Trotz der allgemeinen Miesmacherei in Blogs und Linksmedien ist die Demokratie intakt. Diese Woche klären uns der Objektivtät verpflichtete professionelle Journalisten auf:

Beck mußte weg. Ypsilanti und Beck planten die Linksrepublik. Die SPD stand bei katastrophalen 26%.
Steinmeier kam, um die SPD wieder ins rechte Licht zu rücken.
Heute steht die SPD bei guten 23%. Merkel macht jetzt doch ein wenig Wahlkampf und stellt in Einklang mit der Sueddeutschen fest, daß die SPD Linksbündnisse suche. Steinmeier ist zwar auf dem richtigen Weg, Die SPD braucht aber einen, der nicht im Verdacht steht, einen Linksrutsch zuzulassen. Dann hätte sie noch mehr Erfolg.

Die Skandalisierung des Umstands, daß der Chef einer großen Privatbank in den Räumen der Regierungschefin seinen Geburtstag feiert, wird von der bürgerlichen Presse eingedämmt. Was der Boulevard dazu schreibt, darf hier nicht erwähnt werden, weil der Blogbetreiber es für seine Mission hält, diesen nicht zu zitieren. Andere Hetzblogger haben weniger Skrupel.

Aber auch die Rheinische Post steht unserer Kanzlerin bei. Die Interviewer fragen gleich eingangs, ob sie ihren Kaffee selbst bezahlen müßten. Das wäre nämlich dasselbe. Echter Journalismus zeichnet sich eben durch Respekt aus.
Merksatz der Woche:
Die private Nutzung eines Dienstwagens durch eine Ministerin ist ein Skandal. Die öffentliche Nutzung einer Kanzerlin durch einen privaten Bankier ist völlig normal.

Der Blogbetreiber wirft ein, dies drohe ein grottenschlechter Artikel zu werden. Der Stil genüge nicht seinen Ansprüchen, die Ironie sei hölzern, der Inhalt mau. Er wolle ihn so nicht veröffentlichen.

Das Problem der Blogger und der Linkspresse ist immer wieder ihr Hang zur Fundamentalkritik ohne jede Perspektive. Sie können uns kein positives Weltbild vermitteln und spielen sich dennoch als die besseren Demokraten auf. Sie weigern sich zu akzeptieren, daß es einer Führung bedarf, die auf unsere Unterstützung zählen kann. Sie geben vor, Gutes zu wollen und befördern doch nur die Anarchie.

“Kommunismus”, wirft der Blogbetreiber ein, “wir wollen Kommunismus, Mauer, Stacheldraht, Stalinorgeln und Stromgitarren!” Er trinkt schon wieder Bier.

Was soll man dazu sagen? Es richtet sich doch selbt. Immerhin gibt uns das die Gelegenheit, an dieser Stelle einmal aufs Deutlichste die hiesigen Verhältnisse zu beleuchten. Es fällt ihm kein Argument ein, keine konstruktive Mitarbeit, nicht einmal eine seiner ach so geschliffenen Formulierungen, mit denen er sonst seine Leser in seine finstere Ideolgie verstrickt.

Er spuckt. Ich kann nicht erkennen, ob er lacht oder weint, aber er scheint einen hysterischen Anfall zu haben. “Ideologie!”, skandiert er, “ist klar, ich und Ideologie! Ich bin der KGB-Chef!” Gerade vollführt er einen Veitstanz, eine Art Stechschritt. “Wir sind die Moorsoldaten! Ich bin ein Bügeleisen, und ich lüge nicht.”

Diese Szene muß der Nachwelt überliefert werden. Die Leser dieses infamen Webauftritts müssen erfahren, wes zerstörten Hirnes Auswürfe sie hier täglich zu lesen bekommen. Der “Publizieren”-Button liegt nur einen winzigen, wenn auch womöglich lebensgefährlichen Mausklick entfernt.

Er deliriert. Öffnet das nächste Bier. “Ein Pils und eine Kippe, vom Kindergeld abgespart”, geifert er. “Ich habe den Sieg über mich selbst errungen. Ich liebe Josef Ackermann!”

Er umarmt mich, küßt mich. Ich kann mich kaum bewegen. Vielleicht die letzte Gelegenheit. Ich werde jetzt die Maustaste drücken.