Im Untersuchungsausschuss zu den Morden der Naziterroristen wurden heute Vorwürfe gegen den seinerzeit zuständigen Innenminister und späteren Ministerpräsidenten Beckstein laut. Er habe den zuständigen Ermittler angerufen und vor einer weiteren Verfolgung der Spur gewarnt, so berichteten mehrere ARD-Hörfunksender. Das Bild komplettiert sich zu einer an Komplizenschaft grenzenden Unterstützung der Nazis durch den Staat. Verschiedene Behörden des sogenannten “Verfassungsschutzes” haben die rechte Szene durchsetzt und gaben nicht einmal ihre Informationen weiter. Jetzt gerät die CSU-Spitze in den Verdacht, Ermittlungen behindert zu haben. Das sind die feinen Herren, die ein Verbot der LINKEn fordern. Der Begriff “Rechtsstaat” wird in diesen Kreisen offenbar sehr eindeutig definiert. Sie gehen sprichwörtlich über Leichen, um die braune Suppe am köcheln zu halten.

Update: (siehe Diskussion) Leider finde ich von den Meldungen, in denen von der Rolle Becksteins die Rede war, nur noch einen Stream des BR, in dem von einer Einflussnahme auf die Veröffentlichung der “Serientätertheorie” die Rede ist, immerhin im Wortlaut: Beckstein halte die “Serientätertheorie für problematisch“. Nach meiner Erinnerung an die Meldung im WDR war die Einflussnahme Becksteins aktiv und wurde nicht auf die Veröffentlichung reduziert. Sollte sich Beckstein also nur dahingehend geäußert haben, die ‘problematische Serientätertheorie’ solle nicht publiziert werden, hätte er nicht unmittelbar alle weiteren Ermittlungen in diese Richtung verhindert, sondern ‘nur’ die Einbeziehung der Öffentlichkeit, einschließlich einer Warnung vor der realen Gefahr.