Kuhjournalistenschutzgeldgesetz
Posted by flatter under Journalismus , Politik[115] Comments
14. Jun 2012 21:08
Es ist so erbärmlich wie die Kleingeistigkeit deutscher Verleger, der Rechtspositivismus deutscher Juristen und die Regierungskunst der Spreegurkentruppe halt sind. Es gießt weiteren Neusprech in Paragraphen, den Etikettenschwindel führt es im Namen: Das sogenannte “Leistungsschutzrecht”. Es (Kurzform hier) schafft maximale Verwirrung und Rechtsunsicherheit, besten Humus für sinnlose Rechtsstreitigkeiten, keinerlei benennbaren Nutzen für Autoren und Verlage und lässt am Ende nichts mehr erkennen, das sich noch ironiefrei einen Sinn oder Zweck nennen ließe.
Welcher Autor hätte ein Problem damit, wenn 250 Anschläge seines Textes zitiert würden und mit einem Link auf die Quelle versehen? Wer sähe sich um seine “Leistung”, die Früchte seiner Arbeit gebracht, wenn ein paar Zeilen woanders zu lesen wären, die andeuten, worüber da geschrieben wurde? Die Einzigen, die sich dabei betrogen fühlen könnten, wären die, die sich längst daran gewöhnt haben: Verfasser von Agenturmeldungen, die hundertfach abgeschrieben und von den lieben Kollegen als deren eigene Leistung deklariert werden.
Zitierfreiheit schon nach einem Jahr
Der wirtschaftliche Schaden solcher Zitate ist nicht zu erkennen, im Gegenteil. Was war dann der Anlass, die Lobbyfreunde in Berlin zu einem Kotau vor den Verlagen zu veranlassen? Rechtssicherheit? Mit diesem vagen Larifari sicher nicht. Ich habe eine Menge Gesetze und Entwürfe gelesen, aber dieser ist einer der handwerklich schlechtesten, wenn es darum geht, einem Problem in der Wirklichkeit mit einem Gesetz beizukommen. Ist Google eigentlich betroffen? Oder ich? Ab wann ist ein Zitat “öffentliche Zugänglichmachung”, wenn ein Ausschnitt mit Link schon über die Zitierfreiheit hinausgeht?
Wieviel darf ich zitieren, und darf ich das auch wörtlich? Und was in dem Entwurf so an Beiwerk steht, soll das vielleicht schon die richterliche Überprüfung vorwegnehmen? Oder sollte man nicht vielmehr damit rechnen, dass Gerichte die Sachlage ganz anders bewerten als die Referenten? Man wäre ja blöd, wenn man unter solchen Umständen noch mehrere Sätze zitierte. Im übrigen empfiehlt es sich ganz selbstverständlich, in Zukunft Zitate im Fall des Falles nicht mehr mit Link zu versehen, um die Verlage nicht auch noch darauf aufmerksam zu machen.
Es wird unfair
Künftig werde ich es also bei Anmerkungen belassen, wo ich bislang fair zitiert und verlinkt habe. Ich werde mir die Informationen zusammenlesen und keinerlei Hinweis mehr auf die Quellen geben. Links und indirekte Zitate werden getrennt, wenn ich überhaupt noch verlinke. Nur Verlage, die mir uneingeschränkte Sicherheit vor Abmahnungen und sonstigen Forderungen garantieren, würde ich davon ausnehmen. Es wird sich vieles ändern im Umgang miteinander. Es wird unfairer werden, von Vorsicht geprägt und auf lange Sicht zum Schaden derjenigen, die sich mit ihrer geistlosen Anspruchshaltung durchgesetzt haben.
Der Haupteffekt aber wird der sein, dass man sich unsicher fühlt, wenn man im Netz noch öffentlich debattiert. Viele werden latenten Druck verspüren, zweimal nachdenken, ehe sie sich äußern und vielleicht auch einmal schweigen. Die Praxis wird zeigen, wer wofür mit welchen Repressionen belegt werden wird. Ich selbst werde mir den einen oder Spaß gönnen, um diesen Quatsch ad absurdum zu führen. Man lässt sich ja nicht die Freude verderben von halbgescheiten Mafiosi, die mit Holzgewehren zur Schießerei gehen.
Juni 14th, 2012 at 21:27
Was mir schon länger im Kopf herumspukt, ist die Frage, ob z.B. “uggc://jjj.anpuqraxfrvgra.qr/” ein Link oder “Qvr fcvaara, qvr Ebrzre” ein schützenswerter Text im Sinne des Gesetzes ist, d.h. ob sich nicht mit einfachen Mitteln (rot 13 ist nun wirklich zu primitiv, aber egal) der ganze Quatsch konterkarieren ließe.
Juni 14th, 2012 at 21:28
Der Mett heiligt die Zwickel.
Juni 14th, 2012 at 21:42
Es gibt kein richtiges Leben in Flaschen.
Juni 14th, 2012 at 21:43
Siehe auch Urteil BGH, hängt wohl auch damit zusammen.
Es passt derzeit zusammen, was zusammen gehört. Britisches Unterhaus in Vorbereitung zu VDS, NDAA in den USA, Proxybeschränkungen in der Türkei, Indien mit Zugangsbeschränkungen im Internet etc.
Ich stimme Dir zu flatter, das alles wird immer beschissener. Man wird unsicher, auch, weil die Abmahnung in mehreren Fällen das Aus für einen bedeuten kann.
Ich las gerade die Kommentare auf Computerbase.de zum Thema Kabel Deutschland, filesharing und one-click-hoster wie auch zum Urheberrecht und Co. Mir wird einfach nur schwindelig.
Wir werden immer mehr gegängelt, wie es den Herren da oben gefällt. Selbstzensur und Obacht, do-it-yourself-blockwart, was auch immer. Das ist die sogenannte Freiheit, die Einschränkung der Glückseligkeit des Volkes, bzw. der Menschheit.
Juni 14th, 2012 at 21:49
“Künftig werde ich es also bei Anmerkungen belassen, wo ich bislang fair zitiert und verlinkt habe.”
\footnote{ Quelle ist der Redaktion bekannt. Nachfragen werden vertraulich behandelt. }
Juni 14th, 2012 at 21:55
@Presto: Man kann verschlüsseln, Benutzergruppen einrichten, Server mit vpn-Zugängen versehen und in einem letzten Schritt wieder das 56k Modem auspacken. Hat damals sogar Spass gemacht die Mailbox-Software unter DOS einzurichten. Zugänge gab’s nur nach Empfehlung, Antrag oder Gesichtskontrolle. Inzwischen gibt’s halt http-Server.
“Einschränkung der Glücksseeligkeit”
Bedenke: Früher war alles besser. Sogar die Zukunft.
Juni 14th, 2012 at 21:57
@reinplatzer, du hast mich soeben zitiert.
Juni 14th, 2012 at 22:03
@klaus. Wo kein Gansfuß da kein Zit. :-P
Juni 14th, 2012 at 22:11
@Klaus, Reinplatzer: Wie groß ist der Anteil unserer Kommunikation, die wir übernommen haben? Was schätzt ihr? Ich denke mal, daß ein Durchschnittsbürger mit seinem geringen Wortschatz gemessen an dem Goethes einfach 80-95% nachplappert. Wie viele Leute bringen in der Informationsgesellschaft überhaupt noch etwas neues auf den Weg, daß nicht hauptsächlich auf der Kombination vorhandenen Wissens fußt?
Ich glaube, die Luft würde sehr dünn, beschäftigte man sich ernsthaft damit. Und damit meine ich nicht nur für die Journalisten. Was genau ist die Leistung eines Sloterdijk? Liefert er nicht bereits die Sekundär- und Tertiärliteratur für den interessierten Laien? Was hätte er ohne diejenigen gemacht, deren Erkenntnisse er verwoben hat? Je weiter wir uns der Gegenwart nähern, desto mehr Leute partizipierten am Bestehenden. Das angehobenen Mittelmaß relativiert dann aber die Peaks. Eben die Ausreißer, die früher geniales schafften. Ich bin doof, kann aber Google “bedienen”.
Juni 14th, 2012 at 22:18
ich habe übrigens vor jahrzehnten in meiner diss. gegen einen konkurrenten, der jeden gedanken von x und y auf das denken von z zurückführte, geschrieben: es gäbe gedanken, auf die könne man auch selber kommen, einfach weil sie in der luft liegen.
Juni 14th, 2012 at 22:19
@r@iner: “Was genau ist die Leistung eines Sloterdijk?”
190kg Lebendgewicht?
Ich schätze, der Sinn ist schlicht die Maulkorbfunktion gegen unangenehme Systemkritik. Dass man damit gleich eine Brandrodung in Kauf nimmt, was soll’s …
Juni 14th, 2012 at 22:23
@Reinplatzer: Ich wollte jetzt gar nicht auf dem speziell herumhacken. Mir erscheint dieses ewige Abgrenzen um hier und da noch einen Euro mehr zu behalten einfach derart bescheuert, daß ich wirklich hoffe, den Zusammenbruch dieses ewigen Gegeneinanders zu Lebzeiten noch erleben zu dürfen.
Außerdem wird Leistung in Watt gemessen und nicht in Kilogramm. Na gut, das Kilogramm steckt schon mit drin, denn W=kg*m^2/s^3. Das bedeutet, daß viel Kilo und viel Größe gut sind. Aber wehe, wenn man langsam ist. Das schmälert dann die Leistung gewaltig, da zur dritten Potenz erhoben. Al Dimeola bringt da einiges mehr trotz halber Körpermasse.
@Klaus #10: Ja, manchmal ist die Zeit reif für Erkenntnissprünge. Da kamen dann Leute aus verschiedenen Kontinenten innerhalb kurzer Zeit auf die gleichen Ideen. Ist das nicht die Story vom hundertsten Affen?
Juni 14th, 2012 at 22:37
@R@iner #12
Das Netz wird damit halt ein Stück mehr zum reinen Kommerz-Boulevard, einer bewehrten, virtuellen Litfaßsäule des gewerblichen Infotainments.
Ganz ehrlich? – Mich wundert’s nicht.
P.S.: Ich meinte damit mehr: Sich 190kg anzueignen ist ja auch ‘ne Lebensleistung.
Juni 14th, 2012 at 23:02
Leses grad erst jetzt. Teofilo Stevenson is tot, `s war ein grosser ein ganz grosser.
Juni 14th, 2012 at 23:45
Meine Lieblingsbriefmarke des Monats.
Juni 14th, 2012 at 23:48
Nr. 4 erwähnt “Glückseligkeit des Volkes”, jetzt können wir endlich sagen: “Gauckseligkeit”….
Samisdat, vel similiter.
Oh well, back to the future.
Juni 14th, 2012 at 23:53
@ 6 R@iner:
Schon klar, nutze VPN`s und / oder habe TOR mal ausprobiert. POP3, IMAP sind aber eine Qual, weil die Gegenseite servermäßig keinen Response gibt. Nicht nur ein Linux Problem, WIN mag das auch nicht so, obwohl ich da weniger mache.
Aber, es ist wie immer: Selbstzensur wird daher erzeugt. Man zwingt einen User zur Zensur.
Ich denke an die Abhängigkeiten, die wir Menschen uns eigentlich selber geschaffen haben -oft durch Neugier und wegen des Luxus.
Zum Einen sind wir vernetzt, sprich, wir kommunizieren und tauschen echtzeitmäßig aus, zum Anderen sind da Begehrlichkeiten, welche die “andere Seite” gerne haben will, weil sie kritische Berichte und Revolutions fürchtet. Unruhe im Volk war immer schon schlecht gewesen, siehe Geschichte.
Die von flatter erwähnten Zollhäuschen sind mehr denn je präsent. Egal wo, du bist zum Zahlen verdammt. Siehe aktuelle Abmahndebatten. Warum Überfluss reduzieren, wenn der Abfall von Entsorgern beseitigt werden kann, weil daran wiederum Arbeitsplätze hängen und auch Steuern?
Ich zitiere gerne, aber wenn ich an die Sache mit den Liedern in Kindergärten und Schulen denke, die GEMA Schei#e wie bei Youtube, dann wird mir klar, es geht nicht nur um Geld sondern um Einschränkungen hinsichtlich der Freiheit des Einzelnen und das wird verwischt mit dieser Urheberrechts-verklausulierungs-abmahn-wurschtelei.
Verwirrungen sollen Unsicherheiten schaffen, damit Ängste immer präsent sind. Aber Ängste fördern nicht die Zukunft, sie reduzieren. Angehangen die Euro Mischpoke und weitere, beliebige Themen, welche gerne auch zur Einschüchterung des Bürgers, auch ausserhalb der EU, von großem Nutzen sind. Warum nur? Warum sind die kritischen Bürger auf einmal der Feind? Von China lernen – heißt das siegen lernen? Den Kohl hatte ich schon vergessen. Ich brandmarke mich derzeit als Wutbürger.
Juni 14th, 2012 at 23:54
Tja so läuft das, wenn der unbedachte technische Fortschritt dem Pöbel plötzlich Produktionsmittel in die Hände fallen und das kommerzielle Establishment von Verlagen und Entertainmentindustrie irgendwann drauf kommt, dass dieser Umstand ihre Geschaftsmodelle gefährdet. Allerdings besteht kein Grund zur Panik, denn mit absurden Verboten und einem gesunden Abmahnwesen lässt sich das alles in den Griff kriegen -zumindest scheint man das zu glauben.
Als vor vielen Jahren sogenannte “Piratensender” anfingen, den öffentlichen Äther zu bevölkern, schaffte man es auch, sie von der Bildfläche verschwinden zu lassen, damit der private Rundfunk in die richtigen (Verlags)-Hände kommt und die Anarchie nicht ausbricht.
In diesem Fall möchten die Verlage wohl nicht, dass in Blogs und sozialen Medien auf sie verwiesen wird. Ich wünsche dann schon mal viel Spaß beim Verhandeln mit den Werbepartnern, wenn die Klicks bei den kommerziellen Medien in den Keller gehen und die Reichweite wegen fehlender Verlinkung drastisch zurückgeht.
Viele Verlage haben den Versuch gemacht, mit Bezahlinhalten Geld zu verdienen und das aus kapitalistischer Sicht frevelhafte “Umsonst-Internet” auszuschließen und sind damit allesamt kläglich gescheitert. Jetzt versucht man mit einem “Leistungsschutzrecht” (Sinn für Ironie haben sie ja ,-)) wieder eine Schranke aufzubauen.
Der Geist geht aber nicht wieder in die Flasche und wenn die Sache Geld kostet lernt auch die Contentmafia dazu und wer weiß: Vielleicht verstehen die sogar irgendwann das Internet.
Juni 14th, 2012 at 23:58
Die sind Hacke. Ich habe das ja beobachtet: Wenn ich mal gnädigerweise von einer Zeitung verlinkt wurde, war die Ausbeute mager. Von der FR z.b. 2 mal, dabei so um die 60 Besucher hier. Wenn ich verlinke, geht da weitaus mehr raus, das können schon mal ein paar Hundert sein. Dafür muss ich dann also zahlen? Nur, wenn ich deren Drogen dafür kriege.
Juni 15th, 2012 at 00:06
C. Alternativen:
keine
HAHAHAHAHA HAHAHAHAHAHA. -,- surprize surprize!!!1
dann erfinden wir halt einfach eine kunstsprache oder schreiben rückwärst Dx ODER DAS VOLK REDET EINFACH SO WIE IHM DER SCHNABEL GEWACHSEN IST WEIL ER DER SOUVERÄN IST UND NICHT IRGENDWELCHE REICHEN ARSCHLÖCHER!!!
netile netreireneged red lettüb rhi eink sni ella lam hcue tkcif
pardon, musste so raus GENAU SO!!
Juni 15th, 2012 at 00:39
Toller Artikel, der auf den Versuch der Knebelung des Internets hinweist.
Bemerkenswerter Weise scheint das Interesse an diesem Thema in den etablierten Medien eher gering zu sein. Da wird zur Zeit “Allah ist groß, aber Dallas ist größer” mehr Bedeutung zugemessen.
https://www.welt.de/fernsehen/article106595184/Allah-ist-gross-aber-Dallas-ist-groesser.html
Auf mich wirkt das fast so als ob versucht wird, das Thema in den Hinterzimmern unserer Gesellschaft auszuhandeln mit möglichst hoher Beteiligung von linientreuen “Experten”.
Juni 15th, 2012 at 01:35
Bereits im Juni 2011 erschien in der Schriftenreihe des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) eine Untersuchung (pdf) zum Leistungsschutzrecht aus ökonomischer und ordnungspolitischer Perspektive.
Die Untersuchung kommt zu dem Fazit: “Somit befördert ein Leistungsschutzrecht gerade nicht eine Vielfalt der Presse, sondern bestärkt tendenziell die Ausrichtung anhand des Mainstreams.”
So eine Mainstream-Fresse in Zeiten demokratischen Abbaus ist schon ‘ne dolle Sache, was?
Juni 15th, 2012 at 05:58
“Der Haupteffekt aber wird der sein, dass man sich unsicher fühlt, wenn man im Netz noch öffentlich debattiert. Viele werden latenten Druck verspüren, zweimal nachdenken, ehe sie sich äußern und vielleicht auch einmal schweigen”
ich denke das dürfte die absicht sein,die hinter diesem gesetz steht. maulkorb für blogger etc.
Juni 15th, 2012 at 06:57
Auf mich wirkt das fast so als ob versucht wird, das Thema in den Hinterzimmern unserer Gesellschaft auszuhandeln mit möglichst hoher Beteiligung von linientreuen “Experten”.
Normalzustand seit langer Zeit. Sch…, ein Zitat… Aber nicht nur das, ‘wir’ haben EM, und dann kümmt noch Olympia, oder! Michel glotzt in 40 Zoll, merkt gar nicht, wie er derweil an den Stuhl gefesselt wird. Am liebsten möchte er ja sowieso nicht mehr aufstehen…
Juni 15th, 2012 at 07:21
1. langlode44 14: Könntest ja auch mal erwähnen, dass Margarete Mitscherlich vor wenigen Tagen gestorben ist.
2. So sieht eben repressive Toleranz gegenüber dem Recht auf freie Meinungsäußerung aus.
3. Wenn das durchkommt, könne die Nachdenkseiten dicht machen.
Juni 15th, 2012 at 07:29
@altautonomer: Btw.: “uggc://jjj.anpuqraxfrvgra.qr/” sind die Nachdenkseiten.
Juni 15th, 2012 at 08:19
R@iner: Nix verstehn. Bin blöd.
Juni 15th, 2012 at 08:30
@altautonomer: Eine alte Geschichte, die sich “rot13″-Chiffrierung nennt, bei der die Ursprungsbuchstaben durch diejenigen ersetzt werden, die sich 13 Positionen weiter im durchnummerierten Alphabet befinden. Aus A wird N, aus M ein Z, aus N wird A. Es findet also ein Rotation statt.
Pappas Sturmtruppen hatten übrigens ein Verfahren benutzt, bei dem einfach zwei wahlfreie Zuordnungstabellen zur Verschlüsselung nacheinander verwendet wurden. Erst Enigma war dann komplexer.
Wenn die Revolution losgeht, merkt mich bitte für den technischen Support vor. Als Berserker eigne ich mich nicht. Falls ich die Brille verlöre, fiele ich nämlich in das nächste Brunnenloch (+4,5 Dpt.).
Juni 15th, 2012 at 08:34
Ich kann zwar allgemein diesem Leistungsschutzrecht nicht viel abgewinnen und habe auch keine Kenntnisse zum Interpretieren juristischer Texte, aber so larifari finde ich den Referentenentwurf nicht. Der Abschnitt “Zulässig ist die öffentliche Zugänglichmachung von Presseerzeugnissen für nicht gewerbliche Zwecke” klingt doch erstmal in Ordnung.
Ich meine klar, man kann das schwarz sehen, aber laut dieser Passage dürfte es für Blogger und andere nichtkommerzielle Angebote wenig juristische Angriffsfläche geben.
Um ehrlich zu sein finde ich eher den Satz “Journalistische Beiträge sind insbesondere Artikel und Abbildungen, die der Informationsvermittlung, Meinungsbildung oder Unterhaltung dienen” beunruhigend. Also bis auf Karikaturen oder Satire sehe ich keinen Zusammenhang zwischen Journalismus und Unterhaltung. Aber da bin ich wohl selbst schuld, dass meine Definition davon so veraltet ist.
Juni 15th, 2012 at 08:39
@Umdenker: Die Schwierigkeit liegt in der Definition von “gewerblich”. Gehören Micropaymentsysteme dazu oder reicht ein Link auf eine Firma (Werbung)?
Das riecht stark nach Klärung vor den Gerichten.
Juni 15th, 2012 at 08:50
flatter: Vorsorglich schon mal die Gemeinnützigkeit beantragen und Schluss machen mit “gewerblich”, dann sind Spenden auch steuerlich absetzbar. Ha!
Juni 15th, 2012 at 08:52
Was braucht man eigentlich, um eine Partei zu gründen?
Mir gefiel früher der Begriff der Wehrkraftzersetzung gut.
Jetzt sagt bestimmt einer “Spenden”.
Juni 15th, 2012 at 09:06
Sagen zumindest schon mal die Piraten…
Juni 15th, 2012 at 09:08
everything is a remix
Juni 15th, 2012 at 09:17
Die Verlage könnten sich dazu bereit erklären, unter jedem Artikel eine Box zu positionieren, in der man per copy&paste den ihnen genehmen Textanteil mit Überschrift, ein wenig Text und der Referenz herauskopieren kann. Dies schaffte Rechtssicherheit.
Da man aber so etwas einfaches nicht anbietet, muß ich davon ausgehen, daß die geplante Rechtsunsicherheit eher Ziel als Versehen ist.
In einer Gesellschaft, die miteinander weiter kommen will, würde man dies freundlich anbieten und nach einiger Zeit schauen, ob sich das selbst reguliert.
Die Arschkrampen sehen aber nur ihre Pfründe im Holzbereich schwinden und haben es in fast zwanzig Jahren www nicht verstanden, Geschäftsmodelle für das Internet zu entwickeln. Es ist so jämmerlich, wie flatter es beschreibt.
Inzwischen haben 10-jährige bessere Ideen.
Juni 15th, 2012 at 09:20
Mal im Ernst, weil ich davon nix verstehe: Hätte flatter denn die Möglichkeit, sich irgendwie “gemeinnützig” zu stellen um sich vor Abmahnungen zu schützen? Also als Verein oder so? Ist “Schaffung von Gegenöffentlichkeit” ein gemeinnütziger Zweck?
Respekt vor dem Arsch in der Hose, sich davon nicht den Spaß verderben zu lassen, aber Abmahnverfahren stelle ich mir dennoch eher weniger lustig vor. Vor allem auf Dauer, falls der Mist wirklich drauf abzielt, einige mundtot zu machen.
Edit: “flatter” ist hier eher exemplarisch gemeint.
Juni 15th, 2012 at 09:21
@Rainer – das machen viele Verlage zum Teil schon…: “Bei der Verlinkung in der Suche von Google ist dieser Zusatztext noch kürzer, im Schnitt 100 bis 130 Zeichen. Die Texte erzeugt die Suchmaschine, indem sie den Anfang des jeweiligen Presseerzeugnisses kopiert – oder indem sie Zusammenfassungen nutzt, die Verlage den Suchrobotern bewusst zur Verfügung stellen.” (aus dem im Eingangsbeitrag verlinkten ‘Zeit’-Artikel)
Juni 15th, 2012 at 09:25
@Peinhart: Meinst Du, es wird ein outing in der Form geben, daß Verlage detailliert erläutern werden, welches Vorgehen sie planen? Müssen sie in die AGB reinschreiben, was man exakt darf und was nicht?
Du hast aber recht. Der Zeitartikel beinhaltet viele Punkte. Ich hatte gestern nur kurz draufgeschielt.
Juni 15th, 2012 at 09:29
Es ist widerlich wie heuer versucht wird aber auch aus allem Profit zu quetschen und Rechte zu sichern. Was man dazu noch schreiben soll .. ? Keine Ahnung .. vielleicht hätte man den ersten der die Worte Maximierungsstrategie und Profit zusammen benutzt hat erschießen sollen .
…als nächstes können wir wohl auf den Breath-O-Meter warten der uns die Luft in Rechnung stellt. Viellicht hat sich schon einer die Rechte gesichert ;-)
Ansonsten kann man auf Links nach sonstwo verzichten wenn man den ” Weitergeber ” der Information als vertrauenswürdig einschätzen kann ..
..wie R@iner schon sagt .. “Neue Schreiber braucht das Land”
Juni 15th, 2012 at 09:30
Von
RusslandPutin lernen heißt siegen lernen. Lupenreine Schoiße!Juni 15th, 2012 at 09:31
Wenn Google jetzt angemessen reagiert und den Newsdienst in Dumpfland einstellt, wird vielleicht bei einigen Schmierblättern die Luft dünn.
Sicher wird es Abmahnungen geben, aber wer sich in der ganzen Zeit nicht informiert hat und und/oder so dämlich ist, noch auf irgendein Kampfblatt zu verlinken – selber Schuld ;)
Juni 15th, 2012 at 09:36
…falls der Mist wirklich drauf abzielt, einige mundtot zu machen.
Wenn nicht darauf, dann zumindest zu dem Zweck, die ‘öffentliche Meinung’ weiter bzw wieder gezielt zu ‘verarmen’ und der Hoheit der (großen) Verlage zu unterstellen. ‘Gegenöffentlichkeit’ wird ausgeblendet bzw ‘verunmöglicht’, wenn Bezüge zum Mainstream schon vorsichtshalber unterbleiben (müssen). Gerade die Verlinkung als eigentliche Stärke des Internets ist ja wieder im Visier. Dem unseligen Haftungsurteil konnte man noch relativ bequem durch formelhafte Distanzierung vom Inhalt externer Links entgehen, hier dagegen wird’s jetzt richtich haarich…
Juni 15th, 2012 at 09:45
@Rainer
Ja, hast absolut recht. Habe mir jetzt auch den kompletten Zeit Artikel durchgelesen und der ist ziemlich informativ und klingt bei vielen Punkten schlüssig (die haben ja scheinbar doch noch journalistisch wertvolle Texte).
Ich kann mich auch erinnern wie sehr über die Definition von “gewerblich” im Bereich des UrhG debattiert wurde. Da ging die Definition irgendwann sogar soweit, dass selbst eine Verbreitung z.B. eines aktuellen Kinfofilms bei $Verbreitungsmethode als gewerblich galt. Aber nicht weil man damit Kohle gemacht hat, sondern weil es dem Verwerter (angebliche) Verluste beschert und somit als “gewerbliches Ausmass” oder so ähnlich deklariert wurde.
Juni 15th, 2012 at 09:46
@Peinhart: Das meinte ich neulich mit “von hinten her betrachten”. Was Du befütterst, ist eindeutig eine VT. Wie soll man es aber anders sehen? *schulterzuck*
Juni 15th, 2012 at 09:51
@Umdenker: Neue Geschäftsidee: Mit ein paar Anwälten gründen wir eine Webseiten-Zertifizierungsstelle, die (gegen ein geringe Gebühr von jeweils 250 Euro) jährlich ein Logo ausgibt, das darüber informiert, ob eine Seite gewerblich ist oder nicht.
Für die Pilger des Reibach ist doch eigentlich nix zu dumm.
Juni 15th, 2012 at 10:09
last night, kurz vor ein uhr. deutschlandfunks kultursendung fazit. ein bericht über christos plan, ein air package in oberhausen zu installieren. wolfgang volz ließ die sprecherin vom funk zweimal laut betonen, er sei der exklusivfotograf von christo. das ärgerliche daran ist, er ist es erst seit 1972. vorher gab es andere fotografen.
warum hat einer es nötig, der mit christo seit 40 jahren beruflich verheiratet ist, das immer noch betonen zu lassen?
wolfgang volz ist der exklusivfotograf von christo. geh mal einer hin und mache ein foto, es ist sein foto, und trotzdem bekommt er ärger mit volz, denn volz ist der exklusivfotograf von christo.
anschließen kamen die 1-uhr-nachrichten. man hält es kaum aus, es klingt alles so krank.
Juni 15th, 2012 at 10:11
Apropos DLF https://wissen.dradio.de/leistungsschutzrecht-womit-niemand-gerechnet-hat.33.de.html?dram:article_id=209092
Juni 15th, 2012 at 10:42
Der Gesetzentwurf legt in seiner amtlichen Begründung, die Bestandteil der Gesetzgebung ist, ausdrücklich fest, dass Blogger das Leistungsschutzrecht für sich geltend machen können, wenn sie dies wünschen. Es heißt dort wörtlich:
Wenn ein Blog sich als eine redaktionell ausgewählte Sammlung journalistischer Beiträge darstellt, die fortlaufend unter einem Titel erscheint, wird auch ein Blogger durch das neue Leistungsschutzrecht geschützt und ist damit vergütungsberechtigt, wenn andere seinen Blog nutzen.
https://www.presseschauder.de/vier-grunde-warum-blogger-das-leistungsschutzrecht-nicht-furchten-sollten/
Juni 15th, 2012 at 11:11
@Eike
Wenn ad2) des verlinkten Textes zutrifft, machen wir uns vielleicht wirklich etwas viel Gedanken…
Juni 15th, 2012 at 11:14
Wahlbeeinflussung des griechischen Bürgers durch die FTD:
“Αντισταθείτε στo δημαγωγό – Widersteht den Demagogen”
https://www.ftd.de/politik/europa/:wahlempfehlung-antistatheite-sto-dimagogo-widersteht-den-demagogen/70050480.html
Meines Erachtens nach unverschämt !
Juni 15th, 2012 at 11:32
#48: Ich glaube, dieser Springer-
StiefelAngestellte Keese redet Käse. Der relativiert alles so weit weg, daß ich mich fragen muß, warum überhaupt seit einem Jahr der Wunsch nach Gesetzen aufgekommen ist.Wenn wirklich nur die Aggregatoren zahlen sollen, dann hätte man sich auch einfach ins Knie schiessen können.
Hat der überhaupt einen ordentlichen Grundschulabschluß oder warum hält er die anderen für blöd?
Griechenland: Das europa- oder sogar weltweite Linken-Bashing dient zur Vorbereitung für die Antwort auf die Schuld am Reichstagsbrand. Nothing else.
Juni 15th, 2012 at 11:39
@testosteron: Galubst Du wirklich ein Grieche wählt seinen Insolvenzverwalter nach Deutschem Vorbild?:D
Nee, die werden sich tot wählen dürfen…irgendwann Anfang nächsten Jahres wird gar keiner mehr Bock drauf haben, überhaupt noch an die Urne zu gehen, weil schon wieder nix bei rumkommt.
Juni 15th, 2012 at 11:41
@ 49: Das Problem ist in meinen Augen, dass man, selbst wenn man ordentlich zitiert hat, ein Abmahnverfahren an die Backe bekommen kann. Man hätte auch gute Chancen, dieses Verfahren zu gewinnen. Viele werden aber den Aufwand und das eventuelle Risiko scheuen und die Abmahnung bezahlen. Geschäftsmodell Abofallen etc.
Bzw. werden viele gleich von Anfang an die Klappe halten. Übel, übel.
@ 51: Wenn einer so offensiv Rechnungen aufstellt, dass doch quasi alle nur daran verdienen können, glaub ich dem ohnehin kein Wort *rolleyes*
Juni 15th, 2012 at 11:45
@Amike: Du hast das rollende-Augen Problem? Gute Besserung! ;-)
Mitarbeitern dieses Verlags wird jegliche Dialektik vor Arbeitsantritt operativ entfernt oder elektrisch verödet. Genaueres weiß man nicht.
Frau Mop hat heute ja auch Probleme mit den “Äugelein”. Oef, oef, que lac je.
Juni 15th, 2012 at 11:51
Es ist doch so, dass der Gesetzesentwurf nur größeren Organisationen immense Vorteile verschafft.
So können die Verlagshäuser mit rechtlichen Mitteln fortlaufend gegen möglicherweise auch kritische, unbequeme Blogs vorgehen.
Die Gewinner von Gesetzen dieser Art sind immer etablierte Unternehmen, welche auch langjährige Prozesse gut überstehen können.
Die Möglichkeiten des Missbrauchs sind gewaltig und werden mit Sicherheit auch intensiv genutzt werden. Deshalb wird eine Konzentration in den Medien gefördert, die Meinungs- und Pressefreiheit beschädigt.
Die politischen Blogger zitieren im Regelfall nicht die Printpresse, weil sie von den dort formulierten Aussagen begeistert sind, sondern weil sie gerade diese Aussagen bemängeln.
So wie beispielsweise in diesem Blog hier.
Wenn hier zitiert wird “Wir sind Papst”, dann sicherlich nicht, weil der Bildzeitung wieder einmal eine intellektuelle Meisterleistung gelungen ist sondern eher um zu zeigen, wie die Bildzeitung eine idiotische Degeneration von Sprache betreibt.
Das kritische Bloggen wird zum Privatvergnügen.
Wer damit nur irgendwie einen Cent verdienen mag, braucht auf jeden Fall fortlaufend eine teure Rechtsberatung.
Es wird für junge Unternehmen sehr viel schwieriger sich am Markt zu etablieren: Es werden Markteintrittsbarrieren geschaffen.
Bereits heute profitiert von den in Kraft getretenen Gesetzen vor allen Dingen eine juristische Abmahnindustrie: Wenn websites nicht rechtlich einwandfrei deklariert sind, ist mit hohen Strafen zu rechnen. Diese Industrie wird durch das neue Gesetz am meisten gefördert und florieren.
Im Endeffekt wird die Meinungsfreiheit massiv beeinträchtigt und wir sind einer rechtsstaatlich konstruierten Plutokratie wieder einen Schritt näher: Nur wer es sich leisten kann, darf auch zukünftig seine Meinung frei formulieren.
Juni 15th, 2012 at 12:16
@ 54: Ich habe mich in letzter Zeit im privaten Kreis mit politischen Äußerungen sehr zurückgehalten (kannst dir wohl denken, wie das kam). Mir wurde aber bescheinigt, dass man mir dafür umso mehr ansieht (“der missbilligende Blick”), was ich denke. Selber schuld, wenn man in meiner Gegenwart auch unbedingt Tagesschau etc. gucken muss.
Juni 15th, 2012 at 12:31
Amike
Da kannst du die Augen verdrehen so viel du willst, die Schafe lieben ihre taegliche Portion Hirnwaesche und wer da noergelt macht die Spassbremse. Selbstbetrug und alles Supie bis zum Amoklauf..lol
Juni 15th, 2012 at 12:35
So. Und nun verbinden wir noch diese bewusst erzeugte Rechtsunsicherheit mit dem Vorhaben von JM Leutheusser-Schnarrenberger, die Gebühren für Rechtsanwälte deutlich anzuheben und schon wird das ohnehin schon sehr runde Bild noch runder.
Anwälte können mit baldiger Gebührenerhöhung rechnen
Juni 15th, 2012 at 12:37
@Amike: Ach, schalt doch mal ab. Oder ein: C’est la panik…
Und wenn du Manu Chao nicht magst, dann isses auch recht.
@Lutz: Wo habe ich das nur neulich gelesen, daß man mit den Anwälten anfangen sollte, wenn man eine bessere Welt will.
[Edit] Gefunden: ‘Kill the Lawyers,’ A Line Misinterpreted
Published: June 17, 1990, New York Times
In reference to the review of ”Guilty Conscience,” (May 20) Leah D. Frank is inaccurate when she states that when Shakespeare had one of his characters state ”Let’s kill all the lawyers,” it was the corrupt, unethical lawyers he was referring to. Shakespeare’s exact line ”The first thing we do, let’s kill all the lawyers,” was stated by Dick the Butcher in ”Henry VI,” Part II, act IV, Scene II, Line 73. Dick the Butcher was a follower of the rebel Jack Cade, who thought that if he disturbed law and order, he could become king. Shakespeare meant it as a compliment to attorneys and judges who instill justice in society.
Juni 15th, 2012 at 12:58
@Umdenker (29):
“Der Abschnitt “Zulässig ist die öffentliche Zugänglichmachung von Presseerzeugnissen für nicht gewerbliche Zwecke” klingt doch erstmal in Ordnung.”
Einige haben schon darauf hingewiesen, dass “gewerblich” ein weites Feld ist. Ich bin mit meinem Ding hier ganz sicher gewerblich, weil freiberuflicher Autor und darauf angewiesen, dass ich hier ein paar Euro einnehme, sonst muss ich wieder Vollzeit malochen gehen – was mir keine Zeit mehr ließe, das Blog noch entsprechend zu führen. Man muss sich klarmachen, dass Blogs, die gelesen werden, zeitaufwendig sind. Ich muss ja nicht nur zusehen, 5-6 Artikel die Woche zu schreiben, sondern auch Kommentare moderieren. Das kostet meist mehr Zeit als das Schreiben. Ergo: Es sind die Blogs mit einer gewissen Reichweite betroffen, denn auf die Dauer macht das niemand unter Verzicht auf jegliche Einnahmen. Es sei denn, er ist halt Privatier.
Der Gesetzentwurf ist ein leuchtendes Beispiel für die Kapitalisierung aller Lebensbereiche, weil er eben ohne Sinn und letztlich auch zum Nachtei aller Worte in Eigentum umwandelt. Und auch hier muss noch einmal betont werden: Es ist nicht Richtiges im Falschen und keine Weisheit im Irrsinn.
Juni 15th, 2012 at 13:04
UK dreht durch: Totale Überwachung ist angesagt. Da würd ich nur noch verschlüsselt kommunizieren. (via Burks)
Juni 15th, 2012 at 13:05
“Kapitalisierung aller Lebensbereiche”
Vor ein paar Jahren meinte zu einer auf ‘ner Party: “Was, Du bist selbständig? Das merkt man gar nicht, weil die meisten anderen nur noch gucken, ob sie sich irgendwie anschleimen können, um an Aufträge ranzukommen.”
Auch dumm: Die gema macht ja parallel gerade die Discos dicht. Dann müssen die Kiddies wieder mit der Schrumme und ein paar Bierdosen in den Park. Eigentlich auch nicht verkehrt.
Juni 15th, 2012 at 13:09
Ich würde einen Schritt weitergehen und behaupten, es geht um weit mehr als nur Geld. Gerade Nachrichtenartikel, -Videos etc. werden bisweilen ja nach Veröffentlichung noch editiert (bei Tippfehlern o.ä. ja auch völlig in Ordnung), oder auch komplett entfernt. Wenn dann niemand mehr ganze Artikel oder auch nur relevante Teile zitieren kann ohne mit einem Bein im Gefängnis zu stehen, dann ist es doch viel leichter unangenehme Artikel im Nachhinein noch verschwinden zu lassen, und etwaige Behauptungen in Blogartikel als freie Erfindung des Autors zu bezeichnen, was dieser mangels Quelle nur schwer entkräften können wird…
Juni 15th, 2012 at 13:12
@Mephane: Ich denke auch das was du schreibst, geht in Richtung VT. Ich hätte es nämlich früher nicht für möglich gehalten, was heute alles öffentlich abläuft. Die Magie findet ohne allzuviel Aufhebens vor aller Augen statt. Es hapert bei manchen nur an der Interpretation. Vielleicht war das immer schon so und nur ich hab’s “früher” halt auch nicht geblickt.
Juni 15th, 2012 at 13:14
Via fefe: Italien zieht nach und installiert eine Überwachung des Zahlungsverkehrs. Geil, diese Fußball-EM!
Bin mal gespannt, wie die Mafias drauf reagieren oder ob sie das genehmigt haben.
Juni 15th, 2012 at 13:20
Totale Überwachung hat so was Totalitäres…
Juni 15th, 2012 at 13:22
Die griechischen Linken und Lieschen Müller, die schwarz für 80 Euro im Monat putzen geht, sind die Schuldigen an der Euro-Krise.
Die Leute in Euroland sind doch recht duldungsfähig. Was muß passieren, damit mal einer oder besser viele “He, Moment mal” sagen respektive tun? Müssen die Regierungen erst allen ein Röhrchen in jede Körperöffnung stecken? Die Story in Italien erinnert doch sehr an Eltern, die den Inhalt des Sparschweins ihres Kindes täglich nachzählen. Naja, wenn Löhne eh nur eine Art Taschengeld sind, dann ist es wohl egal, weil vor Monatsende sowieso eine satte Null dasteht.
Juni 15th, 2012 at 13:27
Sehr schön: U.a. die FAZ befeuert die Self Fullfilling Prophecy von Griechenlands Zusammenbruch, weil dort eine linke Partei die Wahlen gewinnen könnte. Die seriösen Systemmedien, die sich immer so devot bemüht haben, keine Krisenstimmung aufkommen zu lassen, melden den Alarm, dass ganz Europa sich auf die Katastrophe vorbereitet und die Griechen zum Bank Run ansetzen. Dann können sie auch gleich einmarschieren.
(edit: Schon besser, wenn man das nicht zitieren darf ;-)
Juni 15th, 2012 at 13:27
@ R@iner 59: Danke, ich mag den tatsächlich :)
Und abschalten könnt ich höchstens den Laptop, nen Fernseher hab ich nicht. (Mal schaun, ob sich wieder einer findet, der mir nun meine Bildungsbürgerattitüde vorwirft ^^) Werd ich auch, also abschalten – falls am Wochenende die Welt untergeht, werd ich es am Montag hier nachlesen.
Juni 15th, 2012 at 13:56
gefunden: Zahlungsverkehr, der
vgl. Bordellbesuch, der
Überwachung? Schon Modellprojekte in England haben gezeigt, dass es nicht funktioniert ohne entsprechen bezahltes Personal für die Auswertung und Reaktion einzusetzen, was natürlich nicht passiert. D. h. in Deutschland macht man das evtl. in einer Art Freiwilligenstasi, so wie bei den Laubenpiepern, halt da wo`s wirklich wichtig ist…wenn halt der Knallerbsenstrauch durch den Maschendrahtzaun….Das schöne ist allerdings: In Krisenzeiten werdnewieder vermehrt Waffen abgesetzt. Das schafft Arbeitsplätze. Bei der EM hoffe ich immer noch auf ein Hillsborough, werde aber vermutlich mal wieder enttäuscht. Und wetten, dass die Griechen auch diesmal wieder sagen dürfen: “Nach der Wahl ist vor der Wahl?”
Juni 15th, 2012 at 14:24
ich verstehe die aufregung um das leistungsschutzrecht nicht so richtig. wir alle wissen, dass mm nicht nur nicht neutral informieren, sondern meist auch bestimmte interessen, ( die nicht identisch mit den wählern sind ) verfolgen. wir verlinken so wenig wie möglich und meist nur dort, wo es offensichtliche widersprüche zu früheren artikeln gibt, auf mm. im internet gibt es heute sehr gute uhnd besser qualifizierte artikel, beiträge und analysen von bloggern.( siehe ” feynsinn “)als die mm je zustande bringen. wieso überlegen wir nicht, eine internetzei -tung, mit den seriösen bloggern , a la ” huffington post ” auf basis einer gemeinwirtschaftlichen vereinigung, zu gründen. selbst werbung wäre nicht unmöglich. und schon sind wir auf mm nicht mehr angewiesen, so dies jemals der fall war. wir sind gerne bereit eine ” moderatoren-rolle ” einzunehmen. und ich bin sicher, dieses projekt wäre erfolg – reich. wirtschaftlich, visitors usw. also lasst uns zurückschlagen. und erspart euch kommentare, ob diese kreation nun rechts oder links oder liberal oder whatever sein.je bunter um so besser. und glaubt mir, die mm werden dies nicht besonders goutieren.
suann
Juni 15th, 2012 at 14:36
[...] trotz Leistungsschutzrecht? Ich halte es da mit Ronny: Leben am [...]
Juni 15th, 2012 at 16:07
Die Idee ist ja nun wahrlich nicht neu, aber keiner von uns kann mal eben eine volle redaktionelle Arbeit für lau machen. Wir haben leider keine Milliardärin, die uns das Startup sponsort. Zudem bräuchten wir ja auch Mittel für Nachrichtenagenturen, Korrepondenten etc.. Es ist wesentlich einfacher, mit eigenen Schwerpunkten für sich etwas aufzuziehen als eine gute Redaktion zu bilden. Und vor allem ohne Einsatz finanzieller Mittel.
Juni 15th, 2012 at 16:19
@susann: Und bei der Gelegenheit könntet ihr gleich daran denken, daß es immer noch Leute gibt, die eine horizontale Auflösung von 1024 Bildpunkten auf dem Laptop eingestellt haben. Als ich auf deine Seite schaute, erschrak ich doch sehr. So macht man Zeitung bestimmt nicht.
Du unterschätzt auch die Startkosten für ein vernünftiges cms. WordPress ist relativ schnell, wie man bereits beim Spiegelfechter sieht, am Ende und wenn dann wirklich ein paar hundert Leute gleichzeitig schreibend unterwegs sind, macht die Anwahl der Seiten definitiv keinen Spass mehr.
Die Arbeit des Moderierens unterschätzt Du auch, so glaube ich. Wenn Du alleine am Wochenende den 160.000 Besuchern der Nachdenkseiten das schreiben ermöglichen willst, dann braucht man schon ein paar Leute, welche die Werbung und die Hasstiraden entfernen bzw. nicht freischalten.
Eigentlich finde ich eigentlich alles gut, wie es ist. Die Zentralisierung auf Servern ist keine ursprüngliche Eigenschaft des Internets, wie Du weißt.
Wenn Du auch bloß Kohle ziehen willst, dann bist Du vielleicht einfach nur auf der falschen Seite gelandet.
Ich mein’s nicht böse, halte aber deinen Vorschlag für noch nicht ganz ausgereift.
[Edit] Hatte vor flatter angefangen zu schreiben.
Juni 15th, 2012 at 16:46
flatter 65: Es kommt noch mehr Kontrolle auf uns zu: fefe schreibt heute, dass in Italien nur noch Barbeträge bis 1.000 Euro bezahlt werden dürfen. Darüber hinaus nur noch Buchgeldabwicklung. Bei einer Kfz.-Unfallreparatur (Abholung des Fahrzeugs nur gegen Bares)könnte es bereits eng werden.
Ab August 2012 soll schrittweise auch in Deutschland das Bargeld (nicht, wie von Anarchisten gefordert, das Geld) abgeschafft werden. Statt mit Bargeld soll in Zukunft mit Karten gezahlt werden. Alles soll elektronisch über eine Zahlungskarte oder einer anderen Chipkarte beglichen werden.
Auf diese aberwitzige Idee sind die Banken, Sparkassen und Geschäfte gekommen, weil Bargeld einen hohen Kosten- und Risikofaktor in sich trägt. Auch das Finanzamt betrachtet Bargeld immer mehr skeptisch und spricht sich für die bargeldlose Variante aus.
Hier in Deutschland sind Scheine und Münzen mit Abstand das meistgenutzte Zahlungmittel, ca. 60% aller Umsätze werden damit beglichen. Nach dem Willen der Regierung und der Banken soll sich das (schnell) ändern.
Was hier in der Bevölkerung nur wenig bekannt ist, sind die Richtlinie der Eu-Kommission (2009/110/EG), die am Ende der Umsetzung die Abschaffung des Bargeldes EU-weit vorsieht.
Juni 15th, 2012 at 17:04
[...] Mehr Fragen sowie ein ziemlich verbittertes Resumeé könnt ihr bei flatter selbst lesen: Kuhjournalistenschutzgeldgesetz. [...]
Juni 15th, 2012 at 17:12
@ Altautonomer: Du weißt schon, wes Geist Du da postest bzw. über die Ziele die dahinter stehen Bescheid?
Ich empfehle da mal einen Blick auf Esowatch zu werfen.
Juni 15th, 2012 at 17:20
In der Richtlinie steht nix über die Abschaffung von Bargeld. Richtig ist, daß Barzahlungen zunehmend beschränkt werden.
Vorerst hilft das Kopfkissen. Wird kein Bargeld mehr zum Tausch für Waren angenommen, dann haben wir binnen kurzem Bürgerkrieg, so schätze ich. Nein, davon bin ich 100 prozentig überzeugt.
Juni 15th, 2012 at 17:24
Jep. Die Truther truten auch in dieses Horn. Danke für den Hinweis.
Pionier des kritischen Diskurses ist der Esoteriker Andreas Popp, den ich mit Andi Popp von den Piraten verwechselt habe, die sich übrigens auch mit dem Thema auseinandersetzen wollte, sich aber dafür keine Mehrheit fand.
Also weg mit dem Link. Bitte!
[Done. der säzzer]
Juni 15th, 2012 at 17:31
Mir sind noch zwei Dinge eingefallen.
Zum einen haben die Verlage große Schwierigkeiten sich im Internet zu behaupten und schwer zu kämpfen. Auch die Printauflage der Bildzeitung sinkt kontinuierlich.
Aus diesem Grunde wird schon lange eine Lösung aus der Misere gesucht, denn niemand mag gerne so in die Pleite gehen wie bereits zahlreiche U.S.-Verlagshäuser. Darum ist auch der Chef der Bildzeitung gegenwärtig unterwegs in den USA, um neue Konzepte für bildonline zu recherchieren.
Eine Möglichkeit der Verlagsrettung besteht eben darin, einfach de facto die unliebsame Konkurrenz per Gesetz, Lobbyismus und Korruption zu beseitigen.
Zum anderen gilt als sicher, dass die interne Pressefreiheit bei den Verlagen überhaupt nicht gewährleistet ist.
Dadurch wiegen die Konzentrationseffekte, welche durch das Gesetz ausgelöst werden würden, umso schwerer.
https://www.youtube.com/watch?v=ojlnDsZ-gxM
Die Meinungs- und Pressefreiheit würde insgesamt massiv beschädigt mit der Realisierung des Gesetzes.
Juni 15th, 2012 at 19:51
flatter unter 72 hat völlig recht.
Juni 15th, 2012 at 19:58
OT Einen schönen Rant gibt’s beim “braunen Uhu”: uhupardo -
Scheiss auf eure Kinder, ganz ehrlich!
Merkt man am Titel, dass ich gerade stinksauer bin? Gut! – Dann sehen Sie diesen Artikel bitte als das, was er ist. Keine Bildchen jetzt, keine Berichterstattung im Uhupardo-Sinn sondern nur ein hochpersönlicher Vulkanausbruch. Weil es einfach reicht. Soll sich angesprochen fühlen, wer will, die anderen dürfen weiterblättern.
Gestern sagte ein deutscher Otto Normalverbraucher zu mir: “Es ist schrecklich, was soll denn für meine Kinder noch übrig bleiben, wenn hier alles zusammenbricht?” – Den Rest des Gespräches erspare ich Ihnen als Zitat. Darauf hätte er noch vor ein paar Jahren ein wenig interessiertes Kopfnicken bekommen, doch das ist vorbei. Einer mehr in der langen Reihe derjenigen, der Merkel für die einzig disziplinierte Politikerin in Europa hält. Einer mehr, der davon überzeugt ist, dass Griechenland, Italien, Spanien und die anderen faulen Südländer den perfekt organisierten seriösen deutschen Staat ruinieren wollen. Einer mehr, der rein gar nichts begriffen hat und begreifen will.
Scheiss doch auf eure Kinder, ganz ehrlich! [..]
Meiner Meinung nach momentan das beste deutschsprachige Blog zu den Ereignissen in
UgandaDeutsch-SüdwesteuropaSpanien.Juni 15th, 2012 at 20:19
R@iner
Die Abschaffung des Bargeldes ist der feuchte Traum all dieser totalitären Kontrolletties .. ferngesteuerte Bevölkerung ,mit einem “klick” abgeschnitten von jeglicher Versorgung ..jeder Selbständige der sich mit seinem Finanzamt anlegt kennt die Vorgänge.
Zu beobachten gibt es momentan eine schnelle Zunahme von Freiheitsbeschneidung und Kontrolle gegen die Bevölkerungen .Es ist die Angst der Profiteuere es könnte sich etwas gegen sie verändern denn das wir hier sehen ist fast der gewünschte beiregierte Zustand. Je ungerechter eine Gesellschaft desto stärker bedarf es der Kontrolle und Überwachung um die Herrschaft zu erhalten.
Machterhalt-ausbau Kapitalerhalt-ausbau was bis jetzt erreicht wurde will keiner der ” Eliten mehr abgeben ”
Früher VT heute Realität… hätte einer vor 20 Jahren gesagt
1. jede Amtsstube kann bei deiner Bank Kontoauskunft einholen und bekommt die auch
2. Deine Telefonate werden aufgezeichnet,deine Post gelesen
3. du für einen Hungerlohn gezwungen wirst zu arbeiten
4. Rente der Alten zu einem auf Widerruf gewährtes Gnadenbrot verkommt
5. Nach Gusto verlängern
..hätte man ihm einen 14 tägigen all inklusive Aufenthalt in einer regionalen Nervenheilanstalt empfohlen.
Leute holt euch schon mal Popkorn und Kartoffelchips ..
flatter
UK macht zwar einen auf secure country aber nicht mit der theutschen Gründlichkeit double check and tick the box..CCTV etc.. aber das ist alles teuer,das equipment, das Personal … ich weiß aus sicherer Quelle das die meisten CCTV im Arsch sind oder schlampig bedient bzw ausgewertet werden ..
In Theutschland mit seinen devoten, steht’s im vorauseilenden Gehorsam wissenden opportunen Denunzianten würde dieses System wahrscheinlich in Perfektion betreiben .. ;-)
Juni 15th, 2012 at 20:36
@Lazarus: Dass die gerne das Bargeld abschaffen würden, ist mir klar. Die erwähnte Richtlinie aber enthält nur Hinweise zur Behandlung von elektronischem Geld.
Guck ruhig mal in Ruhe rein.
Vorerst gelten alle diese Regelungen nur, wenn eine der Vertragsparteien bei einem Kauf eine Firma ist. Als Privatmensch darfst Du selbstredend deinen Aston Martin bar bezahlen, wenn Du ihn gebraucht kaufst.
In den usa gilt so etwas ja auch seit Januar, wenn ich mich recht erinnere. (~3000 usd?)
Interessant wäre, wenn der Supermarkt anfinge, z.B. Rabatt auf e-cash Zahlungen zu geben. Dann würde ich auch hellhörig.
Ich behaupte trotzdem: Wer das Bargeld abschafft, startet die Revo. Dumm halt, wenn die Leute dann immer noch nicht wissen, wer äh entbehrlich ist.
Juni 15th, 2012 at 20:43
@R@iner: “Als Privatmensch darfst Du selbstredend deinen Aston Martin bar bezahlen, wenn Du ihn gebraucht kaufst.”
Mach das aber nich über eine nicht näher genannte I Netplatform. Könnt 2 Jahre her sein, da stand das FA
dann beim Käufer und fragte wo er die 10 Riesen für den Oldy her hätte…
Juni 15th, 2012 at 20:45
Ich behaupte trotzdem: Wer das Bargeld abschafft, startet die Revo
Ich bin mir nicht sicher R@iner .. ich hätte seinerzeit bei dem “gläsernen Konto” aber spätestens bei “Hurenbock4″ mit massiven Ausschreitungen gerechnet ..aber du siehst .. solange nicht der eigene Arsch brennt .. NICHTS
Juni 15th, 2012 at 20:59
Wenn da noch einmal einer “brauner Uhu” sagt, schaffe ich euch das Bargeld noch an diesem Wochenende ab!
(Gracias, Rainer)
Juni 15th, 2012 at 21:19
@81/83: Ich bin da ja etwas pingelig, weil ich ja ne Weile bei diesen “Raubrittern” war – und mir bei pauschaler Kritik an allem, was mit Steuererhebung zu tun hat immer die Nähe zu platten FDP-Parolen auffällt. ;) Ein Amt (zumindest deutsche FÄ) hat eben nicht die rechtliche Handhabe, jederzeit Kontoauskünfte einzuholen. Geschweige denn Kontostände…!
Zur kritischen Nachfrage wegen des Oldtimerkaufs (dat war nicht zufällig Urban Priol…?): ;) Wo ist das Problem? Bzw. mal ganz Maoam (“was wollt ihr denn?” – hat die FDP doch Recht?): Wenn Steuerfahnder weil sie in Hessen Banken zu genau begutachten aus dem Dienst gemobbt und psychiatrisiert werden, redet man von der Bananenrepublik. Wenn sie Leute wie Lambsdorf oder Zumwinkel zu Fall bringen, jubelt man. Aber sobald das FA sich erdreistet irgend eine kritische Nachfrage zu stellen, ist man persönlich zutiefst beleidigt…
Mal ganz davon abgesehen dass Freiberufler und Gewerbetreibende im Vergleich zu Lohn(steuer)knechten alleine schon hinsichtlich der Steuererhebung immense Vorteile haben… aber okay, führt zuweit. Aber mir geht dieses pauschale Steuer- und FA-Bashing auf die Nüsse…
Ich persönlich wäre froh, wenn ich im restlichen Jahr noch so viel Geld verdienen würde, dass ich nächstes Jahr ne Steuererklärung einreichen könnte. Stattdessen enteignen mich die Raubritter der Krankenkasse Dank Uschi von der Leiharbeit eingeführter “Versicherungspflicht” (ein “Recht” wäre ja Sozialismus…) jeden Monat mit einer defacto pauschalen Kopfsteuer aus. Selbst bei Nulleinkommen! Es gilt ein fiktives Einkommen! So Fürze gibt es im ach so furchtbaren Steuersystem nicht! Und ich kann die Scheiße ja eben nicht mal steuerlich geltend machen, weil ich eh unter dem Grundfreibetrag liege… soviel nur dazu!
Bargeldverbote wird es hier in D denke ich eh nicht geben…
Juni 15th, 2012 at 21:27
@Dennis82: Nein, nicht Priol, es gibt da das Portal wortfilter.de. Da sollten Online-händler ohnehin gelegentlich reinschauen. Dort hab ich`s auch her.
Knackpunkt dabei war die vom Verkäufer geforderte
Barzahlung, nicht unüblich im Sammlermarkt.
Juni 15th, 2012 at 21:33
@langlode44: Priol hatte ja glaube ich mal ein ähnliches Problem, fiel mir so ein. Jedenfalls: Eben! “Nicht unüblich”. Und grade wegen des hohen Bargeldanteils auch nicht unüblich, dass dort reiche Bonzen sich mit unversteuertem Schwarzgeld nette Spielzeuge kaufen! Dann kann ein FA denke ich auch mal nachfragen, woher die Kohle stammt. Könnte ja häppchenweise aus der Schweiz (am Zoll vorbei, die widerum nichtmal mehr im Wege von Amtshilfe den Finanzämtern Kontrollmitteilungen übersenden dürfen!) heimgebracht worden sein…
Juni 15th, 2012 at 21:40
@uhupardo: Ich dachte immer, das bedeute braun? (Wegen des ‘oso pardo’) Bist Du lieber grau?
Braun ist für mich zuerst ‘ne Farbe und dann erst eine Gesinnung.
@Dennis82: Du hast echt ‘nen Beißreflex. Jeder der mitdenkt, findet Steuern grundsätzlich okay.
@langlode: Aha, kannte die Story nicht.
@Lazarus: Wie lebt es sich eigentlich völlig illusionsfrei?
Juni 15th, 2012 at 21:50
@Dennis82: Es geht um die Datenweitergabe durch die Plattform, das is nich ok, niemals nich.
Was das Steuerzahlen angeht, ich muss auch so 2 – 3 mal im Jahr aufs Zollamt, da entricht ich meine 7 % Einfuhrumsatzsteuer und die Welt is hübsch, das plan ich bei Überseekäufen ein.
Es is das Datenrumgereiche generell, lehne z.B. die
elektronische Gesundheitskarte ab, kann die AOK sich aufn Kopp stellen und Fliegen fang mit die Backen, wer was von mir will soll mich persönlich fragen und nich hintenrum Einkünfte einholen. Es wird schon ne Antwort geben.
Juni 15th, 2012 at 22:00
Meine M. zum Bargeldverbot, langfristig durchaus angedacht, wegen Kontrolle, sollte klar sein.
Nach nem weitgehenden Bankenkrach, unumgäglich !!!, bei gleichzeitiger umfassender Notstandsregelung mit allen Schikanen die man sich vorstellen kann.
Ansonsten Bürgerkrieg, ja R@iner, aber nich gegen den Staat oder so, ne Bargeldlose gegen Bargeldbesitzer…
Juni 15th, 2012 at 22:19
Sehr gut, Rainer, hätte sein können. :-) Es war die Mischung aus einem hoffentlich klugen Uhu und einem hoffentlich schnellen (Ge)pardo.
@ Dennis
“Bargeldverbote wird es hier in D denke ich eh nicht geben…”
Die Erkenntnis kommt bald, gerantiert. Die europäischen Direktiven sind glasklar diesbezüglich. Die entsprechenden Links finden sich hier.
https://uhupardo.wordpress.com/2012/01/17/bargeld-innerhalb-der-eu-wird-jetzt-abgeschafft/
Juni 15th, 2012 at 22:31
@Uhupardo: Nochmal. Ich finde in der Richtlinie nur sehr ausführliche Umgangsregeln für den bargeldlosen Verkehr, aber keinen Hinweis auf die Abschaffung des Bargeldes. Ich gucke auch seit Jahren nach Hinweisen, habe aber noch keine gefunden, welche diesen letzten Schluß in eine terminierte Nähe rücken würden.
Wie ich hier schon an anderer Stelle dargelegt hatte, bezweifle ich, daß man die Hartzler und all diejenigen, die überhaupt nur über die Runden kommen, weil sie ein wenig hinzuverdienen, wirklich derart gegen sich aufbringen möchte.
Ich bekomme es jedenfalls nicht in meinen Kopf.
Das ist wie beim Kaufhausdiebstahl. Ein paar Prozent werden einkalkuliert, denn wer absolute Sicherheit will, darf keine Kunden reinlassen.
p.s.: Y gracias por la aclaración. Entonces me perdonarás.
Juni 15th, 2012 at 22:38
R@iner
@Lazarus: Wie lebt es sich eigentlich völlig illusionsfrei?
The pessimist will be never disappointed.. ;-)
Mittelfristig glaube ich auch nicht an die Abschaffung des Bargeldes ( Mit dem Koffer nach Zürich etc.) aber als langfristiges Ziel ist das mit Sicherheit vorgemerkt .. man will Stück für Stück die totale Kontrolle, schau dir die letzten Jahre an …
Nadie esta enojado con usted ser mi amigo.
Juni 15th, 2012 at 23:06
Rainer, wenn ich alles zusammenzähle, was jetzt einige Seiten brauchen würde, sehe ich den Weg hin zur Abschaffung des Bargelds ganz klar gezeichnet. Immer ein Stück mehr. Nicht nur, aber auch deswegen, weil es der logische Weg ist, denn wirkliche Kontrolle ist nur so zu erreichen.
P.S.: No pasó absolutamente nada. :-)
Juni 15th, 2012 at 23:12
@Uhupardo: Die Tendenz sehe ich ja auch.
Juni 16th, 2012 at 10:03
@R@ainer (89): Ja, hab ich. In 95% der Fälle sag ich aber nix, sondern halte mich zurück. Ab und an muss ich’s aber halt zurechtrücken… ;)
Bezüglich der Bargeldabschaffung – wäre das evtl. aus Systemsicht nicht doch höchst kontraproduktiv, weil viele den Fetisch Geld ja grade mit den bunten Scheinen – und eben nicht mit dem Saldo auf nem Konto verbinden? Den transparenten Geldkoffer anstreben, der einem in den Fernsehshows überreicht wird? Bei den großen Pokerturnieren liegen die Dollarbündel auf dem Final Table… Welche Ursache haben bankruns? Ohne Bargeld – noch schnell den Überweisungsauftrag abgeben…? ;) Ich bin da skeptisch… Wenn das Bargeld fällt, fällt auch das System.
“Verbieten” im eigentlichen Sinne kann man Barzahlung ja eh nicht (würde hier mit Sicherheit auch vor dem BVerfG scheitern). Man kann höchstens steuerliche Abzugsmöglichkeiten einschränken (und das betrifft überwiegend den gewerblichen Bereich) – nur gilt das heute auch schon (bei fehldenen Abrechnungsdokumenten).
Übermäßige Kontrolle im finanziellen Bereich lehne ich auch ab, andererseits bietet das Bargeldsystem nun grade auch Kriminellen (Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Schmuggel, Prostitution, Menschenhandel, Bestechung usw.) gewisse Vorteile. Einem Land wie Griechenland wird ja (sicher nicht ganz zu Unrecht) auch seine lasche Praxis bzgl. der Aufdeckung und Bekämpfung von Steuerdelikten vorgeworfen. Übrigens gibt es auch heute schon recht erfolgreiche (gerichtsfeste) Mittel und Wege, den Fluss von Barmitteln zu rekonstruieren oder zu überwachen. Z. B. wenn Betriebsprüfer in Gastronomiebetrieben feststellen, dass zwar 5 Tonnen Schnitzel eingekauft wurden, aber lt. Buchführung angeblich nur 2 Tonnen verkauft worden sind…
Wenn eine Gesellschaft ein gewisses Maß an (steuerlicher) Gerechtigkeit will, muss man auch mit einem gewissen Maß an wie auch immer gearteter “Kontrolle” leben müssen… Graustufen, nicht schwarz-weiß.
Juni 16th, 2012 at 10:23
+++ Webradio HR3 “…am Gießener Dreieck liegt ein Teppich auf der Fahrbahn !!! ” +++
Kein Witz .. *lol*
Die Teppich Connection schiebt ihre Dealer Ware rum :D
Juni 16th, 2012 at 10:45
@Lazarus: Also manchmal kann ich es ja nicht fassen. Du hockst in einem anderen Land, hörst deutsches Radio, siehst deutsches Fernsehen und schredderst die Schweine zu Sülze nach deutscher Manier.
Man könnte fast denken, Du wärst so eine Art Patriot. Vom kommentieren in deutschen Blogs rede ich dabei nicht.
Ist das nicht anstrengend, die Füße woanders als den Kopf zu haben?
Ist kein Vorwurf, sondern ein wenig Neugier.
Juni 16th, 2012 at 10:49
R@iner
Bis auf die Hausschlachtung geb ich das an meine bessere Hälfte weiter … ;-)
Juni 16th, 2012 at 10:52
Mein Patriotismus beschränkt sich auf meine Hausmacher Wurst,geht sozusagen durch den Magen .. jeder der schon mal die Englischen sausage Spezialitäten genossen hat weiß von was ich rede ;-)..
Der Rest .. die Sat Schüssel Richtung Astra 19,2 und das Webradio ist rein für meine bessere Hälfte .. sowie die hohe Telef. Rechnung *rolleye* :D
Juni 16th, 2012 at 11:01
Nix mit Schuld zuweisen. Wenn Du dauernd am Rechner hängst, telefoniert sie halt. It seems logic to me.
Im Anhalter (Galaxis) steht, daß die englischen Würstchen freudlose, mit Knorpeln gefüllte Röhren wären, die man nur essen würde, wenn man für etwas bestimmtes büßen wolle.
Douglas Adams schrieb: Es hat sich in England eine Überzeugung festgesetzt, wonach ein Sandwich interessant oder ansprechend oder auf irgendeine Weise appetitlich zu gestalten etwas Sündiges ist, das nur Ausländer tun.
»Trocken müssen sie sein«, ist die irgendwo tief im kollektiven Nationalbwußtsein begrabene Vorschrift, »zäh müssen sie sein. Wenn man die Mistkerle unbedingt frisch halten muß, tut man’s, indem man sie einmal die Woche wäscht.«
Und durch das Essen von Sandwiches in Pubs an Samstagmittagen versuchen die Briten dann, für ihre nationalen Sünden zubüßen, egal, welche das auch gewesen sein mögen. Sie sind sich ganz und gar nicht klar darüber, welche Sünden das sind, und sie wollen es auch gar nicht wissen. Aber um welche Sünden es sich auch handelt sie werden reichlich gebüßt durch die Sandwiches, die man sich reinzwingt.
Wenn es noch irgendwas Schlimmeres als die Sandwiches gibt, dann sind es die Würste gleich daneben. Freudlose Röhren voller Knorpel in einem Meer aus irgendwas Heißem und Traurigem, in denen ein Plastikspieß in der Form einer Kochmütze steckt: ein Denkmal, hat man den Eindruck, für irgendeinen Küchenchef, der die Welt haßte und vergessen und allein zwischen seinen Katzen auf einer Hintertreppe in Stepney starb.
Die Würste sind für diejenigen, die wissen, was ihre Sünden sind, und die für etwas Besonderes büßen möchten.
So. Das ist jetzt ein Zitat aus einem Druckwerk. Ich hab’s irgendwo aus dem Web hierher kopiert. Ich weiß weder, wer der Übersetzer war, noch kenne ich den Verlag, der das Buch veröffentlichte.
Wie wäre so etwas zu behandeln?
Juni 16th, 2012 at 11:12
[...] Kuhjournalistenschutzgeldgesetz [...]
Juni 16th, 2012 at 12:22
Iss ein Sandwich und 2 Saussages.
Juni 16th, 2012 at 12:31
Habe die Taste mit dem Fragezeichen mit einem Schraubendreher soeben entfernt.
Juni 16th, 2012 at 12:39
R@iner
In meinem Alter und besonders nach den ganzen Kinder ist es besser am Rechner zu sitzen statt dem anderen Hobby zu frönen :-P
flatter
Iss ein Sandwich und 2 Sausages.
und .. vergiss nicht die Crisp salt & vinegar mit dazwischen zu legen *Bäääääh*
Juni 16th, 2012 at 12:42
@Lazarus: Du schüttest gerade wieder Wasser in Wat.s Mühlen.
Juni 16th, 2012 at 13:06
R@iner
Oh ne .. lass sie mal nach ihrer Fasson ;-)
Ich kann eben nix damit anfangen so wie’s rüber kommt ..muss man auch respektieren.
Juni 16th, 2012 at 15:50
Freundlicher Hinweis auf https://augengeradeaus.net/2012/06/mit-leistungsschutzrecht-kein-wehrbeauftragter-kein-general/.
Aber noch ist die Messe nicht gelesen, in dieser Form wird das entweder nicht durchgehen oder vom Gesetzgeber, dem BVerfG, kassiert. Da werden zu viele Rechte berührt, die Rechtsunsicherheit ist zu groß. Außerdem: Warum sollte sich Google das antun? Im Zweifel sind _ein_ Kanye West und _ein_ Justin Bieber interessanter als die gesamte deutsche Contentmafia zusammen.
Schau’n mer mal.
Juni 16th, 2012 at 17:44
[...] Kuhjournalistenschutzgeldgesetz (Feynsinn / 14.06.2012) [...]
Juni 16th, 2012 at 18:40
Och, wissta was? Eure Armut kotzt mich an!
Juni 16th, 2012 at 22:20
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=14289 [...]
Juni 22nd, 2012 at 15:45
ich weiss ja nicht, ob das nicht zu sehr vt ist, aber ist jemandem schon mal aufgefallen, dass beim speichel onschleim nach jahren, in denen die links nur aus zeichensalat bestanden, mittlerweile auch die überschriften in den links auftauchen?
das machen die noch nicht sehr lange meiner meinung nach. in der ganzen debatte um links in denen die überschrift steht, scheint mir das auffällig.