Während die Welt versucht, Iran davon abzuhalten, Atomwaffen herzustellen, um nicht derart Israel zur prophylaktischen Sterbehilfe zu provozieren, fällt die Bush-Administration diesen Bemühungen auf jede erdenkliche Art in den Rücken. Alle Argumente nämlich, die gegen die iranische Bombe sprechen, sprechen ebenso gegen eine Aufrüstung des indischen Subkontinents. Genau das aber treiben die Amerikaner mit Macht voran. Der Atomwaffensperrvertrag wird dort ebenso mißachtet wie die Interessen des islamischen Nachbarn Pakistan. Hinzu kommt, das die Regierung Musharaff, die dadurch brüskiert wird, schon ohne derartige Provokationen nur mit größter Mühe einen prowestlichen Kurs fährt. Vermutlich halten Bush und seine Hintermänner das für einen ausgebufften Coup: Sollte Pakistan eines Tages von radikalen regiert werden, hätte man mit Indien einen starken Partner – womit man ganz folgerichtig schon heute die Radikalen in Pakistan stärkt.
Same Bullshit as everywhere, Mr. President: Anstatt irgendwann zu kapieren, daß nur der Dialog auf Augenhöhe zu stabilen und friedlichen Verhältnissen führen kann, setzt er auf “Stärke”. Diese besteht darin, mehr Waffen zu haben als andere, auf Verhandlungen und Verträge zu pfeifen und das Arsenal rücksichtslos einzusetzen. Eines wird er damit erreichen: Daß muslimische Regierungen seinem Beispiel eifrig folgen.