Nie schien es so sinnfrei wie heute. Es gab Wahlen. Immerhin kamen die Erbsenzähler auf ihre Kosten – nicht nur weil sie eh viel zu tun haben, sondern auch, weil sie jetzt zum Beispiel ganz schnell vergessen müssen, was sie jahrelang behauptet haben: Dass eine niedrige Wahlbeteiligung (auch) der Linken nütze. Die ist tatsächlich aus dem Rennen, weil die Piraten die chiceren Outlaws sind und nicht mit der Feindseligkeit der versammelten Medien kämpfen müssen.
Alles ist aber überall in Ordnung. Im Frankreich der zwei Optionen wird es also jetzt ein sogenannter “Sozialist”. Wieviel von seinen Versprechen er halten wird, werden Kenner der europäischen “Sozialdemokratie” ahnen. Die bleierne Kanzlerin hat sich ihm, dem sie zuvor nicht übel genug mitspielen konnte, bereits prophylaktisch an den Hals geworfen. Selbst ein Mühlrad wäre da wohl angenehmer. Die Nachricht aber ist klar: Du darfst auch ein Roter sein, wenn du tust, was meine Freunde sagen.
Zum Davonlaufen, aber wohin?
Ganz zum Davonlaufen ist das, was die Griechen vermutlich erleben werden. Weil immer noch eine schrumpelige Schicht von Gläubigen und selig Verwirrten ein Drittel ausmacht, suchen sich jetzt die alten Kraken ein Zusatzärmchen, um weiter ihre Vettern zu füttern. “Konservative” und Pseudosozialisten hoffen jetzt, zur Rettung des Kapitalismus – in einer seiner korruptesten Varianten – auf Möchtegernsozialisten.
Dass Wahlen nichts verändern, ist die Nachricht, aber es gibt noch eine Schlimmere: Weil nämlich das ganze Pack derer, die in Europa rote Fähnchen über ihren Parteizentralen flattern lassen, das letzte Bollwerk des Kapitalismus sind, sehen Wahlgäubige nur noch den Ausweg nach rechtsaußen. Man möchte die Logik der Wahlarithmetiker beleihen und zu der Aussage kommen: Wer Sozialdemokraten wählt, stärkt die Faschisten.
Beinahe unbegreiflich: Die wirklichen Sozialisten könnten abräumen wie nie, wären sie nur in der Lage, sich auf ihre Ziele zu besinnen. Damit meine ich nicht staatstragende Verräter, denen Karriere schon immer vor Menschlichkeit ging, die nur ein Stück abhaben wollen vom Glück der Schönen und Mächtigen. Ich meine diejenigen, die den Kapitalismus kritisieren, ihn ablehnen und andere Lösungen für die Zukunft der Menschheit haben als die Verwertungskette.
Wer wählt denn sowas?
Sie aber verlieren sich intern in Debatten über den richtigen Marxismus und nach außen in Koalitionen mit dem Kapital. Extremer sollten sie werden und weniger marxistisch. Sagen, was ist und sich dem Falschen verweigern. Vergesst das Geschwafel von der „Regierungsfähigkeit“. Sammelt eure Kräfte und lasst euch nicht korrumpieren. Ich erwarte von der Linken eine Suche nach Lösungen und kein tumbes Mitmachen, das ihnen nicht den geringsten Einfluss beschert.
Nur ein Kurs, der im wahrsten Sinne dagegen hält, kann nützen, denn sonst macht man sich abhängig vom Wohlwollen derer, die alles brauchen können, nur keine Linke. Die sich nicht schämen, ein Staccato der Propaganda zu spielen, um ihre geölten Büttel nach vorn zu bringen. Es gibt immer genug Dumme, denen man nur oft genug eintrichtern muss, dass da einer sympathisch ist, groß und wichtig. Das reicht völlig aus, und wenn er dann noch fesch daherkommt, ist er ‘unser Mann’.
So kreuzdämlich sind sie, dass sie sogar die FDP wählen. Weil Kubicki und Lindner häufiger in den Medien sind als die Kanzlerin und Günther Jauch zusammen. Weil die Taktik aufgeht, einen Tölpel wie Rösler von Parteifreunden anfeinden zu lassen, um selbst als große Nummern dazustehen. Weil sie nicht kapieren, dass produzierte Sympathie für einen Vorturner nichts an der Verkommenheit seines Vereins ändert. Wie muss es um einen Verstand bestellt sein, der auf eine solche Farce hereinfällt?
Mai 6th, 2012 at 23:14
Gefunden:
Kosten-
mit der Feindseligkeiten
Vertwertungskette
Mai 6th, 2012 at 23:33
Jo. Es ist mal wieder sehr traurig… Ich würd’s mir ja im Fernsehen anschauen, aber diese entsetzliche Müdigkeit! Frau Nahles sagt grade, sie habe ordentlich zugelegt… Halt, stop, der Gabriel habe ordentlich zugel…, nein, die sPD ist wohl gemeint. Schnarch, gähn, Koma.
PS.: Wer die zwei bebrillten sPDCDU-Spitzenkandidaten (in Hedwig-Holzbein) voneinander unterscheiden kann, kriegt von mir einen Preis.
Mai 6th, 2012 at 23:40
Gut beobachtet, schön geschrieben, gerade auch was die linke betrifft. Was Hollande angeht, da hofft nicht nur manch franzose ein paar wochen und dann geht die sozialdemokratische verarschung und verachtung des peuple so richtig ab. Dafür wird er gebraucht, für die widerspruchsgeringe durchsetzung der sauereien, auch wenn er dafür sicherlich nicht gewählt wurde und auch wenn ich selbst wider bessere erfahrung, die namen der widerwärtigsten repräsentanten der europäischen sozialdemokratie sind da inzwischen legion, dennoch auf etwas anderes hoffe – was denn sonst? – illusionen mache ich mir da nicht.
Wann wird es wirklich sinnlos? Manchmal bin ich geneigt das handtuch zu werfen und mich “voll” und ganz der oblomowerei hinzugeben – der kopf macht da nur nicht mit, da ist so eine “fehl”funktion, die sich partout nicht beheben lässt.
Mai 6th, 2012 at 23:45
Alternativlose asozialdemokratische A… apprecieren auch allenthalben artig alle aktuellen Aufträge.
Avanti!
Mai 6th, 2012 at 23:55
ihr sprecht wenigstens noch darüber
Mai 7th, 2012 at 00:03
Ich hätte hier eigentlich eine Würdigung der Partei der Nichtwähler erwartet. Die haben nämlich zahlreich in S-H nicht gewählt, auch wenn das offenbar keine der Parteien interessiert, dass sie mehr und mehr ihre repräsentative Legitimation verlieren.
Ich habe mir schon vorgenommen, bei der Bundestagswahl meinen Wahlzettel vor dem reichstag zu verbrennen. Die Partei der Nichtwähler braucht Öffentlichkeit.
Mai 7th, 2012 at 00:03
Solange die Sozialisten von Neoliberallalas in den Parteispitzen angeführt werden, halte ich es mit den Piraten! Die Etablierten sollen sich einnässen! Bei denen hilft nur Schmerz!
Mai 7th, 2012 at 01:39
“Lauft, ihr Narren!”
https://aufzeichnungen-eines-gutmenschen.blogspot.de/2012/04/wenn-wahlen-was-andern-konnten-dann.
Mai 7th, 2012 at 06:58
Es wird schon so kommen, wie du schreibst: Die halbe französische Nation hat ihren Hoffnungsträger, und es wird nur wenige Wochen dauern, dann hat sie ihre Enttäuschung. Nachdem es mit Sarkozy nicht ging, muss wieder die Sozialdemokratie ran – ähnlich wie bei uns – als die CDU sich bis auf die Knochen entblößt hatte, musste der Schröder ran. Überhaupt, mit den “Roten” geht alles viel reibungsloser und gründlicher als mit den “Konservativen”, eine alte Erfahrung seit 1914. Die Franzosen befinden sich in einem Jubeltrauma, dann wird die Enttäuschung um so heftiger, und Le Pen wird bei der nächsten Wahl noch mehr Stimmen erhalten.
Aber nun von der deutschen Linkspartei zu erwarten, sie würde sich endlich aufraffen und ernsthaft den “Eliten” den Kampf ansagen, das wäre wohl zuviel von ihr erhofft. Ihr reicht der verbale Schlagabtausch im Bundestag, und auch dann noch, wenn sie keinen einzigen Antrag gegen die Mauer von rechts durchkriegt, setzt sie weiter auf den Parlamentarismus und das Mitregierenwollen. Mit Marx und Lenin hat diese Partei nun wahrlich nichts im Sinn, man muss sie nicht auffordern, die Finger vom Marxismus zu lassen, das hat sie seit ihrer Gründung 1989 als PDS bereits getan. Auch wenn die ganz rechten Stinker immer das Gegenteil behaupten und dafür Beifall der Manipulierten erhalten.
Ja, es sieht schlecht aus für Vernunft und Menschlichkeit. Im Moment ist kein einziges Licht auszumachen. Und das Kapital triumphiert.
Mai 7th, 2012 at 07:41
Mit der Linken assoziiert der einfache Leut (Singular von Leute) mehr und mehr die arrogante, sich elitär dünkende Parteiprominenz, die er nur noch aus den Talk-Shows kennt. Wenn ich schon den selbstverliebten TV-Wanderpokal Gysi sehe, wird mir jedesmal übel.
Ähnlich habe ich damals die Wandlung der Grünen auf den Parteitagen beobachten können. Nicht die Figuren mit den richtigen linken und radikalen Inhalten wurden nach oben gespült, sondern die, die sich rhetorisch gut verkaufen und so die Basis beeindrucken konnten.
Schon mal jemand Ulla Jelpke (früher autonome Frauenpolitik, KB, GAL Hamburg, heute gegen das Verbot der PKK), Bundestagsmitglied der PDL aus NRW, in einer Talk-Show gesehen?
Ansonsten ist dem flatter-Text nichts hinzuzufügen außer jemand hat Lust, mal auf diese Liste der zu schauen:
https://www.katja-kipping.de/article/559
Schreiner, Nahles, Ute Vogt, Oppermann, Bätzing, Heil, Poß, Wieczorek-Zeul, Müntefering, Lauterbach, Thierse, Wievelspütz und andere “Hoffnungsträger” haben gegen den Antrag zur Abschaffung der Harzt-IV-Sanktionen, also für weitere Schikanen durch die ARGEN und Job-Center gestimmt.
Mai 7th, 2012 at 08:31
Die Reichen sind reich , weil sie ihre Interessen besser vertreten können.
Potentielle FDP – Wähler sind geschlossen zur Wahl gegangen.
Potentielle Linkswähler , INTERESSEN der kleinen Leute, gehen nicht zur Wahl wenn die Steuern für Reiche gesenkt werden sollen.
Sie könnten ja im Lotto gewinnen.
Machen wir uns nichts vor.
Die Linke ist zu intellektuell nicht populistisch genug.
Also genau das GEGENTEIL von dem was ihr die Medien vorwerfen.
Mai 7th, 2012 at 08:32
@altautonomer
Gysi genießt grossen Respekt bei den einfachen Leuten.
Warum hat Le Pen in Frankreich einen so grossen Zulauf.
Wie berichten die Medien über Le Pen und ihr einziges Thema?
Mai 7th, 2012 at 08:43
@jeromin, “… meinen Wahlzettel vor dem reichstag zu verbrennen. Die Partei der Nichtwähler braucht Öffentlichkeit.” Und wenn Du Dich selbst verbrennen würdest, käme die mediale Aufmerksamkeit nicht über den Sack Reis hinaus.
Zum Flatter-Text:”Extremer sollten sie werden und weniger marxistisch.” würde ich das “extremer” unterschreiben, das “weniger marxistisch” allerdings nicht. Denn wo ist die Linke marxistisch? Am Sonntag hatte Gysi (bekennder Antikommunist) bei Jauch keine Sternstunde, eher wirkte er wie ein Vetreter für Balrianprodukte.
Mai 7th, 2012 at 08:59
@13: Gysi ist mit Sicherheit Antistalinist, aber mit genausolcher nicht Antikommunist.
Mai 7th, 2012 at 09:00
Wenn Wahlen etwas ändern würden, dann wären sie verboten… und weil immer mehr Menschen das verstehen, verbieten die Funktioneliten des Kapitals jetzt auch den Protest auf der Straße, siehe “Blockupy Frankfurt”.
Ist mit aber scheißegal ob die das Verbot auch vor Gericht durchsetzen können- ich war auf der M31- Demo und ich werd auch am 19 wieder in Frakfurt auf der Matte stehen.
Mai 7th, 2012 at 09:21
Tja, wenn Wahlen etwas ändern könnten …
Solange in Schulen nur eingetrichtert wird und kritisches denken in logischen Zusammenhängen so ungefördert bleibt, solange wie die Gehirnwäsche der Mainstreammedien funktioniert, solange bleiben die Folgen eines sanktionierten (sprich: gekürzten) Existenzminimums unter der Decke, bleiben Bankster ungeschoren (anders als in Island: https://blog.fefe.de/?ts=b1599eeb) und können ihr Werk weiter treiben. Klares Denken will genauso erlernt werden, wie jedes gute Handwerk.
Wenigstens gibt es noch ein paar Stellen im Web, wo drüber geredet wird, was schief läuft/liegt/fällt.
Mai 7th, 2012 at 09:34
“Money (f.d.p.) talks – bullshit (Die Linke) walks” nie war das deutlicher zu spüren.
Auch Lambsdorff sparte heute morgen im dradio nicht an Deutlichkeit, sinngemäß: “Die Phynanzmärkte (wtf is that?) werden dem ‘Oloonde schon zeigen, wer regiert.”
Mai 7th, 2012 at 09:37
Manche vermuten hier ein Luxusproblem. Die Linke wird zu einem großen Teil nicht deshalb nicht gewählt, weil sie den Leuten nicht links genug wäre! Der Michel hat nämlich deutlich mehr Angst vorm von der Bild & Co. geschürten “Kommunismus” als vorm real existierenden Kapitalismus. Hatte letztens mal wieder ne lustige Debatte mit ner für ein paar Euro ausgebeuteten, ungelernten Putze. Ihr dauerkrankgeschriebener Mann arbeitet seit Jahren schwarz und ist der Ansicht, die SED regiere heute ja das Land. Schwer, dem angesichts von Merkel und Gauck was zu entgegnen… Das Hauptargument der Putze war schon immer, “hauptsache, ich geh arbeiten!”. Wählt auch brav SPD und hetzt ständig über ihre “dummen Arbeitskolleginnen”, die sie als gefühlte “Führungskraft in der Reinigungsbranche” (d. h. sie hat das Handy und nimmt die Anweisungen aus der Zentrale entgegen) ständig vom Amt geschickt bekommt. Alle stinkfaul und unfähig…
Die Werte sind völlig verschoben. Unterhaltet euch doch z. B. mal mit jüngeren, gut situierten SPD-Wählern und lasst die mal beschreiben, was für sie Sozialdemokratie bedeutet. Genau, im Kern: Hartz IV! Und deshalb wählt man sie.
Die Piraten haben nicht das Manko, als Nachnachnachfolgepartei der SED zu gelten; man sieht derzeit, was das prozentual ausmachen kann.
Und was den üblichen Fatalismus hier betrifft – lasst den Hollande erstmal machen, dann können wir immer noch auf ihn eindreschen… Und bevor die Linke nicht als alleinige Bundesregierungspartei den Kanzler gestellt und sich die Finger defitiv schmutzig gemacht hat, ist das andauernde Genörgel von links außen mehr als kontraproduktiv. Man ist als linker zerstrittener Haufen auch weiter nicht bereit, sich auf den allerkleinsten gemeinsame Nenner zu verständigen.
Stattdessen eben über 400 Beiträge lang über die “richtige” Marxismusdefinition debattieren… ich bin mir sicher, auch die oben erwähnte Putze wird davon begeistert sein!
Mai 7th, 2012 at 09:37
@Wat.#14, ich mildere mal ab, Gysi ist bekennender Nichtkommunist, er soll ja nicht auf einer Stufe mit Gauck stehen ;-). Das “mit Sicherheit” ist i.Ü. ein mit Sicherheit gewagtes Postulat, gerade bei dessen Zuordnung zu Politikern.
Mai 7th, 2012 at 09:42
@jeromin #6
Denk’ doch ‘mal Dein “Nichtwähler-Credo” zu Ende – bevor Du Deine Sprechblase entleerst.
Wir gehen Nichtwählen … und … was passiert …?
Denke, nedd schwäzze, gell?
Damit Du nicht weiter irrlichtern musst: Nichtwählen ist asozial, a_sozial!
Mai 7th, 2012 at 09:51
Dennis82
mehr Angst vorm von der Bild & Co. geschürten “Kommunismus” als vorm real existierenden Kapitalismus
Lieber Tod als Rot gilt auch heute noch wie man sieht,und dem frommen Wunsch wird Folge getragen in Form von Dummschwätzern die schwadronieren das dass Problem die Überbevölkerung darstellt besonders auf der Seite der Armen .
Stattdessen eben über 400 Beiträge lang über die “richtige” Marxismusdefinition debattieren…die oben erwähnte Putze ..
Natürlich nicht ..das ganze nutzt niemand weil du nicht genug Leutz für was gescheites zusammen bekommst ( Guckst du Frankfurt am Römer ..Massen davor, wegen SGE-Jubelfeier ..nicht wegen der Scheißpolitik )
Noch Fragen …?
Mai 7th, 2012 at 10:03
Mei, wow, 469 comments zur “Arbeitslosigkeit”.
Ich versuche mal, die Einsicht in einen Irrtum beizusteuern. Bisher dachte ich, der Beobachter zweier Parteien zu sein. Einige hundert Millionen Zweibeiner auf der einen Seite und auf der anderen dieser unförmige, längst nicht mehr formbare Klumpen Gold.
Aber es ist nur eine Partei, die wirklich agiert, agieren muss. Es ist der Goldklumpen auf der inzwischen aussichtslosen, völlig illusionär gewordenen Suche nach der notwendigen Rendite, – und alle anderen suchen, sich dessen mehr oder weniger bewusst, nur noch nach Schutz.
Was ist zu tun…
…lasst uns Kommentare kommentieren…
Mai 7th, 2012 at 10:06
@Helminka: Das Wetter war echt Scheisse.
Mai 7th, 2012 at 10:06
Karnewahl
Posted by flatter under Politik
Moin Leute,
ein guter flatter-Beitrag, auch die bisherigen Kommentare…., aber echt freuen, jubeln mag man nicht in Anbetracht derartiger Verhältnisse mit solchen Wahlausgängen.
In S-H gerade mal 60% Wahlbeteiligung, wie übrigens exakt auch in Grichenland.
Die satten, zufriedenen bürgerlichen Wähler haben wieder bürgerlich gewählt wie gehabt, die Proportionen zwischen CDU/SPD/FDP/Grünen und Piraten sind bei dieser Wahl total, nochmals: total irrelevant.
Doch warum erhielt DIE LINKE nur 2,5 Prozent?
Warum haben von den 40% Nichtwählern so wenig Hoffnung, so wenig Vertrauen wenigstens zur Linken?
So “kommunistisch” oder ideologisch tritt sie doch gar nicht öffentlich auf, ist sie ja mehrheitlich auch nicht.
Mit bloßen Antikommunismus der vielen kleinen Leute kann man das meines Erachtens nicht so einfach abtun.
Warum schafften es dagegen in Griechenland die verschiedenen linken Parteien, so viele Stimmen auf sich zu vereinen?
Sind die Linken dort klüger? Was machen sie richtiger?
Mai 7th, 2012 at 10:11
R@iner meint:
Mai 7th, 2012 at 10:06
“@Helminka: Das Wetter war echt Scheisse.”
So war´s , bei der Radtour ständig in einen Schauer geraten, nee, macht dann keinen Spass mehr!
Mai 7th, 2012 at 10:16
Sorry, folks, läuft mir doch dieses hier über den Weg: Rückblende – Brüderle auf dem f.d.p.-Parteitag (1’37” bis 1’46”: “[...] der Markt muss steuern, nicht der Staat [...]” ja, nee, iss klar, Herr Brüderle. Dann iss ja Nichtwählen nicht mehr asozial – dann ist ja Nichtwählen logisch, hilfreich im Sinne von: Wahlergebnisse mögen doch den Markt nicht irritieren! (@jeromin: Nur so’n Gedanke!)
Ich fasse zusammen, 1. das Mörkel: “marktkonforme Demokratie” und “zum Wohle des €uro”
2. Weinkönigin Brüderle: “Der Markt muss steuern – nicht der Staat” und (s.o. ab 2’4” bis 2’06”) “Modell Deutschland über alles”
Guggt Euch das ganze Ding ‘mal an, sind nur < 6 Minuten. Geil eij, sach isch da!
Mai 7th, 2012 at 10:30
Sieg des SP-Kandidaten in Frankreich, Niederlage der Parteien der Mitte in Griechenland mit starken Anstieg des Rechtsextremismus, in Schleswig-Holstein Scheitern der Linkspartei und großer Erfolg der „Piraten“. Über dies alles sollte diskutiert werden.
Zunächst zu Frankreich:
Ein reaktionärer Präsident wurde abgewählt, Hollande hat mit sozialer Programmatik die Wahl gewonnen. Und zwar mit einer Programmatik, die weit links von der deutschen Allparteien-Konstellation steht, einschließlich der pseudo-linken Linkspartei.
Rückkehr zur 35-Stunden-Woche und zum Rentenalter mit 60, Investitionsprogramm, steigende Löhne etc. – all dies Erwarten die französischen Wähler von ihrem neuen Präsidenten. Da ist auch – anders als bei den Sheeples in D – entsprechender politischer Druck in der Bevölkerung.
Mit „deutschem Blick“ schauen nun pessismistische Linke nach Frankreich und erwarten, dass Hollande nun den Schröder macht, ohne zu überlegen, was dies auf Seiten der französischen(!) Bevölkerung hervorrufen würde. Denn politisch unterscheiden sich die Franzosen ganz wesentlich von den deutschen Untertanen. So haben die Deutschen haben den reaktionären Schröder trotz seines neoliberalen Rechtsschwenks wiedergewählt. Und danach die reaktionäre Merkel.
In Frankreich wird dies nicht passieren. Im Gegenteil. Würde Hollande – gegen seine Wahlversprechen – nun einen anti-sozialen Rechtskurs wie „Merkozy“ fahren, würde das nicht nur die SP pulverisieren, sondern die Parteien links davon stärken.
Mai 7th, 2012 at 10:33
@HAM
volle Zustimmung!
Mai 7th, 2012 at 10:37
@Bakunin (23): In Griechenland gab es keine DDR und keine SED, die man den linken Parteien dort anheften könnte. Die griechische Linke muss auch nix besser machen; das Versagen der etablierten neoliberalen Verwalter spüren dort viele unmittelbar am eigenen Leibe. Hier in D halten sich viele im Hamsterrad eben noch für “Mittelschicht”. Nach oben buckeln, nach unten treten. Und eben Angst haben vor einer neuen DDR… Antikommunismus oder -sozialismus geht immer. In D gilt ja schon “Sozialist” allgemein als Schimpfwort.
Was meinen die Orakel der Märkte? https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nach-der-frankreich-wahl-hollandes-sieg-drueckt-stimmung-an-den-boersen-1.1350448
Mai 7th, 2012 at 10:48
Dennis82 meint:
Mai 7th, 2012 at 10:37
“@Bakunin (23): In Griechenland gab es keine DDR und keine SED, die man den linken Parteien dort anheften könnte”
Dass mit der DDR überzeugt mich nicht so recht, denn bis etwa 2009 entwickelte sich die Linkspartei doch ganz gut, Lafo wurde von Bürgermedien sogar beschuldigt, mit seinen Themem die Politik der anderen Parteien indirekt zu beeinflussen, sie nach links zu treiben…, und seither dieser allmähliche Niedergang, fast schon Absturz!
Nicht doch zu viel Fixierung nur auf die Parlamente, Wahlen, Koalitionen?
Mai 7th, 2012 at 11:14
Die Schuldenbremse wird soviel Schaden anrichten, dass die politische Zukunft der Linken noch kommen wird:
“Mit der Zunahme des gesellschaftlichen Reichtums
sinkt – dies hatte Keynes richtig gesehen – der gesellschaftliche Kurswert der Zukunft. Damit verliert Kapital seinen Knappheitswert und die Vorstellung der
Kapitaleigentümer, sie hätten Anspruch auf einen “Ertrag”, ihre Grundlage.”
https://www.weltderarbeit.de/PDF_Dateien/Keynesianismus.pdf
Die sozialen Konflikte werden mehr und sie werden sehr sehr viel härter werden.
Mai 7th, 2012 at 11:21
@Bakunin (30): Den einen Grund gibt es nicht. Lafo’s Rückzug aus der Bundespolitik, die Kommunismusdebatte um Lötzsch, die Grußkarte an Fidel, Dumme, einfache Populismuskampagnen wie Hummer-Sarah, Porsche-Klaus (erst letztens wieder beim Lantz), insg. farblose Führungsspitze, konsequentes Verschweigen der linken Standpunkte zu allen wesentlichen Themen, vereinzeltes Postengeschacher auf unteren Ebenen in der Partei, Selbstzerfleischung im linken Lager (“sind ja eh alles nur Opportunisten”). Dazu fischen die Piraten derzeit eine Menge Protestwähler ab. Und sehr viele meinen eben doch zu wissen, unter “den Kommunisten würde alles noch viel schlimmer werden”…
Und natürlich eben Campaigning, siehe FDP auf der einen und Linke auf der anderen Seite. https://www.nachdenkseiten.de/?p=13127
Mai 7th, 2012 at 11:23
Das Scheitern der Linkspartei in Schleswig-Holstein zeigt einen Trend auf:
Aus allen westdeutschen Landtagen wird die Linkspartei verschwinden und es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch bei der nächsten BT-Wahl die Linkspartei nicht über die 5%-Hürde kommt.
Die PDS war nichts weiter als eine SED-Nachfolgepartei und heute ist die Linkspartei nichts weiter als ein SPD-Abklatsch, der von der Partei-Rechten dominiert wird.
Schon bei der Einverleibung der WASG in die PDS haben die freiheitlichen Linken in der WASG diesen Schritt nicht mitgemacht. Trotz Lafontaine hat in der Linkspartei eine kontinuierliche Rechtsentwicklung stattgefunden. Am deutlichsten war dies in der Berliner Regierungskoalition mit der SPD, wo die Linkspartei die neoliberale SPD-Politik mitgetragen hat.
Jene, die als Oppositionswähler die Linkspartei gewählt haben, sind inzwischen desillusioniert und wählen den SPD-Abklatsch nicht mehr.
Mai 7th, 2012 at 11:24
@Sylvia: “Mit Marx und Lenin hat diese Partei nun wahrlich nichts im Sinn” ist ja nicht richtig. Davon wird doch ständig gefaselt in deren Reihen. Dabei sind sie noch zu doof zu erkennen, dass die Michels – an die sie sich als Partei richten – schon nichts mit dem Begriff “Privateigentum” anfangen können. Das genau ist das Problem: Dass sie nicht marxistisch (wenn das überhaupt geht) agieren, sondern nur ‘argumentieren’. Marxismus ist 95% Gelaber, Aufguss aus den Büchern von dem Typ, der immer Recht hatte. So erreiche ich aber nur die Presse, die daraus stets “Mauer und Stacheldraht” extrahiert.
Gysi hingegen macht seinen Job perfekt, redet verständlich und überzeugend. Das ist es, was ein Politiker zu tun hat. Die PdL hat einen außerparlamentarischen Anspruch, dem soll sie mal gerecht werden. Das funktioniert aber nicht, wenn man sich ständig um Regierungsfähigkeit bemüht. Denn die wird nur braven Neoliberalen attestiert.
Mai 7th, 2012 at 11:25
Btw: Straubhaar spricht jetzt offen von “Protektorat” in bezug auf Griechenland. Ich bin dafür, ihn dorthin zu schicken.
Mai 7th, 2012 at 11:29
@19: Ich wollte auch nur relativeren. Nicht jeder, der nicht für etwas ist, ist darum gleich ein Anti.
Erklär mir doch mal bitte einer stichhaltig, weshalb ich die PdL wählen sollte. Weil sie das Links im Namen hat, weil sie vielleicht könnte… Was?
Echt jetzt mal.
Mai 7th, 2012 at 11:35
Ich halte z.B. den Antrag gegen die H4-Sanktionen und die Dokumentation der Abstimmung für eine gute Leistung. Das ist für mich Parlamentarismus, dem ich zustimmen kann. Wenn die PdL dergleichen ins Zentrum ihres Handelns stellt, wähle ich sie sogar gern. Was allein dagegen spräche, wäre die Ablehnung des Parlamentarismus. Die schafft ihn aber ja auch nicht ab.
Mai 7th, 2012 at 11:48
Was ist ein Grieche, der seine politischen Ziele nicht unter Finanzierungsvorbehalt stellt? Ein “Populistenführer” (FAZ). Wie zur Hölle führt man Populisten?
Mai 7th, 2012 at 11:50
Wat
PdL wählen sollte. Weil sie das Links im Namen hat
Nein, weil sie bis dato die einzig wählbare Partei ist die den Wähler noch nicht über Gebühr verarscht hat.
Denn,und nun die alte Leier : wo warten die leckeren Vorstandspöstchen mit allen Annehmlichkeiten,woher kommen die selbstlosen gönnerhaften Spenden ..wo sind die “guten Freunde” die man ruhig haben darf ..blabla doch nicht in oder aus des Hochburgen des abgehängten Prekäriats..nichtmal in den Reihenhaussiedlungen der sich abwerkelnden Mittelschicht … FACE THE REALITY ..NOW !
Mai 7th, 2012 at 11:53
@Lazarus(39): In Berlin sehen sie das aber doch wohl anders… mit dem Nicht-Verar…
Nee, ich wollte wirklich (politische) Argumente dafür. @flatters wegen des Antrags gegen die Hartz4-Sanktionen ist mal eins.
Und weiter, bitte?
Mai 7th, 2012 at 11:56
37: Sehe ich auch so. Wollte der Katja schon ein Dankeschön schicken. Bezüglich des von sich selbst begeisterten und eher sich selbst inszenierenden Gysi bin ich anderer Auffassung als Du. Was der so sagt, können auch andere (z. B. Du und ich) sagen.
Mai 7th, 2012 at 11:58
@altautonomer: Letzteres ist ein Kompliment an Gysi, das mir zu weit geht.
Mai 7th, 2012 at 11:59
flatter
Populistenführer Alexis Tsipras Linksbündnis „Syriza“
Jörg Haider “Populistenführer” (TAZ);-)
“Populistenführer” = Gummibegriff aus dem Neusprech Almanach…
…führbar natürlich durch Zuwendungen aller Art :-)
Wat.
—-> nicht über Gebühr verarscht ! …sagte ich !
Mai 7th, 2012 at 12:00
OT: Bei ‘wiesaussieht’ könnt ihr euch mal einordnen gehen ;-)
Mai 7th, 2012 at 12:03
Gysi der Gruppe 3 Vortragshalter ..DER Gysi ..?
Der gleich nach dem roten Finanzminister die Nebenverdiensttabelle anführt..? Der bei sich andere Maßstäbe anlegt ,weil Leister ?
Bitte nicht mit Neiddebatte ?kommen ;-)
Mai 7th, 2012 at 12:14
Die Linkspartei macht doch genau die traditionelle SPD-Masche, nämlich sich als „kleineres Übel“ anzubieten und dann in der Regierungskoalition die gleiche Politik zu machen, verbunden mit „wir müssen leider“, „Sachzwänge“, „alternativlos“ …
Das ist eine Retro-Partei. Typische Linksverarschung wie zuvor SPD, nur mit Retro-Marxismus verbrämt.
Da gibt es keinerlei Entwurf, der eine Richtung für eine zukünftige Gesellschaft angibt.
Mai 7th, 2012 at 12:29
HAM
Da gibt es keinerlei Entwurf, der eine Richtung für eine zukünftige Gesellschaft angibt.
Das sehe ich ähnlich ..
Mai 7th, 2012 at 12:30
@HAM(46): Würde ich so nicht sagen, deren Erfurter Programm könnte als so was durchgehen. Ist mir nur zuviel Kaugummi und sich widersprechendes Zeugs drin. So ungefähr, alles was sich irgendwie ‘links fühlt’ zu ‘bedienen’.
Ich find, wenn man will, kann man an diesem Programm gut die innerparteilichen (Dis-)Positionen erkennen. Da wird von allen möglichen und vermutlich unmöglichen Seiten an einem Tischtuch gezerrt…
Darum will ich ja mal was stichhaltiges. Denn Deine Sozialdemokratie-Einschätzung teile ich soweit.
Mai 7th, 2012 at 12:32
Wer wissen will,
1. warum die repräsentative Demokratie keinen historischen Fortschritt darstellt, sondern ein herrschaftserhaltendes System des Kapitalismus ist
und
2. warum alle parlamentarischen Linksparteien sich aufgrund soziologischer Eigengesetzlichkeit zu herrschaftserhaltenden, rechten Parteien entwickeln,
dem sei die Lektüre folgender zwei Bücher empfohlen:
Johannes Agnoli: Die Transformation der Demokratie.
Robert Michels: Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie.
Darin ist alles ausgeführt.
Mai 7th, 2012 at 12:40
solange immer noch ca 60% das affentheater “wahl” mitmachen, und von diesen auch noch 80-90% die parteienübergreifenden neos wählen, wird der wahlzirkus fröhlich weiter aufgeführt werden. der hofstaat der obergauner hievt mit seinen 10% stimmenanteil und den “nichtsmerkern” die altbewährte abzockerbande in die parlamente um noch bis 5 sekunden vorm untergang dem normalo möglichst viel aus der tasche zu ziehen. trostlos das ganze.
zur linken: wer soll diesen verein nach den politbeweisen in den länderparlamenten und dem personal aus spd, dgb und wirren linksfaschos und karrierewillis noch ernst nehmen, bzw gar wählen?
Mai 7th, 2012 at 13:02
landbewohner meint:
Mai 7th, 2012 at 12:40
“solange immer noch ca 60% das affentheater “wahl” mitmachen,…”
Aus dem Bauch heraus, aufgrund vieler anderer innigster Überzeugungen meine vollste Zustimmung zu deinem Kommentar!
Nun aber das Wasser in den Wein: :-(
Diese 60% sind mehrheitlich keine Idioten, sondern Leute, denen es in dieser Gesellschaft trotz weltweiter kapitalistischer Systemkrise noch immer recht gut geht, also einigemaßen satte, zufriedene, kleinbürgerliche, bürgerliche Wähler, die sich auf die verschiedensten bürgerlichen Parteien einschließlich der kleinbürgerlich-proletarischen SPD verteilen, innerhalb dieses Blocks jedoch munter je nach Laune, Stimmung, und auch Meinungsmache der Medien(siehe HEUTE Albrecht Müller, NDS) hin und her hüpfen.
Die meisten anderen aber, denen es in dieser Gesellschaft schon lange nicht mehr gut geht, bleiben zunehmend zu Hause, da sie sich – und nach allen bisherigen ERFAHRUNGEN völlig zu Recht! – von KEINEM Wahlausgang mehr etwas für sich persönlich versprechen.
Kann man ihnen, dieser inzwischen auf Länder- wie auf Bundesebene “stärksten Partei”, nämlich der der Nicht-Wähler, dies übel nehmen?
Ja, und leider wurden sie darin auch noch von der Linkspartei und deren Verhalten seit 2009 immer wieder durch verschiedenste Anlässe bestätigt.
Mai 7th, 2012 at 13:34
Über die schickeren Outlaws kann man geteilter Meinung sein (vgl. https://6.asset.soup.io/asset/3154/2662_e9a7_390.jpeg), der Rest ist leider sachlich betrachtet richtig. Aber die Hoffnung weigert sich noch immer, alles fahren zu lassen.
Mai 7th, 2012 at 13:54
Eike meint:
Mai 7th, 2012 at 13:34
“Über die schickeren Outlaws kann man geteilter Meinung sein”
Wirklich?, Dann schau mal unten!
https://www.kommunisten-online.de/blackchanel/piratenpartei.htm
Mai 7th, 2012 at 13:54
“Weil die Taktik aufgeht, einen Tölpel wie Rösler von Parteifreunden anfeinden zu lassen, um selbst als große Nummern dazustehen”
Tja, wie heisst es doch so schön:”Wenn die Sonne tief steht,werfen selbst Zwerge grosse Schatten”
Der größte Witz ist ,das Kubicki als großer Wahlsieger dargestellt wird,obwohl sich ,gemessen am Ergebnis der letzten Wahl,der Stimmanteil der FDP fast halbiert hat(der wirklich große Wahlsieger ist mal wieder die Partei der Nichtwähler).
Und aus Frankreich werden wir zumindest nach Ansicht des ARD-Weltspiegels jetzt eine Millionärsschwemme zu erwarten haben ,weil die jetzt alle vor Hollande und seiner Reichensteuer fliehen.Und für solchen Propaganda-Müll zahlt man tatsächlich noch GEZ-Gebühren.
Mai 7th, 2012 at 13:59
Der Doctor meint:
Mai 7th, 2012 at 13:54
“(der wirklich große Wahlsieger ist mal wieder die Partei der Nichtwähler).”
Die wohnen aber nicht in den vielen Reihenhaus-Kolonien von S-H oder feschen Etablissements auf Sylt, mit etwas Glück treiben sie sich vielleicht noch herum als Gastarbeiter in Dänemark, wen, oder was sollen die gegenwärtig wählen?
Mai 7th, 2012 at 14:03
Politische Veränderungen sind in einer repräsentativen Demokratie nur möglich, wenn sich – so meine These – eine außerparlamentarische Opposition organisiert, und zwar nicht nur medial im Internet.
Wenn sich vor Ort kritische Stammtische entwickeln, Infotreffs, Diskussions-, Lese- und Arbeitsgruppen, Basisgruppen in den Hochschulen, Betrieben und Kommunen. Etc.
Also wenn sich die Menschen als politische Individuen betätigen und organisieren.
In Deutschland überlässt man die Politik dem politischen und medialen Establishment, welches dann eine Politik gemäß seinen Interessen macht.
So ist auch das Engagement in politischen Parteien eine Sackgasse, denn da geht es nur noch darum, die nächste Wahl für die eigene Partei erfolgreich zu gestalten.
Parlamentaristische Parteipolitik ist der Tod jeder emanzipatorischen Politik.
Kritik, Meckern und Jammern im Internet ändert an den Verhältnissen nichts, wenn diese Kommunikation nicht auf Veränderungen im Real Life ausgerichtet ist, also auf eine Praxis, welche die Isolation der atomisierten Individuen aufhebt, Bewusstsein über die Notwendigkeit und Möglichkeit einer gesellschaftlichen Transformation entwickelt und zu kreativen und solidarischen Prozessen führt.
Mai 7th, 2012 at 14:18
#56: gut gesagt.
Ich halte zivilgesellschaftliches Engagement für viel wichtiger als den wiederkehrenden Urnengang, zumal der für viele bedeutet, vier Jahre lang alle Verantwortung bei den Politikern zu sehen. Die aber werden die Strukturen von sich aus nicht verändern, die ihr Medium sind.
Es ist aber möglich, ihnen von außen veränderte Strukturen anzuliefern und das funktioniert in dem Moment, wenn der außerparlamentarische Wille stark genug ist und sich bündelt.
Mai 7th, 2012 at 14:24
jeromin meint:
Mai 7th, 2012 at 14:18
#56: gut gesagt.
“Ich halte zivilgesellschaftliches Engagement für viel wichtiger..”
Für jede wirkliche anti-bürgerliche, anti-kapitalistische Partei(wenn man denn überhaupt so einen Laden in der bürgerlichen Rechtsform als Partei aufmachen will) sollte Beteiligung am bürgerlichen Wahlzirkus nur ein kleiner Nebenschauplatz sein.
Ein paar Hanseln im Parlament, die mal hier und da etwas Stunk machen, mehr bräuchte es doch nicht.
Alle anderen wenigsten 90% aller Aktivitäten sollten außerhalb der bürgerlichen Parlamente erfolgen, Basis-nah, immer vor Ort, bei allen sozialen Kämpfen, auch rechtlicher Natur, immer mit an vorderster Front.
Mai 7th, 2012 at 14:37
Bakunin Mai 7th, 2012 at 14:24
Alle anderen wenigsten 90% aller Aktivitäten sollten außerhalb der bürgerlichen Parlamente und Institutionen erfolgen, Basis-nah, immer vor Ort, bei allen sozialen Kämpfen mit an vorderster Front.
Nicht nur kämpfen, sondern Lebenskunst entwickeln.
Das Leben farbig, lebendig, aufregend und erfüllend gestalten.
Weg von der Glotze und fremdbestimmten Konsumscheixxe.
Mit anderen etwas unternehmen, Feste feiern.
Mai 7th, 2012 at 14:42
landbewohner 50: Im Ernst: Kannst Du mir erklären, was ich unter “wirren linksfaschos” zu verstehen habe? Scheint den übrigen Kommentatoren anscheinend ein feststehender Begriff zu sein.
Mai 7th, 2012 at 14:45
HAM meint:
Mai 7th, 2012 at 14:37
“Nicht nur kämpfen, sondern Lebenskunst entwickeln.
Das Leben farbig, lebendig, aufregend und erfüllend gestalten.
Weg von der Glotze und fremdbestimmten Konsumscheixxe.
Mit anderen etwas unternehmen, Feste feiern.”
Ja, und in vielen Punkten hat die alte deutsche und europäische Arbeiterbewegung in früheren Zeiten nicht wenig geleistet.
Diese alten Schätze bräuchten bloß mal wieder der bürgerlich vorsätzlich geförderten Vergessenheit entrissen werden.
Es müssen keinerlei Räder neu erfunden werden!
Mai 7th, 2012 at 15:16
altautonomer meint:
Mai 7th, 2012 at 14:42
landbewohner 50: was ich unter “wirren linksfaschos” zu verstehen habe? Scheint den übrigen Kommentatoren anscheinend ein feststehender Begriff zu sein.”
Das sind zumeist kleinbürgerliche, häufig studentische oder nach dem Studium keinen Fuß ins normale bürgerliche Erwerbsleben bekommene akademische Lumenproletarier, welche sich auf Grund höchst persönlichen Frustes über die “Hartherzigkeit” und “Perspektivlosigkeit” der “bürgerlichen Gesellschaft”(natürlich nur höchstpersönlich für sie selbst und ihren abgebremsten “Aufstiegswillen”!) zu fürchterlichen “Revolutionären” mausern, als Ultra-Linke, Anti-Deutsche, Philo-Semiten, auch mal als leicht kokettierende Antisemiten als wilde “Freunde des palästinensischen Volkes” rum um die Uhr “Gaza” heiser gröhlend…, die politische Bühne mit ohrenbetäubenden “linken” Lärm bespringen, ob in Parteien, Organisationen, bei Verlagen, bei Zeitschriften, sich jedenfalls immer “Links” prostituierende Gelegenheitspublizisten bei welchen “Links”-Blättchen auch immer wenn sonst gerade nichts besseres anliegt als Anführer einer kleinen Schar…, immer sehr vorlaut, aufdringlich, ganz situationsbezogen-dogmatisch und natürlich “revolutionär” mit niemals ausreichenden genügenden “R” am Anfang…, dazu selbstherrlich, selbstgerecht, eitel bis zum Platzen, aber dabei gleichzeitig nimmermüde schielend nach einem “bürgerlichen” pekunär-potenten Zuhälter zwecks Frontenwechsels zu wesentlich lukrativeren Jobs, sich in so einem günstigen und heimlich immer sehnlichst erhofften Falle natürlich “nur” “politisch weiterentwickelt”, sich von “alten Dogmen”… “befreit”…., wenn, dann in einschlägigen TV-Runden locker es so mit eingeübter telegener Miene ausplaudernd…, ja…, wenn sie denn diese Kurve kriegen! Ansonsten so misantrophisch weitergrummelnd wie gehabt bis zum Grabe…(siehe zahllose Beispiele)
Was sie sagen, was sie tun, noch mehr alle dargebotenen “Überzeugungen”, viertel-,haLb- vollakademische Lumpenproletarier, die endlich in der bürgerlichen Gesellschaft ankommen wollen, ´mit wen oder was, welchen “linken” Themen auch immer.
Pendants natürlich ebenso auf der “Rechten”, bei “Ökos”, Greenpeace u.a…., alles typischer irrlichternder ganz normaler Auswurf der bürgerlichen Gesellschaft.
Mai 7th, 2012 at 15:16
@Bakunin Mai 7th, 2012 at 14:45
Ja, und in vielen Punkten hat die alte deutsche und europäische Arbeiterbewegung in früheren Zeiten nicht wenig geleistet.
Diese alten Schätze bräuchten bloß mal wieder der bürgerlich vorsätzlich geförderten Vergessenheit entrissen werden.
Die damalige, untergegangene Arbeiterkultur hatte die – untergegangene – bürgerliche Hochkultur zum Vorbild, welche die Entfaltung der Begabungen der Individuen zum Ziel hatte, also Selbstverwirklichung im emanzipatorischen Sinne, ausgerichtet auf das Schöne, Gute und Wahre im menschlichen Leben. Ein Ziel, das durch ästhetisch-musische Erziehung, durch geistige Bildung, kulturelle Aktivitäten und kreative Tätigkeit erreicht werden sollte.
Den meisten der heutigen Individuen ist der Zugang zu diesen ästhetischen und geistigen Kulturgütern versperrt und damit zu jener Entwicklung von Persönlichkeit und Gemeinschaftsleben, die das Leben erst zu einem menschlich erfüllten Leben machen.
Das heutige Leben in den kapitalistischen Gesellschaften – und das war auch nicht anders in den sog. “realsozialistischen” Gesellschaften – ist hingegen durch fehlende Persönlichkeitentwicklung und kulturelle Verarmung gekennzeichnet. Das Leben als “flexibler Mensch” ist armselig, verlogen und ohne Ehre. Im Grunde ein Sklavenleben.
Mai 7th, 2012 at 15:38
HAM meint:
Mai 7th, 2012 at 15:16
“Die damalige, untergegangene Arbeiterkultur hatte die – untergegangene – bürgerliche Hochkultur zum Vorbild,..”
… welche einstmals auch eine fortschrittliche, revolutionäre Kultur war, weil das Bürgertum als deren Schöpfer einst selbst so war, die Arbeiterbewegung daher auch alle guten Gründe hatte, sich diese Kultur schöpferisch und weiter entwickelnd anzueignen.
Diese fortschrittliche bürgerlich-revolutionäre Kultur wurde natürlich schon längst vom heutigen reaktionären, nur noch parasitären und verfaulenden Bürgertum aufgegeben und verraten(begann schon im Bismark-Reich), doch ein Erbe der Menschheit wird sie immer bleiben, auch für uns heute.
Wahre Kultur und Künste sterben nie.
Mai 7th, 2012 at 16:07
@Bakunin Mai 7th, 2012 at 15:38:
Diese fortschrittliche bürgerlich-revolutionäre Kultur wurde natürlich schon längs vom heutigen reaktionären, nur noch parasitären und verfaulenden Bürgertum aufgegeben und verraten, doch ein Erbe der Menschheit wird sie immer bleiben, auch für uns heute.
Wahre Kultur und Künste sterben nie!
Es gab nach dem WK II gewisse Ansätze einer Renaissance dieser fortschrittlichen bürgerlich-revolutionären Kultur. So die Bürgerrechtsbewegung in den USA, den Prager Frühling, die Reformprozesse in Jugoslawien, den Kontext um die „Frankfurter Schule“ etc.
Das war der geistig-kulturelle Hintergrund, auf den sich die globale(!) 68-er-Bewegung mit ihrer Kritik an der menschlichen Entfremdung und an der materialistischen (Un)Kultur des Kapitalismus – und auch des „Realsozialismus“ – bezog.
Allerdings war diese kulturrevolutionäre Bewegung im Wesentlichen beschränkt auf Intelligenzschichten, während sowohl das Establishment wie auch die Lohnarbeiterschaft materialistisch ausgerichtet waren. Daher fand diese Bewegung damals auch so wenig Resonanz in der Gesamtgesellschaft.
Mai 7th, 2012 at 17:15
landbewohner (50)
personal aus spd, dgb und wirren linksfaschos und karrierewillis noch ernst nehmen,
Hast’e du für “linksfaschos” irgendwelche Links oder konkrete Angaben ?
Bakunin (62)
Du oller Anführerungszeichen-Taliban,da bekommt man ja Bindehautentzündung beim lesen :D
HAM
Den meisten der heutigen Individuen ist der Zugang zu diesen ästhetischen und geistigen Kulturgütern versperrt
Also versperrt würde ich nicht sagen,sondern mehr Desinteresse in Form von geht am Arsch vorbei … den Zugang zu Information und Aufklärung hätte man ja auch wenn man denn wollte ! Aber das hatten wir auch schon …
Mai 7th, 2012 at 17:35
HAM
… geistig-kulturelle Hintergrund ..__.. 68-er-Bewegung mit ihrer Kritik an der menschlichen Entfremdung .._.. materialistischen (Un)Kultur des Kapitalismus – und auch des „Realsozialismus“ – bezog.
Du weißt aber schon was die Alt68, welche es an die Schaltstellen geschafft haben, aus Deutschland gemacht haben und von ihren ehemaligen Ansichten umgestzt haben ? ..oder ? Die haben sich doch umgehend schneller als jeder andere mit gespreizten Beinen vors Kapital geworfen ! Deine Intelligenzschichten haben ihre Ideale doch schneller verraten als du bis 3 zählen kannst !
Allerdings war diese kulturrevolutionäre Bewegung im Wesentlichen beschränkt auf Intelligenzschichten, während sowohl das Establishment wie auch die Lohnarbeiterschaft materialistisch ausgerichtet waren. Daher fand diese Bewegung damals auch so wenig Resonanz in der Gesamtgesellschaft.
Dem Etablissement ging immer nur um Machterhalt und Ausbau sowie um Kapitalerhalt und Ausbau ..ist das neu..? Die Geschichtsbücher belegen die Tatsache eindrucksvoll !Die Lohnarbeiterschaft war schon immer mit Existenzsicherung beschäftigt..es gab Zeiten in denen es möglich war ein wenig mehr zu erwirtschaften .. aber nur Kurzzeitig und nicht von Dauer wie wir heute sehen können.
Mai 7th, 2012 at 17:56
@Lazarus09 Mai 7th, 2012 at 17:15
Also versperrt würde ich nicht sagen, sondern mehr Desinteresse in Form von geht am Arsch vorbei … den Zugang zu Information und Aufklärung hätte man ja auch wenn man denn wollte ! Aber das hatten wir auch schon …
Der Zugang zu diesen Kulturgütern ist nicht voraussetzungslos, sondern sozial vermittelt über Erziehungs- und Bildungsprozesse.
Niemand kommt als Humanist oder Sozialist zur Welt.
Damit sich ein entsprechendes Interesse und Bedürfnis nach einem Zugang zu diesen Kulturgütern entwickeln kann, bedarf es entsprechender sozialer Kontexte (Familie, Peergroup, Schule, Massenmedien). Diese Kontexte stellen gewissermaßen humanistische Gegenstrukturen zum kapitalistischen Alltag dar. Typisch Beispiel ist das humanistische Gymnasium, welches die Sozialdemokraten liquidiert haben.
Fehlen diese humanistischen Gegenstrukturen, dann erfolgt die Selbstsozialisation der Individuen an den kapitalistischen Alltagsstrukturen und heraus kommt ein kapitalistisches Individuum, konditioniert auf Geld- und Konsumstimuli, mit Desinteresse an und Unverständnis für diese Kulturgüter.
Das ist ein Sozialisationsphänomen, welches man als ein kapitalistisches Verwahrlosungsphänomen begreifen kann. Als Soziopsychogenese im Kontext einer Gesellschaft, die sich im Prozess kultureller Dekadenz befindet.
Mai 7th, 2012 at 18:16
HAM
Damit sich ein entsprechendes Interesse und Bedürfnis nach einem Zugang zu diesen Kulturgütern entwickeln kann, bedarf es entsprechender sozialer Kontexte (Familie, Peergroup, Schule, Massenmedien)
Um bei der Wahrheit zu bleiben sehe ich daran kein Mangel, mag sein das einzelne Faktoren ungünstig ausfallen können aber in der Gesamtheit fehlt es nicht an Zugang oder Angeboten zur Interessenbildung und Hinführung.
Mai 7th, 2012 at 18:25
@Lazarus09 Mai 7th, 2012 at 17:35
Du weißt aber schon was die Alt68, welche es an die Schaltstellen geschafft haben, aus Deutschland gemacht haben und von ihren ehemaligen Ansichten umgestzt haben ? ..oder ? Die haben sich doch umgehend schneller als jeder andere mit gespreizten Beinen vors Kapital geworfen ! Deine Intelligenzschichten haben ihre Ideale doch schneller verraten als du bis 3 zählen kannst !
Kollabiert ist die Bewegung erst Mitte der 70-er Jahre. Das mit dem schnellen Verrat der Ideale ist falsch.
Seit Anfang der 70-er wurden die Linken in der BRD zum inneren Feind erklärt und mit existenzvernichtenden Berufsverboten bedroht.
Und nach Mitte der 70-er haben viele das getan, was Du als Dein Rezept hier propagierst, nämlich ihren eigenen Arsch gerettet.
Selbstverständlich gab es auch Konvertiten, die dann das Loblied auf den Kapitalismus gesungen und Karriere in der SPD und bei den Grünen gemacht haben. Die haben dann ihren Arsch in sonnige Gefilde gebracht.
Was allerdings nur möglich war, weil sie von den deutschen Wahlsheeples in höchste Positionen gewählt wurden.
Opportunismus und Konvertitentum sind bei den Deutschen kein Karrierehindernis, wenn die Wende nach “rechts” erfolgt, im Gegenteil.
Ob vorher Juso-Linksaußen, politischer Gewalttäter oder FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda.
Mai 7th, 2012 at 18:33
@Lazarus09 Mai 7th, 2012 at 18:16
… aber in der Gesamtheit fehlt es nicht an Zugang oder Angeboten zur Interessenbildung und Hinführung.
Entscheidend ist doch, dass humanistisches Verhalten in dieser Gesellschaft nicht (mehr) anerkannt und belohnt wird. Sondern A- und Anti-Sozialität.
Das findet ein anti-sozialer Sozialisationsprozess statt. Und entsprechend sind die Resultate.
Mai 7th, 2012 at 18:43
HAM
Seit Anfang der 70-er wurden die Linken in der BRD zum inneren Feind erklärt und mit existenzvernichtenden Berufsverboten bedroht.
Links..? Beispiele ..? Bei zu weit Links wie zu weit Rechts stimme ich dir zu .. aber generell war eine Linke Lebenseinstellung und Gesinnung solange nicht bekennender APO und RAF Sympathisant der Karriere in den 70 nicht hinderlich .
humanistisches Verhalten in dieser Gesellschaft nicht (mehr) belohnt wird
Wurde es das denn je ..? Selbst im Kleinen nicht .. “Das Volk von Tyrannen befreien das sollst du am Kreuze bereuen” Die Bürgschaft Schiller !
Der ist schon eine Weile her aber aktuell wie nie !
Mai 7th, 2012 at 19:22
HAM und Lazarus,
nun lasst mal die Sache mit dem Wahren, Schönen und Guten und schaut euch diese bedrückende, wahrlich kulturlose Tristheit im Jahre 2012 an:
https://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/05/42341/
Mai 7th, 2012 at 19:32
@Lazaruso9 #72
Da tust du Schiller aber Unrecht. In anderen Werken hat er den Tyrannenmord durchaus legitimiert (z.B. “Wilhelm Tell”).
Ich erlebe die “Bildungsmisere” live mit. Es ist durchaus so, dass humanistische Werte kaum noch einen Stellenwert in der Bildung genießen, genauso wenig wie geschichtliche Zusammenhänge. Das ist sowohl an den Lehrplänen als auch am Verhalten und den Einstellungen der Ausbilder und Auszubildenden zu beobachten. Das zeigt meiner Meinung nach schon gesellschaftliche Auswirkungen, was u.a. den Umgang miteinander, Fähigkeit und Willen kritisch zu hinterfragen, Diskussionskultur etc. betrifft. Wie gesgt, nur ein Problem, aber m. M.nach nicht unbedigt das unwichtigste.
Mai 7th, 2012 at 19:44
Bakunin
*huestel* Wenn geltendes Recht nicht Marktkonform ist muss ein unabhängiger nur seinem Gewissen verpflichteter Richter eben beherzt richten ..
Mai 7th, 2012 at 20:30
Bildung ist hier staatlich organisiert, warum sollte der kapitalistische Staat für irgendwas Geld ausgeben, was dem Kapital völlig wurscht ist bzw. entgegen läuft.
Das macht er dann, wenn Kapital besser ausgebildete Menschen braucht. Edit: und nirgends (kostengünstiger) rankriegt (in der Mehrheit wirklich umfassend gebildete Menschen kann kein Herrschaftssystem brauchen)
Wenn da also wer was anderes will, muß er das zumindest bekunden. Vielleicht tut ihm ja ‘Staat’ den Gefallen, wenn er nur laut genug ruft.
… oder er macht sich ‘nen Kopp, wie er mit anderen gemeinsam für sich und die/seine Kinder Bildung anders organisieren kann.
Mai 7th, 2012 at 20:54
Wat. meint:
Mai 7th, 2012 at 20:
“Bildung ist hier staatlich organisiert, warum sollte der kapitalistische Staat für irgendwas Geld ausgeben, was dem Kapital völlig wurscht ist bzw. entgegen läuft.”
Richtig! Richti! Richtig!…., und durch so einen bildungspolitischen Fehlgriff den wahren, den berufenen Kennern, Könnern und Gönnern wahrer, großer, schöner Kunst ihren Kunstgenuss, alljährlichen Kunst-Event vermiesen könnte durch Scharen von halbgebildeten, ungewachenen, unrasierten, Zeeman-Kik gekleideten Proletariern oder Hartz 4lern, gar mit dafür extra erhaltenen Bildungsgutscheinen und Bahn-Tickets der Argen, mit freiem Zeitkonto ohne Ende, ohne jegliche echte deutsche gymnasiale humanistische Bildung, z.B. bei den berühmten Bayreuther Festspielen, dort von Discounter-Bier betrunken während den ernsten Aufführungen – Lohegrin etc..! – laut rülpsend, laut herumgröhlend, ständig mit vollen (Bier)Blasen Toiletten aufsuchend, leere Bierdosen duch die Gänge kickend…
Kann das das Ziel einer verantwortungsbewussten Bildungspolitik sein? Da täte ja selbst die Kanzlerin bald durch empörte Abwesenheit glänzen, das wirst auch du verstehen! :-)
Mai 7th, 2012 at 20:56
Von der KAS ( Konrad Adenauer Stiftung ) ein link: https://www.kas.de/upload/wahlen/wahlergebnisse/sh_wahlen.pdf Zeitraum bis 2009. Sehr interessant.
Die Wahlbeteiligung in SH lag, zur Letzten 73,6 % im Jahr 2012, bei “60,1 %” https://www.wildbits.de/2012/05/07/kiel-holen/
Wenn das mal nicht mit dem Aufschwung zu tun hat…..
Interessant finde ich auch, das bei schlechtem Wetter deutlich weniger Bürger ihrem Stimmrecht nachkommen, als bei Sonnenschein. Oder sehen die Politclowns dann gepflegter aus? Das habe ich noch nie begriffen, aber ich bin sicherlich kein Einzelfall.
Ich war nicht überrascht, als die Linke ( 2,2 % ) sich verabschieden musste, wie auch bei ihrer vermasselten Tour in Berlin. Danke Gregor und Co. Die FDP haben diejenigen gewählt, die mehr am Versprechen billgerem Benzins als am sozialen Miteinander interessiert sind – Ichlinge.
Warum eigengtlich noch wählen? Wer mitten im Leben steht, Haus und Hof gut finanziert hat, sich stets anpaßt und immer den Bückling macht, nicht aufbegehrt, der hat gute Chancen, im Alter noch Geld zu haben. Die Partei, die das ermöglicht, ist nicht mit Farbe oder Namen zu nennen sondern am Geruch zu erkennen.
Das Spiel wiederholt sich nicht nur in FR oder in GR sondern überall. Das wurde hier und woanders bereits eingehend analysiert.
Mai 7th, 2012 at 21:12
Bildung ist auch Teil der Kultur und war auch schon vor 20 Jahren staatlich organisiert. Nur dass damals der “mündige Bürger” z.B. als Bildungsziel noch formuliert war, heute nicht mehr. Vermittlung von Werten und Wertediskussion wurde erstetzt durch Kompetenzen. Es ist heute z.B. im Prinzip nicht mehr wichtig, was gelesen wird, sondern dass Lesen effektiv beherrscht wird. Da gehts nicht um Bildung, sondern um effektive Verwertbarkeit. Das fordert der Staat? Das fordert die Wirtschaft. Es geht mir um die rasante Entwicklung in die Richtung und die gravierenden Folgen.
@Bakunin
Richtig, aber das hat ja wohl eher mit dem Hofieren einer sog. Elite zu tun und dem unbedingten Drang dazu zu gehören und unter sich bleiben zu wollen. Der Anspruch möchte wohl sein ;) Bildung leistet u.a. die Selektierung, damit auch ja nicht so viele der nicht Hochwohlgeborenen in den erlauchten Kreis aufgenommen werden müssen.
Mai 7th, 2012 at 21:20
Bakunin
..bei den berühmten Buy-reuther Festspielen wöllt ich nicht tot über’m Zaun hängen :-D .. was einem da heuer als Kunst verkauft wird .. Tzetzetze ..da könnte vielleicht am Ende sogar einer aus dem Pöbel der zum Unterschied zu den depperten ” Eliten ” was davon versteht eventuell noch “Buuuh” rufen, den bei solchen Events zelebrieren sich die Reichen und Schönen doch eher selbst als das es um den Kunstgenuss und der Beurteilung desselben ginge . Anschließend berauscht man sich noch an einer Spendengala wo die elitären Parasiten als Wohltäter gefeiert werden,nur weil sie ein paar Brosamen fallen lassen die sie sich vorher x-fach genommen haben … Eklig
Mai 7th, 2012 at 21:22
@Frau Lehmann (78)
Das fordert das Kapital und dafür hat es (seinen) Staat.
Wirklich mündige Bürger braucht(e) das Bürgertum, denn es sind damit immer Bürger (Kapitalisten) gemeint, so lange es sich gegen die Stände durchsetzen muß(te). Der Kapitalist ist auch nach wie vor mündig, also mündiger Bürger. Es braucht aber keinen Staatsbürger mehr, der sich als Bürger mißversteht, um die Macht der Kapitalisten gegen (adlige) Stände zu sichern.
… oder die Illusion von Freiheit gegen eine Systemkonkurrenz zu ‘verteidigen’.
Tut mir ja leid, aber Kapitalismus ist keine Charity-Veranstaltung, sorry.
Mai 7th, 2012 at 21:26
Lazarus09 meint:
Mai 7th, 2012 at 19:44
“*huestel* Wenn geltendes Recht nicht Marktkonform ist muss ein unabhängiger nur seinem Gewissen verpflichteter Richter eben beherzt richten ..”
Bist du dir sicher, dass dein “beherzt” nicht doch etwas schwach ausgefallen sein könnte in Anbetracht einer so mutigen Entscheidung der Bundesarbeitsrichter gegenüber einer offensichtlich noch immer sich zierenden Arbeitslosen vor Arbeit? Warum nahm sie den Job nicht einfach an, um so wenigsten ein kleines Scherflein zum anhaltenden Beschäftigungswunder in Deutschland beizutragen?
Müssen die mutigen Reformen aus den Jahren 2003/2004 nicht auch immer wieder durch mutige Entscheidungen der Arbeitsgerichtsbarkeit mit kräftigen Leben erfüllt werden?
Aber nun haben die Richter endlich mal wieder ein klares, ein weithin vernehmbar-donnerndes Machtwort gesprochen.
Ich sehe sie nun, so vor meinem geistigen Auge, die letzten verbliebenen Drückeberger, am ganz Körper zitternd, dabei kurzatmig Zähne klappernd, stehen mit ihrer Einladung in der feuchten Hand vor ihrem unerbittlichen Jobvermittler, welcher, grimmig und entschlossen dreinblickend, ein gutes Jobangebot nach dem anderen ausdruckt… tak, tak, tak…..
Ich sehe weiterhin vor meinem geistigen Auge das große breite Gesicht des Dieter Hundt zufrieden lächeln, ebenso Hans-Olaf Henkel echt hamburgisch Zustimmung schnarren, Schröder, Münte, Clement, Schreiner, Nahles, Roth, Trittin, Joschka alle nochmal stolz die Brust erhöhen zu ihren damaligen Mut zu den zukunftsweisen Entscheidungen jener so erfolgreichen Agenda…
Die guten echten Arbeiter werden sicher morgen in BILD die frohe Botschaft vernehmen, spätestens zur Frühstückspause in den Kantinen.
Tja, es ist wieder eine Lust, zu l(i)eben! :-)
Mai 7th, 2012 at 21:30
@Wat81:”…keine Charity-Veranstaltung…”
“Es gibt viele Arten zu töten.
Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen,
einem das Brot entziehen,
einen von einer Krankheit nicht heilen,
einen in eine schlechte Wohnung stecken,
einen durch Arbeit zu Tode schinden,
einen zum Selbstmord treiben,
einen in den Krieg führen usw.
Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.”
Bertolt Brecht
Oder wie`s Wolf Wetzel formulierte: “Kapitalismus kann tödlich sein, sonst nichts.”
Mai 7th, 2012 at 21:32
@langlode44(83): Danke für den Brecht.
Beim Wetzel fällt mir der Zigarettenschachtel-Aufdruck ein: “Rauchen kann tödlich sein”.
Da fällt mir ein: “Das Leben ist es immer”. ;-)
Mai 7th, 2012 at 21:35
Auf meiner Schachtel steht (in kyrillisch) “Kurenie
ubiwaet” was es wohl heissen soll?
Mai 7th, 2012 at 21:38
Wat. meint:
Mai 7th, 2012 at 21:32
“@langlode44(83): Danke für den Brecht.”
Diesem Dank schließe ich mich gern an.
Wie wenig sich doch eigentlich seit den Tagen Brechts die Zeiten geändert haben, nicht wahr?
Mai 7th, 2012 at 21:40
Bakunin
Du hast Recht um die selbstlosen Weg und Zukunftsweisenden Leistungen der Macher von Agenda 2010 und ihrer Erfüller,Verbesserer,Weiterführer,Beibringer,Umsetzer,Forderer,Reformer gegen die faulen, arbeitsscheuen,gierigen, sich die Saeckel füllenden Lohnknechte richtig zu würdigen sollte man zuerst den Vertreter von Heckler & Koch einladen und in Real-Wirtschaft investieren was ja auch Arbeitsplätze sichert ;-)…
Mai 7th, 2012 at 21:43
Bakunin
Stimmt und als man Brecht fragte am ende seines Lebens konnte er auch nur sagen ” Ohne uns hätten sie es einfacher gehabt ” Aufhalten konnte der auch nichts…
Mai 7th, 2012 at 21:44
Na nichts, Bakunin, nüschts hatsch geändert. “Da die Rote Fahne schrieb: “Wir werden siegen” (1932), hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.” auch, ähm, nja, eben, jener Brecht.
Mai 7th, 2012 at 22:08
@langlode44(85)
Da ich nicht sicher wußte, was Rauchen auf Deiner Zigarettenschachtel macht, mußte ich mir erst eine (russisch-)kyrillische Online-Tastatur suchen, um das dann in einen Übersetzer einzugeben – Ergebnis:
куренйе убйвает = Rauchen tötet.
Mai 7th, 2012 at 22:22
Wat, in dem Falle braucht es keiner Tastatur, auf den Schachteln sind Texte drauf, da gibts sich der Deibel die Kugel. Egal, Die letzten zwei Tage waren sehr entspannend, trotz Pisswetter, Frau Trulla, also die aus den Wald uswusf, hing Stunde um Stunde am Fenster.
Heut morgen wars freundlicher, also raus in die Botanik, denkste, das Telebimmelfon klinglgt, “ja meine Grosse mach ich”, Frau Trulla hing wieder am Fenster, ham wir alles nachgeholt. Mir schmerzen die Knochen, es warn übern Tag verteilt irgendwo zwischen 15 und 20 km, zu Fuss.
Wie der grosse chinesische Philosoph (egal welcher) schon schrieb: “Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos…”
Mai 7th, 2012 at 22:34
@langlode44(91)
LOL
… aber ich wollte doch wissen, ob Rauchen nur schadet oder tötet.
Wann brauch ich denn mal Russisch. Online fliegen mir die Sachen in Englisch, Französisch oder (Dank @R@iner) in Spanisch entgegen.
Bei den letzten Beiden hab ich gar keine Chance und bei Englisch nur wenn ‘die’ halbwegs ‘gepflegt’ reden (hatte doch auch nur Oxford in der Schule) oder als Text.
Mai 7th, 2012 at 22:49
Rauchen füllt die Kasse des Finanzministers,… also kann s nich schädlich sein…
Mai 7th, 2012 at 22:51
@langlode: Rauchen füllt die Kriegskasse.
Mai 7th, 2012 at 22:58
Wo steht die rum, die Kriegskasse, ich tät dann mal zappzapprap, weg isse die Kriegskasse, dann fällt er aus, der Kriech… hät doch was, oder?
Mai 7th, 2012 at 23:02
Wird nicht für die Pflegekasse oder die Rentenkasse oder so geraucht… da war doch mal was in der Märchenstunde^^
Mai 7th, 2012 at 23:05
@Wat.: Es gibt keine zweckgebundenen Steuern. Nachdem die Verteidigung am Hindukusch begann, wurde aber die Tabaksteuer erhöht. Okay, war’n Gag von mir.
Mai 7th, 2012 at 23:06
Smoke against the terrorism – das war die Devise
Mai 7th, 2012 at 23:07
Die letzten 2 Gramm des Tages verdampfen gerade…
Mai 7th, 2012 at 23:41
Lazarus09 meint: Mai 7th, 2012 at 18:43
„HAM: Seit Anfang der 70-er wurden die Linken in der BRD zum inneren Feind erklärt und mit existenzvernichtenden Berufsverboten bedroht.
Links..? Beispiele ..? Bei zu weit Links wie zu weit Rechts stimme ich dir zu .. aber generell war eine Linke Lebenseinstellung und Gesinnung solange nicht bekennender APO und RAF Sympathisant der Karriere in den 70 nicht hinderlich “
Anders als heute, wurde damals als Linker nur jemand angesehen, der gegen den Kapitalismus und für dessen Überwindung war. Ist doch auch völlig logisch. Denn wie kann jemand ein Linker sein, wenn er für Beibehaltung des Kapitalismus ist?
Und heute werden Sozialdemokraten wie Albrecht Müller, die sich keine andere Ökonomie als eine kapitalistische vorstellen können, als „links“ bezeichnet. Ein Willy Brandt wird als „Linker“ glorifiziert. Und ein Mubarak war Mitglied der „Sozialistischen Internationale”.
So haben sich die Zeiten geändert.
Zum „Verfassungsfeind“ wurde vom Establishment damals generell jeder „Systemveränderer“ erklärt, auch jene, welche die Verfassung verteidigten.
Kritische Wissenschaftler wurden als „Schreibtischtäter“ angeprangert, als „geistige Anstifter zum Terrorismus“.
Nach dem Radikalenerlass waren schon Zweifel an der „aktiven Verfassungstreue“ ein Grund, die Einstellung in den Öffentlichen Dienst zu verwehren.
Dazu genügte es schon, an einer Demonstration teilgenommen zu haben oder in einer WG mit Linken zu wohnen. Oder auch nur als Linker wahrgenommen zu werden.
Natürlich hat man die Ablehnung des Bewerbers bei der Besetzung einer Stelle nicht politisch begründet, sondern mit der angeblich besseren Qualifikation des eingestellten Bewerbers.
Die Privatunternehmen führten „Schwarze Listen“, um zu verhindern, dass Linke in die Betriebe kommen.
Die Gewerkschaften wollten keine Linken und stellten Linke auch nicht als Mitarbeiter ein.
Jeder konnte von Exklusion betroffen sein, selbst SPD-Mitglieder.
Dar war ja auch Ziel der Sache. Wie Franz Josef Strauß damals sagte, dass sie dafür sorgen werden, dass in diesem Jahrtausend kein linker Systemveränder das Maul aufmachen wird.
Das ist ihnen dann auch nahezu komplett gelungen.
Heute kann sich kaum jemand, der nicht dabei war, vorstellen, was damals geschah.
Mai 8th, 2012 at 00:19
HAM meint:
Mai 7th, 2012 at 23:41
Gut, ein Verdienst, dass du mal die andere, jenseits der damals relativ guten sozialen Stellung vieler einfacher Arbeiter/Facharbeiter und Angestellten, häßliche Seite jener Jahre recht detailiert aufgeführt hast.
Dazu könnte ich noch den alltäglichen und gesellschaftlich weitgehend akzeptierten Alltags-Rassismus, die heute kaum noch vorstellbare Ausländerverachtung gegenüber den damaligen so genannten Gastarbeitern hinzufügen, ob Italiener, Türken, Griechen, Spanier, Portugiesen, Jugoslawen, Tunesier und, und… Die “Kosenamen” der damaligen einheimischen Bundesbürger für diese Menschen aus jenen Jahren Jahren erspare ich mir mal lieber!
Auch in diesen Sachen, mit den Jahren verklärt sich mitunter manches, fällt manches aus dem Gedächtnis…, tut manchmal gut, wieder ein wenig Gedächtnisauffrischung zu erhalten, zu treiben! :-)
Sorry Lazarus, auch was der HAM da schreibt, war ein Teil jener “guten alten Zeiten”, jener “guten alten Bundesrepublik”…., klar, wir waren noch sehr jung damals…, war ja alles irgend wie auch “normal” in der Alltagsumgebung….
Mai 8th, 2012 at 02:33
“Wer hat uns verraten…”, waren das etwa die ???
“Wie muss es um einen Verstand bestellt sein, der auf eine solche Farce hereinfällt?”
Eine gute und allzu berechtigte Frage, deren Beantwortung einfach ausfällt. Eben eine “rhetorische Frage”.
“Was ist ein Grieche, der seine politischen Ziele nicht unter Finanzierungsvorbehalt stellt? Ein “Populistenführer” (FAZ). Wie zur Hölle führt man Populisten?”
Da “Populismus” immernoch “Volksnähe” bedeutet, fragt es sich, weshalb ausgerechnet die Volksnähe einer Demokratie (Volksherrschaft) abträglich sein soll?
Haben wir es hier etwa mit einem Paradoxon zu tun?
Mai 8th, 2012 at 02:40
@Bakunin
“Dazu könnte ich noch den alltäglichen und gesellschaftlich weitgehend akzeptierten Alltags-Rassismus, die heute kaum noch vorstellbare Ausländerverachtung gegenüber den damaligen so genannten Gastarbeitern hinzufügen,…”
Dieser ist vorhanden. Doch weshalb immer die einseitige Betrachtung ein und derselben Medaille? Wie wäre es damit, auch die andere Seite zu beleuchten? Wer einseitig denkt, muss ungerecht denken und sich somit zwangsläufig vom Problem ablenkend in den Irrtum begeben.
Böööse Zungen behaupten, ein Kopf wäre rund gestaltet, um nicht nur in eine Richtung denken zu müssen…
Mai 8th, 2012 at 07:07
bakunin
danke, daß du mir die erläuterung des begriffs “linksfaschos” abgenomen hast. anders könnt ich das auch nicht machen.
zu den 60%
da geb ich dir nur in teilen recht, denn viele derer, die noch einen relativ anständigen job und entsprechende einkünfte haben, fühlen sich durchaus schon bedroht, weil ja die finanzierung von 2.wagen,urlaub und häuschen immer schwieriger werden.
das dumme ist nur, daß diese klientel, wegen politischen desinteresses oder uninformiertheit, letztendlich doch einer nahles glaubt oder die grünen immer noch für eine protestpartei hält.
zu ham
ja zur zeit der berufsverbote war es sogar fast alltäglich, daß hausmeistern oder lokführern wegen ihrer mitgliedschaft in linken gruppierungen der job gekündigt wurde. und in anbetracht der tatsache, daß viele kommunisten nach ihrem entkommen aus nazi-lagern in den 50ern in brd gefängnisse wanderten, nicht weiter verwunderlich.
Mai 8th, 2012 at 11:13
landbewohner Mai 8th, 2012 at 07:07
ja zur zeit der berufsverbote war es sogar fast alltäglich, daß hausmeistern oder lokführern wegen ihrer mitgliedschaft in linken gruppierungen der job gekündigt wurde. und in anbetracht der tatsache, daß viele kommunisten nach ihrem entkommen aus nazi-lagern in den 50ern in brd gefängnisse wanderten, nicht weiter verwunderlich.
In Deutschland ist die 68-er-Bewegung als politische(!) Bewegung ganz wesentlich aus der APO entstanden, also im Kampf um die Erhaltung des Grundgesetzes gegen die Notstandgesetze, welche als präventive Einschränkungen grundgesetzlicher Rechte und Freiheiten zum Zwecke der späteren Errichtung einer Diktatur bzw. eines neuen Faschismus angesehen wurden.
Daher auch das Mitwirken echter Liberaler in der APO. Kommunisten in der Tradition der KPD spielten in der APO keine Rolle. Logisch, denn wer für die „Diktatur des Proletariats“ war und den „Sowjetkommunismus“ verteidigte, hätte sich in der APO als freiheitliche und demokratische Oppositionsbewegung nur unglaubwürdig oder lächerlich gemacht.
Der Mainstream der deutschen 68-er-Bewegung war für mehr Freiheit und mehr Demokratie und gegen die kommunistische Diktatur, gegen eine „Diktatur des Proletariats“, gegen Leninismus, Stalinismus und/oder Maoismus. Selbstverständlich auch gegen den Linksterrorismus.
Jene, die von der SPD-FDP-Regierung unter Kanzler Brandt politische Repression erlitten und gesellschaftlich exkludiert wurden, waren vor allem freiheitliche DEMOKRATEN. Menschen, die begriffen hatten, dass der Kapitalismus EIGENGESETZLICH zu Diktatur, Barbarei und Faschismus führt, und die deshalb gegen den Kapitalismus und für echte Demokratie waren.
Der Kanzler, der mit den Worten: „Mehr Demokratie wagen!“ angetreten wurde, bekämpfte in seinen Taten genau die Menschen, welche echte Demokratie realisieren wollten, und machte sie zu Objekten politischer Repression.
So sind eben Sozialdemokraten. Ob Ebert, Noske, Brandt, Schröder …
Und die Aktivisten in den K-Gruppen und insbesondere bei den politischen Gewalttätern waren nützliche Idioten fürs kapitalistische und anti-demokratische Establishment, weil sie dem Establishment die Legitimation lieferten, die gesamte Bewegung zu “Verfassungsfeinden” zu erklären und diese Bewegung – mit dem Argument der Erhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung – politisch und wirtschaftlich zu bekämpfen, während tatsächlich die wirklichen Verfassungsfeinde sich im Establishment befanden.
Der Kommunismus als praktische Bewegung (Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus, Maoismus etc.) tendierte immer zum Linksfaschismus.
Bei ehrlichem kritisch historischem Rückblick kann man zu keiner anderen Beurteilung und Schlussfolgerung kommen.
P.S.
Dass der Kapitalismus EIGENGESETZLICH zu Diktatur, Barbarei und Faschismus führt, ist inzwischen – wieder einmal – empirisch evident.
No way back in die „goldenen Zeiten“ des Kapitalismus.
Da gibt es keine Möglichkeit zu einem historischen Turnaround, auch wenn Sozialdemokraten wie Lafontaine & Co. diese Illusion verbreiten.
Mai 8th, 2012 at 11:46
Kommunismus “Linksfaschismus” zu nennen ist mit Verlaub kompletter Blödsinn, so wie die Totalitarismusthese es eben ist. Ich empfehle Leuten, die von Kommunismus sprechen, immer die Lektüre des Manifests. Bringe das mal mit Faschismus überein.
Die sich “kommunistisch” nennende Diktatur Stalins ist ebenfalls keine faschistische gewesen. Faschimus bedeutet nicht “böse Diktatur”, er ist eine (historisch begrenzte) kapitalistische Erscheinung.
Mai 8th, 2012 at 12:29
“Der Kommunismus als praktische Bewegung (Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus, Maoismus etc.) tendierte immer zum Linksfaschismus.”
Daran war weder was kommunistisch, noch praktische Bewegung.
Da hat eine Minderheit die Macht gehabt zu bestimmen, was zu passieren hat.
Und hat entsprechend reagiert, wenn die Mehrheit oder Einzelpersonen der Meinung sein wollten, das anders sehen zu dürfen.
Nix Bewegung. Herrschaftssystem. Und darum nicht einmal im Ansatz kommunistisch.
Mai 8th, 2012 at 12:51
Der Kommunismus in der Theorie und als Ideal (vgl. Kommunistisches Manifest) ist das eine, der Kommunismus als konkretes historisches Phänomen, also als eine gesellschaftliche Praxis, welche sich als „kommunistisch“ bezeichnet, das andere.
@flatter(106): meint:
“Die sich “kommunistisch” nennende Diktatur Stalins ist ebenfalls keine faschistische gewesen. Faschimus bedeutet nicht “böse Diktatur”, er ist eine (historisch begrenzte) kapitalistische Erscheinung.”
Otto Rühle – ein Kommunist in der freiheitlichen Tradition, Schüler von Rosa Luxemburg und einer der bedeutesten deutschen Revolutionstheoretiker – bezeichnete den Stalinismus als „roten Faschismus“.
Wer die Entwicklung der kommunistischen Bewegung und ihren Weg in die historische Sackgasse begreifen will, dem sei die Lektüre Rühles Buchs „Perspektiven einer Revolution in hochindustrialisierten Ländern. 1971“ (Manuskriptabschluß: 1939 und 1940) zu empfehlen, das heute noch antiquarisch für ein paar Euro erhältlich ist. Auch die politischen Schriften von Wilhelm Reich sind in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich.
Wer „Faschismus“ nur als „eine (historisch begrenzte) kapitalistische Erscheinung“ ansieht, ignoriert das Phänomen des „Linksfaschismus“ und kann auch nicht verstehen, warum von der ganz überwiegenden Mehrzahl der Menschen „Sozialismus“ wie auch „Kommunismus“ als Gesellschaftsmodelle abgelehnt werden, eben aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Praxis von „Sozialismus“ und „Kommunismus“.
Mai 8th, 2012 at 13:00
Warum soll ich prügelnde Dortmunder Fans “Schalker” nennen, bloß weil die sich auch kloppen? Sind Nazis dann auch Rechtskommunisten? Was soll das? Der Weg von einer industriell finanzierten Partei zur industriellen Massenvernichtung ist ein völlig anderer als der einer antikapitalistischen und antifeudalen Revolution in eine Diktatur mit sozialistischem Anstrich. Da sind so gut wie keine Parallelen. Der Begriff “Linksfaschismus” ist aber umso tauglicher für Freunde der Faschisten und solche, die gern relativieren, um den Nazistaat zu verharmlosen. Das allein hat den Begriff so erfolgreich eingeführt; er ist geronnene Propaganda.
Und ich muss also so blöd sein, dass nicht unterscheiden zu wollen, um eine Aversion gegen die historische Form des Staats-”Sozialismus” zu verstehen? Welch ein Unsinn!
Mai 8th, 2012 at 13:05
@Wat. Mai 8th, 2012 at 12:29
Daran war weder was kommunistisch, noch praktische Bewegung.
Da hat eine Minderheit die Macht gehabt zu bestimmen, was zu passieren hat.
Und hat entsprechend reagiert, wenn die Mehrheit oder Einzelpersonen der Meinung sein wollten, das anders sehen zu dürfen.
Nix Bewegung. Herrschaftssystem. Und darum nicht einmal im Ansatz kommunistisch.
Auf diese Argumentation wird man Dir entgegnen, dass „Kommunismus“ zwar eine schöne Idee sein mag, aber in der Realität bislang noch nirgendwo annähernd erreicht wurde und auch nie zu verwirklichen ist.
Mai 8th, 2012 at 13:44
@flatter Mai 8th, 2012 at 13:00
Sind Nazis dann auch Rechtskommunisten?
Leider ist diese Frage nur rhetorisch gemeint, ohne jeglichen analytischen Anspruch.
Das Ziel der Nazis war doch nicht „industrielle Massenvernichtung“, wie uns das Geschichtsbild eines Guido Knopp zu suggerieren versucht, sondern der Nationalsozialismus hatte zum Ziel die Errichtung eines „nationalen Sozialismus“. Mit „klassenloser Volksgemeinschaft“ etc.
Der Strasser-Flügel um Gregor Strasser und Otto Strasser in der NSdAP sah sich als „Nationalbolschewisten“.
Parallelen zwischen „Nationalsozialismus“ und „Stalinismus“ werden im zitierten Buch von Otto Rühle herausgearbeitet. Von den Nazis wurden Organisations- und Repressionsformen aus der Sowjetunion geradezu kopiert.
Der Begriff “Linksfaschismus” ist aber umso tauglicher für Freunde der Faschisten und solche, die gern relativieren, um den Nazistaat zu verhamrlosen. Das allein hat den Begriff so erfolgreich eingeführt; er ist geronnene Propaganda.
Freiheitliche Sozialisten und Kommunisten wie Otto Rühle oder Wilhelm Reich – um nur diese beiden zu nennen – hatten doch niemals zum Ziel, den Nazi-Staat zu verharmlosen, ganz im Gegenteil.
Wer „Linksfaschismus“ oder „Totalitarismus“ kritisiert, wird doch nicht zum Verharmloser des Nazi-Faschismus.
Was ist dies für eine verquere Argumentation?
Mai 8th, 2012 at 15:07
@HAM, @all: Jetzt sind wir mal wiedr beim Vergleichen und Gleichsetzen angelangt. Einfach mal ganz schlicht LINKS und FASCHISMUS separat definieren, dann merkt man ganz schnell, dass das zusammenpasst wie “eckige Kugel” oder “schwarzer Schimmel” (ich meine das Pferd, nicht den an der Wand).
Mai 8th, 2012 at 15:34
@altautonomer Mai 8th, 2012 at 15:07
Einfach mal ganz schlicht LINKS und FASCHISMUS separat definieren, dann merkt man ganz schnell, dass das zusammenpasst wie “eckige Kugel” oder “schwarzer Schimmel” (ich meine das Pferd, nicht den an der Wand).
Eckig und rund sind Erscheinungsformen, die sich gegenseitig ausschließen.
Aber Verpackung und Inhalt können durchaus in Widerspruch stehen.
Das ist doch ein Alltagsphänomen.
So wie der Kapitalismus als „freiheitliche Gesellschaft“ verkauft wird und darin sind schlimme Zwänge.
Wenn die ideologische Verpackung „links“ ist und Faschismus darin ist, dann spricht man von „Linksfaschismus“.
Mai 8th, 2012 at 15:35
@HAM: Du beharrst darauf, als “Kommunismus” das zu bezeichnen, was die Staaten des Ostblocks waren und kommst mir andererseits mit dem, was der Nationalsozialismus angeblich vorhatte. Geht es durchsichtiger? Und nein, das war keine rhetorische Frage. Du hast im übrigen ganz offenbar nicht die geringste Ahnung von der Genese des Nationalsozialsmus. Da ist Guido Knopp in der Tat auf einem höheren Niveau.
Schau mal bei Wikipedia nach “Linksfachismus”, der Artikel ist gar nicht so schlecht. Dass im übrigen die zwei Figuren den Begriff von den Rotlackierten rhetotisch gemeint haben könnten, kommt dir nicht in den Sinn?
Wie dem auch sei: Setze du für dich weiter Sozialismus und Nationalsozialismus gleich und schau dich mal um. wo du damit irgendwen überzeugen kannst – und vor allem wen! Aber geh bitte nicht mir weiterhin mit diesem Stuss auf den Wecker.
Mai 8th, 2012 at 15:39
Wenn die inhaltlichen Argumente ausgehen, dann kommen die Beleidigungen.
Mai 8th, 2012 at 16:15
Och je @HAM, sogar das kannst Du besser. Diese Argumente gingen hier rauf und runter. Das Lesen und Verstehen kann Dir niemand abnehmen.
… Ja, wir wissen ja, der Reale war Mist, es braucht eine freie Gesellschaft und die gibts (nach @HAM et al himself) nur mit humanistischer Elite^^
…brauchst aber diesmal lange bis dahin, oder hatten wir Dir da am WE hier schon die Tour vermasselt.
Außerdem lief auch hier (nicht nur bei wiesaussieht) zuletzt schon mit(!) Dir: Faschismus, wie trennt der vom Realen Soz. Jetzt machst Du Rolle rückwärts und alles soll von vorn losgehen – nö, keene Böcke.
Das schöne an @Bakunin und Dir ist ja, daß ihr anderen immer Bälle zuwerft und Euch dann wundert, weshalb die beim Zusammenspielen dann auch mal an Eurem Kopf landen können.
Nachkapitalistisch geht nur als ‘Version’ von “frei”, frei von jeder Bevormundung – Dein apodiktischer Stil macht nicht viel Hoffnung darauf.
Mit Dir wäre also Kommunismus schon mal nicht mal theoretisch zu erreichen – da Du nicht ewig lebst (ich auch nicht) wäre ich aber vorsichtig mit dem “nie”.
Mai 8th, 2012 at 16:25
@Wat
Auch ja, die unterwürfige Wat, die im Konflikt jeweils den Blogherrn verteidigt.
Kenne ich schon aus anderen Blogs.
Mai 8th, 2012 at 16:35
Linke, die wie flatter mit pubertären Machtgehabe auftreten und sich für grandios halten, kenne ich genügend aus der K-Gruppen-Zeit und auch danach.
Im Übrigen habe ich niemals NS-Faschismus mit Stalinismus gleichgesetzt.
Genauso wenig, wie ich Rechtsterrorismus mit Linksterrorismus gleichsetze.
Diese Art der Diskussion, die mit Abwertungen und Beleidigungen arbeitet, anstatt eine Diskurskultur zu pflegen, die brauche ich nicht und tue ich mir auch nicht an.
Dank an alle, mit denen ich sachlich argumentieren konnte.
Und tschüss!
Mai 8th, 2012 at 16:46
@HAM(117+118)
Sag ich doch: Kannst Du viel besser :-)
Mai 8th, 2012 at 17:38
Lass deinem Hass freien Lauf, komm mit mir auf die duinkle Seite … der Pubertät!
Mai 8th, 2012 at 18:02
Ich möchte noch einen abschließend hinufügen, um die Struktur der “Diskussion” zu sortieren. Meine rhetorischen Figuren, so wirft er mit vor, hätten keinen “analytischen Anspruch” (achwas?). Wie er überhupt durstig jedes sprachliche Mittel wahlweise zum Inhalt nimmt oder sich beleiddigt fühlt. Dann die ‘Jehova’-Nummer: Er darf “Guido Knopp” sagen, ist aber beleidigt, wenn ich den Ball zurückspiele. Auf meine basalen Argumente aber lässt er sich nirgends ein und erklärt sie stattdessen für nicht vorehanden. Schließlich verabschiedet er sich mit einer Herabwürdigung (pubertäres Machtgehabe), ein Verhalten, über das er sich zuvor beschwert hat.
Grandioses Anschauungsmaterial.
Farewell, Troll.
Mai 8th, 2012 at 20:03
Hab mich auf flatters Hinweis auch mal bei wikipedia schlau gemacht und finde nun, dass der Begriff Faschismus in Verbindung mit anderen Substantiven (Femifaschismus, Ökofaschismus) in einer den Naziterror verharmlosenden Art und Weise inflationär verwandt wird. Seine “Benutzer” sind meistens meine politischen Gegner, Verfassungspatrioten und Systemapologeten.
Seltsamerweise habe ich diesen Begriff in den vielen Jahren meiner autonomen Praxis nicht gehört (deshalb meine Naivität).
Mai 9th, 2012 at 10:29
altautonomer meint:
Mai 8th, 2012 at 20:03
“Hab mich auf flatters Hinweis auch mal bei wikipedia schlau gemacht”
Und ? Bist du nun schlauer als zuvor?
Manche Begriffe werden so vielseitig für alles und jedes gebraucht, dafür jedes mal mit anderen Inhalten versehen, weil sie im Grunde nur noch Schimpfwörter, Verbalkeulen sind, als solche zu allen möglichen Zwecken gegen alle mögliche Gegner gebraucht werden.
Man sollte sich daher alle scheinbar tiefsinnigen scholastischen Endlos-Definitionen darüber sparen, was nun die “wahre Bedeutung” derartiger schwerer Verbalkeulen sein soll. Auch rein etymologische Herdeutungsversuche helfen da nicht weiter, weil bei Sprache, Begriffen ebenso alles in Fluß, in Weiterentwicklung ist wie bei allen anderen Dingen auch.
Reine Zeitverschwendung!