Die TAZ veröffentlicht ein interview mit Uwe Foullong, “Ver.di-Bankenexperte”, und kündigt in der Überschrift an, dieser wolle “betriebsbedingte Kündigungen bei hohen Gewinnen verbieten lassen”. Es ist nicht ganz so dumm, was der Mann tatsächlich gesagt hat, denn er wird zitiert mit den Worten:
“Wenn die Unternehmen ihre Strategie nicht freiwillig ändern, dann müssen wir betriebsbedingte Kündigungen bei profitablen Unternehmen gesetzlich verbieten”.
Der Gedanke an eine freiwillge Änderung paßt nicht ins Bild der ewig reglementierenden Gewerkschafter und stört das Plakat? Man ist von der TAZ bessseres gewöhnt.
Immerhin aber droht Herr Foullong noch mit dem Gesetz. Das ist dann noch dumm genug, denn es hieße doch, ein Konzern, der gute Umsätze und Gewinne macht, dürfte nicht mehr umstrukturiert werden. Es bestünde also quasi die Pflicht, die Körperschaft periodisch an den Rand der Pleite zu führen, um sich veränderten Produktionsbedingungen anpassen zu dürfen.
Schade, daß er nicht beim Kern der Sache geblieben ist: “Unverantwortliches und unmoralisches” Handeln wäre ja das Thema gewesen. Solches kann man aber nicht gesetzlich verbieten lassen, es muß aus Überzeugung verändert werden. Es gibt sehr gute Gründe, zu investieren, wo heute noch blind auf Gewinnmaximierung gesetzt wird. Das soziale Element des Wirtschaftens besteht in der mittel- und langsfristigen Stabilisierung eines Unternehmens unter Beachtung der volkswirtschaftichen Effekte der Unternehmensentscheidungen. Ein solches Denken ist nicht per Gesetz herzustellen. Man könnte ebenso gut ein Gesetz erlassen, das verbietet, durch Drängeln vorwärts zu kommen.