… entzieht sich jemand der Eigenverantwortung. Manche sind so unflexibel, daß sie fürs Nichtstun sterben -
oder, wie ein Verwandter von mir einmal sagte: Die Schwarzen haben gar nicht die Mentalität zu arbeiten.
Ist es wohl möglich, daß die Geisteshaltung, die auch dem Neoliberalismus zugrunde liegt, eine große Kognitive Dissonanz ist?
April 8th, 2009 at 13:17
Was will uns der Künstler mit diesem Werk sagen? Worauf willst Du hinaus? Für eine “Gebrauchsanleitung” für diesen Eintrag wäre ich dankbar.
Gruß
Omnibus
April 8th, 2009 at 13:44
Erklärt zumindest, warum der FDP kein Verrenkung zu blöde ist, um ihr gescheitertes System doch als das Überlegenere hinzustellen.
April 8th, 2009 at 15:04
So etwas macht unglaublich traurig. Aber der Kapitalismus ist ein unglaubliche effektives System, aber ich glaube langsam es wird das töten gemeint und nicht die Resourcenverteilung.
April 8th, 2009 at 15:06
@omnibus: Och nöö, Lesehilfe gibt’s hier nicht.
April 8th, 2009 at 15:37
@flatter: Lesen der Links und Verständnis derselben sind mir schon möglich. ;-)
Ich halte Deinen Text für auf zwei Weisen konträr interpretierbar (je nach Standpunkt des Lesers). Aber wenn Du nicht willst…
April 8th, 2009 at 15:53
omnibus:
Das mag wohl sein, aber im Kontext dieses Blogs ist er wieder eindeutig.
April 8th, 2009 at 16:01
Ne, nix kognitive Dissonanz, denn der beste Kumpel vom Egoismus ist die Ignoranz, beide sind zusammen ein unverwüstliches, sich perfekt ergänzendes Duo.
Wenn ich auf der einen Seite Egoismus fördere, ja sogar als zwingende Vorraussetzung für “Erfolg” und “Leistung” ansehe, muss zwangsläufig auch die Ignoranz mitziehen, quasi einen Schutzschirm aufbauen um all das Elend was man mit anrichtet auszublenden und so sein eigenes sein überhaupt zu ertragen.
An sich nichts neues in Sachen Menschheit, man denke nur an die Millionen Mitläufer von 1933-45, oder die pro-amerikanischen Wohlstandsopportunisten in den 60er Jahren die Dutschke verprügelten weil dieser sich erdreistete ihnen das zu zeigen was sie nicht sehen wollten.
April 8th, 2009 at 17:19
@ Alvar Hanso: Der Egoismus als moralisierende Kraft wird hier glaube ich unterschätzt, denn was täglich gelehrt wird ist nicht Egoismus, sondern Dummheit und Herdentrieb. Ein Egoismus, der wirklich ernsthaft betrieben würde, würde die Klugheit einfordern, alles zu tun um das eigene Leben wirklich und nicht nur zum Schein zu einem glücklichen zu machen. Kein Mensch kann in einer Welt glücklich sein, in der die verlinkte Spiegelmeldung zutrifft. Ab und an mal Freude oder ein klein wenig Wohlbehagen mag schon drin sein, aber zu ungetrübtem Glück, das Ziel eines jeden Egoisten der etwas auf sich hält, gehört nun mal auch eine entsprechende Welt.
Wenn unsere Gesellschaft wirklich in der Lage wäre Egoismus zu produzieren, wäre die Welt bald ein angenehmer Ort zum Leben.
Leider produziert sie nur Dummheit und Unklarheit und verschleiert die einfache Tatsache, dass auch und gerade das je eigene Glück vom Wohlergehen aller anderen abhängt.
April 8th, 2009 at 18:15
Ok, nennen wir das Kind meinetwegen opportunistisch-ignoranter Vulgär-Egoismus.
April 8th, 2009 at 19:33
In diesem Zusammenhang bekommen “Konjunktur/Rettungspakete” und die Abwrackprämie endlich den üblen Beigeschmack, den sie auch tatsächlich verdienen.
Man muß sich eben wirklich darüber im klaren sein, was für ein System hier gestützt wird (und auch von wem).
kabelbrand.blogspot.com
April 8th, 2009 at 20:45
Ja und hier tötet Merkel, Steinmeier, Ackermann und Mohn
https://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-41359.html#backToArticle=617940
April 8th, 2009 at 21:03
Erinnert mich an ein Interview, ebenfalls bei Spargel Online, mit einem “Ökonomen”, der meinte, die Preise für Nahrungsmittel seien noch zu niedrig. Das während der Preisblase durch Spekulationen, wohlgemerkt. Die Preise seien zu niedrig, daher würde zu wenig produziert. Darauf kam erstaunlicherweise die messerscharfe Nachfrage, was denn die machen sollten, die es sich bei den Preisen nicht leisten könnten, Nahrung zu kaufen, egal, wie groß das Angebot ist (man bedenke: er forderte ja steigende Preise!). Die Antwort war sinngemäß: Manche haben eben Pech.
“Unmenschlich” ist das freundlichste Wort, das mir dazu einfällt.
April 8th, 2009 at 21:20
@ Alexander Tezlaf
Nach dem Durchsehen der Bilder neigt man doch dazu, mit der Uzi für ein bischen mehr Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen. Mal sehen, was der örtliche Schützenverein so in den Schränken stehen hat.
Hier schlägt laut das schwarze Herz des Leviathans und unser aller Herzen schlagen mit.
April 9th, 2009 at 12:39
wenn die schwarzen nicht die mentalität zum arbeiten haben, warum hat man sie sich dann als sklaven gehalten?
was für ein schwachsinniges vorurteil.
April 9th, 2009 at 12:41
Ich setze einen Beitrag von mir hier auf die Seite, weil ich meine, er passt:
Zitat aus Becketts Endspiel:
Clov turns towards Hamm.
CLOV: (harshly). When old Mother Pegg asked you for oil for her lamp and you told her to get out to hell, you knew what was happening then, no? (Pause) You know what she died of, Mother Pegg? Of darkness.
HAMM: (feebly). I hadn’t any.
CLOV: (as before). Yes, you had.
Mutter Pegg starb an der Dunkelheit, weil Hamm ihr nichts von seinem Öl abgab. Saulus Ackermann spielt uns jetzt den Paulus vor, indem er Manager kritisiert, die trotz der Krise ihre Boni-Zahlungen einfordern. Wer aber soviel verdient hat, wie Josef Ackermann, soviel, daß es für mehr als hundert Leben reicht, hat dieses Geld anderen zum Leben vorenthalten, und er muß sich fragen lassen, wobei Ackermann stellvertretend steht für alle militanten Bereicherer dieser Erde steht: “Wieviel Tote haben Sie auf dem Gewissen?”
April 9th, 2009 at 14:19
“wenn die schwarzen nicht die mentalität zum arbeiten haben, warum hat man sie sich dann als sklaven gehalten?”
Öhm…fördern und fordern, sozial ist was Arbeit schafft?
Eben weil “die schwarzen nicht die mentalität zum arbeiten haben” musste man sie mittels Gewalt zu ihrem Glück zwingen…
April 11th, 2009 at 00:30
[...] Möglichkeit haben, sein Tun vor sich selbst und anderen reinzuwaschen. Dies war es, was ich mit meinem letzten Posting [...]
April 15th, 2009 at 06:18
@14,16
Es gab zu Kaisers Zeiten tatsaechlich “Forschungs”-Richtungen in der Paedagogik, die sich damit beschaeftigt haben, wie man den “Schwarzen” zum Arbeiten erziehen kann…
Kolonialer Neoliberalismus Anno 1900