unfallOb das nützen wird? Püntes lässt sich heute über die Friedrichs und ähnliche rechte Demagogen aus, die “den Salafisten das Arbeitslosengeld kürzen” wollen, um den Weltfrieden zu retten und im Kampf gegen den falschen Terror einen wichtigen Punkt zu machen. Derweil meldet eine andere Fraktion der Morgenländischen Bedarf an, den Mutti vermutlich baldigst zu decken sich bemühen wird.

Die Rede ist von den Wahhabiten und ihren Mitherrschenden, dem saudischen Königsgeblüt, das gar nicht genug kriegen kann von den chicen Leopard-Panzern, die deutsche Waffenschmiede ihnen liefern. Damit können sie nämlich Ruhe und Frieden schaffen in einer Region, in der immer wieder Schreie nach Demokratie gehört werden, von revoltierenden Chaoten, die am Ende nur dem Terror dienen. Und wenn sie eh gerade schreien, gibt man ihnen halt Grund dazu. Saudi-Arabien, so weiß der deutsche Zeitungsleser, ist das letzte Bollwerk gegen die Mächte des Bösen im mittelnahen Osten. Gegen Qaida, Salafisten und schiitische Bombenbastler, die den radikalen Islamismus islamistisch-terroristisch zu verbreiten trachten.

Volle Zustimmung

Der gute Christ hält dagegen, Schulter an Schulter mit seinem muslimischen Gefährten, der Aufklärung nicht abgeneigt, solange sie die Herrschaft nicht anzweifelt oder gar Weibern zu viele Freiheiten einräumt. Wovon der katholische Mann nur träumen kann – trotz allen Heldenmuts des nimmermüden teutonischen Papstes: In Saudi Arabien dürfen Frauen noch immer nicht Auto fahren. Die Gründe liegen auf der Hand, und dem kann auch kein guter Christ widersprechen: Auto fahrende Frauen führen zu höheren Scheidungsraten, Prostitution und Drogenmissbrauch.

Dem Katholiken ist diese Denkart zutiefst eigen, der Protestant mag hier seinem Namen Ehre erweisen, zuckt aber unwillkürlich zurück, muss er doch einräumen, dass die Oberste seiner wichtigsten Kirche erwischt wurde, wie sie im Drogenrausch mit einem KFZ bei Rot über die Kreuzung (sic!) gebrettert war. Geschieden ist sie obendrein, q.e.d..

Zehn Peitschenhiebe sind für das Verbrechen also vielleicht etwas hart, aber nicht gänzlich unangemessen. Wir sollten daher der Anfrage nachkommen, für Frieden, Wirtschaft und Wachstum, und bei jedem zehnten Panzer eine Peitsche als Rabatt oben drauf legen. Die kann ja durchaus aus weichem Qualitätsleder sein, steril und aus ökologischer Tierhaltung. Dann kann auch Rotgrün wie immer dem Handel zustimmen, ohne Gewissen oder Großhirnrinde übermäßig zu strapazieren.