demensDiese Griechen! Ganze 4,5% der Schulden werden gezahlt, weitere 4% verrechnet, obwohl die dahinter stehenden “Forderungen” angesichts der Vorgänge keine Berechtigung mehr haben und noch einmal wird versprochen, 3 bis 5% der Summe zu “investieren”. Damit wollen sie ganze 700 Arbeitsplätze schaffen. Vermutlich halten sie das obendrein für “sozial”, wie es der gängigen “Marktwirtschaft” ja entspricht.

“Sie”, das sind die Verantwortlichen von Siemens, deren Bestechung den griechischen Staat geschätzte 2 Milliarden Euro gekostet hat. (Reuters nennt unerheblich abweichende Zahlen). Eine Strafzahlung sollte nach landläufigen Ansichten eigentlich höher sein als der angerichtete Schaden. Manche Schweine sind aber gleicher, da ist die Welt doch immer wieder flexibel.

Pigs are more equal

Lästige Sache, wenn so offensichtlich geschmiert wird, wenn es so leicht ist, die Folgen von Korruption für die Korrumpeure durch weitere Korruption abzuwenden. Die Arbeitslosigkeit grassiert inzwischen auch noch unter Verschwörungstheoretikern. Wer soll denn das noch toppen? Auch moralische Appelle werden durch Wiederholung nicht spannender. Während die öffentliche Ordnung zusammenbricht, waschen sich diejenigen, die maßgeblich zum Chaos beigetragen haben, noch schnell rein. Als nächstes stellt sich vermutlich wieder ein krawattierter Herrenmensch vor ein Berliner Mikrophon und verlangt Dankbarkeit von den faulen Griechen für die tollen neuen Arbeitsplätze.

Vielleicht ist eine Vergleichsrechnung noch etwas, mit dem man das Wochenende bereichern kann:
Ein örtlicher “Unternehmer” schmiert die Kommune und baut eine Straße für eine Million Euro, die man auch für die Hälfte hätte haben können. Dumm gelaufen: Er wird erwischt. Das zuständige Gericht verurteilt ihn zu einem ‘Schadenersatz’ von 22.500 Euro. Zusätzlich muss er aber noch 20.000 Euro ‘investieren’, um künftig noch mehr Straßen für die Kommune zu bauen, und auf weitere 20.000 aus dem letzten Geschäft muss er ‘verzichten’. Dafür wird ihm allerdings bescheinigt, ein blitzsauberer fairer Geschäftsmann zu sein. Das ist doch ein gerechter Ausgleich, vom dem alle etwas haben. Alle, auf die es ankommt.