A.Schlecker – kann asozial sein, was Arbeit schafft?
Posted by flatter under Politik , Wirtschaft[172] Comments
20. Jan 2012 19:38
Nomen est omen, dachte ich mir schon immer dabei. Schlecker kann gar nicht pleite genug gehen, der feine Herr A.Schlecker wird aber wohl auch danach nicht am Hungertuch nagen und solche Mistjobs tun müssen wie seine Untergebenen, um über die Runden zu kommen.
Bei der Gelegenheit möchte ich noch einmal mit einem Mythos aufräumen, der ebenso dumm wie weit verbreitet ist. Dass er so weit verbreitet ist, ist ausnahmsweise kein Erfolg der Neoliberalen, durchaus aber der Kapitalisten und derjenigen, die noch nie einen sinnvollen Versuch unternommen haben, Volkswirtschaft zu begreifen. Ich begegnete auch heute wieder dem Trugschluss: “Aber es ist doch schade um die Arbeitsplätze”.
Kein Grund zur Trauer
Um solche Arbeitsplätze ist gar nichts schade, und es ist fast immer (!) falsch zu behaupten, es würden “Arbeitsplätze vernichtet” oder auch nur “wegfallen”. Wie gesagt ist es kein Grund zur Trauer, sondern vielmehr ein Grund zur Freude, wenn der ‘Wettbewerbsvorteil’ gewisser ausbeuterischer Praktiken nicht zu einem betriebswirtschaftlichen Erfolg wird. Gäbe es Gewerkschaften, deren Funktionäre nicht ebenso verdummt sind wie alle anderen Diskutanten im neoliberalen Kasperletheater, sie könnten glatt zu einer Macht werden.
Denn es zeigt sich ja sogar am Einzelfall, dass es einfach nicht wahr ist, niedrige Lohnkosten wären grundsätzlich besser, ja notwendig, um im ‘Wettbewerb’ zu bestehen. Sogar betriebswirtschaftlich ist das falsch.
Zur Behauptung, da würden Arbeitsplätze wegfallen, mache man sich folgendes deutlich: Die Produkte, die von Händler A aus Produktion A verkauft werden, bedienen eine Nachfrage. Diese Nachfrage verschwindet nicht, wenn A sich vom Markt verabschiedet. Sie wird halt von anderen befriedigt, die auch Produkte herstellen und vertreiben müssen. Kurzum: Niemand braucht Schlecker.
Es wird von allen Seiten – der sogenannten Ökonomie und ihrer clownesken Professoren, halbgescheiten Politikern und inkompetenten Journalisten – so getan, als sei es ganz einfach: Ist die Arbeit billig, geht es der Wirtschaft gut. Dies suggeriert einfache, nämlich lineare Verhältnisse nach dem Schema: “aus A folgt B”. Dem ist aber nicht so. Die Beziehungen sind höchst komplex, und man kann kaum je vorhersagen, was eigentlich geschieht, wenn einzelne Parameter sich verändern. Und auch die Löhne sind nur ein Parameter. Jeder Laie sollte aber schon verstehen, dass niedrige Löhne zu niedrigen Umsätzen führen überall da, wo die Lohnempfänger eben einkaufen gehen. Damit können sie schon einmal nicht nur gut sein ‘für die Wirtschaft’.
Arbeitsplatzvernichtung – ein Segen!
In viel größerem Umfang als angenommen ist es auch eine Frage des Willens, in welcher Gesellschaft man zu leben bevorzugt. Will man ein Proletariat wie im 19. Jahrhundert, dann hält man die Löhne und Sozialkassen schön knapp, die Arbeitszeiten lang, die Bedingungen schlecht und sorgt dafür, dass Produktivitätszuwächse allein den Gewinnen zugute kommen. Das ist exakt das, was wir haben.
Will man hingegen eine Gesellschaft, in der nicht die Massen für eine kleine Oberschicht arbeiten, sondern allen die Luft zum Atmen bleibt, sorgt man sich nicht um die eine oder andere Pleite. Schon gar nicht versucht man, sie durch Lohndrückerei zu ‘verhindern’. Ein System, in dem die Früchte der Produktivkraft des Volkes einigermaßen gerecht verteilt werden, kann solche Veränderungen nur als Fortschritt begreifen. Denn nur eines kann Arbeitsplätze auf Dauer wirklich “vernichten”: Dass man dasselbe mit weniger Aufwand haben kann. Wo dieser Zuwachs allen gehört, ist er ein Segen und kein Fluch. In einer solchen Gesellschaft hätte es „Schlecker“ nie gegeben.
Januar 20th, 2012 at 20:36
Den zukünftig ehemaligen Mitarbeitern und vor allem Mitarbeiterinnen von Schlecker (etwa 30.000 MA) sei zugerufen: Hab’t ihr euch wohl wieder einmal, den falschen Arbeitgeber ausgesucht. Vielleicht klappt’s ja beim nächsten mal, oder danach… Kopf hoch, das wird schon wieder. Die Jobcenter, Argen und deren Beschäftigte freuen sich schon auf neues Sanktionsfutter.
Januar 20th, 2012 at 21:07
Der deutsche Teil des Unternehmen meldete am 20. Januar 2012 nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa Insolvenz an
10.650 in Deutschland,
1.184 in Spanien,
974 in Österreich (2010),
245 in den Niederlanden,
230 in Italien (80 davon übernommene Blu-Drogerien),
200 in Frankreich,
151 in Tschechien (135 davon übernommene Droxi-Filialen),
69 in Polen,
32 in Portugal,
30 in Dänemark,
26 in Belgien, (bis dato [41])
11 in Luxemburg.
Zudem unterhält Schlecker Metzgereifilialen auf der Schwäbischen Alb, in Oberschwaben und im Allgäu sowie einen Bau- und Möbelmarkt in Ehingen.
…. Ich sage der hat Liquidität aus Deutschland abgezogen und dann seine Märkte an die Wand gefahren.
Saubere Insolvenz … Der zieht Kapital zusammen und macht sich Klein bevor es kracht.
Ich denke das ist mit ein Indikator für den baldigen Big Bang .. warten wir’s ab
Januar 20th, 2012 at 21:13
PS: wäre interessant zu erfahren wie viele Märkte im Ausland Betriebsvermögen sind … ;-)Auslands-Immo
In Deutschland waren die meisten gemietet .. vielleicht wollte der keine Vermieter mehr füttern wenn alles zusammenbricht . Die Gebäude die ihm gehören behalten auch leer stehend ihren Wert und kosten Hauptsächlich nichts …
Januar 20th, 2012 at 21:26
@Lazarus: Wer ist der nächste, Praktiker, Opel, Thyssen-Krupp…mein Eindruck, der Geldadel hat zum Halali geblasen. Sagen mir auch die gigantischen Übernachteinlagen der Bankster und Talibankster bei der EZB. Voller Kreditstopp.
Denk mal auch bei Aldi und Co. siehts ähnlich aus.
Flatter hat schon Recht, auf solche “Arbeitsplätze” können wir verzichten, es muss nur noch der sdddAh
(der struntzdoofdämlichedeutscheArbeitshamster) begreifen, dann ham wir gewonnen…
Januar 20th, 2012 at 21:28
@ Lazarus09
Nein, das ist kein Indikator. Timo Renz und sein Team machen das schon ganz gut so, als Berater. Ziel ist definitv die Weiterführung des Unternehmens sowie seiner lukrativen Strukturen. Für eine Abwicklungsinsolvenz gibt es kein einziges Merkmal. Von solchen Dingen verstehe ich etwas.
Letztlich wird es wohl ein dm/rossmann Wettbewerbsklon werden, mit ausbaufähigem Online-Verkauf und de/zentralem Tante Emma flair, da wo es die Zahlen vorgeben. Back to the Wurzel.
Januar 20th, 2012 at 21:28
@langlode44: sdddAh…*lach*
@Katze: Neulich unterhielt ich mich mit einer Filialleiterin. Sie sprach davon, daß lediglich ein paar Märkte dort geschlossen würden, wo die Konzentration zu hoch sei.
Januar 20th, 2012 at 21:37
Wie nannte sich der vorherige Post?…
“Bausatz zu Lügen….”
Es wär zu schön wenns nu endlich die Masse begreift das wir in einem riesigen Lügengebäude leben, welches
am zusammenbrechen ist, wenns nurn Kartenhaus wär, dann
täts nich so weh…
Januar 20th, 2012 at 21:45
@ langlode44
Solange wir, alle, mit Leibeskräften dieses Lügengebäude weiterhin stützen, bricht da gar nichts zusammen.
Januar 20th, 2012 at 21:47
Die Katze
Ziel ist definitv die Weiterführung des Unternehmens
Keine Frage .. drum habe ich ja darauf hingewiesen das nur die Märkte Deutschland Sparte liquidiert wird ..
Abwicklungsinsolvenz
Abgewickelt wird da nichts … hab ich auch nicht gemeint ;-)
Back to the Wurzel.
Eben .. sich klein machen..alle Kosten gering halten,Reserven erhöhen…
Obwohl die Übernachteinlagen bei der EZB zurück gegangen sind befinden diese sich trotz allem auf hohem Niveau .. Liquidität wird zurück gehalten und geparkt .. Ich bin kein Fachmann,aber wenn man 2 + 2 zusammen zählt lässt das Raum für diverse Szenarien .. der Zusammenbruch des EU-Währungssystems wäre einer den ich favorisiere … Drum UK für mich .. Ob die Entscheidung gut war wird sich bald zeigen Freunde ;-)
PS: saubere Insolvenz eben nur um seine ganzen Mitarbeiter flott los zu werden .. ohne na ihr wisst schon ;-)
666
Januar 20th, 2012 at 21:50
@Katze: Ich verbitte mir das. Ich unterstütze garnix (mehr). Na gut, geht ja irgendwie nicht immer (seltener).
Januar 20th, 2012 at 21:52
Apropos Argument “Arbeitsplätze sind gefährdet!” erinnere ich mich an eine satirische Aufbereitung in der Zeitschrift Pardon aus den 70er Jahren (illustriert von Bernstein oder Waechter, so genau weiß ich das nicht mehr…). Zugrunde lag das fiktive Problem der Abschaffung der Sklaverei, das mit einem klaren NEIN bedacht wurde:
Argument 1: Die Sklaventreiber werden arbeistslos!
Argument 2: Die Kettenfabriken müssen dichtmachen!
Argument 3: Die Hersteller von Nilpferdpeitschen sind gefährdet!
Argument 4: Die Sklaventreiberseminare, inkl. der entspr. Universitätsprofessuren fallen weg! Denken sie doch auch mal an die armen Sekretärinnen!
Ähnliche Argumentatitionsmuster findet man heute noch gerne zwecks Ablehnung von Forderungen etwa zum Stillegen von Atomkraftwerken oder zur Einschränkung der Rüstungsindustrie oder des Waffenexports…
In solchen Fällen engagieren sich oft auch heftigst die betroffenen Gewerkschaften. Etc.pp. ad nauseam…
Immer der gleiche Wahnsinn!
Januar 20th, 2012 at 21:53
R@iner
ein paar Märkte dort geschlossen würden, wo die Konzentration zu hoch
Hieß es bei HL auch seinerzeit .. Die Freigesetzten Mitarbeiter und Marktleiter bekamen dann das Angebot bei Nachweis entsprechender Liquidität den Markt als Nahkauf Franchise weiter zu führen.. zu Scheiß Konditionen .. ? ( Hab ich aus erster Hand.. Bros.)
Januar 20th, 2012 at 21:55
@Katze: Da fall ich schon mal als Stütze weg, meine Leibeskräfte, wie du sagst, sind für die Kinder da. Manchmal, auch wenn die Mädels erwachsen sind, brauchen se mich. Und dann tritt alles andre in den Hintergrund. Auf die Auseinandersetzung mit dem Jobcenter, es wird interessant…
Was das tägliche angeht, ja leider sind wir auf dieses Lügengebäude angewiesen, soweit möglich versuch ichs zu umgehen.
Was den Niedergang dieser Wirtschaft angeht, soll sie zu Bruch gehn, Mutter Natur wirds freuen, um das
menschliche müssen wir uns kümmern, da hilft uns keiner…
Januar 20th, 2012 at 21:57
@bernd_r: Bedenkenswerte Argumente.
@Lazarus: Ich weiß nicht, was passieren wird.
Januar 20th, 2012 at 22:01
@bernd_r:”Denken sie doch auch mal an die armen Sekretärinnen!”
“20 Millionen Menschen in diesem Land machen nichts anderes als tagtäglich Papier zu beschmutzen!” Andreas Popp.
Jo, die Arbeitsplatzkeule…
Januar 20th, 2012 at 22:12
@langlode44: Ich glaube ja inzwischen, daß viele ob der ganztägigen Schauspielerei, dem Anpassungsverhalten und der Unterforderung krank werden. Ein Bekannter von mir arbeitet seit fast 30 in der Forschung bzgl. Arbeit und Krankheiten. Der sagt das gleiche. Kreativität und Fortschritt gehen gegen Null.
Januar 20th, 2012 at 22:24
@ langlode44 [Januar 20th, 2012 at 21:55]
Beim Jobcenter kann ich Dir nur empfehlen: Geh’ zu Terminen niemals allein. Lass Dir jeden Kram handschriftlich bestätigen und arbeite immer mit Kopien, nicht mit Originalen. Und wenn Dich da so ein Wurm unter Druck setzt, mit Sanktionen und anderen Bestrafungen droht, dann kann ich Dir leider keinen Tipp geben. Ich sagte mal sinngemäß: “Was nutzt der Sicherheitsdienst hier im Hause, wenn ich, spät in der Nacht, auch Hausbesuche mache und ggf. abhole?” Drohung? Ja sicher. Wer es wagt, meine Existenz zu bedrohen, muss noch viel verrückter sein als ich, anzunehmen ich reagierte darauf mit nüchterner Gelassenheit, so wie alle anderen Nasen. Wut kennt keine Grenzen und ist nur sehr schwer wieder anzuleinen.
Inspiriert durch die vielen SAW-Filme, war das mal eine alternative herangehensweise für mich. Aber ich habe davon abgelassen. Ich kann noch nichtmal erklären, warum mir die Menschen leid tun. Hoffen wir mal, das sich an dieser grundsätzlichen Haltung nicht viel ändert. *bibber*
Januar 20th, 2012 at 22:29
@R@iner. Der 27.12. letzten Jahres wars, hab meine Mutter aus der Residenzstadt (Dresden)abgeholt, nach Hause sozusagen. Schwager (56): “Bist spät dran, ich muss zur Reha”…schwere Schulterverletzung. Was hat ein Mann in diesem Alter mit so eine Verletzung noch aufm Bau zu suchen…nichts! Gottverfluchtnochmal, raus aus dem Hamsterrad, du hast deinen Teil geleistet, jetzt sind andre dran.
Montag werd ich mein Maul in der Ratsversammlung aufmachen, es bedarf doch keines Geldes um die Bachmauer zu stützen. Steine und Zement, und davon is doch reichlich da. Und Zeit ham wir doch auch…
Wissen und Erkenntnis sind ja da, aber diese verfluchte Geldmacherei steht im Wege…
Januar 20th, 2012 at 22:30
@R@iner:”ganztägigen Schauspielerei”…das klau ich mir einfach…
Januar 20th, 2012 at 22:49
Liebe Frau Katze (lieg ich da richtig?):
mich setzt niemend unter Druck, das geht gar nich, bei 2 Meter Länge und 100 kilo. Dieses Sozial-Rechtsstaatliche Prinzip
ist nichts weiter als Bestandteil des ganzen Schwachsinns der uns umgibt. Persönlich hab ich das Rechtsstaatprinzip vor geraumer Zeit kennengelernt, es
ist ist bösartig, mehr nicht, nicht menschlich.
Was das Fallmanagment angeht, das ist ne lange Geschichte, die lass ich hier weg. Es gibt sone und sone. Und es gibt mich,…und da könnte so ein Fallmanager durchaus Probleme bekommen, richtige Probleme….aber das will ich nich. da zieh ich ich lieber zurück, ich hab kein kein Problem ein Schwein zu schlachten….
Januar 20th, 2012 at 22:54
langlode44
mich setzt niemend unter Druck, das geht gar nich, bei 2 Meter Länge und 100 kilo.
Das ist eindeutig von Vorteil mein Alter ;-) 196/135Kg
ride free
Januar 20th, 2012 at 22:55
@langlode44: Ich (Wessi) fuhr im Februar ’90 nach Leipzig, Halle und Ost-Berlin, um zu schauen, was aus euren runden Tischen erwachsen würde. Ich kam nach einer Woche des Diskutierens und des Radio-Hörens frustriert zurück, weil ich merkte, daß man nur die D-Mark wollte. Es geht mir nicht darum, hier zu erzählen, ich wäre der große Linke. Ich sah mich einfach immer der Wahrheit verpflichtet und da kamen mir spätestens mit Kohl leichte bis mittlere Zweifel. Ach ja, da war ich gerade 18, als der das Ruder übernahm.
Januar 20th, 2012 at 22:58
Sehr gut ihr 2. Ausgezeichnet. So halte ich es auch, wie Mäck Bett: Ich wage alles was dem Mensch sein ziemt, wer hier mehr wagt, ist keiner.
Januar 20th, 2012 at 22:58
@R@einer, bei Gelegenheit lass ich mal hier ne Geschichte ab, 1989 uswusf, es einfach nur traurig was hier im Osten abging, einfach nur traurig…
Januar 20th, 2012 at 23:01
Biker, 135 kg, gibt mein Körperbau nich her. Is aber richtig, wenn ich aufsteh is Ruhe im Saal…
Januar 20th, 2012 at 23:12
@ langlode44
Lass mal bitte das herrische Frau oder Herr weg, ich mag das nicht. Was ich tatsächlich bin oder sein soll, wirst Du von mir erst gewahr, wenn ich vor Dir stehe.
Das was im Osten passierte, passierte schon einmal. Damals sollten jedoch andere enteignet, und Werte verteilt werden. Die Interaktionsmuster sind identisch, das Drumherum nur fortgeschrittener.
Ich war in dieser Zeiten auch sehr viel im Osten. Hatte verschiedenste Projekte, welche sich primär mit der Implementierung von ‘Netzwerkarchitekturen in Wissenszuwachsorganisationen’ beschäftigten. Was ich da für Daten zu sehen bekam, dieser Überblick über die einzelnen Zusammenhänge – phantastisch. Ständig genährt von diesem Müll, bietet man die Resteverwertung selbstverständlich in Form von Qualifikationsmerkmalen an. Ich brauche schliesslich auch ständig Geld, um am sozio-kulturell ausgerichteten ökonomischen Gesellschaftsleben teil haben zu können.
Manch einer -Treuen Hand-, hätte man damals besser beide Arme festgebunden.
Januar 20th, 2012 at 23:14
@langlode44: Ich werde deinen Worten aufmerksam folgen. Meine Verwandtschaft aus dem Erzgebirge besuchte ich, nachdem sie in den Schwarzwald gezogen war. Auf die Aussage einer Tante, sie hätte weinen müssen, als sie das erste Mal einen Drogerie-Markt “im Westen” betreten hatte, fragte ich sie, warum dies so gewesen sei. Sie sagte damals, daß sie die Warenvielfalt umgehauen hätte. Meine Antwort war, daß ich auch oft hätte weinen müssen. Auf ihre Gegenfrage antwortete ich wahrheitsgemäß, daß ich immer daran verzweifelte, die weiße Flasche mit der Aufschrift “Männershampoo” nicht finden zu können. Sie verstanden mich damals nicht. Nachdem deren Tochter aber Jahre später bei der Jagd nach dem goldenen Kalb in die psychosomatische Klinik mußte (Ehe am Arsch etc.), verstanden sie mich ein bißchen besser.
In Leipzig wollte man mir damals gleich in die Fresse hauen, weil ich von meinem Bild des “Westens” erzählte.
Januar 20th, 2012 at 23:28
@ R@iner
Ja sicher. Die Schmarotzer nutzten den Systemwechsel, um endlich schmarotzen zu können. Ich habe doch die ganze Zeit mit solchen Leuten zu tun. Mich täte interessieren, wieviele von denen, die damals als Aktiva den Revolutionspart übernommen haben, heute noch übrig sind. Ich wollte mal herausfinden, wie hoch die Anzahl der Revoluzzer sein muss, um eine kritische Masse zu bilden, so aus jux eben. Im Falle der DDR, lässt sich das ja sehr gut ordnen. Übertragen auf Deutschland, lässt sich das dann jedoch nicht so ohne weiteres, denn wir verfügen über deutlich mehr Kommunikationskanäle, die wir auch nutzen. Wahrscheinlich steigt der Anteil, mit Anhebung dieser Möglichkeiten.
Haltet mich für total bescheuert, aber die DDR-Revo, sieht für mich nach einer kontrollierten Insolvenz aus. Wir sind in den letzten 20 Jahren doch nicht dämlicher geworden. Oder etwa doch?
Januar 20th, 2012 at 23:34
@Katze: Es ist in den letzten zwanzig Jahren zumindest nichts nachgewachsen. Wenn ich mich mit 20-jährigen über das Fach PoWi (Politik und Wirtschaft) der Oberstufe unterhalte, dann stelle ich fest, daß eigentlich nur angepaßte Arschlöcher als Lehrer am werkeln sind.
Januar 20th, 2012 at 23:48
@ R@iner
Unser System hat die Verantwortung der besitzlosen Eltern nur noch darauf beschränkt, den Blagen Unterschlupf, Verpflegung und etwas Drumherum zu bieten. Dafür haben sie zu arbeiten und die Verantwortung zu tragen. Um die Belange des Nachwuches kümmern sich dann die Menschen, die meinten, ihre Berufung darin zu sehen, jemand etwas beizubringen, statt jemand darin zu befähigen, selbst das angebotene Wissen zu nutzen. Dann traben sie an der Tafel herum, und preisen eine Autorität, die ihnen nicht zu steht.
In Schule, Studium und Beruf, sowie generell im Leben gilt für mich: Es nutzt nichts, dem Knochen zuzupfeifen, wenn dieser zum Hund kommen soll.
Wer seine Kinder zu Arschlöchern erzieht, hat diese Erziehung meisst anderen überlassen, die sich mit allerlei möglicher Dinge die Zeit vertrieben haben, nur nicht mit dem eigentlichen Arbeitszweck – dem tatsächlichen Grund. Soviel Reduktion zu erhalten, erfordert eine hohe Flamme.
Ich bin gerade an der Aufzucht eines neuen Erdenbürgers beteiligt. Die Mutter nun ohne dauerhafte Beschäftigung, der Vater nicht zu fassen. Selbstverständlich ist es meine Pflicht, diesen Nachwuchs perfekt an die menschgemachten Umstände anzupassen. Immerhin habe ich keinen Idioten vor mir, sondern eine Wesensform, die, je jünger sie ist, umso effizienter in der Lage ist zu lernen. Wenn man den Lehren des Wissens folgt. Ich habe kein Bock, auf noch einen trögen Fleischsack mehr auf Erden, der nicht weiss wie ihm geschieht.
Der wird lesen können, lange bevor die reguläre Schulpflicht beginnt, wird schreiben können, wird physisch wie psychisch kämpfen können, wird helfen können und ganz sicher auch lieben können. Alles, das ist mir klar, werde ich nicht schaffen.
Januar 21st, 2012 at 00:05
Die Schlecker-Kinder wurden ja mal entführt, wusste ich vorher gar nicht. Wie gemein. 1 Tag vor Heiligabend war das.
Dann ist zu erfahren, das Meike und Goldmann Sachs in Form eines Ehemannes schonmal miteinander zu tun hatten. Sohn Lars eiert ebenfalls mit herum. Die 2 werden sich auch nicht dümmer anstellen, als all die anderen Wettbewerbsvertreter. Aber auch nicht schlauer.
Nach meiner praktischen Erfahrung mit inhabergeführten Unternehmen die ins Straucheln geraten, hält der Abwärtstrend an, solange die Seniors noch ihre Finger operativ mit drinnen haben.
Januar 21st, 2012 at 00:15
Viele Worte wechseln wir, aber passend zur Zeit erscheint mir Reinhard Meys ‘Narrenschiff’.
Januar 21st, 2012 at 00:23
langlode44
Das ist in unserem Alter auch langsam egal .. falscher Ehrgeiz und Übermut im Gym haben mir wetterfühlige Kniegelenke beschert und ne nervige Schulter ;-) aber sei’s drum man ist keine 30 und die 50 waren auch vor ein paar Jahren ..
Ich war ein paarmal in Dresten gegen Ende der 90′ausser Berlin und Leipzig und Jena ..das war’s zu meiner Schande … Ich kenn’ mehr von Kapstadt als von Jena .. Ja ich weiss ..schlimm ;-)
Januar 21st, 2012 at 00:25
R@iner
sehr geschätzt von mir der Mann: “Der Minister nimmt … nur zu Wahr
666
Januar 21st, 2012 at 00:28
@Lazarus: Nein, Du meinst “Sei wachsam”.
Januar 21st, 2012 at 00:43
@ R@iner
Besingt er da die Costa Concordia? Oder verwechsel ich da wieder was?
Januar 21st, 2012 at 00:51
R@iner
genau … ;-)
Januar 21st, 2012 at 06:44
>>> Diese Nachfrage verschwindet nicht, wenn A sich vom Markt verabschiedet. Sie wird halt von anderen befriedigt, die auch Produkte herstellen und vertreiben müssen. Kurzum: Niemand braucht Schlecker.
# Genau, die Arbeiter werden zu den Unternehmen gehen, die bessere Löhne zahlen können, so dass jede partielle Lohnsenkung/Lohndumping makroökonomisch sehr schädlich ist.
>>> Jeder Laie sollte aber schon verstehen, dass niedrige Löhne zu niedrigen Umsätzen führen überall da, wo die Lohnempfänger eben einkaufen gehen. Damit können sie schon einmal nicht nur gut sein ‘für die Wirtschaft’.
# Das ist nicht das stärkste Argument, auch die Reichen sind Konsumenten.
>>> Die Beziehungen sind höchst komplex, und man kann kaum je vorhersagen, was eigentlich geschieht, wenn einzelne Parameter sich verändern. Und auch die Löhne sind nur ein Parameter.
# Ja, komplex, und gerade deshalb kommt man ohne Mathe nie weiter. Aber was unser Fall betrifft, da hat die WiWi schon Beweis geliefert, dass niedrige Löhne zur neidrigeren Produktivität der ganzen Marktwirtschaft führen. Das Wissen ist da, der exakte („mathematisch harter“) Beweis ist da, aber die „Experten“, die sich bei den Reichen geistig prostituierten, behaupten absichtlich was anderes:
Pars-pro-Toto als eine primitive und längst überholte Denkweise:
Das Reswitching: Der Sargnagel für die neoliberale Produktionstheorie
weiter >>>
Januar 21st, 2012 at 08:14
Auszug eines Kommentars in der FAZ heute:
>>Das Drama zeichnete sich seit langem ab. Schon in den neunziger Jahren war das Unternehmen in Verruf geraten, weil immer klarer wurde, dass Schlecker ein besonders unangenehmer Arbeitgeber war. Vor einigen Jahren wurde er gar rechtskräftig verurteilt, weil er Verkäuferinnen zu schlecht bezahlt hatte. Die Kunden nahmen das eine Weile hin, in vielen ländlichen Gegenden war Schlecker oft der einzige Nahversorger. Außerdem galt der Drogeriefilialist als billig, ein Eindruck, der gestützt wurde durch die engen, immer ein bisschen düsteren Filialen.<<
Januar 21st, 2012 at 08:37
@systemfrager: pars pro tot ist zwar eine primitive denkweise, die, wie ihr lateinischer ausdruck zeigt, schon jahrtausende alt sein muss, aber sie wird von der herrschenden propaganda gern und vielfältig angewendet.
primitiv zwar, aber aktuell.
Januar 21st, 2012 at 09:24
@ klaus baum Die pars-pro-toto-Metapher möchte ich jedoch vom Verdikt des Primitiven ausnehmen – siehe Erich Fried: “Erkläre einem Arsch, dass er ein Arsch ist, bis zum letzten Furz wird er es abstreiten.”
Januar 21st, 2012 at 10:46
Beim Schlecker op de Eck herrschte gestern übelster Frust und Zukunftsangst. Die Damen, meist schon im fortgeschrittenen Alter, hassen zwar ihren Arbeitgeber, hängen aber doch an ihren Jobs. Da kommt, glaube ich, die Denke zu tragen, daß man es noch beschissener haben könnte. Trübsal allenthalben.
Januar 21st, 2012 at 11:27
@ Systemfrager #38:
“>>> Jeder Laie sollte aber schon verstehen, dass niedrige Löhne zu niedrigen Umsätzen führen überall da, wo die Lohnempfänger eben einkaufen gehen. Damit können sie schon einmal nicht nur gut sein ‘für die Wirtschaft’.
# Das ist nicht das stärkste Argument, auch die Reichen sind Konsumenten.”
Und DAS ausgerechnet von Dir???
Muss ich Dir wirklich erklären, dass jemand, der 1500 Euro monatlich zur Verfügung hat, diese 1500 Euro auch wirklich (i.d.R. komplett!) ausgibt? Und wenn er anschließend nur noch 1000 Euro bekommt, diese erst recht zum Überleben braucht? So gehen aber X (Anzahl derjenigen mit 500 Euro Einkommensverlust) mal 500 Euro Konsum (für die Wirtschaft bedeutet dies: Umsatz) verloren.
Packen wir diese X mal 500 Euro auf das Einkommen von denjenigen drauf, die eh schon sehr gut bekommen (ich verwende bewusst nicht “verdienen”), sagen wir mal, mit einem monatl. Einkommen von 50.000 Euro oder 100.000 Euro. Wieviel von diesem zusätzlichen Einkommen geben sie dann auch wieder aus (= Konsum = Umsatz)? Marginales oder gar nichts? (Stichwort: Konsumquote!)
Stattdessen wird das gesparte Geld vielmehr in Geldgeschäfte gepackt, wo es “gewinnbringend” angelegt werden soll. Genau das, was wir nun seit Jahren vermehrt erleben dürfen.
Januar 21st, 2012 at 12:04
@ Lutz Hausstein
Ich weiß, die arme Putzfrau spart viele Jahre, um ihren Traum zu verwirklichen, nach Australien zu fliegen
;-)
Januar 21st, 2012 at 12:04
@Systemfrager: “auch die Reichen sind Konsumenten”. Sind sie nicht, sie konsumieren einen deutlich niedrigeren Anteil ihrer Einkünfe und investieren kaum in die Produktion.
Januar 21st, 2012 at 12:24
@ Lutz Hausstein, flatter
Wie man es so halt sagt:
Die schlechten Ideen sterben weil sie schlecht sind, die guten durch Übertreibung
Januar 21st, 2012 at 12:30
Verstehe ich nicht.
btw.,ich schrub “zu niedrigen Umsätzen führen überall da, wo die Lohnempfänger eben einkaufen gehen. Damit können sie schon einmal nicht nur gut sein ‘für die Wirtschaft’“, was ein Hinweis darauf ist, dass es auch Gegeneffekte gibt, die den vermeintlichen Vorteil niedriger Kosten zumindest einschränken. Ich habe nicht einmal behauptet, dass netto weniger konsumiert wird (was ich gleichwohl könnte).
Januar 21st, 2012 at 13:03
@ Systemfrager:
Was soll die Polemik? Wollen wir uns ernsthaft austauschen oder nur einen Diskussionskrieg gewinnen?
Die übliche Entlohnung einer Putzfrau lässt es zeitlebens nicht zu, dass sie auch nur ein einziges Mal von Australien überhaupt zu träumen wagt. Sie ist schon froh, wenn sie aller 3 Jahre mal eine Woche bis Norderney kommt. Unabhängig davon, ob sie dort jemanden kennt, bei dem sie kostenlos übernachten kann. ;-)
Aber darum geht es auch weniger. Es geht um die konsumtiven Folgen einer Einkommensumverteilung. Und da gilt unbestritten: Jeder einzelne Euro, der einem Bezieher von Niedrigeinkomen entzogen wird und stattdessen einem Bezieher von hohem Einkommen zugeschlagen wird, ändert dessen vollständig konsumtive Funktion in eine nur teilweise (bis gar keine) konsumtive Funktion um. Ergebnis: Der Gesamtkonsum (für Unternehmen: Umsatz) sinkt.
Einfach, logisch, nachvollziehbar. Keine Putzfrau, kein Australien, kein Tschakka.
Januar 21st, 2012 at 13:17
@ Lutz Hausstein
Wenn man schwache Argumente nützt, hat dies 2 Nachteile:
- ein schwaches Argument ist schwach
- man vernachlässigt das starke Argument(e)
und man hat nichts erreicht
Januar 21st, 2012 at 13:23
Und wie ‘stark’ ist es wohl, ein Argument als “schwach” zu bezeichnen, das man offenbar nicht richtig nachvollzogen hat? Wem hilft eine Bewertung der Stärke von Argumenten, die wiederum eine persönliche Einschätzung ist? Lutz Hausstein hat dargelegt, warum das Argument eben richtig ist, und ein richtiges Argument ist ein richtiges Argument, auch wenn es nicht das Lieblingsargument der xyz-Fraktion ist. ich kann dieses Diskussionsgebaren auch nicht vertstehen.
Januar 21st, 2012 at 13:38
@ flatter
1)
Ich habe die Diskussion nicht angefangen.
2)
ob etwas stark oder schwach ist, hängt davon ab: in Bezug auf was
PS
ZB höhere Löhne als eine Lösung für die heutigen ökonomische Probleme vorzuschlagen, wäre falsch. Es stimmt auch nicht, dass unsere Probleme durch die sinkende Lohnquote entstanden sind.
PS
durch höhere Löhne wird eine Gesellschaft viel gerechter, moralischer, geistig und körperlich gesünder, zivilisierter, …
Januar 21st, 2012 at 13:41
Diskussionen bergen immer wieder Überraschungen, bringen aber auch so einiges an den Tag.
Ich bin überrascht ob dieser rigorosen, wenngleich argumentfreien Ablehnung meiner Darstellung. Allerdings habe ich dadurch eine etwas geänderte Wahrnehmung von Dir, die ich vorher so nicht hatte.
Januar 21st, 2012 at 13:46
Gefunden:
und ihrer clownesken Professoren
19 Jahrhundert
dann hält an
Produktivitätszuwächse (..) zugute kommt [zusammen & Plural]
Januar 21st, 2012 at 13:47
Ab einem gewissen Einkommen oder Vermoegen ist in einem Haushalt alles vorhanden Haus Auto Boot Bike TV in allen Zimmern neuester TV Staubsauger Kuechenmaschine blabla der Bedarf ist gedeckt und ende spaetestens dann laesst man “sein Geld arbeiten” das gild nicht nur fuer Superreiche sondern auch fuer den erbenden Kleinmichel ..Scheisse das man das anscheinend dauernd von vorn erzaehlen muss.
Das “arbeitende Geld” nimmt nicht mehr am Wirtschaftskreislauf oder Schoepfungskreislauf teil WOHL ABER AN DER VERZINSUNG !!
DAS IST ALLER BULLENSCHEISSE ANFANG .. UEBERSCHUSSLIQUIDITAET !!!!!!!!!!!
Freunde ich bin echt genervt ..! Wenn ich den Lieschen Mueller Australien Reise und Reiche Konsumieren auch Mist hoere !! Das hatten wir doch schon zig mal ..
z.B. lebt egal welcher Autohersteller nicht vom Luxusklassensegment sondern von der Masse .. Drum Flagschiff .. Traumfaenger Aushaengeschild nennt es wie ihr wollt ..die Muehlen bringen oft nicht einmal die Entwicklungskosten rein Maybach etc..
Die Masse muss konsumieren koennen .. aber man denkt in Wahlzyklen schnelle Kohle, Sack zu, nach mir die Sintflut ..
Januar 21st, 2012 at 13:48
@51:
zu 1) Du hast damit begonnen, Argumente zu bewerten
zu 2) ist nicht mein Thema, mir geht es zuerst einmal darum, ob es richtig ist.
zu PS: Hat niemand behauptet, aber niedrige Löhne sind ein eminenter Teil des Problems und ein Ziel neoliberaler Strategien.
zu PS (2): Ist das Ironie? So lange man eine Lohnwirtschaft hat, sind relativ höhere Löhne auf jeden Fall gerechter. Dass Löhne und Gewinne überhaupt auseinanderfallen, ist wiederum dem Eigentum an Produktionsmitteln geschuldet. Dieses Problem haben wir ja als Dauerthema. Du argumentierst fröhlich an den Texten vorbei, das mag strategisch stark erscheinen, ist aber eben nicht hilfreich.
Januar 21st, 2012 at 13:52
Postings 46 und 49 waren leider gänzlich ohne eine wirkliche Aussage versehen. Posting 51 ist zumindest bis zum Punkt einer Aussage, wenn auch nur einer Behauptung, gekommen. Eine stringente Argumentation, in Form einer kausalen Kette, kann ich jedoch noch nicht erkennen.
“… ist falsch.” – Behauptung, kein Argument
“Es stimmt auch nicht, …” Behauptung, kein Argument
Stattdessen habe ich oben eine Kausalkette von nachvollziehbaren Sachargumenten aufgebaut. Nur so kann man sachliche Diskussionen, die ergebnisoffen sein sollen, führen. Alles andere läuft auf ein gegenseitiges Bewerfen mit ideologischen Kampfbegriffen hinaus.
Januar 21st, 2012 at 13:54
@Horst Hosrtmann: Thnx. “ihrer … Professoren” schließt an “von Seiten” an, nicht an “Ökonomie”. Geschmacksache, denke ich.
Januar 21st, 2012 at 13:54
@ flatter
ich sage nichts mehr (weil schon fängt eine Polemik über Polemik an) nur zu #51, dass dort nichts “ironisch gedacht ist”, sondern so meinte ich jedes Wort
Januar 21st, 2012 at 13:58
die einzigen die unter dem verlust von “arbeitsplätzen” leiden, sind die ausbeuter und ihre komplizen – egal ob aus gewerkschaften, parteien oder medien und wissenschaft.
zumindest 50% aller arbeitsplätze könnte man ohne spürbaren verlust an lebensqualität ersatzlos streichen, wenn man die “früchte der arbeit” einigermaßen gerecht verteilen würde.leider sieht das ein grossteil der werktätigen massen immer noch nicht ein.
Januar 21st, 2012 at 14:03
@ flatter:
Ok, ich sah es wegen des “und” als Ergänzung zur “Ökonomie”, aber als Teil der Aufzählung der “Seiten” funzt’s auch.
Januar 21st, 2012 at 14:08
Leute wer anfängt zu denken, wird einsehen, dass es kein Entkommen aus zwei positiven Rückkopplungen (Mitkopplungen) gibt, die unsere ganze „moderne Zivilisation” in absehbarer Zeit zerstören werden:
1. Mitkopplung: Der exponentielle Anstieg der Massenarbeitslosigkeit erzeugt eine ebenso ansteigende Nachfragelücke, die weitere Arbeitslosigkeit erzeugt.
2. Mitkopplung: Die noch vorhandenen Arbeitsplätze werden immer unrentabler, weil sie eine exponentiell ansteigende Zinslast bedienen müssen, damit die Geldvermögen in der mittel- bis langfristigen Anlage und damit investiert bleiben.
Sobald die Zinslast nicht mehr bedient werden kann, schnappt die Liquiditätsfalle zu.
Gibts denn da noch irgendwelche Zweifel ..?
666
Januar 21st, 2012 at 14:31
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=12140 Das Riester-Dilemma – Die Riester-Lüge – ARD Reportage [...]
Januar 21st, 2012 at 14:36
ziemlich ausufernde Selbstdastellungen, schade. ich bin Lazarus09, übrigen, was sollen die sechshundert-sechsundsechzig am ende deines kom.?
natürliche funktionen sind immer exponentiell, betrachtet man kurze und mittlere zyclen, das ist uns menschen mit nur 70 jahren lebenszeit eigen. darüber hinaus gibt es bei den natürlichen kurz- und mittelfristigen exponentialfunktionen eine überlagerte sägezahnfunktion; Bsp. die Population einer Art innerhalb eines beschränkten Territoriums schwillt an = Exponentialfunktion, so lange bis alls kahl gefressen ist, dann bricht die population ein, der Sägezahnabgang innerhalb kürzester Zeit, weil mit jedem sterbenden Muttertier auch die potentiellen Nackkommen der Exponentialfunktion, ausbleiben. Der Mensch glaubt, er könne sich darüber hinwegsetzen, geht nicht, weil: 1. er stellt eine natürlich Population, die nahezu exponentiell wächst, 2. er lebt in einem begrenzten Territorium (Erde) und 3. er braucht zwar wenig, verbraucht aber überproportional viel (Ökobilanz; Produkt/Waste-Verhältnis, etc.) ergo: ab dem Peak geht´s schlagartig abwärts.
Januar 21st, 2012 at 14:48
hunsrückbauer
Langweilig .. Alter . Ich habe schon mal gesagt das ich mir gute Argumentationen ab und zu kopiere und aufhebe .wenn das mal von dir war fühl’ dich eben gebauchpinselt was glaubst du wie oft ich mich schon gelesen hab ;-)
Und das mit dem 666 hab ich auch schon genug erklärt ..
Januar 21st, 2012 at 14:51
hunsrückbauer
PS: Mir ist das allerdings Wurst .. denn gute Argumente sind gute Argumente ob umformuliert,anders formuliert oder oder .. darum geht’s .. der Rest ist Content Mafia Scheiß ..
Januar 21st, 2012 at 14:53
nun Teil 2.
um Schlecker ist es nicht schade, auch nicht um die Schei..Arbeitsplätze, gleichwohl tun mir die Arbeiter dieses Unternehmens leid, denn sie müssen wieder bei NULL anfangen in einem gesamtwirtschaftlichen Kontext, der in den letzten Jahren für AN eher schlechter als besser geworden ist.
unzweifelhaft feststeht, dass
seit mehr als einem Jahrzehnt die Erträge aus Kapitalanlagen und Unternehmensgewinnen stärker steigen als die aus Arbeit;
- wir in D seit mehr als einem Jahrzehnt relativ konstante Einzelhandelsumsätze aufweisen;
- wir in D ein zunehmendes Präkariat zulassen mit geringen Löhnen (Erträgen aus Arbeit
- wir folglich
eine Veränderung der Agglomeration von Erträgen haben
- die zu einer Verknappung am unteren Ende des Ertragenden führt und zu einem Überfluß am oberen Ende
- bei einer Verknappung ist davon auszugehen, dass der relative Anteil der Erträge zur Aufrechterhaltung der zwingend erforderlichen Lebensfunktionen, steigt, bei einem Überschuß ist wohl eher von Gegenteil auszugehen
- die Verknappung führt also zur Konzentration der Erträge auf die sog. Dinge des täglichen Bedarfs, die über den EZH distributiert werden;
der Überschuß führt möglicherweise zu Mehrausgaben, die sich allerdings anhand der EZH-Daten nicht nachweisen lassen,
wohin veschwinden also die Überschüsse, die bei einigen Wirtsschaftssubjekten anfallen?
- in Gütern, die nicht über den EZH vertrieben werden
- in Gütern, die nicht vom EZH in D erfaßt sind
- in Ertragsanlagen mit Zins in Form von Dividenden, Zinsen, Kursgewinnen, etc., also spekulativ, Derivaten…
und das immer mehr, denn das Verhältnis von sog. derivativen (fiktiven) kapitalvermehrungsmöglich-keiten steht inzwischen in keinem verhältnis mehr zu den klassischen wie investitionen in produktonsanlagen zu güterproduktion oder konsumtion, etc.
noch fragen?
Januar 21st, 2012 at 15:08
hunsrückbauer
Hab ich teilweise so schon bei Kreutzer gelesen ;-) .. stimmt aber trotzdem ..
Eben das ist ja das schlimme es kann jeder überall nachlesen zig Leute mit Hirn kommen zu den selben Schlüssen lesen sich gegenseitig,kloppen sich gegenseitig ob ihrer Weitsicht auf die Schultern..und das war’s
Den anderen 90% ist das egal da kann man aufklären bis der Arzt kommt ..
Januar 21st, 2012 at 15:13
@Lazarus09
Welchen Kreutzer meinst du?
(Etwa Creutz?)
Januar 21st, 2012 at 15:18
Die Schlecker-Insolvenz zeigt auch das fortgeschrittene Stadium der Discountsystem-Entwicklung:
Nachdem die kleinen EZH-Familienbetriebe verschwunden und nur noch Discountketten am Markt sind, müssen sich zwangsläufig die übriggebliebenen Discountriesen bekämpfen. Am Schluss wir es nur noch Einen geben. Oder zwei, welche untereinander Preisabsprachen halten.
(Alles dank der Schnäppchenjäger-Mentalität.)
Auch hier gilt: Gewinne werden privatisiert – Verluste werden sozialisiert.
Januar 21st, 2012 at 15:25
Wieder einmal gelingt es Feynsinn ein aktuelles Thema aus einer interessanten Perspektive heraus darzustellen.
Getwittert!!!
Fröhliche Grüße, Eue Auc
Januar 21st, 2012 at 15:49
der Herr Karl
Egon-W-Kreutzer aber der zitiert auch den Creutz..
Wir zitieren uns hier eh mehr oder weniger gegenseitig,werfen uns Argumente zu ,besuchen so ziemlich die selben Blogs,Webseiten .. das ist ja das ermüdende ..
Ehrlich … ich schreibe hier weil hier Leute sind die die Wirtschaft und das leben ihr, den BlaBlaismus etc.. sehen wie ich zumindest in groben Zügen.Wie oft habe ich gelabert wegen der “faulen Hartzer ” oder “Bankenrettung” oder zu Millitär bei den Unruhen in London .. Den faulen Griechen ,Die Leute sind ignorante Idioten und gucken dich an als hättest du eine an der Klatsche
Der Rest erreichst du nicht denen ist oder kann es egal sein aus verschiedenen Gründen ( Hedonist-von Beruf Sohn Tochter Erbe – Wohlallimentiert im Staatsdienst Großbetrieb etc. ) oder glauben das es sie nie trifft .. Ich wäre aktuell auch nicht betroffen könnte also sagen was solls’s..Problem ich habe viele Kinder ..Erfahrung
Sohn 1. heute 33 Realschulde Gymnasium Lehre Allianz .. heute noch da gut bezahlt single = Alles Paletti
Ab da konnte ich die Verschlechterung sehen ,was seinerzeit Einfach war wurde immer komplizierter … ich könnte Bücher schreiben .. vor Ü 10 Jahren nach GB .. am Anfang weitaus leichter Apprenticeships für die Kinder zu bekommen .. heute …
..mein Leben könnte keiner meiner Söhne so nachleben,die Rahmenbedingungen sind zerstört. Darum kann ich die Augen nicht zu machen und sagen .. Für mich wars OK, der Rest fuck off
That’s it
Januar 21st, 2012 at 15:50
@Auceza
Da wird der Flatter aber Freude dran haben!
Bei deinem folgenden Gezwitscher (vom 20.1.2012) offenbart sich jedoch eine etwas andere Philosophie:
“20 Jan » auceza_de AUCEZA TiPP des Tages: Schnäppchenjagd im Internet???!!! Superschnäppchen, Gutscheine und vieles mehr findest Du bei https://www.mydealz.dx”
“Interesse an der Selbstständigkeit im Internet??? Hier findest Du stets aktuelle Infos zum Thema: https://www.selbstaendig-im-netz.dx/“
Januar 21st, 2012 at 15:59
@Lazarus09
Ich habe selbst 5 Kinder (im Alter zw. 21 und 28) und hatte während 22 Jahren ein kleines EZH-Geschäft (reiner Familienbetrieb), bis ausländische Konzerne bei uns einfielen (Lyreco und Viking/Office Depot).
Januar 21st, 2012 at 16:25
der Herr Karl
Ja, mit den Kindern da kann ich mithalten,allerdings früher als Ingenieur im Außendienst für Qualitätssicherung und Garantie für ein Autohersteller,ab 92 Eigener Laden denn da fing’s in D schon an ,”Ihr seid all zu teuer” “Dresscode” all die Sesselfurzerscheiße…nix für mich ! 2000 Laden in GB aufgebaut weil’s in D mit dem EURO los ging .. Oldtimer Restaurationen,Bike,Boot unter anderm..to much to list
Ich weiß von was du redest habe viele Kumpels die mit dem Familienbetrieb ums Überleben kämpfen in D .. da könnte man mal bei Kaffee oder ner Tasse Bier ;-)
Januar 21st, 2012 at 17:44
Nicht die Löhne, die ausbezahlt werden sind zu niederig, die Abzüge sind zu hoch. Und nicht nur das, denn jede Ware die gekauft wird ist mit ca 70% an Zinsen LKW-Maut Mwst. Energiekosten und sonstigen Abgaben belastet und das verteuert den Lebensunterhalt. Die meißten Betriebe arbeiten mit Krediten, die sie auf ihre Produkte aufschlagen, dann muß noch Gewinn erwirtschaftet werden um zu Bestehen. Je länger die Kette zum Verbraucher ist, desto teuerer ist die Ware. Wer da nicht mithalten kann, den beißen die Hunde.
Man sollte meinen, wenn die Reisebusse, Flieger und Kreuzfahrtschiffe noch so voll sind, dann kann es den Bundesbürgern noch nicht so schlecht gehen, speziell den Pensionären.( bitte nicht falsch verstehen)
Januar 21st, 2012 at 18:51
Die Löhne, die bezahlt werden, sind so niedrig, dass Millionen davon nicht leben können. Sie sinken real seit Jahrzehnten. Was ist daran nicht zu niedrig?
Die “Abzüge” sind ebenfalls niedriger als je seit Gründung der BRD, aber die Arbeitgeberlobby und die Profiteure wollen sie immer weiter senken. “Neoliberalismus” nennt sich das Spiel.
Die Wege zu den verbrauchern sind ebenfalls offnbar nicht zu lang, so bekäme ich keinen australischen Wein für 7 Euro. Ich hätte absolut nichts gegen kürzere Wege.
Die Krux ist doch die, dass einerseits die Löhne niedrig gehalten werden, anderereits von Großkonzernen ein billiger Massenramsch produziert wird, der auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt geht – und dann wird so getan, als seien solche Produkte die Basis eines diskutablen Existenzminimums. Die Löhne und die Preise müssten steigen, damit es halbwegs erträglich leben lässt, dabei die Löhne ntürlich relativ strärker. Aber den Zug haben wir vor 30 Jahren verpasst.
“Die Pensionäre” sind ehemalige Beamte. Ich weiß nicht, welche Rolle die spielen. Was wir noch an Rentenarmut erleben werden in den nächsten Jahren, wird uns die Schuhe ausziehen – übrigens ein Erfolg von Lohndrückerei und Abbau der “Abzüge”.
Januar 21st, 2012 at 19:13
Durchblicker
Nicht die Löhne, die ausbezahlt werden sind zu niederig, die Abzüge sind zu hoch
Nach solchen Aussagen weiß man warum nix läuft .. jede 2te Woche fängt man von vorn an mit dem Fakten vortragen und erklären… piss off
Durchblicker..lese die Beiträge dieses Blogs der letzten 3 Monate danach sollte Erleuchtung eintreten ..wenn nicht weiterhin alles Gute !
666
Januar 21st, 2012 at 19:23
Hey Lazarus, so Du kannst doch nicht den letzten verbliebenen fdp-Wähler behandeln. Schon mal was von Minderheitenschutz gehört? Tsts..
Januar 21st, 2012 at 19:28
@ Durchblicker
Bist du ein FDP Trojaner?
Mehr Netto von Brutto?
Ne!
Mehr Brutto, weniger Profite!
Januar 21st, 2012 at 19:31
Systemfrager
Mehr Netto von Brutto?
Frei nach Piespers : Mehr Nutto vom Bretto
Januar 21st, 2012 at 19:36
You’re so mean… ;)
Und das nur, weil der Durchblicker nicht mitbekommen hat, daß ihm in einem unaufmerksamen Moment eine Blindenbrille aufgesetzt wurde.
Januar 21st, 2012 at 19:52
Der Verdienst wird nach völlig unerklärlichen Methodiken ausgegeben. Nach variablen Qualifikationsmerkmalen. Ich finde das ausgesprochen ungeschickt.
Januar 21st, 2012 at 19:58
Mal Einfach auf den Punkt gebracht :
Die Forderungen aus dem weltweiten Derivatehandel betragen ca.1000 Billionen USD( Baseler Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ), das ist mal gerade 17x das weltweiten BSP (60 Billionen Dollar). Das dass bedient werden kann, kann niemand annehmen denn der Planet gibt es nicht her ( Josefspfennig)…. Austeritätsmassnahmen ,Sparpakete,Lohndrückerei .. das alles ist nicht nur Unfug und dummes Zeug ..NEIN, wissentlicher Betrug der korrupten Regierungen an ihren Bürgern zu Gunsten ihrer Gönner,es geht einzig darum wie bei einer Insolvenzforderungsliste oder Pyramiedenspiel als erster zu kassieren mit allen Mitteln so viel und schnell wie moeglich,wohl wissend das hinter einem alles zusammen brechen wird ..diese Entwicklung ist bekannt, und gewollt sonst hätte man es gleich anders gemacht !
Alles weitere was wir heute erleben ergibt sich daraus … egal ob Beibringung und Ausreden mit Zuckerbrot oder die vorauseilende Überwachung und Beschneidung der Freiheit für die Peitsche …. und mehr gibt’s fast nicht zu sagen !!
Was wir dagegen tun können ..alles was ausdrücklich Verboten ist !!
666
Januar 21st, 2012 at 20:02
Ach komm mir doch nicht mit Matehmatik, wenn die Kanzlerin sich für uns und unseren Euro so energisch einsetzt!
Januar 21st, 2012 at 20:05
Manche verstehen mich falsch. Sicher gibt es in unseren System Lohndumping und das verurteile ich auch, aber ein Handwerksbetrieb wie ich ihn führe, kann nicht mehr ausgeben wie er relöst.Mein Wunsch wäre, das Jeder der nur aus dem Bauch heraus argumentiert eimal einen Handwerksbertieb als Selbstständiger 10 Jahre fürt, dann wüßte er wovon ich schreibe. Im Jahre 1985 habe ich mir den Spaß erlaubt, meine Zeit die ich produktiv arbeitete, für Fortbildung verwendete, Werkzeuge isntsandsetzte, die Werkstatt aufräumte, den Rasen mähte, Schnee räumte, Aufträge fertig machte zum Rechnungen schreiben, Bestellungen aufgab, Steuerberatertermine, Behördengänge, Innungsversammlung usw.auf eine Arbeitskarte zu stempeln
Beim nachrechnen am Ende des Jahres sind mir fast die Augen ausgefallen, denn mein Nettoverdienst war genau 4,55 DM. Seit dem rechne ich nicht mehr nach, sonder sehe mir nur noch die Kontoauszüge an.
Nun frage ich meine Kritiker, würden Sie für den Betrag arbeiten? Nur ein Idealist kämpft weiter ein Realist schmeißt den Hammer weg. Übrigens bin ich ein Nichtwähler, denn welches Rindvieh wählt seinen Schlächter selber? Wir werden nicht regiert, sondern verwaltet, falls das noch keiner gemerkt hat.
Januar 21st, 2012 at 20:11
flatter
Stimmt das Merkel soll Physiker sein das meint sie weiß wie man den Frosch kocht ..!!!
666
Januar 21st, 2012 at 20:11
Ich nehme alles zurück und behaupte fortan das Gegenteil.
Januar 21st, 2012 at 20:14
@ Lazarus09
Ja, das Pyramidenspiel. Wie alt der Scheiss schon ist. Ein wahres Weltwunder.
Musst mal Pyramiden gucken. Die grosse Pyramide hatte ursprünglich eine glatte, weisse Kalksteinverkleidung und oben auf, thronte ein goldenes Pyramidion. Die Aufzeichnungen aus dem Mahabharata fuchteln ebenfalls mit pyramidialen Strukturen rum.
Ausnahmslos jedes Geschäfts-Organigramm, welches ich bisher angesichtig wurde, ist in Pyramidenform. Klar geht das auch anders. Aber wer, ausser ein paar Wenige, wollen das schon?
Januar 21st, 2012 at 20:14
@ 85:
Guter Mann, ich arbeite hier für weniger, soll ich deshalb die Löhne kürzen wollen?
Die Probleme solcher Handwerksbetriebe sind unterschiedlich: Entweder ist einfach nicht genug zu tun oder die Kunden zahlen keine angemessenen Preise. Dann ist es an der Zeit, den Laden dicht zu machen oder eben für ein paar Kröten zu buckeln und damit das Preisniveau selbst auch noch aktiv zu drücken. Mit “weniger Abzügen” ist da jedenfalls nix gewonnen.
Ein anderes Problem besteht darin, dass die Konzerne, die sich ihre Gesetze quasi selbst schreiben können,immer dafür sorgen, dass sie optimale Bedingungen vorfinden. So müssen zum Beispiel die Steuern, die sie und Aktionäre nicht aufbringen, von anderen bezahlt werden. Das sind dann eben Angestellte und Kleinunternehmer.
Ich sage es noch einmal, die bittere Wahrheit: Wer dabei mitmacht, sollte nicht obendrein jammern.
Januar 21st, 2012 at 20:23
@ flatter
Darauf kann garnicht oft genug hingewiesen werden: “Wer dabei mitmacht, sollte nicht obendrein jammern.”
Ich schlage vor, Du baust das als Textbaustein unter jedem Deiner Texte ein. Nur um auf Nummer Sicher zu gehen. Es soll ja da schon zu ellenlangen Diskussionen gekommen sein, die nie irgendwo hin führten.
Januar 21st, 2012 at 20:24
Weiter: In meiner Kundschaft habe ich einen Brennstoffhändler, der den Betrieb verkaufte und durch seinen Schwager der Personalchef in einem grossen Industriebetrieb ist, eine Stelle als Arbeitnehmer fand.Seine Äußerung mir gegenüber war: Jetzt kann ich mir wirklich einen ruhigen Urlaub leisten, denn wenn ich früher Urlaub machte, war bei meiner Heimkehr der Briefkasten voll mit Rechnungen und wenn ich jetzt nach Hause komme ist der Lohn auf meinem Konto. Warum ich selbständig wurde, hat mit der Schließung eines Betriebes zu tun in dem ich angestellt war, der von den Erben veräußert wurde. Da ich nicht als Sozialschmarotzer zum Arbeitsamt wollte, ging ich das Risiko zur Selbstständikeit ein.
Januar 21st, 2012 at 20:25
@ Durchblicker
Aus deiner Froschperspektive sieht die Welt wirklich so aus. Aber sie ist doch anders.
ich sehe gerade, da kommt noch was von dir
>>> Da ich nicht als Sozialschmarotzer zum Arbeitsamt wollte, ging ich das Risiko zur Selbstständikeit ein.
Dir ist nicht zu helfen. Die Sozialschmarotzer sind die Reichen in unserer Gesellschaft, und nicht die armen Schlucker
Ich wünsche dir, dass du nicht 4 sondern nur 1 € verdienst. Wer nicht denken will – und ist auch noch frech -, der soll leiden
Januar 21st, 2012 at 20:28
@ Durchblicker
Du wolltest nicht als Sozialschmarotzer zum Arbeitsamt? Hattest Du denn dort eine Stelle in Aussicht?
Januar 21st, 2012 at 20:29
@Durchblicker (91): Ich gebe dir mal die Gelegenheit, die Äußerung “als Sozialschmarotzer zum Arbeitsamt” zu korrigieren. Anderenfalls ist die Diskussion mit dir an dieser Stelle beendet.
Januar 21st, 2012 at 20:31
Durchblicker
Seit 92 Selbstständig mit Mitarbeiter mal mehr mal weniger ..Handwerksbetrieb !
Frage ..? Willst du mich verarschen …?
Januar 21st, 2012 at 20:37
Ich möchte glauben, es wurden nur die Anführungszeichen vergessen.
Januar 21st, 2012 at 20:41
Das mit dem Jobverlust war 1983 und nicht jetzt in dieser angespannten Lage. Capito? Heute sieht die Sache anderst aus wie damals. Die Jobagenturen tun ja Ihriges dazu um die Löhne zu kürzen.
Januar 21st, 2012 at 20:46
Durchblicker
Vielleicht mal in Groben Zügen ..
Man gründe eine GmbH or Ltd. ( Alles andere ist Shit)
Man stelle sich an wie jeden anderen auch !
Man bezahle seine Leute ordentlich !
Kaufmännischer Dreisatz und einen guten Steuerberater ( was meint nicht einen Idioten der deine Zahlen in ein Programm eingibt .. das kannste auch selbst !)
Man achte darauf wenn das Jahr rum ist das alles bezahlt ist und nur die Rückstellung übrig bleibt !
Du hast dein Geld auch im Urlaub auf dem Konto .. deine Steuern sind bezahlt brav alle Monat .. deine Leute freuen sich wenn sie dich sehen .. deine Kunden und Lieferanten auch !
Zahle monatlich den Umsatzsteuerüberschuss ans Finanzamt .. ist zwar nervig gibt aber meist noch was raus .. die meisten Idioten verprassen die Kohle und stehen später auf dem Schlauch !
Klappt das so nicht .. mach dein Scheißloch zu
nur ma so … kurz für längere Beratung musste hier Freibier lassen :D
Januar 21st, 2012 at 20:49
Ein Sozialschmarotzer wird nicht reich von dem was er verdient, sondern von den was er nicht ausgibt und erspart. Überigens waren es 1985 4,55 DM und nicht Euro. Wenn ich nur die Produktive Arbeitszeit rechne, dann sieht es mit der Bilanz anderst aus, aber ich rechne eben alles und lüge mich nicht selber an.
Januar 21st, 2012 at 20:50
@ Durchblicker
Und Vyasa sprach zur Gottheit: „Wenn es etwas gibt, was du nicht verstehst, dann halte ein beim Schreiben.“ [Auszug: Mahabharata]
Soll heissen: Es ist unbedeutend, wie lange etwas zurückliegt. Belehrend muss ich darauf hinweisen, das die Jobcenter nicht ‘ihr Ihriges’ taten, sondern exakt überhaupt nur diese Funktion haben. Sonst würde doch niemand für 3,50 Arbeiten gehen, oder hätte noch Geld zur Arbeit mitgebracht.
Januar 21st, 2012 at 20:50
Uh oh aua. Wo soll man denn da anfangen? (Alle Folgen von “Neues aus der Anstalt” ansehen, bis man kein einziges Mal mehr lachen muß?)
Januar 21st, 2012 at 20:53
@97:
1983 lag die Quote in der BRD bei 8%, also höher als heute (die Zahlenbasis war nicht dieselbe, aber die Aussichten auf eine Stelle vergleichbar).
Und soll ich mir jetzt also eine Grenze vortstellen, ab der man Arbeitslose endlich als “Sozialschmarotzer” bezeichnen soll? Außerdem erschließt sich mir nicht, wieso man selbständig werden muss, wenn die Lage nicht angespannt war? Das klingt doch ziemlich krank.
[Edit:] Wiederholtes grobes Foul wird mit der roten Karte geahndet. “Durchblicker” kommt jetzt auf die Bannliste.
Januar 21st, 2012 at 20:55
Durchblicker
Ein Sozialschmarotzer wird nicht reich von dem was er verdient, sondern von den was er nicht ausgibt und erspart.
Ok ..Alter du hast alle Vorurteile und Kriterien für einen Idioten bedient …ich bin ab jetzt raus
666
Januar 21st, 2012 at 20:59
Anmerkung:
Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass ein Freischalten von Kommentaren, die mir nicht ganz koscher erscheinen, regelmäßig zu solchen Erscheinungen führt. Der Nixschnaller scheint übrigens schon mal gesperrt worden zu sein, ich hab da was auf der Blacklist, das recht ähnlich aussieht. Wie dem auch sei: Et gibt so ne un so ne.
Januar 21st, 2012 at 21:06
flatter
Und so einer fällt unter mündiger Bürger und darf wählen .. *geh’merfort*
Januar 21st, 2012 at 21:10
Pff, der darf sich sogar wählen lassen ;-P
Januar 21st, 2012 at 21:15
Das war die abendliche Aufklärungsrunde zum Thema: “Wie gut funktioniert Propaganda?”. Nun, ich brauche erst mal ein alkoholisches Weichgetränk.
Januar 21st, 2012 at 21:27
flatter
…….mir wird schlecht
Januar 21st, 2012 at 22:26
Auch wenn der Durchblicker nun zwar nicht mehr schreiben kann, möchte ich dennoch noch ein paar Erläuterungen loswerden.
Es ist ein gern geschürtes Vorurteil, dass die (finanziellen) Belastungen zu hoch wären und dass man die Steuern senken müsste und schon würde alles ganz toll sein. Was gerade kleinen Selbstständigen fehlt, sind keine Steuerreduzierungen, sondern schlicht und ergreifend a) eine ausreichende Anzahl b) zahlungsfähiger Kunden.
Hätten die Selbstständigen immer genügend Kunden, würde es für viele von ihnen besser sein. Müssten sie sich nicht wegen jedes einzelnen Kunden auf einen teils ruinösen Preiskampf mit Konkurrenten einlassen, hätten sie weniger Sorgen. Würden sie nicht oftmals als Geschäftspartner von großen Firmen unter enormen (meist Preis-)Druck gesetzt, bliebe ihnen auch mehr übrig, um anständig von ihrer Arbeit zu leben.
Dann bräuchten sie auch nicht jeden Tag 12, 14 oder 16 Stunden, 6 Tage die Woche zu ackern. Dann könnten sie sich im Großen und Ganzen darauf beschränken, was andere Menschen auch zeitlich leisten, ohne deswegen gleich ihr gesamtes Familienleben zu ruinieren.
Gerade kleine Selbstständige müssten doch dafür kämpfen, dass all ihre potentiellen Kunden mehr Geld im Portemainne haben, um sich auch ihre Produkte oder Dienstleistungen überhaupt erst wieder leisten zu können. Es funktioniert doch nicht, dass man mehr für sich übrig behält, weil man weniger Steuern bezahlt, wenn es kaum mehr jemanden gibt, der seine Produkte oder Leistungen kaufen kann.
Oder mit (fiktiven) Zahlen gesprochen: 20% Gewinn von 50.000 Euro Umsatz sind auf jeden Fall mehr als 25% Gewinn von 25.000 Euro Umsatz. Oder etwa nicht?
Januar 21st, 2012 at 22:43
@Lutz Hausstein
Dem kann ich zustimmen, aber hier
“sondern schlicht und ergreifend a) eine ausreichende Anzahl b) zahlungsfähiger Kunden.”
fehlt noch c) zahlungswillige Kunden und d) ein Kreditsystem, das seinen Aufgaben nachkommt.
Diese beiden Punkte brechen auch “größeren” Selbstständigen oft das Genick.
Januar 21st, 2012 at 22:45
Lutz Hausstein
….es muss eben nur jeder mitmachen,wenn einer meint er hätte das Ei des Columbus gefunden indem er seine Leute Scheiße bezahlt aber gleichzeitig hofft das es ein anderer ordentlich macht das dem seine Leute Geld genug haben um bei ihm Kunde zu sein dann klappt’s nicht ..verstehst’e !!!
Wie, fair trade ..fair pay !! Ich argumentiere so bei meinen Kunden und habe damit Erfolg .. explain your customers the fucking economy !!
Ich hab eben viele Mittelstaendler Mittelschichtler die verstehen das,oft ;-) .. erkläre deine Preise 10x wenn’s sein muss !!
Januar 21st, 2012 at 22:57
@ Balu:
c) völlig klar, setze ich voraus
d) kommt darauf an, was Du damit konkret meinst
Es dürfte aber nicht so sehr ins Gewicht fallen, da es mir vor allem auf die grundsätzliche Aussage ankam, dass einfach mehr Geld in die Taschen derjenigen gehört, die dies dann auch wieder ausgeben. Womit sich der Kreis zu obiger Diskussion wieder geschlossen hätte.
Januar 21st, 2012 at 23:09
@ Lazarus:
Natürlich muss jeder daran beteiligt werden. Selbst miese Löhne bezahlen und von der Kaufkraft profitieren, die von fairen Löhnen anderer Firmen stammt, wäre eine Sauerei. Deshalb müsste ja auch der Staat handeln, da er der Einzige ist, der für Alle gültige Richtlinien festelegen kann, denen sich niemand entziehen kann. Deshalb: allgemeiner, ausreichender Mindestlohn.
Höhere, angemessene Preise können (können, nicht müssen!) aber noch einen ganz anderen, positiven Aspekt haben. Niedrige Produktpreise zwingen i.d.R. dazu, den miesesten Schrott der billigsten Qualität zu produzieren und zu verkaufen, der schon kurz danach auseinanderfällt. Bessere Qualität bedingt zwar höhere Preise, bietet aber auch die Möglichkeit, etwas zu produzieren, was länger hält.
Das wäre ressourcen- und umweltschonend. Und das nicht nur bei der Herstellung, sondern auch beim Transport. Es müsste nicht aller 2 Jahre ein Produkt von Produzenten zum Verbraucher transportiert werden, sondern nur noch aller 4, 6 oder 8 Jahre. Das nennt man auch, auf neudeutsch, nachhaltig.
Januar 21st, 2012 at 23:18
Hier ist ja heute Hauen und Stechen angesagt, das Wort Sozialschm… ist zu kompliziert, als das es Dumme verwenden aber es passt in den Zusammenhang. Die Familie Schlecker war der Lohnzahlung ja immer abgeneigt, Jetzt legen sie eine geplante Insolvenz hin, die noch bestehenden Filialen werden weiter betrieben und die Arbeitsagenturen übernehmen für drei Monate die Lohnzahlung. Wenn es gelingt, Betriebsteile zu retten, hat die Allgemeinheit geholfen, geht aber leer aus, wenn es nicht gelingt, kriegen wir sicher noch die Abwicklung des Ladens aufgebrummt, inclusive der Abfindungen für Mitarbeiter, die Familie Schlecker kann sich erfolgreich raushalten.
Januar 21st, 2012 at 23:25
@Lutz Hausstein
“d) kommt darauf an, was Du damit konkret meinst”
Bevor ich allzuweit aushole, versuche als Freiberufler ein Konto zu eröffnen oder größere Aufträge zu finanzieren…
Gerade erlebt die letzten Jahre: 2009 Drohung mit Kündigung des Kontos, 2011 scharwenzeln des Bankberaters, wir müssen uns unterhalten über meine Finanzplanung… sorry, da übermannt mich der Brechreiz.
Januar 21st, 2012 at 23:48
@Lutz Hausstein
“Niedrige Produktpreise zwingen i.d.R. dazu, den miesesten Schrott der billigsten Qualität zu produzieren und zu verkaufen, der schon kurz danach auseinanderfällt. ”
Da stellst Du ja das Modell China in Frage, das uns gerade erst vor der Weltwirtschaftskrise bewahrt hat – böse, böse ;-)
Januar 22nd, 2012 at 00:35
@ Balu:
Es ist doch aber logisch.
Niedrigere Verkaufspreise kann man z.B. über minderwertige Werkstoffe, schlechtere Verarbeitungsqualität (weniger Arbeitszeit pro Produkt), technologisch minderwertige Produkte (weniger Zeit für Forschung) und ähnliches erreichen. (Mal abgesehen von niedrigeren Preisen für den Produktionsfaktor Arbeit.) Daraus folgt fast immer zwangsläufig, dass diese Produkte kürzer halten.
“Positiver” Nebeneffekt der minderwertigen Produkte für die Produzenten: Der Käufer muss häufiger nachkaufen. Gleichzeitig lohnt sich häufig eine Reparatur nicht, da der Neukauf des nächsten Billigheimers billiger als eine fachgerechte Reparatur ist. Diese ist außerdem sowieso oftmals unmöglich, da es keine passenden Ersatzteile für diese Billigheimer gibt.
Ich sag es doch. Ein Irrenhaus ist dagegen ein Hort geistiger Überflieger.
Januar 22nd, 2012 at 00:50
@Lutz Hausstein
Sicher, das Stichwort heißt Obsoleszenz.
Das ist auch nix neues. Das Credo unserer Gesellschaft heißt produzieren und verkaufen. Entweder Schrott verkaufen, der schnell wieder ersetzt werden muß oder durch die technische Entwicklung (oder Mode) überholt ist – hilft das nicht mehr, brauchen wir mal wieder die große Zerstörung in Form von Krieg.
Und alle schreien Hurra, Wirtschaftswachstum, Wiederaufbau… etc. Und sind stolz, welch’ aufgeklärte und freie Menschen wir sind.
Januar 22nd, 2012 at 00:58
@ Lutz Hausstein
Um den Endkundenpreis zu bestimmen, gibt es eine nahezu unerschöpfliche Palette an Vielfalt, aus der ich mich selbst reichhaltig bediene, nehme ich beruflich Projekte entgegen. Dieses Beispiel setzt daher auch wieder viel zu weit am Ende an.
Ein Produkt ist ein Produkt ist ein Produkt. Soll heissen: Es gibt Dinge die man braucht und es gibt Dinge die man nicht braucht, ebenso wie es scheinbar Dinge gibt, die man sich leisten kann und Dinge die man sich nicht leisten kann – weil man angeblich nicht fleissig und klever genug war. Irgendwie scheint aber dennoch alles Eins zu sein.
Ich sehe es ein: Wir sind insgesamt zu doof, eine Wirtschaftsform zu schaffen, bei der niemand zu kurz kommt und niemand in seinem Fleiss ersticken muss.
Januar 22nd, 2012 at 01:02
Wir sind Glasmurmelfetischisten. Ich sag nur “Iphone” – na, wer schämt sich dafür? ;-)
Januar 22nd, 2012 at 01:07
@Katze
“Ich sehe es ein: Wir sind insgesamt zu doof, eine Wirtschaftsform zu schaffen, bei der niemand zu kurz kommt und niemand in seinem Fleiss ersticken muss.”
Da stoße ich mal virtuell an mit Dir – die Krone der Schöpfung ist doch meist recht doof :-)
Januar 22nd, 2012 at 01:17
Hatte heute etwas Thomas Bernhard gelesen. Der sagte in einer Rede zu einem ihm gewidmeten Festakt:
Wir sind Österreicher, wir sind apathisch; wir sind das Leben als das gemeine Desinteresse am Leben, wir sind in dem Prozeß der Natur der Größenwahn-Sinn als Zukunft.
Wir haben nichts zu berichten, als daß wir erbärmlich sind, durch Einbildungskraft einer philosophisch-ökonomischen-mechanischen Monotonie verfallen.
Mittel zum Zweck des Niedergangs, Geschöpfe der Agonie, erklärt sich uns alles, verstehen wir nichts. Wir bevölkern ein Trauma, wir fürchten uns, wir haben ein Recht, uns zu fürchten, wir sehen schon, wenn auch undeutlich im Hintergrund: die Riesen der Angst.
Was wir denken, ist nachgedacht, was wir empfinden ist chaotisch, was wir sind, ist unklar.
Wir brauchen uns nicht zu schämen, aber wir sind auch nichts als das Chaos.
Januar 22nd, 2012 at 01:22
Für seine Verhältnisse und das seines Vaterlands *würch* recht gnädig.
Januar 22nd, 2012 at 01:25
Naja, ich fand das jetzt passend auf den Abgesang von wegen wir seien zu doof und alles wäre doch schon ganz schön scheisse.
Januar 22nd, 2012 at 01:28
Naja, aber “Wir brauchen uns nicht zu schämen” – da hatte er aber doch nen glykolweinweichen Keks.
Januar 22nd, 2012 at 01:33
@ Balu
Aber warum ist das so?
Nacktaffen, die angeblich aufgrund natürlicher Entwicklungsvorgänge plötzlich gezwungen waren sich Felle von Tieren als wärmende Kleidung zu beschaffen? Hallo!?
Januar 22nd, 2012 at 01:35
@flatter: Ich denke, diese Bemerkung korreliert sehr stark mit seiner eigenen Biografie. Wenn ich mit 18 schon fast krepiert wäre, dann würden mich viele Dinge sicher weniger berühren.
Januar 22nd, 2012 at 01:36
Das klingt in anderen Texten von ihm aber halt deutlich ‘berührter’, will sagen: zynischer.
Januar 22nd, 2012 at 01:38
Bei Festakten geht man auch mal Kompromisse ein. Wir würden uns natürlich niemals in den Staub werfen.
Januar 22nd, 2012 at 01:44
@Katze
“@ Balu
Aber warum ist das so?”
Wüßte ich das, hätte ich tausende Jünger und einen Rolls für jeden Wochentag. Ask your Gurus.
Januar 22nd, 2012 at 01:44
@Rainer:
Bei Festakten lief der andere Alpinist Dürrenmatt zu großer Form auf – dem ich seinen Kitschroman “Der Verdacht” nie verzeihen werde. (Mann, is das ne besoffene Bildungsbürgerspalte hier).
Januar 22nd, 2012 at 01:46
@Balu: Baghwan wollte die Dinger übrigens anfangs nicht. Ein Bekannter von mir hatte damals ein paar von denen in Portland abgeholt.
@flatter: Also bitte, ich hab’ gerade ‘nen Kakao getrunken. Jetzt gucke ich zur Strafe für dich noch ‘Rambo’ und gehe in die Heia Pattaya.
Januar 22nd, 2012 at 01:48
@ Balu
-> Link
Sowas kommt von sowas.
Januar 22nd, 2012 at 01:50
@Rainer:
Er konnte sich nicht wehren, der Arme. Ob Wulffi auch in Poona anweste?
Januar 22nd, 2012 at 01:52
Nix Poona. Oregon. Hat mir der Bekannte halt so erzählt. Der ist inzwischen aber auch an den Abgasen, die er in sein Auto (kein Rolls) leitete, verstorben. Ich kann also nicht mehr auf herkömmliche Art und Weise nachfragen.
Januar 22nd, 2012 at 01:53
@R@iner
“Baghwan wollte die Dinger übrigens anfangs nicht. Ein Bekannter von mir hatte damals ein paar von denen in Portland abgeholt.”
Wer einmal leckt, weiß wie’s schmeckt :-)
Nächtle allerseits.
Januar 22nd, 2012 at 01:54
Oh my, das wird auch zuviel hier. Sleep well, my dears!
Januar 22nd, 2012 at 07:51
@ Lutz Hausstein
>>> Es ist ein gern geschürtes Vorurteil, dass die (finanziellen) Belastungen zu hoch wären und dass man die Steuern senken müsste und schon würde alles ganz toll sein. Was gerade kleinen Selbstständigen fehlt, sind keine Steuerreduzierungen, sondern schlicht und ergreifend a) eine ausreichende Anzahl b) zahlungsfähiger Kunden.
>>> Oder mit (fiktiven) Zahlen gesprochen: 20% Gewinn von 50.000 Euro Umsatz sind auf jeden Fall mehr als 25% Gewinn von 25.000 Euro Umsatz. Oder etwa nicht?
>>> Wenn einer meint er hätte das Ei des Columbus gefunden indem er seine Leute Scheiße bezahlt aber gleichzeitig hofft das es ein anderer ordentlich macht das dem seine Leute Geld genug haben um bei ihm Kunde zu sein dann klappt’s nicht ..verstehst’e !!!
Das klingt so plausibel, dass man kaum glauben kann, dass es doch falsch ist. Nicht wahr?
Karl Marx, Kapital, Band II, S. 414.
Das Problem, wie soll ich es ausdrücken … … … sagen wir es so: des westlichen Menschen ist, dass er nicht begreifen kann, dass das System der freien Marktwirtschaft nicht funktionsfähig ist. Die Marktwirtschaft ist eine fehlerhafte Konstruktion. Würden viele es begreifen und sich Gedanken machen, wo der Fehler liegt und wie man ihn beheben kann, könnte es geligen … wenn nicht, dann gibt es keine Hoffnung
Was die gewerkschaftliche Lösung betrifft (höhere Löhne!), die ist einfach falsch
Januar 22nd, 2012 at 11:49
@ Systemfrager:
“Das Problem (..) des westlichen Menschen ist, dass er nicht begreifen kann, dass das System der freien Marktwirtschaft nicht funktionsfähig ist.”
Jepp, und leider gilt dies selbst für die meisten Linken, obwohl sie damit ja an einem Weltbild festhalten, welches in einem krassen Gegensatz zu ihrer vorgeblichen politischen Attitüde steht.
Drum sind die NDS für mich eine gern genutzte Nachrichtenquelle, aber sobald’s da Richtung Meinungsbildung geht, wird weitergeblättert, weil es einfach nur jämmerlich ist.
Januar 22nd, 2012 at 12:40
“daß die Krisen jedes Mal gerade vorbereitet werden durch eine Periode, worin der Arbeitslohn allgemein steigt”
Marx starb 1883, 11 Jahre später erschien der letzte Teil des “Kapital”. Die Befunde Marxens isnd daher zum Teil heute nicht mehr anwendbar, ich betone es so gern: Es waren allein zwei Weltkriege dazwischen. Die aktuelle Krise ist ganz sicher nicht wie oben beschreiben aufgezogen, daher ist der Satz – auf heutige Verhältnisse angewandt – schlicht falsch. Die Bibel und der Koran helfen eben nicht immer weiter.
Wir waren ansonsten bereits so weit, dass es nicht um einen Anteil am Überschuss geht, sondern dass die Erträge geteilt werden – und eben nicht das, was von Gewinn übrig bleibt.
Januar 22nd, 2012 at 12:48
@ flatter
- alt und neu ist kein Argument
- wie wir die Begriffe benennen (Erträge-Aufteilung, Gewinnanteil, pipapo), ist unwichtig
Januar 22nd, 2012 at 12:52
- alt und neu ist kein Argument
Ach ja, und wenn Marx sagt: “Noch nie ist ein Mensch über der Erde geflogen”, dann ist “alt” auch kein Argument?
- Wenn wir die Bedeutungen der Begriffe ignorieren, hast du recht. Ich pflege anders zu diskutieren. Versuche doch einmal, den Unterschied zwischen Ertrag und Gewinn zu verstehen und was ich mit dem Satz wohl meine.
Januar 22nd, 2012 at 13:05
ich weiß wirklich nicht, was du mit dem letzten Satz sagn wolltenst, versucht es zu erklären
Januar 22nd, 2012 at 13:12
Das steht quasi auf deiner eigenen Website. Der Gewinn bzw. Profit ist ein Teil des Umsatzes, der, den sich der Eigentümer wegsteckt. Ein weiterer Teil sind die Löhne. Siehe 55:
“Dass Löhne und Gewinne überhaupt auseinanderfallen, ist wiederum dem Eigentum an Produktionsmitteln geschuldet..”
Insofern geht es nicht um eine Umbenennung, sondern um eine radikale Veränderung des Wirtschaftens.
Januar 22nd, 2012 at 13:27
Von dem Umsatz (Bruttoeinkommen) muss man externe Kosten abziehen (Materialkosten, Amortisation, …), dann bleibt Nettoeinkommen oder Wertschöpfung. Hier verteilt man auf Profite, Löhne, Zinsen, …
Das ist trivial. Oder meinst du, die Marxsche Mehrwerttheorie wäre falsch (Die ganze Wertschöpfung stammt aus der Arbeit, das Mehr über Löhne, sog Mehrwert zahlt Profite, …) Das würde man heute in der Tat nich so sehen
Januar 22nd, 2012 at 13:38
Ich meine vor allem, dass ich Marx nicht brauche. Man kann mit Marx argumentieren, muss man aber nicht. Man kommt auch ohne Marx ggf. zu ähnlichen Schlüssen (siehe Eigentum an Produktionsmitteln). Vor allem aber wird es absurd, wenn Marx falsch liegen muss, weil ihm die wirtschaftlichen Daten aus 120 Jahren fehlen. Auch der Kapitalismus ist kein Monolith. Er ändert sich, passt sich an, schafft neue Strukturen und Instrumente.
In der aktuellen Situation gibt es vor allem zwei relevante Diskussionen:
1) Wie ist eine Alternative zum Kapitalismus erreichbar, wie sieht sie aus, wie kann man sie umsetzen? Hier ist Marx noch zu gebrauchen, aber vorbelastet. Seine Diagnose, dass der Kapitalismus nicht stabil ist / scheitern muss, ist richtig, zu diesem Schluss komme ich aber auch ohne Marx.
2) Wie ist die krisenhafte Situation so zu beeinflussen, dass sie nicht zeitnah ins Chaos führt? – Hier kann ich Marx gar nicht gebrauchen. Dies ist für die Systemträger die wichtigste Frage, auf die sie vermutlich nur haarsträubende Anworten finden werden. Für mich eine eher akademische Betrachtung, die helfen kann, die weitere Entwicklung einzuschätzen und ggf. Übergangsstadien in eine Alternative zu erschließen.
Januar 22nd, 2012 at 13:54
Ich weiß nicht, welche Daten Marx feheln könnten. Eine Dampfmaschine bleibt Dampfmaschine, sie ist heute im Prinzip gleich heute wie damals bei Watt (1776), Ohmsche und Kirchhoffsche Gesetze (Elektrotechnik) sind auch in dem besten µ-Prozessoer genau dieselben, wie bei der ersten Glühbirne von Edison.
Was 1) und 2) betrifft, da würde ich dir fast völlig zustimmen; schade nur, dass ich leider leider an deine prophetische Kräfte (“haarsträubende Anworten”, die von Systemfragen kommen werden) nicht glauben kann
PS
Wir haben uns von Thema weit entfernt, naja es sind Kommentare und keine, wie du es sagst “akademische Betrachtung”
Wir sehen heute nur deshalb mehr und klarer, weil wir auf den Schultern von Riesen sitzen. Die Marxschen Fehler sind wissenschaftlich ergiebiger und nützlicher als die ganze neoliberale Theorie seit Walras und Pareto.
Januar 22nd, 2012 at 14:12
Hättest du recht, wäre es also auch vor Marx schon so gewesen, also brauche ich ihn auch so nicht.
Im übrigen ist es richtig: Die Dampfmaschine war Marx. Heute haben wir es mit mikrochipgesteuerten hocheffizienten Maschinen zu tun, die von Strom oder Gas angetrieben werden. Das ist alles dasselbe. Aber warte – ist das Schärfen einer Steinaxt nicht auch Physik? Das Werfen einer Kokosnuss? Die Zoologie wird die Antwort wissen. Die paar Daten, die eine Kokosnuss von einem Düsenflugzeug unterscheiden, sind völlig irrelevant.
p.s.: Ich schrieb “von Systemträgern”, nicht “von Systemfragen”.
Januar 22nd, 2012 at 14:24
# flatter meint:
Januar 22nd, 2012 at 14:12
“Hättest du recht, wäre es also auch vor Marx schon so gewesen,”
Steinäxte, Spinnräder, Handmühlen, Dampfmaschinen, modernste Drehbänke, Computer… alles sind von Menschen geschaffene Werkzeuge, Arbeitsintrumente.
Waren Steinäxte, Spinnräder, Handmühlen auch schon Kapital?
Wer besaß sie und wer arbeitete damit auch persönlich?
Und moderne Dampfmaschinen, modernste Drehbänke, Computer sind heute was? Nur Arbeitsinstrumente fleißiger Werkler? Kein Kapital?
Wer besitzt sie heute und wer arbeitet damit?
Der Besitzer oder der “Arbeitnehmer”?
Wofür werden sie gebaut und angeschafft?
Um die menschliche Arbeit zu erleichtern oder sie zu verringern zwecks Profitmaximierung?
Worin soll also ein ökonomischer Unterschied liegen zwischen einer Dampfmaschine im 19. Jahrhundert und z.B. einem Computer heute, wenn beide nur in ihrer Eigenschaft als KAPITAL fungieren?
Kapital, Profit und Lohnarbeit, WAS soll sich da seit Marxens Zeiten geändert haben?
Ich täte da schon sagen, nix, Kapitalismus wie gehabt, aufgrund seiner gigantischen Kapitalkonzentration seit Beginn des 20.Jahrhunderts nicht nur von Lenin auch als Imperialismus(Lenin meinte: höchstes Stadium des Kapitalismus) bezeichnet….., im Prinzip aber immer noch Kapitalismus.
Gäbe es auch heute noch als Arbeitsintrumente der Menschen nur Steinäxte, dann gäbe es keiner Bankster, Ackermänner, keinen Kapitalismus, wir wären noch immer – “Wilde”!
Januar 22nd, 2012 at 14:40
Worin liegt der Unterschied, wenn ich den Unterschied bereits hinweg definiert habe? Nice try, so argumentieren Dogmatiker und Demagogen.
Januar 22nd, 2012 at 14:47
Btw, ich denke, der Dissens ist klar. Ich bin der Ansicht, dass grundlegende Dysfunktionalitäten des Kapitalismus von Marx benannt wurden, sich aber auch aus Ansicht der Verhältnisse ergeben. Für eine durchdrigende Analyse des Zerfallszustands ist Marx nicht mehr up to date, schon gar nicht, wenn man ihm an den Lippen hängt. Das belegt dessen Ansicht, die Löhne stiegen vor Krisen. Wer das nicht einsieht, ist eben bibeltreuer Marxist und belegt, dass Marx spätestens durch seine Adepten zum Klotz am Bein einer aktuellen Kapitalismuskritik wird.
Ihr seht das anders, habe ich verstanden.
Januar 22nd, 2012 at 14:51
# flatter meint:
Januar 22nd, 2012 at 14:40
“Worin liegt der Unterschied, wenn ich den Unterschied bereits hinweg definiert habe? Nice try, so argumentieren Dogmatiker und Demagogen.”
Zu unterscheiden, ob Werkzeuge, Arbeitsinstrumente(ebenso natürlich Grund und Boden, Naturschätze…)dazu dienen, als persönliches oder gesellschaftliches Eigentum sich den eigenen Lebensunterhalt selbst zu verdienen oder Privatbesitzern dieser Arbeitsmittel dazu dienen, Nichtbesitzer derartiger Arbeitsmittel= “Arbeitnehmer” zwecks eigener Bereicherung auszubeuten nennst du Demagogie?
Ist nicht in Wahrheit derjenige – ob bewusst oder nicht – ein Demagoge, der diesen wichtigen Unterschied leugnet, vertuscht?
Januar 22nd, 2012 at 14:54
Lies meine Kommentare, wenn du mit mir diskutieren willst.
Januar 22nd, 2012 at 15:33
@ flatter
sei mir nicht böse, wenn ich es sage:
Ich habe aufgehört weiter zu kommentieren, weil ich (wieder einmal) das Gefühl hatte, dass dir eher dafür geht, dagegen zu sein, als etwas zu klären.
:(
Januar 22nd, 2012 at 15:47
# flatter meint:
Januar 22nd, 2012 at 14:54
“Lies meine Kommentare, wenn du mit mir diskutieren willst.”
Ich lese und verstehe sie sehr gut!
Deren häufiger Mangel nach meinem Verständnis ist, übrigens in trauter Gemeinschaft mit den NDS und anderen Portalen, die heutigen Zustände fast immer nur auf eine falsche Politik, eine übertriebene Gier zurückzuführen, die ganze Chose zu “vermenschlichen” ohne die wirklichen, darunter liegenden Gesetze, Gesetzmäßigkeiten, welche das Handeln der Leute aus Wirtschaft und Politik letztendlich bestimmen, zu erfassen.
Die “Irrtümer” des vermeintlichen Neoliberalismus sollen sich klar zeigen in der heutigen Krise ohne auch nur mal eine Sekunde darüber nachzudenken, wie und warum der Neoliberalismus als eine quasi Ideologie entstand als REAKTION auf die neue allgemeine ökonomischen Krise des Kapitalismus in den frühen 70er Jahren mit schnell sinkenden Wirtschaftswachstum, sinkenden Profitraten,steigender Inflation(Stagflation) und rasch steigender Arbeitslosigkeit.
Ihr alle klagt über den neuen neoliberalen brutalen Manchester-Kapitalismus und träumt insgeheim davon, die Kalenderblättchen zurück in die angeblich “Goldenen 70er Jahre”(Albrecht Müller) drehen zu können, als Löhne und gehälter für die MASSE der Arbeitnehmer noch ganz nett waren, um dort ganz einfach weitermachen zu können als wäre alles seither nur ein “Versehen” gewesen.
Nein, der Neoliberalismus war und ist nie ein “Irrtum” gewesen, sondern war von Anbeginn eine erfolgreiche ideologische Verbrämung für die Maßnahmen, Veränderungen der politischen und ökonomischen Eliten, mit den neuen, seit Beginn der 70er Jahre eingetretenen Veränderungen in den kapitalistischen Ökonomien zurecht zu kommen, vor allem natürlich, um das Kapitalwachstum, die Profite wieder zu erhöhen, zu beschleunigen.
Und sie waren – natürlich auf Kosten von seither steigender Massenarbeitslosigkeit und wachsender Armut, ganz klar – nicht gerade erfolglos!
Die Profite der Kapitaleigner/Besitzenden stiegen seit den 80er Jahren wieder gewaltig, ebenso entwickelte sich der Kapitalismus nicht zuletzt Dank der gewaltigen Kapitalexporte in andere Weltregionen nochmals gewaltig, heute so lieb mit “Globalisierung” ummäntelt.
Die so gennannte “Entfesselung” der Kapitalmärkte”, aufpumpen von Kreditblasen gehörte ebenfalls von Beginn des “Neoliberalismus” an mit dazu, dass ermattte Kapitalwachstum wieder mächtig anzuheizen…, auch hier mit Profitsteigerungen, die alle Herzen aller Reichen und Vermögenden immer höher schlagen ließen.
Gewaltiger Kapitalexport, sinkende Reallöhne, Massenarbeitsosigkeit, steigende Armut, immer mächtiger aufgepummte Kreditblasen, aber auch wieder steigendes Wirtschaftwachstum, steigende Profite…., SO und nicht anders wurde dem Kapitalismus wieder für einige Zeit auf die Beine geholfen, der “Ostblock” und China schlossen sich ab 1990 bekanntlich begeistert an….
Und der Chrash seit 2008 ist eben genau die Folge aller dieser Kapitalismus-”Rettungsmaßnahmen” der bösen neoliberalen “Chicago-Boys” aus den “Goldenen 70ern”, neoliberalen Einheizer von Reagan, Thatcher, Lambsdorff, Kohl, Blair, Schröder und Merkel.
Und was ist nun der Witz und Marx “veraltet”?
Weil er bereits im 19.Jahrhundert absolut logisch und folgerichtig an Hand der damaligen zyklischen Krisen erkannte, dass im Kapitalismus jede Krise nur dadurch für einige Zeit behoben werden kann in dem man noch gewaltigere zukünftige Krisen vorbereitet?(Marx: Krisen sind “reinigende Gewitter”, weniger produktives Kapital weicht erfolgreicheren, bis zum “nächsten Male”, etc…., WAS GESCHIEHT GERADE HEUTE???)
Und was war nun seit den frühen 70er Jahren bis heute?
Wer hat nun “gesiegt” oder ist “gescheitert”? Der “Neoliberalismus”?
Ist DIESE Frage überhaupt von Belang?
Von Belang ist es jedenfalls für uns alle, wo wir auch leben mögen, dass das Weiterwursteln im Kapitalismnus vorerst noch weitergeht, die einen werden dabei immer fetter und reicher,andere versinken, werden zu Krisenopfern….
Übrigens: An den Lippen von Marx muss man auch gar nicht immer hängen, allein schon die Lektüre des Wirtschaftsteils vieler großer überregionaler Zeitungen und die täglichen Börsennachrichten “verraten” uns tagtäglich wie der Kapitalismus läuft, worum es am Ende immer, IMMER geht.
Januar 22nd, 2012 at 18:08
wer liest diesen Blabla, wenn der erste eigene Satz schon Stuss ist?
Januar 22nd, 2012 at 18:09
@Bakunin: Du wärst gut am Infostand von Occupy aufgehoben, denn scheinbar ist es dir nicht zu doof, hier immer wieder das Gleiche zu schreiben.
Der Satz mit dem “vermenschlichen” zeigt genau, wo Du aufhörst, dich für die dahinterliegenden Gründe zu interessieren. Wenn Du’s nicht mitgekriegt haben solltest – Es gibt seit längerem den Bereich der ‘kritschen Psychologie’, welche ein paar Ideen von Marx integriert hat. Sind in deiner Anschauung die Gierhälse eigentlich keine Menschen?
Du hast ja recht, daß die NDS einen guten Einstieg darstellen, deren Ideen zur Verbesserung aber keine das System ändernden Züge zur Folge hätten.
Ich persönlich kriege aber auch immer die Krise, wenn Änderungen erst dann für funktional befunden und deshalb in der Fantasie erst dann angegegangen werden können, wenn sich alles radikal geändert hat. Das halte ich nicht für revolutionär, sondern einfach für destruktiv. Da interessiert mich dann immer sofort der Mensch, der solche Gedanken vor sich herschiebt. Mir wäre der Spatz in der Hand jedenfalls vorerst einfach lieber, bin auch ich nicht in der Lage, mich innerhalb von 24 Stunden völlig zu ändern.
Alleine die Vorstellung, daß hier wieder Mord und Totschlag zur Tagesordnung werden, läßt mich erschaudern und angesichts der hochgerüsteten und so gut wie noch nie in der Geschichte vorbereiteten “Bourgeoisie” als spinnert ablehnen, um auch dieses Wort einmal bedient zu haben.
P.S.: Zugegeben: Ich denke, ich sollte auch einfach die Klappe halten, weil mich meine eigenen Wiederholungen ebenfalls langsam aber sicher anwidern.
Januar 22nd, 2012 at 18:16
Und das Beste ist, dass er partout ignoriert, was ich (und andere) schreibe. Ich habe das diesmal sogar noch wiederholt, was eh längst Konsens hier ist, dass eben das Privateigentum an Produktionsmitteln fallen muss. Kannst du dir das Maul fusselig labern, die Herren Besserwisser lassen das nicht gelten, wenn man es nicht in marxistisches Klopapier wickelt. Todlangweilig.
Januar 22nd, 2012 at 19:14
flatter meint:
Januar 22nd, 2012 at 18:16
“… was eh längst Konsens hier ist, dass eben das Privateigentum an Produktionsmitteln fallen muss.”
Na, das ist ja mal ein klarer Satz! Prima!
Nur das mit dem Konsens…, für einen Teil der Leute hier vielleicht, aber für den großen Rest da “draußen” noch lange nicht, leider.
Januar 22nd, 2012 at 19:17
@Bakunin: Dein “leider” bezeichnet den Status Quo. So langweilig es auch ist – Man kann die Leute nur dort abholen, wo sie sich gerade befinden.
Januar 22nd, 2012 at 19:23
# R@iner meint:
Januar 22nd, 2012 at 19:17
“@Bakunin: Dein “leider” bezeichnet den Status Quo. So langweilig es auch ist – Man kann die Leute nur dort abholen, wo sie sich gerade befinden.”
Ganz klar.
Und das es auch schon heute mitunter anders ginge haben soeben die Ärzte vom Hartmannbund bewiesen, die ihre Forderungen nun doch einigermaßen ohne den angekündigten Streik durchgesetzt haben.
Und wer wird diesen folgen? Daher bloß keinen Pessimismus!
Januar 22nd, 2012 at 19:36
@Bakunin (159):
“Na, das ist ja mal ein klarer Satz! Prima!”
Mein Kommentar 55:
“Dass Löhne und Gewinne überhaupt auseinanderfallen, ist wiederum dem Eigentum an Produktionsmitteln geschuldet..”
Diesen Satz habe ich in 144 wiederholt.
Mein Kommentar 146:
“Man kommt auch ohne Marx ggf. zu ähnlichen Schlüssen (siehe Eigentum an Produktionsmitteln).”
Das wäre dann das dritte Mal gewesen, in 158 nimmst du es dann endlich zur Kenntnis. Geht es noch blöder? Ich weiß wirklich nicht, warum ich mir das noch antue, zumal ich dich bereits aufgefordert hatte, meine Kommentare zu lesen. FAIL.
Januar 22nd, 2012 at 19:48
flatter meint:
Januar 22nd, 2012 at 19:36
Nach korrekter Aufzählung: “Das wäre dann das dritte Mal gewesen, in 158 nimmst du es dann endlich zur Kenntnis. ”
Tja…., da habe ich dir im ersten Absatz(155) doch einiges Unrecht angetan, d.h. dich zackig anderen beigepackt…., Recht muss schon Recht bleiben.
Am besten diesen Absatz löschen!
Ich bin im Allgemeinen ja nicht nachtragend, du hoffentlich auch nicht.?
Januar 22nd, 2012 at 19:53
Das verwirrt mich, du bist hier für Penetranz zuständig ;-)
Okay, unentschieden.
Januar 22nd, 2012 at 19:55
# flatter meint:
Januar 22nd, 2012 at 19:53
“Das verwirrt mich, du bist hier für Penetranz zuständig ;-)
Okay, unentschieden.”
Okay! :-)
Januar 23rd, 2012 at 17:57
Yawn,surprise,surprise,im Ausland macht Schlecker noch Gewinn
Januar 24th, 2012 at 00:13
Zugegeben habe ich
erstens den Artikel nur überflogen
zweitens die Kommentare nicht gelesen
ich habe leider Zeitdruck!
Ich möchte trotzdem einiges anmerken:
Sicher ist Schlecker ein Konzern, der nicht unbedingt soziale Aspekte in den Vordergrund stellt. Auch werden nicht Arbeitsplätze vernichtet, wenn die Marke Schlecker verschwindet oder an Bedeutung verliert. Der Versuch des Konzerns, durch Umformung der Konzernstruktur unbefristete leidlich ordentlich bezahlte Arbeitsplätze in schlechter bezahlte unsicherere Arbeitsplätze einer eigenen Konzerntochter zu verlagern, ist widerlich und kein vernünftiger Weg, ein Unternehmen zu restrukturieren.
Betrachten wir aber bitte auch mal die andere Seite:
Schlecker ist in vielen kleinen Ortschaften ansässig, was ich für durchaus erwähnenswert und auch sozial finde. Schlecker setzte also nicht auf die Karte “große Einkaufszentren in Metropolen” und unterscheidet sich damit aus meiner Sicht wohltuend von seinen Mitbewerbern.
Die Aufmachung der Läden unterscheidet sich aus meiner Sicht wohltuend von konkurrierenden Wohlfühloasen, von modernen Jet-Tankstellen über Real Future Stores bis zu den entsprechenden Drogeriemärkten. Die Aufmachung erinnert mich an die Philosophoe der frühen Aldi-Märkte. Ich will Schlecker’s oder die frühere Aldi- Unternehmensphilosophie nicht propagieren, aber eine schlichte Struktur muss nicht zum Nachteil einer am Allgemeinwohl interessierten Gesellschaft beitragen.
Ich lebe in einem eher kleinem Ort mit ca. 12000 Einwohnern und hier gibt es einen Schlecker-Markt, dessen Umsatz sicher nicht weit über der Umsatzmarke von 20000 Euro liegt – dieser wird vermutlich verschwinden im Zuge des Insolvenzverfahrens.Wird das zum Nutzen meiner Ortschaft und deren Bewohner sein?
Januar 24th, 2012 at 00:20
Zugegeben, der Herr legt uns in Ketten, aber es sind keine gewöhnlichen Ketten. Sie glänzen so schön.
Geht’s noch? Mein Ort, mein Auto, mein Job. Solche Argumente sind im Wortsinne kleingeistig.
Januar 24th, 2012 at 00:21
Wer hindert die 12.000 Einwohner daran, von jedem 20 Euro einzusammeln und einen kleinen Laden mit 2-3 Angestellten aufzumachen. Das ist eure Chance!
Schimpansen würden das Problem in den Griff bekommen. Mäuse auch.
Januar 24th, 2012 at 01:52
Mein lieber Flatter,
nu wirds mal Zeit, dass ich mich wehre, denn Du fährst hier schwere Geschütze auf!
In meinem Ort leben gefühlt 30% alte Leute im Rentenalter oder kurz davor. Mir zu unterstellen, dass ich kleingeistig bin, weil ich mir für diese eine ortsnahe Versorgung wünsche, finde ich ein starkes Stück! Glaub doch nicht, dass irgendwo im organisierten Einzelhandel so viel bessere Bedingungen als bei Schlecker herrschen. Bei den Discountern ist es zum Beispiel üblich, nur die Kernzeiten zu bezahlen, oft wird von einer Halbtagskraft die Arbeitsleistung eines Vollzeitbeschäftgten gefordert. Bei uns gibt es nur sozial verträgliche Beschäftigung in mittelständischen Betrieben und/oder Schwarzarbeit. Davon bei weitem nicht genug!
Mit der Schließung der Schlecker-Niederlassung wird dies garantiert keinen Deut besser. Die Absahner in unserem Ort pendeln täglich in die Metropolen, werden da vielleicht besser bezahlt und bringen so Steuereinnahmen in unseren Ort – nutzen tut das aber sicher nicht der Allgemeinheit, man denke nur an die horrende Vergeudung von Energie alleine dadurch (mindestens 80km hin und zurück), und das überwiegend alleine in einem Auto mit 4 Sitzplätzen!
Dass R@iner das schaffen will, 12000 Menschen zu solidarisieren wie Mäuse oder spezielle Affenarten, beeindruckt mich. Ich freue mich schon auf seinen persönlichen Einsatz hier bei der nächsten Bürgerversammlung und hoffe für ihn, dass er nicht so zerkratzt und zerbissen daraus hervorgeht wie die genannten Artgenossen bei Ihrem Kampf um die Vormacht im Rudel… Meine Unterstützung und 20 Euro sage ich schon jetzt zu, denn sein Konzept überzeugt mich!
Ach und noch was zu meinem Auto: VW-Transporter Bj.98, ohne Umweltplakette, nur beruflich genutzt! Mein Job? Eine schwarze Null danke der Gechicklichkeit meiner Steuerberaterin, sonst wären es Miese :-)! Ich bin leider selbstständig(am arbeiten).
Januar 24th, 2012 at 08:40
Guxtu z.B. hier.
Die Argumente hast Du ja schon zusammen: Viele ältere Mitbürger, höhere Benzinpreise, lange Fahrzeiten.
Bestell die cd auf der Seite und schafft den Supermarkt gleich mit ab. Sucht euch ein paar Bauern, bezahlt die ordentlich und ihr habt wieder gute und günstigere Nahrungsmittel, wenn deren Anbindung an die Monopolisten nicht bereits alles andere verbaut hat. Das hat lange Zeit so funktioniert, wieso sollte das schlecht sein, zumal im jetzigen Zustand immer weniger funzt?
Es wird Zeit, daß auch wir auch mal ergebnisoffen und ohne selbstauferlegte Denkverbote diskutieren!
Wenn es für das bißchen Solidarität nicht reicht, dann sind wir als Gesellschaft arm dran.
Btw.: Roland Berger et coll. würde ich nicht fragen, wie so was geht.
Januar 24th, 2012 at 19:10
@mimimax: Ich sprach nicht von deinem Auto.
“Mit der Schließung der Schlecker-Niederlassung wird dies garantiert keinen Deut besser.” Sagt wer? Und wo ist der Beleg? Die Eröffnung jeder Schlecker-Filiale war volkswirtschaftlich schädlich und ein weiterer Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Dazu muss man aber überregional denken und vor allem die Phantasie haben, dass die Alternative zum Status Quo sich nicht vom Status Quo ableiten lässt. Noch einmal: Es gibt Bedarf, der durch Angebote gedeckt wird. Die Frage, wie man das am besten macht, kann man im Endeffekt nicht dem Markt überlassen, es sei denn, einem ist scheißergal, wie es den Menschen dabei geht. Solange “der Markt” das regelt, wäre es aber zumindest angesagt, dass die Arbeitnehmer nur solche Angebote zulassen, die ohne Ausbeutung funktionieren. Dazu sind ihre Vertretungen aber zu korrupt.