Dass die Behörden DNA-Daten behalten, die sie einmal aufgenommen haben, habe ich mir schon gedacht. Dies ist einer der Gründe, warum ich schon immer den Standpunkt vertreten habe, dass die DNA-Sammelei bei Massen-Gentests alles andere als “Bürgerpflicht” ist. Ich würde mich dem ganz selbstverständlich verweigern, ebenso wie nicht irgendwer meine Fingerabdrücke bekommt, weil ich einer von 2000 Leuten bin, die vielleicht als Täter in Frage kommen.

Anstelle anständiger Fahndung und Auswertung, so glauben einige, sei es geboten, zur hundertsten noch die tausendste Datenbank anzulegen und per Knopfdruck Verdächtige zu produzieren. Das hatte schon immer den Nachteil, dass man ‘Verdächtige’ ohne jeden Zusammenhang zu sonstigen Ermittlungen ‘findet’. Dann steht die meist zufällige Anwesenheit zu Zeitpunkt t an Ort x im Mittelpunkt und nicht konkrete Hinweise auf eine konkrete Person, welche diese ebenso konkret beantworten und ggf. widerlegen kann. Fehlt nur noch eine entsprechend ‘erweiterte Befragungstechnik’ zum ganzen Glück der ‘Aufklärung’.

Wenn sich nun herausstellt, dass derart sensible Daten nach Belieben weiter genutzt werden dürfen, wäre man ja behämmert, wenn man sich freiwillig dazu bereit erklärte, den Genstrip hinzulegen – damit sie einem jederzeit überall nachspitzeln können, wenn sie nur wollen? Und dann kriegt womöglich die Stasi 3.0 das Ganze in die Finger, um künftig noch mehr linke Gewalt® nachweisen zu können? Danke, und nein Danke!