.
Oktober 1st, 2012 at 13:42
Irgendwie scheint es doch eine Art Gedankenübertragung zu geben – ich arbeite gerade an einem kleinen Text mit dem Arbeitstitel ‘Merkels letzte Rede’… ;)
Oktober 1st, 2012 at 14:22
@Peinhart: Dir fehlt noch die Jahreszahl dahinter: 2021
Oktober 1st, 2012 at 14:49
OT
Eric J. Hobsbawm ist heute gestorben, einer der ganz großen seines fachs. Sehr schönes interview im stern vom 13.05.2009 “Es wird Blut fließen, viel Blut”
Oktober 1st, 2012 at 15:21
@oblomow
Ja, schade, alle großen Denker verabschieden sich ins Nirwana – Zuerst Robert Kurz, nun auch Eric J. Hobsbawn – Wer ist der Nächste? Jean Ziegler oder Noam Chomsky – Merkel: Alle, die anti-neoliberale Änderungen wollen sind schon in einem Alter wo Gevatter Tod mit vor der Tür steht. Gibt es eigentlich noch jüngere, wo Antineoliberalismus, und Denken, “in” ist? Nur mal so als Frage ;-)
@flatter
Was hast du denn wir sind auf dem besten Weg in den Sozialismus – den “Sozialismus für Reiche” meine ich, den keine geringere als Sahra Wagenknecht mal angeprangert hat.
Übrigens, man kann es nicht oft genug erwähnen, das Wort “sozial” allein ist doch schon finsterster kommunistischer Stalinismus für neoliberale Pittbuls wie Merkel/Rösler/Westerwelle/Steinbrück/Steinmeier/Özdemir & Co.
Häng denen mal einen Stab mit nur dem Wort “sozial” (oder auch nur Wohlfahrtsstaat) vor die Nase, dann ist die Kacke aber mächtig am dampfen….in deren Weltsicht…..
Für die ist doch schon Norbert Blüm und Helmut Kohl – Chruschtschow und Stalin zusammen…..
Amüsierte
Grüße
Bernie
Oktober 1st, 2012 at 15:49
Stimmt, die Meisten meiner damaligen Mittstreiter sind alt, tot oder depressiv und lethargisch geworden.
Bei der jüngeren Generation ist meine Erwartungshaltung schon lange auf dem Nullpunkt gesunken.
Die sitzen vor dem PC und wundern sich, warum sie dieses oder jenes Video nicht mehr anschauen können und wer welche “App” auf seinem I-Phone hat.
Oktober 1st, 2012 at 16:37
@Publicviewer
Stimmt genau, seh ich ganz genauso ;-)
Gruß
Bernie
Oktober 1st, 2012 at 16:46
BTW – Bernie aus bzw von Haida Gwaii…?
Oktober 1st, 2012 at 16:53
OT – Es sollte einen ja eigentlich gar nichts mehr wundern…
Oktober 1st, 2012 at 17:00
Bis auf eine Fussnote/Randbemerkung als Alibikrtitik (Steuersenkung durch die GroKO) wird die Rolle der SPD von Gysi am 27.09.2012 in dem Video mit keinem weiteren Wort erwähnt. Er unterläßt es aus taktischen Gründen, die Sozen, die sich abgewandt haben, ihm zeigen, dass sie nicht zuhören und untereinander plaudern, nach jedem kurzen Statement mit in die Rolle der Täter und seine Kritik an der Bundesregierung einzubeziehen. Diejenigen, die der Regierung stets Schmiere gestanden haben, wenn es den Einkommensschwachen ans Leder ging und den Reichen die Fettaugen serviert wurden, die rotgrünen Erfüllungsgehilfen bekommen von seiner Aggression nix ab.
Was für ein Schmierentheater.
Oktober 1st, 2012 at 17:13
Der Gregor glaubt wahrscheinlich selbst immer noch an diesen Parlamentsquatsch, wer da die besten Reden hält (nach was für Kriterien eigentlich ?), ist doch sowas von latte…
MfG
Oktober 1st, 2012 at 17:22
@8 “9/11″ war für meine Begriffe auch hausgemacht.
Es diente gleichzietig ja mehreren Zielen
Die Amis schrecken vor nichts zurück.
Das war jetzt mal”VT”…
Oktober 1st, 2012 at 17:37
[Nach kurzem Innehalten, den Schock über @oblomows Nachricht zu verarbeiten. Es war zu erwarten; und kommt doch immer wieder zu früh.]
“Wer die Marxsche Krisentheorie in positive Aktion umsetzen will und die Ressourcen dazu hat, muss genau so handeln: Die Krise verschärfen, ohne reale Not die Menschen ins Elend stürzen und dabei völlig offensichtlich ein Maximum an Ungerechtigkeit walten lassen.”
Vielleicht falle ich darauf herein, daß flatter schreibt, er meine das “ohne Ironie”, aber sei’s drum:
Ich halte mich inzwischen eher, jenseits der in verstaubten marxistischen Reden wirkungslos gewordenen Zitate von Marx über die Unbegreiflichkeit des Kapitalismus für den Kapitalisten, an den seit Jahren fühlbaren Eindruck, daß es ganz genau so ist, wie von Marx diagnostiziert; verstaubt hin oder her.
Darum glaube ich, daß es nicht nötig ist, A. Merkel eine irgendwie gewendete Systemtreue zu unterstellen, um ihr Handeln zu erklären; das erkläre ich mir ganz schlicht mit ihrer spezifischen politischen Intelligenz (die ich für mich Reptil-Intelligenz nenne, hier regiert subkognitives Wittern und Spüren) und einem anderwärts nutzlosen Ehrgeiz (keine Kinder, keine erotischen Abenteuer, keine intellektuellen, kein Fachehrgeiz), der ganz in der politischen Sphäre aufgeht.
Ich habe es vermutlich vor einiger Zeit auch hier schon mal geschrieben: man darf sich gewiß keine Story aus dem Umstand bauen, daß Merkel mal “Sekretärin für Agitation und Propaganda” war. Pfarrer Kasner war für die sog. “Kirche _im_ Sozialismus” (diplomatische Formel aus den 70ern) und hat daher sicher keinen Grund gehabt, seiner Tochter eine Außenseiterposition anzuraten, indem er ihr Pionier- und FDJ-Mitgliedschaft ausgeredet hätte.
So hat die Angela Kasner ganz brav ihren Weg gemacht, Schule, Abi, Physikstudium (war dabei vielleicht auch mal 4 Wochen in Leningrad zum Sommerkurs), Diplom, Forschungsstudium, Doktorat, Akademie-Job. Ich weiß aus erster Hand, daß sie auf dem Campus der Akademie-Institute in Berlin-Adlershof als eine derjenigen bekannt war die “schon um 10 Uhr in der Kantine herumsaßen”. Das waren die Gelangweilten, ohne Ambition im Job, ohne wissenschaftliche Neugier, ohne überhaupt eine Neugier außer für Tratsch, welche die – wahrlich kommunistischen – Freiheiten eines Akademiewissenschaftlers statt in der Bibliothek oder an irgend einer der vielen herumstehenden Maschinen, Apparaturen, ‘Elektronenrechner’ zu genießen und herumzuspielen, ihre Zeit mit Gequatsche absaßen, bis offiziell Feierabend war. Die Ausrede, die mal um sie kolportiert wurde, es habe nicht die richtige westliche Fachliteratur gegeben, ist lachhaft genug, denn in Physik waren die Sowjets auf vielen Feldern Weltspitze. (Man lese z. B. bei James Gleick nach, daß die Chaosforscher des Westens in den 80er Jahren verblüfft entdeckten, daß die Sowjets seit den 50ern Chaosphysik betrieben; es las bloß kein Physiker im Westen russisch).
Und ebensowenig, wie Frau Dr. Merkel sich Mühe gegeben hat, eine gute Physikerin zu sein, hat sie sich Mühe gegeben, eine gute Staatsbürgerin oder eben eine gewiefte Dissidentin zu sein. Sie hat ihre Zeit abgesessen und wenn sich’s nicht vermeiden ließ, hat sie mal eine der rührend schlichten ‘politischen’ Funktionen in der FDJ übernommen, z. B. Sekretärin “für Agitation und Propaganda”, was eben nicht mehr war, als die Wandzeitung zum 7. Oktober zu betreuen, die gelieferten Transparente für den 1. Mai zu verteilen und mal was nettes für’s Gruppenklima zu machen, Theaterkarten zu kaufen etc. Wahrscheinlich wäre sie auch ohne irgend eine Hemmung und ohne irgend eine Überzeugung in die Partei eingetreten, wenn das der Preis dafür gewesen wäre, daß sie in Ruhe ihre Zeit absitzen durfte. Und dann hat sie 1990 ihr Talent auf einem Feld entdeckt, das man in der DDR nicht betrat, wenn man Politik als einen Alltagsjob oder weltlichen Karriereweg betreiben wollte.
Mehr ist da gewiß nicht.
Oktober 1st, 2012 at 18:10
Ich meine auch keineswegs, dass sie es bewusst tut. Es ist vielmehr vor sich hinschlurfen in Bahnen, die sich nie geändert haben und dabei eine Kehrtwende sugerrieren. So wie ich davon überzeugt bin, dass weitgehend dieselben Leute hüben wie drüben Karriereristen sind, waren und gewesen wären, denke ich das von den Mitmachern. Merkel ist die oberste Mitmacherin. Es ist egal, was.
Oktober 1st, 2012 at 18:23
Ja, “Mitmacherin”. Mit der paradoxen Pointe, daß sie jetzt eine eminent aktive und agile Mitmacherin ist. (Ich denke, sie hat keine Stunde Freizeit, sie muß ständig die Rivalen ausspielen. Anstrengender, öder, zweckfreier Job.) Aber irgendwie scheint ihr das zu liegen. Ist schon bemerkenswert, wie sich die ‘Alpha’tierchen der Westparteien von so einem unerbittlichen Pudding ausmanövrieren lassen.
Vermutlich ist ihr der Weg zu den Posten freigemacht worden, weil sie früh zu erkennen gab, daß sie willig und clever ist, aber weiß, wie man geräuschlos mitschwimmt.
Gibt es irgend eine kluge Reflexion über die Mechanismen des politischen Betriebs in Zeiten der Postdemokratie ? Sollte man Colin Crouch gelesen haben ?
Oktober 1st, 2012 at 19:01
“Unerbittlicher Pudding” gefällt mir auch. Ich finde, Colin Crouch sollte man nicht gelesen haben. Ich habe ihn nicht gelesen. Meine Frau auch nicht.
Oktober 1st, 2012 at 19:11
C.B. Macpherson’s ‘Nachruf auf die liberale Demokratie’ von 1977* war da schon weiter…
*1983 bei Suhrkamp, stw 305
Oktober 1st, 2012 at 20:15
Ich schreibe das schon seit Jahren ;o).
Merkels sinnlose Austeritäts-Politik bekommt unter dieser Prämisse nämlich einen Sinn. Laut Marx führt die Massenverelendung schließlich zur großen sozialistischen Weltrevolution….
Oktober 1st, 2012 at 20:24
Das würde ja heißen, daß die Handlung einer einzelnen Person ein ganzes System grundsätzlich ändern könnte.
Nee, iss nicht, auch sie setzt die ‘Gesetze’ der Kapitalverwertung nicht außer Kraft. Sie setzt sie aber auch nicht in Bewegung…
Sie agiert wie wir alle im System Kapitalismus – sie mit der Aufgabe, die Verwertungsbedingungen aufrecht zu erhalten.
Glückwünsche kriegt sie keine – von niemandem, wirklich nicht. Wofür auch. Buh-Rufe muß sie aber auch nicht kriegen – an ihr liegts definitiv so wenig, wie, wenn es einer der Steinies oder gar Gysi machen würden…
Oktober 1st, 2012 at 20:29
“[...]BTW – Bernie aus bzw von Haida Gwaii…?[...]”
Hä? Wer soll ich sein?
Kenn ich nich ;-)
Amüsierte Grüße
Bernie
Oktober 1st, 2012 at 20:33
@Wat.: Es geht nicht darum, was sie bewirkt, sondern wie sie handelt. Und auch wenn’s nicht direkt ironisch gemeint ist, ist zu viel Ernst hier nicht sehr hilfeich.
@Andrea: Irgendwer sagt immer irgendwas seit Jahren. Macht es aber nicht richtiger. Richtig ist das, wenn ich es sage. Steht in den Nutzungsbedingungen.
Oktober 1st, 2012 at 20:37
schwarz ist weiß und weiß ist schwarz, wie der boden bei freimaurerlogen! :P vt
das beste: jedes lager kann sich die fehlentwicklungen rauspicken, die man gerade braucht…
für libertäre haben wir alle elemente einer eudssr
für sozialisten ist es alles der wandelnde zombiekapitalimus dem noch keiner in die ömme gefeuert hat
und die nazis bekommen keine ab, wegen die araber!1
für die wischiwaschi-mitte sind wir alles nazimuselkommunisten
E T C . . .
zack bumm teile und herrsche :/
Oktober 1st, 2012 at 20:41
LOL @flatter
Sie macht das, was mE die meisten machen: An der Stelle, an der sie grad sind, das zu machen, was sie meinen, da zu tun ist (Edit: besser gesagt, was sie meinen, was von ihnen verlangt wird)… So sind wir mE alle erzogen oder wenigstens war das das ‘Erziehungsziel’. Freischwimmen will gelernt sein und findet mE eben erst statt, wenn Erziehungsziel und eigene ‘erworbene’ Weltsicht kollidieren.
Ja, vielleicht bin ich zu ernst ‘an die Sache herangegangen’ – die Einschätzung von @KL liegt, was die Person Merkel betrifft, sehr nahe an meiner.
Btw. Sorry, mußte eben mal nur kurz ‘zwischengrätschen’, weils mir zu sehr person-abhängig lief, was @Andrea schrieb. ;-)
Oktober 1st, 2012 at 22:07
@ KL & all
Ohne jeden weiteren Kommentar*, ein Hinweis auf ein paar ergänzende kritische Gedanken zum Werdegang Merkels.
* Da ich schon die Gelb-Rote Karte erhalten habe und jedes geschriebene Wort gegen mich verwandt werden kann. :-(
Oktober 1st, 2012 at 22:28
Colin Crouch also erst einmal nicht so dringend, gut, entsprach meinem Bauchgefühle. Aber a propos
“sie setzt die ‘Gesetze’ der Kapitalverwertung nicht außer Kraft”
steckt mir eben Karl Polanyi einige Lichter auf (“The Great Transformation”); mag manches etwas romantisch timbriert sein, bleibt doch der starke Gedanke, daß die Unterwerfung der Gesellschaft unter die Logik der Ökonomie nur scheinbar wirklich oder sogar möglich ist. Da ist die Lücke: es gibt mehr als Gesetze der Kapitalverwertung, also vielleicht eben doch die Chance, den Kapitalismus neu ‘einzubetten’ (“Entbettung” der ökonomischen Sphäre ist eine der zentralen Diagnosen Polanyis). Und dann kommt es sehr darauf an, ob man Brüning oder Keynes folgt. Eine für mich sehr erhellende Miniatur hier.
Oktober 1st, 2012 at 22:57
@flatter
Merkel als Marxist und Revolutionär. Die Verwirrung scheint bei Dir mittlerweilen echt sehr groß zu sein.
Dahinterstehende These: “Merkel fährt die Karre absichtlich gegen die Wand. Wenn es sodann schlimmer wird, dann werden Leute für anstehende Veränderungen mobilisiert.”
Hübsche VT die aber vor allem von der Hoffnung lebt.
Dabei ignorierst Du aber einiges.
1) Niemand ist aktuell an einer Revolution interessiert. Die Leute wollen einfach nur noch mehr Materialismus und noch mehr Sklaverei (“Tue alles; Hauptsache Arbeit”). Es fehlt ihnen dafür lediglich an Geld sowie an Möglichkeiten. Deshalb der Frust.
2) Die Leute werden sich anpassen.
3) Auf diesem Weg wird lediglich die Gesellschaft weiter verwahrlosen.
4) Unruhen kann man mit Polizei und Militär niederschlagen. Die Kosten dafür werden den Leuten aufgebürdet.
Das Volk selbst ist nicht bereit sich effizient zu organisieren. Ein Großteil ist bereits schlicht zu faul zur Teilnahme an den immer noch stattfindenden Wahlen. Was will man von solchen Leuten erwarten?
5) Die Kapitalisten gewinnen aktuell. So wie immer. Die Armen verlieren und werden ohnmächtiger.
Oktober 1st, 2012 at 23:42
@FetteBeute: Noch einmal: Es geht mir darum zu zeigen, was Merkel antreibt, was sie bewirkt und wie sich erlebt. Normalerweise muss das völlig auseinanderfallen, daher beite ich eine krude ‘Theorie’, die das nicht schlechter erklärt als jede andere. Nichts ist unmöglich – nicht einmal, dass im nicht zu erwartenden Fall jemand wie Merkel womöglich diese Erklärung auftischen würde. Deshalb ist das nicht ironisch, nicht weil es wörtlich zu nehmen wäre.
“Niemand ist aktuell an einer Revolution interessiert.”
Du beschränkst dich auf Deutschland, das ist nicht klug.
“Die Kapitalisten gewinnen immer“.
Falsch. Sie verlieren immer. Beides stimmt, das macht das System so psychotisch.
Oktober 2nd, 2012 at 00:11
Die weltweite Hypnose besteht weiterhin, solange der Mensch nicht will, das man ihn aufweckt.
Warum spielt bspws. die Presse, nicht nur in der BDDR, die Proteste gekonnt herunter? Warum dieser Einsatz? Wer hat etwas davon?
Den Sack Würmer, um es deutlich zu schreiben, bekommst du nur von innen auf. Erkenne deinen Feind und stelle dich ihm. Wer ist die Quelle, warum bezirzt sie dich und warum will sie dich vereinnahmen? Warum benutzen sie deine Gedanken und deine Gefühle? Wer will, das du dich allem fügst und ja sagst?
Soweit sind die meisten Bürger noch nicht. Schaue in ihre Gesichter, der Demut und Gehorsamkeit, der Akzeptanz und Unterwürfigkeit. Sie akzeptieren oft Bedingungen – jedoch übertüncht sind mit Konsum und bspws. Sprüche wie “du musst nur sparsam sein, damit es dir bald (wann ?? ) besser geht” oder “wir brauchen starke Banken ( auf dem Rücken der Bürger )”.
Der Trigger, der ist es, der auslöst. Das wird sobald nicht passieren, wie ich es selber in meiner Umgebung mehr als deutlich erlebe. Ein Lüftchen, ein Hauch, ein kleines Zucken…kurz aufregen, dann wieder verschwindet der Zorn.
Status, jetzt und ich bin betäubt. Morgen sehr arm, das ist mir egaL, weil heute war ich fleissig und brav. Ich muckte nicht auf, da mein Chef das nicht will. Also, alles beim Alten. Wie immer schon. Soll das ewig so sein? Der Sklave? Ich sage Nein!
Oktober 2nd, 2012 at 00:41
Doch. Demonstrieren bringt was. Du musst es bloß so machen, wie in Pakistan. Aber wer will schon die Köppe von jemand abschneiden, den man nicht mal kennt? Nachher fängt man sich da noch was ein….
Oktober 2nd, 2012 at 00:53
Wir brauchen eine Revolution…
Demonstrationen werden eh bald illegal werden, siehe die letzte Blockupy-Demo in Frankfurt.
Ehrlich gesagt ist mir mittlerweile auch egal, was die Merkel antreibt und warum.
Die Leute mit DDR Hintergrund haben in der Regel nicht einmal im mindesten begriffen was die 68er angetrieben hat, also woher soll es dann auch kommen?
Oktober 2nd, 2012 at 01:29
Und die Leute in der BRD wissen das? *Lacher vom Band*
Oktober 2nd, 2012 at 03:07
bei CGTP und UGT muss ich direkt an “Mein Katalonien” von George Orwell denken. Dort schreibt er:
”
Nur wenige Spanier besitzen die verdammenswerte Tüchtigkeit und Beständigkeit, die ein moderner totalitärer Staat benötigt.”
Kann man nur drauf hoffen. Völkerhetze a la BILD trifft auf Realität.
Oktober 2nd, 2012 at 06:10
@Peinhart #8:
Berichtet wurde von diesen Versuchen mal in den 90ern späät abends im WDR-Fernsehen — heutzutage undenkbar, wo auch die späten Sendungen schon lange nichts mehr taugen.
Deshalb gehörte “selbst gemacht” auch zu meinen ersten Gedanken damals am 11.9..
Oktober 2nd, 2012 at 06:17
@Manfred Peters #23:
Aus Deinem verlinkten Dokument:
Wir erinnern uns zu gut daran, wie die Mehrheit der Bürger der DDR in der Bildung und Wissenschaft, am Arbeitsplatz, in der Wohngemeinschaft, im Sport und in vielen anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sich
durchaus die Freiheit nahmen, im Wettbewerb die besten Leistungen zu vollbringen. Wir geben gern zu, dass manchmal dahinter auch etwas gesellschaftlicher Druck stand. Weltspitzenleistungen in der Forschung, Wirtschaft, Kultur und im Sport; ein Bildungssystem, das heute noch vielen Ländern, die vordere Plätze im Pisa-Wettbewerb einnehmen, als
Beispiel dient und vieles andere legen ein beredtes Zeugnis vom Erfolg eines viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erfassenden Wettbewerbes ab.
Oha, das kommt mir bekannt vor.
Oktober 2nd, 2012 at 08:06
@Presto
Den Sack Würmer, um es deutlich zu schreiben, bekommst du nur von innen auf.
Womit wir wieder bei Adorno wären. ;)
@Fette Beute
Die Leute wollen einfach nur noch mehr Materialismus…
Definiere ‘Materialismus’. :D
Oktober 2nd, 2012 at 08:35
Egal welchen Weg die Herren und Damen im Parlament gegangen sind, wo sie herkommen oder wie sie sozialisiert wurden, es bedarf einfach eines gewissen Macht-Auslebens, eine gewisse Art der Arroganz und des Sich-Darstellens, ohne das man in den größeren Parteien nicht an der derlei Posten kommt. Egal ob das nun zu DDR-Zeiten in der FDJ oder nun in der CDU ist. Erfolgreicher Aufstieg in den einen System ist kein Hindernis im anderen System genauso erfolgreich zu sein. Ganz im Gegenteil, gerade diejenigen, die noch nicht ganz oben waren und als “Bauernopfer” herhalten müssen, sind doch geradezu prädestiniert, um sich an die neuen Begleitumstände des gleichen Spieles hervorragend adaptieren zu können. Merkel ist da ein wunderbares Beispiel.
Das die Dame indirekt den “Sozialismus” fördert, weil sie zeigt wie Menschen-verachtend der Ist-Zustand ist, halte ich für System immanent und somit gleichzeitig für einen Treppenwitz – auch wenn er an schwarzem Humor kaum zu überbieten ist.
Oktober 2nd, 2012 at 08:49
OT. zu gestern:
Das Beispiel in D. macht Hoffnung:
https://www.jungewelt.de/2012/10-02/035.php
Oktober 2nd, 2012 at 08:51
Es geht aber nicht darum, was “wir” meinen. Es geht darum, was die Mehrheit will und das ist die Welt in jetzigem Zustand.
Oktober 2nd, 2012 at 09:07
@ Publicviewer #29
„Die Leute mit DDR Hintergrund haben in der Regel nicht einmal im mindesten begriffen was die 68er angetrieben hat …“
Wenn es denn so wäre, wo/wie kann uns der „Antrieb“ der 68er für die heutigen gesellschaftlichen Probleme weiterhelfen?
Wenn ich das, was die 68er Fischer, Schily, … und aktuell wieder einmal der bessere Antikommunist Cohn-Bendit (besser Hohn-Bandit) angerichtet (nicht angetrieben) haben und anrichten, wird mir eher angst und bange.
Also, als „Leut“ mit DDR-Hintergrund brauche ich da etwas mehr und konkretere Informationen. ;-)
Oktober 2nd, 2012 at 09:27
Ähm … Auch Schröder und Fischer waren 68′, was die angetrieben hat wissen wir inzwischen ” Ich will hier rein ” .. !
Die 68er gab es nicht ;-)
Oktober 2nd, 2012 at 10:15
Abgesehen davon ist das ein aussterbende Spezies. Es ist doch eher interessant, was jetzt ist und was kommt und woher und warum.
Oktober 2nd, 2012 at 10:36
>>> Man sollte allerdings aus der Geschichte lernen: Wenn auf großen Schiffen, die als besonders sicher gelten, die Kapelle laut fröhliche Lieder anstimmt, ist das eventuell kein Grund zu feiern.
Tja,
meine Rede …
ich will kein Soziologe sein, aber irgendwie scheit mit alles dafür zu sprechen, aus meiner Erfahrung, dass die Kulturen dann zusammenbrechen, wenn die Machteliten endlich alles in Griff bekommen haben, wirklich alles:
“In der Geschichte ist es noch keiner herrschenden Minderheit gelungen, ihre Macht und ihre Privilegien über einen längeren Zeitraum hinweg für sich zu behalten. Mit dem berühmten Satz, dass „die Geschichte ein Friedhof von Aristokratien ist“, hat Pareto diesen Sachverhalt auf den Punkt gebracht. Weil wir es also mit einem immer wiederkehrenden sozialen Phänomen zu tun haben, ist es auch empirisch gut erforscht. Die historischen Forschungen lassen uns wissen, dass zu den Ursachen, warum die herrschenden Minderheiten ihre Macht verlieren, nur selten Invasionen von außen gehören und noch seltener der Verbrauch von natürlichen Ressourcen oder Umweltzerstörung. Der Untergang beginnt in erstaunlicher Gesetzmäßigkeit nach einem Zustand, als sie die Gesellschaft ökonomisch und politisch konsolidiert hat. Dass Völker und Kulturen gerade in dem Augenblick dem Niedergang anheimfallen, in dem die äußerlichen Voraussetzungen für ihre weitere Blüte gesichert erscheinen, hat der Historiker Oswald Spengler (1880-1936) als erster zu einer grundsätzlichen These erhoben. Die Belege für diese These reichen bis tief in die Vergangenheit. Die älteste aller ägyptischen Kulturen, diejenige, welche die Nilkanäle baute, die Hieroglyphenschrift erfand und die ersten Pyramiden auftürmte, zerfiel ohne ersichtlichen Grund und verschwand so unauffällig, dass bis heute niemand sagen kann, warum das so war. Und so ging es immer weiter. Als das Römische Reich durch Einfälle der Barbaren und Aufstände im Inneren unterzugehen begann, war seine Zivilisation – Wirtschaft und Produktivität, Verwaltung und Rechtssystem, Kunst und Literatur – schon längst im Zustand einer inneren Vollendung. Die kommunistische Kommandowirtschaft war ein Herrschaftssystem, das den Bürgerkrieg überdauerte, zahlreiche ausländische antikommunistische Interventionen abwehrte, das von Hitler vollkommen zerstörte Land wieder aufbaute und durch Mobilisierung seiner wissenschaftlichen und industriellen Ressourcen sogar der Atommacht Amerika Paroli zu bieten vermochte. Und als alles so aussah, als wäre es dem Kommunismus auch endgültig gelungen, das politische, soziale und ökonomische System in den Griff zu bekommen, um seine weitere ungestörte Entwicklung zu sichern, da ist er plötzlich in sich zusammengebrochen. Auch diesmal ging eine Zivilisation unter, obwohl es noch unmittelbar davor keine Anzeichen dafür gab, im Gegenteil. Vor seinem Zusammenbruch hatte der Kommunismus weniger innere Opposition und äußere Feinde als je zuvor. Der Sturm kam sprichwörtlich aus heiterem Himmel.
Die populären Autoren von historischen Erzählungen lieben es, die Dekadenz der Mächtigen anzuprangern, um dann den Untergang ihrer Herrschaft als gerechte Strafe für die von ihnen begangenen Sünden hinzustellen. Mit der historischen Wahrheit hat aber diese, von den Literaten und Moralisten übertriebene Personifizierung der Geschichte wenig zu tun. Die persönlichen Laster – was auch immer man darunter verstehen mag – begleiten jede Herrschaft von Anfang an, und es spricht nichts dafür, dass sie der Grund sind, warum die Herrschenden das Regieren vernachlässigen sollten. Auch die Herrschenden in den kommunistischen Ländern sind im Laufe der Zeit nicht ermüdet, leichtsinnig oder gar lässig geworden, so dass man ihnen nachsagen könnte, dass kam, was kommen musste. Die zahlreichen „dritten Wege“ der spätkommunistischen Reformer und letztendlich die „Perestrojka“ bezeugen dies eindeutig. Deshalb verwundert es nicht, dass bis zum letzten Augenblick niemand eine durchdachte Prognose wagen konnte, wann das System zusammenbrechen würde, eingeschlossen alle diejenigen, die Zugang zum geheimen Wissen der Nachrichtendienste der westlichen Regierungen hatten.”
Der Ökonom mit dem Hammer
Oktober 2nd, 2012 at 11:03
@flatter,
da hast Du recht. Ohne Ironie, die Kanzleuse leistet die Steilvorlage für Massenverelendung. Was daraus folgt, bleibt zwar noch offen. Sollte die Dame den dritten Band von Marxens Kapital gelesen und auch verstanden haben, könnte ihre Politik tatsächlich neu bewertet werden. Vielleicht optiert Frau Kasner nachträglich noch auf den Lenin-Orden?
Oktober 2nd, 2012 at 11:17
Während die Kapelle laut fröhliche Lieder anstimmt, merkt Michel nicht, dass der Tsunami schon in der Sichtweite ist
PKW-Neuzulassungen in Spanien mit -36,8% zum Vorjahresmonat
https://www.querschuesse.de/pauckenschlag-pkw-neuzulassungen-in-spanien-mit-368-zum-vorjahresmonat/
Oktober 2nd, 2012 at 11:49
Systemfrager
merkt Michel nicht, dass der Tsunami schon in der Sichtweite ist
Schlimmer vieel Schlimmer mein Alter , der Michel sieht die sich aufgetürmte Mega Welle, hört das Grollen und Getöse der Wassermassen das Schiff neigt sich schon, Menschen neben ihm werden über Bord gerissen, Wassereinbruch die Schotten gebrochen … und dann …. tritt das strahlende Kapitän vor, hält eine feierliche Ansprache ” uns geht’s noch gut , es ist Alles Besten ” besteigt das Rettungsboot und verschwindet während sich der Michel …. beruhigt zurück lehnt und absäuft in dem sicheren Wissen ES IST ALLES IN BESTER ORDNUNG
* Vielleicht prügelt er noch vor dem absaufen noch auf die Passagiere der 3ten Klasse ein
Oktober 2nd, 2012 at 11:53
Was habt ihr nur immer mit dem Hosenanzug ??
Das ist ne Sprechpuppe. Mehr nicht.
Kein Rückgrat, kein Selbstbewußtsein, keine Substanz.
Kann ich nicht ernst nehmen sowas.
Die Beschäftigung damit ist Zeitverschwendung mal Verlust von Lebensqualität.
Diese….ähmm (Dame hätt’ ich fast gesagt)….dieses propagandistische Kunstprodukt kann mir alles erzählen und das Gegenteil gleich dazu.
Von irgendwelchen Eliten auf ein Podest gehoben, medial gehypt.
Offensichtlich zugestopft mit Psychopharmaka und rhetorisch ausgefeilten Fremdtexten, damit bloß niemand merken möge, das diese schleimige “Etwas” Höhenangst hat.
Oktober 2nd, 2012 at 11:53
*nur, wenn er ordnungsgemäß seine Uniform trägt.
Oktober 2nd, 2012 at 12:03
Harald E
Das ist ne Sprechpuppe. Mehr nicht.
Das war nie strittig, für die wahren Profiteure/Regenten sind Mega-Tsunamis und sinkende Schiffe bestenfalls ein Fall für die Versicherung weiter betroffen sind die davon nicht ;-)
Oktober 2nd, 2012 at 12:24
@43 systemfrager: pkw-neuzulassungen
Deutschland -11% im vergleich zum vorjahresmonat oder 1,8% unter vorjahresniveau, da geht noch mehr luft raus bis zum jahresende.
Oktober 2nd, 2012 at 12:24
Naja, Lazarus.
In diesen Kreisen herrscht nunmal ne andere Denke.
Nie nicht einer Schuld bewußt, selbst wenn um sie herum alles in Trümmern liegt.
Egoman, narzistisch, realitätsfern. (kurz: kein Gegner)
Ja…von mir aus.
Es liegt an jedem selbst, in wie weit man zulässt, sich von solch einem degenerierten Haufen das Leben vermiesen zu lassen.
Buffet hat immerhin erkannt:(wortlaut)
“Es ist ein Krieg arm gegen reich. Und wir Reichen werden gewinnen. Das sollten wir nicht.”
Tja Buffet. Es ist (wenn wundert’s) nur die halbe Wahrheit.
[b]Ihr könnt das Ding nicht gewinnen, Warren.[/b]
Konntet ihr noch nie.
Gescheitert an der schieren Masse innerer und äußerer Feinde, die ihr im Renditewahn selbst auf den Plan gerufen habt.
Oktober 2nd, 2012 at 12:27
Wir werden sehen. Irgendwann muss es doch mal was setzen… die Griechen sollen danach jetzt schon Steuern auf fiktive, hochgerechnete Einkommen zahlen, während die realen weiter gekürzt werden.
Oktober 2nd, 2012 at 12:45
Ja Peinhart…
ich denke der ein oder andere in den Think-Tanks der Eliten reibt sich auch schon verwundert die Augen.
Jahrelange halten die nun schon den Schweißbrenner an die Lunte des sozialen Pulverfasses und das Ding geht und geht nich los.
Mögen die schlechten Zeiten endlich beginnen…..denn schlechte Zeiten sind gute Zeiten für Reiche. (so deren eigene Überzeugung)
Oktober 2nd, 2012 at 13:15
Damals, als es uns wirtschaftlich noch gut ging, wollten wir den Muff von tausend Jahren loswerden, nicht nur den Kapitalismus…
Heute da wir Ökologisch und ökonomisch so ziemlich am Ende sind, müssen wir dieses System unbedingt beerdigen.
Ich weiß nicht ob und wie uns die damalige Erfahrung uns heute wieder helfen könnte.
Wie ich schon unter “5″ erwähnt habe sind die Meisten müde geworden oder konvertiert wie Fischer, Schily, und leider auch der rote Danny.
Nur gab es diese Gefühl der Veränderung der Schwung, alles erreichen zu können, von dem die nachfolgende Generation vielleicht immer noch profitiert ohne das es ihnen bewusst ist.
@ 38 Ich hatte damals das Gefühl auch durch Aussagen der Betroffenen, dass sie nichts anderes im Sinn hatten als Westware sprich Bananen, Kühlschränke und vor allem Westautos zu bekommen.
Was sich ja nach dem Fall der Mauer auch bestätigt hat.
Oktober 2nd, 2012 at 13:20
OT Gestern ist mir in ‘ner Kneipe mal der Kragen ein wenig geplatzt und ich fragte ein paar Leute, wie sie es schafften, die ganze Scheisse um uns herum auszublenden, obwohl sie doch direkt selbst davon betroffen seien usf..
Nach meinem zehnminütigen – okay, zugegeben, es war ein kotorkanisch gefärbter Monolog meinerseits – meinte einer lapidar aber freundlich zu mir: Hey, Du hättest einen guten Lehrer abgegeben.
Ergebnis – ihr wisst es bereits: Man kann ja doch nichts machen…Ich sollte Kneipen meiden oder einfach die Klappe an den falschen Orten und den falschen Zeiten halten.
Kennt jeder. Bitte weitergehen. Hier gibt es nichts zu sehen. Ich habe auch gar nichts gesagt.
@Publicviewer: Die Musik aus der Zeit ist uns geblieben. Immerhin.
Oktober 2nd, 2012 at 15:21
Merkel karrt die westliche Welt meiner Ansicht nach nicht bewusst in den Abgrund, sondern nur so aus Versehen und weil ihr Schäuble, der ja kein Dummer ist, das ans Herz legt. Denn theoretisch klappt das ja alles mit dem Neoliberalismus, hapern tut es ja nur praktisch.
Nein, Merkel ist weder eine Freundin des Kapitalismus noch seine Feindin, was sie wirklich ist: Mitläuferin. Und als Bundeskanzlerin läuft es sich nun mal ganz gut mit. Die war nie von irgendwas überzeugt, schon gar nicht vom Sozialismus, ihr deshalb die FDJ-Funktion als Beweis vorzuwerfen, sie sei mal stramme Kommunistin gewesen, entfernt sich doch sehr von den Tatsachen. Selbst ihr Pastorenpapa hat die Sache mit dem Sozialismus wohl auch nicht so ernst genommen, er kam wohl nur nicht raus aus seiner Jacke. Außerdem, bezahlt wurde sie dafür auch nicht. Aber jetzt, erst als Umweltministerin und jetzt als Kanzlerin, drückt sich ihre Geschmeidigkeit schon in ansehnlichen Zahlen aus. Und wer weiß, in welche Goldgrube sie schon ihre Finger hat für die Zeit nach der Kanzlerin, falls der armselige, blasse Steinbrück es wirklich schaffen sollte – das kennen wir ja, ich sag nur Gaz-Prom.
Oktober 2nd, 2012 at 15:28
Nee, das macht die Merkel auch nicht, gazprommen, meine ich. Sie wird nach meinem Dafürhalten nicht mal die elder stateswoman geben, sondern sich still in ein bescheidenes Häuschen zurückziehen. Ich wüsste auch nicht, wer sie wozu nehmen sollte, ihre Kontakte dürften auch allesamt ziemlich korrodiert sein…
Oktober 2nd, 2012 at 16:45
Peinhart
Aaalter da gibt’s doch genug Elefantenfriedhöfe wo abgehalfterte Politiker mit fetter Kohle zwischengelagert werden, Gremien,Stiftungen,Vorstandsposten…selbst der Laberplappermaul-Zehenlutsch-Scharping war beim Bund der Radfahrer gelagert .
Muhahahahaha 666
Oktober 2nd, 2012 at 18:21
Danke Flatter für den ersten Satz.
Zur Mutter der Nation.
Spricht meine schwarze Seele an, das die kleine Sekretärin für Agitation und Propaganda es so weit gebracht hat.
Offensichtlich hat mein T-shirt recht, dass ich von allen SF Geschichten die ich in meiner Jugend gelesen hab nur die Dystopien bekomme.
Oktober 4th, 2012 at 17:32
https://www.youtube.com/watch?v=4FLW4OjlcrU&feature=youtu.be
Anscheinend treten in spanien auch agent provocateurs auf (behaupten zumindest augenzeugen aus diesem video).
Ich frage mich nur, welches Interesse die spanische Polizei /bzw. Regierung momentan an Gewaltausbrüchen hätte? Ein frühes Exemple über die Kraft eines Polizeistaates, um den Massen zu drohen? Mit Wahlversprechen lassen die sich wohl langsam nicht mehr überzeugen, dass muss Peer jetzt hier alleine übernehmen…
Oktober 4th, 2012 at 18:04
@datenkasper: Das behaupten nicht die Augenzeugen, sondern der Typ auf dem Boden selbst ruft: “Hey verdammt, ich bin euer Kollege”.
Oktober 4th, 2012 at 19:45
@rainer:
ja, aber es gibt noch ein interview mit einem zeugen
Oktober 6th, 2012 at 11:17
Klaus-Dieter Saar hat gerade eine Rechnung über 100 Euro gewonnen. Kommt beim nächsten Spamkommentar.