“Fördern und Fordern” ist das neoliberale Unwort des Jahrzehnts, und wie überall, wo es um Chancen und Gleichheit, um Aufstieg und Abwehr geht, ist das “Fördern” schlicht gelogen. Immer wieder werden Deutschland beschämende Zeugnisse ausgestellt, wenn es um Bildung geht. Diesmal sind es die schnöden Zahlen, die Quantität, das Geld. “Schlanker” Staat ist hier Trumpf, Schmalhans ist Klassenlehrer. Was Deutschland in Bildung investiert, ist europäisches Kellerniveau.

Ausgerechnet die FDP kommt nun mit dem Spruch daher, die Bundesregierung habe “versagt”. Bildung ist aber weitgehend Ländersache, und die Ideologie der Besserverdienenden, die Kettensäge in den öffentlichen Haushalten, ist zuvörderst verantwortlich für die Zustände. Die Idee von Cornelia Pieper, man könne doch die Entwicklungshilfe für China kürzen, um die Steuern zu senken und mehr in Bildung investieren, ist so herzerfrischend dämlich, daß selbst ein manisch verlogener Teenager rot würde im Angesicht einer solch platten Ausrede. In diesem Land gelten Klassen und selbst Leistungskurse mit über 30 Schülern als “normal” – um ein beliebiges Detail des Desasters zu nennen. Hier wird Bildung totgespart, das ist neoliberales Programm.

Was dabei herumkommt, ist oft amüsant. Dings am Montag veranstaltet in Kooperation mit StudiVZ ein sehr überflüssiges Sonntagsfragespielchen. Ausgerechnet die User einer Plattform, deren Umgang mit Daten legendär laissez-faire ist, finden mehrheitlich die “Piraten” ganz doll. Das ist fast so erschütternd wie Sozialdemokraten, die die SPD wählen.