Agenda 2009: Stimmbeschlagnahme
Posted by flatter under PolitikKommentare deaktiviert
10. Jun 2009 0:22
Eine feine Riege von Vollhorsten vornehmlich agendatreuer Provenienz hat SpOn da aufgefahren, ein Panoptikum politischer Pappnasen, die Wahlen quasi vom Wähler aus sehen. Der nämlich hat mal wieder alles falsch gemacht, es sei wohl an der Zeit, ihn an die Urne zu prügeln und zu(m) Kreuze zu zwingen.
Was da läuft, kennt man vom launischen “Kundendienst” deutscher Großunternehmen, die das Wort ja auch gern so verstehen, wie es klingt: Der Kunde hat dem Unternehmen zu dienen, und jetzt eben auch der Wähler seinen Politfunktionären.
Ein Bundestagsabgeordneter der, SPD, Jörn Thießen, will die Nichtwähler bestrafen für das Rundumversagen seines Clubs:
“Wir Politiker müssen im Parlament abstimmen, das kann man auch von den Wählern bei einer Wahl verlangen. Wer nicht zu einer Wahl geht, sollte 50 Euro Strafe zahlen. Demokratie ohne Demokraten funktioniert nicht“.
“Dann geh doch zuhause”, möchte man ihm zurufen. Im übrigen bin ich dafür, daß die Fans des FC Bayern für jede Saison, in der die Sympathen von der Isar nicht Meister werden, ein Monatsgehalt an Uli Hoeneß überweisen. Das wird sie lehren, besser Fußball zu spielen.
Scheißliberal und gewohnt desorientiert schlägt der Ritter des Verbots abweichenden Verhaltens, Dieter Wiefelspütz, vor, die Wahl via Internet zu ermöglichen. Nun glaube ich nicht, daß er demnächst zur Piratenpartei überlaufen wird, die ihn eh höchstens Kielholen ließe. Kielholen, nicht “Kiel holen”, Dieter!
Eher ist zu fürchten, daß er die Wahlentscheidung gleich in den Bundestrojaner implementieren will. Das wäre dann wohl eine “sichere Übertragung” nach seinem Geschmack. Im Rahmen der Bekämpfung der Pädophilie und Terrorneigung in uns allen kann derart eine Stimmbeschlagnahme stattfinden, unter demokratischer Kontrolle des BKA.
Wem das noch nicht bescheuert genug ist und wer glaubt, mein Agenda-Sozen-Bashing sei ähnlich albern wie die Parade der Peinlichkeiten dieser politischen Versager, weiß offenbar nicht, wie visionär die hiesigen realsatirischen Bemühungen gerade aktuell sind:
Er hat es gesagt, und zwar nicht nur im von mir jüngst (am 07.06.) verlinkten Artikel, der ein gutes Jahr alt ist, sondern zwei Tage nach meinem Posting:
“Die Operation ‘Beck muss weg’ war damals notwendig aber sie war noch nicht hinreichend“.
Manni Güllner, Meinungsgroßproduzent mit Agenda-Parteibuch.
Das war also eine “Operation”, eine militärische Offensive der gewissenlosen Hanswurste einer SPD-Sturmtruppe um Netzwerker und Seeheimer. Eine Säuberung quasi, die Güllner nicht weit genug geht. Wie heißt es oben so schön: “Demokratie ohne Demokraten funktioniert nicht”. Sozialdemokratie ohne soziale Ideen und demokratische Gesinnung aber schon? Na dann weiter so, ihr tapferen Mannen!
Der nächste Kanzlerkandidat der SPD kann unter dieses Umständen nur Jürgen Walter heißen. Wie die “Stammwähler” mobilisiert werden, dürfte auch klar sein: Die Urnen stehen dann in einem antikommunistischen Umerziehungslager, wo die “SPD” ihre Leute auf Linie bringt.
Juni 10th, 2009 at 00:43
Um diese Stunde könnte man auch noch auf die Friedhöfe und versuchen, die Stimmen der Entseelten einzufangen, die im Dunkeln über die Gräber schweben, die können sich der Umarmung der Politik-Krake nicht entziehen.
Wer sich weigert, wird von den Schwarz-Gelb-Rot-Grünen neu beseelt und mit 50 Jahren großer oder kleiner Koalition bestraft – wer dann immer noch nicht zur Wahl geht, wird erschossen, was anderes haben die Verweigerer aktueller Glückseligkeit nicht verdient.
Und wieder schweben die Seelen über die Gräber….
Und die man nicht erwischt, drehen sich über die Glückseligkeit auf Erden in ihren Gräber um…
Gute Nacht
Juni 10th, 2009 at 01:41
Ich kann nur jeden beglückwünschen, der nicht wählen gegangen ist:
Denn wer wählen geht, stützt dieses ganze System; unabhängig davon, wen er wählt. Und das sowohl im bundesrepublikanischen Umfeld wie auch im euro-
päischen Umfeld. Jeder Wähler wird von denm agierenden Parteien als Zustimmung zu dieser angeblichen “Demokratie” aufgefasst und auch so öffentlich dargestellt.
Gute Nacht
Juni 10th, 2009 at 02:13
Das die exekutierte Politik was mit den Wahlergebnissen b.z.w. der Wahlbeteiligung zu tun hätte, darauf ist keiner gekommen.
Juni 10th, 2009 at 07:54
Mir gefällt der Gedanke, alle Bürger via Strafandrohung zur Wahl zu zwingen.
Rück zuck verschwänden dann die Etablierten in der Bedeutungslosigkeit.
Juni 10th, 2009 at 08:15
@Zasti
“Ich kann nur jeden beglückwünschen, der nicht wählen gegangen ist: Denn wer wählen geht, stützt dieses ganze System; unabhängig davon, wen er wählt.”
Die These beschäftigte mich schon eine gewisse Zeit. Allmählich bekomme ich den Eindruck, dies wäre die einzig richtige Strategie.
Durch das Nichtwählen eine richtige Demokratie erzwingen!
Aberr man müsste davor wissen, was wäre diese „richtige“ Demokratie. Das Problem der Blogger ist darin zu sehen, dass man darüber nichts sagt. Und ohne eine Theorie kein Ergebnis. Nur ein Heulen. Nur ein Stückwerk (“Wir tun was!”) à la Schröder.
Juni 10th, 2009 at 08:36
Wie wollt Ihr durch das Nichtwählen eine “richtige Demokratie” (wie immer man das jetzt definiert) erzwingen?
Wer nicht wählen geht, stützt die Verhältnisse. Oder meint Ihr, die Verantwortlichen (also die Typen, die das Sagen haben, die Verantwortung tragen sie ja nicht) würden irgendwann weinend aufgeben?
Juni 10th, 2009 at 08:49
@Flying Circus
“Meint Ihr, die Verantwortlichen – also die Typen, die das Sagen haben, die Verantwortung tragen sie ja nicht – würden irgendwann weinend aufgeben?”
Ja, das ist das Problem. Das Dilemma. Aber nicht die Tragödie. Die Tragödie ist, wenn man nicht weiß, was eine Alternative wäre.
Juni 10th, 2009 at 10:09
Ich freue mich, wenn immer mal wieder sowas wie der herzog´sche Ruck durch die Sogenannten geht. Der letzte merkbare Ruck war: Beck weg! Aber nun haben sie sich diese Steine in den Weg gelegt. Lass sie doch mal Luft holen, flatter. Sonst bleiben die irgendwann stehen. Die Sache ist die: ich sehe denen zu gern beim Rückwärtsrennen zu. Sie haben ihr nächstes Ziel ganz dicht vor den Hinterköpfen.
Juni 10th, 2009 at 10:42
[...] Thießen “Dann geh doch zuhause” zurufen. [...]
Juni 10th, 2009 at 10:42
Die Idee ist eigentlich richtig. Die Wähler müssen Gebrauch von ihrem Stimmrecht machen (im Sinne einer Demokratisierung der Ge). Dieser Imperativ darf allerdings nicht dazu führen, den Nichtwähler zu bestrafen, es muss vielmehr die Motivation des Nichtwählers wählen zu gehen massiv gestärkt werden. Und wer kann das: Natürlich “der Politiker”. Hierfür gibt es nur ein probates Mittel: Die Fraktion der Nichtwähler muss im Bundes-, Landtag vertreten sein. Das heißt, wenn nur 50% wählen gehen, dann bleiben auch 50% der Mandate ungenutzt. Ihr würdet stauen, wie sich dann “die Politiker” um ihre Wähler kümmern würden. Das währe Motivation pur. Hätte auch den angenehmen Nebeneffekt, das der Wähler der protestieren will (der Kluge Links, der Doofe Rechts, ganz bewusst Nichtwählen würde. Der Einfluss der Protestparteien würde merklich schwinden. Wobei ich die Gefahr eigentlich nur bei den Rechtsparteien sehe, die in Zukunft mit Sicherheit deutlich zunehmen werden.
Wie wär’s mit eine e- Petition?
Juni 10th, 2009 at 11:06
“Demokratie ohne Demokraten funktioniert nicht”
Redet er von sich und seiner demokratiefeindlichen Partei? Soviel verfassungsfeindlichen Dreck wie die rot-grünen produziert haben sucht seines Gleichen. Das ist einfach nur lächerlich, nun die Wähler als Sündenböcke hinzustellen.
Im übrigen ist die Wahl erst dann eine FREIE WAHL, wenn es die Möglichkeit der Enthaltung, des Nicht-Wählens gibt. Ansonsten ist es eine gezwungene Entscheidung. Beispiel: Wehrpflicht. Ein Zwang hat nichts mit einer freien Wahl zu tun.
Ich wünsche der SPD aus ganzem Herzen, dass sie auf ganzer Linie gnadenlos untergeht. Soviel Volksfeindlichkeit muss bestraft werden.
Juni 10th, 2009 at 11:18
Worüber diese Flitzpiepe natürlich kein Wort verliert, was ich jedoch vorschlagen würde: Anwesenheitspflicht im Bundestag. Wer drei mal fehlt wird abgemahnt, danach ist Feierabend (raus aus dem Parlament), natürlich mit 3 Monaten Sperre wegen selbstverschuldeter Arbeitslosigkeit. Das wär was.
Juni 10th, 2009 at 11:50
@Systemfrager:
“Ja, das ist das Problem. Das Dilemma. Aber nicht die Tragödie. Die Tragödie ist, wenn man nicht weiß, was eine Alternative wäre.”
Du stimmst mir also zu, daß nicht zur Wahl gehen das Problem nicht löst. Von “Problem”, “Dilemma” und “Tragödie” war gar nicht die Rede.
Ich darf Dir nochmal Deine These ins Gedächtnis rufen:
“Durch das Nichtwählen eine richtige Demokratie erzwingen!”
Das wird nicht klappen. Ohngeachtet der Unterscheidung zwischen Problem, Dilemma und Tragödie.
Natürlich kann man sich ausmalen, wie die Zukunft eine bessere wäre. Man sollte aber konkrete Wege zur Überwindung des aktuellen Übels dabei nicht aus den Augen verlieren. Nichtwählen gehört jedenfalls nicht dazu.
Juni 10th, 2009 at 13:00
@Flying Circus
Ja, zugegeben … es ist in der Tat so, dass ich in dieser Frage nicht genug schlüssig (konsistent) bin. Ich würde deine Argumente nicht zurückweisen … sogar, was ihr Gewicht betrifft, würden wir uns voraussichtlich einigen. Was ich aber meine …
Ich habe meine Frage (These) womöglich gerade bei ad sinistram besser formuleirt. Wenn du Lust hast:
https://ad-sinistram.blogspot.com/2009/06/de-dicto.html
Juni 10th, 2009 at 13:47
Was kann man dazu sagen:
Cohn-Bendit: An die SPD von gestern und vorgestern … das alte sozialdemokratische Modell hat ausgespielt. Das sieht man doch nicht nur in Deutschland. Die Sozialistische Partei in Frankreich, der Partito Democratico in Italien, das sind heute leblose Strukturen ohne neue gesellschaftliche Perspektiven. Die haben keine Zukunft. Die noch lebendigen Sozialisten und Sozialdemokraten in Europa müssen endlich wieder anfangen zu denken und offen über die Gesellschaft zu diskutieren – und nicht über sich selbst. Sie müssen alternative Vorschläge machen, Risiken eingehen. Es ist höchste Zeit. Sonst bricht ihnen das Fundament weg.
PS. Hervorgehoben von mir.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,629551,00.html
Juni 10th, 2009 at 16:34
Moin!
Jürgen Walter,sehr witzig!
Was macht denn diese Flitzpiepe jetz?Lange nix mehr von dem Halunken gehört.Weiß jemand was?!
Grüße
Hagnum
Juni 10th, 2009 at 16:38
Hal9002 schrieb:
“Das heißt, wenn nur 50% wählen gehen, dann bleiben auch 50% der Mandate ungenutzt. Ihr würdet stauen, wie sich dann “die Politiker” um ihre Wähler kümmern würden. Das währe Motivation pur.”
Interessante Idee! Aber bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag wird man zwischen Direktkandidaten und Listenkandidaten unterscheiden müssen. Natürlich hat jeder gewählte Direktkandidat den Anspruch auf seinen Platz im Parlament, nicht aber das von den Parteien bestimmte und vom Wähler nicht verhinderbare Stimmvieh, dass über die sogenannten Landeslisten einzieht. Hier könnte man ansetzen. 10% Wahlbeteiligung – 10% Landeslistler. Das würde das Parlament um 45% verkleinern. Überhangmandate gegen Unterhang eintauschen. 5%-Hürde nicht der Wähler sondern der Wahlberechtigten.
Deutschland hätte nur drei Parteien überhaupt ins EU-Parlament geschickt.
Juni 10th, 2009 at 18:09
[...] Agenda 2009: Stimmbeschlagnahme Der nächste Kanzlerkandidat der SPD kann unter dieses Umständen nur Jürgen Walter heißen. Wie die “Stammwähler” mobilisiert werden, dürfte auch klar sein: Die Urnen stehen dann in einem antikommunistischen Umerziehungslager, wo die “SPD” ihre Leute auf Linie bringt… [...]
Juni 10th, 2009 at 20:17
Mein erster Gedanke bei dem Hirni von der SPD war: Und? Was macht der mit denen die bewußt “ungültig” wählen? Stellt der hinter jeden Ungültigwähler einen Cop, der einem zeigt “Hier mach dein Kreuz…”. Wo ist da noch die Demokratie bei der SPD bzw. deren Verständnis?
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 10th, 2009 at 21:06
Merket Euch doch bitte:
WAHLEN ÄNDERN NICHTS, SONST WÄREN SIE VERBOTEN !
MfG
der Hanne
Juni 11th, 2009 at 00:11
@Hanne
Danke für den Hinweis, aber nichtwählen fördert – siehe 1933 und EU-Wahl 2009 – nur die NSDAP/FDP.
Fazit: Ungültigwählen – tut allen weh, auch den Neoliberalen, die ständig zur Nichtwahl aufrufen ;-)
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 11th, 2009 at 07:29
In einer Demokratie sind die Politiker ja nun mal Vertreter des Volkes. Wenn ich einem von mir eingesetzten Vertreter nicht auf die Finger schaue und (noetigenfalls) haue, dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn er in seinem und nicht in meinem Interesse handelt.
Dementsprechend sieht die Meinungsaeusserung des Nichtwaehlers aus:
“Macht mit mir, wass ihr wollt.”
Und wenn rund die haelfte des Volkes nicht mehr waehlt (und die anderen zum Grossteil ihre Stimme an Blender verschenken), dann heisst dass im Endeffekt nur, dass sich das deutsche Volk innerlich bereits von der Demokratie abgewendet hat!
In diesem Sinne:
Handelt wertrational und geht waehlen.
Juni 11th, 2009 at 07:58
@Goldener Reiter #22
“Wenn ich einem von mir eingesetzten Vertreter nicht auf die Finger schaue und (noetigenfalls) haue.”
Das alles war jetzt ein Witz von Dir. Oder wolltes du testen, wie dumm das Volk ist, ob es an die Märchen über unsere Demokratie glaubt?
Was würde die anarchistische (Bakunin) Strategie “Je schlimmer desto besser” bringen.
Wir wählen nicht, es wählen also nur die Reichen: egal welche Partei. (Jede wird so regieren, wie sie es wollen – wie jetzt.) Irgendwann ruinieren sie das Land vollständig. Dann wird das Volk endlich auf die Barikaden gehen. Das wissen wir aus der Geschichte, die dauert, und sie wird noch lange so bleiben, wie sie schon immer war.
Juni 11th, 2009 at 10:19
@Systemfrager:
“[...]Was würde die anarchistische (Bakunin) Strategie “Je schlimmer desto besser” bringen. [...]”
Bakunin, so mein Verdacht, wäre heute sicher ein zweiter Westerwelle-Verschnitt. Im Ernst, Neoliberale sind auch Anarchisten, wenn auch nur auf den Bereich der Volks- bzw. Betriebswirtschaft, und diese Anarchie der Wirtschaft ist dank der neuen Weltwirtschaftskrise global gescheitert.
Übrigens, ich war früher selbst mal ein Fan von Bakunin bzw. Anarchismus bis mir ein Licht aufgegangen ist, dank Maggy Thatcher, und deren dt. Fan. Maggy Merkel.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 11th, 2009 at 10:46
@Nachdenkseiten-Leser
Jawohl, sowohl der linke (…, Proudhon, Bakunin, Marx) auch der rechte (… Spencer, Mises, Hayek, Friedman, …) ökonomische Anarchismus endete immer in der Katastrophe.
Aber was tun wir mit der „real existierenden Demokratie“ – die gar keine Demokratie ist (Rousseau). Das war die ursprüngliche Frage.
Gruss
Der Ökonom mit dem Hammer
Juni 11th, 2009 at 11:28
– Zitat Thießen –
Demokratie ohne Demokraten funktioniert nicht
– Zitat Ende –
Ich möchte ihm entgegenrufen: Sozialdemokratie ohne Sozialdemokraten — hrmpf.
Juni 11th, 2009 at 12:04
“[...]Aber was tun wir mit der „real existierenden Demokratie“ – die gar keine Demokratie ist (Rousseau). Das war die ursprüngliche Frage.[...]”
Darüber habe ich mir auch schon einmal Gedanken gemacht, zumal ich den Anarchismus als keinen Ausweg mehr sehe – auf diesen Ausweg wird wohl ein wiedergeborener Rosseau eine Antwort finden?
Dein Hinweis auf Marx als Anarchist stimmt so aber nicht – nur soviel Bakunin und Marx waren Todfeinde, gerade weil Marx den Anarchismus als grundfalsch abgelehnt hat. Beim “linken Anarchismus” empfehle ich dir dich dringendst einmal sachkundig zu machen, sonst steckst du Menschen in einen Sack, die zu Lebzeiten den Anarchismus – egal welcher Ausrichtung – grundsätzlich ablehnten, lieber “Der Ökonom mit dem Hammer”
Vielleicht ist eine “Radikaldemokratie”, die auch nicht von vorneherein was mit Anarchismus (=Chaos) zu tun hat ein Ausweg?
Eine interessante Frage ;-)
Oder?
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 11th, 2009 at 12:09
@Wolf-Dieter
Bei Nachdenkseiten findet man einen interessanten Hinweis, der leider medial keine Verbreitung findet, und die auf eine Idee von “Neues aus der Anstalt” zurückgeht: “Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten in der SPD”.
Hier ein Auszug aus einem Interview mit der “Jungen Welt”:
https://www.jungewelt.de/2009/04-04/002.php
Es sind einige SPD-Promis in der Untergruppierung, die sich von Münte/Steinmeier/Schröder abgrenzen will, aber ob die Initiative rechtzeitig kommt ist mehr als fraglich, leider :-(
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 11th, 2009 at 12:20
@Nachdenkseiten-Leser #27
Ja Proudhon und Bakunin einerseits und Marx andererseits waren Todfeinde. Wie man es kennt (oder kennen sollte), richtig hassen sich diejenigen, die zur gleichen Religion gehören aber die „einzig richtige Interpretation“ vertreten. (Stichwort: der 30-jährige Krieg.)
Beim “Marx und Marxismus” empfehle ich dir dich dringendst einmal sachkundig zu machen, sonst erzählst Du, wie jetzt, einen ziemlichen Unsinn. Eine gute Einführung (von mir: Der Marxismus | für Eilige) hier:
Der „wissenschaftliche Sozialismus“ als linker Vorläufer des Neoliberalismus
- Die kommunistische Wirtschaftsordnung: ein Laissez-faire ohne Privatkapital
- Das Ende von Staat, Politik, Gruppeninteressen, Entscheidungskonflikten, …
https://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/ba/20p/ba20p.php?df_name=baDF20&tbch=ba&schp=marxis&ordner=20p
Juni 11th, 2009 at 13:57
@Systenfrager
Du schreibst:
“[...]Ja Proudhon und Bakunin einerseits und Marx andererseits waren Todfeinde. Wie man es kennt (oder kennen sollte), richtig hassen sich diejenigen, die zur gleichen Religion gehören aber die „einzig richtige Interpretation“ vertreten. (Stichwort: der 30-jährige Krieg.)[...]”
Yep, aber ich unterscheide immer noch zwischen Religion und Ideologie – Durfte mich am 01. Mai über die grundlegenden Unterschiede von beidem belehren lassen – da mach du dich mal sachkundig ;-)
“[...]Beim “Marx und Marxismus” empfehle ich dir dich dringendst einmal sachkundig zu machen, sonst erzählst Du, wie jetzt, einen ziemlichen Unsinn. Eine gute Einführung (von mir: Der Marxismus | für Eilige) hier:[...]”
Und das schreibst du einem, der die in der Edition Nautilus erschienene Biographie von Bakunin sehr aufmerksam gelesen hat? Was bitte schön ist daran Unsinn, dass Marxismus und Bakunismus zwei grundverschiedene Ideologien sind? Ich bin mir fast sicher, würde Bakunin heute leben – Vielleicht meinst du ja das mit Unsinn – dann wäre er, nach dem realen Scheitern aller linker Utopien, sicher Neoliberaler. Oder bist du etwa anderer Ansicht? Wenn ja, dann bitte keine persönlichen Angriffe an meine Adresse sondern Erklärungen. Weißt du, ich bin mir, als Freidenker, nie zu schade noch etwas Neues zu lernen – dies ist die wahre Größe, und nicht alles zu wissen meinen und auf jegliche Neugier verzichten, dies ist nur eines: Ein Anzeichen von früher Senilität meinte einmal der völlig Unsinn schreibende Sir Peter Ustinov.
“[...]Der „wissenschaftliche Sozialismus“ als linker Vorläufer des Neoliberalismus
- Die kommunistische Wirtschaftsordnung: ein Laissez-faire ohne Privatkapital
- Das Ende von Staat, Politik, Gruppeninteressen, Entscheidungskonflikten, …[...]”
Wer behauptet den so etwas? Wo denn? Ich meine nur, dass nach dem realen Scheitern aller “linker” Utopien eben Bakunin heute evtl. ein zweiter Westerwelle wäre….
Reale Vorbilder erschünscht? Schau dich mal bei den GRÜNEN um, da findest du mehr Ex-Anarchisten und Ex-Linke – in dieser Neo-FDP – als so manch einem hier lieb ist.
So, und jetzt mache ich mich einmal sachkundig….
Amüsierte Grüße
Nachdenkseiten-Leser
Juni 11th, 2009 at 13:59
….Interessanter Text…..
…wenn man bösartig wäre, dann käme man auf die Idee:
Typisch neoliberale Tatsachenverdrehung….
…kein Wunder, dass Westerwelle neuerdings die Linkspartei abkopiert, bei solchem Flankenschutz….
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 11th, 2009 at 14:08
Sorry, ich hab gerade mal das Grundverständnis der von Dir empfohlenen Homepage überflogen.
Frage: Da ich bei gewissen Wortvokabeln – aus gutem Grund – sehr hellhörig bin….
….stecken hinter deinem Link-Tipp Rechtsextremisten? Irgendwie kommen mir die Worte nämlich nicht aus der neoliberalen Ecke allein bekannt vor, sondern tatsächlich aus der kackbraunen Ecke, incl. dem Antikommunismus der dort hindurchschielt….
Oder ist das auch nur Unsinn? Wenn ja, dann hätte ich gerne eine Erklärung dazu.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
PS: Ich empfehle ab und an auch Hinweise für Nachdenkseiten, und da wurde mir schon einmal beschieden – nachdem ich eine ähnliche Seite empfohlen hatte – das man rechtsextremistische Homepages ganz klar erkennt. Danke, liebe Nachdenkseiten-Redaktion.
Juni 11th, 2009 at 14:14
Noch was, um Mißverständnisse gleich auszuschließen, lieber Systemfrager: “Ich bezeichne dich nicht als (Neo-)Nazi, aber die von dir empfohlene Homepage – samt entsprechender Ideologie – würde ich an deiner Stelle noch einmal überprüften. Vielleicht bist du ja Rechtsextremisten auf den Leim gegangen?” Soll vorkommen, und ist, wie bereits erwähnt, auch mir schon passiert….
Zum Glück hat mich die Redaktion von Nachdenkseiten damals eines Besseren belehrt…
…Es ist nie zu spät etwas skeptischer – auch bei Netzinhalten – zu werden….
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 11th, 2009 at 18:23
Kartoffelschäler an Nussknacker
Nussknacker an Kartoffelschäler
Kartoffelschäler an Nussknacker
Nussknacker an Kartoffelschäler
Nussknacker an Kartoffelschäler
Kar…
Naja…
Juni 12th, 2009 at 14:54
[...] unterschlagen möchte ich hier den etwas weiter gespannten Bogen von Feynsinn zur Thematik Thießen – SPD – Agenda [...]
Juni 12th, 2009 at 16:14
[...] unterschlagen möchte ich hier den etwas weiter gespannten Bogen von Feynsinn zur Thematik Thießen – SPD – Agenda [...]
Juni 14th, 2009 at 13:58
[...] unterschlagen möchte ich hier den etwas weiter gespannten Bogen von Feynsinn zur Thematik Thießen – SPD – Agenda [...]
Juni 14th, 2009 at 21:23
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=1130 [...]