Früher waren Aufrufe vom Künstlern und Schriftstellern ein Korrektiv der Politik. Sie standen meist links vom Mainstream, waren besser informiert als die meisten Bürger, ihre Motive Solidarität und eine demokratische Gesinnung. Was die Blindgänger der empörten “Urheber” anbetrifft, so weht der Wind von der gegenüberliegenden Seite. Sie haben zwar ganz offenbar keine realistische Vorstellung von der aktuellen Entwicklung in Technik und Medien, machen sich keine Mühe, ihre Ansprüche gegen die Zukunft der Bürgerrechte abzuwägen und bringen nicht einmal das Bewusstsein auf, dass die unter Vertrag stehenden Autoren nicht alle sind, die kreativ arbeiten. Eines aber ist für sie unantastbar: Ihr Eigentum. Ganz im Sinne neoliberaler Propaganda nach Art der INSM identifizieren sie dieses obendrein mit “Freiheit”.
Abb.: Antiker Verbrecher – Urheberrechtsverletzer auf frischer Tat
Das Niveau solcher kapitalistischer Manifeste kennen wir aus Talkshows und Kampagnen wie “Sozial ist, was Arbeit schafft”. Für diese Halbgescheiten gilt demnach “Kunst ist, was uns Geld einbringt”. Die angeschlossenen Kampagneros ihrer Verwerter erklären über ihre Verkündungsorgane derweil, warum die Argumente der Gegner alle falsch seien, zum Beispiel, dass die Interessen der Verlage die Interessen der Künstler seien. Lesen die das eigentlich? Sehen sie sich also als Mehrwertproduzenten? Damit könnte ich wenigstens arbeiten. Am Rande bemerkt: Ich habe die FAZ aus den Favoriten geworfen, deren Agitprop in der Sache meinen Verstand beleidigt.
Die Tradition von Aufrufen und Resolutionen von Künstlern war das Einschreiten für Humanität und Fortschritt. Die “Urheber”- Hanswurste machen einen Aufstand ihrer Kasse wegen und um des Erhalts überkommener gesetzlicher Bestimmungen. Überkommen nicht wegen moralischer Ansichten, mit denen ich diese Gierhälse gar nicht konfrontieren möchte. Überkommen schlicht wegen der Unmöglichkeit eines “Weiter so!”.
Freiheit ist Eigentum
Es geht nicht. Der Preis der Kontrolle von ‘Vertriebswegen’ und der Verfolgung Kriminalisierter würde die Gesellschaft fundamental ändern. Sie würden sich wundern, wieviel “Freiheit” da noch übrig bliebe. Es geht nicht – wie naiv! – um die Frage, ob bald allen alles gehört, sondern welche Veränderung man hinnehmen will und welche nicht. Ob man die Zukunft gestalten will oder den Besitzrechten totale Priorität einräumen.
Die da so krakeelen, das sind übrigens die, die drin sind. Deren Verlage uns hier draußen schreiben, dass wir nicht “ins Verlagskonzept passen”. Die hemmungslos – siehe Hegemann – die wirklich freien Autoren abschöpfen, um sich zu bereichern. Die freie Journalisten bis aufs Blut aussaugen und zum Berufswechsel zwingen. Die ihre Leser verachten und immer miesere Qualität servieren, weil diejenigen, die freiwillig zahlen, ihnen in Scharen davon laufen und denen nichts anderes dazu einfällt als Leute rauszuwerfen.
Überall stellen sie ihre Zollhäuschen auf, wollen hier noch etwas abgreifen und dort noch mitkassieren. Alles, was ihnen dabei entgeht, rechnen sie als “Schaden” auf. Derweil wird ihnen dieselbe Legitimität zugebilligt wie allen anderen Halsabschneidern. Was macht man da? Na klar: Eine Anzeigenkampagne. Die Liste der Willigen werde ich mir jedenfalls kopieren. Sollte mir je einer dieser Kapitalkünstler als “Intellektueller” untergejubelt werden, haue ich ihm diese Bankrotterklärung um die Ohren.
Mai 11th, 2012 at 13:33
Ich finde diese Aufrufe sehr sinnvoll. Sie bieten mir überschaubare Listen von Künstlern, die ich in Zukunft meiden werde, wobei mir die meisten bislang sowieso unbekannt waren. Offenbar nichts verpasst.
Mai 11th, 2012 at 13:38
https://www.ndr.de/kultur/protest261.html
Putzig. Finde ich gerade. Auf NDR hat man sich Ähnliches gefragt. Wo bleibt der kritische Intellektuelle?
Mai 11th, 2012 at 13:42
NDR Fernsehen: Kulturjournal
NDR.de
Autor und Journalist Heribert Prantl: “Es gibt keine Ausbildung mehr, die einen Habermas, einen Adorno hervorbringt.” Sozialphilosoph Axel Honneth: “Man sollte das Engagement für Occupy nicht verwechseln mit dem Geschäft, das ich als Philosoph oder als …
Mai 11th, 2012 at 13:43
https://www.ndr.de/kultur/keinwortnirgends101.html
Mai 11th, 2012 at 14:09
Beispiel: Mario Adorf.-
Putzig ist es, dass es immer zu erst die Arrivierten sind, die, die’s geschafft haben.
Ich möchte ‘mal einen Freischaffenden sehen, der mit seinem Erstling rauskommen möchte und der Verlag sagt: Machen wir gerne, aber erst ‘mal hier unterschreiben: Alle Rechte für uns!
Ob der auch so eilfertig solche Aufrufe unterschreibt?
Schämt Euch!!
Mai 11th, 2012 at 14:15
Auch hier ist es verhältnismäßig einfach und zeigt das Unvermögen des Verbrauchers …
Boykott des geistigen Eigentums wäre eine Maßnahme zu der man eben zu bequem oder dumm ist denn es gäbe genug Künste die sich boykottieren ließen wenn man den wollte.
Die Macht des Verbrauchers heißt ” NICHT ” konsumieren !
Mai 11th, 2012 at 15:03
Gibt es bei diesen Unterzeichner überhaupt jemanden, der an einer echten Debatte interessiert ist?
Wenn ja, so könnte der oder die ja auch ab u. an mal hier reinschauen:
https://blog.die-linke.de/digitalelinke/
Mai 11th, 2012 at 15:16
Ich© finde®, wir© sollten(copyright pending) uns® nicht© so* aufregen©.
*Urheberrechtlich ungeklärt.
Mai 11th, 2012 at 15:21
Fakt ist doch Künstler welcher Disziplin auch immer geben ihre Kunst an Verlage,Produzenten etc. um ihre Interessen bestmöglich vertreten zu wissen. Denen war es doch schon ein Dorn im Auge das man in den 70 Platten auf Kassette aufnehmen und weitergeben konnte .. dennjeder Groschen muss rausgeleiert werden ” Gewinnoptimierung ” . wenn ich dann Sätze lese wie :
Das Urheberrecht ermöglicht, dass wir Künstler und Autoren von unserer Arbeit leben können, und schützt uns alle,
Ozzy Osbourne wird auf 100 Millionen Pfund geschätzt .. Rowling ( H.Potter ) 435 Millionen Pfund !
Die Liste lässt sich verlängern .. Arme Künstler
Mai 11th, 2012 at 15:25
@Lazarus09: “Die Macht des Verbrauchers heißt ” NICHT ” konsumieren”
Funktioniert leider nicht, da die Schafherde unmittelbar zurückblökt “dann dürfen wir ja bald gar nichts mehr kaufen!”
Im Übrigen finde ich, das Thema passt ganz gut zu dem vorherigen Artikel hier über die Wissenschaft. Jetzt fährt man halt die Ernte ein, die der bestehende Wissensbetrieb fabriziert. Der moderne Künstler ist eher Geschäftsmann/frau so wie nur derjenige ein Philosoph ist, der viele Bücher verkauft (Precht) oder Gehirnkrätze in schöngeistiger Tarnung verbreitet (Thea Dorn). Wer wirklich ein Künstler ist, dem kann man nur raten, das im Verborgenen zu tun, um nicht mit diesen Gardisten des Eigentums identifiziert zu werden.
Mai 11th, 2012 at 15:36
Maxim
da die Schafherde unmittelbar zurückblökt
Jaa die 90% Idioten .. sie müssten ja nicht für immer verzichten .. Ah es ödest an..
Mai 11th, 2012 at 15:57
#10,
es geht doch nicht darum, was wir kaufen (dürfen), sondern darum, was wir nicht kaufen (müssen). Es wird als Diebstahl betrachtet, wenn ich ein Video mitschneide und die Musi daraus extrahiere. Früher haben wir Platten getauscht und auf den Rekorder kopiert, das hat keine Sau interessiert. Heute passiert nichts anderes, plötzlich ist es Diebstahl.
Es liegt vielleicht daran, dass die digitale Welt auch die Infrastruktur zur totalen Überwachung mitbringt und die Raubmordkopierer besser überwacht und anschließend abgezogen werden können.
Schaden habe ich jedenfalls noch keinen verursacht, denn wenn mich ein Buch oder ein Album interessiert, leihe ich es mir aus oder kaufe es. Wenn mir ein Buch oder eine Scheibe schlicht zu teuer ist, kaufe ich sie sowieso nicht. Ist irgendwie genau dasselbe wie mit den “gefälschten” Markenklamotten etc. RayBan wird niemals auch nur einen Cent von mir bekommen, ganz gleich, ob ich mir ‘n Plagiat in Chinatown kaufe oder nicht.
Mai 11th, 2012 at 16:16
Eine ähnliche Diskussion gab es in den Blogs bereits, nachdem kino.to geschlossen wurde. Movie2k.to hat dazu ein interssantes Statement abgegeben: https://www.movie2k.to/statement.html
Tenor: Es werden weder Arbeitsplätze in der Filmindustrie vernichtet, noch ist die Plattform Ersatz für die qualitativ wesentlich besseren Angebote in den Lichtspieltempeln.
Kritik: Die Kohle, die durch Werbung u. Ä. damit gemacht wird und in die Hände der Granden fließt.
Mai 11th, 2012 at 16:22
“Ozzy Osbourne wird auf 100 Millionen Pfund geschätzt .. Rowling ( H.Potter ) 435 Millionen Pfund !”
Ich habe kein Problem damit, wenn Künstler auch von ihrer Arbeit leben können. Das ist sogar gut und richtig so. Es wird erst geschmacklos, wenn sie soviel bekommen (NICHT verdienen!), dass sie nicht mehr wissen, wohin damit. Aber das bezieht sich nicht nur auf Künstler, sondern das ist mein genereller Ansatz.
Aber am Beispiel eines Künstlers lässt es sich besonders gut demonstrieren, dass dieses Dogma “Leistung = Einkommen” absoluter Unsinn ist. Ein Songwriter schreibt einen Song, der ein Hit wird. Dieser wird x-millionenfach verkauft und der Songwriter wird dadurch Millionär. Was unterscheidet seine Arbeit, seine Leistung, seine Anstrengung von der Arbeit/Leistung/Anstrengung desjenigen, dessen Lied kein Hit wird und der damit nicht einmal die Butter auf dem Brot verdient? Beide sitzen eventuell je zwei Wochen an dem Song. Der eine wird ein Superhit, der andere nicht.
Gleiches gilt doch auch für einen Buchautor. Jemand schreibt ein Buch mit 400 Seiten. Dieses wird durch die Medien hochgepeitscht und macht ihn zum Multi-Millionär. Was davon entspricht seiner eigentlichen Leistung? Warum muss ein Autor mit einem Buch von ebenfalls 400 Seiten, der nicht schon vorher berühmt ist und der auch nicht durch die Medien hochgeschrieben wird, sogar noch Geld beim Verlag auf den Tisch legen, damit sein Buch überhaupt veröffentlicht wird?
Wo ist die Leistung eines ehemaligen GZSZ-”Stars”/eines DSDS-Gewinners, der mit 21 Jahren seine “Biographie” herausbringt und die millionenfach gekauft wird gegenüber einer Biographie eines 70-jährigen ehemaligem Tiefbauarbeiters, den aber niemand kennt und welche deshalb nicht gekauft wird? Steckt in dessen Biographie vermutlich nicht viel mehr Inhaltliches drin als in der des drittklassigen Ex-Sternchens?
Die MehrLEISTUNG eines Autoren-Millionärs gegenüber einem armen Autor ist mit hoher Wahrscheinlichkeit (wenn auch nicht unbedingt immer) gleich Null. Der erfolgreiche Autor soll ruhig auch am Erfolg seines vielverkauften Buches teilhaben. Aber je größer das daraus erzielte Einkommen ist, umso mehr sollte er davon auch abgeben. Denn, unabhängig davon, ob sein Buch nun 1.000 mal oder 1.000.000 mal verkauft wird, seine schriftstellerische Leistungserbringung dürfte höchstwahrscheinlich dadurch nicht steigen.
Fazit: Ein über die Summe aller Einkommensarten steigender Einkommenssteuersatz, welcher irgendwo (diskutabel!) gegen 100 Prozent konvergiert.
Niemand erbringt mit eigenen Händen (oder Kopf) Leistungen für 10 Mio. Geldeinheiten p.a., während Andere für ihre Arbeit nur 5.000 oder 10.000 GE p.a. bekommen. Nicht einmal Einstein wäre so vermessen gewesen (eigentlich eher: unverschämt blöd), so etwas für sich beanspruchen zu wollen. Obwohl er aufgrund seiner Genialität uns alle um “Hochgebirge” überragte.
Mai 11th, 2012 at 16:46
@Lazarus09: Betreff 90%
Schau mal in den diversen Blogs wie den von Herr Stadler oder dem lawblog nach. Da wird dir auch noch klar, dass diese 90%, wenn sie sich dahin verirren, einfach nur die Schlagwörter “Diebstahl geistigen Eigentums”, “Kostenloskulter” etc gedankenlos nach plabbern und sich zu eigen machen. Sie haben nicht verstanden, dass ein vom einem Verwerter initiiertes Schreiben willigen Großgewinnern eines etablierten Systems – auch wenn sie Urheber sind – in den Mund gelegt wurde.
Mai 11th, 2012 at 17:04
Lutz Hausstein
Ich habe kein Problem damit, wenn Künstler auch von ihrer Arbeit leben können.
Habe ich auch nicht allerdings wenn Frau Potter klagen lässt weil jemand etwas ähnliches macht frage ich mich
a: Ob 435 Millionen Pfund der ehemaligen social benefits Empfängerin nicht genug sind ?
b: Nur sie das Recht hat über Zauberer zu schreiben ?
Wie krank sind diese Sorte Künstler ?
Melebert
..tell me about..
Mai 11th, 2012 at 17:20
Da verstellt der persönliche Erfolg eine, wenigstens ansatzweise, objektive Sicht auf die Umstände. Weil es ihnen unter diesen Voraussetzungen natürlich sehr knuffig geht, versuchen sie mit aller Macht, dass es auch so bleibt. Dass sie dabei längst sämtliche Relationen verloren haben, fällt ihnen nicht einmal auf.
Du weißt doch. Das sind dann die, die urplötzlich feststellen, dass sie nun doch mit ihrem Platz in der Gesellschaft zufrieden sind. So, wie sie es vorher nicht waren. Was mit den Anderen passiert, ist ihnen egal.
Mehr sogar noch. Da sie selbst es ja geschafft haben, erklären sie allen, dass man es doch schaffen könne. Man sei ja selbst das beste Beispiel dafür. Als ob nun plötzlich alle einen “Harry Potter” schreiben und damit jeder mal ´ne halbe Milliarde machen könnte.
In Anlehnung an Volker Pispers: Jeder kann einen “Harry Potter” schreiben. Aber nicht alle!
https://www.youtube.com/watch?v=73WSD612B54
Mai 11th, 2012 at 17:24
Ich finde diesen Beitrag etwas blauäugig, denn ich glaube, wer verlangt, ein Künstler solle auf seine Tantiemen verzichten, hat den Kapitalismus nicht begriffen: Alles ist eine Ware, alles hat seinen Preis. Und eben auch die Kunst. Soviel ich weiß, haben es Künstler bis heute nicht gelernt, von der Luft zu leben; selbst Walther von der Vogelweide musste schon zusehen, mit seinen Liedern Geld zu verdienen, um nicht zu verhungern. Dass heute an dem etablierten Künstler noch ein ganzer Rattenschwanz von Profiteuren dranhängt, das steht auf einem anderen Blatt. Und bitte, es soll niemand so tun, als würden nun alle Künstler gigantische Honorare bekommen, die Wahrheit ist, dass man als Künstler zum Verhungern verurteilt ist unter heutigen Bedingungen, sofern man nicht zu den “Leuchttürmen” gehört. Das hat sich seit Lessings Zeiten nicht geändert: “Die Kunst geht nach Brot.” Wer es noch nicht begriffen hat: Wer einem Künstler das Honorar nimmt, geht ihm ans Leben, und nicht nur ans gute, sondern ans Überleben.
Mai 11th, 2012 at 17:32
“Die Liste der Willigen werde ich mir jedenfalls kopieren.”
da werde ich dir folgen und auf die erzeugnisse der dortigen unterzeichner in zukunft verzichten.
Mai 11th, 2012 at 17:34
@ Sylvia
10 Punkte zum Urheberrecht in der digitalen Welt
Mai 11th, 2012 at 17:35
@ Sylvia: “wer verlangt, ein Künstler solle auf seine Tantiemen verzichten” …
Wo steht das? Du argumentiert wie die Industrie und ‘zitierst’ Haltungen, die niemand vertritt.
“Wer einem Künstler das Honorar nimmt, geht ihm ans Leben“. Siehe oben: Wer will das? Und wo gehst du auf den Beitrag ein? Er ist so blauäugig wie du ihn (nicht) gelesen hast. Vielleicht darf ich auch darauf aufmerksam machen, dass ich selbst Autor bin? Und dass die Großverlage, die sich eine Infrastruktur aufgeteilt haben, meine Konkurrenz sind, gegen die ich schlechte Karten habe? Gehen die mir also ans Leben? Wer ist hier “blauäugig”?
Mai 11th, 2012 at 17:38
vermutlich haben nicht wenige der Unterzeichner selbst überhaupt einen blassen Schimmer um was es eigentlich geht
Im Schützengraben der Urheberrechtsdebatte – eine Analyse des Aufrufs “Wir sind die Urheber”
Mai 11th, 2012 at 17:41
Lutz Hausstein
Darum sage ich ja immer wieder, die Leute sind alle mit dem System zufrieden nur mit ihrem Platz darin nicht . Deswegen bekommst du auch nicht mal ansatzweise genug Leute zusammen um etwas zu verändern… weil ja jeder Millionär werden kann und will,komplett sinnentleert wie viel besser er essen trinken fahren wohnen kann jenseits der Mio..aber was red’ ich .
flatter
…du bist wie mein Zahnarzt,nimmst mir alles aus dem Mund ;-)
Mai 11th, 2012 at 17:44
Wenn ich jetzt die Autobiografie Georg Kreislers zur Hand hätte, würde ich gern zitieren. Kreisler, nach Zeiten in denen selbst die Nahrungsbeschaffung ein Problem war ( Barpianist und Comedian in New York ), zumindest in späteren Jahren etwas sorgenfreier, was seinen Unterhalt angeht, hat betont, daß es zweierlei ist, Kunst um der Kunst willen zu machen, oder damit eine Karriere und Profit anzustreben ( mit dem ganzen Rattenschwanz von Verlegern, Intendanten, Medien u. Politik usw. ), wobei Kunst auf der Strecke bleiben müsse.Ich hab, wie gesagt, seine Worte nicht zur Hand. Glaube aber, er hätte an der Diskussion seine vergrätzte Freude.
Mai 11th, 2012 at 17:45
Lazarus, was denkst Du, warum ich diesen Satz genau so geschrieben habe? Extra wegen Dir. :-))
Mai 11th, 2012 at 17:49
Lutz Hausstein
Da fühle ich mich prompt gebauchpinselt :-D …
Immer widder schee wenn mer Brei um’s Maul krieed ..
Mai 11th, 2012 at 17:50
Was mich zutiefst erstaunt ist, daß offenbar niemand, auch die Unterzeichner des Aufrufs nicht, mit anklagendem Finger auf jene Institutionen zeigen, die schon seit Jahrhunderten, ja sogar seit Jahrtausenden dem Verbrechen geistigen Diebstahls bewußt Vorschub leisten, ja dieses Verbrechen oft erst ermöglicht haben. Es sind jene Institutionen, die Bücher allein zu dem Zweck erwerben, um sie anderen Menschen kostenlos oder für einen geringen Obulus zur geistigen Kopie überlassen (sogenanntes Lesen). Es ist leider auch so, daß diese Institutionen in ihrem verbrecherischen Tun keiner Einschränkung unterliegen, sondern im Gegenteil für sich in Anspruch nehmen, kulturelle Leistungen zu erbringen. Schlimmer noch: Staaten, Länder, Kommunen gar unterstützen dieses frevlerische Tun durch üppige Zuwendungen. Und wenn hin und wieder die Feuer der Hölle dieser verbrecherischen Dreistigkeit Einhalt zu gebieten versucht (wie zuletzt bei der Anna-Amalia-Bibliothek), dann erhebt sich groß Geschrei und Spenden werden gesammelt, damit diese kriminellen Orte alsbald wieder ihr schändliches Tun in neuem Glanze fortsetzen können. Daher meine Forderung: Stürmt die Bibliotheken! Setzt den rote Hahn auf diese Stätten fortgesetzten frevlerischen Handelns. Es darf keine rechtsfreien Räume geben. Es darf keine rechtsferne Räume geben. Sperrt sie ein, die sogenannten Bibliothekare. Reißt ihnen ihre kulturbeflissene Maske herunter! Auch sie sind nur Hehler des geistigen Eigentums!
Mai 11th, 2012 at 17:55
Gern gescheh´n. :-)
So, jetzt geht´s on the Highway. To friends, not to Hell.
Mai 11th, 2012 at 17:57
Lutz Hausstein
ride free und ne’ Schrott und Bullenfrei Zeit ;-)
666
Mai 11th, 2012 at 18:07
@Alphonse: Nein! So etwas gibt es? Ich bin schockiert.
Ich rufe alle Bürger auf, mit Fackeln zu diesen Stätten der Schande zu ziehen, sie niederzubrennen und die Verbrecher, welche sie errichtet haben, dem Richtbeil zuzuführen!
Mai 11th, 2012 at 18:13
Btw: fefe hat heute ein paar interessante Links zum Thema.
Mai 11th, 2012 at 18:29
GEMA – Scheiße – Braun – Nationalsozialisten …. so schließt sich der Kreis,wer sagt’s denn ..
Mai 11th, 2012 at 18:50
[Völlig OT und hier nicht wirklich nachvollziehbar plaziert – der Säzzer:]
Wie verbrecherisch Hayek und sein neoliberales Pack sind
“Phänomen Frankreich! Seit Jahrzehnten leistet sich dieses Land eine Wirtschaft, die nach den gängigen Gesetzen der Ökonomie einfach nicht funktionieren dürfte. Nicht nur wegen der cholesterinreichen Mittagspausen. Sondern auch wegen der weltweiten Spitzenposition bei den Urlaubstagen, der lächendeckenden 35-Stunden-Woche und dem frühen effektiven Rentenbeginn (gut zwei Jahre eher als in Deutschland). Hinzu kommen noch der strenge Kündigungsschutz und der überbordende öffentliche Dienst: 56,6 Prozent der französischen Wirtschaftsleistung fließen durch die Hand des Staates, ein Rekordwert unter den Industriestaaten. In Deutschland sind es rund zehn Prozentpunkte weniger.”
Leben wie Hollande in Frankreich
Von Christian Rickens
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/fran-ois-hollandes-wirtschaftspoltik-in-der-franzoesischen-tradition-a-832276.html
Mai 11th, 2012 at 18:59
@Lazarus09 (09;-)
Die Liste lässt sich verlängern .. Arme Künstler
Ich versuche es mal so zu sehen. Bei den Künstlern gibt es eine Ober-Mittel-Unterschicht.(Wenn ich mir diese krummen Klassifizierungen mal erlauben darf, – ich hasse es eigentlich) Aber es gibt wenig reiche, – mäßig davon leben könnende, – und viele, viele, viele bettelarme Künstler. Tatsächlich kann man die Geschichte nicht ganz quantitativ, aber doch annähernd parallelisieren. Und das ist der Witz dabei. Künstler glauben immer noch, dass sie gesellschaftskritisch sind. (Der intellektuelle Weihrauch von dunnemals, – weht hier noch nach) Das machen sie, – indem sie die Gesellschaft parallel nach leben. Die Kunst selber, – schläft, – friedlich, – dämmernd, -und träumt von schöner Politik.
Übrigens interessant auch, – so das Verkaufsgebahren und Marketing so mancher ( wenn nicht alle ) mittelständischer Künstler anzuschauen. Das ist wie Westerwelle mit dem Pinsel. (Keine krummen Gedanken bitte)
Mai 11th, 2012 at 19:08
Sinngemäß aus dem Hause Monty python :” Was? Da stellen irgendwelche Leute kleine Filme von uns ins Netz und verdienen KEIN Geld damit. Dann machen wir das jetzt auch!”
Aus nem älteren Interwiew, war zumindest mal auf der
Tube.
Mai 11th, 2012 at 19:08
@ flatter 31,
danke, – Fazit aus einem der fefe links
“Das digitale Urheberrecht steht am Abgrund – es wird höchste Zeit, endlich die Ziele für eine Modernisierung des Urheberrechts neu zu formulieren und auf dieser Grundlage ein zeitgemäßes Rechtssystem zu entwickeln, das die Rechte der Künstler stärkt und der ganzen Gesellschaft dient.”
https://www.freitag.de/kultur/1219-schneiden-wir-den-kuchen-neu-an
Mai 11th, 2012 at 20:09
“Korrektiv der Politik”? VTler hätten da vllt eine andere Meinung ;)
Und wo wir gerade bei der Relativierung von “links” und “rechts” sind: Diese Gleichung Eigentum = Freiheit kennt man ja auch von den – hierzulande (noch) unbedeutenden – Libertären, zu denen ja auch Ron Paul gehört, der für manche schon der heimliche Favorit für das Weiße Haus ist.
Und wer weiß, vllt schwappt da dann was rüber. Spekulation ich weiß…
Und der Rest? Gekauft und geBILDet; die “Elite” hockt auf ihren “Rechten” wie Onkel Dagobert auf seinem Speicher und fahren schwere Geschütze auf.
Ich hab echt überhaupt keine Idee, WO DAS hinführt, schlägt dann Meinungs- und Redefreiheit die Eigentumsrechte oder umgekehrt??
Mai 11th, 2012 at 20:23
Zum Thema Kunst, Kultur und Kommerz:
Dass die selbsterklärten “Künstler” einen Aufstand wegen ihrer Kasse proben, wie im Artikel erwähnt, ist doch keine Wunder. Schließlich sind das keine Kulturschaffende, im eigentlichen Sinne, sondern zur Zeit allerhöchstens Kommerzschaffende.
Die Begründung ist einfach wie einleuchtend:
Der Begriff Kunst ist eng mit der Kultur verbunden (siehe Wikikpedia:Kunst).
Kultur ist jedoch etwas was alle Menschen, die zu dieser Kultur gehören gemeinsam nutzen können. Kommerz wird durch Gesetze nur einem (zahlenden) Teil der Bevölkerung zugänglich gemacht.
Mit anderen Worten Harry Potter, Modonna, Lady Gaga oder Mario Adorf sind keine Kulturgüter. Sie sind es nie gewesen.
Eigentlich sollte ich über solche kommerzielle Produkte sagen: Sie sind noch keine Kulturgüter.
Die Folge des Urheberrechts in seiner jetzigen Form ist nämlich einleuchtend. Solche kommerziellen Produkte werden erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers – wenn überhaupt – zum Bestandteil unserer Kultur. Bspw. Jules Verne, Hermann Hesse und ähnliche Urheber, die schon länger als 70 Jahre tot sind. Wir haben also eine Kultürlücke von ca. 100 Jahren.
Dass die heutige “Künstler” sich wahrheitswidrig als Kulturschaffende bezeichnen ist also – sofern sie sich auf die Gegenwart beziehen und nicht auf eine Zeit 100 Jahre in der Zukunft – nicht nur eine Lüge, sondern zudem, da es nur ums Geld geht, auch noch Heuchelei.
Die Folge davon ist aber nicht nur der Verlust der Freiheit, wie im Artikel richtig festgestellt – natürlich nur insofern das UrhG immer weiter verschärft wird. Wir werden tatsächlich dadurch gezwungen sein in einer Welt des 19. Jahrhunderts zu denken, weil die Entscheidung zwischen Reichweite und Geld bedeutet, dass uns nur die Kultur des 19. Jahrhunderts wirklich zur Verfügung steht.
Tatsächlich hat diese Entwicklung schon längst in einem erschreckenden Ausmaß statt gefunden. Die Auswirkung kann man laufend beobachten: Kaum jemanden fällt z. B. auf, daß solche Sender wie RTL bzw. Editionen wie BILD – ich weigere mich so ein Schundblatt als Zeitung anzusehen – den Pranger schon längst wieder eingeführt haben und die Nutzer solcher Medien scheint es nicht zu stören.
Die Menschenrechte sind übrigens erst eine Errungenschaft des 20. Jahrhunderts. Was im übrigen den Rassismus in unserer Blätterlandschaft erklären würde.
Mai 11th, 2012 at 20:54
Benjamin
Ron Paul .. da muss man sich schämen Hesse zu sein. Der Junge steht ganz klar für die Besitzenden und macht sich für Steuererleichterungen für die parasitären “Leister” stark ..
Besitz = Freiheit
Alle anderen sind so “Frei” für einen Hungerlohn 70 Std. ohne soziale Absicherung zu ackern oder in der Gosse zu verrecken ..wegen der “Eigenverantwortung” eben.
Und ja, wir leben in der VT der 80′;-) und irgendwann werden unsere Kinder in unserer VT leben müssen…
Mai 11th, 2012 at 21:02
@Lazarus: “Ron Paul”
Jaja, die guten “R3volution”-Shirts.
OT Für Büchernarren habe ich eine tolle Seite: bookshelfporn.com
Mai 11th, 2012 at 21:13
R@iner
Yeah .. he LOVEs the fat cats ;-)
Bin demnächst drüben in God’s country .. *lol*
Mai 11th, 2012 at 22:41
@#41
mach drüben kein scheiss; meine mutter ist gerade vom schwesternbesuch wieder da & meinte, das totalitäre hätte eine neue qualität erreicht, die sie zu den worten veranlasste: “ich kann da nicht mehr hin. ich liebe meine schwester, aber ich hatte jetzt zum ersten mal *wirklich* die angst, ich käme da nicht mehr raus. ich fahr da nicht mehr hin”…dazu muss man sagen, daß die kleine die letzen 6 jahre jedes jahr ihre schwester in newyork besuchen war, und selber zw. 1962 u 70 dort gelebt hat.
ps. als sedativum spielen se jetzt wohl in der NY-ubahn den ganzen tag klassik. sagt jedenfalls muttern…
Mai 11th, 2012 at 23:06
Bin erst in White Plains NY dann in Cape Coral FL und ich kann bestätigen das es in god’s country immer bekloppter wird aber was soll ich machen .. Verwandte Freunde und Geschäft dort ..
Mai 11th, 2012 at 23:13
@Michael Schneider (38)
Und? Was definierst du jetzt so als Künstler?
(Aber bitte nicht mit wikipedia, über das Niveau sollten wir raus sein)
Und auch bitte nicht die Themen zu selbstgefällig vermischen. Das ist nicht nur kontraproduktiv, sondern direkt widerlegbar. Was schade wäre, denn der Rest ist eigentlich brauchbar. (Pirat – oder?)
Mai 11th, 2012 at 23:38
Der Sturm tobt, Daumendrücken währe angebracht.
Erinnerungen werden wach, August 2010, Füßewaschen bis
zum Knie, muss nich wieder sein…is nich cool…
Mai 12th, 2012 at 00:20
Hochwasser in deiner Gegend ..? Das ist Scheiße …Ich drück’ dir die Daumen..
Mai 12th, 2012 at 08:29
@Michael Schneider #38. >>Zum Thema Kunst, Kultur und Kommerz:
[...] Schließlich sind das [die selbsterklärten 'Künstler'] keine Kulturschaffende, im eigentlichen Sinne, sondern zur Zeit allerhöchstens Kommerzschaffende. [...] Kultur ist jedoch etwas was alle Menschen, die zu dieser Kultur gehören gemeinsam nutzen können.<<
Danke, Michael! Das ist doch mal ein sehr guter Ausgangspunkt für weitere Überlegungen. Nämlich die Frage, um was für eine Kultur es sich da handelt, die sich über den Kommerz konstituiert?
Ich möchte an der Stelle erinnern, dass es sich ja um Märkte handelt: Büchermarkt, Musikmarkt, Unterhaltungsmarkt, i.w.S. auch Modemarkt, Kunstmarkt usw., je nach Kriterien der Zuordnung und Einteilung.
Zum Literaturmarkt gehören bspw. die Agenten, Verlage, Distribution, Rezipienten, Werbung, Bestsellerlisten, Kritiker, Literaturpreise, Zweit-, Drittverwertung usw.
Das ganze Ensemble der Ver-Marktung bestimmt also letztlich, was im Regal des Buchladens vorzufinden ist, was auf Augenhöhe steht und was versteckt im hintersten Winkel. Schließlich auch das, was gar nicht zu finden ist, weil es den Verwertungskriterien an irgendeiner Prüfstelle in der Kette nicht entsprach. Woraus zu wählen ist, ist also schon eine bestimmte Vorauswahl nach Prinzipien des Kommerzes, also Rentabilitätskriterien in der Verwertungskette.
Das Manuskript eines Autors durchläuft also einen Prozess der Rentabilitätsprüfung, mit anderen Worten: Der Marktwert wird ermittelt. Und erst dann, wenn das Manuskript Profit verspricht, wird es zum Buch. Zur Ware. Die Kriterien sind also *nur zum Teil* künstlerische.
Der Markt trifft also eine Vorentscheidung dessen, was uns schmeckt und zwar nach Kriterien des Profits. Und auch, was uns zu schmecken hat, durch Werbung, Bestsellerlisten, der Generierung von “Hypes” usw.
Durch die Allmacht des Marktes verkümmert dadurch aber etwas Grundsätzliches: Die Entwicklung unseres Eigengeschmacks, unseres *Eigensinns* jenseits von Marktkompatibilität.
Der Eigensinn eines Jeden von uns ist in-summa aber eine wesentliche Eigenschaft, die uns erlaubt, Kultur als etwas uns eigenes zu gestalten. Also als etwas Lebendiges, dynamisches, ergebnisoffenes.
Das ist es, was mich an Märkten und ihren Profiteuren so stört: Es verhindert unsere Selbstgestaltung – d.h., unsere Lebendigkeit im Einzelnen und die unserer Kultur im Allgemeinen.
Die Unterzeichner dieser Liste sind daher gar keine Künstler. Es sind Kulturlose und Zerstörer von Kunst.
Mai 12th, 2012 at 10:15
@langlode44 (45)
Hihi Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. Hast recht. Und das von Reinplatzer (47) trifft’s als Denkansatz klasse. Ganz besonders der vorletzte Absatz;
Das ist es, was mich an Märkten und ihren Profiteuren so stört: Es verhindert unsere Selbstgestaltung – d.h., unsere Lebendigkeit im Einzelnen und die unserer Kultur im Allgemeinen.
Die Unterscheidung in künstlerische und Rentabilitätsprüfende Kriterien ist toll. Und die Realität ist heute, dass fast allgemein, letztere übermächtig auch die erste bestimmt.
Aber der letzte Absatz, zerstört dann leider wieder alles. Dass ist einfach schade und auch zu hart.
Mai 12th, 2012 at 10:24
Ich oute mich als Verbrecher und möchte Buße tun bei diversen Autoren und Verlagen. Ich kam auf die wahnwitzig kriminelle Idee, die günstigen Büchersendungstarife der Post für den beinahe kostenlosen Verleih von Büchern an Freunde und Bekannte zu nutzen.
Allerdings hätte ich mir die erhaltenen Exemplare eh nicht gekauft, weil irgendwann die Kohle alle ist…
Scanne ich ein Buch ein und schicke es per Mail an meinen Kumpel, bin ich dann ein digitaler Verbrecher?
P.S.: Was ich damit sagen will: Mir kommt in der Diskussion noch der Ausblick auf die Folgen für uns alle etwas zu kurz. Totale Überwachung, weil digitale Raubmordkopierer angeblich Milliardenschäden verursachen. Das ganze getarnt unter dem Deckmäntelchen der Terrorabwehr (VDS). Die digitale Welt bringt alle notwendige Infrastruktur mit, die diese totale Überwachung ermöglicht.
Das persönliche Wohlerehen einer Frau Potter oder eines Fank Schätzing tangiert mich eher peripher…
Mai 12th, 2012 at 10:31
bin mal die liste durchgegangen (überflogen) und 99,99 % aller “urheber” sind mir unbekannt oder ich ignoriere sie einfach… aber dann: kiefersauer und wallraff!!?
okay, kiefersauer hat seine beste zeit als comiczeichner eigentlich hinter sich, aber wallraff…
interessant wäre so eine art gegenliste, aber dafür wären manche wohl zu “diplomatisch”
p.s.: was haben sich diese urheber (die gar keine rechte idr haben) eigentlich dabei gedacht? nicht viel. hätten sie mal gedacht, dann würden sie mal verlangen, dass die ganzen ungeklärten verbrechen der oberschicht aufgeklärt werden bevor man kleine “raub”kopierer einknastet (oder etwa kiffer u.a.) und die vergewaltigung kleiner kopierer im knast von harten knackis wohl lustig finden *würg*
https://www.youtube.com/watch?v=jddc3S7Oy30 (wer es schon wieder vergessen hatte)
Mai 12th, 2012 at 10:59
@Benjamin
Die haben gar nichts dabei gedacht. Das ist doch das Problem. Wir reden über eine Klientel, die jede Kritikfähigkeit gegenüber marktwirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen verloren hat, – und auch ansonsten das lieber ihren Agenten und Verwaltern des Geschäftlichen übergeben. Aber ihre Popularität ihrem egozentrischen Weltbild gemäß trotzdem einsetzen. Die Gegenliste, – müsste, um es mit Flatters Worten zu beschreiben, geballt und hoch quantiativ von denen “draußen”(C.) kommen. Von denen die “drin” (C.) sind, ist da nichts zu erwarten.
Mai 12th, 2012 at 13:14
Lutz Hausstein meint:
Mai 11th, 2012 at 17:20
“Da verstellt der persönliche Erfolg eine, wenigstens ansatzweise, objektive Sicht auf die Umstände. Weil es ihnen unter diesen Voraussetzungen natürlich sehr knuffig geht, versuchen sie mit aller Macht, dass es auch so bleibt. Dass sie dabei längst sämtliche Relationen verloren haben, fällt ihnen nicht einmal auf.”
Eine interessanter Versuch, dass Funktionieren dieser kapitalistischen Klassengesellschaft auch mal ein wenig psychologisch zu beleuchten.
Der “persönliche Erfolg”…., sind es, neben dem eh von Hause aus privilegierten Besitzbürgertum und deren hohe Staatsbürokratie, nicht auch schon ein wenig über den Durchschnitt bezahlte übertarifliche Löhne, halbwegs anständiges Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Festanstellung, Leiharbeiter als “Schutz & Puffer” für die eigene Arbeitsplatzsicherheit bei Geschäftsrückgang, sind es nicht diese kleinen “persönlichen Erfolge”, die viele kleine schäbige Lohnknechte des Kapitalismus, einschließlich Beamten und Festangestellten z.B. auch im öffentlichen Dienst, sind es nicht auch diese ein wenig sozial noch bevorrechteten Proletarier, oft auch noch “gewerkschaftlich gebunden”, die immer wieder bei jeder Wahl mit Stimmabgabe für eine dieser schäbigen Systemparteien(insbesondere natürlich ESSPÄÄÄÄDEEEE) ein lautes JA zu diesen abscheulichen kapitalistischen Verhältnissen bekunden?
“Persönlicher Erfolg”…auch noch kleinster Arschlöcher im Kapitalismus, seinem Arbeits(Sklaven)markt, und schon wird diese “alternativlos”….., wer dagegen dann noch wagt zu polemisieren, klar.., ein “Spinner”, “Versager”…, “Kennst du etwas Besseres?”….
Mai 12th, 2012 at 13:59
Bakunin
“Persönlicher Erfolg”…auch noch kleinster Arschlöcher im Kapitalismus,
Exact that’s it .. solange das kleine Arschloch noch einen hat auf den es spucken kann ist für es alles in Ordnung und es wählt mit Stolz die Arbeiter-Partei sPD und zahlt seinen Obolus an die kämpferischen Gewerkschaften auf die es nichts kommen lässt.( sorry carlo)
Mai 12th, 2012 at 14:15
Übrigens das selbe bei den wertvollen ” Künstlern ” ,sowie der ” Richtige ” z.B.gesagt hat : Du bist hammägeil du hat hier supää peer-formt (ätzend-kotz) ist die Heulboje ” Künstler ” .
Das heißt die U-Industrie ( Verwerter ) macht sie ihre Künstler selbst was mit Kunst im eigentlichen Sinne nichts zu tun hat kommt doch Kunst von können !
Aber gerade diese Vögel glauben natürlich es läge an ihrer “Kunst” nicht an der Vermarktbarkeit vor dem Hintergrund der Profit-Analyse oder bei den ehrwürdigen “Alten” ( Goetz George etc.)an Vitamin B weil schon die Eltern vor,im und nach dem Krieg eine gewisse Bekanntheit hatten und mit dem damaligen Leister-Regime gut arrangiert hatten.
Wobei die ” Kuenstler ” noch glauben die Verwerterindustrie vertrete nur und einzig ihre Interessen, dabei würde ein Blick in die eigenen Knebelverträge ausreichen sie eines besseren zu belehren … es gibt sicher ausnahmen die auf Grund ihrer Berühmtheit mehr Forderungen stellen können aber auch nur in einem gewissen Umfang ..Wenn sich “unser” Tommy oder Günther morgen nicht mehr tief genug bückt sind sie auch weg ;-) auch da ist der Druck hoch ..
Mai 12th, 2012 at 14:28
Eine interessanter Versuch, dass Funktionieren dieser kapitalistischen Klassengesellschaft auch mal ein wenig psychologisch zu beleuchten.
Vollkommen richtig. Aber wir benötigen Brücken, zwischen Politik und Kunst. Und dies betrifft auch die Nomenklaturen einer psychologischen Betrachtungsweise und ihrer Vermittlung. Ein kleines Beispiel, – die Dinge aus der anderen Ecke zu betrachten. Ich bin grad ein wenig mit dem Thema Erhabenheit gequält. Aber bevor man noch tiefer geht, – nehmen wir einfach mal wikipedia dazu, – und damit auch seinen direkten zeitgemäßen Nutzen. Als grober Umriss, reicht das tatsächlich. Es ist immer noch besser, als diese Hau-mich-tot Empfindung für Erhabenheit in Volkes oder Millionen-Dollar-Kunstmarkt’s Munde. Denn tatsächlich, ist meiner Erfahrung nach, diese Auslegung eines alltäglichen Sprachgebrauches, übertrieben positivistisch gesehen. Gerade das hier beschriebene Einfühlungsvermögen und Verständnis, ist einem Jahrzehnt der Profitgeilheit, Erfogsgedröhns, Verökonomisierung und Marktradikalität zum Opfer gefallen. Theoretisch-, ist ein Mythos zurück geblieben, und praktisch, – lediglich das Große und Überwältigende. Dies, wäre die Art und Weise, nicht nur bei der beschriebenen Klientel, eine ansatzweise “objektive” Sicht auf die Umstände verarbeiten zu können.
Diesbezüglich übrigens Kompliment an flatter, bezüglich der Bildwahl. (Dass der Kerl natürlich nen Bücherwurm nimmt, – war zu erwarten ;-) Aber Spitzweg ist ein tolles Beispiel. Die “stille Würde” einer Größen-, Macht- und Aggressionsfreien Erhabenheit, – gleichzeitig schelmigem und auch mitunter schwer ironischem Blick darauf. Exakt diese zarte verständige Mischung aus Menschenliebe, aber kritischem Blick darauf, die unsereiner so oft vermisst. Die eigentlich generell verloren gegangen ist.
@Bakunin Ich weiß nicht, ob du mich verstehst, – aber wir reden auch über zwei verschiedene Welten und Sprachen.
Mai 12th, 2012 at 21:31
@eb (44)
Erst mal vielen Dank für die konstruktive Kritik. Ich habe tatsächlich einfach geschrieben, was mir gerade durch den Kopf ging.
Meine persönliche Definition von Kunst ist, dass ein Künstler mit seiner Kunst versucht seine Gedanken und Gefühle auf individuelle Art auszudrücken. Wobei ihm seine Kenntnisse und Handwerklichen Fähigkeiten zur Seite stehen.
Ästhetik gehört für mich dabei nicht zum Kunstbegriff.
Im Prinzip bin ich der Ansicht, dass Kunst eine Kommunikationsform wie Sprache ist – nur eben nicht auf Worte begrenzt.
Das bedeutet, dass ein Künstler der versucht dem Massengeschmack zu sehr zu entsprechen – ohne dass es seine persönliche Art und Weise ist sich auszudrücken – in meinen Augen nur noch begrenzt als Künstler anzusehen ist. Das sind dann eher Handwerker.
Ich hatte Wikipedia im übrigen erwähnt, weil Wikipedia sozusagen der Punkt ist, bei dem ich meistens anfange mich zu informieren. Man kann natürlich noch den externen Link folgen und landet dann bei der Definition von der Stanford Encyclopadia of Philosophy.
Dass ich Wikipedia nutze ist bei mir reine Bequemlichkeit. Suchmaschinen nutze ich meistens nur, wenn ich mit meinen Lesezeichen (im Browser) nicht weiterkomme.
Ich bin kein Parteimitglied – bei keiner Partei – aber ich finde einige Ideen der Piraten sehr interessant und überzeugend.
Mai 12th, 2012 at 21:45
Michael Schneider
Was du meinst, ist Kunst von können … davon kann aber kein ” Künstler ” leben denn es geht um Kommerz und da bestimmen andere was verwertbar, was Kunst ist .
Kunst wird am der damit zu erzielenden Rendite gemessen … da liegt der Hund begraben ;-) –> 54
Mai 12th, 2012 at 21:58
@ 56 dem künstler geht es darum, auch ein recht auf broterwerb zu haben …
oder gehst du arbeiten, um es anderen zu erstatten .. ich gebe dir gleich meine kontonummer
Mai 12th, 2012 at 22:04
@Michael Schneider
Ohh, – kein Problem. Wollte dich nicht angreifen, – oder so. Aber wenn ich mir einen blöden Ratschlag erlauben darf.
Im Prinzip bin ich der Ansicht, dass Kunst eine Kommunikationsform wie Sprache ist – nur eben nicht auf Worte begrenzt.
Diesen Satz von dir, sehe ich als eine mehr als sinnvolle Beschreibung um einen Bezug zu erhalten und auch zu vermitteln. Und auch der beste Weg dazu. Ich möchte es aber ein wenig weiter ausführen. Kunst ist nie zum definieren tauglich, – sondern immer nur zur Beschäftigung damit. Sie ist geradezu das Gegenteil einer rationalen Sichtweise. Alles, was außerhalb einer Kommunikation von Wort oder Schrift liegt, ist zudem sowieso, rein praktisch, immer noch im Bereich des Undefinierbaren. Die Vielfalt als solche, lässt schon mal gar keine fixen Grundsatzaussagen zu. Und wir sollten uns dies auch erhalten, anstatt es ständig zu versuchen darüber einzusperren. Die Beschäftigung damit, wird dir übrigens auch zeigen, dass viele der alten großen Meister, durchaus jede Menge Kommerz produziert haben, um überhaupt über die Runden zu kommen. Markt bzw. Handel, – ist und war, innerhalb unserer Sprachräume, vielerorts ein Teil des Kulturverständnisses. Dahinter stecken auch nur Menschen, wie du und ich. Für die Piraten entschuldige ich mich übrigens, ( War mir auch nur so in den Kopf gekommen ;-). Auch ich finde einige Ideen davon sehr interessant, – aber um für Künstler zu entscheiden, sorry, – besitzen sie nicht das nötige Verständnis dafür, haben sich dass aber trotzdem angemaßt. Auf der anderen Seite, reagieren jetzt die erfolgreichen Schläfer in Sachen Zeitgeist darauf, weil sie ihre Pfründe in Gefahr sehen. Das Gros, – hängt also im Moment in der Mitte eingeklemmt, – und kann, – oder will sich nicht damit auseinandersetzen. Und ich bin ein wenig ängstlich, dass eine von zwei Seiten, stellvertretend Entscheidungen herbei führt, die alle an der Sache vorbei gehen.
Mai 12th, 2012 at 22:16
@ 59 ich glaube auch nicht, dass es um einen kunstbegriff und derens beschreibung geht, sondern darum, wo eine anfrage zum recht der nutzung (deiner nutzung) z. b. in deinem blog geht …
Mai 12th, 2012 at 22:28
@stiller leser
Das ist schon formal richtig. Aber beachte dabei, dass alle von Künstlern reden. (Ich hab damit eigentlich nicht angefangen ;-). Und auch die Piraten, haben ununterbrochen von Künstlern geredet. Dabei hatten sie aber Apps und Musik im Kopf. Dass jetzt die Großkopferten beim Wort Künstler empfindlich reagieren, ist eigentlich schon verständlich. Und wenn wir über Urheberrechte reden, dann betrifft das tatsächlich eben auch alle, – oder wir separieren entsprechend dem Nutzen und dem Willen. Durchaus auch eine Möglichkeit. (Ich steh auf Vielfalt)
Mai 12th, 2012 at 22:45
manchmal liegt die feinheit im wort;
dann versuchen wir es eben anders;
es geht also nicht um künstlerrechte; sondern um nutzungsrechte innerhalb eines blogs/homepage; die mir auch gestattet etwas runterzuladen, was nicht gleich rechtlich in abrede gestellt wird und diesbezüglich zu strafen und geldstrafen führt? aber des künstlers broterwerb soll nicht gefährdet sein ..
und darum laufen jetzt alle künstler amok .. weil “ihr” so was in die welt setzt ;) ?
Mai 12th, 2012 at 23:38
Öhhm. – weißt du wie viele Kunstblogs es gibt? Sowohl von bekannten wie auch unbekannten? Und ein Großteil davon, hat sich zur Fairness entschlossen, selbst noch das Zeugs von dem sie leben, zur freien Ansicht anzubieten. War ein Versuch. Wo die ihr Zeugs dann allerdings überall wieder entdecken, – ist einfach unglaublich. Das betrifft aber nicht nur Künstler, – das geht bis zu Medizinern, Diplomanten und, und , und. (Es gibt nicht nur Polit- oder Musikblogs) Von YouTube, fast über 800 digitalen Kunstgalerien, über zwanzig Fotocommunities, unzähligen Kunstmagazinen … will ich erst gar nicht reden. Und das ist nur die Sparte Kunst. Bei vielen, gibt es sogar so etwas wie eine verzweifelte Freude darüber, dass diese Autoren fürs Kunstkapital sich einmischen. Ich kann das nicht gutheißen, – verstehe es aber. Denn bisher war die kleinste Kritik am ultimativen Freezocken, direkt begleitet von einem phantastischen Niedermähen vom Rest der digitalen Ritter. So findet wenigstens mal eine tatsächliche Debatte statt, – wo es nämlich auch eine zweite Seite gibt. Ich wünsche mir jetzt lediglich noch ein Ende der Grabenkampfpolemik, Trollerei (oh-ja), – und dann mal wirklich eine Debatte darüber. Und dazu, gehören eben auch die verschiedenen Motivationen, und, und, und.
Mai 12th, 2012 at 23:55
Öhhm. – weißt du wie viele Kunstblogs es gibt?
deinen z.b. … verzichte auf dein brot – was du hast?! … hände hoch, ich gebe dir meine kontonummer – und falls du überfordert bist, gebe ich auch nur meine nummer, das konto später … weißt du, solche menschen sind wichtig …
Mai 13th, 2012 at 00:02
Was ist los, ist dir jemand auf den Schlips getreten?
Manchmal liegt die Feinheit im Wort.
Mai 13th, 2012 at 00:17
ich wollte dir nur sagen, dass du wichtig bist … –
die feinheit im wort – ist das
Mai 13th, 2012 at 00:21
Hihi. Lass man gut sein.
Hab auch schon Nachtblick, aber der ist genauso unwichtig wie ich ;-)
Guads Nächtle.
Mai 13th, 2012 at 00:24
vom nachtblick zum machtblick, fehlen uns noch ein paar taler .. gute weitsicht .. liebe nacht – ich hoffe, dir wurd was mitgebracht …
Mai 13th, 2012 at 12:52
[...] Feynsinn: Autoren für das Kapital (via [...]