Ich habe heute eine knappe Minute bei Maischbergers Propagandashow Halt gemacht, in der Märchenonkel Klaus von Dohnanyi aus dem klebrigen Sessel palaverte, der dort für die INSM reserviert ist. Seine Behauptung: 2002 seien die Lohnstückkosten in Deutschland zu hoch gewesen. Niemand widersprach ihm spontan, ich bezweifle auch, dass das noch nachgeholt wurde. Solche Lügen kann ja nur widerlegen, wer alle diese Daten gespeichert hat wie ein Computer. Hier die Zahlen, die natürlich das Gegenteil belegen. Ist das eigentlich ein Kriterium dafür, ob solche Leute wieder eingeladen werden? Lernt irgendwer daraus? Darf man sich eine Hupe mitnehmen und die jedesmal drücken, wenn so einer seine erfundenen ‘Fakten’ in die Runde murmelt?
September 7th, 2011 at 00:40
die erfahrung vieler jahre im umgang mit menschen hat mir gezeigt, dass es nicht darauf ankommt, die wahrheit differenziert und mit leiser stimme des zweifels vorzutragen, sondern mit großer selbstsicherheit halbwahrheiten und lügen zu trompeten. diese leute haben sich meistens durchgesetzt.
September 7th, 2011 at 01:09
als halbwegs informierter Zeitgenosse fragt man sich normnalerweise ohnenhin, was ein v.Dohnanyi bzw. Pfarrer Hinze zum Thema beizutragen hat? Antwort = Nada!
Aber sie und andere haben eine Aufgabe als Erklärer, Einordner und Aufpasser – natürlich im Dienste des herrschenden Zeitgeistes. Wer das weiss, ist gegen deren Geschwätz schon mal immun. Allerdings muss man immer in Sorge um die Anfälligkeit seiner Mitmenschen sein.
BTW Frau Kohl machte einen besseren Eindruck als erwartet (wahrscheinlich liegt es an der Erwartungshaltung). Neben einiger gescheiter Einlassungen zur Gesamtproblematik spielte sie auch beim 10-minütigen Werbeblock für die Geldanlage eher den Gegenpart zum ‘Halsabschneider’ und socalled Börsenexperten Mick Knauff.
Herr Kemmer (ehemals BayernLB), vD und der Pfarrer – 3 Münder , ein Maul – unerträglich. Der wiwi-Mensch Voth schien die Dinge ökonomisch gut einordnen zu können.
Am Puls der Zeit war allerdings nur Frau Bruns, und zwar am Puls der Empörten.
September 7th, 2011 at 01:23
Propaganda wirkt.
September 7th, 2011 at 05:05
Heute an einer Bushaltestelle hier in HH auf den Nachtbus wartend begrüßte mich dies erleuchtete (erleuchtende?) Fünfpersonenplakat – die ausgeschriebenen Vornamen lasse ich jetzt mal weg – lächelnd oder ernsthaft sinnend:
Plasberg, Beckmann, Maischberger, Jauch, Will
Darunter: “Freuen Sie sich auf die neue Talk-Woche!” “Die ARD”
Fehlten nur noch Kerner und Illner – aber die sind ja beim ZDF…
Geballte Inkompetenz – von Scharfsinn heuchelnd über elendig schleimend, herzzerreißend menschelnd und bräsig mainstreamend bis schlicht und einfach nur noch inkompetent, dafür aber gut aussehend und “intelligent” in die Gegend schauend…
Es heißt Infotainment! Unsere Haupt-ÖRR sind zu perfekten Propagandainstrumenten degeneriert, Sprachregelungen und orwellsche Sinnverfälschungen inbegriffen (“Westliche Wertegemeinschaft”, “Schuldenkrise”, “Schutz der Bevölkerung”, “Waffengang” etc.pp.). Selbst die Nachrichten sind schon genau so schlimm. Dazu noch die penetrante Eigenreklame der Rundfunkstationen, alles Infotainment! Schon kleine Dosen können deprimierend sein.
Also: Abschalten, bevor man Wutausbrüche ob der ganzen Lügerei bekommt – oder der Trübsal anheimfällt!
P.S. …und selbstverständlich wird die taube Nuß (und andere der gleichen Art) wieder eingeladen – wieder und wieder, bis zum Erbrechen… Das ist der wohlbedachte Wiederholungswirkmechanismus!
Hupen ist gut, oder Bullshit-Bingo spielen…
September 7th, 2011 at 06:23
Wem interessieren schon Lügen am Rande? Diese Inszenierungen sind für Menschen gemacht, die auf Sachverstand pfeifen, und das sind nicht wenige. Wichtig ist allen Beteiligten doch nur eines: Hauptsache, das Geld stimmt.
September 7th, 2011 at 06:31
Und unseren täglichen Talk gib und heute:
https://www.otto-brenner-shop.de/uploads/tx_mplightshop/2011_08_15_AH68_Talkshow_web.pdf
Diesen Dreck kann man sich doch nun wirklich nicht mehr ansehen bzw. glauben, der da überall gesendet wird!
September 7th, 2011 at 07:04
Die einzige Hoffnung die anscheinend bleibt ist, dass es die unwerten HERRschaften soweit treiben mit ihrenm verlogenem Geschwätz das selbst der apathischste Mitbürger beginnt “aufzuwachen”-zu verstehen und dann ?
Ich hab mir die Sendung bewusst nicht angesehen, weil ich es nicht mehr aushalte! Eskapismus?
So, jetzt muss ich in meine Massnahme,
Perspektivenwechsel von der AfA…
“Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
Platon (427 – 347 v.u.Z.)”
September 7th, 2011 at 07:07
Willkommen beim deutschen Staatsfernsehen der BRDDR. Da sag noch Einer, die hätten von den Ossi-Apparatschiks nix gelernt…
Nein, natürlich konnten die das auch schon vorher. Aber – da musste man sich noch zurückhalten. Heute geht das viel leichter von der Hand, gibt es doch keinen Gegenpol und damit keine Gegenpropaganda mehr.
;)
September 7th, 2011 at 07:52
Linksruck™
September 7th, 2011 at 08:07
Seit dem Neustart diverser Talkrunden nach der Sommerpause ist es mir gelungen, Plasberg und Maischberger bisher zu ignorieren. Die letzte amüsante Sendung war die, wo Jutta Ditfurth und Helmut Karasek in der Talkshow von Markus Lanz den Eso-Pfarrer Jürgen Fliege so richtig rund machten. Das war mal was.
Ansonsten kommt ja noch Günter Jauch für diejenigen, die mal wieder durchschlafen wollen.
Generell fällt mir zum Schmierenjournalismus a la Maischberger und Co. folgendes Zitat ein:
John Swinton, Chefredakteur der New York Times,sagte im Jahre 1880 anlässlich der Feier zu seiner Verabschiedung :
“Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht. Sie wissen es und ich weiß es. Es gibt niemanden unter ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben und wenn er es tut, weiß er im Voraus, dass sie nicht im Druck erscheint. Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung herauszuhalten, bei der ich angestellt bin. Andere von Ihnen werden ähnlich bezahlt für ähnliche Dinge und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde auf der Straße. Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.”
September 7th, 2011 at 08:14
hi,
kürzlich gab es eine Sendung in der Sarah Wagenknecht und und Wilhelm Hankel gemeinsam gegen die neoliberale Schule argumentiert haben. Also Maischberger kann auch anders, nur leider nicht immer.
September 7th, 2011 at 08:24
Ich kenne viele, die denken, da sie RTL, Bild und Co. umgehen, wären sie gefeit vor Verdummung, sprich, sie lesen eine “gute” Zeitung und schauen öffentlich rechtliches Fernsehen.
Ab und zu sind dort auch kritische Stimmen eingestreut, aber der große Tenor der Berieselung des Infotainments schreibt schon eine recht klare Linie vor und das was man am meisten gehört und gelesen hat, muss ja dann wohl die Wahrheit sein.
Ein geschickter Wahlfälscher gibt der erwünschten Partei ja auch kein Wahlergebnis von 100%, sondern von sagen wir mal 89,7%. Klingt nach einer umwerfenden Mehrheit, dennoch kann man mit Blick auf die 10,3% die Bedenkenmine aufsetzen und von einem “Ruck” (Links-, Rechts-, Öko-, Islamisten-, etc.) schwadronieren, diese Gefahr weiter aufbauschen und Rechte einschränken.
Man freut sich doch jeden Tag mehr, in diesem wunderbaren Land aufzuwachen…
September 7th, 2011 at 08:51
>>Markus Lanz
Komischer Typ, das. Aber erstens ist seine Sendung ‘offenes und ehrliches’ Infotainment, indem es sich nicht ‘verkleidet’, und zweitens bringt der dann manchmal politische oder ökonomische Fragen an, von denen sich die angeblichen ‘Polittalker’ Scheibchen abschneiden könnten, und lässt die Leute auch nicht vom Haken. Und wenn nach dreimal nachfragen immer noch nichts Konkretes zur Sache kommt, sagt er auch tatsächlich noch sowas wie ‘Ich sehe, Sie können oder wollen nicht antworten’. Während Miosga, Buhrow und was da sonst noch kreucht (aber leider nicht fleucht) sich mit jeder beliebigen Lautäußerung auf ihre Fragen bescheiden und einfach weitermachen.
Fernsehen? Abmelden!
September 7th, 2011 at 09:23
Die üblichen Gesalbten unter sich. Klar wird der noch überall hin eingeladen werden. Am ekelhaftesten hab ich ihn empfunden, als er neben Stephane Hessel sass, in der Hoffnung, sein Licht auch auf sich selbst fallen zu sehen und ihn sogar an der Hand berührte – sicher ist sichert. Widerlicher Ausbund gutbürgerlich-elitären Schleims.
Edit: *hahaha*, Wischmeher in Radio1 auch gerade zu diesem neu gemischten Talk-Müll…
September 7th, 2011 at 10:08
Lieber flatter, aus gutem Grund steckt man sich oder anderen nicht den Finger in den Po. Der riecht danach nämlich etwas unfrisch. Einziger Grund das dennoch zu tun, ist, wenn kompensatorisch der Lustgewinn hinreichend hoch ausfällt. Mit Maischbergers Peinlicher-Pseudo-Plaudershow ist das genau so. Hoffentlich war der Lustgewinn bei Dir entsprechend. ;-)
September 7th, 2011 at 10:30
OT
Tomas Strobl hatte es eilig, sehr eilig … “Hals über Kopf” kann man berechtigt sagen … sein Projekt zu beenden. Wer hat eine Erklärung? Ich stelle folgende Hypothese in Raum:
Sein Projekt, die Austrians, die abscheulichsten geistigen Huren des Kapitals des 20. Jahrhudnerts, als seriöse Ökonomen zu protegieren und managen, ist gescheitert. Total gescheitert. In einem sich immer weiter beschleunigtem Tempo haben die radikalen Kritiker des Neoliberalismus die Szene erobert und beherrscht. Nichts konnte helfen, auch nicht wenn man den eckelhaftesten Kommentator … wie heißt er … äh … ja, der “Systemfrager”, trotz der vorbildlichen liberalen Toleranz, immer wieder rausgeschmissen hatte
;-)
Wer hilft da, mit einer besseren Hypothese
September 7th, 2011 at 11:17
Über den Inhalt sogenannter Talkshows diskutiert man anscheinend am treffendsten, indem man feststellt, dass man sich solche nicht anschaut.
Wer das so handhabt, dem ist gestern bei Maischberger eine ganze Waggonladung brachialer Loriotik entgangen, die Pfarrer Wirtschaftsstaatssekretär Hintze aufs Parkett gegossen hat. Und das ohne Nudel.
Wahr ist: Über die Abmühungen des von Dohnanyi kann man nur noch sehr bemüht lächeln, seine Komik ist einfach verbraucht.
September 7th, 2011 at 11:25
Ich habe keine Zweifel, dass die Finanzkrise sehr bald zu sinkenden Staatseinnahmen und stark steigenden Staatsausgaben führen wird.
Und ich habe keine Zweifel, dass bei den Sozialetats sehr stark gespart werden wird.
September 7th, 2011 at 11:37
@Salve: Ich kann das Wort “Finanzkrise” nicht mehr ertragen. Können wir nicht endlich ein neues kreieren?
Ansonsten: Fernsehen ertrage ich schon lange nicht mehr. Nach spätestens einer halben Stunde würde ich gerne nach jemanden treten. Man entscheidet ja sonst auch, wen man bei sich in die Stube läßt und wen nicht.
September 7th, 2011 at 11:43
@altautonomer: Zumindest wir wollen doch genau sein.
.
Wiki sagt, der Spruch wäre 9 Jahre später gefallen:
“Die Aufgabe der Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, gerade heraus zu lügen, zu verdrehen, zu verunglimpfen, vor den Füßen des Mammons zu kuschen und sein Land und seine Rasse um sein tägliches Brot zu verkaufen. Sie wissen es und ich weiß es.”
- Vor Redakteuren im Jahr 1889, zitiert nach: Richard O. Boyer und Herbert M. Morais, Labor’s Untold Story, NY: United Electrical, Radio & Machine Workers of America, 1955/1979
September 7th, 2011 at 12:23
@Jeeves (#18): … und weil wir genau sein wollen, hier der Verweis auf das Originalzitat, wie es laut der englischen Wikipedia bei Upton Sinclair, “The Cry For Justice”, 1915, S.754 nachzulesen wäre:
https://en.wikipedia.org/wiki/John_Swinton_(journalist)#Quotes
Die Wiedergabe vom Altautonomen ist also eine ziemlich genaue Übersetzung des Zitats ins Deutsche. ;)
September 7th, 2011 at 12:31
Klaus von Dohnanyi hat auch noch viele andere Sachen gesagt. Insgesamt fand ich die ganze Diskussion erschreckend: Niemand hat eine Lösung – ausser jener Professor, der Deutschland aus dem Euro lösen möchte.
Alle sind sich einig, dass es sich um eine sehr ernste Krise handelt, wenn auch aus jeweils anderen Gründen.
Falls jemand die Show verpasst hat:
https://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=8129428
September 7th, 2011 at 12:38
@Jeeves 18.: Originalquelle
https://www.rense.com/general20/yes.htm
September 7th, 2011 at 12:46
@Jeeves,
seid doch nicht so genau, als alter Esel weiß ich doch:
Gemessen wird mit dem Micrometer, angerissen mit der Kreide, und getrennt mit der Axt.
Mir fällt dazu nur das ein, so ziemlich frei nach dem krausen Karls Urteil über den Parlamentarismus:
“Der professionelle Journalismus ist die Kasernierung der öffentlichen Prostitution…..”
September 7th, 2011 at 13:07
Dohnanyi wird niemals begreifen, dass eine merkantilistische Wirtschaftspolitik das Problem ist.
Ansonsten, schöner Satz von Münchau:
Die deutschen Gänse haben mehrheitlich für Weihnachten gestimmt!
September 7th, 2011 at 13:33
vgl.: Laber-Rhabarber https://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/wischmeyers_schwarzbuch/archiv.html
September 7th, 2011 at 14:04
@Frank (5)
Vielen Dank für den Hinweis auf die ausgezeichnete Studie von Bernd Gäbler. Als ich die Einleitung las, dachte ich, daß die NDS auch schon mal darauf verwiesen hätten, kann es aber jetzt nicht mehr finden.
Zum Thema möchte ich auch die exzellenten Studien Walter van Rossums “Meine Sonntage mit ‘Sabine Christiansen’” und “Die Tages-show” empfehlen (beides bei KiWi), oder auch etwas deftiger, Volker Bräutigams “Die Falschmünzer-Republik” (Scheunen-Verlag).
Als Freund bissiger Satire und Sprachkunst höre ich zur Aufmunterung auch ab und an gerne wieder mal die etwa einstündige Sendung “Talktäglich” von Dieter Hildebrandt und Werner Schneyder, die Anfang der 70er im BR ausgestrahlt wurde (damals von mir auf Band aufgenommen).
September 7th, 2011 at 14:14
Dieser feine Herr D., soweit ich weiß Millionär und natürlich Sozialdemokrat, tut sich i.d.R. doch vor allem durch Vertreidigung von Hartz 4 und dessen Regelsätzen hervor.
Klar, dass Typen seiner Sorte Löhne zu allen Zeiten und an allen Orten immer zu “hoch” waren und auch heute sind.
Das Ganze wäre doch viel ehrlicher, wenn gleich nur noch echte Kapitalisten und große Geldanleger in solchen Sendungen derartigen Senf abgeben würden.
September 7th, 2011 at 17:16
Da jede Lüge schrie: Auch ich bin wahr,
und nur wer log Gehör fand – nur nicht ich,
Da ließ ich meinen Dünkel, strich den Mund
Gemein mir an und donnerte mich auf
Und probte tags und übte mich bei Nacht,
Bis daß ich wußte: keine lügt wie ich.
Dann schlich ich nachts in ihren Schwarm mich ein,
Durchzog mit ihnen gröhlend, Arm in Arm,
Unkenntliche Kumpanin unsre Stadt,
Und schrie am Ende mit (voll Ekel zwar,
Doch voller bald von Zorn, doch voller bald
Vom Mut der Wahrheit): Hört, auch ich bin wahr.
In diesem Aufzug steh ich hier vor Euch.
Daß niemand heut und später ihn vergißt.
Denn so allein: mit dick verschminktem Mund
Die Wahrheit schreiend fand ich Euer Ohr.
Und so allein erzwang ich’s endlich doch,
Mein altes Wort: Die Wahrheit macht euch frei.
Günther Anders, Molussische Katakombe
September 8th, 2011 at 00:19
Lieber @Gast!
Es freut mich, daß es noch Menschen gibt, die Günther Stern, alias Anders lesen und auch verstehen.
Hoffnung….vorwärts!
September 8th, 2011 at 01:10
[...] [...]
September 9th, 2011 at 00:05
Leider muß ich meine vorschnelle Bewertung (in 27) “ausgezeichnet” bezügl. Gäblers Studie bei der Otto Brenner Stiftung, beruhend auf Lesen der Einleitung und des Inhaltsverzeichnisses, revidieren.
Ich lese nicht so schnell am Bildschirm wie auf Papier, aber 154 Seiten nur auf Verdacht auszudrucken war mir denn doch zu viel. Nachdem ich nun alles gelesen habe, hier das Fazit:
Die Studie ist sehr umfangreich, die Auswertung des Untersuchungsmaterials umfassend und detailversessen, aber im ganzen äußerst langatmig und weitschweifig. Es gelingen zuweilen prägnante Formulierungen, vieles davon ist aber Zitaten aus anderen Untersuchungen geschuldet. Kurzum: man lernt nicht viel dazu. Der Autor ist einer gewissen Innensicht des Gewerbes verhaftet, er erweist sich indirekt als Anhänger von Plasberg, und sein Fazit sind “Verbesserung- und Veränderungsvorschläge” um das Schmierentheater auf eine höhere Qualitätsstufe zu retten.
Die Interviews im Anhang vermitteln einige deftige Innenansichten. Das mit Lammert (als Außenansicht) ist interessant – und prägnanter als die ganze Studie, das sagt eigentlich schon alles.
Die Untersuchungen W.van Rossums sind _wesentlich_ genauer, schärfer und dazu noch lesbarer!
Also, wenn ich Talkshow höre, denke ich an den bekannten Satz von Georg Schramm zu den “Klofrauen Christiansen und Illner” und das “Nachtröpfeln bei Kerner und Beckmann”. Damit hat er es auf den Punkt gebracht!
September 12th, 2011 at 20:04
Vielleicht kann ich keine Graphiken lesen, aber m.E. widerlegt die gezeigte Graphik Dohnanyi nicht unmittelbar. Sie relativiert nur. Sie zeigt z.B., die Lohnstückkosten in GB sind zwischen 1995 und 2002 um 25% gestiegen, in Deutschland im gleichen Zeitraum um 2%, solange man nicht die absoluten Zahlen von 1995 kennt, kann man höchstens schlussfolgern, dass Deutschland seitdem erfolgreicher als andere europäische Nationen einen weiteren Zuwachs der Lohnstückkosten begrenzt hat.