Wissenschaft und andere Mythen
Posted by flatter under Best of , Theorie[128] Comments
26. Okt 2011 13:16
Es ist schon traurig. Wenn man sich da draußen so umschaut, finden sich Gläubige aller Art, die sich dennoch anmaßen “kritisch” zu sein. Als sei es schon ein Beleg für kritisches Denken, dass man gegen den Mainstream ist oder nicht glaubt, was in der Tagesschau erzählt wird. Nein, das ist nicht kritisch und keinen Deut besser, wenn man nicht bereit ist, sich selbst zu hinterfragen, offen zu sein für neue Erkenntnisse und die Überprüfung dessen, was man einmal für “wahr” genommen hat. Das wäre kritisch, und das ist übrigens der Geist der Wissenschaft, wie sie sich von der Renaissance in die Moderne hinein entwickelt hat. Wer allerdings das ‘wissenschaftliche’ Establishment nicht von der Wissenschaftlichkeit selbst unterscheiden kann, für den ist Sozialismus auch DDR (böse) und Demokratie Helmut Kohl (gut).
Der Anfang der modernen Wissenschaft ist das rationale Experiment – eine gedankliche Leistung, die im Mittelalter noch als Wahn gegolten hätte. Man stellt eine These auf und sucht nach Methoden, diese praktisch zu überprüfen. Ein Verfahren, das vor allem die Naturwissenschaften voran brachte, ist es doch auf die Anwendung von Technik und deren Verfeinerung angewiesen. Obendrein bieten mathematische Verfahren im Zusammenhang mit Messtechnik eine quasi beliebige Exaktheit, die zu wiederum klar bewertbaren Aussagen führt. Inzwischen können wir in Echtzeit mit Australien chatten, zum Mond fliegen und haben viele der furchtbarsten Infektionskrankheiten beinahe ausgerottet. Dies ist unmittelbar auf die Entwicklung von Wissenschaft und Technik zurückzuführen.
Geisteswissenschaften und “Menschenverstand”
Der Versuch der Geisteswissenschaften, damit Schritt zu halten, darf als weitgehend gescheitert betrachtet werden. Es liegt in der Natur der Sache, weshalb im angloamerikanischen Sprachraum auch unterschieden wird zwischen “Arts” und Science”. Es ist nicht möglich, Gemeinschaft, Kommunikation, Anpassung oder Meinung exakt zu messen. Die Rolle der Definition in vorgeblich quantitativen Methoden der Geisteswissenschaften führt daher oft zu Resultaten nach sprichwörtlicher Beliebigkeit. Während in den Naturwissenschaften eine Wahrnehmung oder Messung ausgewertet wird, muss ich hier schon vorher wissen, was ich beobachten will.
Zu erhellenden Einsichten kommen die “Künste” dennoch, wo sie sich historischer Entwicklungen annehmen, sie beschreiben und auswerten. Was hat wozu geführt, welche Bedingungen zeitigen welche Entwicklungen, wie nahm sich zu einer bestimmten Epoche das Denken selbst wahr, wie beschreibt sich der belesene Betrieb und was folgt daraus für all das, was noch als “vernünftig” gilt? Wo sind die Tabus, wie werden sie begründet, was gilt als richtig oder falsch und wann hat sich unter welchen Umständen diese Geltung verändert? Solche Fragen kann gründliche Geisteswissenschaft beantworten, zwar nicht exakt, aber plausibel. Sie trägt daher durchaus Züge dessen, was auch der gemeine “Menschenverstand” kennt.
Behält sich Wissenschaft ihren kritischen Grundansatz – den Zweifel, die Frage, ob etwas so ist oder anders -, ist sie ein Motor des Fortschritts. Verbarrikadiert sie sich hingegen in Dogmen und Abwehrschlachten, um vermeintlich gültiges Wissen gegen Erneuerung zu verteidigen, wird sie zum Herrschaftsinstrument, zur Mythologie, zur Religion.
Moderne Mythologie
Die Zeremonienmeister schaffen es derweil, die Errungenschaften ihrer Zunft virtuos klein zu machen. Es ist durchaus nicht so als wüsste man nichts über Wirtschaftskreisläufe und die Resultate bestimmter Vorgänge ‘am Markt’. Dennoch hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Riege von Dilettanten in der Öffentlichkeit breit gemacht, die Angehörige anderer Berufsgruppen glauben machen, als “Wirtschaftswissenschaftler” müsse man einen hohen Grad geistiger Versehrtheit schon mit ins Studium bringen.
Und auch die Mediziner zum Beispiel haben sich Witze verdient. Verkürztes Beispiel: Ein Klempner wird zu einem Arzt gerufen, der einen Wasserrohrbruch im Keller hat. Der Klempner wirft ein paar Dichtungen ins Wasser und sagt: Wenn es bis Montag nicht besser ist, rufen Sie noch mal an!
Beide Beispiele deuten darauf hin, dass der Wissenschaftsbetrieb und die daraus folgende Praxis bedauernswerte Zustände zeitigen. Dies ist aber gerade kein Hinweis darauf, dass Wissenschaftlichkeit als solche abzulehnen wäre. Im Gegenteil zeigen sie, dass einerseits die Wissenschaft permanent ihr Niveau unterschreitet und sich eher Cliquen von Verkündern bilden und dass anderereits der Übergang von wissenschaftlichen Erkenntnissen zur alltäglichen Praxis arg vernachlässigt wird. Er sollte aber selbst Gegenstand wissenschaftlicher Forschung und Methodenentwicklung sein. Dies würde freilich eine Kaste elitärer Narzissten ebenso methodisch vom Sockel stürzen.
Der organisierte Zweifel
Die Abwehrreaktionen auf eine Wissenschaft, die keine mehr ist, weil sie auf den kritischen Selbstbezug verzichtet, sind ebenso bedauerlich. Die einen übernehmen die Überheblichkeit des Betriebs, setzten den Stand ihrer Kenntnisse zum Standard und erwarten ernsthaft von allen anderen, sich diesem anzupassen. Dies ist leider ein Standardverfahren von Marxisten, aber auch von Keynesianern und anderen -isten und -ianern.
Noch lustiger wird’s dann mit Esoterikern und Mythologen aller Art, die sich ernsthaft als ‘kritisch’ betrachten, weil sie gleich jedes Hinterfragen ihrer Methoden ablehnen und sich auch nicht dafür interessieren, aus welchem historischen Kontext ihr Omm-omm stammt. Sie sind ja meist nicht einmal für die Frage zu gewinnen, wer mit ihrem Geisterglauben schnöden Mammon macht. Wenn der Zweifel an den Wissenschaften also in die Auslöschung jeden Zweifels am eigenen Weltbild führt, kann man nur noch abwinken.
Der organisierte Zweifel ist Basis jeder Wissenschaft sowie jedes kritischen Denkens, hier besteht keinerlei Widerspruch. Dass aber der Zweifel eingedämmt werden muss, wenn man als denkende Person nicht irre werden soll, versteht sich ebenso von selbst. Es bedarf daher eines Maßes an (Selbst-)Zweifel, das einerseits noch Raum lässt für Neues und Anderes, andererseits aber ein konsistentes Denken zulässt, das nicht noch zu hinterfragen hätte, ob Wasser nass ist. Diesen Zweifel auszutarieren ist die Kunst, die Kommunikation erst ermöglicht. Dogmen jedweder Art sind hier Fehl am Platze. Wer nicht zweifeln will, kommuniziert nicht. Er bleibt wirkungslos oder er herrscht.
Oktober 26th, 2011 at 13:46
Yep…Nur nackte Weiber im Kopp’ und das Hirn kannste in der Pfeife rauchen .. ;-)
Oktober 26th, 2011 at 13:48
bravo flatter, da ist alles drin, einfach nr danke für diesen text.
Oktober 26th, 2011 at 13:53
Sehr gut. Den Text müßte man so manchem Professor um die Ohren hauen, nicht nur solchen der Geistes- und Wirtschaftswissenschaften. Ganz ohne Zweifel :-)
Oktober 26th, 2011 at 14:05
So, das ist jetzt glaube ich so der 15. Text von dieser Seite, der zum Aufbewahren für die Ewigkeit in meinen Favoriten landet. Vielleicht druck’ ich die mal aus, oder so?
Ähm, ja, sehr schön in Worte gefasst was sich da bei mir im Kopf auch immer mal wieder in Ansätzen auffindet. Gerade auch die Konzession am Ende, dass man bei allem Lob für den Zweifel eben nicht immer an allem zweifeln kann, weil sich dann eben alles wieder in Beliebigkeit auflösen würde. Und Beliebigkeit ist nicht das Ziel des Zweifels, sondern das Finden einer möglichen besseren Lösung.
Oktober 26th, 2011 at 14:12
Ein sehr schöner Text, der so ungefähr meinen Gedankengang widerspiegelt. Und ja, ich habe das auch schon mehrmals durchdacht und versuche immer wieder Selbstzweifel anzubringen, aber wie hier beschrieben eben austariert, damit ich auch für mich mal eine Art “Wahrheit” festlegen kann. Man muss aber eben verstehen, dass Wissen verjährt, also ein dynamischer Prozess ist der sich weiterentwickelt.
Manches ist natürlich eindeutig wie das 2+2=4 ist, aber in den erwähnten Geisteswissenschaften (besonders im Wirtschaftsbereich) habe ich auch das Gefühl, dass es zu 95% einen ideologischen Konsenz gibt, den niemand überdenkt oder aufgeben will, weil für die eine Gruppe funktioniert sie ja (die daraus Macht und Profit schlagen) und die andere übernimmt oft einfach blind die Meinung derer, für die es funktioniert, eben WEIL es ja für die funktioniert, also kann es ja nicht so falsch sein. Man glaubt halt daran, dass man dann auch mal zu dieser Gruppe gehört und dann wird ja alles gut.
Tja, und nu sitzen wir in einer Art selbstgeschaffenem geistigen Gefägniss, wo Kritik am Kapitalismus/Neoliberalismus autom. bedeutet man ist ein Terrorist, Sozialist oder was auch immer oder hat einfach kein Plan von der Welt. Es kommen so typische Beißreflexe wie “ach, dann willst du wieder die DDR oder Zustände wie in China oder wie” und kein Mensch kommt auf den Gedanken, dass man vielleicht auch einfach ein besseres, neues System schaffen kann und sich nicht auf historische Wirtschaftsmodelle (was übrigens der neoliberale Kapitalismus auch ist, siehe teilweise Weimarer Repuplik, siehe USA in 20/30er Jahren, etc…) berufen muss. Sowas nennt man dann Fortschritt, aber ich weiss. Lieber soll alles bleiben, weil es könnte ja noch schlimmer werden. Diese Mutlosikgkeit und Lethargie wird uns noch das Genick brechen.
Achja mal ein bisschen OT dazu, weil ich selbst aus Polen komme. Wenn viele glauben, die Staats- und/oder Wirtschaftsform ist das, woran Menschen mit Macht festhalten, dann kann ich dies nicht bestätigen. Nach dem Sturz des Kommunismus in Polen saßen und sitzen kurz danach der Grossteil des alten Systems wieder an den Hebeln der Macht und nur darum gehts. Im Prinzip gehts also immer darum, dass Wenige zuviel Ressourcen/Macht haben wollen und die anderen die Krümmel abbekommen. Mal sind diese Krümmel größer mal kleiner. Sind diese größer hat man meist mehr Ruhe und braucht keine großen Militär/Propaganda/Überwachsungsapparate, also ist es für die Mächtigen fast pflegeleichter da zufriedene Menschen eher lethargisch sind und kaum Interesse an Systemkritik oder gar Wechsel hegen.
Sieht man schön in Deutschland. Da haben wir gerade den Prozess, dass die Krümmel immer kleiner werden und somit die genannten repressiven Mittel entsprechend ansteigen. Die Staats/Wirtschaftsform ist nur die entsprechende Version von Monopoly. Eine echte Evolution ist keins der bisher angewandten Systeme.
Oktober 26th, 2011 at 14:17
“Er sollte aber selbst Gegenstand wissenschaftlicher Forschung und Methodenentwicklung sein.”
Mit den Wissenschaftlern ist es wie mit den Politikern: Sie werden im Allgemeinen überschätzt…
Oktober 26th, 2011 at 14:29
Wie die Vorredner schon bestätigen: Der Mensch will glauben und nicht wissen. Daher steht auch (vor allem braune) Esoterik hoch im Kurs (leider nicht nur bei den Doofen).
Heilmittel dagegen gibt es nicht, wie ja auch im Blogartikel schon angemerkt ist. Dummerweise versuchen hier sog. geistige Eliten nun auch Wissenschaft mit Esoterik zu kombinieren, weil es das neue “Allheilmittel” sein soll, als Begründung dafür muss bei ihnen Quantenphysik herhalten (freilich natürlich nur, weil das ein ziemlich unerforschtes und komplexes Thema ist, zudem sich jeder Durchschnittliche erst mal eine Nachfrage verkneift). Im übrigen sehe ich weniger das geistige Gefängnis als das Problem, sondern das monetäre.
Oktober 26th, 2011 at 14:50
Das Beispiel mit der Medizin
Ein Klempner wird zu einem Arzt gerufen, der einen Wasserrohrbuch im Keller hat. Der Klempner wirft ein paar Dichtungen ins Wasser und sagt: Wenn es bis Montag nicht besser ist, rufen Sie noch mal an!
geht voll daneben.
Denn der menschliche Organismus verfügt über Selbstheilungskräfte, ein Rohrleitungssystem jedoch nicht.
Oktober 26th, 2011 at 15:45
Während in den Naturwissenschaften eine Wahrnehmung oder Messung ausgewertet wird, muss ich hier schon vorher wissen, was ich beobachten will.
Und das muss ich beim naturwissenschaftlichen Experiment etwa nicht…?
Oktober 26th, 2011 at 15:46
Danke flatter! Schöner Text; dass man den Versuch von den Geisteswissenschaften in quantitativem Bereich zu agieren – als wenn sie Naturwissenschaften wären – als gescheitert betrachtet, ist richtig. Die “Wirtschaftswissenschaften” und die Soziologie, eigentlich das, was man in Dland “Sozialwissenschaften” nennt (wie wenn es keine anderen gäbe), scheitern gerade deshalb. Aber sie scheitern im Grunde auch, weil Wissenschaft eine Methodik ist; der Untersuchungsgegenstand ist gleichgültig. Es liegt in der Verwechslung der Ebenen, dass man im englischen Sprachraum zwischen “Sciences” und “Arts”, oder “Humanities”, unterscheidet. Diese fatale Spaltung ist also mit daran schuld, dass viele meinen, quantifizieren zu können, wo Quantität keine Aussagekraft besitzt. He techne (keine Sonderzeichen, weil ich immer noch nicht weiss, wie das geht, Armutszeugnis!) ist ja zugleich Kunst, Handwerk, Wissenschaft. Die Hinterfragung von sich selbst ist das Merkmal guter Wissenschaft, wie im Text so schön beschrieben. Am Ende sollte ein Modell versucht werden, wenn es den Fakten nicht ausreichend erklärt, ist es nicht adäquat. Natürlich gibt es Hilfsmittel, wie man ein Modell richtig macht – habe aber nicht gehört, dass so etwas in der VWL ernsthaft unterrichtet würde. Lasse mich gerne korrigieren!
Oktober 26th, 2011 at 15:51
@cc2011(8)
“Denn der menschliche Organismus verfügt über Selbstheilungskräfte, ein Rohrleitungssystem jedoch nicht.”
Jo, nur sollte ich doch jetzt gewiß nicht daraus schließen, daß es keiner Ärzte bedarf…^^
Abgesehen davon, daß deren Wirken ja nun nicht nur Placebos verteilt, wüßten diese nur sehr schlecht, was sie denn sonst noch können.
Keine Aufregung, war nur ein Plädoyer gegen Fachidiotie, das mit Spezialisierung schön geredet wird.
Oktober 26th, 2011 at 15:52
Die Frage WARUM etwas geschieht ist die Grundlage jeder wissenschaftlichen Betrachtungsweise.
Dies lässt sich, in den “einfachen” Naturwissenschaften auch überzeugbar darstellen (Bsp.Geometrie a²+b²=c²). Da ist kein Zweifel notwendig, denn es muss und kann nicht weiter nach dem warum gefragt werden.
In allen Wissenschaften, vor allen denen die das menschliche Wesen u Verhalten mit beinhalten – so auch Ökonomie, denke ich sind jederzeit erneut Fragen nach dem Warum, also Zweifel, und somit auch kritisches Auseinandersetzen möglich, bzw. Pflicht, sonst Dogma.
Man kann immer nur Hypothesen aufstellen. Es können auch Feststellungen gemacht werden, dass in einem gewisssen RAHMEN, dies oder das passieren wird.
Es wird also mit Wahrscheinlichkeiten gearbeitet – die nicht mal qualifizierbar sind.
jetzt habe ich mich um kopf und kragen geschrieben,
na ja ich vertrau mal auf meine Selbstheilungskräfte
Oktober 26th, 2011 at 15:52
Dies ist aber gerade kein Hinweis darauf, dass Wissenschaftlichkeit als solche abzulehnen wäre. Im Gegenteil zeigen sie, dass einerseits die Wissenschaft permanent ihr Niveau unterschreitet und sich eher Cliquen von Verkündern bilden und dass anderereits der Übergang von wissenschaftlichen Erkenntnissen zur alltäglichen Praxis arg vernachlässigt wird. Er sollte aber selbst Gegenstand wissenschaftlicher Forschung und Methodenentwicklung sein. Dies würde freilich eine Kaste elitärer Narzissten ebenso methodisch vom Sockel stürzen.
Ok, wissenschaftliche Systematik im Herangehen würde ich auch nicht ablehnen (können)…
Hier birgt aber “Wissenschaft” ein Problem, was befördert, daß keine Rückkopplung erfolgt.
Wissenschaft ist immer Herrschaftswissen gewesen.
Wissen wurde von dazu freigestellten/beauftragten Menschen zusammengetragen, sortiert, ausgewertet und im Herrschaftsinteresse ausgewertet und genutzt.
“Wurde” ist nicht ganz richtig, aber “Ist nicht mehr” stimmt noch lange nicht…
Seit dem Buchdruck, würde ich sagen, bröckelt bereits dieses nur für Herrschaft(en) aufzugreifende, in allen Ecken und auf allen Ebenen gesammelte Wissen.
Das Internet tut sein übriges…
Es heißt mE nicht, wissenschaftliche Methodik zu verlassen, wenn ein größeres, heute eben nicht mehr nur Publikum, an Erkenntnissen und dem Erkennen teilhaben kann.
Ich will hier nicht das philosophische Faß aufmachen, ob es heute noch verantwortbar ist, jede Theorie erst in der Praxis zu beweisen – nichtdestotrotz sollten wissenschaftliche Erkenntnisse einem Praxistest standhalten können.
Das gilt nicht nur für die Naturwissenschaften.
Und dazu muß Wissen ‘organisatorisch’ aus dem rein wissenschaftlichen Betrieb raus oder… gar nicht erst rein.
Nur, wenn es keine existentiellen Abhängigkeiten für diese Menschen gibt, können sie frei arbeiten und haben auch kein Problem damit, sich selbst zu hinterfragen… können auf den Elfenbeinturm verzichten.
Wie ich schon schrieb, es ist zumeist so, daß sie eben auch nichts anderes können ;-)
Oktober 26th, 2011 at 15:53
@ ceterum censeo.2011
Ein Klempner kommt Dienstags zum Arzt und klagt über Beschwerden im unteren Torso. Der Arzt verschreibt Tabletten sowie eine Einnahmeempfehlung und sagt: Wenn es bis Montag nicht besser ist, kommen Sie nochmal her.
Oktober 26th, 2011 at 15:57
»…Manches ist natürlich eindeutig wie das 2+2=4…
@5. Umdenker: Ich weiß, was Du meinst, und stimme Dir deshalb grundsätzlich zu. Aber ganz so eindeutig ist die Sache nur in technisch orientierten Kuturkreisen. So gibt es nicht wenige Kulturen in denen der Wert einer Zahl nicht absolut gesehen wird wie bei uns, sondern Kontext anhängig ist, was manch einen westlichen Geschäftsführer/Manager schon mal in den Wahnsinn treiben kann. Mein Onkel (er ist Physiker, also mit dem Wissenschaftlichen Denken sehr vertraut) war in den 70ern in Afrika tätig und hat dort interessante Erfahrungen gemacht. Nicht nur, dass dort auf dem Land je nach Stamm komplett individuelle Ansichten zu Zeiten, Mengen, Gewichten und Distanzen herrschen, sondern auch ein und dieselbe Berechnung zu unterschiedlichsten Ergebnissen führen kann – und das sogar individuell innerhalb von Gruppen. Im Laufe der Jahre haben wir uns einer wie auch immer gearteten Objektivität (und den dazu notwendigen erkenntnistheoretischen Werkzeugen wie Denken, Beobachten und Messen) mithilfe ungezählter Flaschen Rotwein im Dialog anzunähern versucht. Weit gekommen sind wir nicht. Allerdings nimmt die Erkenntnis zu, dass wir a) verdammt wenig wirklich wissen, und das meiste davon b) eher auf gemeinschafticher Akzeptanz basiert als auf objektiver Erkenntnis (sofern es so etwas überhaupt gibt).
Was folgt also daraus?
Gemeinschaft funktioniert nur auf zwei Weisen:
1. Einige wenige sagen was Sache ist und alle anderen müssen folgen.
2. Das Kölsche Prinzip: Jeder Jeck es anders, basierend auf Toleranz und
Akzeptanz und der Erkenntnis, das Vielfalt nicht einengt sondern bereichert.
»…der menschliche Organismus verfügt über Selbstheilungskräfte, ein Rohrleitungssystem jedoch nicht…«
@8. ceterum censeo.2011: Vergleiche hinken immer. Zudem wird so mancher Klempner mit langjähriger Berufserfahrung was anderes behaupten.
Ich selbst war dabei, als abgestürzte Computeranlagen in Großraumbüros von selbst wieder hochfuhren, wenn der Sysop den Raum betrat und grimmig schaute ;-)
Oktober 26th, 2011 at 17:17
Wissenschaft kann Instrument von Herrschaft sein, aber auch von Emanzipation sein.
Slavoj Zizek schreibt seinem Artikel “Zeit der Monster. Ein Aufruf zur Radikalität.”:
Aus der Perspektive der Untertanen und Unterdrückten ist schon die Existenz des Staates als Apparat der Klassenherrschaft eine Manifestation von Gewalt. Ähnlich wie schon Robespierre erklärte, dass der Königsmord nicht erst durch den Beweis gerechtfertigt sei, dass der König ein bestimmtes Verbrechen begangen habe: Ein Verbrechen, nämlich ein Anschlag auf die Freiheit des Volkes, sei vielmehr schon die Existenz des Königs als solche.
Im Denken von Robespierre zeigt sich die Wirkung emanzipatorischer Wissenschaft.
Denn kennzeichnend für den Wandel in der Philosophie ist seit der Zeit der Aufklärung die Trennung von Glauben und Wissen.
Dies bedeutet die Trennung von Religion und Wissenschaft.
Religiöse Erklärungs- und Deutungsmuster werden dem Bereich des nicht-wissenschaftlichen Wissens zugeordnet, so auch die religiöse Legitimierung feudaler Herrschaft durch angebliches „Gottesgnadentum“.
Erst wenn die religiöse (Pseudo)Legitimation feudaler Herrschaft als falscher Glaube erkannt wird, kann die Existenz eines Königs als Herrschaftsanmaßung zum Zwecke der Freiheitsberaubung des Volkes und somit als Verbrechen begriffen werden.
Wer Wissenschaft einseitig immer nur als „Herrschaftswissen“ ansieht, hat vom emanzipatorischen Potential von Wissenschaft überhaupt nichts begriffen.
Oktober 26th, 2011 at 17:25
Wir alle schaffen Wissen und gehen damit auch sogleich hausieren. “Herr Lehrer/Frau Lehrerin, ich weiss es, ich weiss es …”, wird mit einem Fingerzeig aufgemerkt, wenn die Lehrkörper die Schützlinge mit Wissen vollstopfen. Wissen, das übrigens niemals abgefragt, sondern ungefragt verabreicht wird. Das einzige was nur noch zu tun ist, dieses Wissen auswendig zu lernen. Wer das Kleine 1×1 aufsagen kann weil es auswendig gelernt wurde, muss nicht zwangsläufig auch rechnen können.
Ich finde Wissenschaft entlarvt sich regelmäßig selbst. Und zwar immer dort, wo es Dinge aus der Praxis, theoretisch, gar nicht geben dürfte, während Dinge in der Theorie, angeblich, praktisch nie funktionieren.
Oktober 26th, 2011 at 17:26
@13
“Wissenschaft ist immer Herrschaftswissen gewesen.
Wissen wurde von dazu freigestellten/beauftragten Menschen zusammengetragen, sortiert, ausgewertet und im Herrschaftsinteresse ausgewertet und genutzt.”
Da musst du schon differenzieren. Wissen ist Macht , Bemächtigung, Befähigung, aber nicht gleich Herrschaftswissen.
Oktober 26th, 2011 at 17:38
Die Politikwissenschaft war nach dem Krieg eine Demokratie-Forschung. In den 60er und 70er Jahren befasste sie sie sich mit den Themen Macht, Gewalt, Gesellschaft usw. Heute ist die deutsche Politikwissenschaft anglo-amerikanisch geprägt, d.h. es geht vor allem um diesen “good governance”-Blödsinn mit quantitativer Forschung. Meist wird sie dazu noch neoliberal-ideologisch für eigene Interessen instrumentalisiert.
Was wir an deutschen Unis bräuchten, wäre ein Pflichtseminar mit dem Thema “Wissenschaftskritik”. Der ständige Zweifel nicht nur am Thema, sondern auch an der Methode, sollte verinnerlicht werden.
Oktober 26th, 2011 at 17:42
mp
“Wissenschaft ist immer Herrschaftswissen gewesen.
Nö..Giordano Bruno hat für die Wissenschaft mit seinem Leben gebüßt … seine Theorie passt nicht in das gängige Weltbild obwohl richtig
Die Aufbereitung und Auslegung der Wissenschaft so das sie dem dummen Volk als Beweis für die Richtigkeit von Aktionen der jeweiligen Machthaber dienlich war ..das war das Ding der “Herrschaften”
Siehe –> Glühlampe !!! Wo man auch eher das Monopol bedient hat ..aber was soll’s kratzt eh keinen, die Hauptsache die Geschichten sind halbwegs schlüssig die man der Bevölkerung erzählt und selbst das brauchen sie inzwischen nicht mehr sein ;-)
666
Oktober 26th, 2011 at 17:47
Gefunden:
gegen dem Mainstream
Wasserrohrbuch
Oktober 26th, 2011 at 17:57
@ ceterum censeo.2011 (16)
Danke für den Zizek! (Robespierre kommt in seinen »Bösen Geistern« auch vor. :-)
Oktober 26th, 2011 at 18:00
@mp (18)
Da musst du schon differenzieren. Wissen ist Macht , Bemächtigung, Befähigung, aber nicht gleich Herrschaftswissen.
Hatte ich wenigstens versucht ;-)
Oktober 26th, 2011 at 18:05
@cc2011 (16)
Wissenschaft kann Instrument von Herrschaft sein, aber auch von Emanzipation sein.
Wissen kann ‘Instrument’ von Emanzipation sein, ob das Wissenschaft, begrenzt auf wenige ‘ausgewählte’ Personen schafft, bezweifle ich stark.
Wer Wissenschaft einseitig immer nur als „Herrschaftswissen“ ansieht, hat vom emanzipatorischen Potential von Wissenschaft überhaupt nichts begriffen.
Emanzipatorisches Potential von Wissenschaft scheint mir ein Widerspruch in sich.
Emanzipiert sich Wissenschaft, und wenn, wovon oder soll Wissenschaft einen Beitrag zur Emanzipation leisten?
Wie macht sie das, wenn sie als solche nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich bleibt/ bleiben soll(te).
Oktober 26th, 2011 at 18:56
fefe wurde gerade auf DLF zitiert, es geht um die piraten-partei
Oktober 26th, 2011 at 19:37
Lazarus09
“Die Aufbereitung und Auslegung der Wissenschaft so das sie dem dummen Volk als Beweis für die Richtigkeit von Aktionen der jeweiligen Machthaber dienlich war ..das war das Ding der “Herrschaften”
d`accord
Dennoch gibt es doch Erfindungen bzw Bereiche der Wissenschaften wo ich mich frage wie die Herrschenden jene instrumentalisiern sollten, so das kein allgemeiner Nutzen hervorging? – sondern nur Herrschaftinteresse gezogen wurde.
z.B Fall: Erfindung des Klettverschlusses
Oktober 26th, 2011 at 19:57
Wissenschaft
Die Aufgabe sey, bey 9.900 berichteten Missständen heraus zu finden, was denn die Ursache sey. Bedingung ist, als Ursache eines Missstandes nicht wieder einen Missstand zu benennen, sondern solange die Ursache, bis das letzte, eigentlich erste Glied der Ahnenreihe gefunden ist.
Ich schicke das mal so hinaus.
Oktober 26th, 2011 at 20:02
Das schlimme ist ja oft nicht mal die Selbstkritik sondern das EINGESTÄNDNIS an andere, dass man sich irrt oder irren könnte.
Oktober 26th, 2011 at 20:07
@ helminka:
Uiuiuiui, so ein Aufwand, da brauchen wir aber Sponsoren aus der Wirtschaft… ;-)
Oktober 26th, 2011 at 20:45
Kritisches Hinterfragen des eigenen Denkens (und Tuns),
für mich ne Selbsverständlichkeit, dogmatisches Rumreiten auf “Lehrsätzen”, nich mein Ding. War auch ein Grund warum ich mein Studium abbrach. Der Prof. oder Dozent oder wer auch immer hatte nu mal recht, da er sich auf den oder den berief und da gabs nichts zu kritteln: “Widerstand ist zwecklos, sie werden assimiliert!”
Schlimmstes Problem…keine Zuhörer, geschweige denn Gesprächspartner.
Ein Problem bleit aber: “…und anderen -isten…”
bin ich jetzt draussen, bin Philatelist…
Oktober 26th, 2011 at 20:57
Wir leben in einem Terrorregime: Das ist die herrschaftstreue Subversion aller nur denkbaren Sphären des Lebens, wie Vereitelung des (Grund-)Gesetzes, Behördenwillkür, vorauseilender Gehorsam der Justiz, willkürliche Eingriffe ins Private, dem Misstrauen des Anderen und Fremden, der Wissenschaft als Propaganda- und Marketingsphalanx, und und und …
Wem, bzw. wessen vorgebliches Wissen soll ich da also trauen? Der Wissenschaftsbetrieb im ausgereiften Kapitalismus hat fertig, wie man so schön böse sagt.
Je länger ich den Zinnober um uns herum zu ertragen habe, desto mehr liebäugle ich mit dem Intuitionalismus, etwa der Bergsonschen Art (den ich lange so vehement verschrieen habe LOL). Nicht in Form einer staatskonformen Konstituiertheit, wie das mit dem heutigen Wissenschaftsbetrieb der Fall ist – dem verweigert sich solcherart Intuitionalismus – sondern als prinzipielle Lebenshaltung und teilspekulatives Suchen-und-Finden-Instrument für alle, die etwas anderes Wollen als das, was ist. Meinetwegen vom Bäcker bis zum Philosophen (Interesse und geistige Offenheit jeweils vorausgesetzt, versteht sich).
Gemeint ist eine Wir-erzeugende Form des Austausches, wo Utopie, Meinung, Erfahrung und bisheriges Wissen gleichberechtigt und nicht nach Doktorgraden oder sonstigen, auch nicht patriarchalen Strukturen existiert.
Es geht nicht darum 2+2=4 anzuzweifeln, so wenig wie um die Neuerfindung des Rades. Es geht um Einübung einer Geisteshaltung, die sich durchaus bewährten Methoden von Wissensaneignung sowie Kritik und Zweifel bedient, ohne aber sich der bestehenden Organisation von Wissen, also dem Wissenschaftsbetrieb unterzuordnen.
Ich kann mich Teilen von Wat.s Aufriss in #13 anschließen, würde aber stärker noch betonen wollen, dass nicht erst das Ergebnis von Bildung Praxis generieren sollte, sondern schon die Methode eine kollektiverzeugende ist, also einläd, so dass deren Nutzen weit über die Bildungsarbeit hinaus geht.
War es nicht Marcuse, der aufforderte, kulturelle Nischen zu besetzen? Vielleicht ließe sich die Saat dort, wo das bloße Wort zählt, also im Internet, noch am ehesten pflanzen (Danke fefe, vielleicht bleibt es Dank dir/euch noch ein Weilchen erhalten).
Ob das nun zu mehr als kleinen Grüppchen taugt oder im heillosen Rauschen des Austausches untergeht? Wer weiß. Das sind ja nur auf die Schnelle dahin geschmierte Randnotizen …
Oktober 26th, 2011 at 21:00
In modernen Gesellschaften werden Herrschaft und Ausbeutung nicht durch offene Repression, sondern meist durch Schmeichelei und Verführung ausgeübt.
So wie im Märchen vom Fuchs und dem Raben.
Mit Gewalt hat der Fuchs keine Chance an den Käse zu kommen. Also versucht er es mit Psychologie. Und der dumme Rabe fällt darauf hinein.
Dieses Märchen eignet sich sehr gut als Metapher für die Klassenbeziehungen im entwickelten Kapitalismus, wo Herrschaft und Ausbeutung nicht mit physischer Gewalt, sondern vermittels Psychologie ausgeübt werden.
Nachfolgend benutze ich bewusst den Begriff der „Dummheit“, aber nicht im abwertenden Sinne. Als „dumm“ wird ein Verhalten benannt, wo erkennbare Zusammenhänge nicht erkannt werden oder Individuen gegen ihre eigenen Interessen handeln.
Alle Menschen kommen „dumm“ zur Welt, „intelligent“ können wir erst im Verlaufe unserer Entwicklung werden.
Die Frage ist also: Was hält uns „dumm“, was macht uns „intelligent“?
Doch schauen wir uns zunächst die gesellschaftliche Realität an.
Den dummen Massen wird nicht gesagt, dass sie dumm sind.
Dumme werden zu Talkshows eingeladen und können dann ihre dumme Meinung ganz „gleichberechtigt“ äußern und niemand wird sie damit konfrontieren, dass sie dummes Zeug reden. Ein teilnehmender Professor wird vielleicht darauf hinweisen, dass es in der Wissenschaft „anders“ gesehen wird.
Es ist zum gesellschaftlichen Tabu geworden, Meinungen als „dumm“ zu bewerten. Man lässt die Meinung des anderen stehen, zumal Widerspruch häufig als „Rechthaberei“ interpretiert wird.
Im Wissenschaftsbereich gibt es das radikalkonstruktivistische Dogma, dass niemand den Anspruch auf objektive Wahrheit erheben kann.
Die These: „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“ sagt nicht anderes aus.
Gab es in der der untergegangenen bürgerlichen Gesellschaft noch das moralische Postulat, die Wahrheit zu sagen, so negiert die dekadente, spätkapitalistische Lügen- und Betrugsgesellschaft die Existenz von objektiver Wahrheit und macht sie in ihrer Ideologie zu einem subjektiven Konstrukt.
Wenn dann die Dummen in prekären Verhältnissen landen, dann konfrontiert man sie nicht mit ihrer Dummheit, sondern bemitleidet sie heuchlerisch als „Opfer der Gesellschaft“.
Menschen mit ihrer Dummheit zu konfrontieren, gilt heute als Tabu und als Verstoß gegen die „political correctness“. Als Anmaßung und Überheblichkeit.
Ein Tabu ist es bereits, öffentlich auf die Dummheit der Massen hinzuweisen.
Ich bin in anderen Zeiten aufgewachsen, als die soziale Umwelt – und insbesondere Lehrende – andere Menschen mit deren „Dummheit“ konfrontierten und so meist eine Motivation hervorriefen, diese „Dummheit“ durch Lernen zu überwinden.
Ich wüsste auch nicht, wie Menschen ansonsten ihre „natürliche Dummheit“ überwinden können, in der sie auf die Welt kommen.
Denn das menschliche Gehirn ist nicht in der Lage, die eigene „Dummheit“ zu erkennen.
Deshalb bedarf es des Konfliktes mit der Umwelt, damit Menschen ihre Fehler und Grenzen erkennen und durch „Arbeit an sich selbst“ sich immer „intelligenter“ machen können.
Heute würde ein konfrontatives Verhalten von Lehrpersonen, wie es unsere Generation als noch als Normalität erlebt hat, sofort Aggressionen in der Umwelt und institutionelle Sanktionen hervorrufen. Dies kann sich heute keine Lehrperson mehr erlauben, egal ob an der Schule oder an der Hochschule.
Im Gegenteil, „Lernversagen“ wird nicht als Dummheit und Faulheit der Lernenden, sondern als Versagen der Lehrenden interpretiert. Das führt dann zu einer völlig falschen Selbsteinschätzung und zu einem falschen Selbstbild auf Seiten der Lernenden.
Dass daraus eine verblödete Bevölkerung resultiert, ist ein gesellschaftliches Tabu.
Eben weil der Kapitalismus verblödete Arbeits- und Konsum-Idioten zur erfolgreichen Geschäftstätigkeit benötigt.
Oktober 26th, 2011 at 21:19
@cc2011:”Dieses Märchen eignet sich sehr gut als Metapher für die Klassenbeziehungen im entwickelten Kapitalismus, wo Herrschaft und Ausbeutung nicht mit physischer Gewalt, sondern vermittels Psychologie ausgeübt werden.”
und da ist das Problem, diese Phase ist vorbei, da geht nichts mehr…divide et impera…sie wollen nicht mehr dividieren, teilen, sie wollen nur noch herrschen,
nix geht mehr, sie wollen alles. Und du und ich und viele mehr sind dabei nur noch im Weg. Die letzte Schlacht hat längst begonnen, und momentan siehts schlecht aus für dich und mich und viele andere…
Und was will der Teutsche…Audofahrn, Audofahrn,
geh mer fort, würde Lazarus sagen.
Oktober 26th, 2011 at 21:47
@Reinplatzer (31)
Mit der stärkeren Betonung kann ich gut mitgehen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind letztendlich (gemeinschaftlich) gesehen für die berühmte Katz, wenn sie nicht als Wissen ins Alltagswissen übergehen können und das kann mE über nur einen trefflichen Vortrag nicht gelingen.
Oktober 26th, 2011 at 22:14
@32
du willst intelligent provozieren, oder verkennst/ verachtest die lebenswirklichkeit des “prekariats”… Ich halt mich noch zurück, aber: **** you! Kommentarsperrung ist einkalkuliert.**** you zynic profs.cu in hell
[Bidde, das hilft niemandem und beeindruckt den Adressaten nicht im Geringsten. der säzzer]
Oktober 26th, 2011 at 22:24
@Wat. (34):
[Transfer von Wissen zum Alltagswissen]
Ich denke, es passt hier besser, von Bewusstsein statt Alltagswissen zu reden (oder??).
Das lässt mich fragen, wie wohl dazu die ideale Sprechsituation ausgestattet sein müsste, um Selbst-/ Kollekivbewusstsein (bzw. die geistige Offenheit eines Multilogs) zu generieren und multiplizieren? Sind Blogs, wie dieser, oder allgemein: das I-Net das Ende der vorstellbaren Fahnenstange?
Oktober 26th, 2011 at 22:29
ceterum censeo.2011 meint:
Oktober 26th, 2011 at 21:00
“Wenn dann die Dummen in prekären Verhältnissen landen, dann konfrontiert man sie nicht mit ihrer Dummheit, sondern bemitleidet sie heuchlerisch als „Opfer der Gesellschaft“.”
Gegen diesen Satz möchte ich einwänden, dass sich im heutigen modernen Prekariat – sowohl in Deutschland als auch im Ausland – besonders viele junge Menschen mit akademischer Ausbildung tummeln.
Sie strengen sich meist sehr an, arbeiten für kein oder wenig Geld, tun alles, um zu einem Berufseinstieg zu kommen, und doch schaffen es viele nicht, suchen GEZWUNGENERMAẞEN immer wieder neue Jobs oder Praktikas, oft als Überbrückung auch weit unterhalb ihrer Qualifikation, da aber heute oft nur befristet, so auch prekär.
Sind sie nun allen “dumm”? Wer vermag sie allen Ernstes mit ihrer “Dummheit” Konfrontieren?
Was müssten sie tun, um als “klug” zu gelten? Mit oft leeren Taschen ein neues Apple oder Microsoft aus dem Boden stampfen?
Oder gleich eine tolle Szenekneipe aufmachen möglichst mit Billig-Bier für alle vom “Schicksal” ebenso hart bestraften?
Oktober 26th, 2011 at 22:52
zu bakunin
nur mal anmerke: hochgebildet und saudumm schliessen sich keineswegs aus!
Oktober 26th, 2011 at 23:01
Wissenschaft und andere Mythen
Posted by flatter under Theorie
[37] Comments
Leider liegen Wissenschaft und Mythen in der gesellschaftlichen Praxis dicht beieinander, meist in der Form, dass Unsinn, Unwahrheit oder ganz bewusst in Umlauf gebrachten Märchen/Mythen zwecks größerer Glaubwürdigkeit das Mäntelchen der Wissenschaft umgehangen wird.
Und welcher “Normalo” wagt, einer (scheinbar!) wissenschaftlichen Theorie oder Aussage ernsthaft zu widersprechen?
Schaut man sich nun die Geschichte der Wissenschaften, wissenschaftlichen und technischen Entdeckungen, Entwicklungen mal genauer an, so erkennt man bald, dass sie sich immer nur in einem bestimmten historisch-gesellschaftlichen Kontext bewegten, dass sie den jeweils Herrschenden dienen, sich aber oft auch gegen mächtige gesellschaftliche Widerstände nach und nach entwickeln konnten, mussten, zuweilen aber auch ganz einfach manchmal gehemmt, manchmal auch ganz einfach für lange Zeit unterdrückt wurden.(Kein gerader Verlauf)
Oft wird leider bei der Betrachtung der wissenschaftlich-technischen Entwicklung übersehen, was für eine große Bedeutung der Ackerbau, der Handel, das Handwerk mit ihren Bedürfnissen für die Entwicklung der modernen Wissenschaften spielten.
Es waren seit der Renaisance sehr sehr praktische Bedürfnisse, die den seither so stürmischen Verlauf vieler Wissenschaften initierten, deshalb zunächst auch die antiken Überliefreungen wieder sehr lebendig werden ließen.
Was ganz speziell die so genannten Geisteswissenschaften betrifft, so wurden gerade sie ganz besonders mißbraucht zum Fabrizieren aller möglichen Ideologien zwecks Verdummung und Niederhaltung der Masse der unteren Bevölkerungsklassen, im Mittelalter wie leider auch noch heute.
Apropos antike (Natur)Wissenschaften: Es gab bereits zu jener Zeit einige höchst bedeutsame Erfindungen in Zusammenhang mit Dampf und Mechanik.
Weshalb wurden sie nur ganz sporadisch angewandt, doch nie massenhaft?
Offenbar, weil es dafür kein gesellschaftliches bzw. ökonomisches Bedürfnis gab!
Und für wie viele Erfindungen, Entdeckungen mag es heute, unter diesen gesellschaftlichen ökonomischen Verhältnissen kein ökonomisch verwertbares Bedürfnis geben?
Was mag da so alles in den Patentämtern oder Entwicklungslabors von Großkonzernen schlummern….
Oktober 26th, 2011 at 23:12
Ich kann hier grad nicht so, wie ich gern möchte, denn, da [avatar] hier rumschwirrt, kann ich mit an absolute Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit sagen, welche Reaktion, an welcher Stelle und vor allem wie kommt… 2,5 Jahre WGNX-Erfahrung, sorry, will ich niemandem hier, auch mir nicht, antun.
@Reinplatzer (34)
[Bewußtsein statt Alltagswissen.]
Hm, naja ;-) erwischt
Meine Finger hatten das Wort “Bewußtsein” aber gleich automatisch ausgeschlossen, ist es doch zumeist auch (negatives) Signalwort.
Das lässt mich fragen, wie wohl dazu die ideale Sprechsituation ausgestattet sein müsste, um Selbst-/ Kollekivbewusstsein zu generieren und multiplizieren? Sind Blogs, wie dieser, oder allgemein: das I-Net das Ende der vorstellbaren Fahnenstange?
Was wäre ideal – das fragst Du mich? Ich kann Dir sagen, was ich mir toll vorstellen könnte, aber ob das dann andere toll finden oder das sogar “ideal” wäre… ;-)
Das iNet könnte ein Anfang sein – nein – es ist der Anfang, da bin ich mir denn doch sicher.
Denn hier findet doch in den Blogs und Foren schon eine ganze Zeit lang statt, was Du oben als Voraussetzung beschrieben hast.
Gut, was ist schon perfekt, Hierarchie hast Du in gewisserweise schon, aber wenn es ‘nur’ die Moderation des Blogbetreibers ist, kann ich gut damit leben – und so mancher akademische Grad mußte ob seines Spezialistenwissens gerade in anderen auch nur Teilbereichen schon einpacken. Das relativiert sich im Normalfall recht schnell und der Industriemeister ist gern gesehener ‘Gast’ im Kommentariat der Geisteswissenschaftler.
Wir könnten allerdings dabei helfen:
Die Einsicht ‘verbreiten’, daß es wichtiger ist, verstanden zu werden, als klug zu gelten.
Dann klappt das auch mit den freiwilligen Teilnehmern.
Und vielleicht gibt es dann auch den Mut, daß in seiner unmittelbaren, nicht-anonymen Umgebung weiter zu fordern und zu pflegen… es wäre ja immer noch über Draht der Kontakt zu Menschen da, die dann auch Rat geben könnten.
Wir haben alle mal irgendwann angefangen, weil wir uns getraut haben und weil man uns getraut hat!
Es kann also eigentlich nicht nur jeder mit jedem – es könnten alle mit allen… diskutieren, beraten, besprechen, planen, auswerten.
Oktober 27th, 2011 at 02:51
@CC2011
Denn das menschliche Gehirn ist nicht in der Lage, die eigene „Dummheit“ zu erkennen.
Da du anscheinend Fabeln liebst:
Eine Schildkröte und ein Skorpion stehen am Flussufer. Beide wollen den Fluss überqueren. Spricht der Skorpion zur Schildkröte “Lass mich auf deinem Rücken reiten”. “Aber nein doch”, sagt die Schildkröte, “wenn du mich dann mitten auf dem Fluss stichst, gehen wir beide unter.”
“Ich werde dich eben darum nicht stechen”, verspricht der Skorpion. Also lässt die Schildkröte den Skorpion auf ihrem Rücken reiten. Mitten auf dem Fluss sticht der Skorpion die Schildkröte.
“Siehst du, nun werden wir beide sterben. Warum hast du mich nur gestochen?” fragt die Schildkröte.
“Ich bin eben ein Skorpion – ich kann nicht anders”, antwortete der Skorpion. Dann gingen beide unter.
Du kannst wohl auch nicht anders.
Oktober 27th, 2011 at 04:08
@ der Herr Karl
Wie konnte der Skorpion denn den Panzer der Schildkröte mit seinem Stachel durchdringen? War des ‘ne Nacktschildkröte?
Oktober 27th, 2011 at 06:45
Wissenschaft ist der Prozess, der wissenschaftliches Wissen schafft.
Aber nicht alles, was sich als Wissenschaft ausgibt, schafft wissenschaftliches Wissen …
Sicher gehört der Zweifel zum kritisch-wissenschaftlichen Zugang zur Welt.
Auch Marx betonte immer das „de omnibus dubitandum“ und sagte, dass er kein „Marxist“ sei.
Aber der Zweifel allein macht keinen Menschen zum kritischen Menschen und schon gar nicht zu einem Wissenschaftler.
Konstitutiv für Wissenschaft seit der Zeit der Aufklärung ist die Trennung von Glauben und Wissen.
Die naturwissenschaftliche Beweisführung mittels Experiment ist ein wesentliches Moment für die Generierung wissenschaftlichen Wissens.
Eine Weiterentwicklung ist das Falsifizierbarkeitspostulat von wissenschaftlichem Wissen.
Hingegen ist der „radikale Konstruktivismus“ ein Rückfall in vorwissenschaftliche Zeiten, da er objektives wissenschaftliches Wissen (= Wahrheit) negiert und alles Wissen als subjektives Konstrukt ansieht.
Wie im Mittelalter gibt es keine Differenz mehr von objektivem Wissen = wissenschaftlichem Wissen und subjektivem Wissen = Glauben.
Das radikalkonstruktivistische Dogma fordert den totalen Zweifel und negiert jeglichen Anspruch auf objektive Wahrheit.
Wenn jedoch objektive Wahrheit negiert wird, dann wird Wissenschaft zur Sphäre von subjektiver Beliebigkeit und zum Meinungsmarkt.
Der radikale Konstruktivismus ist Ausdruck von Wahrheitsverleugnung und Wissenschaftszerstörung. Sein Hauptfeind ist die kritische materialistische Gesellschaftstheorie – die Kritik der politischen Ökonomie des Kapitalismus – welche die kapitalistische Herrschaft und Ausbeutung analysiert und als historisch obsolet delegitimiert.
Die etablierte Wissenschaft ist ein undifferenziertes Konglomerat von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Wissen.
Verteidiger dieses Wissenschaftssystems werden immer Beispiele für wissenschaftliches Wissen finden, seine Kritiker umgekehrt für nicht-wissenschaftliches Wissen und irrationalen Dogmatismus.
Pauschalaussagen führen daher nicht weiter.
Im Prozess einer „zweiten Aufklärung“ müsste im Wissenschaftssystem die Spreu vom Weizen getrennt. Dass es angesichts der herrschenden Machtverhältnisse derzeit genau in die andere Richtung läuft, dürfte für jeden kritischen Beobachter evident sein.
Oktober 27th, 2011 at 07:11
@Bakunin (37)
Gegen diesen Satz möchte ich einwenden, dass sich im heutigen modernen Prekariat – sowohl in Deutschland als auch im Ausland – besonders viele junge Menschen mit akademischer Ausbildung tummeln.
Sie strengen sich meist sehr an, arbeiten für kein oder wenig Geld, tun alles, um zu einem Berufseinstieg zu kommen, und doch schaffen es viele nicht, suchen GEZWUNGENERMAẞEN immer wieder neue Jobs oder Praktika, oft als Überbrückung auch weit unterhalb ihrer Qualifikation, da aber heute oft nur befristet, so auch prekär.
Sind sie nun alle “dumm”? Wer vermag sie allen Ernstes mit ihrer “Dummheit” Konfrontieren?
In dieser Gesellschaft erfolgt eine „Sozialisation zur Dummheit“, und zwar ganz bewusst und geplant durch die Sozialisationsagenturen Massenmedien (TV), Schule und Hochschule. Wobei es von den einzelnen „Sozialisationsagenten“ – den TV-MacherInnen, LehrerInnen, ProfessorInnen etc. – gar nicht bewusst intendiert sein muss.
Aber wenn man als Fachwissenschaftler diese Sozialisationsprozesse kritisch untersucht, dann ist m. E. keine andere Schlussfolgerung möglich. Vor allem wenn man die Veränderungen betrachtet, die von der Politik vorgenommen wurden (TV-Programmgestaltung, Einführung Privatfernsehen, Schulreformen, Hochschulreformen). Aber eine ausführliche Begründung würde den Rahmen eines Kommentars sprengen.
Wenn ein Individuum nicht die entsprechenden Umweltbedingungen vorfindet, die zur Entwicklung eines intelligenten Menschen bzw. eines mündigen Bürgers notwendig sind, dann ist ihm seine „Dummheit“ nicht individuell zuzuschreiben, aber es ändert nichts an dem Resultat, dass eben „Dummheit“ vorliegt.
Es ist Dummheit, wenn beispielsweise ein BWL-Studium begonnen wird, wobei klar ist, dass höchstens 10% einen adäquaten Job bekommen, aber die Studierenden keinen Plan B besitzen, falls sie zu den 90% gehören.
Es ist offensichtlich, dass das Problem der Arbeitslosigkeit nur gelöst werden kann durch eine Verteilung des vorhandenen gesellschaftlichen Arbeitsvolumens auf die Arbeitsbevölkerung. Aber dafür gibt es keine relevanten politischen Initiativen. Sondern die heutigen Studierenden befassen sich jahrzehntelang mit solchen Nebensächlichkeiten wie Studiengebühren.
Es ist Dummheit, wenn man sich nicht vorher mit dieser Frage beschäftigt, was man tut, wenn man arbeitslos wird, sondern hofft, dass es einen selbst nicht betrifft.
Es wäre doch rational und naheliegend, dass sich jeder mit möglichen Handlungsalternativen im Falle von Arbeitslosigkeit beschäftigt, sieht man von denjenigen ab, die einen sicheren Arbeitsplatz im Öffentlichen Dienst haben.
Also mit Optionen, wie: Selbständigkeit, Umschulung, neuem Studium, Auswanderen etc. Und dass dafür eine entsprechende Vorsorge und Vorbereitungen getroffen werden.
Genau darin besteht die Dummheit, dies nicht zu tun.
Es gibt nur einige Wenige, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Die Masse hingegen verhält sich passiv, träge und fatalistisch – ein typisches Massenverhalten.
Auch wenn ich „Dummheit“ bei den Massenmenschen konstatiere, so will ich diese damit keineswegs abwerten. Diese Menschen sind so sozialisiert. Sie halten mit ihrer Arbeit die Alltagsroutinen aufrecht. Sie sorgen für Nahrung, für Wasser und Strom, für die Abfallentsorgung, für die öffentlichen Verkehrsmittel etc. Dafür haben sie meinen Respekt und meine Solidarität.
Jedoch war für mich noch nie nachvollziehbar, dass „Retro-Marxisten“ diese Massenmenschen nach wie vor für ein potentielles revolutionäres Subjekt halten und darauf ihre revolutionären Hoffnungen projizieren. Und andere Theorien völlig ignorieren.
Schauen wir, was die Zukunft zeigt. Für die Menschheit insgesamt bin ich da zunehmend optimistischer geworden.
Oktober 27th, 2011 at 07:49
Heute keine Sprechstunde.
Oktober 27th, 2011 at 08:06
Sehr guter Aufsatz mit der kleinen Einschränkung Peinharts: Will ich die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit messen, dann nehme ich besser kein Voltmeter.
@altautonomer: Ich mache auch blau. Meine Gründe könnten den deinigen ähnlich sein. Won’t feed the …
Ich bin der Typ aus dem Physikbuch, der 75kg wiegt und den ganzen Tag damit beschäftigt ist, mit dem Fahrstuhl hoch und runter zu fahren.
Oktober 27th, 2011 at 08:13
@ceterum censeo.2011 (32):
“Gab es in der der untergegangenen bürgerlichen Gesellschaft noch das moralische Postulat, die Wahrheit zu sagen, so negiert die dekadente, spätkapitalistische Lügen- und Betrugsgesellschaft die Existenz von objektiver Wahrheit und macht sie in ihrer Ideologie zu einem subjektiven Konstrukt.”
Was soll das sein, objektive Wahrheit? Oder meinst du, etwas objektiv Fürwahrhalten i.S.v. Gebrauch einer objektiven und in Unterscheidung einer subjektiven Vernunft? Bediente sich aber nicht gerade erst das erstarkende Bürgertum eines umfassend subjektiven Vernunftgebrauchs, dessen Rigurosität der Instrumentalisierung bspw. die Phantasien eines de Sade – schon beinah hellsichtig – gebar?
Dann verstehe ich auch nicht, was du mit “untergegangener Bürgergesellschaft” meinst?
Denn, wurde nicht im Zuge der Erhebung des neuzeitl. Bürgertums die Form der Vergesellschaftung – zunächst einem organisierten, kontrollierten Staatswesen – schon zu Anbeginn sozialwissenschaftlicher Betrachtung als etwas derart An-sich-Seiendes, d.h. unproblematisches gesehen, dass das Nachdenken über Menschen darin schon gar nicht mehr von dieser unterschieden wurde? Hat sich also die Bürgergesellschaft nicht vielmehr erfüllt als liquidiert?
Vielleicht solltest du dich, hmm, wir uns noch etwas mehr mit den Zusammenhängen beschäftigen?
“Als ‘dumm’ wird ein Verhalten benannt, wo erkennbare Zusammenhänge nicht erkannt werden [...] Wenn dann die Dummen in prekären Verhältnissen landen …”
Ach so.
Oktober 27th, 2011 at 08:28
@Wat.
Ich antworte erst morgen.
Oktober 27th, 2011 at 08:31
ceterum censeo.2011 meint:
Oktober 26th, 2011 at 21:00
GROßARTIG!
>>> Hingegen ist der „radikale Konstruktivismus“ ein Rückfall in vorwissenschaftliche Zeiten, da er objektives wissenschaftliches Wissen (= Wahrheit) negiert und alles Wissen als subjektives Konstrukt ansieht. Das radikalkonstruktivistische Dogma fordert den totalen Zweifel und negiert jeglichen Anspruch auf objektive Wahrheit.
Geht voll daneben!
Das radikalkonstruktivistische Dogma negiert jeglichen Anspruch auf objektive Wahrheit aber nicht auf empirische Tatsachen!
>>> Es ist offensichtlich, dass das Problem der Arbeitslosigkeit nur gelöst werden kann durch eine Verteilung des vorhandenen gesellschaftlichen Arbeitsvolumens auf die Arbeitsbevölkerung. Aber dafür gibt es keine relevanten politischen Initiativen.
Ja, es ist offensichtlich aber dumm. (Dem Laien kann es offensichtlich erscheinen.) Natürlich gibt es genug Arbeit für alle, aber zum Wesen des Systema gehört, die Arbeitslosigkeit aufrechtzuerhalten, um die Arbeiterklasse zu versklaven. Gut, ich gebe dir Recht, dass auch die Arbeitszeitverkürzung eine Möglichkeit ist.
Oktober 27th, 2011 at 09:38
Immer wieder ist zu beobachten für den der sehen will wie sich die “Wissenschaft” der Großindustrie opportunistisch vor die Füße wirft.
Überall tauchen dieselben Experten,Berater,Gutachter auf,
*hier vor Gericht, dort bei Anhörungen in Parlamenten und Planfeststellungsverfahren risikoträchtiger Großtechnologien,
*in Kommissionen (aus denen heraus sie die Grenzwerte für die schleichende Vergiftung der Bevölkerung als vollig gesund empfehlen),
*in der Bundesärztekammer, um alles zu verharmlosen,
*bei Bundesoberbehörden, wie BGA und UBA, Industrieinteressen vertretend,
*in Sachverständigengremien, die den Gesetzgeber “beraten”,
*in Gutachtergremien von Institutionen der Forschungsförderung, um sich gegenseitig die Gelder zuzuschaufeln,
*als Herausgeber und in den Beiräten wissenschaftlieher Zeitschriften;
Fragt immer wem nutzt es …wenn eine Expertenmeinung würdevoll und aufgeblasen vorgebracht wird..
666
Oktober 27th, 2011 at 09:50
@Lazarus: Na klar. Wissenschaft muß ja finanziert werden. Ein Psychologe in meinem Bekanntenkreis wurde nach mehrjähriger Forschungsarbeit im Bereich der psychosomatischen Erkrankungen/Arbeitsmedizin vor den Ohren seiner Kollegen von der Chefin angeschrien, sie würde ihn umbringen, wenn er seine Ergebnisse nicht ändern würde. Jemand anderes (Medizin) mußte seine Forschungsergebnisse ebenfalls den Erwartungen anpassen. Ein weiterer (Biologe) stampfte vor Abgabe seine Doktorarbeit in Tonne, als er merkte wie der Hase lief.
Neulich sprach ich mit einem Wissenschaftsjournalisten über politisch verminte Gebiete der Physik, die angesehene Wissenschaftler nicht mehr betreten wollen, weil sie sich nicht die Nerven kurz vor dem Erreichen ihres Rentenalters komplett ruinieren wollen. Das Thema hierbei war der Klimawandel.
Ein bisserl Glück gehört halt auch dazu. Und über die Planbarkeit des Lebens kann man geteilter Meinung sein. Wer nicht kapiert, daß man niemals alleine für sein Fortkommen verantwortlich ist, der wohnt entweder alleine im Wald oder hat vergessen, daß es hin und wieder auch Unterstützung von außen gab.
Mist, ich wollte doch die Hände bei mir behalten. Ich setze mich jetzt drauf.
Oktober 27th, 2011 at 09:52
Wie Wissenschaftler sind? Sie sind Menschen, mit all den Schwächen (gelegentlich auch Stärken), die diesen innewohnen. Die Wissenschaft – es sei hier wiederholt – ist nur Methode, sie sagt nicht, wo man hin soll, sie kann höchstens sagen, wie man dahin kommt, so man dahin will. Sie hinterfragt sich selbst, was keine Religion tut. Alles andere sind Nebenwirkungen, die von Wissenschaftlern und anderen Menschen ausgehen, und hat nichts, aber auch gar nichts, mit Wissenschaft zu tun.
Oktober 27th, 2011 at 10:02
@Lazarus09 (50):
Nennen wir doch auch mal ein paar honorige Leittiere:
Bspw. Ulrich Beck, (u.a. “Die Riskogesellschaft”) der sinngemäß sagte, HartzIV-Empfänger (Arb-lose) seien zu belohnen aber nicht zu entlohnen und der seine tollen Gedanken gerne am Starnberger See bei den Superreichen entwickelt, wo die Menschen noch “menscheln”.
(Zu Starnberg: https://www.zeit.de/2006/52/Starnberg
Zum Belohnen-Prinzip: https://www.jurawelt.com/literatur/sachbuch/515)
Dann z.B. Habermas, der plädiert, es dürfe keine gesetzlich auferlegte Reichenabgabe geben, sondern nur die moralische Empfehlung dafür.
Es ist wie in einem schlechten Traum.
Bis morgen.
Oktober 27th, 2011 at 10:13
R@iner
d’ accord …..Ja,ich wollt’ eigentlich auch den Händen hocken bleiben ….mach’ ich jetzt auch wieder ;-)
Oktober 27th, 2011 at 10:23
[...] Feynsinn » Wissenschaft und andere Mythen [...]
Oktober 27th, 2011 at 10:26
OT:
Hatten die Kommentare schon immer diese Bordüre unten?
(Btw: I won’t feed him either..^^)
Oktober 27th, 2011 at 10:26
@Lazarus: In der Schulzeit hatte ich einen Text von Nietzsche als Hausarbeit verreissen dürfen, in der er sich über die Dummheit seiner Mitmenschen ausließ. Ich argumentierte so, daß ich die damalige Zeit ohne Schulpflicht und Kinderarbeit im Bergbau ausmalte und mir die Frage herausnahm, wer nun der eigentliche Dumme war.
@Horst Horstmann: Willste das jetzt auch korrigieren? ;-)
Du weißt doch: Nur echt mit der Goldkante.
Oktober 27th, 2011 at 10:28
Es gibt auch Wissenschaftler, welche sich mit dem Beleg des Intelligent Designs versuchen. Sie sind so fokussiert in ihrer Arbeit, dass die Erde nur 6000 Jahre alt sei, dass sie nicht merken, dass diese These gegen die Realität verstösst.
https://endlessgoodnews.blogspot.com/2011/10/konsequenzen-aus-dem-intelligent-design.html
Das Problem bei solchen Rattenfängern ist, dass sie ihre Komplexe und Ideologien zum wohle der Menschheit verbreiten müssen. Die Begründungen sind immer gleich. Der Mensch ist faul, er muss befreit werden von der herrschenden Klasse die ihn ruhig stellt, er muss moralischer werden,…
Da gibt es keinen Unterschied zwischen den Kommunisten, den Neoliberalen, oder den Fundamentalisten. Alle prangern die aktuelle Gesellschaft als untragbar an und bieten einen Erlöser an. Die Menschen sollen diesem nur blind folgen und der Rest wird sich schon ergeben. Der Erlöser ist immer etwas anderes, das Resultat ist immer das Gleiche. Eine kleine Elite begründet ihre Macht mit Hilfe des geschaffenen Dogmas.
Aus diesem Grund sollte man versuchen Machtkonzentrationen so klein wie möglich zu halten.
Oktober 27th, 2011 at 10:55
@ R@iner:
Hatte das Radiergummi schon in der Hand.
@ chriwi:
Sie sehen schon, daß das nicht mit der Realität zusammenpaßt.
Aber die Wege des Herren…
Oktober 27th, 2011 at 12:06
@Die Katze aus dem Sack
“Wie konnte der Skorpion denn den Panzer der Schildkröte mit seinem Stachel durchdringen?”
Aus den Hornschildern ragen – besonders beim Schwimmen – Kopf, Schwanz und Beine.
(Fast hätte ich geschrieben, dass so wie du nur kleine Kinder und Frauen fragen…)
Oktober 27th, 2011 at 12:54
ceterum censeo.2011 meint:
Oktober 27th, 2011 at 07:11
“Es ist Dummheit, wenn beispielsweise ein BWL-Studium begonnen wird, wobei klar ist, dass höchstens 10% einen adäquaten Job bekommen, aber die Studierenden keinen Plan B besitzen, falls sie zu den 90% gehören.”
Ok, nach dem Abitur könnte natürlich zunächst auch erst mal ein Beruf erlernt werden – für alle Fälle – danach kann ja immer noch bei Lust und Laune studiert werden.
Gregor Gysi z.B. erlernte erst mal den Beruf eines Rinderzüchters, erst danach studierte er Jura.
Ein alter Bekannter von mir aus den späten 70er Jahren erlernte vor seinem Studium zunächt den Berufs eines Schlossers….
Es gibt in Deutschland auch heute insgesamt einen recht hohen Anteil an Abiturienten, die zunächst Berufe erlernen, höher als in manchen anderen Staaten.
Dennoch ist auch dieser Weg heutzutage keine Garantie gegen eine prekäre Existenz, die Massenarbeitslosigkeit, immer mehr nur befristete Stellen machen vor niemnanden halt.(etwa ein Drittel aller heute unter 35-Jährigen hatte noch NIE einen unbefrsiteten Job!)
Wenn du immer von der Dummheit der Leute, der Massen spricht, dann kann ICH dem nur darin zustimmen in der Hinsicht, dass sie noch immer dieses verfaulte, sich in immer tieferen Krisen sich bewegende für mehr und mehr Menschen perspektivlose kapitalistische System NOCH IMMER fleißig mittragen, bei Wahlen unterstützen, lauthals verbal verteidigen.
Da sie es aber noch immer WOLLEN, verhalten sie sich nicht einfach “dumm”, sondern ganz einfach OPPORTUNISTISCH, versuchen, als sozialisierte und eingeübte CHARAKTERMASKEN dieses Systems sich durchzuschlagen, dabei im Kampfe jeder gegen jeden in dieser Gesellschaft, den “Tornister” vollgefüllt mit dem “Prinzip Hoffnung” sich durchzubeißen,sich durchzuschlagen, sich nicht selten auch durchzumobben.. – (wenigstens) “ICH werde es schaffen! “… Falls aber dann doch (zunächst?)gescheitert, dann halt Jammern über eine Gesellschaft, “Ungerechtigkeit” die sie im tiefsten Herzen WOLLEN und unterstützen…, viel Heuchelei bei diesen “Jeremiaden”, ganz klar…
Doch alle diese tüchtigen Mitmacher immer gleich mit dem Attibut “Dummheit” zu belegen verkennt eben deren WOLLEN, IN diesem System es “es zu schaffen”, “nach oben” zu kommen(guter Job, dickes Auto, Häusle, Weltreisen, Ansehen, “vorzeigbare” Lebenspartner…)
Oktober 27th, 2011 at 14:10
@ 60, es geht ja nicht mal um dicke Autos, Weltreisen und Ansehen. Es reiche ja schon seine Familie ausreichend versorgen zu können UND vielleicht sogar noch darauf hoffen zu können, dass seine Kinder später einmal wenigstens noch gute Chancen haben es selbst zu schaffen.
sauberer Artikel vom flatter übrigens. Bringt so ein bisschen Anti-hype in die Blogleserei. Den anderen “Rest” kann man ja vor lauter Hysterie gar nicht mehr ernst nehmen.
Oktober 27th, 2011 at 14:51
@Bakunin (60)
Du hast sehr schön das WOLLEN dieser Menschen herausgearbeitet und die darin enthaltene Zustimmung zum System.
Diese Menschen stimmen einem System zu, das wenige Gewinner und viele Verlierer zur Konsequenz hat.
Und sie jammern, wenn sie nicht zu den Gewinnern gehören.
Das ist ähnlich wie beim Lottospiel. Wer mitspielt, lässt sich auf ein Spiel ein, wo 50% des Einsatzes von vornherein verloren ist, weil diese 50% nicht ausgespielt werden, sondern in die Taschen anderer gelangen.
Sich auf ein derartiges Spiel mit so schlechten Konditionen und damit Gewinnchancen einzulassen, das kann man zumindest dann als „dumm“ bezeichnen, wenn nicht durchschaut wird, wie dieses Spiel konzipiert ist.
Beim Kapitalismus sind die Gewinnchancen für die meisten Menschen noch viel geringer als beim Lotto. Die arbeitende Bevölkerung erarbeitet den gesellschaftlichen Reichtum, aber davon profitieren tun andere.
Du stellst infrage, ob die Zustimmung zu einem derartigen System – dieses Mitmachen-Wollen – als „Dummheit“ analysiert bzw. charakterisiert werden sollte?
Wenn ein Kind beispielsweise Astronaut werden will, dann wird dies von Erwachsenen akzeptiert, weil man weiß, dass eine derartige Diskrepanz zwischen dem kindlichen Wollen und der Realität – dieses Wunschdenken – zur kindlichen Lebenswelt gehört.
Zum Erwachsenwerden – als psychosozialem Entwicklungsprozess – gehört der Erwerb der Kompetenz, das eigene Wollen, die eigenen Wünsche und Ziele realitätsgerecht einzuschätzen. Erwachsene, die dies nicht gelernt haben, sondern noch immer wie Kinder ein realitätsfernes Denken aufweisen und einem gesellschaftlichen System zustimmen, dass sie zu ewigen Verlierern macht, kann man m. E. durchaus treffend als „dumm“ bezeichnen.
Wobei die Wahlenthaltungen zeigen, dass die Zustimmung zur herrschenden Politik abnimmt. Immer mehr Menschen lehnen verbal „den Kapitalismus“ ab, aber lehnen sie tatsächlich das „kapitalistische System“ ab?
Dazu möchte ich noch einmal Zizek im oben zitierten Artikel zu Wort kommen lassen:
An Kapitalismusgegnern besteht heute kein Mangel. Wir werden geradezu überschwemmt von kritischer Berichterstattung über die Schrecken des Kapitalismus …
Doch all diese Kritik, so radikal sie erscheinen mag, hat einen Haken: Sie stellt den liberal-demokratischen Rahmen, innerhalb dessen diese Exzesse bekämpft werden sollen, nicht infrage. Ihr explizites oder implizites Ziel ist es, den Kapitalismus Regeln zu unterwerfen …
Die große Dummheit dieser Tage ist, dass viele Menschen, die dem „Kapitalismus“ ablehnend gegenüberstehen, glauben, dass „Marktwirtschaft“ etwas anderes sei, anstatt zu begreifen, dass „Marktwirtschaft“ und „Kapitalismus“ miteinander identisch sind.
Selbstverständlich wird ihnen dies suggeriert, genauso wie die Illusion, man könne zurückkehren in die „Goldenen Zeiten“ der 60-er und 70-er Jahre.
Oktober 27th, 2011 at 15:20
@CC2011
“Erwachsene, die (…) einem gesellschaftlichen System zustimmen (…), das sie zu ewigen Verlierern macht, kann man m. E. durchaus treffend als „dumm“ bezeichnen.”
Ich finde, du hast dich mit deinem Versuch einer Definition der “Dummheit” langsam aber sicher in eine Sackgasse hinein manövriert.
Dein obiges “dumm” würde ich eher als “pragmatisch” bezeichnen.
Oktober 27th, 2011 at 15:36
@ der Herr Karl:
Wenn opportunistisches (oder aus Sicht eines Technokraten eben pragmatisches) Handeln trotz der offensichtlich zu erwartenden negativen Folgen – gerade für den Handelnden! – nicht als “dumm” zu bezeichnen ist, als was denn dann?
Wenn man, auf einem wackeligen Hocker stehend, sich die Schlinge um den Hals legt, nur um beide Hände zum Eierkraulen frei zu haben, dann kann das wohl kaum “schlau” sein.
Nur, genau das macht die Mehrheit unserer Mitmenschen.
Oktober 27th, 2011 at 15:37
Vielleicht noch ergänzend als Erklärung, warum ich „Dummheit“ thematisierte.
1. Es ist zum gesellschaftlichen Tabu geworden, falsche Realitätsdeutungen als „dumm“ zu bewerten.
Menschen mit ihrer “Dummheit” zu konfrontieren, gilt heute als Tabu und als Verstoß gegen die „political correctness“.
Da sollte man schon kritisch hinterfragen, wer in welchem Interesse die Regeln von „political correctness“ aufstellt.
2. Menschen wollen nicht dumm sein. Ihnen wird daher geschmeichelt, sie wären nicht dumm. Im Gegenteil, man redet ihnen ein, sie wären der Souverän. Ihre Meinung wäre wichtig und ihre Stimme würde zählen.
Die Konfrontation mit „Dummheit“ ist provokativ und aufweckend.
Sie wendet sich gegen jene Euphemismen, mit denen ein Handeln gegen die eigenen Interessen und „Verliererverhalten“ beschönigt werden.
Wer „Dummheit“ als Argument anführt, besitzt die Möglichkeit, im Gegensatz dazu intelligente Analysen und Verhaltensstrategien aufzuzeigen.
Dank an alle, die inhaltlich mitdiskutiert haben!
Allen einen schönen Tag noch!
Oktober 27th, 2011 at 15:56
“Wer „Dummheit“ als Argument anführt, besitzt die Möglichkeit, im Gegensatz dazu intelligente Analysen und Verhaltensstrategien aufzuzeigen.”
Jaja, du mich auch…
Oktober 27th, 2011 at 16:08
Wenn man die Realität einigermaßen richtig deutet, und trotzdem pragmatisch (dumm) handelt ist das sicherlich etwas schizophren.
Aber das ist eben die Tyrannei der Umstände, dass man sich anpasst – und wenn man gemäß seiner eigenen richtigen Realitätsdeutung, auch konsequent handelt, endet dies meist tragisch, auch in der Wissenschaft – obwohl oftmals lobenswert
btw
Und für intelligent halten sich die Leute wenn sie beim Jauch, oder aktuell “Wer ist der klügste Deutsche” -vor der Glotze- die Fragen beantworten können.
Pfüat euch!
Oktober 27th, 2011 at 16:23
@64
“Nur, genau das macht die Mehrheit unserer Mitmenschen.”
Die Mehrheit der Menschen hat nicht die Zeit, oder will sie sich nicht nehmen, darüber nachzudenken. In der Vergangenheit konnte vor allem diejenigen über gesellschaftliche Probleme nachdenken, die Zeit hatten. Das ist heute nicht anders. Wer gehetzt ist, weil er karriergeil ist oder das Geld zum überleben zusammenkriegen muss, der hat diese eben nicht.
Auch ist das Beispiel mit der Schlinge eben nur bedingt richtig. Wenn man in Indien arm ist, wird man nicht zwangsläufig bedauert. Man hätte ja im letzten Leben eine Ratte sein können und ist nun aufgestiegen. Viele Menschen glauben. Der Glaube in unserem Wirtschaftssystem ist zwar anders, aber häufig ähnlich naiv.
Oktober 27th, 2011 at 16:49
@ceterum censeo: Nicht gerade konsistent, diese Versuche, “Dummheit” als Begriff zu etablieren. Wem würde das auch nützen? Erst sind alle dumm, die ihre Chancen falsch einschätzen, dann ist die Dumheit auch eine produzierte, dann wieder heißt es:
“Es ist zum gesellschaftlichen Tabu geworden, falsche Realitätsdeutungen als „dumm“ zu bewerten.” -und das Ganze im Kontext einer angeblichen “politicall correctness”.
Das ist struktureller Sarrazinismus. Niemand verbietet irgendwem, andere als dumm zu bezeichnen, dieses Recht muss nicht erstritten werden. Was soll es also bringen, Menschen als dumm zu bezeichnen, weil sie keinen Erfolg haben in dieser Gesellschaft und diese dennoch nicht ablehnen? Okay, ich finde das auch doof, aber das ist der Ausdruck einer undifferenzierten Empfindung.
Viel interessanter ist doch, dass und wie die Leute “dumm gehalten” werden – und da verstehe ich auch gar nicht, warum ich sie nicht als Opfer betrachten soll. Sogar ich bin ein Opfer der dazu führenden Propaganda, obwohl ich nicht darauf hereinfalle. Mir liegt etwas daran, dieser Propaganda entgegenzuwirken, das funktioniert aber nicht eben gut, wenn man die Manipulierten mit einer Wertung belegt, die sie herabwürdigt (und das geht mit dem Begriff “dumm” nun einnmal einher). Das kennen die nämlich schon und igeln sich ein, wie sie es immer tun.
Es ist eine Frage der Kommunikation, und wenn ich die Optionen habe zu sagen: “Ihr seid dumm” oder “Ihr werdet verarscht”, liegen alle Vorteile bei der zweiten. Ich darf mich dennoch weiterhin fragen “wie kann man nur so blöd sein” – wohl wissend, dass ich selbst blinde Flecken habe und es auch mit einigen ‘Zufällen’ zu tun hat, dass ich selbst nicht so leicht zu verkaspern bin.
Oktober 27th, 2011 at 16:58
@ chriwi:
Die Schlinge steht für das Risiko, welches man eigentlich nicht eingehen sollte, weil der Preis ganz einfach zu hoch ist.
Das Eierkraulen steht dann für all den Tinnef, mit dem man sich ablenkt, also eigentlich alles, womit man sein Selbstwertgefühl auf Kurs hält, wie z.B. Statussymbole, Ansehen & Stellung in irgendeiner Geselschaft, Rekordleistungen, Drogenkonsum oder eben auch die weitverbreitete (und nicht immer naive) Märchenhörigkeit in all ihren Formen und Farben.
Oktober 27th, 2011 at 17:28
flatter
“Es ist zum gesellschaftlichen Tabu geworden, falsche Realitätsdeutungen als „dumm“ zu bewerten.”
…let’s talk fucking frankly
..wenn die Intelligenz der einen, der Besitzenden darin besteht im richtigen Bett geboren zu sein…
…und Dummheit, der anderen, zu glauben es gäbe Chancengleichheit,was in der Form bekanntermaßen ein Irrtum ist.
Dann sollte, und ist man froh um jeden der weiter bei “falscher Realitätsdeutung” für deren Aufrechterhaltung den Regierungsamtlichen Zentralorganen,Regierungen etc. jedes Mittel Recht ist ,weiter werkelt statt den im richtigen Bett geborenen den Schädel einzuschlagen.
Auf Grundbesitz fußendes Kapital über Generationen sowie kriminelle Energie in Mafiösen Strukturen bis in die Regierung haben nichts mit Intelligenz zu tun..
..Geld und Intelligenz
..Geld und Geschmack
..Gott und Religion
das alles sind 2 verschiedene Sachen !!
Dummheit ist bestenfalls die Propaganda nicht zu durchschauen…seinen Augen,Ohren nicht zu trauen
der Rest des Judäischen Volksfront Gelabers..geschenkt !
Wobei wir uns dann Fragen müssen wenn’s jeder durchschaut hat :
Werden die gierigen Zukunftszerstörer dann einfach abziehen so nach dem Motto “Spässle gmacht” ?
Werden wir so dir nix mir nix von heute auf morgen “Gerechtigkeit” bekommen ?
Werden Nutznießer der teuflischen Zustände diese so Einträglichen Strukturen so einfach aufgeben ?
GANZ OHNE WIDERSTAND ..? SIND WIR BEREIT ALLES ZU OPFERN UM FÜR DIE ZUKUNFT EINEN NEUANFANG ZU ERMÖGLICHEN ?
Oder holen wir uns lieber noch ein Bier und schalten die Sportschau an ……..?
666
Oktober 27th, 2011 at 18:19
Ob wir bereit sind alles zu opfern um für die Zukunft einen Neuanfang zu ermöglichen?
Wer hätte je für einen Neuanfang alles geopfert und warum sollte das nötig sein?
Wenn, dann war es schon weg, allein das war aber nicht der ausschlaggebende Punkt, meine ich, sondern Menschen wollten, zu dem was sie meinten zu haben, etwas dazu bekommen, dieses sicherer haben oder überhaupt erst einmal kriegen.
Da wir hier bei Wissenschaft und Wissen sind…
Was müßten wir denn opfern, daß Menschen, hier dann Kinder, überhaupt erst einmal zu einer soliden Ausbildung kommen um sich später einzubringen?
Eine Ausbildung, die für alle in Theorie und Praxis erstmal gleiche gute Grundlagen schafft, die ihnen ermöglicht, sich von dieser Ausgangsgrundlage ab einem bestimmten Alter ‘ins Leben’ zu mischen.
Ja, für alle die gleichen guten Grundlagen – wer hat schon noch einen Job von Schule bis Rente.
Wie oft müssen oder sollten wir wechseln können…
Da ist doch eine entsprechende Grund-Ausbildung genau das richtige. Abgesehen davon, daß man dann so manches kann, weiß man wenigstens für später schon vorher, daß man dieses oder jenes zwar notfalls kann, aber einiges eben doch nicht so gerne mag.
Kann sich bei anderem auch von der Befindlichkeit her voll ins Zeug legen und trotzdem nicht recht Fachidiot werden.
Keine Aussieberei ab 3. Lebensjahr oder 4. Schuljahr, weder durch einen verquarkten Intelligenztest, noch durch die Brieftaschen oder Wunschvorstellungen der Eltern.
Und da heißt es für die Mehrheit auf was verzichten? Worauf, daß ihnen ihre Kinder mal den Handwerker im Haus ersetzen ;-)
Ich denke, das wäre in den Kommunen durchaus umsetzbar, durch Eltern, Kinder, ja auch Lehrer, aber eben auch Menschen mit praktischer Berufserfahrung in technischen Berufen. (Menschliche) Ressourcen gibts da genug, die sich da auch einbringen wollen würden.
Wir müssen das nur wollen und uns trauen.
Oktober 27th, 2011 at 18:32
Wat.
Du wirst doch nicht glauben das sich bei hervorragender Versorgungslage für die Bevölkerung so eine Veränderung bewerkstelligen lässt…so wenn morgen angenommen kein Strom mehr da ist,kein ATM,keine Debit Card mehr funktioniert ..?
Dein Vermieter wird dann auf Miete verzichten ..?
Der Super Market wird dir Lebensmittel fuer lau geben ..?
Mit opfern meine ich nicht unbedingt direkt das Leben bei “illegalen” Aktionen gegen die Verursacher der Zustände..
Und das kleine Gruppen auch autonom durchkommen ..keine Frage.
Das ist aber auch wie den Fetten Eliten nur eine Minderheit ( Kommunen ) die Masse wird wie gesagt alles opfern müssen ..bis sich ein neues System eingependelt hat.
Der Rest ist unausgegorenes Gelaber
Oktober 27th, 2011 at 18:46
@Lazarus(74)
Ob ich das glaube?
Nee, ich bin mir da sogar einigermaßen sicher.
Jedenfalls soweit, wie ich meinen Augen und Ohren trauen kann eben.
Es gibt nämlich durchaus einen Unterschied zwischen “frei sein” und “frei fühlen”, genauso wie zwischen “hervorragend versorgt sein” und “essen ist nicht alles”
Bis jetzt ist doch noch das ‘schöne’, wenn bei mir und meinen Nachbarn, also in der ganzen Stadt kein Strom ist, ist der bei meinem Vermieter auch nicht – genauso nicht in der Bank ;-)
Und auch wenn die Bank ein Notstromaggregat hat und auch der Vermieter – wenn wir alle anderen keinen haben – haben sie als Götter ausgespielt.
Sei doch nicht immer gleich so verzagt, bist doch sonst bestimmt och keene Shit-Büx.
Wir sind die vielen! Wir Stinos. Wir Normalos.
Und das reichte nicht nur für einen Anfang…
Oktober 27th, 2011 at 19:19
Wat .
Ja,Ja ..ich glaube wir reden aneinander vorbei…es geht doch nicht um dein Umfeld oder meins .. es geht um die Masse der Leutchen !!
Ich glaube du verstehst die Tragweite nicht wenn Gesellschaftliche und Zivilisatorische Regularien zusammen brechen..
Ich könnte jetzt schwadronieren von Leuten 2005 New Orleans die ich mehr als sehr gut kenne .. die Zustände kann sich niemand vorstellen,die mussten ihr Hab und Gut sowie Familie mit Waffengewalt verteidigen gegen Leute die sich mal Bürger nannten …!
Und meine befreundeten Familien sind keine Waisenknaben ..so träume mal schön weiter vom geordneten Umbruch..
Sei mir bitte nicht böse wenn ich an deine Theorie nicht glaube und es mehr als nur ein paar Opfer geben wird … Ich glaube in Sachen Gewalt und Arschlöcher habe ich mehr Erfahrung als du..
all the best..
Oktober 27th, 2011 at 19:28
@Lazarus: Ich hatte von Wissen, Schule, Kindern und so etwas wie Lebensvorbereitung versucht zu sprechen, dafür müßten wir uns zwar in unseren Orten auch ordentlich für ins Zeug legen – aber ich sprach da an keiner Stelle davon, nun gleich alles über den Jordan hauen zu müssen.
(Zumal mir das in einer Überflußgesellschaft weder möglich, noch ohne Krieg ‘nötig’ scheint).
Ich wollte einen Schritt tun, einen, der mir möglich erscheint und mir nicht sagen oder sagen lassen, was an großer Perspektive alles wieder ‘nicht geht’… ;-)
Du hast Deine Erfahrung, ich meine Erfahrung. Wie könnte ein ‘vernünftiger’ Leitspruch lauten: “Stelle niemals Deine Gewißheiten und Deine Erfahrung über die des anderen… guck, wie die zusammengehen, nicht wo die nicht passen”^^
Oktober 27th, 2011 at 19:44
Wat.
Stelle niemals Deine Gewißheiten und Deine Erfahrung über die des anderen… guck, wie die zusammengehen, nicht wo die nicht passen^^
Das macht’s ehrlich gesagt ein bisschen müßig mit dir,ich habe doch an keiner Stelle versucht dir meine Sicht der Dinge aufzuhalsen .. nur zu bedenken gegeben das es genug Leute gibt die in Ausnahmezuständen unberechenbar werden..
Und ich befürchte wenn das jetzt hier in die Hose geht, und da spricht einiges dafür denn woher soll plötzlich Wohlstand für alle herkommen,werden wir von Extremsituationen ausgehen können,damit rechnet ja selbst die beste Regierung aller Zeiten oder was glaubst du für wen die Anti-Terror Maßnahmen,BW im innern etc. installiert wurden ..?
Nix für ungut ..ich möchte dich echt nicht von meiner Sichtweise überzeugen,aber drüber nachdenken würde ich mal…
Oktober 27th, 2011 at 19:52
@Lazarus: Mir gehts auch nur darum, daß Du mal über meine nachdenkst, danach kannste se ja inne Tonne kloppen – schön wäre aber eben, danach…
Wohlstand für alle käme daher, wo er jetzt auch her kommt, von arbeitenden Menschen.
Ne Regierung muß damit rechnen, für die ist es nämlich eine Ausnahmesituation, wenn die Karten neu verteilt würden – die ist nämlich genau dafür da – daß das eben nicht eintritt.
Eigentlich weißt Du das doch aber, komisch, seit wann ist denn Dein Interesse identisch mit dem der Regierung. Hört sich sonst anders bei Dir an, sorry.
Nur, wie bereits gesagt, darum ging es mit meinem Beitrag gar nicht, da war ich auf dem Weg zurück in Richtung Ausgangsthema ;-)
Oktober 27th, 2011 at 20:04
….seit wann ist denn Dein Interesse identisch mit dem der Regierung.
Ooooch nööö wo hab ich denn das geschrieben..? Ich hock mich wieder auf meine Finger ;-)
Ich sagte nur das die mit Ausnahmesituationen rechnen und zu Recht ,natürlich anders motiviert wollen die andere Interessen bedienen als der hungernde unterversorgte Mob …
Bei dir habe ich das Gefühl du machst den 2ten Schritt vor dem ersten,da du ja so oder so die Herrschenden Besitzzustände erst ändern musst die aber freiwillig nix geben wollen den sonst hätte man es ja gleich anders gemacht .. du bist bei Neuaufbau das kommt nachdem die Besitzenden abgedankt oder eingelenkt haben ..
Aber sei’s drum …
Oktober 27th, 2011 at 20:10
@ Wat.
“Wohlstand für alle käme daher, wo er jetzt auch her kommt, von arbeitenden Menschen.” – Das ist bestimmt nicht falsch, aber nicht richtig scheint mir zu sein, hierzu extra auf die Politik warten zu wollen.
Oktober 27th, 2011 at 20:19
@Lazarus
Warum mache ich den ersten Schritt vor dem zweiten, wenn ich versuchen möchte, daß (alle) Kinder hier eine solide Ausbildung kriegen könnten?
Gibt doch jetzt schon jede Menge ‘Hokuspokus’ mit Elternvertretern, privaten Schulen und was weiß der Fuchs, wo sich Eltern zusammenfinden, was mit ihren Kindern geschieht…
Die warten da auf keinen Neuaufbau^^
@Katze
Ich will weder auf die Politik warten, noch darauf, daß hier erst alles umgeworfen ist (von wem eigentlich) – ich wollte ganz gern gucken, ob und was wir noch machen können, von dem wir auch was haben, muß nicht immer nur materiell sein, macht kein anderer für uns und wird nicht von alleine anspaziert kommen…
Oktober 27th, 2011 at 20:34
Der Kunstbetrieb war dem, was du hier beschreibst, schon voraus. In der Kunst ist eben die Avantgarde zuhaus.
Ich hatte das einst im folgendem Essay beleuchtet:
https://klausbaum.wordpress.com/vincent-van-gogh/kunstbetrieb/
Die Erkenntnisresistenten sind immer und überall, sie bilden Machtzentren, z. B. eben in den Kunstredaktionen oder den documenten und biennalen, in den Museen oder wo auch immer.
Zuvörderst heute natürlich in dem Bereich, der sich Wirtschaft nennt.
Ein Beispiel aus ärztlicher Praxis: Der Patient bringt der Neurologin Informationen über den Zusammenhang von Nervengiften in Wohnungen und Häusern mit, der Patient hat eine Polyneuropathie. Die Ärztin will über die Wirkung von Giften auf die Nerven nichts wissen und gibt dem Patienten das Info-Material wieder mit.
Für mich besteht in dieser Zurückweisung kein Unterschied zu den kirchlichen Machthabern, die bei Galileo Galilei den Blick durchs Fernrohr verweigern, also den Blick aus die wahrnehmbaren Fakten.
Oktober 27th, 2011 at 20:39
@ Wat.
Prima. Und wonach hälst Du Ausschau? Worauf achtest Du, wenn Du guckst was noch gemacht werden kann, von dem die Beteiligten auch ‘etwas’ haben? Hast Du bei Deiner Suche schon etwas gefunden, oder gab es da noch gar nichts? Wenn ja was?
Oktober 27th, 2011 at 20:40
Wat.
Ok das wird wirr hier,eine Essensspende hilft dem hungernden nicht wenn er nicht weiß ob er Morgen,nächste Woche in einem Jahr auch essen wird.
So gut im Ansatz bringt die solide Ausbildung nichts wenn er sich die an die Hose hängen kann weil er sich in Probe,Zeit und Niedriglohn Arbeitsverhältnissen verschleißen darf bis 35 und danach als Langzeitarbeitloser vegetieren kann bis Sozialhilfe mit 69 weil für den “Arbeitsmarkt ” zu alt… egal lassen wir das wir reden aneinander vorbei ;-) so long
Oktober 27th, 2011 at 21:02
@Katze
Prima. Und wonach hälst Du Ausschau? Worauf achtest Du,…
Da ich immer versucht bin, den ersten Schritt vor dem zweiten zu machen – nach Menschen, welche Interessen sie haben, wo sie sich mit meinen decken könnten.
Und ob ich was entdeckt habe? Katze, langsam zieht Deine Tour bei mir nicht mehr, immer nur andere auszuhorchen und selbst schön bedeckt zu bleiben ;-)
Oktober 27th, 2011 at 21:07
Nene, Bildung is wichtig, lieber Lazarus, liebe Katze.
Hier tut sich ein neues Geschäftsfeld auf:
Was baut das ach so kluge Bäuerlein an? Genau, das was die meisten Subventionen bringt, der is wirklich klug, dieser Bauer. Also Biospritmais, und auf jeden! Stengel klebt das ach so kluge Bäuerlein ein Etikett: “Nicht für den
menschlichen Verzehr geeignet.” Und nächstes Frühjahr mach ich ne Schule auf mit Leseschnellkursen, damit Hasen, Rehe und Schweine auch Bescheid wissen…
Unsern Kindern und Kindeskindern ordentlich was mit auf ihren Weg zu geben, das macht schon Sinn. Sollten wir sozusagen als Sieger aus dem Dilemma hervorgehen, hat sich diese Mühe gelohnt, sollts in die Hose gehn sehn wir uns in 2 bis 3 Jahren auf Wolke 7, ich bring ne Flasche Bushmills mit….
Oktober 27th, 2011 at 21:21
nur weil es mich kitzelt, und dann reagiet man ja UNWILLKÜRLICH- @Lazarus wärst du denn bereit für deine Sicht der Dinge, konsequent einzutreten.
Da kein Zweifel am bestehenden Falschen herrscht-alles auch zu Opfern.
Ich bin Alleinstehend, ohne job momentan-ich könnte es mir leisten, nur bin ich mir noch nicht im klaren was wirklich richtig wäre. KEIN KLARER FEIND!
Ich hatte in meinen Gedanken zuvor immer Sophie Scholl in Hinterkopf, sie war (noch) keine Wissenschaftlerin-wusste aber was sie riskiert.
btw, radle fast täglich an ihrem ehemaligen Wohnhaus vorbei. Im influencend;)
Dont panic!
Oktober 27th, 2011 at 21:38
langlode44
Bildung is wichtig, lieber Lazarus
Keine Frage aber darum ging es doch eigentlich zu erst gar nicht ….. die allein bringt’s aber heute auch nicht weniger denn je .Was nutzt deine Bildung im Leben oder heutzutage wo du sie nur für Kleingeld zu Markte tragen kannst ,wenn überhaupt, gegen einen struzblöden Erben ;-)..der ist dir immer meilenweit voraus…
EDIT: bei dem Bushmills bin ich dabei aber lass mich den mitbringen, bin alle paar Wochen in Northern Ireland also näher als du ;-)
mp
KEIN KLARER FEIND! da gebe ich dir Recht,es bringt nix der Hyrdra den Kopf abzuschlagen das ist bekannt.
Weiterhin nach Schiller :
Das Land vom Tyrannen befreien,
das sollst du am Kreuze bereuen ..
drum schwierig, was ich nie bestritten habe .
Ansonsten bin ich doch eh,guilty by association ;-)
Oktober 27th, 2011 at 21:53
ceterum censeo.2011 meint:
Oktober 27th, 2011 at 15:37
“Vielleicht noch ergänzend als Erklärung, warum ich „Dummheit“ thematisierte.”
Ok, verehrter ceterum, könnten wir uns darauf einigen, den Begriff Dummheit als gleichbedeutend mit einem permanent falschen gesellschaftlichen Bewusstsein der von dieser/diesem Befallenden anzusehen, so könnte ich ihn wenigstens “taktisch” mal durchgehen zu lassen.
Dass diese Dummheit bzw. falsche gesellschaftliche Bewusstsein sowohl subjektive Ursachen haben KANN als auch in einem viel größerem Umfange objektive, gesellschaftliche, darin, so glaube ich, sind wir uns eh einig.
Nur, wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag sagte, dürfen wir niemals bei der Handlungsweise von Menschen in dieser Ordnung, die uns oft als “dumm” erscheint, NUR immer pure Dummheit erkennen, erkennen wollen, meist ist es einfach nur pragmatischer Opportunismus, struggle for life, wohlwissend, dass es in dieser bürgerlichen Gesellschaft “ganz unten” sehr ungemütlich ist.
Und die Alternative Sozialismus? Sie wird aus allen Rohren der herrschenden Meinungsmache UND zahllosen RENEGATEN totgeschwiegen oder verteufelt bis zum geht nicht mehr.
Und wo keine Alternative, da eben Unterwerfung unter die herrschenden Verhältnisse! Was sonst?
Dass dies leider so ist ist auch eine Schande dieser vielen Linken, Sozialisten, Marxisten, Kommunisten, welche aus einer im Ansatz wissenschaftlichen Weltanschauung, wissenschaftlichen Gesellschaftstheorie alle möglichen obskuren Lehren fabrizierten, bis zum heutigen Tage nur übles Sektenwesen hervorbrachten, sich dabei bis zum Brechreiz in intellektuellen Eitelkeiten sulend.
Den heute Herrschenden, Abstaubenden, Ausbeutenden kann dieser traurige Zustand natürlich nur mehr als Recht sein, vielleicht haben sie sogar einige dieser komischen “K”-Sekten selbst ins Leben gerufen.
Oktober 27th, 2011 at 22:04
@Lazarus:
“die allein bringt’s aber heute auch nicht weniger denn je .Was nutzt deine Bildung im Leben oder heutzutage wo du sie nur für Kleingeld zu Markte tragen kannst ”
Ja, is schon richtig. Aber das was wir die Betriebswirtschaft nennen hat nicht ewig Bestand.
Sie liegt schon auf dem berühmten Müllhaufen, weiss es nur noch nicht.
Das is jetzt meine personengebundene Meinung (noch),
aber die nächsten 2-3 Jahre werden wir vor Probleme
gestellt die wir uns momentan nicht vorstellen können,die aber im herkömmlichen Wirtschaftsverständniss nicht mehr lösbar sind.
Das mit den Hasen, Rehen und Schweinen klingt fürn Moment albern, aber die Realität is ja heute schon die dass sich weder mary old england noch old germany aus eigener Kraft ernähren können. Das Menschlein steht am Scheideweg, entweder weiter Audofahrn und untergehn, oder einfach leben…ich bin fürs letztere, und so ichs kann will ich meinen Kindern und Enkeln da was mit auf den Weg geben.
Das was hier und heute abläuft, der tägliche Kampf ums Brot, da brauch ich dir nichts zu erzählen, aber der is bei mir inn Hintergrund gerückt…
Oktober 27th, 2011 at 22:07
mp meint:
Oktober 27th, 2011 at 21:21
“Ich hatte in meinen Gedanken zuvor immer Sophie Scholl in Hinterkopf,”
Und WER hat die mutige junge Sophie Scholl und ihre Kameraden von der Uni München an die GESTAPO verraten?
Ein einfacher Proletarier, der HAUSMEISTER!
Ein Verräter, Klassenverräter, opportunistischer Lump aus der Unterschicht des damaligen Deutschlands.
(Aber solche Gestalten SO und nicht anders objektiv zu bezeichnen gilt ja immer ganz schnell als “stalinistisch”…)
Oktober 27th, 2011 at 22:13
@Bakunin Nr.92:
“Käufliches Lumpenproletariat” hat er gesagt, der Mann mit dem Bart. Und von der Sorte findest du heut wieder
reichlich, mehr als de glaubst…geh mer fort, tät Lazarus sagen.
Ich kenn mehr als einen von der Sorte.
Oktober 27th, 2011 at 22:24
langlode44 meint:
Oktober 27th, 2011 at 22:13
“Käufliches Lumpenproletariat” hat er gesagt, der Mann mit dem Bart.”
Häufig auch als Streikbrecher, zuweilen bloß angemietet, in Erscheinung tretend, oder als Spitzel von Polizei, Geheimdiensten…., immer zu haben, immer zu kaufen….., damals wie heute….
Oktober 27th, 2011 at 22:32
Jo, werter Bakunin, bleiben wir bei “hat er gesagt”,
der Martin, der Luther, der King…”I have a dream.”
Hab ich auch, morgen früh geh ich zum Bäcker, dann zur Milchfrau, dann zum Fleischer, dann zum Schuhmacher…
und keiner fragt nach Geld. This is my dream.
Und der kann Wirklichkeit werden, auch wenns ein harter Kampf sein wird…
Oktober 27th, 2011 at 22:34
Lazarus09 meint:
Oktober 27th, 2011 at 20:40
“egal lassen wir das wir reden aneinander vorbei ;-) so long”
Und daran wird sich so lange nichts ändern, so lange Wat nur mit “Menschen”(!!) mal zusammen schaun will was “geht” oder halt nicht, bestimmt gern auch bei Kaffee und Kuchen… :-)
Oktober 27th, 2011 at 22:36
Ein hausmeister, heute facility manager, ick weess nimmer weiter jetzt…
Kommentarwichsmaschine(max goldt)
out
Oktober 27th, 2011 at 23:00
@ Wat.
Was passiert dann, wenn Du Menschen entdeckst, mit denen Du gemeinsame Interessen verbindest? (bitte keine ‘anzüglichen’ Details)
Was verlangst Du von mir, um das Bedeckte offen zu legen? Das fragende Aushorchen, auf das Du Dich beziehst, liegt in meiner Unfähigkeit begründet, zu erklären, das es mir selbst egal ist, welchem Zwang meiner Mitmenschen ich mich zu unterwerfen habe. Schlecht erklärt heisst allzu oft auch falsch verstanden.
Ich würde auch vor dem Altar irgend eines Gottes herumrutschen, stehe der Zwang dafür an. Täte ich das nicht, also mich den Zwängen zu beugen die mir meine Mitmenschen bereiten, hätte man mich besser gleich nach der Geburt, mit der Nabelschnur, erwürgen können. Ich bin aber da und sehe keinen Grund, mein Gehen zu beschleunigen. Sollte da mal jemand nachhelfen wollen, werde ich mich, mit allem was die Wissenschaft bereit hält, verteidigen. Im Krieg zählt nähmlich nur eines: Zu Siegen. Interessiert da noch die Verlieren, wie sie final geschlagen wurden?
Ich habe 2 Pläne: Bis zum totalen Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung behilflich sein, das es dazu nicht kommt. Plan B: Am Leben bleiben!
Oktober 27th, 2011 at 23:19
@ langlode44
Das ist nicht mein Traum. In meinem Traum warten nicht Menschen wie Spinnen in ihren gut vorbereiteten Netzen, bis sich jemand darin verfängt und herumzappelt. Diese Wartezeit ist vergeudete Lebens-Zeit. Und selbst wenn während dieser Zeit sinnvolles geschähe, wäre jeder ‘Kundenbesuch’ eine unangenehme Störung, die mit geheuchelter Freundlichkeit amgarnt wird.
Das müsste anders laufen, soll ich dabei mit Freude dabei sein. Ansonsten müsste ich diese Freude nur wieder spielen. Das wäre nicht gut, aus meiner Sicht.
Oktober 27th, 2011 at 23:22
@ Rainer (57): Ich dachte immer, das hieße “nur echt mit 52 Zähnen”…
Wie wär’s denn mit “Feynsinn – nur echt mit 52 Goldzähnen”? Wo hier so rumgetrollt wird, könnt ich’s ja auch mal wieder auf ein Hausverbot ankommen lassen, das letzte Mal ist schon ein Weilchen her.
Also flatter, falls dir dein neuer Untertitel zu langweilig wird, würde ich dir den Goldzahn-Slogan gegen eine geringe jährliche Lizenzgebühr überlassen :)
Oktober 27th, 2011 at 23:27
das es mir selbst egal ist, welchem Zwang meiner Mitmenschen ich mich zu unterwerfen habe.
Und mir erst…
Darum will ich das gern los werden, aber eben nicht mit der Bakunin-Methode, mich dann nur anderen unterwerfen zu müssen.
Denn das wäre es ja, wenn ich einer festen Theorie folge, die keine Rücksicht darauf nimmt, was Menschen wirklich möchten.
Was soll ich mit einer Änderung die mir gefällen müßte, so ganz vom theoretischen Standpunkt, mir aber nicht gefällt, das kann nach Bakunins Ansicht natürlich nur an mir liegen, vielleicht hätte er Pfarrer werden sollen, die sind mit so einem Programm seit 2000 Jahren auf Tour.
@Katze – ich verlange von Dir gar nichts. Mich hatten Deine Gedanken interessiert, verlangt habe ich sie nicht, werde ich auch nicht.
Ich würd gern ein wenig für andere nützlich sein… für die, die nicht schon alles haben (Methapher), wozu war ich sonst auf dieser Welt – als Biodünger – naja, notfalls wenigstens das^^
@Bakunin: Menschen, das sind diese komischen Dinger, wie Du und ich.
Denn Menschen, das sind wir nämlich zuallererst, danach kannst Du sie einteilen, wie Du lustig bist… es wäre nur nett, wenn Du ihnen eingestehst, daß sie das sind, genau wie Du.
Oktober 27th, 2011 at 23:39
Wat. meint:
Oktober 27th, 2011 at 23:27
“Denn Menschen, das sind wir nämlich zuallererst, danach kannst Du sie einteilen, wie Du lustig bist… es wäre nur nett, wenn Du ihnen eingestehst, daß sie das sind, genau wie Du.”
Als Kinder wussten und plapperten wir schon: “Menschen sind mer alle, die Schweine stehn’im Stalle”
Und was ist so an Einsicht über sie gewonnen ?
Oktober 27th, 2011 at 23:49
@Bakunin
Als Kinder wussten und plapperten wir schon: “Menschen sind mer alle, die Schweine stehn’im Stalle”
Wir?
Wußten vielleicht, geplappert nicht.
Was da an Einsicht gewonnen ist? Tja Bakunin, wenn Du immer noch einzig bei Deinem Kindersatz hängst, dann wohl bei Dir eher keine.
Oktober 28th, 2011 at 00:44
@ Wat.
Dir ist es egal und mir ist es egal. Da scheinen sich ja dann 2 gefunden zu haben. Ich nehme jedoch keine Rücksicht darauf, was Menschen möchten. Es geht mir solange am Arsch vorbei, wie sie mich dazu zwingen, bei ihrem Treiben mitzumachen oder sich einfach holen, was ihnen nicht zu steht. Wie zum Beispiel mich für eine Arbeit mit ‘ner handvoll Peanuts abzuspeisen, während man selbst mit den Kokosnüssen herumjongliert, die ich mit von der Palme gewedelt habe.
Oktober 28th, 2011 at 00:53
@Katze: “egal” meinte hier in meinem Fall, es ist mir “einerlei/dasselbe” und darum möchte ich es eben genau nicht. Es nützt nur nichts, wenn ich das für mich alleine feststelle… darum will ich trotzdem was anderes, weiß eben nur nicht, wie ich es hinkriegen sollte, dabei anderen nicht angedeihen zu lassen, was ich grad für mich abgelehnt habe.
Oktober 28th, 2011 at 01:13
@ Wat.
Wie müsste also eine Arbeitsorganisation aufgestellt sein, um Anderen nicht das angedeihen zu lassen, was Du grad für Dich abgelehnt hast?
Berücksichtige dabei jedoch, dass diese Arbeitsorganisation noch immer Bestandteil dieser gelebten Wirklichkeit hier wäre. Ein noch zu konzipierender Konkurrent, vielleicht.
Oktober 28th, 2011 at 01:34
@Katze (106): Dann bliebe wohl aus dem bisher bekannten nur Commons bzw. Genossenschaften, aber da diese nach ‘Deiner gesetzten Bedingung’ immer noch hier operieren, wäre das ‘Hierarchie- und Herrschaftszeug’ wohl im Innenverhältnis erledigt, aber Du hättest im Außenverhältnis immer noch den gleichen Käse, müßtest ja sicherlich noch wenigstens Teile, wenn nicht sogar alles für den Markt produzieren… dadurch kann Dir die Sch…ose schnell auch im Innenverhältnis wieder kippen. Ich denke aber, ohne es wenigstens schon mal im Innenverhältnis einer ‘Arbeitsstätte’ hinzukriegen, brauchste nicht darüber nachzudenken, das mit anderen, ähnlich Aufgebauten, zu verknüpfen…
Oktober 28th, 2011 at 02:21
@ Wat.
Was meinst Du damit genau: “ohne es wenigstens schon mal im Innenverhältnis einer ‘Arbeitsstätte’ hinzukriegen, brauchste nicht darüber nachzudenken, das mit anderen, ähnlich Aufgebauten, zu verknüpfen…”
Das klingt für mich nach: Wenn Du es nicht schonmal praktisch gemacht hast, brauchste theoretisch auch gar nicht erst darüber nachdenken wie es gehen kann.
Oktober 28th, 2011 at 02:33
@Katze: Nein, so meinte ich es genau nicht.;-)
Wenn es im Innenverhältnis einer ‘Arbeitsstätte’ funktioniert, kann man auch daran gehen, solche ‘Arbeitsstätten’ zu verknüpfen. Klappt es nicht, dann das andere schon gar nicht.
Ich gehe da von so was wie step by step aus. Das eine als Grundlage/Ausgangspunkt für das andere.
Zumal man das ja auch weiterspinnen könnte, nicht nur ‘Arbeitsstätten’ auch kommunale Bereiche oder ganze Kommunen…
Aber immer schön wachsen lassen.
Es bringt also nichts theoretisch irgendwas zu phantasieren, wenn man nicht mal ansatzweise eine Idee hat, wie das unter den gegebenen Umständen halbwegs machbar wäre.
Voraussetzung ist eh immer, daß das mehr als einer oder eine Mini-Truppe will… Denn da ist der Befehl oder die Order für andere schon einkalkuliert, die ich ja grad weg haben will.
[Edit: Gute Nacht.]
Oktober 28th, 2011 at 08:41
@ Wat.
Kannst Du Dir selbst vorstellen, Dich und andere in solche einem Modell zur Mitarbeit zu motivieren? Das wird schwierig genug, da wir hier zu einem Grossteil unentdecktes Land betreten. Ich sehe nur keine andere Möglichkeit, dorthin zu gelangen, als endlich mit dem Beschreiten dieses Weges zu beginnen. Das es funktionieren kann, davon bin ich überzeugt. Das es nicht leicht werden wird, und auch nicht leicht gemacht werden wird, davon können wir aus gehen.
Die Gefahr ist, wie bei allem was vom Menschen in die Hand genommen wird, das es scheitert noch bevor es angefangen hat, und wieder in alte Master and Servant Muster verfällt oder dorthin explizit wieder zurückgeführt wird. Das Ding muss also zwingend idiotensicher aufgestellt werden. Wir dürfen nie vergessen, das wir es mit Kindern zu tun haben, die zwar grösser aber selten nur erwachsen werden. Ich kenne mich sehr gut und weiss daher wovon ich schreibe.
Oktober 28th, 2011 at 10:34
@flatter (70) Oktober 27th, 2011 at 16:49
@Bakunin (90) Oktober 27th, 2011 at 21:53
Ich werde zum Thema vielleicht noch etwas schreiben.
Jede Form von ausbeuterischer Herrschaft hat als Herrschaftsmittel, die Beherrschten dumm zu halten und dumm zu machen. Das ist uraltes Herrschaftswissen und uralte Herrschaftstechnik.
Durch die wissenschaftliche Entwicklung von psychologischen Sozialtechnologien ist es gelungen, die Bevölkerungen so zu verblöden, dass diese ihre Verblödung überhaupt nicht wahrnehmen. Im Gegenteil, die Plebs meint durchzublicken und befindet sich im Zustand permanenter Selbstüberschätzung. Sie reden und urteilen wie kleine Kinder über Dinge, über die sie mangels fachlicher Kompetenz gar keine Urteilsfähigkeit verfügen. Ihre falschen Urteile sehen sie durch entsprechende Beiträge in den Systemmedien bestätigt.
Ginge es nur um „falsches Bewusstsein“, so wäre dies durch sachliche Aufklärung zu korrigieren. Aber es geht vor allem um strukturelle Defizite in der Persönlichkeitsentwicklung.
In der wissenschaftlichen Psychologie, insbesondere in der Psychoanalyse, ist dies längst bekannt. Aber darüber gibt es Bevölkerung und auch bei den „Linken“ keine oder nur kaum Kenntnisse. Zumal die Kommunisten in ihrer Macht- und Herrschaftsausübung ihre Bevölkerungen auch immer psychologisch dumm hielten (s. z. B. DDR).
Oktober 28th, 2011 at 11:09
Das ist ein wenig ‘verschwörerisch’ formuliert. Es ist ja ein System, insofern sind alle Funktionsträger dazu geeignet, es zu tragen oder zu stören. Das Resultat ist fraglos Verblödung, die aber ist weder neu noch müsste sie von oben herab produziert werden. Die Medien haben insofern die Rolle der Kirche übernommen. Verblödung muss man sich aber leisten können. Wird die Not zu groß – und solche Not kann auch diffuse Angst sein – dann wird der ‘Dumme’ oft schnell wach.
Dass wir keine solide Basis gebildeter und neugieriger Bürger haben, bleibt eine bedeuerliche Tatsache. Die Neigung dazu wird den Kindern schon in der Grundschule ausgetriebem.
Oktober 28th, 2011 at 11:40
flatter
Dass wir keine solide Basis gebildeter und neugieriger Bürger haben, bleibt eine bedeuerliche Tatsache. Die Neigung dazu wird den Kindern schon in der Grundschule ausgetriebem
flatter ,das ist das Ergebnis verfehlter Bildungspolitik ..gewollt ?
Oktober 28th, 2011 at 11:49
Wie man’s sieht, dass is halt preussisch-deutsch. ‘System’ ist dann, wenn diejenigen, die über die Mittel dazu verfügen, kalt lächelnd dafür sorgen, dass es so bleibt.
Oktober 28th, 2011 at 11:54
flatter
die über die Mittel dazu verfügen, kalt lächelnd dafür sorgen, dass es so bleibt.
Verschlimmerung durch Nichthandeln ;-)
Hat den Vorteil das die Verursacher sagen können sie hätten nichts damit zu tun .. wenn’s in die Hose geht…
Oktober 28th, 2011 at 12:59
@CC2011
Wenn ich mir deine Texte der letzten Tage so durch den Kopf gehen lasse, fällt mir auf, mit welcher Penetranz du die Masse des “Plebs” der “strukturellen Defizite” und anderen verworrenen Faktoren der Dummheit bezichtigst.
“Alle Menschen kommen „dumm“ zur Welt, „intelligent“ können wir erst im Verlaufe unserer Entwicklung werden.
Die Dummen (90% ?) auf der einen, du und die Intelligenten auf der anderen Seite.
Aus deinen Phrasen spricht eine unglaublich arrogante Selbstüberschätzung. Es geht dir weder um die Sache (Thema), noch um einen politischen Disput, sondern einzig darum, dich hier als Intelligenzbestie darzustellen. Ausserdem scheint meines Erachtens hinter deinen Texten die Fratze der Herrenmenschen-Ideologie hervorzublicken.
Oktober 28th, 2011 at 13:21
@flatter (112)
Das ist ein wenig ‘verschwörerisch’ formuliert. Es ist ja ein System, insofern sind alle Funktionsträger dazu geeignet, es zu tragen oder zu stören.
Das sollte differenziert betrachtet werden. Richtig ist, dass die Funktionen in Politik und Verwaltung nicht vererbt werden, sieht man von denjenigen Staaten ab, wo es noch Monarchien oder Diktaturen gibt.
In der Wirtschaft sieht es jedoch anderes aus. Mit dem Privateigentum wird auch die damit verbundene Macht vererbt. Wie der Feudaladel sichert sich der „Geldadel“ seine Herrschaft durch Vererbung, und zwar von Privateigentum und der daraus resultierenden Macht. Diese Herrscherklasse der Superreichen und Reichen ändert sich in der Zusammensetzung der sie beherrschenden Familien und Clans kaum, es sind prozentual nur eine kleine Zahl von Individuen, die hinzukommen oder absteigen.
Die Medien zeichnen ein völlig falsches Bild, wenn sie ständig Aufsteiger wie Bill Gates und andere präsentieren und so suggerieren, es handele sich um das System einer „offenen Gesellschaft“, wo sich die Oberschicht ständig neu zusammensetzt. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Es gibt die seit Jahrhunderten bestehende Herrschaft weniger Clans.
Mit ihrer wirtschaftlichen Macht beherrschen sie die Medien, ihnen gehören die Stiftungen und die damit verbundenen „Think Tanks“, sie korrumpieren die Funktionsträger von Politik, Verwaltung und Wissenschaft, meist ganz legal und keineswegs versteckt. Die Spitzenmanager in Unternehmen und Banken – die Funktionsträger in der Wirtschaft – sind ihre Angestellten.
Hans Jürgen Krysmanski:
Das ist ein alter Widerspruch auch in der linken klassentheoretischen Diskussion. Beschäftigen wir uns mit den Strukturen kapitalistischer Ausbeutung oder blicken wir auch auf die Namen und in die Gesichter der Kapitalisten, der Akteure? Ich denke wir brauchen beide Sichtweisen und wir brauchen ihre dialektische Verknüpfung. Gerade die Schriften von Marx sind dafür ein exzellentes Beispiel. Wer nur vom Neoliberalismus spricht, den es zu bekämpfen gilt, stiehlt sich aus der Verantwortung konkreter politischer Aktionen. Wer nur von den gierigen Bankern redet, denen auf die Finger geklopft werden muss, macht sich lächerlich und verliert sich schließlich im Aktionismus. Herrschaftskonflikte – Klassenkampf, wenn man so will – sind immer beides, Struktur und Handlung, objektiv und subjektiv. [Hervorh. v. CC]
https://www.heise.de/tp/artikel/31/31762/1.html
Oktober 28th, 2011 at 13:53
@der Herr Karl (116)
Das ist der x-te Angriff von Dir ad personam, ohne jegliches inhaltliches Argument.
Es wird nicht untersucht und argumentiert, ob die von mir getätigten Aussagen sachlich richtig oder falsch sind, sondern sie werden lediglich mit moralischer Empörung zurückgewiesen.
Bei Leuten wie Dir frage ich mich immer, ob diese bezahlt werden oder wirklich so dumm sind.
So bringst Du den Vorwurf von „Herrenmenschen-Ideologie“ und hast keinen begrifflichen Schimmer davon, worum es sich dabei handelt.
Derartiger moralisierender Unsinn nervt nur und stielt einem die Zeit.
Ähnlich ist es mit diesem undifferenzierten „Menschen-Geschwätz“, was bei einigen „Linken“ so gepflegt wird.
Das erinnert mich immer an Mielke und seine Behauptung, er liebe alle Menschen:
https://www.youtube.com/watch?v=1XBEqyu5Mck#
Selbstgerechter Pseudo-Humanismus.
Oktober 28th, 2011 at 14:34
@117 cc2011
“Mit dem Privateigentum wird auch die damit verbundene Macht vererbt.”
Ich denke das weiss auch jeder Arbeiter.
Was aber nicht vererbt wird ist, richtig:”die Funktionen in Politik und Verwaltung (werden) nicht vererbt, sieht man von denjenigen Staaten ab, wo es noch Monarchien oder Diktaturen gibt”
Also, liegen die Stellschrauben für Änderungen in der Politik, egal wer die Herrschenden Clans sind.
ps. Ich bin mir sicher das dir die Troll Diskussion bekannt ist, es gibt unter Ihnen auch intelligente, die Ihr Mütchen, auch mit inhaltlich wertvollen Beiträgen, kühlen wollen.
Und bei Ihnen, ich kehre zum Sie zurück – nach dem Ausrutscher oben (Verzeihung-aber sie haben das Talent bisweilen zu provozieren), kann man den Eindruck eines “Intelligenztrolls” bekommen.
Oktober 28th, 2011 at 14:43
@mp
kann man den Eindruck eines “Intelligentrolls” bekommen.
Auf diese Idee dürfte bei Ihren Beiträgen allerdings niemand kommen, dazu sind sie geistig einfach zu schlicht.
Also, liegen die Stellschrauben für Änderungen in der Politik, egal wer die Herrschenden Clans sind.
Schrauben Sie schön weiter!
Mir ist die Zeit zu schade, mich mit derartigem Schwachsinn auseinanderzusetzen.
Bye, bye!
Allen noch einen schönen Tag!
Oktober 28th, 2011 at 15:51
@mp (119)
Die Stellschrauben liegen derzeit nicht mal theoretisch in Händen der Politik. Es herrscht eine Ideologie der Vorherrschaft der Ökonomie vor der Politik. Das was an Schräubchen vermeintlich gedreht wird, geht nur soweit, als dass es vom Kapital zugelassen wird, so es ihm selber nutzt oder grösseren Schaden abwendet. Solche Spiegelfechtereien z.B.: https://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/merkel-laesst-die-banken-bluten-486898/
Und wer tatsächlich am Rad dreht, zeigen die von Pharma- und sonstigen Lobbyverbänden vorformulierten Gesetzestexte.
@cc2011
Bitte nicht einfach verschwinden. Das fände ich doof, oder meinetwegen auch dumm *g*.
@the others
Wenn mir eine Jacke nicht passe, zwänge ich mich erst gar nicht hinein, um mich dann im Spiegel über mich selber aufzuregen. :-)
Oktober 28th, 2011 at 16:08
Die jetzige Situation ist mir klar. Dennoch denke, ich schlicht, dass nur über Politik was verändert werden kann. Was kann man gegen den Geldadel direkt tun?so war das schlicht und einfach gemeint.
Es bringt nichts gegen Banker zu demonstrieren, nur gegen Politiker bzw für eine bestimmte Politik.
Oktober 28th, 2011 at 16:41
@CC2011
„Bei Leuten wie Dir frage ich mich immer, ob diese bezahlt werden oder wirklich so dumm sind.“
Darauf antworte ich dir mit W. Buck aus „le bohémien“, da du ihm die selbe Vorhaltung gemacht hattest:
„Wenn ich Kommentare – wie jenen von W. Buck – lese, dann frage ich mich regelmäßig, ob die Leute wirklich so dumm sind oder ob sie dafür bezahlt werden?“
Leider werde ich dafür nicht bezahlt. Ich bin wirklich so dumm. Gutmenschen wie ich einer bin gehören in ein Umerziehungslager.
„Wiesaussieht“ besteht dein modus operandi darin, dich mit seitenlangem Pseudo-Fachwissen Respekt zu verschaffen und dann all diejenigen auf ganz tiefer Schublade der Dummheit und Verblödung zu beschimpfen, die dir nicht zujubeln. Klassischer Fall von Selbstdemaskierung.
Da dich bei „le Bohémien“ anscheinend niemand mehr ernst nimmt, suchst du dir als Wandertroll den nächsten Blog. Und das Mielke-Filmchen darf dann natürlich – obwohl thematisch unpassend – auch nicht fehlen.
Vielleicht bist du doch nur ein auf Schlüsselwörter programmierter Text-Roboter – intelligent aber asozial.
https://le-bohemien.net/2011/10/12/vorbild-china/#comments
https://le-bohemien.net/2011/10/03/seitenblick-2/#comments
Oktober 28th, 2011 at 17:09
der Herr Karl
Möglicherweise Blog-übergreifende Bullenscheiße …
Oktober 28th, 2011 at 17:39
Oder eine Blog-übergreifende Kommentarwichsmaschine…
Also wenn der/das kein Geld dafür bekommt, dann ist klar wer dumm ist.
Oktober 28th, 2011 at 18:03
Mein Archiv ist da um einige Hundert größer…^^
Oktober 28th, 2011 at 20:21
Jetzt brauch’ich einige Minuten Entspannung mit…
https://www.lastfm.de/music/Alpha+Blondy/+videos/+1-uUMPw4GEOJo
Oktober 28th, 2011 at 21:42
Ja, und ich habe einen Ball und der heisst Hubert.