Eins nach dem anderen: Die “SPD-Linke” findet die Linkspartei doof und feixt, daß deren Spaltung bevorstehe, so die FR. Gemeint sind damit Helden wie Wowereit und Scholz, die so links sind wie der Daumen an der rechten Hand. Immerhin finden sie auch die FDP doof und haben recherchiert,
“die FDP predige immer noch ihre alten ‘Rezepte’ aus der Zeit vor der Krise, die ‘uns in den Untergang geführt haben’ “.
Eine feine Ironie, daß die alten Rezepte der FDP die SPD in den Untergang geführt haben. Hätten sie doch selber welche gehabt! Aber alles wird gut, denn:
“Die Leute verlassen sich lieber auf die SPD als auf die dicken Sprüche von Oskar Lafontaine“,
wissen diese “SDP-Linken”. Wenn sie dann ein paar Prozent mehr holen als die bösen Demagogen von wirklich links, ist das wohl so etwas wie “Ergebnisgerechtigkeit”. Eine wunderbare Realsatire.
Noch besser ist freilich die Gründung der Selbsthilfegruppe “Sozialdemokraten in der SPD”. Die Idee hätte von mir sein können, und die Jungs und Mädels sind echter Zunder. Die Partei wird sie womöglich bald sehr viel mehr lieben als die “Macher” vom Schlage Stein, Stein und Münte. Party auf der Titanic, der Sekt steht schon auf dem Eisberg.
Aus diesem aktuellen Anlaß und weil ich es eh schon länger vorhatte, hat Feynsinn einen neuen Untertitel. “Glück auf!”, wie der Schiffsbrüchige sagt.
März 31st, 2009 at 05:26
Comedy pur.
Selbst der Wowi müsste doch neben Party, Tratsch und Klatsch doch gemerkt haben, dass die FDP seit 11 Jahren eigentlich wenig bis nichts mehr zu kamellen hatte. Um so atemberaubender der Scherbenhaufen vor dem wir stehen.
Da tut seine grenzdebile Meinung zum Thema Verstaatlichung auch nichts mehr zu Sache.
Deutschland im Jahre 2009, welch jämmerlicher Anblick.
März 31st, 2009 at 05:30
Sozialdemokraten in der SPD?
War das nicht ein Satire von Schramm, in seiner Rolle als braver Sozi?
In jedem Fall politisches Kabarett in Reinform.
Ich verlass mich dann doch lieber auf die “dicken Sprüche” von Oskar ;)
März 31st, 2009 at 07:55
Das Torkeln der SPD ins Nirgendwo:
140 Jahre ohne Ideen und Prinzipien
Der Abschied der SPD ist eingeleitet und er ist unumkehrbar. Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis sie aus der Geschichte endgültig verschwindet, weil die Nostalgiker nur langsam (biologisch) aussterben werden und weil es immer genug Karrieristen gibt, die sich um die restlichen politischen Posten bemühen werden. Die endgültige Bilanz der SPD kann aber schon jetzt verfasst werden. Sie wird so lauten:
http://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/navigator.php?zeige=alles
März 31st, 2009 at 07:56
wow, die SPD mehr gemeinsam mit der NPD als mit der Linken, ist ja stark!
März 31st, 2009 at 09:11
Die Urheberrechte für den Namen “Sozialdemokraten in der SPD” hat wohl Georg Schramm (“Bernard hätte geschossen”)seit 2005. Das ist jedes Mal ein Brüller im Publikum wenn der Schramm alias Alt-SPDler August verkündet, dass sie jetzt diese Gruppe im Ortsvereingegründet haben und sie inzwischen schon 3 Mann sind. :-)
März 31st, 2009 at 09:11
Die Idee der Gruppe “Sozialdemokraten in der SPD” kenne ich von Georg Schramms August.
Ich bin nicht sicher, aber ich meine, der Teil aus dem Bühnenprogramm war sogar schon mal in der Anstalt.
Bin gespannt, wie das weiter geht!
März 31st, 2009 at 09:18
Eine Selbsthilfegruppe “Sozialdemokraten in der SPD”!
Nicht zu toppen. Das ist wohl, das wunderbare SPD-Jahr 2010 eingeschlossen, die Ohrfeige des Jahrzehnts!
März 31st, 2009 at 11:42
“Die Partei wird sie womöglich bald sehr viel mehr lieben als die “Macher” vom Schlage Stein, Stein und Münte. Party auf der Titanic, der Sekt steht schon auf dem Eisberg.”
Leider sind dann aber erst mal für 4 Jahre CDU & Co am Werk. Das ist dann das Bedenkliche
an der Sache.
Vielleicht werden aber die Protestler (wie in Berlin, Frankfurt,…) im Sommer dieses Jahres noch ein paar mehr…
in Deutschland.
März 31st, 2009 at 13:35
@Vorsicht: Das wäre ja zu begrüßen, wenn diese SPD nicht weiter regiert. Ich befürchte allerdings eher eine Fortsetzung der Groko.
März 31st, 2009 at 16:03
Wer den “Sozialdemokraten in der SPD” gratulieren will, der kann es hier:
https://www.nachdenkseiten.de
…tun.
Die Macher, Albrecht Müller und Wolfgang Lieb -deren Vita hier:
https://www.nachdenkseiten.de/?page_id=5
sind wohl die Hauptgründer gewesen, daher kann ich das Projekt nicht verurteilen sondern eher gutheißen.
Habe ich auch getan und beiden, sowie den anderen “Sozialdemokraten in der SPD” viel Glück gewünscht – mit Ihrem Projekt.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
(liest Nachdenkseiten schon seit der Begründung dieser Homepage, von Gegnern der “Reform”politik Gerhard Schröders….& Politpromis Albrecht Müller & Wolfgang Lieb)
März 31st, 2009 at 16:07
Die beiden Autoren haben übrigens auch die neoliberale Wendung des SPIEGELS (= Bild für Besserverdiener) von Anfang an kritisiert, und daher wundert mich die negative Berichterstattung des SPIEGEL schon gar nicht – die Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit, und dennoch hat sich, trotz aller Haßkampagnen, Nachdenkseiten bis heute gehalten, während immer mehr Menschen in .de klar wird, dass der SPIEGEL ein neoliberales Kampfblatt geworden ist.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
März 31st, 2009 at 16:55
“@Vorsicht: Das wäre ja zu begrüßen, wenn diese SPD nicht weiter regiert. Ich befürchte allerdings eher eine Fortsetzung der Groko.”
Meinst Du das wirklich ernst ?
Ich glaube, mit der CDU blüht nach der Wahl eine Agenda 2020. Mit der jetzigen SPD – Führungsspitze allerdings auch.
Der Sekt, der auf dem Eisberg steht, ist nach Deiner Auffassung erst nach dem Zusammenstoss mit diesem zu erreichen.
März 31st, 2009 at 17:42
Wow! Den Albrecht Müller und den Wolfgang Lieb hab ich überlesen. Hätte nicht gedacht dass die noch in der SPD sind. Nun ja, ich finde das dann auch unterstützenswert. Vielleicht gelingt es ja die neoliberale Schröderbande zum Teufel zu jagen und dem “S” bei der SPD wieder eine Rechtfertigung zu geben. Das ist insofern wichtig, weil ich ohne SPD zumindest kurzfristig keinen Weg sehe eine Wende in der Politik herbeizuführen.
März 31st, 2009 at 17:53
Betrachtet man das ganze dialektisch, darf die SPD gar nicht gewinnen. Gewinnen hieße ja: Große Koalition. Dann würden Steinmeier und Müntefehring zu gefeierten Stars, denn ihre Strategie wäre aufgegangen. Und das ist das schlimmste, was passieren kann. Da soll Merkelanti die Folgen der auf die nach der Wahl verschobenen Krise ruhig voll zu spüren bekommen während die SPD in der Opposition wieder Kraft in den Lenden sammelt (und zwar nachdem sie die Schrödies abgesemmelt hat). Die CDU zusammen mit der FDP würden sich komplett aufreiben bei den Versuchen, die Bahn zu privatisieren gegen den Widerstand der Bevölkerung, den Finanzmarkt zu Lasten des Steuerzahlers zu sanieren und die Atomkraft gegen den Willen der Bevölkerung wieder einzuführen. Taktisch dialektisch muss die SPD verlieren. Und da kommt so eine subversive Gruppierung, wie die “Sozialdemokraten in der SPD” (Klasse!) vor der Wahl genau richtig. Allerdings sollte die SPD-Linke dann intellektuell bald auch mal etwas mehr anbieten können, als den Keynesianismus von vorgestern. Das, was in den NachDenkSeiten so alles steht, ist zwar in der Analyse ziemlich gut, die vorgeschlagenen Lösungen sind aber leider von vorgestern.
März 31st, 2009 at 18:25
“[...]Allerdings sollte die SPD-Linke dann intellektuell bald auch mal etwas mehr anbieten können, als den Keynesianismus von vorgestern.[...]”
Dieser Keynesianismus von vorgestern, der so manchem Neoliberalen nicht paßt – ohne jemandem zunahe treten wollen, wird immerhin vom neuen Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman geteilt, was mir Albrecht Müller & Wolfgang Lieb denn doch um einiges sympathischer macht als der ganze neoliberale Wendehals-Müll, der sich von Olaf Scholz bis Wowereit & Co. als neoliberaler Wendehals zeigt (auch Angie M. gehört dazu, denn nach der Wahl wollen die weiter machen wie bisher).
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
März 31st, 2009 at 18:29
Apropop “vorgestern”, die neoliberale Ideologie, die nun lt. Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Stiglitz ihren “Fall der Mauer” erlebt hat war von VORVORGESTERN – Adam Smith, vor 200 Jahren gestorben ist Stichwortgeber des mißverstandenen und seit 1982 in Detuschland wütenden Neoliberalismus, den seine Jünger Hayek und M. Friedman auf Deutschland übertragen wollten.
War mir schon ohne Nachdenkseiten klar, dass diese Ideologie sogar VOR die Große Französische Revolution von anno 1789 zurück will wo es noch hieß:
“Freiheit (!nicht im neoliberalen Sinn); Gleichheit (!wird von Neoliberalen als “Sozialismus” verteufelt, und zwar ebenso wie…) Brüderlichkeit.
Da ist mir Keynes tausendmal lieber als der Feudalismus VOR der Großen Franz. Revolution 1789.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
PS: Neoliberale kommen mir übrigens ähnlich betonköpfig vor, wie Erich Honecker, der auch noch bis zuletzt geglaubt hat, dass sein Staatssozialismus ewig dauert. Und? Wo ist nun die Mauer in Berlin, außer in dem Köpfen der Neoliberalen?
März 31st, 2009 at 18:31
Man könnte dies auch Ironie der Geschichte nennen, die neoliberale Ossi-Tante Angela Merkel als späte Rache des staatssozialistischen Erich Honecker – “Neues aus der Anstalt” übernehmen Sie Herr G. Schramm….
Amüsierte Grüße
Nachdenkseiten-Leser
März 31st, 2009 at 18:48
Au weia, da hab ich ja was provoziert. Trotzdem, ich will mich zwar jetzt nicht hier als Autorität aufspielen, weil ich mal zwei Semester die VWL-Vorlesung besucht habe. Aber Keynesianismus ist Monetarismus – nur links herum. Kann man auch schön erkennen, wie schnell die Neoliberalen zur Zeit sich alle zum Keynesianismus gehalswendet haben. Beiden Ansätzen liegt der Versuch zugrunde, die Konjunktur zu reiten. Und das geht meistens schief. Statt dessen sollte man doch mal die Synthese versuchen. Z.B. kann man den Mindestlohn sehr schön ordoliberal begründen, nämlich als einfache verständliche und für alle(!) verbindliche Rahmensetzung! Auch eine Verschuldungsgrenze kann eine solche Rahmensetzung sein. Oder ein Zinsatz oberhalb von 3 Prozent, ungefähr dem Produktivitätswachstum, schließlich haben uns niedrige Zinssätze den ganzen Schlamassel und auch die fremdfinanzierten Heuschreckengeschäftsmodelle eingebrockt. etc. etc. Aber niedrige Zinsen und ausufernde Konjunkturprogramme gehören nun mal zum Giftkasten der Keynesianer und wohl auch, wenn es die Opportunität will, der Monetaristen. Mir erscheinen manche “Schimmelreiter der Konjunktur” – und dazu zählen für mich Krugman und auch die NachDenkSeiten – ziemlich ideologisch. Deshalb: mehr statische Rahmensetzung, weniger dynamisch versuchen, Nachfrage zu induzieren. Aber gut, diese Diskussion würde hier zuweit führen. Ich würde aber gerne vorschlagen, mal an der Synthese zu arbeiten und nicht wieder auf den puren Keynes – ich sag’s nochmal – von vorgestern zurückzugreifen.
März 31st, 2009 at 18:49
@ Gerhard Schrödibar
Was die SPD betrifft – denke ich 100,00% genauso!
Aber “Keynesianismus von vorgestern” – das zu sagen ist grob fahrlässig.
Keynesianismus konnte frühestens 1936 entstehen (The general Theory) und der Neoliberalismus (Neoklassik) spätestens 1874 (Éléments). Also der super-extra-ultra-moderne Neoliberalismus ist doppelt so alt wie der “Keynesianismus von vorgestern”.
Nebenbei gesagt: Der “Keynesianismus von vorgestern” ist die gleiche Generation wie der deutsche Ordoliberalismus, den die neoliberalen Schurken (manchmal) als Neoliberalismus verkaufen.
Also bitte besser informieren ;-)
März 31st, 2009 at 18:50
PS: Mir ist der Albrecht Müller & Wolfgang Lieb auch einiges sympathischer als Olaf Scholz. Allerdings. Den Wowereit finde ich bisher durchaus ganz in Ordnung.
März 31st, 2009 at 19:00
@Systemfrager. Also ich meinte das mit “andersrum” nicht historisch. Wer sich mal die ganzen Gleichgewichtsgraphen in der VWL-Vorlesung reingezogen hat (das meiste habe ich heute wieder vergessen), dem ist hoffentlich haften geblieben, dass die Keynesianer das Pferd von links her aufzäumen (von der Nachrage her) und die Monetaristen von rechts (vom Angebot her). Und eigentlich ist das auch logisch. Denn tatsächlich ist es ja so: wird mehr konsumiert, steht weniger für Investition zur Verfügung (mal Sparen etc. herausgenommen). Die Kunst besteht also, dass ganze im Gleichgewicht zu halten und da vertritt jeder die Auffassung, wo im das Portemonai am nächsten ist. Die Lohnempfänger sagen, die Nachfrage steigern, die Unternehmer: Bei uns ist das Geld besser aufgehoben, weil wir investieren müssen. Aber diesen Gleichgewichtspunkt zu reiten, dass ist noch niemandem gelungen. Das ist nämlich Chaos-Theorie. Aber wer da was zuerst gesagt hat, ist eigentlich egal.
März 31st, 2009 at 19:02
Übrigens, die Chaostheorie gab es 1936 noch nicht. Wahrscheinlich hätte es Keynes in Kenntnis derselben wohl nicht in der bekannten Form gegeben, behaupte ich mal ;-)
März 31st, 2009 at 19:16
@Gerhard Schrödibar
Danke für die Aufklärung.
Ich bleib dabei, der Neoliberalismus von Friedrich Hayek und Milton Friedman ist älter als der Keynesianismus, und außerdem ich mute mir nicht zu einen hochaktuellen Wirtschaftsnobelpreisträger – ohne selbst einen zu haben – als Nichtwisser zu kennzeichnen.
Übrigens, was den Keynesianismus angeht, Paul Krugman hat ein nettes Buch geschrieben, wo er unsere Regierung als die “dümmste Regierung in Deutschland” seit langem bezeichnet hat – macht mir Krugman um einiges sympatischer, da er die Inkompetenz unserer PolitikerInnen der Großen Koalition in seinem Buch auch noch erklärt.
Was übrigens die USA selbst angeht:
Sind die nicht die Doppelschiene gefahren? Soviel ich bei Nachdenkseiten lesen durfte war George W. Bush zwar ein D…., aber wirtschaftspolitisch ist er nicht stur den reinen neoliberalen Kurs gefahren sondern eher eine zaghafte Mischung aus Angebots- und Nachfragestützung in den USA.
Obama wird dies sicher noch intensivieren, da die US-AmerikanerInnen eben nicht so ideologisch verblendet sind wie die dt. Neoliberalen, die nur eine “reine Lehre” (wieder so eine Ironie der Geschichte, die mich an J. Stalins Staatssozialismus erinnert) kennen, die der Angebotstheorie, die eben nun ihren “Fall der Berliner Mauer” (Zitat: Joseph Stiglitz ebenfalls Wirtschaftsnobelpreisträger – man kann es nicht oft genug erwähnen) erlebt haben, und sich nun als neoliberale Wendehälse zeigen, die VOR der Wahl einen auf Keynes (in der Theorie, aber die Praxis sehe ich in Deutschland nicht, denn da regiert immer noch die Ideologie des “Verluste sozialisierens und Gewinne privatisierens” – eben die gescheiterte Angebotstheorie) nach wie vor….
Was Wowereit angeht, seit der seinen Beck gemacht hat…..gegenüber Ex-Arbeitslosen, und Arbeitslosen ist der bei mir untendurch…..
Übrigens, die Taten der dt. Neoliberalen sprechen ja auch hier eine andere Sprache, denn man sollte mal erwähnen, dass Agenda2010 und HartzIV – beides Verbrechen an der Bevölkerung in Deutschland – nach wie vor bestehen…..
Mein Fazit:
Abschaffen, und was wirklich Soziales als Kontrapunkt setzen, und die Merkel-Steinmeier-Regierung ist wieder beliebt….
Ich weiß nur ein Traum, die Betonköpfe sind doch lieber auf Honecker-Kurs ohne Staatssozialismus….
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
März 31st, 2009 at 19:39
wie war denn der alte untertitel?
März 31st, 2009 at 19:43
@ Gerhard Schrödibar
Die Angebotstheorie damit zu verteidigen: nimm dem Arbeiter soviel es geht, der Kapitalist wird es investieren! – ist völlig daneben. Bekanntlich wächst der Kapitalkoeffizient schon fast ein Jahrhundert nicht mehr ===> der Lohnraub geht also komplett in die Verschwendung der Reichen. Ich habe in meiner ausführlichen Kritik des Marxismus vor allem die Marxsche Akkumulationstheorie aufs Korn genommen; also seine Idiotie des „organischen Zusammensetzung des Kapitals“ d.h. Wachstum&Produktivität verlangen immer mehr Kapital (macht den Band III des Kapitals aus). Mehr darüber:
https://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/steuerung.php?tbch=ba&schp=marxis
Vor allem der Aufsatz: Ein fauler Zaubertrick zur Umwandlung von Kapital in Produktivität
März 31st, 2009 at 20:20
@Schrödibär:
“Denn tatsächlich ist es ja so: wird mehr konsumiert, steht weniger für Investition zur Verfügung (mal Sparen etc. herausgenommen)”
Ja leeeebt denn der alte Sinnmichel noch, Sinnmichel noch … der propagiert sogar, Konsum wäre schädlich. Daß das Bullshit ist, merkt man jetzt langsam.
Wie stellst Du Dir das Modell denn eigentlich vor? Konsum vs. Investition? Bekommen die Arbeiter kein Geld, können sie nicht konsumieren. Dann besteht aber keinerlei Anreiz, zu investieren. Der gute Herr Sinn liegt hier mächtig falsch, wenn er meint, genau dann würde investiert, weil man auf den zukünftigen Konsum hoffe. So langfristig denkt doch heutzutage niemand mehr.
Nein, investiert wird, wenn der Markt brummt. Und letztlich hängt alles vom Konsum ab. Die ganzen Maschinenbauer z.B. müssen ihre Maschinen verticken. An wen? An ein Unternehmen, das was produziert. Und wofür? Entweder für andere Unternehmen oder für … Konsumenten. Letztlich läuft es irgendwo immer auf einen Konsumenten hinaus.
Mein Studium liegt wirklich längere Zeit zurück, aber eines weiß ich noch: Dort wurde mitunter ziemlicher Mist erzählt. ;-)
März 31st, 2009 at 20:46
Hört mal! Habe ich hier behauptet, dass ich ein Fan der Angebotstheorie bin? Ich bitte darum, mich nicht sofort reflexhaft in eine Schublade zu tun. Erst genau lesen, dann urteilen.
@Flying
“Mein Studium liegt wirklich längere Zeit zurück, aber eines weiß ich noch: Dort wurde mitunter ziemlicher Mist erzählt. ;-)”
Genauso sehe ich das auch ;-)
Natürlich ist alles viel komplexer! Was hilft gegen Komplexität? Vereinfachung! (Sag ich mal so als Ingenieur) Was könnte man vereinfachen? Gesundheitssystem (z.B. durch Abschaffung der kassenärztlichen Vereinigung). Steuersystem (z.B. Abschaffung der Subventionen, z.B. Abwrackprämien – nützt am meisten VW aber VW hat seinen Kurs in der Krise von 200 Euro auf 300 Euro gesteigert – und genau da sieht man, was durch solche “Konjunkturprogramme” angerichtet wird), Doppelzuständigkeiten von Arbeitsagenturen, etc. etc. Nur mal so als Anregung für Ansätze, neue Paradigmen. Ansonsten hatte ich nicht vor, hier in eine wirtschaftstheoretische Diskussion einzusteigen. Wäre nur gut, dass man den NachDenkSeiten nicht einfach unkritisch “followert”, sondern sich auch mit deren Thesen mal kritisch auseinandersetzt.
PS: Das Followertum, dass der Krugman da erzeugt hat, nur weil er ein Blog schreibt, finde ich ziemlich Web-zwo-nullig. Schon gewusst, dass der Wirtschaftsnobelpreis von einer Schweizer Bank verliehen wird? Die Alfred Nobel-Enkel verwahren sich heute dagegen. Die wissen genau, warum!
Gutes Nächtle
Schrödibär
März 31st, 2009 at 22:44
Sozialdemokraten in der SPD? – Wenn das nicht mal ein von den Unsozialdemokraten gestreutes Gerücht ist! Das Lachen über solche Witze ist einem vergangen. Nur die harten Bänke der Opposition können der SPD vielleicht noch Besserung bringen.
April 1st, 2009 at 01:25
Sollten Linke und Grüne zusammen mit der ASPD eine Mehrheit erhalten gegenüber CDU und FDP, wird diese ASPD trotzdem mit der CDU zusammengehen (oder mit CDU und FDP). So oder so, Kiste ist verfahren…
Trotzdem bin auch ich der Überzeugung, daß es der ASPD gut tun würde, ordentlich Prozente einzubüßen. Ist ja eh die Wahl zwischen Pest und Cholera, ich könnte mir eine GroKo CDU und SPD vorstellen, die zusammen so gerade eben eine Mehrheit haben von etwa 52-55%. Das würde sicher spaßiger werden als schwarz-gelb. Besonders, wenn Linke-Grüne-ASPD ebenfalls in etwa auf 55% kämen (jedoch SPD-Grüne-FDP nicht reichen würde). Diese Erklärungsnot für die ASPD würde ich mir wünschen, warum sie dann trotzdem weiter mit der CDU…
Das wäre ein Alternativszenario, welches die Steinis und Co zwar noch nicht hinwegfegt, aber trotzdem der ASPD letztlich den Todesstoß versetzen würde (ohne daß man dafür direkt CDU-FDP-Regierung ertragen müßte).
April 1st, 2009 at 08:15
@Nachdenkseitenleser:
Dass Albrecht Müller und den Wolfgang Lieb hinter der Sache “stecken” wusste ich zwar nicht, passt aber irgendwie.
Die zwei Herren sind wirklich bewundernswert. Ihre Arbeit verdient allerhöchsten Respekt.
Anscheinend sind sie der Meinung, dass die SPD noch gerettet werden kann. Der Meinung bin ich zwar nicht, aber ich würde mich sehr freuen, wenn sie mich eines besseren belehren könnten.
Ich fürchte aber, dass nicht einmal die Opposition bei der SPD noch Besserung bewirken kann.
April 1st, 2009 at 08:29
@ Goldener Reiter
“Anscheinend sind sie der Meinung, dass die SPD noch gerettet werden kann. Der Meinung bin ich zwar nicht, aber ich würde mich sehr freuen, wenn sie mich eines besseren belehren könnten.”
Ich schließe mich einfach an: Ist erlaubt – nehme ich an ;-)
April 1st, 2009 at 08:31
@Schrödibar
Wenn man nach neuen Ideen und einer Wirtschaftsordnung sucht die für mehr Gerechtigkeit und Stabilität sorgt, dann kann man sich vielleicht mal u.a. bei Bernd Senf Anregungen holen. Was mich an allen Diskussionen nervt ist, dass man nicht wirklich die Ursachen der Wirtschaftskrise hinterfragt. Man kann nicht nur dem Neoliberalismus und der Gier der Manager alles in die Schuhe schieben. Das lenkt viel zu sehr ab von den systemimmanenten Ursachen ab. Wir müssen eine Wirtschaftsform finden die vom goldenen Kalb WACHSTUM wegkommt. Vielleicht lässt sich ja aus etwas Vernünftiges aus Gesell, Marx und Keynes zusammenbacken. Keine Ahnung wie realistisch das ist, aber zumindest diskutieren sollte man es.
April 1st, 2009 at 09:46
‘Sozis in der SPD’, ist doch ein alter kopierter CSU-Hut!!! Unter dem großen Heinz Erhardt hieß es ’64: “Christen in der CDU”. Das ist das Original. Aber selbst dazu reicht es in der SPD nicht mehr!!
Einen schönen ersten April
April 1st, 2009 at 10:00
Nehme Alles zurück!!!
AGSS !!!! Mist, wer kann Realität und Satire noch auseinander / aus-halten?
April 1st, 2009 at 11:00
@12: Das meine ich sehr ernst. Solange die SPD an der Regierung ist, bleiben 20-25% der Leute an einem neoliberalen TRantanker hängen. Nur in der Opposition kann sich die Partei besinnen. Schau dir doch ma die Ministerriege an – wem wäre denn da nachzutrauern?
@Klaus Bum (24): Der alte Untertitel war “rettet die Welt”, was wiederum ursprünglich Teil des Blogtitels war.
April 1st, 2009 at 13:19
“[...]Wäre nur gut, dass man den NachDenkSeiten nicht einfach unkritisch “followert”, sondern sich auch mit deren Thesen mal kritisch auseinandersetzt.[...]”
Wir ja getan, aus der neoliberalen und pseudo-linken (= Ein gewisser Herr Kurz – mit seinem linksneoliberalen Kurs – Der Autor des Buches: “Schwarzbuch Kapitalismus”).
Ich folge übrigens nicht blind Albrecht Müller, und Wolfgang Lieb, sondern sehe die Sache auch kritisch, aber ich denke, die beiden liegen dennoch richtiger als alles andere aus der derzeitigen dt.-neoliberalen Ökonomie-Zunft (INSM, Bertelsmannstiftung & Co.). Die Ökonomen der “Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik” (https://www.memo.uni-bremen.de) sehe ich auch positiv, aber mein “Folowertum” gilt eben – als Erleidender der neoliberalen Wirtschaftspolitik seit 1982, eben nicht dieser Zunft.
Den Staatssozialismus/-kommunismus sehe ich auch negativ.
Ich denke auch ohne Albrecht Müller & Wolfgang Lieb, die übrigens nicht eigene Thesen predigen sondern nur weitergeben, dass es Alternativen zum Neoliberalismus gibt – bis dato erfolgreich – wird sich bald was neues auftun – Hugo Chavez, Morales & Co. in Lateinamerika haben da schon einmal einen Anfang gewagt….und Obama ist vielleicht auch beim Aufdröseln von etwas neuem….abwarten meine Devise….
“[...]PS: Das Followertum, dass der Krugman da erzeugt hat, nur weil er ein Blog schreibt, finde ich ziemlich Web-zwo-nullig. Schon gewusst, dass der Wirtschaftsnobelpreis von einer Schweizer Bank verliehen wird? Die Alfred Nobel-Enkel verwahren sich heute dagegen. Die wissen genau, warum![...]”
Ändert aber nix daran, dass Wirtschaftsnobelpreisträger um einiges gescheiter sind als du und ich zusammen – egal ob die nun aus der Angebots- oder Nachfrageecke stammen.
Ich sag es noch einmal, ich maße mir nicht an diese zu kritisieren sondern folge mit meinem gesunden Menschenverstand den Ökonomen die für eine echte Menschlichkeit (nicht im Sinne von Darwins mißverstanderer These des “Survivals-Of-The-Fittest) stehen.
Was dagegen? Ehrlich gesagt, mir auch egal….
Unserere Regierung ist die dümmste deutsche Regierung seit langem:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-616511,00.html
…der Meinung ist mittlerweile nicht einmal mehr Paul Krugman allein, auch andere US-Ökonomen schließen sich der Meinung an:
https://www.ftd.de/politik/international/:Wirkung-der-Konjunkturpakete-OECD-erwartet-deutsche-Jobkatastrophe/494504.html
…Gibt dir dies nicht zu denken? Nicht einmal dies?
Gute Nacht Deutschland
Nachdenkseiten-Leser
(kein blind folgender, wie mir unterstellt wird – ebensowenig wie Albrecht Müller und Wolfgang Lieb der SPD-Müntes blind folgen).
April 1st, 2009 at 13:21
“[...]Ich fürchte aber, dass nicht einmal die Opposition bei der SPD noch Besserung bewirken kann.[...]”
Hoffen wir es dennoch – ich seh’s genauso pessimistisch, übrigen, aber ich lasse mich auf Obamas Spruch “Hoffnung wagen” ein….
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
April 1st, 2009 at 13:26
“[...] Man kann nicht nur dem Neoliberalismus und der Gier der Manager alles in die Schuhe schieben. Das lenkt viel zu sehr ab von den systemimmanenten Ursache[...]”
Ich denke auch, dass der Kapitalismus das Problem ist, aber der ist eben die neoliberale Finanzversion gewesen, der seit dem Otto-Graf-Lambsdorff-Papier 1982 in Deutschland grassiert, und nun gescheitert ist. Ich kann eine Ideologie, die seit über 30 Jahren Deutschland ruiniert hat nicht freisprechen, mit der “Gier der Manager” stimme ich aber zu, das Problem ist ja nicht der gierige Mensch sondern die gesellschaftlichen Bedingungen, die dazu führen, dass der Mensch zum gierigen Raubtier wird – Roberto J. de Lapuente hat es in seinem Blog treffend charakterisiert, der Kapitalismus und ein mißverstandener Sozial”darwinismus” sind das Problem in Deutschland – seit 30 Jahren. Und dies kann ich nicht freisprechen…
Man müßte etwas finden zwischen Staatssozialismus und Neoliberalismus um weiter zu kommen, aber dies Problem ist wohl nicht unseres sondern das der Ökonomenzunkft weltweit.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
April 1st, 2009 at 14:40
Übrigens, in Lateinamerika tut sich in dieser Hinsicht ja etwas.
Unsere weitgehend auf Merkel-Steinmeier-Linie gebrachten Medien berichten nur nicht darüber, da weder ARD, ZDF, SWR bzw. die anderen öffentlich rechtlichen Sender politisch unabhängig sind. Die Privatsender sind ja weitgehend in den Händen der Merkel-Freundinnen Mohn & Quandt.
Da kann man sich für objektive Information nur auf das Internet verlassen – oder muss einmal, wenn man die Kohle dazu hat, nach Bolivien oder Venezuela fahren.
Mehr über die Dinge, und zwar politisch-unabhängig aus dem Netz hier:
https://www.amerika21.de/amerika21/nachrichten
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
April 1st, 2009 at 14:40
..kleine Korrektur:
Frau Springer ist gemeint nicht Quandt ;-)
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
April 13th, 2009 at 12:52
[...] Scholz, den die FR neulich noch ernsthaft einen “Linken in der SPD” genannt hat, knallt in einem Interview mit der FAZ [...]
April 15th, 2009 at 15:02
Liebe Leserin, lieber Leser, bereit im September 2008 gründete sich eine Arbeitsgruppe in der SPD, deren Name ist mein Herz schlägt links.
In der Zwischenzeit ist sie bis auf 1400 Mitglieder gewaltig gewachsen.
Seit 6 wochen hat sie eine eigene Seite.
https://www.mein-herz-schlaegt-links.de
Ein Mitglied der Gruppe ist mit bei den ersten Gründungsmitgliedern der Sozialdemokraten in der SPD. Schon langsam formiert sich ein Gegenpol zu den innerparteilichen konservativen Kräften.
Die sozialdemokratische Linke, muß wie beim boxen aus der Ecke herauskommen und in die Mitte des Ringes.
Mein Herz schlägt links, arbeitet eng mit den Sozialdemokraten in der SPD zusammen.
Günther Gruchala