Auch ohne die Erkenntnis, dass neoliberaler Neusprech uns mit vorgeblich ‘positiv konnotierten’ Begriffen eindeckt, drängt sich mir eine Frage auf, zu deren Beantwortung ich nicht wirklich ein Buch schreiben möchte. Ich stelle sie daher in den Raum und möchte dazu anregen, sich vor der Antwort wenigstens einige Minuten des Nachdenkens zu gönnen.
Was ist eigentlich dieses “Wachstum“?
Und jetzt ihr!
Februar 17th, 2012 at 00:56
Produktivitätszuwachs?
Februar 17th, 2012 at 01:06
Heißt was?
Februar 17th, 2012 at 01:46
Wachstum ist eine doofe Begrifflichkeit, die in der Lage ist alles und nichts damit zu beschreiben. Dröselt man den Mist auf, und schaut sich das darunterliegende Theorem an, dann besagt es: Wenn etwas wächst, dann wird es grösser. Wie der Haufen, auf den der Teufel ständig scheisst. Geht man eine Etage tiefer, dann kommt man nach der Wachstumsfrage zur Verteilungsfrage: Was nutzt der Wachstum von wenigen, wenn viele dabei schrumpfen?
Da ist aber eine beauftrage Enquete-Kommission schon dran, sowas ähnliches zu gestalten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Enquete-Kommission_Wachstum,_Wohlstand,_Lebensqualit%C3%A4t_%E2%80%93_Wege_zu_nachhaltigem_Wirtschaften_und_gesellschaftlichem_Fortschritt_in_der_Sozialen_Marktwirtschaft
Februar 17th, 2012 at 01:48
Kein Buch schreiben – nur ganz kurz?
Sinn und Unsinn der kapitalistischen Produktion ist Wachstum.
Wachstum = Vermehrung von Kapital
Februar 17th, 2012 at 02:42
Ein heikler Begriff. Das größte Wachstum in Deutschland, war wohl 1933-1945. Der Produktionsgewinn wurde durch das KZ-System optimiert. Den Unfreiwilligen hat das mit Sicherheit nicht gefallen.
Was soll also Wachstum sein? Hier wenigstens, eine Umverteilung aller Produktionsgewinne zur rückständigsten, barbarischen und herrschsüchtigen Minderheit.
Warum denen das was sie schon haben nicht langt, weiß ich auch nicht mehr….und trotzdem wollen sie noch mehr “Wachstum”…vielleicht eine Frage für die Psychiatrie.
Februar 17th, 2012 at 02:53
Wachstum ist die einzige Möglichkeit, den tendenziellen Fall der Profitrate abzubremsen.
Februar 17th, 2012 at 02:59
Was ist Waxtum?
Gute Frage! Soll irgend so eine Gottheit sein…
Nein, mal im Ernst: Wachstum brauchts – wegen den Zinsen…
*duckundweg*
Februar 17th, 2012 at 03:06
@SK
Sorry, aber ich hab auch den dritten Band von Charlie gelesen, nur die Vermehrung von Geschäftskontrakten, alias “Wachstum” dürfte den tendenziellen Fall der Profitrate auch nicht ändern.
Februar 17th, 2012 at 03:07
Irgendwie liegt der Herr Karl ganz nahe an der Sache!..;-)
Übrigens wird das jeder Sparkassendirektor im Städtchen auch so sehn….
Februar 17th, 2012 at 03:42
Doch, Carlo, abbremsen schon.
Und dem SpK-Direktor würde ich auch die Lektüre der 3 Bände empfehlen, dann versteht er besser, was er tut.
Februar 17th, 2012 at 03:52
[...] Feynsinn die einfache Frage stellt, was eigentlich dieses »Wachstum« ist, dann will ich sie doch gern beantworten. Es ist – ganz, wie die zum Verwechseln ähnliche [...]
Februar 17th, 2012 at 03:57
Manueller Trackback:
Wachstum ist – ganz, wie die zum Verwechseln ähnliche Buchstabenfolge nahelegt – ungefähr so etwas wie der »Wachturm« der Zeugen Jehovas…
https://blah.tamagothi.de/2012/02/17/wenn-feynsinn-die-einfache-frage-stellt-was-eig/
Februar 17th, 2012 at 04:54
ah, sind wir bei Comedy?
hab leider nicht viel Phantasie. Aber wenn du lachen willst, laß dir vom Schäuble mal “Sparen” definieren…
Februar 17th, 2012 at 07:10
Ein kapitalistischer Gott, der immer dann beschworen wird, wenn es besser werden soll.
Februar 17th, 2012 at 07:24
Dann mal auf einen Versuch:
Zunächst einmal ist Wachstum nicht im klassischen, biologischen Sinne gemeint. Es ist ein Begriff der Wirtschaftswissenschaft. Man kann unterscheiden zwischen qualitativem und quantitativem Wirtschaftswachstum. In der Regel wird nur die zweite Unterscheidung mit dem Begriff “Wachstum” verbunden. Der Unterschied besteht darin, dass quantitatives Wachstum einen messbaren Anstieg der wirtschaftlichen Tätigkeit in Form von “Output”-Größen (BIP, BNE, etc) bedeutet, während qualitatives Wachstum einem Fortschreiten in der technischen Entwicklung, einer Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen auf breiter Fläche oder anderen Neuerungen gleichkommt. Als Beispiel für quantitatives Wachstum gilt ein Anstieg des BIP im Vergleich zum Vorjahr um X%. Ein Beispiel für qualitatives Wachstum ist der Ausbau wichtiger Infrastruktur (DSL-Verkabelung, Schienenverkehr), der Umstieg auf dezentrale, regenerative Energieversorgung oder auch die flächendeckende Modernisierung von öffentlich genutzten Gebäuden (Schulen, Kindergärten, usw).
Quantitatives Wirtschaftswachstum bedeutet also für eine Volkswirtschaft, dass sich am Gesamtprozess nichts geändert hat, sondern dass lediglich die produzierten Ergebnisse in Form von Messgrößen zahlenmäßig ansteigen. Qualitatives Wirtschaftswachstum bedeutet dagegen einen Anstieg der allgemeinen Lebensqualität der Menschen innerhalb einer Volkswirtschaft. Wenn daher 2 statt 1 Mrd € “produziert” werden, so handelt es sich dabei um rein quantitatives Wachstum. Wenn nun ein ganzes Land flächendeckend mit modernen Technologien versorgt wird (Internetzugangsleitungen, regenerativer Strom, etc), dann handelt es sich dabei um qualitatives Wachstum einer Wirtschaft.
Wachstum einer Größe (quantitativ) wird in der Regel verstanden als notwendige Bedingung für Prosperität, weshalb auch Wirtschaftswachstum in Form von BIP-Zuwächsen vom “Mainstream” als positiv konnotiert verwendet wird. Dies ruft dagegen die sogenannten “Wachstumskritiker” auf den Plan, deren Metaphysik der Wachstumsbegriff selbst ist und die daher diesen nicht definieren können.
Minderheitsmeinungsvertreter, wie Heiner Flassbeck (dessen Texte mich zu dieser grundlegenden Begriffsunterscheidung inspirierten) fordern dagegen ein Wachstum der Volkswirtschaft auf eine neue Stufe der Beschaffenheit (Qualität), um soetwas wie Fortschritt im Sinne einer generellen Verbesserung der Lage erreichen zu können.
Der quantitative Wachstumsbegriff birgt den Nachteil in sich, dass er auch als ein “weiter so, wie bisher” funktioniert und daher zurecht hinterfragt werden muss. Eine Volkswirtschaft kann im Grunde nicht stupide weiter wachsen im quantitativen Sinne, weil dies die Verhältnisse (Qualitäten) nicht berührt und somit auch kein gesellschaftlicher Wohlstand erwirtschaftet wird, sondern nur individueller Wohlstand vermehrt wird. Irgendwann wird daher diese Form von wirtschaftlichem Wachstum an ihre Grenze stoßen.
Dagegen bietet der qualitative Wachstumsbegriff den Vorteil, dass stets eine Perspektive für Wachstum besteht, ohne dass ein Ende in Sicht ist, weil man immer einen Bereich in Wirtschaft, Gesellschaft und Technik findet, den man ausbauen kann zum Nutzen der Menschen. Sogesehen ist qualitatives Wirtschaftswachstum eine ständige Aufgabe und stößt erst an seine Grenzen, wenn den Menschen keine neuen Ideen mehr einfallen, wie man Sachen besser machen kann.
Februar 17th, 2012 at 07:48
Wachstum hat bei mir zu einer Körperlänge von ziemlich genau zwei Metern geführt, und ich bin ganz froh, dass das Wachstum in diesem speziellen Fall endlich war.
Februar 17th, 2012 at 07:53
wachstum – nicht existierende größe
weil:
es sich immer nur auf den ausschnitt innerhalb einer zeitskala und auf einen geografischen punkt bezieht.
da sich dort, wo sich gesammtgesellschaftlich profite ansammeln auch gesellschftsteile befinden müssen, die diesen profit generieren ist es insgsammt ein nullsummen spiel…
wenn alle bodenschätze aufgebraucht sind ist auch wachstum nicht mehr möglich … da es keine produktion mehr gibt.. d.h. keine kredite … d.h. keine wirtschaft im klassischen sinne … an diesem punkt wäre der ausgleich hergestellt (ist natürlich theoretisch .. egibt ja auch wiederverwehtungskreisläufe usw.. aber auch die haben ausgelichenden karakter)
Februar 17th, 2012 at 07:55
Wachstum ist ganz Profanes.
Ein neues Medikament.
Eine Strasse, die Kopfsteinplaster ersetzt.
Offentsichtlich steckt in dem Begriff etwas Qualitatives.
Und damit Subjektives.
Denn Du wirst die neue Strasse vielleicht nie befahren.
Oder das neue Medikament brauchen.
Aber ich möchte nicht mehr auf 56 m² mit 10 Personen leben.
So bin ich gross geworden.
Vom Klassensystem , dass die Schule mir war sind wir nur ein Stück voran gekommen.
usw.
Der Staat hat eine wichtige Funktion für das WACHSTUM.
Denn seine Regelwerke sollen, wirken auf qualitative Verbesserungen hin.
Und diese weisen Männer und Frauen. Das waren wir.
Februar 17th, 2012 at 08:12
@polifisch(17):
Ist Wachstum nicht auch auf der Nachfrageseite begrenzt? Denn irgendwer muss die Waren und Dienstleistungen ja auch konsumieren, muss allein schon die Zeit dafür haben.
Theoretisch möglich wäre wohl die unbegrenzte Steigerung des Volkseinkommens, wenn es immer mehr Menschen werden, und die sich dann im Universum irgendwie ausbreiten.
Februar 17th, 2012 at 08:18
Wachstum findet statt bis 20, stagniert bis 60 und findet ab dann wieder statt, allerdings im negativen Sinn als Schrumpfen.
Mal im Ernst, sicher ist das Universum unendlich, so dass unsere Wirtschafteliten auch wirtschaftlich unendlich reinwachsen könnten. Die Erde ist es allerdings nicht, d.h. wo einerseits was wächst, geht woanders was verloren. Und solange wir nicht auf den Mars exportieren….
Wachstum wird heute immer irgendwie als etwas Quantitatives empfunden, ein mengenmäßiges Mehr. Interessant finde ich dann schon eher die an einigen Stellen diskutierten Ideen des qualitativen Wachstums. Leider ist dazu ein globales Umdenken notwendig und bisher hat der Mensch das nur geschafft, wenn ihm das Wasser an Unterkante Oberlippe stand.
Februar 17th, 2012 at 08:19
“Wachstum” ist das Wettrennen im Hamsterrad des deutschen Hamsters gegen den chinesischen Hamster und von draußen guckt sich das jemand an und meint: Awwwww
Meine Definition
Februar 17th, 2012 at 08:34
Ich gucke erst in meine Bedeutungskiste, wenn ich den Kontext mitsamt Sender und Empfänger kenne.
Wenn die Medien uns mit dem Begriff berieseln, dann meinen sie in meinem Dafürhalten, daß wir uns nicht auf dem derzeitigen Stand ausruhen können und daß es noch etwas besseres gibt, wo “wir” unbedingt unter Aufwendung aller Kräfte hin müssen.
Die bloße Möglichkeit von Wachstum anzudeuten, streut auf breiter Ebene Optimismus, den jeder mit seinen subjektiven Hoffnungen befüllen kann.
Wachstum bedeutet in dieser Auslegung “tiefer, breiter, schneller” für alle.
Der ohne Adjektive daherkommende Wachstumsbegiff bedeutet eine Art kontinuierliche Ruhestörung für alle, bei der man behauptet, aktiv in einem positiven Sinne gestaltend zu wirken, worum auch immer es geht. Das wie und wohin bestimmen jedoch nicht alle der in “Hab’ Acht”-Stellung gebrachten Individuen und schon garnicht für sich selbst.
Am Wachstum teilzunehmen heißt, sich selbst in den Hintern zu treten, damit es nicht andere machen müssen.
Februar 17th, 2012 at 08:41
gibt´s was zu gewinnen?
Februar 17th, 2012 at 08:41
Wachtum ist der Prozess zunehmenden Einflusses gegenüber denen, die keinen Wachstum oder sogar Schrumpfung (->Negativ-Wachstum) aufweisen.
W. korreliert dabei nicht zufällig praktisch immer mit dem Geldvermögen einiger weniger. Dabei wird anfänglich viel, später immer weniger vom Ertrag des W. an das umgebende System weiter gegeben, zuletzt wird das umgebende System selbst ausgeweidet.
Wie bei einer Virusinfektion ist W. ein zumeist länger andauernder Prozess, der zunächst kaum merklich, zwischenzeitlich sogar positive Symptome zeigen kann, letztlich aber das das ganze System vollständig zu zerstören vermag, indem es alle beteiligten Zellen dazu zwingt, unter maximaler Selbstausbeutung bis zum unvermeidlichen Ende selbst wieder W. zu erzeugen.
Kurz: W. beginnt synergetisch/symbiotisch und endet parasitär bis zum Exitus des Wirtskörpers. So lange hinreichend Wirts-/Volkskörper zur Verfügung stehen, wird W. aufgrund seiner für eine gewisse Zeit verlockenden Erscheinungsformen nicht zu stoppen sein.
Februar 17th, 2012 at 08:42
falls ja, wäre meine Definition:
Wachstum= actio = reactio + Zinsen
Februar 17th, 2012 at 08:42
@Oliver Mark: Wie immer ist der erste Preis ein Freemail-Accout.
Februar 17th, 2012 at 08:51
Wachstum ist die Manifestation der Gier sich nicht mit dem abfinden zu können was da ist, sondern immer mehr zu wollen.
Das irrationale und selbstzerstörerische welches der Gier innewohnt, reflektiert sich auf dieses “Wachstum”, in dem es Grenzen genau so ignoriert wie die Frage auf wessen Kosten es entsteht.
Februar 17th, 2012 at 08:54
Wachstum ist alternativlos!!!1!
Februar 17th, 2012 at 09:15
Wachstum ist ohne eine Bezugsgröße nichts definiertes.
Gibt es eine Bezugsgröße, bedeutet “Wachstum” schlicht das die Bezugsgröße innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zunimmt. Üblicherweise werden dabei mit dem unscharfen Begriff “Wachstum”, je nach Kontext, so unterschiedliche Dinge bezeichnet, wie die Zunahme der Körperhöhe von Kindern oder die in Geldwert bemessene Zunahme des BIP.
Da “Wachstum” letztlich ein so unscharfer Begriff ist, eignet er sich hervorragend zur Mystifizierung aller möglichen komplexen Phänomene. Dadurch kann man sich problemlos ein Weltbild zusammenbasteln, dass “dem Wachstum” die Rolle des Heilands oder des Beelzebub zuschreibt. Auf der einen Seite des Rings treten dabei unsere wirtschaftsliberalen Freunde an, während sich auf der anderen Seite die Wachstumskritiker warm machen. Der Kampf ist allerdings etwas ungleich, da erstere durch ihre hohe Medienpräsenz den Wachstumbegriff vordefinieren können. Das funktioniert sogar so gut, dass die Frage nach der Bedeutung des Begriffs “Wachstum”, so man sie in einem Blog mal ausformuliert, von allen möglichen Leuten sofort auf Wirtschaftswachstum bezogen wird, obwohl es alles mögliche andere bedeuten könnte.
Wenn man das schon tuen möchte, dann sehe ich das so ähnlich wie @14 m4rc .
Februar 17th, 2012 at 09:32
Lange Rede, kurzer Sinn: Bedeutet gerade was der neoliberale/neomerkantilistische/wei-Du-ihn-auch-nennen-willst Dummschwätzer will, bezogen auf einen vagen Begriff von “gut, positiv” und Steigerungen. Wachsweich, eben.
Wachs = weicher, formierbarer organischer Stoff. Skulpturen oder Kerzen können beliebig daraus gemacht werden.
Wachstum = Kollektivform des Obigen.
Februar 17th, 2012 at 09:45
Wachstum heißt die Wurst am Haken der Angelrute, die am Fahrrad befestigt ist.
Februar 17th, 2012 at 09:50
Wachstum ist das, was man braucht, um die asymmetrische Wohlstandsverteilung zu kaschieren.
Februar 17th, 2012 at 09:52
@ Scheues Reh (17)
“Ist Wachstum nicht auch auf der Nachfrageseite begrenzt? Denn irgendwer muss die Waren und Dienstleistungen ja auch konsumieren, muss allein schon die Zeit dafür haben.
Theoretisch möglich wäre wohl die unbegrenzte Steigerung des Volkseinkommens, wenn es immer mehr Menschen werden, und die sich dann im Universum irgendwie ausbreiten.”
wer sagt denn, das die waren konsumiert werden müssen? was produziert wird, und nicht gebraucht wird einfach der wiederverwertung zugeführt… wachstum um des wachstums willen … nicht um bedürfnisse zu befreidigen … das wird uns nur erzählt ;) der beweis: die mülltonne hinter deinem supermarkt, die abwrakprämie usw.
Februar 17th, 2012 at 10:00
Gute Frage. Sie macht deutlich, dass keiner so genau weiß, wer oder was das ist. Ich weiß es auch nicht. Alles, was ich kenne, ist der Hegelsche Begriff der schlechten Unendlichkeit. Gemeint ist damit eine rein quantitative Zunahme von etwas.
Das Gegenteil, so wie ich es verstanden habe, wäre geistige Bildung, wäre zu lernen, die Bildung auch im Handeln in immer wieder neuen Situationen auch zu realisieren. Bildung ist für mich unanschließbar, Bildung hat etwas mit selbstkritischer Reflexion zu tun, unter anderem auch mit der Frage: Ist die Vermehrung von Reichtum überhaupt sinnvoll? Wieso muss ich mehr Geld anhäufen, als ich zum Leben benötige?
Ist das Glück der Erkenntnis nicht unendlich wertvoller als in teuren Autos angeberisch durch die Gegend zu fahren?
Was bei aller Wachstumsideologie auffällt, ist die Absenz der kritischen Reflexion dieser Wachstumsideologie, das heißt, in Richtung einer Zunahme der Reflexion findet kein Wachstum statt, etwa im Sinne des Anfangs von Becketts Roman DER NAMENLOSE, der mit Fragen beginnt: Wer nun? Wo nun? Was nun? Wachsen? So etwas Wachsen nennen?
Na ja, jedenfalls so ungefähr.
Februar 17th, 2012 at 10:22
Wachstum ist im derzeitigen Wirtschafts- und Finanzsystem eine unabdingbare (vulgo alternativlose) Voraussetztung, um die Kosten des Sparens und damit der Investitionen aufbringen zu können. Ohne Wachstum kommt es zu noch weniger Wachstum und damit zum Schrumpfen. In beide Richtungen ein sich selbst verstärkender Prozess.
Februar 17th, 2012 at 10:28
Rehlein #19:
Genau dafür wurde ja auch Obsoleszenz erfunden. Obsoleszenz sichert/erhöht Wachstum. Ups! War da nicht irgendetwas?
Kaufen für die Müllhalde
Februar 17th, 2012 at 10:31
Hab mal bei https://ixquick.com/deu/
Wachstum [und] Entropie
eingegeben…
Februar 17th, 2012 at 10:34
Nach der Agenda 2010, welche sich auf das demografische Projekt 2003 der BS stützt, wird das kontinuirliche wirtschaftliche Wachstum anhand seiner demografischen Erhaltbarkeit in Hinsicht auf zu verwendende human-Ressources gemessen. Darauf baut dann m4rc (14) auf.
Demografie ist letztendlich: (@Oliver mark (22)) nach Plan aufgrund von Prognosen, denen man zum Schluss dann Überbevölkerung vorwerfen kann.
Ach so, – Wachstum noch:
Der in Kauf zu nehmende Umstand, dass bei einem auf reinem Angebot aufbauenden Marktes, der Erhalt der Kaufkraft nur durch Vermehrung der Übersättigung möglich ist.
Februar 17th, 2012 at 11:31
“Was ist eigentlich dieses “Wachstum“?”
Mal einfach ausgedrückt ,ungehemmtes stetiges nicht endendes Wachstum wie von unseren Dummschwätzern propagiert und gewünscht nennt man in Biologischen Körpern ” Krebs” und den kann man bekämpfen indem man ihn entfernt,am “Wachstum” hindert oder dran verrecken…..
..sonst noch Fragen ..?
666
Februar 17th, 2012 at 11:39
@eb (38.) Dementi: Nein, darauf baue ich nicht auf.
Februar 17th, 2012 at 11:41
Komisch, das klingt alles ganz anders als das, was sie in den Nachrichten dazu sagen.
Sehr gut gefallen mir
benjamnin(21):“Wachstum” ist das Wettrennen im Hamsterrad des deutschen Hamsters gegen den chinesischen Hamster” und
R@iner(31):”Wachstum heißt die Wurst am Haken der Angelrute, die am Fahrrad befestigt ist.”
Das deutet darauf hin, dass das Vehikel starke Anteile einer sozialen Lenkungsabsicht beinhaltet.
M4rc(15) fasst es ansonsten ganz gut zusammen, bleibt aber bei dem Versuch, dem Begriff Sinn und Bedeutung zu unterstellen. Ich fürchte, dass das die Falle ist: Der Rezipient dieses Kommunikationsangebotes soll ja gerade dies tun: Sinn implementieren und möglichst ‘gute’ Eigenschaften damit verbinden. Daher bin ich ausdrücklich auch dankbar für vermeintlich triviale Antworten, die diesen Vorgang konterkarieren.
Chimären wie “Minuswachstum” wiederum bestätigen den Verdacht, dass etwas Magisches darin steckt (siehe 11/12 + 14). Es hebt sein Gegenteil in sich auf – dazu brauchte Hegel noch eine ganze “Phänomenologie”, die am Ende auch nicht überzeugt. ‘Es’ wächst immer – was eben nicht nur heißt, dass es sich regeneriert, sondern dass es expandiert. Eine Erhaltung im Sinne der Reproduktion (wie z.B. lebendiger Organismen) wird nicht mehr gedacht. Es wird gar unmöglich, so zu denken, da Stillstand “Nullwachstum” und Schrumpfung (Tod?) “Minuswachstum” heißen. So viel Hirnsturm bis hierhin von mir.
Februar 17th, 2012 at 12:25
Was ist daran so schwierig?
Wachstum soll die Zunahme der wirtschaftlichen Leistung eines Landes messen, also alles was dort produziert und geleistet wird. Betrachtet man die Industrieländer im Laufe der Geschichte, so ist das Wachstum mit den Händen zu greifen. Wer das bestreitet, ist blind.
Fragen bleiben genug: Wie misst man Wachstum? Waren die produzierten und geleisteten Dinge wirklich sinnvoll? Schaden sie womöglich eher? Dann natürlich: Wem kamen diese Leistungen zugute? Einer Minderheit? Dem Ausland?
Kurz gesagt, ist der Begriff zwar klar, aber nicht so nützlich, wie man uns weis machen will.
Februar 17th, 2012 at 12:33
@m4rc
Weiß ich doch schon ;-)
Aber der quantitative Wachstumsbegriff schon. Der qualitative ist angesichts einer Flussrichtung vom Angebot zur Nachfrage, allerdings eine Frage des Preises ;-)
Februar 17th, 2012 at 12:33
Oh, was höre ich da in den Nachrichten:
WIR SIND HORST!^^
Februar 17th, 2012 at 12:47
mir fiel sofort ein:
Zeitpfeil!
Passt gut zur Entropie.
Wachstum der Entropie weist in die Zukunft.
Die Kumulation von Realem (Reichtum, Sterne, Evolution u.a.)sorgt dafür, dass Entropie noch schneller wächst, nämlich in Richtung absoluter Unordnung.
Februar 17th, 2012 at 13:08
@Wat. #4
Touché! Treffender und knapper geht’s nicht. Das mit dem Buch hat sich erübrigt ;-)
Februar 17th, 2012 at 13:37
einfach.
wachstum ist ungleiche umverteilung/umwandlung von vorhandenem.
falls das schon jemand hatte, sorry hab mir jetzt nicht die kommentare wegen voreingenommenheit durchgelesen.
edit/ typo & zusatz umwandlung
Februar 17th, 2012 at 13:50
Wachstum = immer mehr von Allem für Alle
oder
für möglichst viele Menschen die Möglichkeit, sich morgen Wünsche zu erfüllen, die sie sich heute noch nicht erfüllen können.
Als Messgröße denkbar ungeeignet: das abstrakte, alle Ungleichheiten nivellierende “Pro-Kopf-Einkommen”.
Februar 17th, 2012 at 13:50
# Wat. meint:
Februar 17th, 2012 at 01:48
“Kein Buch schreiben – nur ganz kurz?
Sinn und Unsinn der kapitalistischen Produktion ist Wachstum.
Wachstum = Vermehrung von Kapital”
So ist es, ganz einfach! Alle Banker, alle Unternehmer, alle Regierungen, der Herr Schäuble, auch der Herr Venizelos(GR) wissen es, der olle Adam, olle Davids, das olle Karlchen und sein Freddy, alle alle wussten es, wissen es auch heute.(auch wenn sie SO nicht lauthals sagen)
Ich breche hier mal ab…, noch viel Spass! :-)
Februar 17th, 2012 at 14:04
Wachstum beim Kleinkind: Gut!
Wachstum beim Tumor: Schlecht! (es sei denn, es handelt sich um einen Kassenpatienten kurz vor Erreichen des Rentenalters)
Geistiges Wachstum: Gut!
FPD: Negatives Wachstum! Gut!
Wachstum im Blumentopf: Gut!
Wachstum Schimmel am Badewannenrand: Schlecht!
Wachstum im Kapitalismus: Gut für 1 %, schlecht für 99% (deren Wachstum sich auf das wachsende Risiko des Arbeitsplatzverlustes und das wachsende Arbeitspensum beschränkt).
Februar 17th, 2012 at 14:25
Andrea
siehe (39)
…hier geht’s ja ausschließlich um stetiges unkontrolliertes Wachstum und das ist egal bei was : Schlecht !
Denn selbst der monetäre macht nur Sinn bis zu einem bestimmten Punkt das ist alles doppelt gedeckt weit über ( Luxus )Bedarf .. und dann richtet er nur noch Schaden an siehe ” pöse Krise ” siehe (39)
Februar 17th, 2012 at 14:47
Wachstum ist ein Produkt der Zeit. Es existiert nur solange man Zeiträume betrachtet und ist gegenwärtig niemals vorhanden.
Wachstum, bzw. die Fähigkeit dazu ist a) Eigenschaft etwas Lebendigem oder b) mathematisch zu sehen als den Anstieg einer Masse oder Menge. Wenn man das Wirtschaftswachstum im Kopf hat, dann geht es um nichts anderes als den Anstieg einer Kurve, einer Funktion. f(x) steigt wenn x steigt -> Wachstum.
Generell ist Wachstum positiv belegt. Wenn etwas lebendiges wächst ist das ein Zeichen dafür dass es dem Lebewesen gut geht.
Auch in der Mathematik ist Wachstum meist etwas praktisches, weil einfacher und anschaulicher als eine Annäherung an eine bestimmte Größe.
Das wirtschaftliche Wachstum ist ein metaphorisches Gedankenkonstrukt auf Basis von fragwürdigen Indikatoren sowie dem mathematischen Wachstumsbegriff und nichts anderes. Eine bescheuerte Kenngröße die mal als self-fulfilling-prophecy, mal als Werkzeug den Leuten an der Systemsteuerung entweder weiterhilft oder nur so tut als ob.
…oder aus Sicht der Profiteure : “Gleich setzt das Wachstum ein und dann wird alles wieder gut.”
Februar 17th, 2012 at 15:23
@Wat(4) hat recht.
Aber warum muß Wachstum sein? weil:
In des großen Wachskopfs Hose,
sitzt der kleine Wachskopf lose….;-)
Februar 17th, 2012 at 15:27
Wachsen + Eigentum = Wachstum
Februar 17th, 2012 at 15:31
Zerpflücke mal das Wort Wachs-tum. (gr***)
Bis ich mir eine Wachskerze kaufte und anzündete, glaubte ich, daß die Vorsilbe etwas mit wachsen zu tun hat. Ich wurde jedoch eines Besseren belehrt. Schrumpfen war angesagt. Trotz Garantie wollte der Händler sie nicht umtauschen. (s. Servicewüste D.)
Das Wort tum stammt wohl aus dem Mittelhochdeutschem: tuom = Macht.
Da in der Politik fast immer das Gegenteil vom Versprochenen mit aller Macht herauskommt, befürchte ich schlimmes, wenn das Wort Wachstum im Zusammenhang mit Wohlstand gebraucht wird. Nicht nur die Renten sind sicher – mal weg.
Qualifizierte systemrelevante Wachstums-Kontingenz nenn ich das.
Februar 17th, 2012 at 15:38
Wachstum =
(1) ideologisch-propagandistischer Kampfbegriff zur Manipulation der Gebenden, die damit duldsam ihre Enteignung zum Zwecke der Akkumulation des Kapitals bei den Nehmenden ertragen.
(2) euphemistisch für “Umverteilung”
Februar 17th, 2012 at 15:45
@ flatte (41)
Negativwachstum, Nullwachstum – so logisch wie Schäuble, wo “sparen” heißt, nur das 3- statt 4fache seines Einkommens auszugeben.
Egal wie treffend Krebs-Vergleiche sind – das Problem ist nur: unsere Wirtschaft bedingt des Wachstums, schon um nicht zu zerbrechen – wenn ich das richtig verstanden habe, mit meiner bescheidenen Bildung…
Das System fährt also schon naturgemäß gegen die Wand…
Februar 17th, 2012 at 15:49
Das, was die immer weiter Wachsenwollenden anstreben:
https://proll.files.wordpress.com/2012/01/wachstum.jpg
Februar 17th, 2012 at 15:59
Bäääh ich geh mal ne Runde kotzen
Für unseren/euren abgedankten Apprentice aus Schloss Bellevue..wird schon der neue BuPrä der Herzen, der Stasi-Nachlass Verwalter Gauck angepriesen,endlich darf der Mitgestalter der deutschen Vereinigung die Früchte seiner Treue ernten … ;-) hat er doch brav Einsicht in Akten von Leuten wo es mal interessant gewesen wäre unter honigsüßen Erklärungen und Ausreden “verhindert”…
Auch die ,von der Layarbeit,soll ja ….*lol*
666
Na dann soll’s halt wachsen …
Februar 17th, 2012 at 16:31
Deutschland ist seit einem Jahrzehnt das Land der Wohlstandsstagnation.
Frag doch mal Wünscht Du dir persönlich mehr Wohlstand?
Februar 17th, 2012 at 16:36
Salve
Ne .. bei mir ist alles OK ,ich mach mir Sorgen das dass für meine Kinder so bleibt ;-)
666
Februar 17th, 2012 at 16:37
@Lazarus(59): Pardon, das wollte ich heute nicht diskutieren. Lass uns warten, bis die Neoliberale Front uns definitiv den nächsten präsentiert.
Februar 17th, 2012 at 16:38
Wachstum, Wohlstand und Fortschritt, da fällt mir der seelige Jaroslav ein……hier ist er, ziemlich frei zitiert…;-)
Das Wachstum ist ein zweischneidiges Schwert, wie das Bier,
die Leute machen sich dran, und wissen nicht mehr wann sie aufhörn solln.
Februar 17th, 2012 at 17:08
flatter (62)
“Sir, yes, sir!” ;-)
Februar 17th, 2012 at 17:30
Wachstum ist weder gut noch schlecht.
Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn im Wachstum die Ursache zu Suchen und es für etliche Dinge verantwortlich zu machen, die man eigentlich direkt benennen und verändern müsste. Das wäre auch viel unbequemer.
Das Resourcen endlich sind, ist ein Problem, dass nicht durch 0 Wachstum oder Schrumpfen gelöst wird. Die Endlichkeit müsste je Verbrauch exponentiell steigend eingepreist werden, aber dazu ist die 1.Welt nicht bereit, weil es die Machtverhältnisse verschieben würde.
Ähnliches gilt für die Not zu wachsen und sich dadurch zu fühlen wie im Hamsterrad. Man muss sich ein alternatives Modell zu Zinsen und Kapitalrendite überlegen. Wachstum wird es aber auch dann noch geben, wenn das eigentliche Problem gelöst wurde.
Die Produktion für die Tonne bzw. geplante Obsoleszenz ist ein Problem, das aufzeigt, dass der Wettbewerb in unserem System schlecht funktioniert.
Die Wachstumsgläubiger und die Wachstumshäretiker messen dem Wachstum eine Bedeutung zu die es schlicht nicht hat. Wachstum ist ein völlig normales Phänomen und es ist auch in unserem System nicht kontinuirlich andauernd, sondern nur in den Phasen zwischen zwei Crashs.
Februar 17th, 2012 at 17:35
Hier was vom Nachbarn….((-; ärgerlicherweise meinem!
ehrlich gesagt, ich glaub der spinnt Bauklötze (für einen Neuanfang?!)
Was Du als Wachstum im Gegenüber siehst,
ist dein kleinerwerden…..
Februar 17th, 2012 at 17:57
Stetes Wachstum ist auch das, was ein malignes Geschwür auszeichnet.
Stetes Wachstum findet also offenbar statt, eben (lokal) in Form eines Tumors, ist aber gleichzeitig endlich, weil der befallene Organismus (global) daran zugrunde gehen muß.
Ein Tumor ist seltenes aber ausgesprochen invasives Gewebe mit Hang zum Suizid. Gäbe es die Krankheit Krebs nicht, gäbe es auch nicht dieses ständige, absurde quantitative “Wachsenwollen” in der Soziologie der Menschen. Dieses Denken ist ein Unfall, ein Unglück ohne Sinn und Verstand, wie ein tödlicher Sturz von der Trittleiter.
Februar 17th, 2012 at 18:02
Ein Wachstum gabs schon immer, mindestes seit wir von den Bäumen runter sind.
Entscheidend ist mE, wodurch ‘bestimmt’ wird, was wachsen soll und wem das dann gehört…
Februar 17th, 2012 at 18:08
@hamlet gut geschrieben, aber nebenbei…
Sein oder nicht sein, gute Frage, wenn wir sparen was wir nicht haben, schaffen wir Wohlstand.
glaubichnich
Februar 17th, 2012 at 18:30
Oft hilft eine (Er-)läuterung am praktischen Beispiel. Auf gehts:
Deutschland waxxt in den nächsten 4 bis 5 Dekaden von jetzt 82 auf 60 Millionen Nasen. Die Hälfte davon wird mit der Pflege der anderen Hälfte beschäftigt sein.
Eine weitere Hälfte wird depressiv bzw. manisch. Die vierte (Hälfte) repariert Treppenlifte.
Hat jemand mitgerechnet? 82/60 ergibt 137%. 60/82 ergibt 73%. Daraus errechnet sich ein erforderliches Waxthumm von 5% im Durchschnitt pro Halsschlagader und Jahr.
Nun, Freunde, was sagt uns das im Detail? Die Produktion von Schuhwerk, Hundeleinen, gefälschten Statistiken, Mülltonnen wird nicht waxhenn. Gefälschte Statistiken werden infolge des abgeschlossenen Verblödungsprozesses nicht mehr gebraucht.
Die Herstellung von Banknoten wie der Vertrieb von Schulden und Anleihen von Zerschlagungsresten wird zweifellos einen großen Aufschwung erfahren. Aber das alles bleibt hinter den Erfordernissen des Waxthumms zurück. Meine volkswirtschaftliche und europäische Prognose liegt deshalb im Aufblühen der Hausmeisterei.
Gerade und weil unser Kontinent auf diesem Gebiet von jeher ganz verschiedene Kulturen ausgeprägt hat, wobei der portugiesische Hausmeisterservice durchaus wettbewerbsfähig mit dem lettischen ist.
Ansonsten liegt ein großes Potenzial im Sparen. Aber das wisst ihr schließlich selbst.
Februar 17th, 2012 at 20:43
Minuswachstum bedeutet ja der letztlich folgende Tod eines biologischen organismus. Minuswachstum im volkswirtschaftlichen Sinne muss dann also gesellschaftlich den Tod zur Folge haben. Und den hat es ja auch, wie Griechenland gerade eindrucksvoll belegt.
Die heutigen Wachstumsbeschwörer betreiben ja gerade eine Politik, die exakt das Gegenteil zur Folge hat, obwohl sie das weder zugeben wollen, noch verstehen. Wachstum ist nichts weiter als eine statistische Größe. Wachstum kann bedeuten, dass wir gerade unmengen an Waffen produzieren und in einem jahrelangen Krieg verwickelt sind, in dem hundertausende Menschen sterben. Hier wächst die statistische Größe während gleichzeitig die Bevölkerung schrumpft. Wachstum kann man also nicht grundsätzlich positiv bewerten. Wächst hingegen die Freizeit der Menschen allgemein mit fortschreitendem Produktivitätszuwachs – der in einer progessiven Gesellschaft immer wächst – steigen die Löhne, funktioniert die Umverteilung des Erwirtschafteten, so können auch ganz andere Dinge wachsen. Freizeitgestaltung jenseits des Kaufrausches wäre hier ein Stichwort. Feste feiern, Kneipenbesuche, Theater, Kino und was weiß ich noch alles. All das bedeutet Wachstum der statistischen Größe. Wachstum bedeutet keineswegs nur Effizienzsteigerung, und Effizienzsteigerung bedeutet letztlich auch nur, dass andere Möglichkeiten für die Menschen frei werden, solange man sie lässt.
Wenn ich 30 000 neue Lehrer einstelle, ordentlich bezahle und dabei sogar die Schulzeit um zwei Jahre verlängere, entsteht ebenfalls Wachstum, statistisch gesehen, obwohl für jeden offensichtlich hier kein wirtschaftlicher Produktivitätszuwachs zu erkennen ist, ganz im Gegenteil sogar.
Wachstum ist eigentlich ein schrecklicher Begriff, der alles und nichts bedeutet.
Februar 17th, 2012 at 21:44
also ich kenne Wachstum nur, wenn meine Frau und ich miteinander, naja ihr wißt schon, dann wächst da was bei/an mir, dafür ist´s mir dann im Kopf ganz wirr, anscheindend ist da dann negativwachstum. Aber nach einer gewissen Zeit wechselt das Negativwachstum den Ort seines Schrumpfens und dann ist Alles wieder irgendwie in Harmonie.
Februar 17th, 2012 at 23:54
…da es offensichtlich nicht um Apfelbäume und Radieschen geht – kommt bezüglich eines kranken System bei mir nur die Parallele zu Krebs auf. Regionales Wachstum = einzelne Metastasen, Globalisierung = breite Streuung, Gefahr für den Wirtsorganismus Erde – moderne Menschen sind Parasiten, obwohl die Wenigsten einen Nutzen daraus ziehen können.
Denaturiert, abhängig in einem System der Hoffnungslosigkeit…
Februar 17th, 2012 at 23:56
Wachstum ist ein links-rechts Gott.
Die Marktjuppis jubeln ihm wie irre zu –> es ist ihre heilige Kuh!
Die Marktverächter verdammen es –> es ist ihr Tabu!
Beide setzen sie den rechts-links Gott auf den Thron. Das dämlackische Wachstum ist Jubierenden und Verachtenden gleichermaßen heilig.
Den einen will man sagen: Wachstum ist für alle da und nicht für Dein Versailles.
Und den anderen will man sagen: hört endlich auf in biologischen Metaphern zu denken. Wer Wachstum als Zellwachstum denkt, der kann nur Krebs denken. Wer Wachstum als Wandel denkt, der kann sich auf einmal auch Solarzellen, Wasserkraft, Bildungsexpansion, Tofu und Demokratie als Wachstum vorstellen.
That’s it criticis & hypostatics.
Wachstum ist erstmal eine Feststellung über das Leben: aber was daraus erwachsen soll – dazu brauchen Menschen immer noch ihre Phantasie; und ein wenig Kultur. Und an der klemmt es nur im Spatzenhirn der Abendlanduntergeherseher.
Cya, Readya,
ein teutscher Michl der griechisch weint
Februar 18th, 2012 at 00:35
Angela Merkel = Krebszelle? Die will auch immer Wachstum – sogar noch “nachhaltig”
Da Krebs leider kein schnelles Ende, sondern langsames Dahinsiechen verspricht – wie man auch an Griechenland sieht – wäre es vielleicht mal an der Zeit für ne “Patientenverfügung”.
Jedem Volk das Recht auf seine würdevolle “Pleite”!
Februar 18th, 2012 at 03:21
Moin!
Wachstum = der Teufel scheißt immer wieder auf den größten Haufen und alle finden’s toll, egal wie verpestet die Luft schon ist.
Irgendwann fallen dann alle um wie die Fliegen – und dann hat sich’s ausgeschissen.
Krieg ich jetzt’n Keks?
Gruß vom Geschreibsel.
Februar 18th, 2012 at 05:19
Wachstum muss sich wieder lohnen!
Februar 18th, 2012 at 06:22
Machen wir’s…
Der Fefe meint wir sollten Georg Schramm zum Bundespräsidenten durchsetzen, weil wählen dürfen wir ja dafür sowieso nicht.
Also…Georg Schramm for President!
Und jetzt erst recht!
Februar 18th, 2012 at 08:00
Gibt es wirklich nur dumme Antworten aber keine dummen Fragen? Denken wir nach?
Brauchen wir Kinder?
Brauchen wir Gerechtigkeit?
Brauchen wir Freiheit?
Brauchen wir Glück(seligkeit)?
Brauchen wir Gesundheit?
Brauchen wir Freunde?
Brauchen wir langes Leben?
…
Brauchen wir Wachstum?
Sind das alles ganz vernünftige Fragen, wobei nur die Antworten dumm sein können?
Februar 18th, 2012 at 08:24
@der Bauer vom Hunsrück(72):
Um daran anzuknüpfen: wenn wir sukzessive damit anfingen, uns für sexuelle Handlungen zu bezahlen, hätten wir auch tolles Wirtschaftswachstum.
@Systemfrager(77):
Brauchen wir (endloses) Wachstum in jedem Bereich? In der Justiz? Beim Millitär? Im Gesundheitssektor? Im Lebensmittelsektor? …
Februar 18th, 2012 at 08:39
@ Scheues Reh
Ich füge hinzu:
Brauchen wir (endloses) Wachstum im Bereich der materiellen Güter?
Das sind sinnvolle und gute Fragen!
;-)
Februar 18th, 2012 at 09:49
Systemfrager meint:
Februar 18th, 2012 at 08:39
“@ Scheues Reh
Ich füge hinzu:
Brauchen wir (endloses) Wachstum im Bereich der materiellen Güter?”
WER ist “WIR”?
Februar 18th, 2012 at 10:50
“Brauchen wir Wachstum?”
@Systemfrager, #77,
woher sollen wir das wissen, wenn wir nicht einmal wissen, was das überhaupt ist, dieses “Wachstum”?
Vielleicht ist das ja alles nur ein Irrtum oder Schreibfehler und es heißt in Wahrheit “Wichstum”?
Februar 18th, 2012 at 10:59
Wachstum ist der Goetze Jener, die meinen:
“Wenn irgendetwas gut ist, dann ist mehr davon besser.”
Februar 18th, 2012 at 11:00
@Scheues Reh
Wenn ich unter #4 meine:
“Sinn und Unsinn der kapitalistischen Produktion ist Wachstum.
Wachstum = Vermehrung von Kapital”
Dann heißt das, daß es im Kapitalismus/Marktwirtschaft überhaupt nicht darum geht, was speziell an Gütern wächst.
Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, es ist völlig egal, was produziert wird, Hauptsache am Ende des Prozesses ist aus dem am Anfang in Geld umgewandelten Kapital am Ende mehr Geld herausgekommen, was wieder als Kapital eingesetzt werden kann.
Ob das Militärzeugs, Essen oder Fliegenschiete (sorry) ist, ist völlig unerheblich für diesen Prozeß – Hauptsache, es gibt dafür mehr Geld/Kapital/Eigentum raus als eingesetzt wurde.
Du kannst unter marktwirtschaftlichen/kapitalistischen Bedingungen nichtmal steuern, was produziert wird, geschweige denn, was dabei dann an Gütern wächst…
Februar 18th, 2012 at 11:29
Nebst der Frage nach dem Wachstum beschäftigt mich auch die Frage, was denn alles Geld ist.
Ist ein von einem Händler in einem Zeitungsinserat gedruckter, einlösbarer Gutschein von 100 Euro (als Beispiel) schon Geld, oder erst dann, wenn der Gutschein eingelöst wurde? Ist der eingelöste Geldschein dann schon wachstumserzeugend?
Ist eine Aktie, welche morgen 20 % mehr Wert hat, bereits zusätzliches Geld? Auch Wachstum?
Februar 18th, 2012 at 11:35
@der Herr Karl: Nach den alten Bilanzierungsregeln galt mal – erst ein realisierter Gewinn ist ein Gewinn – also Geld.
Nun mag man mittlererweile die Bilanzierungsregeln bis zur Unkenntlichkeit verquast haben – aber in der Realität ist es immer noch so, daß Du die Knete erst dadurch in die Hände kriegst.
Da in der Produktion mittlererweile wegen fehlender Nachfrage kaum noch Gewinne gemacht werden, werden eben ‘Finanzprodukte produziert’… das sieht dann aus wie Wachstum – was es wirklich ist, sieht man ja dann, wenn alle ihre ‘Gewinne’ realisieren wollen….
(Buchgeld – der schöne Schein)
Februar 18th, 2012 at 11:51
Danke, Wat. für deine kompetente Antwort.
“erst ein realisierter Gewinn ist ein Gewinn- also Geld”
Ja, nur hat es für alle, welche, weshalb auch immer, ihre realisierten Gewinne in Geldscheine umwandlen möchten, zu wenig Scheine. Sie werden sich mit einigen Bytes, also mit Buchgeld begnügen müssen.
Februar 18th, 2012 at 12:04
@der Herr Karl: Sie können Dir das ruhig als Geld geben, Scheine drucken, das ist ja heute die leichteste aller Übungen, nur was dafür kaufen kannste eben nicht (mehr), weil die Güter dafür nicht vorhanden sind.
Also mach nen Feuer mit den Scheinchen, haste wenigstens den geringen Brennwert genutzt…
Die ganzen Bankenrettungen sind nur dazu da a) für den kleinen ‘Geldbesitzer’ den schönen Schein, die Illusion, zu wahren und b) noch die Möglichkeit zu lassen, die gerade noch vorhandenen Güter aufzukaufen – also Geld wieder in Kapital verwandeln zu können – wer zuerst kommt, malt zuerst – den letzten beißen die Hunde, odda so.
Februar 18th, 2012 at 12:37
Ganz speziell für Karle und Wat:
“Das Geld ist die Arbeitszeit als allgemeiner Gegenstand, oder die Vergegenständlichung der allgemeinen Arbeitszeit, DIE ARBEITSZEIT ALS ALLGEMEINE WARE”
So Karl Marx in “Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie”, S.85
Oder. “Bankenrettung” = Rettung, Weitermöglichung der kapitalistischen Produktonsweise, welche ohne Kredit und Banken schon längst nicht mehr auf heutiger Entwicklungsstufe möglich wäre!
Februar 18th, 2012 at 12:42
@Bakunin: Erkläre den Menschen lieber, daß Geld kein Wertaufbewahrungsmittel ist…, dat tut nämlich Klein-Erna und Klein-Otto immer noch denken.
Daß Geld nur Erscheinung, aber nicht Wesen ist, das weißt Du und das weiß ich… dat reicht aber leider nicht. :-(
Edit: Kapitalistische Produktionsweise war noch nie ohne Kredit und Banken möglich, egal auf welcher Entwicklungsstufe^^
Februar 18th, 2012 at 12:52
# Wat. meint:
Februar 18th, 2012 at 12:42
“@Bakunin: Erkläre den Menschen lieber, daß Geld kein Wertaufbewahrungsmittel ist…,…”…
Du hast im “Prinzip” schon Recht, es zeigt aber auch, wie sehr dieses schäbige Ausbeutersystem der Unwissenheit, der gesellschaftlichen Dummheit der Massen – von Schulabrechern über “Normalos” bis hin zu “Bildungsbürgern” aller Art, Unterschiede meist völlig irrelevant!!! – bedarf zwecks reibungslosen Funktionierens, d.h. bewusst- und geistlosen Mitmachens seiner gesellschaftlichen “Charaktermasken” auf allen Ebenen….
Februar 18th, 2012 at 13:00
Naja @Bakunin, bitte nicht so schnell mit dem Dumm-Vorwurf sein. Die Erscheinung ist nunmal das, was Du siehst, was Du jeden Tag zu erleben meinst – für das Wesen dahinter mußt Du schon ganz schön ‘buddeln’. Daß man das erst macht, wenn die Erscheinung irgendwo im eigenen Erleben ein paar Risse bekommt, ist so unlogisch ja nun wieder nicht.
Natürlich könnte man das wissen, wenn man wollte – aber warum sollte man das denn wollen, so lange die eigene Sicht der Welt noch trägt :-*
Februar 18th, 2012 at 13:04
Wat. meint:
Februar 18th, 2012 at 13:00
“Naja @Bakunin, bitte nicht so schnell mit dem Dumm-Vorwurf sein.”
Mein Vorwurf richtet sich in erster Linie an so eine Gesellschaft, welche solcher Dummheit bedarf im Interesse einer Minderheit von Ausbeutenden und Herrschenden.
Womit über DIESE Gesellschaft im Grunde schon ALLES gesagt ist!
Februar 18th, 2012 at 13:07
Gesellschaft ist von Menschen gemacht und diese Menschen ‘reproduzieren’ auch wieder die Gesellschaft, das hat mE nichts mit Dummheit zu tun; wohl aber mit materiellen Bedingungen.
Der Entwicklungsstand der Produktivkräfte ist nichts, was nur deren Kopf alleine beträfe.
Dieser Prozeß ist entgegen anders lautenden Behauptungen eben nicht wissenschaftlich steuerbar.
Februar 18th, 2012 at 13:12
# Wat. meint:
Februar 18th, 2012 at 13:00
“Natürlich könnte man das wissen, wenn man wollte – aber warum sollte man das denn wollen, so lange die eigene Sicht der Welt noch trägt :-*”
Du sagst es! Der ganz gewöhnliche kleine alltägliche buckelige Opportunismus der Leute, so lange der EIGENE Arsch noch ein behagliches Plätzchen in dieser Gesellschaft findet.
Zur Not, d.h. eigenen Gewissensberuhigung und oft auch ganz brutalen Gewissensabtötung hilft dann immer noch die “Gulag”- Keule……
Den einen ihr “Auschwitz”, den anderen ihr “Gulag”, wichtig nur: WIR LEBEN IN DER BESTEN ALLER WELTEN, (im Prinzip) WEITER SO!
Februar 18th, 2012 at 13:16
- OT -
Bakunin: Vielleicht interessiert Dich das ja, da haben wir “Bochumer” mal was zusammengestellt.
Grafik: Was will die Linke?
Februar 18th, 2012 at 13:17
Ich halte das Gerede über Wachstum für eine Verarsche um das Wesen des Schneeballsystems zu vertuschen.
Als ich zum ersten Mal die Begriffe “Wachstumsbeschleunigungsgesetz” und “Abwrackprämie” hörte, glaubte ich an einen Scherz.
Februar 18th, 2012 at 13:18
Wat. meint:
Februar 18th, 2012 at 13:07
“Der Entwicklungsstand der Produktivkräfte ist nichts, was nur deren Kopf alleine beträfe.”
Möchtest du den Produktivkräften magische Kräfte andichten?
Februar 18th, 2012 at 13:18
Schnellballsystem kann man Kapitalismus oder Marktwirtschaft auch nennen…
Februar 18th, 2012 at 13:44
@Wat.(85) “am Ende des Prozesses ist aus dem am Anfang in Geld umgewandelten Kapital am Ende mehr Geld herausgekommen, was wieder als Kapital eingesetzt werden kann” und
(89): “nur was dafür kaufen kannste eben nicht (mehr), weil die Güter dafür nicht vorhanden sind.”
So, und deshalb ist dieses “Wachstum” nämlich eines, bei dem nichts wächst. Real eh nicht und selbst virtuell nicht, weil in der Welt der Zahlen, die wiedrum Relationen repräsentieren, so hässliche Phänomene wie Inflation, Deflation etc. und die Drohung von diesen das Ganze noch einmal relativieren. Ist das Geld eigentlich noch wert, was es wert ist? Besitze ich wirklich Ansprüche in Höhe der Zahlen auf meinen Konten? Diese Frage ist obendrein real Tabu, weil sie den Gang zur Bank bedeutet, aka “Bank Run”, und jeder weiß: Danach ist nichts mehr.
Ich bleibe also bei meinem Vorschlag (41), dass es sich bei dem Begriff um ein Kommunikationsangebot in sozialer Lenkungsabsicht handelt. Es geht weniger ums Expandieren als um die Bewegung in eine bestimmte Richtung. Vermeintlich geht es entlang der Y-Achse aufwärts. Tatsächlich geht es vorwärts in einem politischen Programm. Mit einer Arbeitswerttheorie (@Bakunin) kommt man übrigens nicht weiter, wenn man das verstehen will.
Februar 18th, 2012 at 13:58
@flatter
Es ist dieses Kommunikationsangebot, denke ich auch.
Es kann aber nur darum als Kommunikationsangebot mit sozialer Lenkungsabsicht angenommen werden, weil sich das als Erscheinung bei den Menschen so zeigt…
Aber ewig tragen tuts eben nicht, hier (DE) wohl auch nur, weil durch den Kriegs-Reset dann mal eine zeitlang (wieder) wegen der dadurch anfallenden Extra-Profite, einige Brotkrümel mehr vom Tisch fielen – das noch nicht so lange her ist und (noch) die Hoffnung trägt, es könne ohne Kriegs-Reset wieder so werden.
Interessant wäre, ob die in Lateinamerika, Asien, Afrika auch so argumentieren und das so verfängt. In Afrika zb. müßte es mE wegen des Entwicklungsstandes verfangen…
Februar 18th, 2012 at 14:46
schon gehört?
der Dr. Hundt vom BDA fordert wegen des Streiks des Vorfeldpersonals am Frankfurter Flughafen, das Streikrecht einzuschränken, er spricht von Tarifgleichheit und -gerechtigkeit, sülzsülz.
Dabei kriegt der bda den Hals nicht voll und sorgt dafür, dass immer mehr Arbeitnehmer in Sub-Sub-Firmen ausgegliedert werden. Wenn ihm dann hin und wieder sein Tun auf die Füße fällt, schreit er nicht nur Aua, nein er ruft auch gleich Mamimami, du mußt was tun. Ein armseliger Haufen dieser bda, aber gefährlich, weil amoralisch, asozial, hinterfotzig, feindlich gegenüber den Arbeitnehmern. Spartengewerkschaften, das beste was uns Arbeitnehmern passieren kann, davon brauchen wir mehr, also Wachstum, weil sie sind eine gute Waffe gegen das Kapital. 200 Mann sorgen für 4 Mio. € weniger Umsatz bei der Fraport – und das an einem Tag. Die Jungs sind ihr Geld echt wert. Davon mehr wäre Wachstum – doch die Fraport bremst.
Februar 18th, 2012 at 15:06
Hi flatter und Wat, so weit ich richtig informiert bin, wird das Wachstum des BIP ja immer in Geld, in Umsätzen mit Geld bilanziert, wobei es offenbar ziemlich gleichgültig ist, ob da nun ein Wachstum bei der Herstellung materieller oder auch immaterieller Güter stattgefunden hat.
Z.B: Streiten wir uns tagtäglich mit unseren Nachbarn und besuchen daher tagtäglich unseren oder mehrere Anwälte GEBÜHRENPFLICHTIG, so haben wir doch damit schon das BIP gesteigert.
Ist deshalb insgesamt-gesellschaftlich mehr Reichtum entstanden oder wurde da nicht nur bereits vorhandener Reichtum in Form von Geld nur von einer Tasche in die andere umgeleitet, hat also nur ein reines Nullsummenspiel stattgefunden?
Und wie viele “Leistungen” mögen überhaupt in die BIP Bilanz einfließen ohne dass tatsächlich ein größerer materieller Reichtum entstanden ist von dem für alle ein paar Krümelchen REAL abfallen könnten?
Kann das BIP nicht auch durch inflationäre Tendenzen steigen?
Wie hoch ist überhaupt die Aussagekraft des veröffentlichten BIP?
Gibt es für die Ermittlung des BIP international einheitliche Standards?
Man sollte zumindest sehr vorsichtig sein beim Lesen aller diesen Zahlen.
Februar 18th, 2012 at 22:20
@Bakunin:
Die Skepzis gegenüber der Relevanz des BIPs teile ich. Allerdings würde ich immateriellen Gütern nicht ihren Wert absprechen. Es gibt davon zahllose, die für uns oft genauso wichtig sind wie die materiellen. Kinderbetreuung, ärztliche Versorgung, Aus- und Weiterbildung und ja auch rechtlicher Beistand im Nachbars-Beispiel hat ja einen Streitwert.
Letztlich ist das Konsum und der erhöht den BIP und darin sehe ich kein Problem. Denn das hat ja auch einen realen Nutzen für die Gesellschaft.
Kritisch sind die Auswüchse dessen zu bewerten, weil hier die Gesellschaft einen Schaden davonträgt, der sich dennoch wachstumswirksam im BIP niederschägt. Also unsere Abmahnindustrie, Leiharbeitsfirmen, Abzockcallcenter oder auch private Rentenversicherung.
Ähnliche Auswüchse gibt es aber im Bereich der materiellen Güter auch – geplante Obsoleszenz, Abwrackprämie und vor allem bei der Beseitigung der Produktionsrückstände.
Februar 18th, 2012 at 23:02
Es hat hier aber alles nur dann einen ‘Nutzen’ und ist produktiv, wenn es für das Kapital produktiv ist.
Da war die gleiche Krankenschwester gestern im kommunalen Krankenhaus noch nicht produktiv, hat das heute ein privater Klinik-Riese übernommen, gilt sie auf einmal als produktiv… nee, sorry, dann ist sie produktiv.
Es gilt meines Erachtens zu unterscheiden: Was ist für die Menschen in der Gesellschaft nützlich, was ist für das Kapital nützlich.
Da das keinesfalls das gleiche ist, steigen dann eben die Staatsschulden.
Denn eine Gesamtleistung, die von allen erbracht wird, gehört nur einigen wenigen, alle hingegen leben in der Gesellschaft und wollen von der Gesamtleistung auch was ‘sehen’.
Die wenigen werden davon nichts einfach herausrücken, ‘der Staat’ muß ihnen nämlich, trotzdem er ein Gemeinwesen zusammenhalten soll, auch noch ihr Eigentum sichern.
Aus der ‘Nummer’ versucht er über Staatsschulden heraus zu kommen.
Früher hieß das: Das Ergebnis der Gesellschaftlichen Produktion wird Privat angeeignet – heute eher bekannt unter: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.
Marktwirtschaft resp. Kapitalismus eben – oder wie @der Herr Karl meinte: Schneeballsystem.
Btw. Daß wir uns hier über die Gesellschaft und vielleicht deren Zukunft unterhalten, ist mehr ‘wert’ als vielleicht alles andere – in einem BIP taucht das trotzdem nicht auf. Für das BIP wäre es trotzdem besser, wir würden das nicht tun ;-)
Februar 18th, 2012 at 23:45
Wat. meint:
Februar 18th, 2012 at 23:02
“Es hat hier aber alles nur dann einen ‘Nutzen’ und ist produktiv, wenn es für das Kapital produktiv ist.
Da war die gleiche Krankenschwester gestern im kommunalen Krankenhaus noch nicht produktiv, hat das heute ein privater Klinik-Riese übernommen, gilt sie auf einmal als produktiv… nee, sorry, dann ist sie produktiv.”
Täte man gleich den ganzen Staat, also Bund, Länder und Kommunen in AG’s, GmbH’s, kleinere Gebietskörperschaften auch in tüchtige Familienunternehmen umwandeln, wären die dann nicht alle am Ende produktiv, täten das BIP für uns “alle” gewaltig steigern, da ja am Ende immer Gewinne(!) erwirtschaftet werden müssten?
Ein tüchtigen nationalen und internationalen Investoren dürfte sicher kaum Mangel herrschen um Gelder gewinnbringend anzulegen.
Jesus Maria, hoffentlich kommt das nicht in die falschen Hälse und wir müssen es noch erleben!!! :-)
Februar 19th, 2012 at 00:01
Auch nur dann, wenn wir hinterher alles wieder bei ihnen ‘anmieten’, Investoren wollen beim Anlegen ihr Geld nicht los werden, sie wollen durch das Anlegen mehr herausbekommen.
So was langweiliges wie Infrastruktur ‘rechnet’ sich da eben nur, wenn wir das zurück-mieten oder sie selbst Eintritt verlangen können… ich denke mal Miete ist da die kalkulierbarere Größe.
Wäre mir trotzdem egal, da können die investieren, wie sie wollen, wenn wir die Miete nicht bezahlen, können die die Infrastruktur ja schlecht mit nach Hause nehmen – stelle ich mir grad bei Straßen auch echt unpraktisch vor :-P
Februar 19th, 2012 at 00:17
# Wat. meint:
Februar 19th, 2012 at 00:01
“Wäre mir trotzdem egal, da können die investieren, wie sie wollen, wenn wir die Miete nicht bezahlen, können die die Infrastruktur ja schlecht mit nach Hause nehmen – stelle ich mir grad bei Straßen auch echt unpraktisch vor :-P”
Wäre es dir egal, wenn dein Vermieter dich wegen Mietschulden durch einen Gerichtsvollzieher an die frische Luft setzt? Reale Möglichkeit!
Wäre es dir in der “Zukunft” auch egal, wenn du wegen bestimmter oder allgemeiner Gebührenschulden für die Benutzung der Infrastruktur aus einem bestimmten Gebiet, z.B. Ort, Landkkreis per Gerichtsvollzieher vertrieben bzw. ausgewiesen würdest? Und dann? “Mögliche” Möglichkeit!
Februar 19th, 2012 at 00:21
@Bakunin: Egal, weil es so oder so so kommen wird, wenn bleibt, wie es ist. Was schon mal nicht geht, nichts bleibt, wie es ist. Es entwickelt sich immer – und so jetzt eben weiter in die vorgezeigte Richtung.
Mein “Egal” war, wie wir damit umgehen könn(t)en.
Sicher nicht einer allein, darauf ist was gesch… aber mit vielen zusammen ist das noch egaler als egal.
Februar 19th, 2012 at 00:25
Beim Übergang von staatlich zu privat ändert sich zunächst nichts an der Produktivität der Krankenschwester. Im BIP tauchen beide auf. Die Produktivität wird erst durch mehr oder weniger fragwürdige Maßnahmen erhöht. Also etwa mehr Patienten pro Krankenschwester, effiziente Versorgung für das Nötigste, geringere Löhne, staatliche Zuschüsse (gezielt unterbewertetes Bestandskapital zur Übernahme, geförderte Bau- und Modernisierungsmaßnahmen kurz vor der Übernahme, Förderung im Betrieb), Einrichtung unterschiedlicher Service-Levels.
Den ganzen Staat zu privatisieren ist ja eine lustige Idee….warte mal das hatten wir doch schon, oder? Monarchie hieß das glaub ich ;-)
Februar 19th, 2012 at 00:34
Wat. meint:
Februar 19th, 2012 at 00:21
“@Bakunin: Egal, weil es so oder so so kommen wird, wenn bleibt, wie es ist. Was schon mal nicht geht, nichts bleibt, wie es ist. Es entwickelt sich immer ”
Es ist leider kein ganz so unpersönliches “ES”, was sich da so entwickelt. Die Entwicklung wird ganz bewusst von Leuten in eine bestimmte Richtung “entwickelt”, die heute am Ruder sind und es auf eine möglichst unbegrenzt lange Zeit auch in der Zukunft noch wollen.
Wie eine mögliche Zukunft im Kapitalismus bzw. Imperialismus für die Masse der Menschen dieser Welt in einer etwas ferneren Zukunft aussehen KÖNNTE, haben uns schon viele Hollywood Filme der 70er und 80er Jahre recht eindrucksvoll vor Augen geführt.
Alles nur Science ficton? Kürzlich lief im ZDF so ein Film, “Die Insel” (über Organ-Ausschlachtung speziell dafür gezüchteter Menschen), das war gar nicht mehr so abwegig, da es schon heute einen weltweiten verbrecherischen Organhandel gibt.
Große Wachsamkeit ist geboten!
Februar 19th, 2012 at 00:38
# StrangeAI meint:
Februar 19th, 2012 at 00:25
“Den ganzen Staat zu privatisieren ist ja eine lustige Idee….warte mal das hatten wir doch schon, oder? Monarchie hieß das glaub ich ;-) ”
Im ganzen Mittelalter fielen unmittelbare ökonomische und politische Macht zusammen, war alles oft in “einer Hand”!
Februar 19th, 2012 at 10:27
@Bakunin & Wat:
mit dem Dumm-Vorwurf gebe ich Wat. schon Recht – wer einiges an Wissen nicht schon “von Haus aus” mitbringt, muß wirklich ganz schön buddeln – alleine Zeit/ Möglichkeit dazu zu finden, ist schon Luxus, wenn man mit den ganz eigenen Sorgen schon überbeschäftigt ist.
Trotz Interesse bleiben da gezwungenermaßen nur Tagesschau & Co als Info-Quelle – womit wir wieder bei den Medien wären…
@Bakunin: Wachstum wird in Geld gemessen
In welcher Währung gemessen wird ist da auch nicht ganz unwichtig.
Die _deutsche_ Währungsuninon hat viele DDR-Betriebe vernichtet, die vorher erfolgreich auch in den Westen exportierten – so wurde aus Wachstum ganz schnell Insolvenz. (zum Thema hier und hier)
…umso mehr Wachstum für die BRD-Wirtschaft, dank weggefallener Konkurrenz.
Als Nicht-Experte wage ich mal zu vermuten, so ähnlich ist es auch mit den EU-”Pleitestaaten” gelaufen – nur daß “großzügige” Kreditpolitik den Knall aufgeschoben hat.
Umso mehr geht die Gleichung sinkende Reallöhne=>Exportweltmeister auf – Profiteure waren so auch wieder mal die selben.
Ansonten halte ich Bhutan eh für fortchrittlicher – da wird mehr Wert auf BI-Glück statt BIP gelegt.
Februar 19th, 2012 at 10:40
@Bakunin:
Ja das stimmt, an der Spitze wars nur einer, aber letzlich war der direkte Einfluss ja heruntergebrochen bis zum kleinen Ritter, der einen kleinen Landstrich verwaltete.
Ich glaube der wesentliche Unterschied ist, dass die Machthaber allesamt identifizierbar waren. Und so konnte sich auch der Zorn der Bevölkerung gegen jene richten, die es besonders übertrieben. Die Mächtigen wurden also letztlich verantwortlich gemacht für ihr Treiben.
Was hat uns da die ganze Aufklärung genutzt, wenn wir zulassen, dass die Macht heute obwohl konzentriert völlig undurchsichtig ist. Wir haben ein System geschaffen, das eigentlich nur dazu dient, die Nutznießer zu verschleihern und die Verantwortung zu zerstreuen. Im Zweifel geht der Geschäftsführer, dabei müsste man eigentlich die Aktionäre verantwortlich machen. Aber die sind weitestgehend anonym und nie verantwortlich. Die Verantwortung tragen im Zweifel wir alle – es ist einfach nicht einzusehen, warum wir dann nicht auch die Nutznießer sein sollten und zwar unmittelbar und nicht nach einer abseitigen Pferdeäppel-Logik.
Februar 19th, 2012 at 11:00
Garfield meint:
Februar 19th, 2012 at 10:27
@Bakunin & Wat:
“mit dem Dumm-Vorwurf gebe ich Wat. schon Recht”
Leider mißversteht mich Wat immer wieder mal.
Ich schrieb ausdrücklich von GESELLSCHAFTLICHER DUMMHEIT, womit ich ganz klar das mangelnde Verstehen, Erkennen gesellschaftlicher Zusammenhänge, Hintergründe, Gesetzmäßigkeiten im Auge hatte.
Im privaten Umfeld, im persönlichen Bereich sind die Mehrheit der Bürger durchaus in der Lage, ihr Köpfchen einigermaßen sinnvoll einzusetzen.
Die Parallelen zwischen der DDR und vielen EU-Staaten bezüglich ihrer Ökonomien NACH Einführung einer “harten” Währung sind in der Tat frappierend, aber, sind wir doch ehrlich, wurde dies von einer Mehrheit der Leute doch erwünscht.
Einpeitscher dieser Entscheidungen waren natürlich nicht die “hoffnungsfroh” manipulierten, gehirngewascchenen Bürger, sondern die davon später mächtig Profitierenden.
Und doch, es war für nüchtern denkende Menschen in allen Fällen schon VORHER absehbar, was folgen würde, doch diese “Kassandras” fanden nur wenig gehör…., nachdem die Züge “DM” und “EUR” erst mal mit viel medialen Getöse und Heilsversprechen aller Art angeschoben waren…, leider!
Februar 19th, 2012 at 11:10
StrangeAI meint:
Februar 19th, 2012 at 10:40
“Ich glaube der wesentliche Unterschied ist, dass die Machthaber allesamt identifizierbar waren.”
Eben, eben…, das ist der große Vorteil des modernen bürgerlichen Repräsentativ-Staates, dass die eigentlich Mächtigen im Hintergrund bleiben können und dort die Fäden längerfristig ziehen können, während die Tagespolitik von politischen Puppen gemacht wird, welche bei Bedarf schnell gegen neue Puppen ausgetauscht werden können.
Politiker quasi als Voodoo- Stoffpuppen zum Eindreschen und Einstechen für die “Empörten”, die “Wähler”, “Bürger”…., geht’s noch besser, noch erfolgreicher?
“Tri tra tralala, ein neues BuPrä- Kasperle (oder, oder, oder…) ist (bald!) wieder da…..”…..
Alles klar? :-)
Februar 19th, 2012 at 11:39
Bakunin
All das hatten wir doch schon x-Fach .. Der Beste Teil des Systems : Man hält uns medial und eingeengt durch Gesetzte die nur das Kapital und sonst nichts schützen und zwar vor dem Aufstand und Durchblick der ausgebeuteten Massen, in einer Zeitschleife ( Groundhog Day ) Alle paar Tage kommt der nächste Hammer, kritische Geister greifen das Thema auf diskutieren das warum, wieso, weshalb angefangen bei Adam und Eva samt dem ganzen BlaBla..ismus Müll mit dem Ergebnis das es den meisten unserer lieben Mitmenschen am Arsch vorbei geht aus unterschiedlichen Gründen und ansonsten auch der §20 GG bestenfalls ein Beruhigungsmittel ist um den Massen eine Scheinmöglichkeit zu suggerieren die es in der Realität gar nicht geben kann.
de facto .. Müsste der Leidensdruck in’s unerträgliche ansteigen,erst wenn der Michel Mühe hat sein biologisches Mindestgewicht zu halten und seine Kinder verrecken sieht,Deutschland zur Flugverbotszone erklärt wird bei nächtlicher Ausgangssperre,die geliebten “Schönen und Reichen” süffisant erklären das die Massen selbst schuld an ihren verreckenden Kindern sind und der faule bequeme schlecht ausgebildete Pöbel eben mehr als 20 Stunden am Tag arbeiten muss um auch ein gutes Leben zu haben ..dann vielleicht kann man mit echten massivem Widerstand rechnen der natürlich blutig niedergeschlagen wird denn dann wird man erfahren wer mit Terrorist wirklich gemeint war ;-)..
Der Rest erledigt die Geschichtsklitterung wie heuer ja auch .. just my 20 pence
666
Februar 19th, 2012 at 11:43
( Scheiß EDIT Funktion )
Dieser Tag ist allerdings noch in unerreichbarer Weite wenn ich mich umsehe ;-) drum das übliche fette fuck you von mir … ;-)
666
Februar 19th, 2012 at 12:06
Lazarus09 meint:
Februar 19th, 2012 at 11:39
“Alle paar Tage kommt der nächste Hammer, kritische Geister greifen das Thema auf diskutieren das warum, wieso, ….”
Apropos… Was wurde nun eigentlich aus dem “ausländerfeindlichen” Roland Koch, einst eine bei so vielen meist linken Gutmenschen besonders beliebte Voodoo-Politikerpuppe?
Schleicht der nun nachts durch die Strassen seines geliebten Hessenlandes und verfolgt weiter “kriminelle Ausländer” oder hat sein ebenso sympathischer Nachfolger, Herr Volker Bouffier, diese nun alle erfolgreich “integriert”?
Fragen, Fragen.. :-)