Kaum beachtet bleibt bisher die hoffentlich letzte Mißachtung demokratischer Spielregeln durch den italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi. Er ging mit seiner Mutter in die Wahlkabine und forderte sie dort ungeniert auf, seine Partei zu wählen.
Daß Wahlen auch in Italien geheim sind und Berlusconi damit massiv gegen das Wahlgesetz verstoßen hat, interessiert ihn wenig. Kritik an solcher Chuzpe kontert er lässig: “Er repräsentiere wirklich ein kleinliches Italien, warf er dem Anhänger seines Rivalen Romano Prodi vor, der sich dagegen verwahrte.”
Wirklich kleinlich, vergleicht man diesen kleinen Fauxpas mit dem , was der große Führer bislang so auf geltendes Recht gegeben hat. Die große Enttäuschung überkommt einen aber angesichts der Nachlässigkeit von Italiens Noch-Regierung. Derartige Wahlbegleitung hätte man doch für alle Bürger organisieren können. Die Faschisten, mit denen Berlusconi koaliert, sollten doch noch wissen, wie das geht.