Es ist einfach zu dämlich. Der neoliberale Schrott, den Guttenberg da hat denken lassen etwa. Die Sueddeutsche kann zwar selbst nichts Brauchbares daran finden und kritisiert einiges ausdrücklich, findet es aber dennoch “gar nicht so schlecht” – vermutlich, weil es dem inkompetenten Papageiengeplapper entspricht, das sie selsbt ewig verbreitet hat.
Frank Luebberding findet noch weniger daran, kaum mehr am Deutschlandplan des Vizeschröder und schon gar nicht an den Beckenbauern der Exportweltmeisterschaft. Derselbe dumme Blödsinn wird Jahr für Jahr, Tag für vor- und nachgekaut, ich kann es nicht mehr hören.
Die allgemeine Analyse der Finanzkrise, Möglichkeiten der Prävention, Regulierung für die Zukunft, auch nur irgend ein Lerneffekt? Findet nicht statt, so zu lernen bei Lucas Zeise in der FTD.
Und wem die Kompetenz in Sachen Wirtschaft, wie sie von Grüngelbrosaschwarz vertreten wird, noch nicht traurig genug ist, der schaue sich einmal an, wie und für wen unsere Sicherheit am Hindukusch täglich schöner verteidigt wird. Der Artikel bei SpOn liefert mehr als genügend Argumente, und früher, als das Cheeseburger Magazin noch eins für Mehrwisser war, hätten die Autoren ihn auch selbst gelesen und die richtigen Schlüsse gezogen. Davon in diesen Tagen kein Wort. Die Durchhalteparolen stehen eine Hochglanzseite weiter.
Sich regieren lassen macht keinen Spaß in diesen Tagen. Noch weniger allerdings die Erkenntnis, daß es völlig egal ist, von wem.
August 18th, 2009 at 00:01
könnte man nicht eine phrasenwiederholmaschine im bundestag etablieren und da parlament auflösen.
mehr wettbewerb
mehr netto vom brutto
mindestlöhne gefährden arbeitsplätze
usw.
August 18th, 2009 at 08:14
Klarmachen zum Ändern!
August 18th, 2009 at 08:39
Und nur mal so am Rande:
Unser Zögling in Sachen sichererer Demokratismus, Afghanistan also, hat zudem dieser Tage rechtskräftig beschlossen, dass du deiner Frau ihre tägliche Fütterung versagen darfst, wenn sie dir im Bett nicht pünktlich zu Willen ist.
Für die Zementierung solcher geradezu idealen Verhältnisse kann ja wohl kein zivil-militärischer Einsatz gar nicht hoch genug sein.
Gewaltig dämmert herauf
der Hoffnungsschimmer
der Aussichtslosigkeit.
August 18th, 2009 at 08:40
“…ich kann es nicht mehr hören.”
Es gibt Gefühle, die stehn am Anfang der Dinge.
August 18th, 2009 at 10:37
Da gab es mal eine politische Comicfigur namens Walter Ulbricht, angesiedelt in einem Territorium mit Namen “DDR”, die propagierte, dass der “Westen” überholt wird, ohne ihn einzuholen. Eigentlich absurd. Lang ist´s her.
Aber als Utopie, als Ideengut bei nonsensativ marschierenden Gleichschrittökonomen ist es anscheinend weiterhin Ansporn. Wie es aussieht, spielt dabei keine Rolle, wenn beim nächsten Versuch die umgekehrte Richtung gewählt wird.
August 19th, 2009 at 01:25
Also mir tut der Gutti ja schon ein bisschen leid. Da holt er sich Expertise von Auswärs und alle maulen, weil es doch Gelderschwendung sei. Diesmal waren es die eigenen Leute und bei dem Schrott, der dabei herauskommt, wenn sein Ministerialapparat mal nachdenkt entwickelt man plötzlich Verständnis wenn der Herr Baron dann wieder Knowhow einkaufen geht, selbst wenn es eine Lobbyistenkanzlei ist.
Ich glaube ja, dahinder steckt eine perfider Plan der Neoliberalen. Die Politiker produzieren absichtlich nichts als Unsinn, um die Bürger von der flächendeckeneden Inkompetenz offentlicher Organe zu überzeugen. Anschließend muss wieder ein Rück durch Deutschland gehen Reformen müssen her. Dann man kann vorschlagen, die Regierungsgeschäfte an Arvato oder andere Dienstleister outzusourcen und findet breite Zustimmung in der Bevölkerung, die nunmehr davon überzeugt ist, dass ein ordendlich bezahltes Managent viel besser ist als das Kasperletheater profilneurotischer Clowns, die von nichts eine Ahnung haben und sich ihre Dienstwagen klauen lassen. Der Staat wird einfach privatisiert und geht als AG an die Börse, wo sie riesige Erfolge feiert, denn der Standort Deutschland liefert Investitionssicherheit durch kalkulierbare Rahmenbedingungen. Keine Gefahr durch Spinner, die plötzlich im der Regierung auftauchen und Kraftwerke abschalten wollen oder andere fortschrittsfeindliche Ideen haben. Das wird toll.
August 19th, 2009 at 04:20
@Willi: Ich glaube, da irren Sie. Das ganze System war von Anfang an so installiert, dass das Mitspracherecht des Volkes eher beschränkt war. So entstanden Bürokratien, die inzwischen Milliarden verschlingen, wo nichts als Datenmüll und Altpapier produziert wird. Sämtliche Bürokratien sind nämlich auf lange Sicht gesehen ein Hort für Vetternwirtschaft, Korruption, Unfähigkeit und Verantwortungslosigkeit. Man könnte also ganz nüchtern sagen, dass unsere Bürokratien ihr Verfallsdatum erreicht haben und inzwischen einfach nur noch verfilzt sind.
August 19th, 2009 at 09:41
@Manul
“Man könnte also ganz nüchtern sagen, dass unsere Bürokratien ihr Verfallsdatum erreicht haben und inzwischen einfach nur noch verfilzt sind.”
Zum einen dieses – das Schicksal aller, auch ‘privater’ Bürokratie, zum andern ist ‘Demokratie’ notwendigerweise der ‘Marktwirtschaft’ eh immer nur nach- und nicht vorgelagert. Der (Aber) Glaube, die Politik könne überhaupt effektiv ‘Rahmenbedingungen’ – im Sinne von zB mehr ‘Verteilungsgerechtigkeit’ – setzen ist absolut unbegründet. ;) Im Gegenteil gibt die Marktwirtschaft der Politik den Rahmen vor, in dem sie allenfalls noch ‘Feinjustierungen’ vornehmen kann. Für eine globalisierte Wirtschaft gilt das nur in noch höherem Maße…
August 19th, 2009 at 10:17
Also, um Misserständnissen vorzubeugen: So ganz ernst gemeint war das mit der neoliberalen Verschwörungtheorie nicht…
Ensthaft denke ich, dass sowohl Manul als auch Peinhard recht haben. Ob nun die Unfähigkeit der Politik, sinnvolle Rahmenbedingungen zu setzen am Filz scheitert, etwa wenn Lobbyisten in den Ministerien die Gesetze selbst formulieren, oder ob die Politik nur (noch) als Anhängsel der Wirtschaft funktioniert, die ein bisschen sozialpolitische Kosmetik betreiben darf, sonst aber bitteschön deren Interessen umzusetzen hat, läuft im Ergebnis auf das gleiche hinaus: Es geht nicht um die Interessen der Menschen in diesem Land.
@Manul: das “sie” ist nicht nötig und “du” für mich völlig in Ordnung :-)
August 19th, 2009 at 10:53
Sie kann eben gar nciht anders, weil kurz gesagt die Politik immer vom finanziellen Gelingen der Wirtschaft abhängig ist. Der Satz, es könne nur verteilt werde, was auch erwirtschaftet wurde, stimmt ausnahmsweise mal. Nur wird da eben nicht von Gütern und Leistungen gesprochen, sondern eben von Geld. Die Ansicht, es ginge beim Wirtschaften primär um Güter und Leistung – ist dagegen eben naiv. Diese Ansicht dominiert aber eben den ‘gesunden Menschenverstand – ‘eigentlich’ sollte es ja auch so sein.
Der Staat wiederum hat für die Wirtschaft – ausser seiner Rolle als lästiger ‘Abzocker’ – ‘nur’ die Funktion, das Eigentum zu garantieren. Ansonsten sagt sie ihm schon, wie ihrer Ansicht nach ein finanzielles Maximum zustande kommt – was aber wie gesagt nichts mit ‘Wohlstand für alle’ zu tun hat. Oder eben nur, solange es zufällig grad passt. In Krisen sieht man das nur immer besonders gut…
Und es war prinzipiell nie anders, kann nicht anders sein, solange das Ganze auf der Basis von Lohnarbeit und Warenproduktion, kurz Kapitalismus, organsiert ist. Es ist kein fakultativer Systembestandteil, sondern ein obligatorischer.
August 19th, 2009 at 10:56
Und für Analyse und Systemkritik ist es ein absolut entscheidender Aspekt und läuft nicht auf’s selbe raus, ob sie nicht kann oder nur nicht will… ;)
August 19th, 2009 at 13:26
@Peinhard: Natürlich hast du vollkommen recht, dass es nicht egal ist, worin man die Ursache sieht. Gleich ist nur das Ergebnis aus Sicht des Bürgers: Es geht nicht um ihn und seinen Wohlstand, der ist wie du richtig bemerkt hast ein “Kollateralschaden” und nicht Zweck der Übung.
August 19th, 2009 at 19:16
@Willi: Stimme dir vollkommen zu.
Denkanstoß: Wenn “der Bürger” das Opfer (“Kollateralschaden”) des Zusammenspiels zwischen Kapital/Wirtschaft & Lobbyisten & Staat/Politik ist und ausgebeutet wird, wie kommt er nur überhaupt zu der Vorstellung ausgerechnet einer seiner Ausbeuter (der Staat) solle ihn nun vor genau dieser Ausbeutung beschützen? Müsste ein mündiger aufgeklärter Bürger vielleicht andere Wege gehen sich zu schützen? Und was für Wege könnten das sein? Wann wird der Leidensdruck (endlich?) groß genug sein, dass die Masse mit Verblödungs-Journalismus nicht mehr ruhig zu halten ist?
August 19th, 2009 at 21:13
@psycho – völlig richtig. Man müsste, wollte man konsequent handeln, schon den gesamten Bezugsrahmen Markt-Staat in Frage stellen und schließlich verlassen. Inklusive aller Unterkategorien wie (Lohn-) Arbeit, Ware, wert, Geld etc.
Das ist nicht nur schon nicht einfach überhaupt erstmal zu denken (man merkt auch selber, wie man immer wieder zu Rückfällen neigt) – wieviel mehr dies auch zu vermmitteln, da durch diese ‘präformierten’ Begriffe auch immer wieder Mißverständnisse entstehen (müssen). Der Begriff des Werts zB muss erstmal verbindlich geklärt, dann aber auch ‘umgewertet’ werden.
Viele gerade auch die sich als Linke verstehen, sind nmE leider wenig bereit, dies zu leisten. Es macht Mühe… und die allgemeine und wohl auch gewollte Sprachverluderung macht es zusätzlich nicht einfacher.
August 19th, 2009 at 21:54
Ergänzung – eins muss natürlich auch klar sein – ohne eine gewisse Spiritualität, ohne Liebe und etwas so scheinbar vollkommen antiquiertes wie Demut kann es nicht gelingen. Dann baut man auch nur wieder irgendeine ‘schöne Maschine’, in der Mensch und auch – nochmal antiquiert – Schöpfung letztlich keinen Platz haben. Das bedeutet aber auch wieder nicht, dass man unbedingt ‘religiös’ sein sollte. Bin ich schließlich auch nicht. ;)
August 19th, 2009 at 23:20
hast du schön gesagt Peinhard. Ich denke nur, die LINKEN werden auf diesem Weg wenn überhaupt nur Übergang sein, Wegbereiter. Ich denke nicht, dass es in ihrer Macht liegt, auch wenn sie es denn wollten, diesen ganzen Kladerradatsch von heute auf Morgen über Bord zu werfen. Während in der zwischenzeit abermillionen von Menschen über den Jordan gehen….
August 19th, 2009 at 23:24
hab mich glaub mal wieder etwas dämlich ausgedrückt aber ich hoffe man versteht trotzdem was ich meine ..
August 20th, 2009 at 07:57
Die LINKEN sind klassische Sozialdemokraten oder wenn’s hochkommt Sozialisten. Und auch letztere haben bekanntermaßen die og Kategorien nicht verlassen, sie können, wie überhaupt der ganze Parlamentarismus eh nicht aus dieser Haut. Das muss schon von unten kommen – was mich nur so frustriert: es gibt so gut wie keine Debatte, wie gesagt selbst unter ‘Linken’ nicht…
August 20th, 2009 at 18:48
@ Peinhard # 18
Nicht ‘selbst unter Linken nicht’ – gerade da nicht. Schlimmer noch, es wird wenn, dann debattiert, wer der ‘richtige Linke’ ist…
Ich bin leider auch lange nicht so ‘argumentationsfest’, wie ich es gerne wäre, nur weiß ich doch wenigstens, das Lesen bildet und ‘Erfahrungsaustausch schon immer die günstigste Investition war’.
Das (meinige) Problem ist nur, wenn man die Ursachen kapiert hat, ist es noch schwerer mit anzusehen, wie die Menschen sich selbst die Beine weghauen oder mit irgendeiner mir nicht erklärbaren, nennen wir es hier einfach Gottesfürchtigkeit (finde kein besseres Wort, sorry), in ihr nächstes noch größeres Unglück rennen.
Was tun? Kannst Dir halt nur den Mund fusselig reden – kapieren müssen sie/wir es nun einmal selbst, sonst kommt auch nichts ‘vernünftiges’ dabei heraus.
Zu seinem Glück jemanden zwingen, das darf man leider auch nicht (so viel meine ich auch gelernt zu haben).
Gruß Wat.