Ziemlich platt von der Fahrt mit dem Rad, nach der Arbeit noch schnell ein paar zig Kilometer, das ist für den alten Mann nicht mehr so einfach. Ich kann mich heute nicht mehr so konzentrieren, wie ich es gern würde.
Allemal reicht es noch für eine Bemerkung zu den Kochs und Rüttgers, den sogenannten “Konservativen”, die es nicht lassen können, im Trüben zu fischen. Auf der einen Seite nennen sie echte Sozialdemokraten “Kommunisten”, auf der anderen Seite zapfen sie immer wieder an für rechtsradikales Gesindel, dessen Stimmen gut genug sind für die wahren Demokraten.

In Thüringen schwingt sich Bernhard Vogel auf, eine demokratisch gewählte Partei für “Kommunisten” zu erklären, die nicht regieren dürften und garniert seine bornierte Attitüde mit Gewäsch über die guten Christen, die das DDR-Regime bekämpft hätten. Als wüßte er nicht, welche Blockflöten aus CDU und Bauernpartei sich in seiner lieben Kollegenschaft tummeln. Und als wüßte er nicht, daß Altnazis die CDU im Westen maßgeblich mit aufgebaut haben. Furchtbare Menschen wie Globke und Filbinger waren da nur die Spitze des Eisbergs.

Die demokratisch gekämmten Freunde der Diktaturen im In- und Ausland hatten in der CDU/CSU stets eine kuschelige Heimat, ebenso Rechtsradikale und strunzdumme Revanchisten, die als “Vertriebene” oder deren Urenkel Memel und Belt wieder eingemeinden wollen.
Das ist freilich eine Frage bizarrer politischer Haltung. Eine andere ist die der Demagogie, des Spiels mit Assoziationen und Ressentiments. Die Verbindung der Vokabeln “Ausländer” und “kriminell” kommen den Musterdemokraten ebenso leicht über die Lippen wie Neonazis. Zerrbilder und Stereotypen von “denen” jenseits der Grenzen, die nach belieben arbeitsscheu sind, gefährlich oder sonstwie asozial, gehören zum guten Wahlkampfton ebenso wie gnadenlose Maßnahmen gegen jeden, der nicht hierher gehört.

Dieses Kombipräparat ist unmenschlich, undemokratisch und undifferenziert. Menschenrechte, Verständnis für Leid und Not, Wahrheit oder ein Minimum an aufgeklärter Gesinnung bleiben außen vor. Was zählt, ist, daß es wirkt. Was kann man dem schon entgegensetzen?