In der moraltheologischen Betrachtung des Jugendschutzes, die zu den Altersstufen in der sogenannten “jugendschutzrechtlichen Bewertung” führt, kommen bekanntermaßen seltsame Kriterien zur Anwendung. Daraus resultiert u.a., dass der Anblick einer Möse oder eines Schwanzes erheblich größeres Gefahrenpotential berge als etwa Szenen, in denen beschleunigte Fäuste in Gesichter gesteckt werden. Den größten Spaß habe ich aber an der Kategorie “vulgäre oder obszöne Sprache bzw. Flüche“. Ich fühle mich diesbezüglich in der Tat von der Jugend gefährdet, denn je höher der Anteil Minderjähriger, desto vulgärer die Sprache. Insofern kann der kategorische Ausschluss von Minderjährigen durchaus zur Eindämmung verbaler Obszönitäten beitragen. Nur: Was tue ich, wenn sie einfach trotzdem hier aufkreuzen? Ich brauche einen Alarmknopf!
Februar 14th, 2012 at 15:40
Als Kind haben mir Angst gemacht:
- die Nachrichten im Fernsehen (Damals – wir hatten erst eine Glotze, als ich ca. 6-7 Jahre alt war – war täglicher Straßenkampf in Beirut gerade hipp),
- die eine knallharte Spaßbremse von Ordensschwester im Kindergarten, die manchmal als Vertretung aus dem gegenüber gelegenen Kinderheim einsprang,
- die andere Ordensschwester im Krankenhaus, als ich fast an Salmonellen krepiert war,
- Kirchen im Allgemeinen,
- das Nazischwein von Lehrer in den ersten beiden Jahren der Grundschule, der gerne ein paar ausgewählte Schüler während des Unterrichts körperlich mißhandelte, weil sie geistig behindert waren und es noch keine eigenen Schulen für sie gab,
- die blutigen Bilder auf Seite 1 der Bildzeitung, die in der Bäckerei neben der Bäckerblume auslag.
Februar 14th, 2012 at 15:59
R@iner
Eeeeek…ich bin ein paar Tage aelter … Schulzeit 60′ Dorfschule spaeter Schulbus zur Kreisstadt .. Solche Zustaende hatten wir nicht in Oberhessen …
Mit Lineal auf die Flossen ..ziehen am Ohr .. Das war tagesgeschaeft bei Ruepeln ;-)
Februar 14th, 2012 at 16:06
Schwanz und Möse in einem Satz – Mensch, bist Du vulgär. Man steckt diese Worte nicht in einen Satz – man steckt das eine mit einem Satz in das andere…
Februar 14th, 2012 at 16:06
@Lazarus: Hast Du fein gemacht. *tätschel*
Februar 14th, 2012 at 16:10
@Rainer: Bei uns im Dorf gab es nur einen katholischen Kindergarten mit Nonnen (so richtig im Pinguinlook), deshalb bin ich dorthin gekommen; an meine Zeit dort habe ich eigentlich ganz positive Erinnerungen, nur habe ich irgendwie den Eindruck behalten, dass Nonnen sehr große Leute sind (für Vierjährige ist das ja durchaus wahr).
@ flatter: Ich bleib trotzdem da, bin zwar jung und aufsässig, dennoch volljährig. Kannst ja vllt ne Ü30 Veranstaltung draus machen (ist sowas rechtsverbindlich?), aber dann komm ich in ein paar Jahren wieder :P
Februar 14th, 2012 at 16:52
R@iner
Das erklär’ mir mal …. hab ich hier was übersehen ;-)
Februar 14th, 2012 at 17:03
@Lazarus: Ich mache mich doch nur lustig darüber, daß Du häufig auf das Alter abhebst.
Februar 14th, 2012 at 17:04
Als AlterSack® sag ichs klar heraus:
Altern ist jugendgefährdend.
Ohne altern wär ich immer noch jugendlich
(wenigstens närrisch hab ich bleiben können).
@ Lazarus09: lass den R@iner.
Die Kinder sollen auch ihren Spaß haben.
Februar 14th, 2012 at 17:10
Jetzt habt ihr mich soweit ihr Pappnasen. Mit fast fuffzig noch als Kind bezeichnet zu werden, macht mir keinen Spass mehr. :-/
Februar 14th, 2012 at 17:11
roberto springt?
Februar 14th, 2012 at 17:27
Wie bitte? Ja wohin springen sie denn?
Februar 14th, 2012 at 17:31
Also sind wir hier der Club der alten Säcke … “Born to be wild ” Hahahahaha ;-) https://youtu.be/zSvwmgWCJ2s
Februar 14th, 2012 at 17:43
Kein Wunder also, daß hier so mancher ‘nen geriatrischen Koller bekommt. Soll ich ein wp-Plugin programmieren, welches das EKG eines angemeldeten Benutzers anzeigt? Mit einem entsprechenden Interface könnte man auch einen Defibrilator ansteuern, wenn mal wieder jemandes Kopf auf die Shifttaste gefallen ist.
Februar 14th, 2012 at 17:47
Nein R@iner bleib’ locker und schwing’ dich auf’s Moped :D … wir sterben ehrenvoll in unseren Stiefeln Muhahahaha
Februar 14th, 2012 at 17:53
Wir sagen jetzt “Mein Pipi in dein Pipi”, oder welche Kloake man individuell bevorzugt. Übrigens bin ich schwer interessiert daran wie staatliche und selbsternannte Tugendhüter den Verkehr praktizieren, haben die nen Verhaltenskodex, Benimmregeln ( 1. Es darf nicht platschen 2. Du sollst nicht grunzen 3.Nur mit ohne Licht … )?! Any ideas ?
Februar 14th, 2012 at 18:01
@piet: Man könnte auch direkt fragen, warum man nicht dafür sorgt, daß Eltern mehr Zeit für ihre Kinder haben. In diesen Kommissionen sitzen doch eh nur perverse Spinner.
Februar 14th, 2012 at 18:17
R@iner:
Mit einem EKG kann ich dienen. So kann es aussehen, wenn man kein junger Hüpfer mehr ist.
https://www.fotogemeinschaft.de/v/fotografen/Klaus-Baum/gisela-getty_jutta-winkelmann/ekg.jpg.html
Februar 14th, 2012 at 18:19
@Püntes(3): Eine verbalerotische Parenthese verlangt er also? Mach sie dir selber :-P
Februar 14th, 2012 at 18:38
Ich benutze sehr gerne auch Fäkalsprache, immer im Wechsel mit Hochdeutsch. Dafür muss man kein junger Hüpfer sein, sondern nur im realen Deutschland 1.0 unterwegs, um das durchaus auch für nötig zu befinden.
Februar 14th, 2012 at 18:58
Meine Güte, – was geht hier ab?
Mid-Live-Krisis? Second Spring? Es wird ständig das Wort Fäkalsprache benutzt. Und ????
Februar 14th, 2012 at 19:00
Hegel hatte die Fähigkeit, von seinen hochphilosophischen Reflexionen urplötzlich ins Ordinäre abzugleiten,, um im nächsten Moment die Zügel wieder anzuziehen.
Februar 14th, 2012 at 19:06
@Klaus – Die sog. Hegelsche Pillemann-Arschloch-Tautologie !
Februar 14th, 2012 at 19:11
Ich hab’s immer gewußt, daß mit der Aufklärung etwas schweinisches gemeint war.
Februar 14th, 2012 at 19:19
Ich habe mit etwa 12 oder 13 die ersten Pornoheftchen in den Händen gehalten. Zu finden waren sie eine Zeit lang hinter einem Kiosk, der nicht verkaufte Hefte aller Art nach Erscheinen der aktuellen Ausgaben in einen Müllbeutel packte und hinter dem Haus in einer kleinen Tannenschonung abstellte. Von da an waren wir regelmäßig da. :) Aber irgendwann hat der Besitzer es leider bemerkt. Jedenfalls hat es mir nicht geschadet, wobei allerdings, wenn ich mich richtig erinnere, kein Hardcore Zeugs dabei war.
Februar 14th, 2012 at 19:45
Heine berichtet, aber das meinte ich eigentlich nicht, Heine erzählt, Hegel habe vom Entgegengesetzten in Einem gesprochen. Man zeugt mit dem gleichen Glied mit dem man auch pisst.
Februar 14th, 2012 at 19:50
R@iner
Also wenn ich hier einige Kommentare sehe dann weist du warum ich auf das Alter abhebe … ;-) Leutz Leutz
Februar 14th, 2012 at 19:52
Mein Freund Tourette sagt immer: “Ficken Heil Hitler”.
Februar 14th, 2012 at 20:13
@Lazarus: So kann man aber die auch die Leute vertreiben, die ernsthaft diskutieren wollen. Ihnen dann mit der “Du bist ja noch grün hinter den …”-Keule zu kommen, bringt niemanden weiter. Daß man dann schnell die Lust verliert, kennen wir selber, sofern wir uns erinnern. Deshalb bleibe ich bei dem Tenor, daß man es besser wegließe.
Februar 14th, 2012 at 20:20
@27:
*heilT
https://denktag2004.denktag-archiv.de/homes/20/Analyse2/Bild4.jpg
;)
Aber dieser Jugendschutz ist wirklich der Witz, wir haben seinerzeit in der 4. Klasse Pornos auf dem Schulhof rumgehen lassen und trotzdem sind aus uns keine Perverslinge geworden (relativ gesehen).
Viel schädlicher waren/sind die ganzen verbiesterten alten Tanten, welche sich Pädagogen schimpfen und mit 10-jährigen Jungs nicht klarkommen (aber ich will da keine Genderdebatte anfangen, es ist nur Fakt, dass wir mehr männliche Grundschullehrer bräuchten, wär auch nicht schlecht, wenn die gut sind oder so…)
Februar 14th, 2012 at 21:06
Kentucky schreit ficken..?
Dem Tourette is das ja meist noch unangenehm ;-) .. und ansonsten wenn man heutzutage die Backfische hört da kann man noch was dazulernen …
Unsereiner hätte sich für Geile Schnecke eine saftige Ohrfeige eingehandelt vom alten Herren … Meine Herrn haben am Mittagstisch erzählt sie hätten gestern Abend eine geile Schnecke aufgerissen und klar gemacht..da zuckte nicht mal mehr die bessere Hälfte .
Februar 14th, 2012 at 21:09
es geht abwärts
Februar 14th, 2012 at 21:10
ascenseur pour l’echafaud
Februar 14th, 2012 at 21:19
Na also, – geht doch.
@Andreas (24) Also … mir hat das Zeug furchtbar geschadet. Ich sach dir ….
@Klaus (25) Das ist das Faszinierende am Begriff Fäkalsprache. Man trennt nicht zwischen Fäkal und Sexual. Seltsamerweise hat die Tatsache, dass die Auscheidungs- und die Fortpflanzungsorgane die gleichen sind, immer die Schwerlastigkeit zu ersterem. Heine hat da schon recht gehabt ;-)
Februar 14th, 2012 at 21:31
“freiwilliges Aushalten der Bedürfnisspannung”. Mehr dazu und dann gute Nacht
Februar 14th, 2012 at 21:40
Geht’s noch perverser?
Februar 14th, 2012 at 21:43
Selbstgeißelung ?
Februar 14th, 2012 at 21:48
Erstaunlicherweise kommt da das Wort “blind” nicht vor.^^
Februar 14th, 2012 at 23:21
Ich meine: Wenn ich was von einem Pfaffen lese, der sich über das Sexualleben Minderjähriger äußert, dann kommt mir doch präventiv die Grütze hoch, egal, was diese Perversen erzählen.
Februar 14th, 2012 at 23:57
Flatter goes RTL…
Februar 15th, 2012 at 03:33
Pornoheftchen, gibts das noch? Heutzutage braucht man auf dem Schulhof schon Snuff-Clips aus dem Tschetschenienkrieg, um hipp zu sein.
Bei Fefe hab ich keinen Link gefunden, gehts um was bestimmtes?
So vollkommen sinnlos ist Jugendschutz MMN jedenfalls nicht, vor Allem im Zeitalter von Internet, was die ganze Sache gleichzeitig auch ziemlich sinnlos macht.
Das ist schon ne Herausforderung. Schon im Ansatz als lächerlich abtun würde ich das Ganze nicht.
Nicht weniger jugend-gefährdend finde ich aber z.B. solche Interviews – die gute Gründe für einen Krieg finden, ohne auch nur ein Argument an sowas wie “Opfer” zu verschwenden.
Und wenn Politiker “legale” Morde bejubeln, sollte man seinen Kindern auch die Ohren zuhalten.
Wenn schon die Instanzen unserer Wertegemeinschaft solche Sachen raushauen, braucht es auch keinen zu wundern, wenn die Jugend immer abgebrühter wird.
Februar 15th, 2012 at 05:12
…achja, den link hab ich jetzt auch entdeckt ;-)
Februar 15th, 2012 at 13:37
Apropos Porno: Es war etwa im Jahre 1956 in einer Kleinstadt der DDR. Einer der Nachbarjungen hatte im Garten seines Elternhauses eine Holzhütte und darin unterm Dach einen Raum für sich, in dem wir uns manchmal trafen. Er zeigte da auch einmal Fotos, auf denen ein Mann durch ein Schlüsselloch schaute und zusah, wie ein Paar, ein Mann und eine Frau vögelten.
Die Existenz dieser Fotos musste sich wohl herumgesprochen haben, die Gerüchte hatten auch das Ohr der Polizei erreicht und der waren wohl auch die Namen der Jungen genannt worden, die einen Blick auf diese Fotos geworfen hatten. Jedenfalls stand eines Tages ein Polizist bei uns unten am Gartentor und begehrte Einlass. Ich hatte keine Ahnung, was er wollte, und versteckte rasch meine Micky-Maus-Hefte im Küchenherd. Es war Sommer.
Ich erinnere nur, was der Polizist wollte, er fragte nach den Fotos. Was ich ihm erzählt habe, weiß ich nicht mehr.
Selbst in der DDR kursierten also Porno-Bildchen. Worauf Erzieher aber noch stärker reagierten, waren Abbildungen mit Waffen. Meine Mutter kaufte auf meinem Wunsch hin mir ein Buch in einem Leipziger Kaufhaus. Auf dem Umschlag war ein Junge zu sehen, der auf einem Hügel stand und mit einer Pistole nach unten zielte. Dieses Buch wollten die Erzieher des Kinderheimes sofort konfiszieren, weil sie es für ein böses Produkt des Westens hielten. Drüben im Westen war es kein Problem, Zündplättchen-Pistolen zu kaufen.