Es gab in den frühen 90ern ein einfaches Computerspiel für den Atari, eine Art Wirtschaftssimulation mit dem Titel “Airline”. Das Ziel des Spiels war es, mit einer Fluglinie mehr Gewinn zu machen als die Konkurrenten. Dazu konnte man Flugzeuge an- und verkaufen, Personal einstellen, die Maschinen fliegen lassen und das übrige Geld in Hotels investieren. Wer clever war, fand bald heraus, dass man sich die Kosten fürs Personal sparen konnte, machte möglichst viele Deals mit An- und Verkäufen und ließ die Dinger eben ohne Crew fliegen. Das gab zwar regelmäßig Strafzahlungen, zahlte sich aber aus. Absurd.
Wer sich die gängigen Erklärungen zum Begriff “Gewinnmaximierung” durchliest, wird sich vorkommen wie in einem Museum oder in der Märchenstunde. Vermutlich wird dergleichen sogar noch gelehrt in der “Ökonomie”. Man kann darüber wunderbar komplizierte Berechnungen anstellen, chice Graphen oder Kurven zeichnen und eloquente Powerpoint- Präsentationen dazu liefern. Es ist darin beinahe harmlos von “Erlös”, “Kosten” und “Gewinn” die Rede, obwohl man sich klar machen muss, dass unter “Kosten” auch Löhne, also Menschen gefasst sind. Der Grundgedanke scheint plausibel: Einnahmen – Kosten = Gewinn.
Realwirtschaft, igitt!
“Gewinnmaximierung” bedeutet demnach, den Punkt zu finden, an dem das Verhältnis der Kosten zu den Einnahmen optimal ist. Wer noch kluger planen will, setzt die so entstandenen Werte noch in Beziehung zur Preisgestaltung. Je höher der Preis, so die Annahme, desto niedriger der Absatz, und umgekehrt. Es muss dann also noch der Preis gefunden werden, bei dem möglichst hohe Erlöse möglich sind, die dann noch mit der Kostenkalkulation abzugleichen sind. Dann sei der Taler bestens angelegt.
Die Neoliberalen haben sich in der Praxis längst von dieser Vorstellung gelöst und kippen sie uns nur noch als zusammenhangloses Kauderwelsch vor die Füße, wenn es ihnen gefällt. Etwa, um den Ruch des Experten gegenüber den Unwissenden zu wahren. Dazu wird dann aus einer “Wissenschaft” zitiert, die längst keine mehr ist. Man hat sich z.B. um der Ideologie Willen völlig in einen Kostensenkungs- Fanatismus verrannt. Hohe Kosten könnten bei hohen Erlösen und stabilem Absatz ja durchaus achtbare Gewinne übrig lassen. Volkswirtschaftlich wäre dies sogar sehr wünschenswert, und auch betriebswirtschaftlich rechnet sich das im Einzelfall. Aber was rede ich hier, wir sind ja nicht im Museum.
Dass so etwas wie eine mutige Investition in neue Produkte etwas für Spinner und Hasardeure ist, war hier bereits häufig die Diagnose. Realwirtschaft, igitt! Am Ende muss man da noch einem die Hand geben, der noch keine Platincard hat. Unternehmerisches Risiko? Ich bitte Sie, welches Jahrhundert schreiben wir? Abwarten und rechtzeitig Aufsteigen ist das Motto. Bis dahin ‘arbeitet’ das Geld – und möglichst nur das – woanders. Der Volksmund hat inzwischen für dieses Treiben übrigens treffendere Beschreibungen als die holde Wirtschaftslehre selbst. Dazu wird in den nächsten Tagen ein weiterer Artikel folgen.
Oktober 19th, 2011 at 00:42
“Neoliberale Gewinnmaximierung I”
Dazu ganz passend dieser Link zur Entwicklung bei Apple:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,792617,00.html
Nach Durchlesens dieses Beitrages habe ich mich sofort gefragt, was die Anleger bei Apple von diesem Unternehmen NOCH alles erwarten.
Da lässt Apple schon seit Jahren seinen ganzen Schrott von chinesischen Billigarbeitern welche kaum soziale Rechte besitzen zusammenbauen, fährt gerade so und mit Hilfe überzogener “Kult”-Preise laufend dicke Gewinne ein, und dann die “Enttäuschung” der Anleger! ENTTÄUSCHUNG!!!
Was erwarten sie noch? Dass die chinesischen Billigarbeiter in Zukunft anstatt des bisherigen schon niedrigen Lohnes nur noch Brot und Wasser zum Leben erhalten?
Ob sich dann die “Enttäuschung” der Anleger wieder in – sagen wir mal – “verhaltenen Optimismus” verwandeln würde?
Oktober 19th, 2011 at 08:16
“Man hat sich z.B. um der Ideologie Willen völlig in einen Kostensenkungs- Fanatismus verrannt.”
Und das obwohl die gleichen Leute so etwas wie Preiselastizität lehren. Das von Ihnen propagierte Gewäsch passt teilweise nicht mit der Theorie zusammen, welche sie aufstellen. Die Ökonomie scheint die einzige Wissenschaft zu sein in der man eine Theorie verkaufen kann wo ein Apfel nach oben fällt, obwohl alle Anzeichen darauf hindeuten das er es nicht tut. Dennoch ist diese Theorie so kompliziert und in sich geschlossen, dass der Blick auf den nach unten fallenden Apfel als Marktfehler oder staatlicher Einfluss abgetan wird.
Oktober 19th, 2011 at 09:06
Interessant ist ja, dass es immer mehr Bereiche gibt, für die sich gar kein Preis mehr ermitteln lässt. Im Bereich Internet, Software, Medien kommen die aktuellen Konflikte (z.B. Leistungsschutzrecht) ja daher, dass man Information unendlich kopieren kann, so dass es technisch kein knappes Gut mehr ist, es sei denn, man verknappt es künstlich (z.B. durch Patente).
Dieses Problem breitet sich nun auch auf andere Gebiete aus, wie die Medizin, wo z.B. Stammzellen aus menschlichen Embryonen nur noch patentiert werden dürfen, wenn sie dem Embryo nutzen.
https://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/ueberregional/politik_artikel,-EU-Gericht-setzt-Forschern-Grenzen-_arid,150135.html
Die beteiligten Forscher stellen sich vor die Fernsehkameras und jammern rum, dass Firmen jetzt wegen mangelnder Gewinnaussichten nicht mehr investieren möchten und deshalb viele viele Kranke nicht mehr geheilt werden können.
Forschung in dem Bereich wurde aber nicht verboten. Man kann also die tollsten Heilverfahren entwickeln, nur lassen sie sich nicht mehr in einem kapitalistischen System gewinnmaximierend verwerten (finde Risikokapitalgeber, bringe Unternehmen in 4 Jahren an die Börse, überlasse die Geschäftspolitik dann den Pensionsfonds) .
Vielleicht sollte man genau an diesem aktuellen Beispiel schleunigst darüber nachdenken, wie man heilbringende Forschungsergebnisse trotzdem jedermann verfügbar machen kann.
Hier liegt jetzt eine einzigartige intellektuelle Chance für jeden, der das kapitalistische System überwinden möchte, dazu sinnvolle Vorschläge zu machen.
Oktober 19th, 2011 at 09:07
Da ab einer gewissen Lohnstufe oder einem geerbten Vermögen (Will’s mal so ausdrücken) alles was man zum Leben braucht in einem Haushalt vorhanden ist – Haus oder zwei ,2 Autos, einen tollen Kaffeeautomaten, der beste Staubsauger,Mixer auf dem Markt,2 Urlaube da nie einen Pfennig Miete in fremde Taschen gezahlt usw. – gibt es kaum Konsumnotwendigkeiten mehr. Ab dieser Stufe versucht auch der gemeine Bundesmichel sein Geld arbeiten zu lassen. D.H er steckt es z.B. in Aktien, Derivate, Pensionsfonds, Staatsanleihen usw. und entzieht es dem Konsummarkt.Und jammert über die geringen Zinsen die er für seine Vorzugsaktien bekommt ..etc
Es gibt nicht unbedingt zu wenig Geld in Pesserteutschland oder sonstigen EU Ländern, es ist nur in langfristigen un- oder wenig besteuerten Anlagen gebunden.
Diese Anlagen wiederum bringen für das BIP kaum Punkte – weil sie keinen Wert schaffen sondern Nullsummen Spiele sind – der eine gewinnt, der andere Verliert. Im Moment verliert auf ganzer Linie der Staat und die Spekulanten in Großen ,Privaten auch die kleinen gewinnen. (Verluste durch CDO´s usw. in Kommunen, die mit der Deutschen Bank gewettet haben) – der so entstandene (entstanden ist das falsche Wort) Profit wird dann z.B. in einer Wette angelegt, das der Benzinpreis in 2 Tagen höher ist als heute, oder das die Zinsen auf Spanische Anleihen in einem halben Jahr in der selben Höhe steigen wie der Preis von Getreide.
Für die Wirtschaft eines jeden Landes total hirnrissige Investitionen entziehen dem Lohnabhängigen sein ihm eigentlich zustehendes Geld und damit die Existenz..that’s all
Oktober 19th, 2011 at 09:18
“Man hat sich z.B. um der Ideologie Willen völlig in einen Kostensenkungs- Fanatismus verrannt. Hohe Kosten könnten bei hohen Erlösen und stabilem Absatz ja durchaus achtbare Gewinne übrig lassen. Volkswirtschaftlich wäre dies sogar sehr wünschenswert, und auch betriebswirtschaftlich rechnet sich das im Einzelfall.”
mhmm. Mir scheint, Du hast die Konkurrenz der einzelnen Kapitale vollständig außer acht gelassen. Den “Kostensenkungsfanatismus” gibt es seit eh und je. Da ist nichts Neoliberales dran. Überhaupt dieses Wort! Ich kanns nicht mehr hören.
Oktober 19th, 2011 at 09:35
Gerhard Schrödibär:
Jean Ziegler sagt in seiner “ungehaltenen Rede” nach Rücknahme der Einladung zur Eröffnung der Salzburger Festspiele: “Seit der Finanzkrise sind die Hedge-Fonds, die Großbanken – also die großen Spekulanten umgestiegen von den Wertpapiermärkten auf die Agrarrohstoffbörsen. Seither sind die Grundnahrungspreise in astronomische Höhen explodiert.”
Dies ist neben der Kommerzialisierung des menschlichen Genoms und der Aus(weid)beutung Verstorbener (legaler Organhandel ist in der Pipeline – wetten?)eine weitere Innovation für neue Profitquellen der Weltkonzerne.
Oktober 19th, 2011 at 09:49
@memoon:
Es macht schon einen Unterschied, ob Kostensenkung als einer von vielen möglichen Hebeln angesehen wird, oder, wie aktuell, als quasi das Allheilmittel angesehen wird.
Oktober 19th, 2011 at 09:59
@altautonomer/6
>>>>>>>Dies ist neben der Kommerzialisierung des menschlichen Genoms und der Aus(weid)beutung Verstorbener (legaler Organhandel ist in der Pipeline – wetten?)eine weitere Innovation für neue Profitquellen der Weltkonzerne.
Dazu habe ich gerade in den Nachdenkseiten den inteessanten Hinweis [3] gefunden, dass der Foodwatch-Report “Die Hungermacher” von Harald Schumann verfasst wurde.
Ansonsten ging es mir unter [3] darum, dass man mal anfangen sollte, Forderungen zu stellen. Stattdessen wird analysiert und nochmal analysiert und man ist sich einig in der Feststellung der Schlechtigkeit der Verhältnisse, aber was man will, das weiß man nicht.
Ein Lieblingsthema der Linken ist z.B. gerade, wie sehr die Occupy-Bewegung von den pösen pösen Medien vereinnahmt wird (z.B. gerade wieder im Spiegelfechter und thebabyshambler über mehrere Artikel hinweg).
Manno! Jetzt muss man die Gelegenheit nutzen und affirmativ fordern: Erstens, Zweitens, Drittens, …. z.B.:
1. Abschaffung des Patentwesens
2. Totale Transparenz für alle staatlichen Vorgänge und Entscheidungen
3. Verbot von Rohstoff-Spekulationen
4. Weltweit freier Zugang zu Bildung
5. Aufspaltung/Verstaatlichung der Banken
6. Weltweit (also inkl. USA) Finanzierung der Solidarsysteme (Renten, Krankenkassen, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) nach dem Umlageprinzip
7. Automatische weltweite Kopplung der Löhne, Renten, Existenzminima an das Produktivitätswachstum,
Über die einzelnen Punkte darf man sich nicht zu lange streiten. Es wird Zeit, Forderungskataloge aufzustellen, anstatt zu jammern.
Oktober 19th, 2011 at 10:00
@altautonomer: “legaler Organhandel ist in der Pipeline – wetten?”
Das gibt es bereits. In Indien verkaufen junge Leute z.B. eine ihrer Nieren um ihre oder die Schulden der Familie zu begleichen. Sie erhalten zwischen 1000 und 2000 usd dafür. “Vermittler” behalten etwa den gleichen Betrag.
Wichtig dabei ist, daß der Spender unterschreibt, daß er das nur aus Mitleid mit den Empfängern macht, die aus den usa oder Europa kommen.
Oktober 19th, 2011 at 10:15
@ chriwi
>>> Die Ökonomie scheint die einzige Wissenschaft zu sein in der man eine Theorie verkaufen kann wo ein Apfel nach oben fällt, obwohl alle Anzeichen darauf hindeuten das er es nicht tut. Dennoch ist diese Theorie so kompliziert und in sich geschlossen, dass der Blick auf den nach unten fallenden Apfel als Marktfehler oder staatlicher Einfluss abgetan wird.
SUPER FORMULIERT
Oktober 19th, 2011 at 10:27
Drum von mir immer wieder ,das einzige alte System, das nachhaltig funktionierte hieß:
Anarchie (Grossfamilien, Solidargemeinschaften als Ordnung ohne Herrschaft)
no gods. no states. no servants.
666
Oktober 19th, 2011 at 10:38
chriwi meint:
Oktober 19th, 2011 at 08:16
“Man hat sich z.B. um der Ideologie Willen völlig in einen Kostensenkungs- Fanatismus verrannt.”
“Und das obwohl die gleichen Leute so etwas wie Preiselastizität lehren.”
Was hat eine vorsätzliche auftragsgebundene bürgerlich-professorale Nebelwerferei zu tun mit ernsthafter Wissenschaft?
Welchen MACHERN in der so genannten “Realökonomie” interessiert überhaupt dieser Quark?(außer reiner Betriebswirtschaft)
Nicht einml die Politik hält sich bei ihren realen Entscheidungen an die “Theorien” dieser Profs.
Wer diesen Unfug noch immer ernst nimmt, dem ist nicht zu helfen, der will vieleicht auc gar nicht geholfen werden.
Oktober 19th, 2011 at 11:04
@memoon: Ich habe eine Menge außen vor gelassen, das sollte keine komplette Wirtschaftstheorie werden. Ob du etwas noch hören kannst oder nicht, beeindruckt mich derweil gar nicht. Guck dir mal die Lohnzuwächse im Verhältnis zur Entwicliung des BIP an seit den 80ern, zieh dir mal rein, wie R.Berger und McKinsey arbeiten und erzähle mir dann nochmal, es gäbe keinen Kostensenkungsfanatismus. Einer von uns beiden sieht die Äpfel nach oben fallen.
Oktober 19th, 2011 at 11:05
@ lazarus (4)
volle zustimmung!!!
Oktober 19th, 2011 at 11:14
@Mephane
Kostensenkung ist in den meisten Sektoren, also denen, wo Konkurrenz herrscht, tatsächlich ein unabdingbarer Hebel (Allheilmittel), um Profit zu maximieren. Erzähl doch mal von den anderen “Hebeln”! Mir fällt nichts ein.
flatter schwadroniert von “hohen Kosten bei hohen Erlösen”, was sich betriebswirtschaftlich “im Einzelfall” rechnen soll. Soll das ein Argument darstellen?
Zum Punkt “Investion in neue Produkte”: die Beobachtung abnehmender Investitionen bei steigenden staatlichen Subventionen ist sicherlich richtig. Aber auch hier ist kein Argument gegen die Alternativlosigkeit (sorry) von Kostensenkungen zu finden. Tehnologieführerschaft ist immer ein temporäres Phänomen weniger Unternehmen, die sich damit gegen andere Unternehmen durchsetzen wollen.
Was mir auch seit Jahr und Tag schleierhaft bleibt ist die gleichzeitige Forderung nach mehr Innovation _und_ nach Abschaffung des Patentwesens. Also entweder es macht mal klick und ihr fordert gleich die Abschaffung des Eigentums, oder wir werden noch in hundert Jahren die gleiche Leier hören.
Oktober 19th, 2011 at 11:23
@flatter
Änderungen des Verhältnisses von Lohn und BIB sagen etwas über die Verteilung der Einkommen aus. Zur Kostenstruktur in der Produktion gibts da nichts rauszulesen, weil sich die sektorale Struktur des BIPs seit den 80ern drastisch verändert hat (Stichworte Finanzindustrie, Dienstleistungssektor, Privatisierung, PPP, etc).
Oktober 19th, 2011 at 11:24
@meemon(15):Vielleicht denkst du einfach ein wenig nach, was die Worte bedeuten, die sich dir nicht von selbst erklären. Ich kann Leute für drei Euro beschäftigen, die mir ein bisschen Pappe zusammenkleben, die eine Woche später auseinanderfällt. Das nenne ich dann “Schrank” und verticke es mit einer satten Marge an Massen von Idioten, die sich von meiner PR-Abteilung haben eintrichtern lassen, das sei “geil”, weil geizig.
Ich kann aber auch Schreiner einstellen, Holz benutzen und zusehen, dass ich die höheren Kosten durch höhere Preise wieder reinhole. Letzteres wird heute als (tendenziell) “hochpreisiges Segment” betrachtet, früher hätte man eins auf die Fresse gekriegt, wenn man jemandem, der für sein Geld arbeiten geht, einen solchen Schrott verhökert wie er im niedrigen Preisbereich zu haben ist. Die gesamte Infrastruktur, die sich Sklaven aller art hält, von der Coltamnine bis zum Baumwollfeld, ist auf billig abgestellt, und das wird beworben wie bekloppt, weil ein Mensch im Normalzustand so etwas niemals haben wollte. Ich weiß, ich schwadroniere schon wieder. Und du hast keine Ahnung.
Oktober 19th, 2011 at 11:26
flatter meint:
Oktober 19th, 2011 at 11:04
“@memoon: Ich habe eine Menge außen vor gelassen,…”
Dieser Kostensenkungsfanatismus in den verschiedensten Anwendungen kann schon seit den 60er Jahren des letzten Jh. als Reaktion auf Veränderungen der Märkte, der Gewinnsituation vieler Wirtschaftsbereiche in den führenden kapitalistischen Ländern beobachtet werden, und zwar ganz ohne alle vorherigen Theorien.
Erst im NACHHINEIN wurde diese sich zunehmend aubreitende Praxis in vielen Unternehmen von der bürgerlichen Ökonomie mit höheren wissenschaftlicen Weihen versehen, so dass heute vielen diese Theorien als Ursachen des Kostensenkungsfanatismus in allen seinen Erscheinungsformen ERSCHEINEN.
Die bürgerlichen Ökonomen traben praktisch immer der Praxis hinterher, entnehmen dieser das Material für ihre “Neuen Theorien” und bilden sich selbst samt ihren Jüngern hinterher ein, diese vorangegangene Praxis “determiniert” zu haben.
Was für wundersame Selbsttäuschungen!
Oktober 19th, 2011 at 11:27
@16: Das ist vor allem dem durchschlagenden Erfolg der Ideologie zu verdanken, deren erster Schlag die Entmachtung der Gewerkschaften war. Die haben sich ja nicht nur einen Kanzler gekauft (edit: und einen Prime Minister etc.), es entsthet ja nachhaltig der Eindruck, dass die Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten sämtlich bestochen werden. Diese Amateure lassen sich ja sogar dauernd dabei erwischen.
Nierdigere Löhne zeitigen derweil niedrigen Konsum. Eine Abwärtsspirale, die nur zu durchbrechen ist durch andere Lohnabschlüsse. Das ist die Alternative zur Kostensenkung.
Oktober 19th, 2011 at 11:37
@18: “Erst im NACHHINEIN !!!11!!!111!!!! wurde diese sich zunehmend aubreitende Praxis in vielen Unternehmen von der bürgerlichen Ökonomie mit höheren wissenschaftlicen Weihen versehen,”
Quatsch. die Theorien sind allesamt älter, und die Praxis war in den 70ern noch eine völlig andere, weil es noch eine Arbeitehmerschaft gab, die sich nicht vor ihren “Verhandlungsgegnern” in den Staub geworfen hat. Es gab sogar Streiks damals, stell dir das mal vor!
Wichtiger aber noch: Du verkennst völlig die Macht der Propaganda. Erst die organisierte neoliberale Front mit ihrer Dauerbeschallung durch Neusprech hat die heutigen Zustände möglich gemacht. 1975 hätten Henkel oder Sinn auf dem Weg zum Auto schon Personenschutz gebraucht – und nicht wegen der RAF.
Oktober 19th, 2011 at 11:46
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=10677#comment-33370 Ein Lieblingsthema der Linken ist z.B. gerade, wie sehr die Occupy-Bewegung von den pösen pösen Medien vereinnahmt wird (z.B. gerade wieder im Spiegelfechter und thebabyshambler über mehrere Artikel hinweg). [...]
Oktober 19th, 2011 at 11:47
@ memoon
Nein, er schwadroniert nicht, er bringt zum Ausdruck, was die geschichtliche Erfahrung schon immer bestätigt hat. Du bist derjenige, der einen neoliberalen Unsinn verzapft. Es sind nicht niedrige Löhne, die eine hohe Produktion und Produktivität verursachen, sondern genau umgekehrt, es sind hohe Löhne.
Ja, die Erfahrung ist das Argument jeder seriösen Wissenschaft. Und wie idiotisch die neoliberale Lohnsenkung ist, kann man mathematisch exakt nachweisen.
Pars-pro-Toto als eine primitive und längst überholte Denkweise:
Das Reswitching: Der Sargnagel für die neoliberale Produktionstheorie
weiter >>>
Oktober 19th, 2011 at 11:48
@ Lazarus09
Ich freue mich immer,wenn einer was schreibt, woraus hervorgeht, dass er gedanklich in den Irrsinnsmechanismus des Systems eingedrungen ist. Was fehlt ist aber die Erkenntnis, dass längst der Punkt überschritten ist, ab dem ohne immer neu zugeführten Irrsinn das System implodiert.
Gestern erhielt ich den Auftrag, neben anderen Dingen ein genau bezeichnetes Mittel zur Reinigung einer Fliesenstrecke in der Küche zu kaufen. Ich irrte kurz darauf entlang riesiger Regalwände mit Spülmitteln auf und ab. Schließlich fand ich eines der Regale mit Artikeln der bezeichneten Firma. Sie stellte das gleiche her wie Dutzende andere auch, die ihr Produkt alle mit dem Aufdruck “neu!” beklebten. Ich fand nun auch “mein” Produkt, einen zähflüssigen Saft in einer Flasche wie soeben aus dem Weltraum zurückgekehrt. Mein neues Problem war: es gab den Saft in vier verschiedenen Farben.
Lasst uns 50 Millionen Kredit aufnehmen und in eine wettbewerbsfähige Fabrik für (neue!) Spülmittel investieren, dachte ich so vor mich hin. In diesem stecken dann inklusive aller Vorprodukte, der Weltraumflasche und aller Logistik ca. 30 Prozent Zinsen, auf die bereits die Damen und Herren Märkte warten. Die absehbare Pleite wartet natürlich auch.
Oktober 19th, 2011 at 11:56
@Helminka:
“Was fehlt ist aber die Erkenntnis, dass längst der Punkt überschritten ist, ab dem ohne immer neu zugeführten Irrsinn das System implodiert.”
Das weist auf einen extrem wichtigen Umstand hin, ich bin aber nicht der Ansicht, dass die Erkenntnis wirklich fehlt.
Oktober 19th, 2011 at 11:58
flatter meint:
Oktober 19th, 2011 at 11:37
“Quatsch. die Theorien sind allesamt älter,….”
Mir sind keine ökonomischen Theorien aus den 60er Jahren oder noch früher bekannt, in denen einen exessiven Kostensenkungsstrategie das Wort geredet wurde.
Falls du aber welche kennst, so würden mich Namen und Zeitpunkt des Erscheinens solcher Theorien interessieren.
Vielleicht wissen auch andere hierzu noch was mehr zu sagen?
In der Praxis jedoch hat die seit Beginn der 80er Jahre einsetzende “neoliberale” Propaganda natürlich schon eine Menge Wirkung dahingehend entfaltet, sich den mehr und mehr steigenden Zumutungen der “Wirtschaft” zu unterwerfen, ob Politiker oder Arbeitnehmer/Gewerkschaften, weshalb ich auch keinesfalls die Wirkung dieser Dauerpropaganda unterschätzen möchte.
Was die 70er Jahre angeht, so gab es die letzten wirklich dicken Lohnehöhungen zu Beginn dieses Jahrzehntes, z.T. durch “wilde Streiks” – sogar gegen den Willen der IG Metall Bürokraten! – erzwungen…., die ÖTV hängte sich da mal kurz- wohl durch “Willy” Mut schöpfend – an und erstritt auch große Resultate.
Danach gab es fast nur noch sehr magere Tariferhöhungen, manchmal nur die Inflation ausgleichend, manchmal gering darüber….
Tja, bereits seit gut 40 Jahren eigentlich Tote Hose mit den Gewerkschaften….., guten Lohnerhöhungen für die Masse der Löhner.
Oktober 19th, 2011 at 12:03
@ Gerhard Schrödibär (8)
hab das gerade mal aufgeschnappt u. kurz verarbeitet
u. würde die “Herren” hier gerne dazu anregen, irgendwo ein ernsthaftes Forum einzurichten, in welchem sich kluge Köpfe u. große Herzen – egal ob die sich nun zuhause oder auf der Straße befinden – der Ausarbeitung dieses Soforthilfe-Forderungskatalogs, gemeinsam widmen können u. auf den dann jeder Engagierte auch zurückgreifen kann, unabängig von seiner persönlichen Vorstellung, was nun das System als ganzes betrifft.
Ps. Man könnte dann ja verschiedne Ressorts in diesem Forum einrichten, also z.B
Banken
Konzerne
Arbeit-und Sozialpolitik
Umwelt
Energie
Bildung
Transportwesen
die dann von freiwilligen Moderatoren (die sich mit der jeweiligen Materie auskennen) betreut werden etc…
Oktober 19th, 2011 at 12:08
Kostensenkungsfanatismus würde ich das auch nicht nennen, denn es klingt etwas emotional. Dabei geht es doch nur um die schlichte Profitmaximierungslogik der Personalentscheider, die schon vor Jahrzehnten merkten, dass Personalkosten ein Renditefeindlicher Produktionsfaktor ist. Überflüssige “Humanressourcen” werden einfach dem Staat vor die Tür gelegt, so wie bei Opel Bochum, wo demnächst weitere 1.800 (Restbestand 3.100) Leute zur Entlassung anstehen. Montageroboter rauchen nicht, gehen nicht zum Klo, nehmen keinen Urlaub und werden nicht krank.
Marx irrte, wenn er meinte, dass die zunehmende Technisierung der Arbeitswelt mehr Freiheit und Muße für den Arbeitnehmer bedeute. Das Gegenteil ist der Fall. Sie läutet meines Erachtens heute mehr und mehr das Ende der Arbeitsgesellschaft ein. Beerufe wie Schaffner, Drucker, Stenotypistin/Schreibkraft gibt es bereits nicht mehr. Als nächstes verschwindet die Kassiererin im Supermarkt und der letzte Tankwart.
Oktober 19th, 2011 at 12:13
@altautonomer:
“Dabei geht es doch nur um die schlichte Profitmaximierungslogik der Personalentscheider”
Gnarrg, eben nicht. Es ist keine Logik, und es maximiert ja nicht einmal die Profite, schon gar nicht die der produzierenden Betriebe bzw. ihrer Eigner. Kapitalismus ist schon doof genug, aber der NL ist nicht mal mehr einfacher Kapitalismus. Er ist purer Fanatismus, von Irren für Irre. Ich halte es für wichtig, das zu erkennen, wenn man versucht beides zu verstehen – den Kapitalismus und die Wahnvorstellungen seiner aktuellen Propheten.
Oktober 19th, 2011 at 12:15
@all: Wenn ihr konstruktiv mitmachen wollt, dann schlage ich doch vor, daß ihr euch mit den Occupiern in Verbindung setzt.
Erstens diskutieren die den ganzen Tag darüber und zweitens wären die sicherlich froh, wenn sie brauchbare Texte zu einem Themenkreis in den Händen hielten, die sie auch interessierten Besuchern geben könnten.
Ein Teilziel der Aktionen ist schließlich die Aufklärung.
Oktober 19th, 2011 at 12:30
@Systemfrager(21): Ich bin kein Fan von eurem Forum, aber ich hab den Artikel mal überflogen, und er gefällt mir. Beinahe zu viel Liebesmüh, um diesen NL-Stuss zu kritisieren, aber durchaus treffend.
Oktober 19th, 2011 at 12:39
Kurz und Knapp werden diese Statements allgemeinverständlich seit den frühen 90ern im Buch The Dilbert Principle von Scott Adams abgehakt. In Deutschland hat es erst jetzt die hohe Aktualität erreicht, da es immer eine gewisse Zeit braucht, bis der Arbeitwahnsinn über den großen Teich geschwappt kommt.
Oktober 19th, 2011 at 12:44
@ flatter
>>> Ich bin kein Fan von eurem Forum …
Ich weiß, ich pflege einen anderen (analytischen) Stil als die kontinentaleuropäischen (vor allem die deutschen) Philosophen und überhaupt Geisteswissenschaftler (und Aufklärer)
Hans Reichenbach
PS
Ich habe aber die Hoffnung nicht verloren, dass die kontinentaleuropäischen (vor allem die deutschen) Philosophen und überhaupt Geisteswissenschaftler (und Aufklärer/Gutmenschen) irgendwann zur realitätsbezogenen und analytischen Vernunft zurückkehren
;-)
Oktober 19th, 2011 at 13:02
(OT) Frankfurter Rundschau: “SPD fordert neue Euro-Abstimmung im Bundestag”
“Die Opposition fühlt sich von der Regierung beim Euro-Rettungsschirm getäuscht und verlangt eine neue Abstimmung im …”
Die wollen es also nicht gewesen sein. Wie erbärmlich. :-(
Wer hätte bei den Staatsschulden von Italien und Spanien auch glauben können, daß ein paar hundert Milliarden das Loch schon stopfen könnten. Dummheit oder Lügenbande?
Fallen die etwa schon auf die eigene Rhetorik herein? Wer soll das glauben? Ich? Pah!
@Eike: “Das Dilbert Prinzip” und “Dilbert Future” habe ich damals mehrfach verschenkt. Zustimmung ja. Erkenntnisgewinn Null. Man kann ja doch nichts machen.
@Systemfrager: Ich wünsche mir den Einzug einer ethischen, menschenzentrierten Vernunft. Das was uns als kalte Ratio verkauft wird, und dabei keine ist, kannst Du nicht zum Verschwinden bringen, indem Du widerum nur Sachargumente dagegen ins Feld führst. Meine Meinung.
Oktober 19th, 2011 at 13:06
R@iner
SPD fordert .. Muhahahahaha
Wollen die Mörder die Opfer nicht nur medienwirksam betrauern sondern auch noch beim reanimieren helfen ..?
Mann,mann,mann ..krank
Oktober 19th, 2011 at 13:21
@ flatter
Paul Krugman, Schmalspur Ökonomie, S. 57
Ja, ist gut … ich weiß auch, dass der kulturell-moralisch-ästhetische bzw. literarische Kampf (Richard Rorty) sehr wichtig ist. Die “Analytik” ist nicht alles, aber ohne sie ist alles nichts.
Oktober 19th, 2011 at 13:42
ACHTUNG !! Link führt zu SPON .. Das lesen kann zu schwersten Agressionsausbrüchen führen !! Euro-Retter erwägen Billionen-Versicherung
Herr Japellmeister.. Musikke !!
& das üblich fette fuck you an die Legitimatoren
666
Oktober 19th, 2011 at 13:48
Nachtrag : Da bei ja keiner drauflegen will sei’s man wollte wirklich selbstlos retten *lol* wird man die Rettungskredite der Länder mit Credit-Default-Swaps absichern ..
Die Wetten auf den Kreditausfall sind eröffnet !!
Rien ne va plus.Nichts geht mehr.No more bets.
Oktober 19th, 2011 at 13:49
@Lazarus: Ist doch schon alt, also von gestern. Das war doch schon klar, als abgestimmt wurde über ein Gesetz mit dem nicht näher definierten Hebel.
Wenn dein Filius morgen kommt und mehr Taschengeld fordert, sich aber nicht festlegen will wie viel und noch dazu sagt, daß es notwendig sein könnte täglich nachzufordern, wie würdest Du reagieren? Würdest Du uneingeschränkt ‘Ja’ sagen?
Das haben die Damen und Herren neulich gemacht. Meine Tischkante hat seither eine Delle.
Oktober 19th, 2011 at 13:59
@Rainer: “Das Dilbert Prinzip” und “Dilbert Future” habe ich damals mehrfach verschenkt. Zustimmung ja. Erkenntnisgewinn Null. Man kann ja doch nichts machen.
Das war aber auch nie anliegen des Buches. Der Schreiber hat sich ja auch vor dem Dilbert Prizip aus der Wirtschaft zumindest als Lohnsklave verarbschiedet. Ein Schritt, den ich nur jedem raten kann, der noch andere Talente hat.
Leider unterscheidet sich inzwischen das durchschnittliche Unternehmen sich nicht von einem H-Dealer – und die Ausnahmen werden noch seltener.
Oktober 19th, 2011 at 14:02
@Eike: Stimmt, Scott Adams wollte sich ja “nur an der einen kahlen Stelle am Hinterkopf kratzen” und zeichnen. Als unpolitisch würde ich das aber nicht sehen, geht es dabei doch um die Bedüfnisse des Einzelnen.
Oktober 19th, 2011 at 14:06
R@iner
Uff … bin erst heut’ drüber gestolpert .. sei’s drum macht die Sache auch nicht besser.. Man will mit CDS aufrüsten,mehr finanzielle Massenvernichtungswaffen.!!!!
Oktober 19th, 2011 at 14:18
@Lazarus: “Man will mit CDS aufrüsten”
Nö. Die Staatenfinanzierung läuft schon länger so. Weltweit stecken (die Zahl hatte ich mir vor einigen Monaten gemerkt, kann mich aber irren) etwa 15 Billionen Dollar drin. Sollten sich Gesetze ändern und Staaten sich anders finanzieren, dann wird man schnell etwas neues aus der Taufe heben. Cds sind nur ein Zeichen, daß es in Banken und Konzernen heftigste Kapitalüberschüsse gibt und man nicht weiß, wohin man mit dem Zaster soll.
Oktober 19th, 2011 at 14:22
Zitat: Nr. 39:
Leider unterscheidet sich inzwischen das durchschnittliche Unternehmen sich nicht von einem H-Dealer – und die Ausnahmen werden noch seltener.
Sehe ich auch so, aber was ist wahrscheinlicher:
a) die Politik kümmert sich um den von ihr verusachten Zustand und macht eine Kehrtwende
b) die Menschen fangen irgendwann selbst an, die Situation zu bereinigen
Ich zweifle an beiden Möglichkeiten, auch wenn es erste Anzeichen für Punkt b) gibt, allerdings steckt das Kind wohl noch immer nicht tief genug im Brunnen…
Oktober 19th, 2011 at 14:25
R@iner
Bevor man dafür sorgt das für Arbeit ordentlich bezahlt wird,bevorteilt man auch mit Hurenbock 4 die Bildung von Überschussliquidität die um den Globus reist auf der Suche nach wahnwitzigen Renditen mit dem Zweck der Kapitalhortung was weiteren Schaden anrichtet ..
Dafür braucht man eine freiheitlich demokratisch gewählte Regierung™ ..keine andere Institution bekommt das so hin ohne das die Deppen aufmucken ;-)..
Oktober 19th, 2011 at 14:34
Hartz V ist noch besser. Dazu gibt’s heute Abend im Folgeartikel was zu lesen.
Oktober 19th, 2011 at 14:42
@http404: Zu deinem Punkt b) gibt es gerade ein Live-Blog aus Griechenland auf Keep Talking Greece.
Das Parlament hat schon angekohlte Stellen.
“Protesters call for a strike with a long lastin duration. Odd enough this morning a 60 -year-old man, self-employed who has nothing to do with unions told me ‘We have to go on strike for one month. I tell you, the government will fall within 10 days!’”
Oktober 19th, 2011 at 15:01
Das Schlimmste bei der ganzen Lohnquetscherei ist aber m.M. der freiwillg unwissende Hamster in seinem Laufrad der da noch seinem “Chef” zustimmt die Kosten
wären ja viel zu hoch, und das da er sich doch jeden Monat aufs neue wundert: “Wird der Monat länger, oder gabs weniger Lohn?”.
zum oT: hatte ich vor 2 oder 3 Tagen bei Markus Gärtner gepostet:
“Tja ich denk mal so in 4 bis 6 Wochen werden die Numismatiker und Filanotafreunde ein weiteres
abgeschlossenes Sammelgebiet beackern können.
Das wird nicht lustig für uns.
Dringend an der Zeit den Kadaver von TINA hinter der Tür wegzuzerren damit TATA endlich in den
Raum kann, das Klopfen kann doch nicht mehr zu überhören sein.
Oktober 19th, 2011 at 15:13
langlode44 meint:
Oktober 19th, 2011 at 15:01
“Das Schlimmste bei der ganzen Lohnquetscherei…”
…. ist, dass noch immer so viele nicht wahrhaben wollen, das diese Lohndrückerei nur die Kehrseite der Profitmacherei ist.
Weniger Lohn, mehr Profit, dies ist das ganze Geheimnis der Chose.
Das einzige Gegenmittel der Lohnknechte wären ECHTE Kampfmaßnahmen, allerdings en masse.
Oktober 19th, 2011 at 15:19
@Bakunin: Machen wir doch kurz das Spiel.
Firma: Leider müssen Sie dieses Jahr auf Ihr Weihnachtsgeld und nächstes Jahr auf 10 Urlaubstage und 10 Prozent Ihres Lohns verzichten. Uns geht es schlecht. Diese Durststrecke müssen und werden wir gemeinsam überwinden. Alternativ stellen wir den Abbau von xx Stellen zur Disposition. Jetzt Du! (In die Bücher/Karten darfst Du mir nicht gucken.)
Oktober 19th, 2011 at 15:26
R@iner meint:
Oktober 19th, 2011 at 15:19
@Bakunin: “Machen wir doch kurz das Spiel….”
So lange die Lohnknechte glauben, ohne Unternehmer, Herrschaft des Kapitals nicht existieren zu können werden sie sich ganz klar zur dauernden Unterwerfung entscheiden, entscheiden müssen, ganz klar.
Ohne proletarische Hunde, politisch nichtige ohnmächtige Lohnknechte keinen Kapitalismus!
Das Spiel wird vorerst noch weitergehen…..
Oktober 19th, 2011 at 15:26
Bakunin meint:”…. ist, dass noch immer so viele nicht wahrhaben wollen, das diese Lohndrückerei nur die Kehrseite der Profitmacherei ist.”
ich weiss das, aber frag die Hamster mal ob se denn nicht wissen wollen wo die Gewinne abgeblieben sind,
kein Aufschrei da sich so ein neureicher Schnösel, sich
selbst als Unternehmer bezeichnendes Rindvieh mit seiner neuesten Erwerbung, einem Sportschlitten aus Bella Italia (warn Schnäppchen, nur 160000 statt nach
Liste 190000) im lokalen Wurstblatt hat ablichten lassen.
Das ! ist ein RIESENPROBLEM, und ich denk mal nicht
nur hier in der immer noch tiefschlafenden Oberlausitz. Der Glaube an den Rechts- und Sozialstaat, der sitzt tief…
Oktober 19th, 2011 at 15:40
langlode44
Volle Zustimmung .. Es sind die ” Leister ” die der Blödmichel so gerne bewundert in TV und Regenbogenpresse .
Für 90% ist das System in Ordnung das einzige was sie stört ist das sie nicht zu denen da oben gehören .. dafür das sie da hin kommen würden die ihre Kinder und Großmutter verkaufen .
Daran krankt’s .. drum noch keine “breitgefächerte” Revolution ;-) zu viele Dumme,Erben,Hedonisten etc..
Glaube an Rechtsstaat und Sozialstaat glaub ich eher nicht .. es ist schlicht und ergreifend Egoismus ..St.Florian Prinzip
Oktober 19th, 2011 at 15:47
@Lazarus09 Nr.52:
Genau und deswegen mach ich jetzt noch keine Revolution sondern zerleg ne starke DDR Sammlung übers WE, und sofern der Erodierende das Jahr überlebt ist Weihnachten gesichert.
Nichtsdestotrotz, ich versuchs weiter mit Aufklärung…
Oktober 19th, 2011 at 15:54
Die ‘Riot-Cam’ von Skai-Tv unterbricht immer mal wieder die Übertragung mit einigen Minuten Werbung. Die Welt ist doch in Ordnung.
Jetzt quatschen sie im Studio und am unteren Bildrand fliegen Logos von Lacoste, Calvin Klein et. al. vorbei. Krass.
Jetzt noch eine Werbung von Car Glass. Ich werd’ nich mehr.
Gasmasken werden von Straßenverkäufern für 3 Euro das Stück angeboten.
Oktober 19th, 2011 at 16:21
r@iner (und andere), das hier ist ohne werbung:
https://www.star.gr/ellada_kosmos/112113#.Tp6jMpHKSWY.twitter
liveblog auf deutsch:
https://de.contrainfo.espiv.net/
und noch was sehr interessantes aus den usa:
https://blog.markusgaertner.com/2011/10/18/auch-in-den-usa-beginnt-die-zweite-bailoutrunde/
Oktober 19th, 2011 at 17:00
Lazarus09 meint:
Oktober 19th, 2011 at 15:40
langlode44
“Für 90% ist das System in Ordnung das einzige was sie stört ist das sie nicht zu denen da oben gehören .. dafür das sie da hin kommen würden die ihre Kinder und Großmutter verkaufen .”
Nennt man das nicht ganz offiziell “demokratische Reife”?
Oktober 19th, 2011 at 18:02
R@iner
Wie gesagt,jegliche Kritik wird schön medial mundgerecht aufbereitet (Pispers,Priol etc..)und verkommt bar der gebotenen Schärfe zum Klamauk oder wird beschwichtigend als eine Aktion von Spinnern und Ewignörglern hingestellt die unser schönes Deutschland in dem es uns dank “bester Regierung aller Zeiten” besser geht als den faulen AIDS verbreitenden Pennern in Ruanda ,kaputt reden wollen.( inkl.Aufschwung )
Und bei Live Streams dürfen eben die Pinkel,Bierhol Pausen samt Werbung auch nicht fehlen .. kommerziell vermarkteter Protest verkommt in der Michelwahrnehmung zur Grillparty der Dauer-Berufsnörgler..
That’s it … die weiteren Aussichten..ein über Europa liegendes tief kommt hinten nicht hoch ;-)
Oktober 19th, 2011 at 19:49
@#11:
Das wäre dann wohl zurück in die STeinzeit.
Ziemlich optimistische Zukunftsprognose!
Oktober 19th, 2011 at 20:02
@mo: Vielen Dank.
@Lazarus: Ja, ich weiß es doch. Aber sagen mußt Du es nicht dauernd.
Oktober 19th, 2011 at 20:08
[...] ersten Artikel schloss ich mit der Feststellung, dass der von jeder seriösen Theorie abgekehrte Neoliberalismus [...]
Oktober 19th, 2011 at 20:21
Benjamin
Nun ich meine ja nicht das wir die Keule schultern sollen und den Lendenschurz umbinden. ;-)
Es gibt da Modelle aber das ist zu ausladend..
Oktober 20th, 2011 at 08:21
Interessant bei den Kosten ist auch, dass die Löhne immer zu hoch sind. Die Kosten, welche durch Dividenden, Managervergütungen, etc. zu stande kommen gar nicht hoch genug sein können.
Oktober 20th, 2011 at 09:24
@ chriwi
Wer war das?
Ist doch klar: Der verdammte Karl!
Nein, es war Adam, der Vater der Marktwirtschaft.
(Adam Smith, Der Wohlstand der Nationen, S. 83)
Oktober 20th, 2011 at 09:31
Leute,Leute,Leute so funktioniert halt unser Finanzfaschismus, Boni und fette Renditen™ für eine perverse Finanzwirtschaft ihre Anteilseigner und geschätzten Investoren™, die immer unmittelbarer aus den Taschen der Steuerzahler finanziert werden. Dafür werden die Risiken und Kosten des Systems mit mehr oder weniger durchsichtigen Propaganda Maßnahmen und inzwischen auch mit Gewalt gegen demonstrierende Antichristen brutalstmöglichst sozialisiert..
..so walte Hugo…
Oktober 20th, 2011 at 09:35
Alle(!) Parteien im Deutschen Bundestag & Parlamenten sind Erfüllungsgehilfen dieser Finanzoligarchie. Selbst die Linke & Piraten versteht die Zusammenhänge nicht wirklich… die Ökonomen jederzeit zur Stelle, wenn es darum ging, das Hosianna für die bestehenden Verhältnisse an zu stimmen ..fuck off
Oktober 20th, 2011 at 09:48
@Lazarus: Halt doch den Ball mal flach. Dein “Alles Idioten außer ich” bringt auch niemanden weiter.
Oktober 20th, 2011 at 10:35
R@iner
Alles Idioten außer ich
Das hab ich so nicht gesagt ich bin ja nicht der einzige der die Schnauze voll hat ..aber es sind aus besagten Gründen zu wenig !!
Du kannst mir gern widersprechen bei der teutschen Radfahrer Mentalität .. Seh’ doch mal der Wirklichkeit ins Auge.
Jederlei Kritik oder Protest verkommt zur medialen Unterhaltungsshow mit Werbeeinlage solange es nicht zu Aufmerksamkeit kommt wie in London oder Italien ..
Dann ruft die Obrigkeit “STOP” Illegal .. klar was sonst..
Der Ball wird doch seit den 80′ gaaaaanz flach gehalten ..
Oktober 20th, 2011 at 11:01
@Systemfrager
Man kann kaum glauben, dass sich die heutigen Liberalen auf Adam Smith berufen. Wenn er das wüsste, dann würde er im Grabe rotieren.
Oktober 20th, 2011 at 12:12
Habe früher “Railroad Tycoon” gespielt. Ging ganz ähnlich. Irgendwann hatte man raus, dass es nicht lohnt, selber Eisenbahnen zu bauen. Man kaufte einfach nur Aktien der Konkurrenzunternehmen. Das gab die meisten Punkte.
Oktober 20th, 2011 at 12:25
Lazarus09 meint:
Oktober 20th, 2011 at 09:35
“Alle(!) Parteien im Deutschen Bundestag & Parlamenten sind Erfüllungsgehilfen dieser Finanzoligarchie.”
Ganz klar! Aber bedenke bitte, dass abgesehen von den Großkonzernen praktische die gesamte Privatwirtschaft bzw. “Realwirtschaft” bei IHRER ganz ordinären Profitmacherei in hohen Maße von der “Gunst”, dem “Wohlwollen” der Finanzwirtschaft abhängig ist.
“Fremdes Geld” ist nun mal der “Lebenssaft” des größten Teils der Wirtschaft,also des Mittelstandes und zahlloser Kleinunternehmer, ebenso der MASSE der Kunden einschließlich des Staates.
Ich denke, zumindest das wissen die meisten Politiker “irgendwie” schon, daher ihre berechtigten Sorgen vor einem Chrash des Finanzsystems, ihre schier endlosen Bankenrettungen, staatlichen Garantien.
Sie “garantieren” staatlich den – Kapitalismus, sein weiteres Funktionieren!
Oktober 20th, 2011 at 15:05
@ chriwi
>>> Man kann kaum glauben, dass sich die heutigen Liberalen auf Adam Smith berufen. Wenn er das wüsste, dann würde er im Grabe rotieren.
Er dreht sich schon seit mehr als einem Jahrhundert ständig im Grabe
Oktober 20th, 2011 at 16:02
@Systemfrager
Ob die Rotationsgeschwindigkeit mit der neoliberalen Verbreitung zunimmt?
Das Absurde an den neoliberalen Dogmatikern ist, dass sie streng genommen zu den Verlierern gehören und dennoch die Gewinner verteidigen. Sie hinterfragen ihr Dogma nicht einmal. Mich erinnert das Ganze mehr an Religion, als an Ökonomie.
Oktober 20th, 2011 at 16:22
chriwi meint:
Oktober 20th, 2011 at 16:02
“Das Absurde an den neoliberalen Dogmatikern ist, dass sie streng genommen zu den Verlierern gehören…”
Was sollen diese “neoliberalen Dogmatiker” denn kebisher PERSÖNLICH oder rein finanziell “verloren” haben?
Ihre Professuren, Lehrstühle, Institute, tollen Gehälter und zu erwartenden tollen Pensionsansprüche?
Wie können einzig zwecks ökonomischer Nebelwerferei angestellte ideologische Clowns überhaupt “scheitern”?
Würde von ihnen verlangt zu “beweisen”, dass ab sofort 2×2= 11 sind wären Sinn und Zweck ihrer “Theorien” kein anderer als ihr bisheriger.
Merke: DER KAPITALISMUS IST KEINE IDEOLOGISCHE VERANSTALTUNG!
Oktober 21st, 2011 at 08:45
“Ihre Professuren, Lehrstühle, Institute, tollen Gehälter und zu erwartenden tollen Pensionsansprüche?”
Selbst damit gehören viele von Ihnen zu den Verlierern. Die Einkommen der Professoren mit den Sonderleistungen werden wahrscheinlich gerade zu der Grenze gehören wo es real Einkommenszuwächse gab. Ihre Institutsangehörigen haben sicher nicht dieses Glück. Auch in verschiedenen Blogs tummeln sich Studenten und allerlei Selbstständige, welche definitiv durch eine neoliberale Agenda verlieren. Einige Spitzenleute gewinnen, es gibt aber tausende die diese Politik befürworten. Immerhin gibt es den gemeinen FDP Wähler noch.