Und ich war nicht dabei. Daher verweise ich auf Berichte in anderen Blogs, als da wären:

- Missis Mopp (Daueroccupantin)

- Autismuskritik

- Binsenbrenner

- The Intelligence

- Tagebuch einer Spinne

- Keynesianer

- kotzendes Einhorn

- Stephan Hebel (FR, das ist zwar kein Blog, aber trifft’s auf den Kopf

Weitere Hinweise bitte in den Kommentaren.

Zu dem, was Mo (Autismuskritik) schreibt, kurz meine Zustimmung: Wie ich schon schrieb, sehe ich auch, dass das Konglomerat netzaffiner Demonstranten da draußen mich nicht vertritt. Ich sehe auch nicht die Möglichkeit, mich einer “Kritik” anzuschließen, die ich nicht einmal zusammenfassen könnte. Gerade angesichts dessen aber ist die Bewegung so spannend. Man geht hier auf die Straße, um zu signalisieren, dass es so nicht weitergeht. Wohl wissend, dass man sich nicht einig ist oder ein neues großes Ziel ausgeben könnte. Es ist beinahe hoffnungslos, und dennoch raufen sich Menschen zusammen, die ihre Kombattanten gar nicht kennen.

Es gibt tausend Gründe, sich nicht mit Leuten sehen zu lassen, die man für Spinner hält oder deren Ziel man nicht unterstützt. Das erinnert mich übrigens an die Komiker der kommunistischen Partei, die sich in meiner Jugend bei jeder Demo vornan plazieren mussten. Diese Leute waren im Gros bornierte Spießer, denen rote Fahnen gefielen (und vielleicht der Devisenrücklauf aus Ostberlin, wer weiß). Vom Krefelder Appell über Anti-AKW bis hin zur Friedensbewegung wäre aber nichts in die Gänge gekommen, wenn man sie zu ernst genommen hätte. Und trotz ihrer Dauerpräsenz hat sie kein Mensch gewählt.

Dies sei denen gesagt, die eine echte Revolution brauchen, eine noch echtere Krisensituation oder darauf warten, dass nur die Richtigen massenhaft anrücken, weil sie durch kluge Agitation (hier bitte Lacher vom Band einfügen) ihr falsches Bewusstsein abgelegt haben und sich endlich einsichtig der revolutionären Führung anschließen. Es ist dies eine Situation, in der das Prinzip ‘divide et impera’ unterlaufen werden kann. Deshalb habe ich trotz meiner Bedenken zum Mitlatschen aufgerufen. Jeder, der da steht, vertritt sich selbst, und dennoch sind es viele. Das ist der Weg, auf dem es vorangehen kann.

Sonst könnte man auch gleich darauf warten, dass die Gewerkschaften das für uns tun. Dann haben wir auch gleich die Bundesregierung mit im Boot, die ihnen schon seit Jahren furchtbar dankbar ist.

Update: Witzig ist auch, dass die Polizei die Krise kriegt, weil es keinen Versammlungsleiter gibt. Daran wird sich noch die eine oder andere Auseinandersetzung entzünden: Das schöne alte Ritual, dass Versammlungen von Proficlubs organisiert werden, funktioniert nicht bei einer Ansammlung von Einzelnen. Man wird also die Versammlungsfreiheit einschränken oder trifft auf sehr schlecht zu bändigende Haufen und muss sich die ‘Rädelsführer’ backen.