Der Verfassungsschutz beobachtet nach wie vor den Regen und analyisiert in seinem jährlichen Bericht, ob der noch nass ist. Wie lächerlich ist es, prominente Politiker zu “beobachten”? Wie dumm ist es, eine demokratische Verfassung zu “schützen”, indem man verfassungsgemäß gewählte Abgeordnete einer Partei, die regional eine Volkspartei ist, bespitzelt? Die Begründung aber ist nach wie vor das Beste an dieser Farce. Weil die Linke den “Systemwechsel” wolle, sei sie verfassungswidrig.

Immer noch sind sie zu rechts, zu blind, zu blöd zum Lesen, die Nachrichtendienste, die aus den nationalsozialistischen Geheimorganisationen hervorgegangen sind – und vielleicht den einen oder anderen Profi von der Stasi integriert haben. Das Grundgesetz verlangt nämlich keinen Kadavergehorsam gegenüber einem Wirtschaftssystem, das eh nicht mehr zu retten ist. Nicht auf jeden Großkotz, der aus den Alpen zu uns herabsteigt, ist ein Fahneneid zu leisten, und auch wenn Josef Ackermann de facto der Führer ist, so hat das noch lange keinen Verfassungsrang.

Der Schutz schützt vor dem Wechsel

Die Konkurrenz, die derweil ihre Blockflöten nicht unter Kontrolle bekommt, die ihre Paranoia vor jeder Form selbständiger Öffentlichkeit nie abgelegt haben, reichert noch mit Aberwitz an, was schon bizarr genug ist.
Hermann Gröhe, der wohl gern die nationale Front unter Führung der CDU installieren möchte und alles verbieten, was da nicht mitmacht, tönt:
Wer den Systemwechsel in Deutschland fordert, über Wege zum Kommunismus schwadroniert und sich mit Diktatoren solidarisiert, darf sich nicht wundern, wenn er vom Verfassungsschutz beobachtet wird“.

Dass jeder Gedanke zum “Kommunismus” unter Acht und Bann steht, sollte man wissen, so ist das hier. Kontakte zu Rechtsradikalen kann man sich hingegen erlauben, auch eine ganze Riege ultrarechter Burschenschaftler in seinen Reihen. Da hat er gut aufgepasst, der Herrmann, da liegt er richtig.
Was aber schwer nach hinten losgehen kann, ist der Teil mit den Diktatoren. Es muss heißen “Wer sich mit den falschen Diktatoren solidarisiert”. Sonst dürften wir den richtigen bald keine Waffen mehr liefern. Hunderttausende Arbeitsplätze wären in Gefahr. Vor einem solchen Systemwechsel nämlich schützt uns der “Schutz”, der mit “Verfassung” noch nie etwas am Schlapphut hatte.