mint

Nachdem ich schon einige Jahre Kanotix auf einigen Rechnern laufen habe, kam ich damit bei meinem Laptop, das ich im Frühjahr erworben habe, an die Grenzen. Vorab muss ich zu meinem Bedauern feststellen, dass es kaum mehr Hardware zu kaufen gibt, auf der ein Linux installiert ist. Das war eine Zeitlang besser. So kam es, dass ich ein Notebook kaufen musste, auf dem Windows7 installiert ist, was ich nie nicht haben wollte. Nun, da ich das nun mal auf der Platte hatte, habe ich es in ein kleines Eckchen geschoben, wo ich es aufrufen kann, wenn ich mal meine Kamerasoftware brauche oder irgend einen Schnickschnack, der glaubt, die Welt endete an den Toren von Redmond.

Den Rest der Platte stellte ich also gewohnheitsmäßig Kanotix zur Verfügung, was auch ganz gut lief, bis auf das lästige Problem mit den Flash-Videos. Nun fragen einige hier: Wozu braucht man Flash-Videos? Naja, schaut mal in die Kommentare, dann ahnt ihr wozu. Bei mir liefen die alle ohne Ton. Nachdem ich dann bei einem Update vermutlich den Treiber meiner ATI-Grafikchips gehimmelt hatte, erinnerte ich mich an den Tip aus dem letzten Artikel zu Linux und habe mir Mint gesaugt, mit der grafischen Oberfläche KDE 4.8.3. Ich stehe auf dunkle Designs, selbstverständlich kann man das auch völlig anders gestalten.

Die Tore von Redmond

Das Schönste an den Linux-Installationen ist, dass man sie eigentlich täglich nebenbei machen könnte – sofern man mit einer Schnellformatierung auskommt. Das Ganze geht in Minuten und ist nachher weitgehend gebrauchsfertig.
Mint ist für meine Belange die ideale “Distri”, wie ich feststellen durfte: Alles funktioniert, auch Flash, und es sind sogar schon fast sämtliche Pakete dabei, die ich brauche, ob vlc, LibreOffice, gimp oder Firefox. Das einzige, was ich nachinstalliert habe, ist Thunderbird.

Über die Softwareinstallation stehen hunderte weiterer Anwendungen zur Verfügung, und wer’s lieber mag, kann das natürlich auch über die Konsole via apt-get besorgen. Für Ahnungslose beschreibe ich das mal so: Stellt euch vor, ihr hättet gern ein Programm auf eurem Rechner. Dann geht ihr hin, öffnet ein Fenster, tippt “apt-get install” ein und den Namen des gewünschten Programms, und in aller Regel wird das dann installiert. Probiert das mal mit Windows!

Der Vorteil von Windows ist nach wie die Marktmacht. Diese führt dazu, dass vor allem Spiele und grafisch aufwendige Software auf Windows (und Apple) zugeschnitten sind. Dass nicht jede Linux-Distribution auf jeder Hardware läuft, ist zwar nach wie vor der Fall, andererseits habe ich hier auch einen Rechner laufen, der unter XP ständig Bluescreens produziert hat und mit Kanotix problemlos läuft.

Ceterum censeo: Wenn ihr etwas Platz auf der Platte habt, lasst euch mal zeigen, wie man ein Linux zusätzlich draufpackt. In ein paar Jahren werdet ihr euch dann fragen, wieso ihr für den proprietären Scheiß überhaupt jemals Geld ausgegeben habt.

p.s.: Bonmot am Rande: Der Firefox wird immer mieser, und mit der neuesten Version spackt jetzt der Flashplayer unter Windows.