Dass die Behörden DNA-Daten behalten, die sie einmal aufgenommen haben, habe ich mir schon gedacht. Dies ist einer der Gründe, warum ich schon immer den Standpunkt vertreten habe, dass die DNA-Sammelei bei Massen-Gentests alles andere als “Bürgerpflicht” ist. Ich würde mich dem ganz selbstverständlich verweigern, ebenso wie nicht irgendwer meine Fingerabdrücke bekommt, weil ich einer von 2000 Leuten bin, die vielleicht als Täter in Frage kommen.
Anstelle anständiger Fahndung und Auswertung, so glauben einige, sei es geboten, zur hundertsten noch die tausendste Datenbank anzulegen und per Knopfdruck Verdächtige zu produzieren. Das hatte schon immer den Nachteil, dass man ‘Verdächtige’ ohne jeden Zusammenhang zu sonstigen Ermittlungen ‘findet’. Dann steht die meist zufällige Anwesenheit zu Zeitpunkt t an Ort x im Mittelpunkt und nicht konkrete Hinweise auf eine konkrete Person, welche diese ebenso konkret beantworten und ggf. widerlegen kann. Fehlt nur noch eine entsprechend ‘erweiterte Befragungstechnik’ zum ganzen Glück der ‘Aufklärung’.
Wenn sich nun herausstellt, dass derart sensible Daten nach Belieben weiter genutzt werden dürfen, wäre man ja behämmert, wenn man sich freiwillig dazu bereit erklärte, den Genstrip hinzulegen – damit sie einem jederzeit überall nachspitzeln können, wenn sie nur wollen? Und dann kriegt womöglich die Stasi 3.0 das Ganze in die Finger, um künftig noch mehr linke Gewalt® nachweisen zu können? Danke, und nein Danke!
Februar 8th, 2012 at 08:12
…………schreibt hier jemand, der seine Augenpartie zur biometrischen Erkennung am 6.2.2012 auf seiner Plattform veröffentlichte?;-)
Wer auf irgendeine Demo geht, darf nicht so naiv sein und glauben, dass er nicht mal zufälig in der GESA landet, wo er/sie erkennungsdienstlich behandelt wird.
Aber selbst absolut ruhige und friedliche Besucher von Bundesligaspielen geraten in den Focus und auf die Kassetten der Überwachungstechnik. Ich könnte da Beispiele nennen bis es langweilt.
Und jetzt alle mal ganz flott des Passfoto für die elektronische Gesundheitskarte absenden.
Februar 8th, 2012 at 08:54
Fehlt nur noch eine entsprechend ‘erweiterte Befragungstechnik’
Plus Erfolgsdruck und entsprechende Vorgaben sowie ein Bonussystem für die Vorgesetzten .. e’voila
Fragt mal die Jungs vom “Amt für Ordnung” ob die ohne “Knöllchen ” aus der Stadt kommen können ;-)
Gefestigte Demokratur …
Februar 8th, 2012 at 09:23
Och, über die entsprechenden Befragungstechniken wird in anderen “ziviliserten” Staaten auch schon öffentlich drüber nachegdacht: https://www.cbc.ca/news/politics/story/2012/02/07/pol-cp-torture-csis.html
Dauert also nicht mehr lange …
Februar 8th, 2012 at 11:24
@altautonomer: Was du nicht verhindern kannst … aber wir wissen ja um die großartigen Erfolge von Schilys Erkennunsggeräten. Btw: hast du einen aktuellen BPA? :-P
Gutes Besipiel, die kranke Karte. Von mir hammse noch kein Foto, kriegen sie auch nicht, wenn’s sich vermeiden lässt.
Februar 8th, 2012 at 12:45
@flatter: So hatte ich mir das auch gedacht. Allerdings läuft meine normale Krankenkassenkarte 12/12 ab und die schicken Dir diesmal nicht automatisch ne neue. Du machst dann einen Paßfoto-Verreise-Tag oder Du bist beim Arzt ab 01/13 nicht mehr in Kundschaft :-(
Februar 8th, 2012 at 12:50
Dann muss halt Photoshop ran, sieht eh besser aus ;-)
Februar 8th, 2012 at 13:01
flatter: BPA – nööö, aber im Führerschein ist das biometrische Bild drin. Der alte von 1963 war verrostet von den Bildnieten und war 2011 fällig.
Februar 8th, 2012 at 15:29
raus kommst du nur mit totenschein oder einer menge geld für quasiechte papiere
Februar 8th, 2012 at 15:36
Definiere “Menge Geld” und schick mir ne Telefonnummer ;-)
Februar 8th, 2012 at 20:06
@flatter (6): Wieso Photoshop, steht doch drunter, wers sein soll. ;-)
Allerdings steht auf den Unterlagen von der Kasse nix, daß die da ein biometrisches Paßfoto wollen – da steht: Foto… und die Tante auf dem Musterkartenbeispiel grient derart, daß das auch nur Foto sein kann, soll meins als Stück oder Datei hingeben…
Februar 8th, 2012 at 20:30
Ein Ausweis kann von mehreren benutzt werden. Am Ende des ersten Teils des Videoportraits wird grob erklärt, wie das geht. Das Prager Kollektiv Ztohoven: Teil 1, Teil 2
Ich finde die Leute einfach klasse.
Februar 9th, 2012 at 16:27
“flatter meint:
Definiere “Menge Geld” und schick mir ne Telefonnummer ;-)”
Geld brauchst du nicht, das kriegst du auch dort und die Nummer ist die Nummer von deiner örtlichen Verfassungsschmutzzentrale. Allerdings musst du eine Sachleistung erbringen:
Also du gehst da ín irgendeinen Dönerladen und…
Februar 10th, 2012 at 23:49
@altautonomer: wie oft man gescannt wird ist den meisten wohl klar – aber es geht ja mehr oder minder um die perfide Masche das freiwillige Selbernacktmachen den Menschen anzutrainieren, indem man sie der “oder bist Du etwa für Kindermord”-Pseudomoral aussetzt. Wieviel Erfolg diese Maßnahmen wirklich (nicht) haben, verrät man den Leuten nicht.
Initiiert doch im Bundestag mal ne kleine Anfrage: bei wievielen einem Ermittlungsverfahren anhängigen Durchsuchungen führte die Durchsuchung wirklich zu einem Verfahrenserfolg. Bei wievielen wurde das Hauptverfahren eingestellt, aber es konnte aus den sog. Zufallsfunden ein (dem Hauptverfahren überhaupt nicht ähnliches) Ermittlungsverfahren eingeleitet werden.
Fragt mal Beschuldigte… wir wurde durchsucht? Wurden wirklich nur die im richterlichen Beschluss aufgeführten Beweismittel gesucht oder hat man schlicht alles umgewühlt, um wenigstens irgendwas (Zufallsfund) zu finden.
Dazu sollte man wissen, dass das Gesetz per se – ja gut, Papier ist geduldig – überhaupt nichts von provozierten Zufallsfunden hält.
Man muss es klar aussprechen, auch wenn es den Familien eines Opfers schmerzt: der Verlust eines Menschenleben legitimiert nicht alles, nicht fast alles und auch schon gar nicht dann, wenn man meint nichts zu verbergen zu haben.