Ich liebe kurze faule Artikel, die reichlich kommentiert werden. Jadoch, der verlinkte Artikel im Beitrag von gestern ist ein Jahr alt. Nein, das war weder ein Versehen noch ein Test. Im Grunde mache ich nur Politik wie die Großen, mit dem feinen Unterschied, daß ich weiß, was ich da für einen Blödsinn erzähle. Noch besser als die Großen bin ich mir freilich über die Wirkung im Klaren.

Nicht zum ersten Mal wird in der Diskussion vorgeschlagen, die FDP zu wählen. Ich bin geneigt, mich dieser Wahlempfehlung für die Butawa anzuschließen, mit dem Vorbehalt allerdings, daß mir eine noch bessere Begründung einfällt als die schon recht klugen, die da genannt werden: Etwa um der Hoffnung Willen, die Partei Willy Brandts von ihren neoliberalen Verwesern zu befreien oder schlicht die Krise denen zu überlassen, deren Dummheit noch immer nicht deutlich genug ist, um sie zu überwinden.

Ich hatte heute wieder einmal nicht die Muße, das in eine aktuelle Analyse der blühenden Landschaften einzubetten, darum lasse ich euch weiterhin den Vortritt. Die Frage zum Tage ist also die nach dem Szenario: Schwarzgelb unter maßgeblicher Beteiligung der Bessergestellten und der ihnen angeschlossenen Lobbyisten. Je marktradikaler, desto besser. Würde das etwas ändern? Gäbe es dann endlich eine Resonanz auf die Titanic-Politik, jenseits der Unsinkbarkeitsthese? Gäbe es Hoffnung auf eine neue Sozialdemokratie (in welcher Partei auch immer) ? Kann man nicht zuletzt auch darauf hoffen, daß die Qualitätspresse endlich aufwacht und mangels “Linksrutsch” etwas anderes zustande bringt als dumpfen Kampagnenjournalismus?