Wunderbar. Während Sarko de Funès seinen Affen an Puffpeters Sklavereireform gefressen hat und ‘Artz Quattre’ neben einer saftigen Märwertsteuererhöhung plant, “verzichtet” das Merkel auf den Überfall auf PolenGauleiter” für Griechenland. Frankreich versucht also, den rettenden Sprung in die Liga der Exportchampions zu schaffen, durch eine weitere Enteignung der Lohnabhängigen, versteht sich. Alle werden künftig nur noch exportieren, das macht dann alle reich. Wenn da nur nicht die blöden Gewerkschaften dazwischen funken. Wie man hört, soll es in Frankreich noch welche geben, das könnte den genialen Plan vereiteln.

Der Kern des Geschehens, neoliberal procedure as every year, verblasst aber hinter dem Schattenboxen, Empörungskarneval, kurz: dem Trollen, das eine Riege degenerierter politischer Ladenhüter für sich entdeckt hat. Sie lernen schnell wie das geht und sie lernen vom Netz: Du hast eine Meinung, die jedem Sachverstand Hohn spricht, einen rüden Fußtritt gegen den Anstand bedeutet und Symptom eines entsetzlich zerrütteten Geistes ist? Dann äußere sie nicht – wie andere ihre Meinungen äußern – sondern brülle, stampfe, schlage die ganz große Trommel, tritt auf, als seist du der einzige Mensch auf Erden, der wirklich den Durchblick hat. Das erzeugt Resonanz, denn ein Shitstorm ist besser als jeder wohlmeinende Kommentar, den niemand liest.

Shit sells

Auf dem Laminat lösen die Klippschüler der CDU/CSU gerade die der FDP ab. Der eine schafft das Internet ab und triumphiert schon einmal vorab, weil sein Sieg über das Web 2.0 nur noch eine Frage der Zeit ist. Der andere ist noch schlauer: Aus dem verfassungswidrigen Bespitzeln der einzigen nicht neoliberalen Partei im Bundestag und der Forderung, den Bodensatz brauner Mörderbanden dingfest zu machen, schließt er was? Richtig: Dass man sich die Verfassung durch den braunen Bodensatz zieht und die Linke verbietet, anstatt die Sandkastengestapo den Verfassungsschutz abzuschaffen.

Das schafft Aufmerksamkeit – für bizarre Psychosen, Stammtischgeifer und esoterische Marotten. Woher kenne ich das bloß? Ach ja, von denen, die es erfunden haben. Die meine Bannliste und den Spamfilter bewohnen und in weniger rigide moderierten Blogs die Reflexe zum Tanzen bringen.
Und weil das also inzwischen eh wurscht ist, ob man virtuell in ein Forum pinkelt oder real aus dem Anzug pöbelt, wählen sich die Leuz zunehmend welche, die sich damit auskennen. Weil mit Politik hat das alles ja eh nix zu tun. Da nehme ich lieber die, die gar nicht lange so tun als ob. Und ein cooles Logo haben die auch noch.