Die “Mitte”, na klar! So läßt die FDP auf ihrer Homepage heute einen “Westerwelle” feststellen, dies übrigens strikt in indirekter Rede – man könnte meinen, die Partei versichere sich vorab, daß sie im Zweifelsfall mit sich selbst nichts zu tun haben muß.
Was das für eine Mitte ist, erklärt weißgarnix bei der FAZ: Die oberen 1,6% der Einkommensbezieher. Lassen wir das getrost noch ein paar mehr sein, aber reicht das, um in den Bundestag zu kommen, oder auch nur im Fernsehn?

Die Steuer- und Staatsquotensenker, die in gefühlten 200 Jahren Regierungsbeteiligung stets Steuern und Abgaben erhöht haben und es den Kommunisten von Rotgrün überlassen mußten, den großen Binnenmarktkiller und Steuersenker zu geben, sind immer noch da. Und wie! Sie gröhlen mit im großen Chor der Befangenen und schreiben dem Wahlvolk vor, von wem sie sich gefälligst regieren lassen sollen: Von ihnen. Achja, die sozialdemokratische CDU darf dann auch mitmachen. Aber keine Grünen, keine SPD und schon gar nicht beide zusammen.

Mit den rororoten Kommunisten und Kinderschändern der “Linken” darf überhaupt keiner, und die Zankzauseln der Groko zerlegen sich derweil derart, daß sie noch vor der Wahl dazu übergehen werden, getrennte Fahrspuren zur Hölle zu benutzen. Es ist eigentlich ganz einfach: Es wird nach der Wahl keine Koalition geben, wenn es keine Mehrheit für Schwarzgelb gibt. Letzteres prognostiziere ich mit großer Überzeugung und bin bereit, damit jede Wette gegen Güllner zu halten.

Was wird uns bleiben? Ganz einfach: Ein aalglatter und allseits abgenickter “Wortbruch”, über den sich niemand aufregen wird – es sei denn, der Bus mit dem versammelten SPD-Präsidium brennt ab und es kommt zum Unmöglichen.
Wie es auch ausgehen mag, ich poliere schon einmal den Andrea-Ypsilanti-Orden ohne Band und mit extra langer Nadel, um ihn der nächsten Kanzlerin auf unappetitlichste Weise anzuheften. Und Ullalala kriegt eine goldene Oscar-Tonne für ihr immer noch unvollendetes Lebenswerk: Mögen die Krankenkassenbeiträge dann die Rentenversicherung überragen und der Spitzensteuersatz unterhalb der Mehrwertsteuer liegen. Die “Mitte” wird’s goutieren.