Es erscheint wie ein unwichtiges Detail am Rande, aber was da im Rahmen der Verhandlungen über die KFZ-Steuer stattgefunden hat, war ein weiterer skandalöser Versuch, die Großen zu subventionieren und die Kleinen dafür zur Kasse zu bitten. Und das ging so:
Ein Teil der Steuer wird sich nach Hubraum berechnen, ursprünglich waren zehn Euro pro hundert Kubikzentimeter geplant. Allerdings sollte die Höhe der Steuer auf 300 Euro maximal festgelegt werden. Das hieße dann, eine vier-Liter-Kutsche würde mit einhundert Euro subventioniert und die echten Wahnsinnskisten, die sich nur Graf Rotz leisten kann und die etwa drei Bäume auf hundert Kilometer verbrauchen, gar mit einigen hundert Euro. Nachdem wohl vor allem der Bundesumweltminister opponiert hat, wurde dieser Plan geändert. Um satte fünf Prozent, auf 9,50 Euro, soll die Steuer sinken, da die Spritsäufer ja nun angemessen taxiert werden. Gut fünf Prozent sollte also jeder Autofahrer als Notopfer für die Großmotorisierten zahlen. Die Union findet das ganz normal und offenbar richtig. Bei der SPD hat auch niemand wirklich Zeter und Mordio geschrien, aber immerhin hat Gabriel aufgepaßt und diese Umverteilung verhindert. Seine Fraktion begründet ihren Widerstand übrigens mit umweltpolitischen Argumenten. Das ist zwar nicht falsch, aber eben nur ein Aspekt an der Sache. Daß es sich um einen Akt sozialer Subvention handelt, fällt ihnen schon gar nicht mehr auf, im Gegensatz übrigens zu den “Ökos”, den Grünen.
Die Große Koalition wurschtelt sich weiter durch, solide auf dem Rücken der weniger Betuchten, mit sporadischen Lichtblicken, die halbgar begründet werden. Man mache sich nur nichts vor, was die glorreiche Aussicht auf “Schwarzgelb” anbetrifft! Die CDU/CSU darf in puncto “Umverteilung” als Waisenkind gelten im Vergleich zum besseverdienend neoliberalen Original. Ich möchte gar nicht wissen, was denen alles einfiele, um Kleinverdienern das Geld aus der Tasche zu ziehen, mit dem dann ganz sozial “Arbeit geschafft” würde. Sicher so eine Art Merz-Spezial-Steuer, alle zahlen das Gleiche, Motto: “Freie Fahrt statt Sozialismus”.
Man kann es nicht oft genug sagen: Das Volk muß der Politik aufs Maul schauen. Wenn da demnächst wieder jemand von “Umverteilung” schwadroniert, muß einem das Ohr klingeln. Es wird immer etwas verteilt. Die Frage ist nur, ob das mit gerechten Dingen zugeht. “Umverteilung” bedeutet dann nur, daß etwas von einem Haufen auf einen anderen wandert. Wandert es von dem kleinen Haufen auf den großen, ist in der Regel etwas faul. Bei der KFZ-Steuer ist es diesmal, zufällig quasi, anders gekommen.
Januar 27th, 2009 at 01:31
Wenn es nicht mehr gerecht zugeht, und das tut es schon lange nicht mehr in Täuschland, dann muss das Volk der Politik schlicht auf’s Maul hauen.
Aber mit dem Michel kann man es ja machen, der hält das Maul.
Und seinen Arsch bekommt der auch nicht hoch.
Im Gegensatz zu Griechen und Isländern, die bereits jetzt ganz tief im Schlamassel stecken, was uns selbst eher früher als später bevorstehen wird.
Januar 27th, 2009 at 01:31
Wenn es nicht mehr gerecht zugeht, und das tut es schon lange nicht mehr in Täuschland, dann muss das Volk der Politik schlicht auf’s Maul hauen.
Aber mit dem Michel kann man es ja machen, der hält das Maul.
Und seinen Arsch bekommt der auch nicht hoch.
Im Gegensatz zu Griechen und Isländern, die bereits jetzt ganz tief im Schlamassel stecken, was uns selbst eher früher als später bevorstehen wird.
Januar 27th, 2009 at 03:00
Es fängt ja schon viel früher an: Den meisten Menschen ist gar nicht klar, dass das “Wirtschaftssystem” ein Kreislauf ist, dessen eine Richtung daraus besteht, Kaufkraft zu verteilen. Sowas wie “Lohn” gibt es ausschließlich aus der relativ exotischen Perspektive der wenigen “Arbeitgeber”. Für die meisten von uns ist es Kaufkraft. Die MUSS verteilt werden, logisch, sonst gäbe es keinen Konsum der Produkte, für die das Wirtschaftssystem ersonnen wurde! Aber nochmal: Verteilung! Die UMVERTEILUNG kommt dann erst mit dem Sozialstaatsgebot zum Zuge, dass also der Staat, der Verteilung nachgeordnet, weiter umverteilen darf, um die wirtschaftliche Nivellierung der Wirtschaftssubjekte zu bewerkstelligen. Ziel der Zivilisation ist es, die UMVERTEILUNG so weit wie möglich zu minimieren. Wenn erst einmal alle Menschen den gleichen Stundenlohn oder gar absolut das gleiche Gehalt beziehen, dann darf Kirchhof auch mit einer FlatTax kommen – VORHER NICHT! Wie könnte man eine notwendige Umverteilung zugunsten der grundlegenden Verteilung zurückdrängen? RICHTIG, mit dem bedingungslosen Grundeinkommen! Auf der Basis eines bedingungslosen Grundeinkommens wäre nur noch sehr wenig Umverteilung über das aktuelle Einkommen zu leisten; dafür wäre die Verteilung unglaublich gerecht. Obendrein könnte man noch sehr plausibel die letzten Megavermögen der Abzocker weg-umverteilen. Wir brauchen das Grundeinkommen!
Januar 27th, 2009 at 03:00
Es fängt ja schon viel früher an: Den meisten Menschen ist gar nicht klar, dass das “Wirtschaftssystem” ein Kreislauf ist, dessen eine Richtung daraus besteht, Kaufkraft zu verteilen. Sowas wie “Lohn” gibt es ausschließlich aus der relativ exotischen Perspektive der wenigen “Arbeitgeber”. Für die meisten von uns ist es Kaufkraft. Die MUSS verteilt werden, logisch, sonst gäbe es keinen Konsum der Produkte, für die das Wirtschaftssystem ersonnen wurde! Aber nochmal: Verteilung! Die UMVERTEILUNG kommt dann erst mit dem Sozialstaatsgebot zum Zuge, dass also der Staat, der Verteilung nachgeordnet, weiter umverteilen darf, um die wirtschaftliche Nivellierung der Wirtschaftssubjekte zu bewerkstelligen. Ziel der Zivilisation ist es, die UMVERTEILUNG so weit wie möglich zu minimieren. Wenn erst einmal alle Menschen den gleichen Stundenlohn oder gar absolut das gleiche Gehalt beziehen, dann darf Kirchhof auch mit einer FlatTax kommen – VORHER NICHT! Wie könnte man eine notwendige Umverteilung zugunsten der grundlegenden Verteilung zurückdrängen? RICHTIG, mit dem bedingungslosen Grundeinkommen! Auf der Basis eines bedingungslosen Grundeinkommens wäre nur noch sehr wenig Umverteilung über das aktuelle Einkommen zu leisten; dafür wäre die Verteilung unglaublich gerecht. Obendrein könnte man noch sehr plausibel die letzten Megavermögen der Abzocker weg-umverteilen. Wir brauchen das Grundeinkommen!
Januar 27th, 2009 at 09:36
@Otti
Was soll der “Michel” denn machen, wenn er der Politik “auf’s Maul hauen” will? Soll er auf die Straße und demonstrieren gehen? Das hat gegen Harz IV sehr gut funktioniert, oder? Und die Erfolge beim Kampf gegen die Rente mit 67 darf man auch nicht vergessen. Ein Generalstreik wäre genau das richtige, aber der ist in Deutschland ja verboten und ich will nicht wissen dann mit den Gewerkschaften passiert. Das wäre wohl ihr Ende.
Bei der Wahl kann er sich auch nur für das kleinste Übel entscheiden. CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne, im Prinzip macht das kaum noch einen Unterschied. Die Linke wäre eine Alternative, aber bei der Meinungsmache und Hetze auf der einen aber auch das ständige Ignorieren in den Seite kommt deren Botschaft in den Massenmedien kaum an. Also, was soll man machen?
Januar 27th, 2009 at 09:36
@Otti
Was soll der “Michel” denn machen, wenn er der Politik “auf’s Maul hauen” will? Soll er auf die Straße und demonstrieren gehen? Das hat gegen Harz IV sehr gut funktioniert, oder? Und die Erfolge beim Kampf gegen die Rente mit 67 darf man auch nicht vergessen. Ein Generalstreik wäre genau das richtige, aber der ist in Deutschland ja verboten und ich will nicht wissen dann mit den Gewerkschaften passiert. Das wäre wohl ihr Ende.
Bei der Wahl kann er sich auch nur für das kleinste Übel entscheiden. CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne, im Prinzip macht das kaum noch einen Unterschied. Die Linke wäre eine Alternative, aber bei der Meinungsmache und Hetze auf der einen aber auch das ständige Ignorieren in den Seite kommt deren Botschaft in den Massenmedien kaum an. Also, was soll man machen?
Januar 27th, 2009 at 10:37
Wir befinden uns in einem Prozess. Der endet entweder damit, das die SPD zur Vernunft kommt, oder aber damit, das die sPD in der Versenkung verschindet, und mittelfristig die “Linke” die Rolle als “Vertreter des kleinen Mannes” übernimmt.
Das Problem ist, das dieser Vorgang Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern kann. Während dieser Zeit ist es aber leider so, das der Wähler – unabhängig davon wo er sein Kreuzchen macht – immer den selben neoliberalen Mist aufgetischt bekommt. Unterschiede gibts nur in der Dosis.
Januar 27th, 2009 at 10:37
Wir befinden uns in einem Prozess. Der endet entweder damit, das die SPD zur Vernunft kommt, oder aber damit, das die sPD in der Versenkung verschindet, und mittelfristig die “Linke” die Rolle als “Vertreter des kleinen Mannes” übernimmt.
Das Problem ist, das dieser Vorgang Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern kann. Während dieser Zeit ist es aber leider so, das der Wähler – unabhängig davon wo er sein Kreuzchen macht – immer den selben neoliberalen Mist aufgetischt bekommt. Unterschiede gibts nur in der Dosis.
Januar 27th, 2009 at 13:26
@ Kaboom
Jahrzehnte?
Du meinst, dieses Wirtschaftssystem mit drangemachtem Kreuzchen wird noch Jahrzehnte überstehen?
Boahh! Was bist du für ein frommer Mann!
Januar 27th, 2009 at 13:26
@ Kaboom
Jahrzehnte?
Du meinst, dieses Wirtschaftssystem mit drangemachtem Kreuzchen wird noch Jahrzehnte überstehen?
Boahh! Was bist du für ein frommer Mann!