Quelle: Wikimedia Commons
Schon immer bereitet mir die Konstellation aus ‘Konservativen’ und Marktliberalen Kopfschmerzen angesichts der Schizophrenie aus Sicherheitsfanatismus und Staatsverschlankung. Wie soll ein Staat für die Sicherheit seiner Bürger sorgen, wenn er seine Polizisten nicht anständig bezahlt, ausbildet und ausrüstet? Damit meine ich nicht Befugnisse zum Beschnüffeln nach Lust und Laune, sondern ausreichend entspanntes und gut bezahltes Personal, das gelernt hat, wie man effektiv und zurückhaltend den Dienst am Bürger leistet. Ausgerechnet die leicht zur Paranoia neigenden Angstbürger aber wählen sich stets das neoliberale Original, das alles verspricht und nichts hält. Am Ende ist das, was Konservative unter “Sicherheit” verstehen, eine Frage des Geldes. Nur mehr die Oberschicht kann sich das leisten; wenn der Kapitalismus so richtig zulangt, geht der Schuss für alle nach hinten los. Und das geht so:
Wo die Endphase eingeläutet wird und die Krise sich manifestiert, wie das derzeit lehrbuchmäßig in Griechenland der Fall ist, fällt die Staatssicherheit unter die Kontrolle privater Profiteure, bildet mafiöse Strukturen aus und entwickelt sich entweder zu einer Diktatur oder einer Gesellschaft konkurrierender Tyranneien wie etwa in Mexiko. Die Polizei ist Teil der Kartelle, die durch Drogenhandel, Entführungen und Auftragsmorde eine Infrastruktur des Terrors errichten oder sie wird zum ausführenden Organ eines Machtmonopols, das mit eiserner Faust regiert.
Die Mafia feiert
Einen wichtigen Schritt geht Griechenland derzeit mit der Vermietung seiner Sicherheitskräfte. Die Polizeibeamten werden zu Sicherheitshuren degradiert, die man für ein paar Euro mieten kann. Nun kommen hier zwei Aspekte zusammen, die man nicht belegen kann, die niemand sieht, auf die man aber getrost wetten kann: In einer völlig zugrunde gerichteten Wirtschaft und angesichts der geographischen Lage Griechenlands bietet sich ein Engagement im Drogenhandel samt der dazugehörigen Sicherheitsvorkehrungen absolut an. Gleichzeitig kann man sich Uniformierte kaufen, die einem nicht nur die Straßen freihalten, sondern direkt auch noch die Kollegen vom Hals schaffen. Wir werden erleben, dass der Drogenhandel floriert. Wir werden ein unerhörtes Erstarken der Mafias erleben. Wenn es ganz dicke kommt, wird das enden wie in Mexiko.
Die einen fahren dann in ihren gepanzerten Wagen zwischen den Gated Communities hin und her, die anderen leben im Dreck und nehmen sich, was im geschäftsmäßigen Bürgerkrieg für sie abfällt. Je mehr Waffen im Land sind, desto fürchterlicher wird das alles. So sieht er aus, der “Nachtwächterstaat”. Er braucht keine Ausgangssperren, weil sich ohnehin niemand auf die Straße wagt.
Was sagt der Qualitätsjournalismus dazu? Er ist ausgewogen bis zur Karikatur. Ohne erkennbare Ironie fragt Kai Strittmatter in der Sueddeutschen:
Hilft es da, wenn die Polizei sich nebenbei etwas dazuverdient? Oder ist es im Gegenteil eine weitere Schlappe für die öffentliche Sicherheit, wenn sich Firmen und reiche Privatleute die Sicherheit kaufen können, die dann anderswo fehlt?
Willkommen bei “einerseits – andererseits”. Vielleicht “hilft es ja”. Es ist doch ganz normal, dass man “sich nebenbei etwas dazuverdient”. Das kennen wir doch schon als “Eigenverantwortung” von denen, die mit einem Job nicht auskommen und nicht in der “sozialen Hängematte” leben wollen. Es schafft Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft. Das ist doch etwas Gutes?
Nein, das ist keine Karikatur. Das ist “Marktwirtschaft”, und die ist so sozial wie Kapitalismus eben ist. Fortsetzung folgt.
April 10th, 2012 at 13:48
Muhaha .. Auch in UK will man die Sicherheit privatisieren. Also da tun sich ja ganz neue Geschaeftsmodelle auf fuer unsereinen …. schliesslich waren die Stones ja auch ganz zufrieden mit der produzierten Sicherheit.
April 10th, 2012 at 13:50
Hat man schon, schrub ich ja bereits drüber. Ist allerdings nur das Zweitschlimmste, denn das bleibt ja unter staatlicher Kontrolle.
April 10th, 2012 at 14:08
flatter
Ja das weiß ich doch .. es gibt aber Stimmen die auch hier die Polizei komplett privatisieren wollen!
Das Vermögende sich Ex-Cops als Security einkaufen in USA und Südafrika Gang und Gebe
In bewachten Wohn-Areals zu leben ist in Kapstadt normal,da musst du dich wie bei Kasernen anmelden am Schlagbaum und du glotzt nur auf Zäune und Mauern ..megaübel ich hatte das knapp 2 Jahre da fühlst du dich wie im Knast.
April 10th, 2012 at 14:20
Die Produzenten von Sicherheitstechnik freuen sich auch: Telepolis – Automatische Absichtserkennung
April 10th, 2012 at 14:27
Gefunden:
der geographischem Lage
April 10th, 2012 at 14:37
R@iner
In Sachen Schwachsinn geht noch mehr … Achtung führt zum Kopp-Online !!
April 10th, 2012 at 14:59
@ Lazarus09:
Hehehe, damit beweisen die nur, daß doppelblöd spektulärer ist, alzwie doppelblind.^^
April 10th, 2012 at 15:17
Horst Horstmann
Wem sagst du das *rolleyes* … Umzingelt von Idioten :D
April 10th, 2012 at 15:43
besser geht´s net z´ formuliere! hanoi, s´isch ganz schee greislig, gell.
April 10th, 2012 at 15:44
wenn ich deine prognose lese, dann kann ich nur sagen: wie gut, dass ich bald tot bin.
April 10th, 2012 at 16:37
Ich bin net bald tod… Ich werd’s noch alles live und in Farbe erleben.
Was mich dermaßen ankotzt, ist, dass selbst primitivste Zusammenhänge einfach nicht mehr begriffen werden. Klar, warum sollte denn ein Polizist nichts hinzuverdienen… Allein für die Frage bin ich für die Wiedereinführung der Steinigung.
Steinigung als Strafe für alle Formen unerträglicher Dummheit!
April 10th, 2012 at 16:49
Wir sind doch kene Griechen. Export guut! Alles guut!
April 10th, 2012 at 16:57
ja, der export ist wieder spitze.
ich diele ja schon, weil ich sonst die miede nicht blechen könnte.
April 10th, 2012 at 18:06
flatter Klaus
..auch wenn ich hier als Spaßbremse ausgebuht werde .. die BuBa Forderungen aus Target2 liegen auf Allzeithoch und als Hauptbestandteil “unseres!!” Nettoauslandsvermögens .. soviel zu Export gut alles gut stimmt bestenfalls beim Bier ;-)
das Wort Ausfall oder Uneinbringbar will ich erst gar nicht einwerfen .. sonst werd’ ich gesteinigt :D
April 10th, 2012 at 18:10
Wir hatten die Wahl.
Als der Kapitalismus in seine Endphase eintrat.
Afrika oder Solidarität und vernunftgesteuertes Handeln.
Weniger und eben nicht so große Unterschiede.
Jetzt ist es eben Afrika.
Wir wir lieben doch unsere Enkel.
April 10th, 2012 at 22:20
Salve meint:
April 10th, 2012 at 18:10
“Wir hatten die Wahl.”
Diese Wahl haben die Menschen noch immer, alle, die so, unter diesen heutigen Verhältnissen nicht mehr weiterleben wollen.
Es gibt keine “TINA”!
“Als der Kapitalismus in seine Endphase eintrat.”
In der steckt er schon seit 100 Jahren.
Doch wer räumt ihn weg, auf den Müllhaufen der Geschichte?
Eines ist klar, seine Nutznießer und Verteidiger werden uns diesen Gefallen ganz bestimmt nicht tun.
April 10th, 2012 at 22:21
Also ich bin schon längst tot. Ich weiß nicht mehr wie ich’s begreifen soll, denn da ist’s in meiner Birne ganz schnell zappenduster. Diese schier endlosen Verkettungen und Verflechtungen zum Schlechteren, diese ganzen Schmutzränder um des Geldes willen. Ich versteh’s einfach nicht mehr. Warum? Was tut so Not die Welt mit all ihren erdenklichen Entitäten als Ware zu verfassen? Geld gibt es ja nicht wie es Äpfel oder Birnen gibt, Geld entspringt einer Konstruktion, so wie der Glaube an Gott, den quer gestreiften Steinbeißer oder das bunt-scheckige Einhorn.
Wo in der Welt, d.h. wo in Anbetracht des Ganzen verbessert denn diese Konstruktion Zustände? Geld (G) wird im Kapitalkreislauf eingesetzt, um daraus noch mehr Geld (G’) zu machen und daraus noch mehr usw.. Der Kreislauf dient lediglich dem Mehrwert, die Güter tauchen darin als Ware vermittelt auf (G-W-G’), sind bloßes Mittel zum Zweck.
Die Ware “Arbeitskraft” z.B., d.h. alle, die Mensch sind, laufen hier als Mittel zum Zweck herum. Um das Problem der Menschenwürde abzufedern, nämlich den Menschen als bloßen Gebrauchsgegenstand zum Nutzen der Geldvermehrung “frei” zu lassen, wirkt der (bürgerliche) Staat als limitierendes Regulativ. Und? Funktioniert denn das überhaupt noch, wenn sich sogar die Exekutive verramscht? Haben wir noch Menschenrecht?
Flatters Glaskugel ist vermutlich noch viel zu rosig, wäre sie so dunkel wie meine, dann wüsste er vermutlich gar nicht mehr, wie noch begreifen.
Es herrscht Nacht.
April 10th, 2012 at 22:55
@ Reinplatzer:
“Die Ware “Arbeitskraft” z.B., d.h. alle, die Mensch sind, laufen hier als Mittel zum Zweck herum.”
Jupp.
Und sie wissen es.
Und sie sind stolz darauf.
Dressuräffchen, Wunder der Konditionierung.
Das limbische System ist ein promiskes Miststück.
April 10th, 2012 at 23:47
ahhh
*locker in die seite knuff*
nun aber!
wer wird denn den glauben verlieren?
konsumiere du arsch.
sehe, du gluck!
laaaaalala
laaaaaaaaaaaaaalala
April 11th, 2012 at 00:04
Ja, man fängt mit einem Thema an und landet nach einem weiten Bogen bei den Hirnlosen Parolen Wiederkäuenden devoten unbelehrbaren Legitimatoren … verzückt aufschauende Diener ihrer selbstgewählten sie beschissen behandelnden Herren ihre großen Vorbilder und stolz darauf … is mir schlecht..
April 11th, 2012 at 00:10
Meine Schwester nutzt mich ja als “Frühwarnsystem”, wie sie scherzhaft zu sagen pflegt. Vor noch einem Jahr empfahl sie mir, ich möge doch den Arzt zur Behandlung depressiver Verstimmung aufsuchen. Heute fragt sie mich, wie ich die “Lage” einschätze, wie das mit Griechenland sei oder mit welchem Schuldverhängnis elitären Pokerns auch immer. Sie fragt mich nach Buchtipps, liest heute lieber, statt diese völlig durchgeknallte tagesschau zu konsumieren.
Es ist nicht so, dass sich gar nichts tut in den Köpfen. Es gibt aber viel zu spärlich Gegenöffentlichkeit. Wenn ich z.B. an die Geschichtswerkstätten denke, da habe ich kürzlich etwas recherchiert, ob denn da Potential sei; Vernetzung, Bündelung, Engagement über’n Tellerrand hinaus. Also das ganze Spektrum politischer Aktivität. Nada! Beinah jedenfalls. Nichts zu machen, man schnürt schöne Projekte, um sie von den örtlichen Spaßkassen finanzieren zu lassen, sammelt weiterhin Quellen über die Geschichte des Hofes vom Bauer Jockelbeck. Nicht, dass ich das gering schätze – das liegt mir als Kulturalist sowieso fern. Aber die Möglichkeiten versacken im Muff des eigenen Ablagesystems. Amen. Ende.
Mit so manchen Museen stand ich hier vor einiger Zeit auch in Kontakt, habe mich dann auch mit ihren Strukturen, Statuten, personeller Besetzung, inhaltlicher Ausrichtung usw. befasst. Auch hier Gespräche geführt. Als Fazit – cum salo granis – bleibt auch hier nur das Amen. Ende.
Und die NGOs, vor allem die, in deren Statuten irgendwas von Menschenrechten steht. Diese Gerechtigkeitsfabriken, in denen sich ein paar Doktoren eingenistet haben und von Förderantrag zu Förderantrag ihren Popo platt sitzen. Die ihre Regale mit Berichten wie Jagdtrophäen füllen, auf ihren Webpräsenzen selbstgefällig grinsen, als wäre das alles schön und richtig und demonstrieren: Seht, ich habe mein Plätzchen gefunden, das ist mein Revier, hier versacke ich. Amen. Ende.
Das alles sind nurmehr beschauliche Vitrinen für das ganz entspannte Bürgergebräu zum Alltagswahn.
April 11th, 2012 at 00:44
@Reinplatzer ##17+ 21
Erschütternd.
…aber nicht die anderen, wir selbst ändern einstweilen auch (noch) nichts oder haben wir hier schon eine andere Art zu leben und zu arbeiten gefunden… *seufz*
Gegenöffentlichkeit und Aufklärung reicht(e) leider nicht. Wird auch nicht.
Man soll niemals “nie” sagen.
Hier sage ich es.
Aus Erfahrung klug oder wenigstens etwas wissender geworden.
Nicht mal der Erfolg dieser Gegenöffentlichkeit und Aufklärung mit dem Entschluß: “Weg damit und was neues her” würde reichen.
Leider.
Was könn(t)en wir tun?
Wenn wir wirklich was anders wollen, dann reicht es nicht, gegen etwas zu sein, dann müss(t)en wir auch wissen, wie das andere ganz konkret aussehen soll.
Wie will das jemand hinkriegen zu wissen, was ganz genau und vor allem wie anders aussehen soll, aber gleichzeitig den Menschen dabei die Freiheit bringen.
Das geht definitiv nicht.
Das einzige “das geht nicht”, was wirklich nicht geht. Hier schließt das eine das andere aus.
Man kann keinen festen, genauen Weg aufschreiben und Menschen dabei nicht einschränken in der Freiheit selbst zu entscheiden, wie sie leben wollen.
Wenn Du das tust, bist Du einen Fuß aus dem Kapitalismus heraus, kommst aber nicht in einer freien Gesellschaft an. Sie kann nicht frei sein, sie wurde aufgezwungen – der Mehrheit aufgezwungen.
Diesen gordischen Knoten würd ich gern zerschlagen wollen – das einzige, was mir dazu bisher einfiel: Menschen nicht für dümmer zu halten als mich selbst.
Ihnen die Kraft einzugestehen, daß das, was ich so ungefähr als Crux ausgemacht habe, wenigstens so ähnlich auch herauszufinden oder daß sie (die vielen anderen) mir zeigen, was noch so anderes gehen könnte (im positiven).
… wir tauschen sonst nur einen Irrsinn gegen einen anderen. Aus dem kämen wir auch nur heraus, wenn wir uns ohne Warentausch, Geld, Lohnarbeit – also in gegenseitiger Freiheit zu achten verstehen.
Ich gestatte mir, diese Erfahrung als solche gemacht zu haben und ich bin nicht die einzige.
Erst der Hammer, dann das Leben – das funktioniert nicht.
Das Leben kommt immer zuerst.
April 11th, 2012 at 01:22
@Wat: Danke. Deine Erfahrungen nehme ich gerne an.
P.S.: Ich halte Menschen nicht für dumm. Ich halte das uns Strukturgebende für dumm und schließlich darin partizipiere auch ich gleichermaßen.
April 11th, 2012 at 09:18
@Reinplatzer
Auch für mich haben zB die Milgram-Experimente nicht etwa gezeigt, dass Menschen ‘von Natur aus böse’ sind, sondern dass es entscheidend auf das ‘Setting’ ankommt. Biblisch ausgedrückt ‘…und führe uns nicht in Versuchung’.
@flatter
Für eine Fortsetzung böte sich vielleicht auch dieses Thema an?
April 11th, 2012 at 11:43
@Peinhart: Das ist nicht wirklich ein Thema, jedenfalls nicht mit dem Aufhänger. Ich arbeite ja selbst in der Kinder-und Jugendhilfe, da ist im Prinzip eh das Gros “privatisiert”, die Träger der Maßnahmen sind gemeinhin private. Auch die Auslagerung der ASDe muss nichts Schlechtes sein, so wie die Durchführung von Maßnahmen durch eine Kommune selbst nichts Gutes sein muss (im Gegenteil wird dadurch oft totgespart). Die “Privaten” sind aber hier keine Konzerne, sondern Gemeinnützige. Du kannst in der Branche nämlich keine Gewinne machen.
Das Problem ist hier eher, dass die Kommunen im Prinzip jede Maßnahme bezahlen müssen, das aber nicht können, weil keine Steuern reinkommen (Danke, Gerhard!) und daher oft keine gute Arbeit zulassen. Ich hatte mal einen Kämmerer am Telefon, der hat mir klipp und klar gesagt: “Ich weiß, dass illegal ist, aber es ist kein Geld da”.
April 11th, 2012 at 12:04
@flatter 12
“Die Weltwirtschaft ist wichtig für den deutschen Export.”
Berufsbezeichnung: Chefvolkswirt.Ich glaube der Bursche heißt Kater.
Und für deine Drogengeschichte wird noch zusätzlich die Armee verhunzt.
lg
April 11th, 2012 at 13:22
@ flatter
“…Du kannst in der Branche nämlich keine Gewinne machen….”
Ist das nicht ein wenig blauäugig? Wovon ist der der Maserati des ehemaligen Chefs der Berliner Treberhilfe denn sonst bezahlt worden, wenn nicht aus Gewinnen, wie auch immer die zustande gekommen sind?
April 11th, 2012 at 13:28
Waren alle Idioten, die die EU konstruierten?
Willkommen zurück in der Krise!
“Wer in Zeiten fallender Wirtschaftsleistung spart, verhält sich prozyklisch. Das heißt, die Haushaltspolitik verstärkt die Rezession. Der Mechanismus besteht aus einer Interaktion zwischen staatlichem Sparen, privatem Sparen, einem weiteren Verfall der Häuserpreise, dadurch ausgelösten weiteren Verlusten der Banken, einer weiter andauernden Kreditklemme, einer schärferen Rezession, geringen Steuereinnahmen, höheren Defiziten und erneuten Sparprogrammen. Es kann viele Jahre dauern, bis man aus einem derartigen Teufelskreis ausbricht. Für Spanien erwarte ich eine Depression, die ein ganzes Jahrzehnt dauern wird.”
spon >>>
April 11th, 2012 at 13:28
@Dirk: Ich weiß nicht, was der Maserati gekostet hat und welche Einnahmequellen der Herr sonst noch so hat, wie er abgerechnet hat etc.. Dass Einzelpersonen sich unter bestimmten Bedingungen bereichern können, ist möglich. Das ändert aber nichts daran, dass in der Branche nicht viel zu holen ist – schon gar nicht in Höhe der Gewinnerwartungen sogenannter “Investoren”.
“Blauäuigig” ist wohl eher die Orientierung an Pseudoskandalen wie der Maserati-Geschichte?
April 11th, 2012 at 13:31
@ Dirk:
Ergänze es um ein “wenn man den Job ordentlich macht”, dann paßt’s.
April 11th, 2012 at 13:31
@Systemfrager: Die EU ist nicht der Euro. Sie ist schon gar nicht Merkozy. Sie war noch nie ein Geniestreich, aber selbst die EU ist nicht so deppert gewesen wie das, was derzeit aus ihr gemacht wird.
April 11th, 2012 at 13:41
@ flatter
Mir geht’s selbstverständlich auch nicht um Pseudoskandale. Mich machte nur stutzig, dass Du ansonsten den herrschenden Trend zur Ökonomiesierung der Gesellschaft ziemlich heftig und vollkommen zu Recht anklagst und im Falle der Sozialarbeit hier nun eher “gemäßigte” Töne anschlägst. Kann aber auch sein, dass ich Dich lediglich missverstanden habe…
Den Beitrag zum Thema finde ich übrigens immer noch gut:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=11394
April 11th, 2012 at 13:48
Ich schlage immer gemäßigte Töne kann, sonst müsste ich nämlich deutlich mehr fressen können.
Ökonomisierung geschieht ja nicht aus Selbstzweck, sondern in Gewinnabsicht. Eine Branche, die keine Gewinne macht, obwohl das Personal schon völlig unterbezahlt ist, ist eben unattraktiv. Die Zustände sind eben dennoch mies, weil siehe oben.
Theoretisch kannst du natürlich einen Laden aufziehen und Leistungen abrechnen, die du gar nicht erbringst. Mit viel Glück kannst du dabei Millionär werden. Wahrscheinlich landest du aber eher im Knast.
Es ist doch schon recht auffällig, dass sich noch niemand über die furchtbaren Kosten der Sozialarbeit oder KuJH erregt hat – während am Geundheitswesen z.B. ständig herumgeschraubt wird.
April 11th, 2012 at 13:51
Nachtrag: Es gibt zeitweise immer Nischen, da geht was: Was die Agentur für Lohndrückerei z.B. an Maßnahmen vergeben hat, da konnte sich die Arbeitslosenindustrie reichlich die Taschen vollstopfen. Widerlich genug. Aber selbst da wird ja inzwischen wieder gespart wie nix Gutes.
April 11th, 2012 at 13:56
Dirk
Kinder Jugend Behinderten Sucht Alten Integration etc. Arbeit hat oft Private Träger/Stiftungen denen man gerne Steuer und Geschäftsformmäßig ” Gemeinützigkeit ” einräumt denn sie ” kümmern ” sich um Aufgaben die eigentlich in die Öffentliche Hand gehören… Das da “nichts” verdient wird trifft auf die paar Ehrenämtler und Enthusiasten zu und bei den “Angestellten ” wird natürlich auch in Ökonomisch unabdingbarer Weise “gespart” und jeder darf sich glücklich schätzen Arbeit zu haben ;-) .. In den Oberen Etagen ( oft Elefantenfriedhöfe für abgehalftere Würdenträger aller Partein ) dieser Steuerspar Gebilden glaube ich das weniger .. guckst du Skandale die immer wieder hoch kochen von Betreuung bis Altenpflege wo Gelder umgeleitet Zweckentfremdet oder als dubiose Aufwandsentschädigungen versickern in den immer selben Taschen der Aalglatten Abgreifer ..jeden Alters und Couleurs
April 11th, 2012 at 14:11
@Systemfrager: Der Typ vom Spiegel hat tatsächlich recht: Zerohedge – The Easter Egg: Italy’s Latest Parabolic Curve
Es wird einfach Zeit, daß die Exponentialfunktion als solche gesetzlich verboten wird.
Die nächste gute Frage bei Zerohedge ist: Is The ECB Masking Accelerating Deposit Flight In Italy And Spain?
Wir halten mal fest,
- daß diejenigen, die sagen sie bräuchten keine Gelder vom “Rettungsschirm” durch die Hintertür ständig die Kreditaufnahme erhöhen und daß
- die EZB hilft dabei, die Illusion vom Ende der Krise aufrecht zu halten.
Wundert sich hier jemand? Nö, also weitermachen.
April 11th, 2012 at 14:18
@Lazarus: Ihr müsst da ein paar grundsätzliche Unterscheidungen treffen. Alles, was an die großem Töpfe rankommt – vor allem im sog. “Gesundheitswesen”, ist von Lobbyisten und Profiteuren durchseucht. Was kommunal finanziert wird, ist schon deutlich knapper. Dann haben wir die konfessionellen Träger, eine Konstruktion, die mir schwer auf den Sack geht, aber sich eben auch in nicht unerheblichen Details von Konzernen unterscheidet. Der Staat hat ja mit der (daher FDP-Bundesminister) Gesundheitspiste einen milliardenschweren Kamellewagen, an dem sich diverse Narren bedienen können.
Es gibt aber eben auch die Gebiete, die schon ausgetrocknet sind. Nach Schröders Deform der Gewerbetsteuern sind die Kommunen so klamm, dass sich hier längst die Selbstausbeuter tummeln. Das System ist eigentlich noch widerlicher. Ich kann gegen meinen Arbeitgeber streiken, der mir aber mit Recht sagt: Da geht nicht mehr. Ich müsste also gleich gegen Bundestag und Bundesrat streiken, wo die Weichen für diese Katastrophe gestellt werden.
Die Wirtschaftslobby will hier nix verdienen, weil sie es im Grunde durch ihre Steuern selbst finanzieren müsste. Es sei denn, man stellt das künftig auch auf Finanzierung durch Mehrwerststeuer um. Oder legalisiert doch endlich Sklavenarbeit.
April 11th, 2012 at 14:21
@R@iner:
“Es wird einfach Zeit, daß die Exponentialfunktion als solche gesetzlich verboten wird.”
Völlig richtig. Ich fordere seit langem, Inflation und Deflation zu verbieten. Keine Ahnung, warum das noch erlaubt ist. Wir brauchen härtere Strafen!
April 11th, 2012 at 14:26
@flatter: Bin verwirrt: Ohne Inflation fehlt doch der Wachstumsanreiz.
April 11th, 2012 at 14:32
R@iner
Als Warren Buffet vor vielen Jahren die Herstellung von (und den Handel mit)Derivaten als “finanzielle Massenvernichtungswaffen” bezeichnete, konnten sich nur wenige vorstellen, was passiert, wenn diese Waffen gezündet werden. e voila ..nun sollten es die meisten wissen …
Erst wenn keiner mehr Veranlassung sieht das selbstverdattelte Vermögen der “Märkte” zu retten wird sich die “Krise” beenden ..der Tag liegt allerdings in weiter ferne .. aber das hatten wir ja auch schon x-mal
flatter
Pump and Dump gehört verboten
Pump up the local Bubble.
Leave the country, before the bubble bursts.
Take as much profit as you can!
Take in the profits by FIXING the responsibilities.
Namely: WHO PAYS!?
Das ist nämlich
a) der Idiotische Hoffnungs-Bürger
b) die Staaten via Rettungsschirm und Brandmauer –> a)
April 11th, 2012 at 14:41
Ja, dass mit Sklvenarbeit ist ein gutes Stichwort. Man sieht wie die Demokratie und die Wahlen schädlich sind – die werden noch das Abendland ruinieren.
Man musste sich Agenda 2010 erfinden, dann vielleicht 2020, … anstatt die Sklavenordnug einfach zum Gesetze zu machen. Mit unserem GG wäre das nicht das geringste Problem. Solche Probleme hat das GG nachweislich nie, deshalb wird es ewig bleiben.
Oder Agenda 2030, 2050 … aber dann haben wir schon Scharia, mit ihrem barbarische Gesetz, wonach der Reiche dem Armen was abgeben muss … sonst der Kopf sofort weg – wie es schon Mohammed persönlich vorexerziert hat.
Aber gar nicht schlecht. Amis bekommen “Buffet Rule” wir Scharia-Reichen-Steuer. Was will man mehr!
April 11th, 2012 at 15:45
flatter
Die Sklavenarbeit ist doch längst legalisiert die ganzen Scheingefechte die in Sachen Mindestlohn was ja eher Maximumlohn meint und BGE geführt werden sollen nur davon ablenken das längst gut 2/3 der Bevölkerung sich totarbeiten für ihre blanke Existenzsicherung dabei aber ihren Arbeitgebern noch stattliche Einkünfte und Renditen bescheren…zu allem Unglück haben die Ausgenutzten noch das Geschäftsmodell der Abkassierer verinnerlicht.
April 11th, 2012 at 15:47
Systemfrager meint:
April 11th, 2012 at 14:41
“Ja, dass mit Sklvenarbeit ist ein gutes Stichwort. Man sieht wie die Demokratie und die Wahlen schädlich sind –”
Eine Ökonomie, deren Grundprinzip die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ist, im Falle der Lohnarbeit verschleiert durch einen “Arbeitsmarkt” und ominöse “Gewinne”, hat, wie uns die Geschichte seit dem 16.Jahrhundert an unzähligen Beispielen zeigt, auch immer wieder das Potential, zu frühreren, roheren Formen der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft zurückzukehren.
Ob und wie dies geschieht ist allein bestimmten historischen, gesellschaftlichen Umständen, für die Bevölkerungsmehrheit ungünstigen gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen(wie ganz aktuell) geschuldet, ob diese es begünstigen, ermöglichen, auf alle Fälle aber für die Herrschenden ökonomisch sinnvoll machen.
Der Kapitalismus hat nicht nur das Potential, den Sozialismus, und, von diesem zielstrebig weiterführend, den Kommunismus hervorzubringen, also die Menschheit auf eine weitere, viel höhere Stufe der menschlichen Entwicklung zu hieven, entgegengesetzt aber auch das Potential zu allen Formen von Barbarei in verschiedensten ideologischen, politischen Kostümierungen.
Von allein, seinem natürlichen Selbstlauf, d.h. den Wünschen, dem Willen seiner führenden Eliten überlassen, neigt er auf Grund seiner inneren ökonomischen Gesetzmäßigkeiten zur letzteren Möglichkeit hin, dies ist seine natürliche Tendenz.
Um die erstere Möglichkeit zu realisieren bedarf es allerdings eines bewussten politischen Willens seitens all jener welche keine Barbarei in welcher Form auch immer wünschen, dafür mit allen hierfür notwendigen Mitteln zu streiten, zu kämpfen.
Es bedarf klarer Parteilichkeit.
April 11th, 2012 at 15:55
Bakunin
Fall and Rise … Die Eliten kochen nach jedem Reset den Frosch bei kleiner Flamme …. inzwischen ist es ihm wieder unangenehm warm geworden allerdings ist es zu spät das Muskeleiweiß fängt an zu gerinnen er kann sich aus eigener Kraft nicht mehr aus dem Topf befreien..er kann jetzt nur noch mit einem verzweifelten Sprung rauskommen oder wird abgekocht..
Darum wehret den Anfängen !!
April 11th, 2012 at 16:11
Lazarus09 meint:
April 11th, 2012 at 15:55
Bakunin
“Fall and Rise … Die Eliten kochen nach jedem Reset den Frosch bei kleiner Flamme …”
Inzwischen dampfen in den weltweiten “Kochtöpfen” der international verbandelten Eliten schon Unmengen an proletarischen Fröschen mächtig.
Sie sollten herausspringen, geradewegs an die Kehlen der Inhaber und Betreiber dieser “Kochtöpfe”.
April 11th, 2012 at 16:27
Bakunin
Ja das sollte man meinen,das waere die logische Konzequenz … ABER wie wir alle erstaunt feststellen lassen sich die meisten der Froesche einreden das Wasser muesse so heiss sein und heisser werden wegen des ” Kochduells” der Veranstalter.
April 11th, 2012 at 16:49
Lazarus09 meint:
April 11th, 2012 at 16:27
” ABER wie wir alle erstaunt feststellen lassen sich die meisten der Froesche einreden das Wasser muesse so heiss sein und heisser werden wegen des ” Kochduells” der Veranstalter.”
Es sind halt brave, gut erzogene Frösche, welche exakt das wollen, was deren Sahibs ohnehin für sie wollen, dabei ganz brav und treuherzig, beinahe unschuldig Wollen und Wollen-Müssen in diesen dampfenden Kochtöpfen lebenslang verwechseld, gar als ihre “Freiheit” ansehend….., aus dieser Situation “das Beste” machend….
Gelernt isch halt gelernt, sogar der lebenslange Beruf eines Unterthans!
April 11th, 2012 at 16:59
Bakunin
Siehste und schon sind wir wider da wo alles anfängt oder endet wie immer man es sehen will.. bei den devoten Untertanen,zu faul,zu dumm,keine Ahnung … an mangelnder Information kann’s heute eigentlich nicht liegen
Die Mehrzahl meiner Mitmenschen labert von ” Freiheit ” ohne zu wissen das das eigentlich ist und ohne das sie damit etwas anfangen könnten .. die brauchen einen zum aufblicken,der ihnen sagt was tun sollen und ihnen in den Arsch tritt .. Ihr Erlöser der sie frei von jeder Verantwortung macht .. is mir schlecht..
April 11th, 2012 at 17:27
Lazarus09 meint:
April 11th, 2012 at 16:59
Bakunin
“.. is mir schlecht..”
Schnell einen Underberg! :-)
(oder gib’s in London noch bessere Sächelchen?)
April 11th, 2012 at 18:54
Bakunin
Keine Ahnung ich hab’s nicht so mit dem Kräuter Zeug ..
Aber ein guter Whisky tut’s auch :D
April 12th, 2012 at 03:49
Lazarus09 meint:
April 11th, 2012 at 18:54
Bakunin
“Aber ein guter Whisky tut’s auch :D”
Mit einem Glas Whisky in der Hand könntest du mich fast um jeden Häuserblock jagen, aber ein Bohnekamp oder Waldkauz dagegen…. :-)
April 12th, 2012 at 05:26
[...] Dummheit sind eben unendlich, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" Cop for Rent Hervorragend geschrieben! Schleswig-Holsteins SPD-Chef Stegner hält Frank-Walter Steinmeier für [...]
April 12th, 2012 at 13:53
Bakunin
Geschmacksache eben ;-) seit geraumer Zeit ist ja auch Jaegermeister hier der Renner … Jae-ger-meister .. Das haben einst nur die Alten Omi’s gesoffen, selbst mein Oppa nur in todesverachtung wenn nix anderes da war ..*lol*
April 12th, 2012 at 13:59
@Lazarus: Die haben halt ein gutes Marketing. Sie sollten dran bleiben und den Jungen gleich noch Inkontinenzwindeln als segensreiche Dreingabe schmackhaft machen und mitverkaufen.
Inzwischen laufen hier ja auch viele mit Skistöcken im Sommer rum. Das fnde ich echt gemein, denn Du kannst nicht spazieren gehen, ohne ständig das Lachen zu unterdrücken.
April 12th, 2012 at 14:15
R@iner lass mich nur mit dem Thema Massenpsychologie und die Beeinflussung der Massen gehen .. Irgendwie scheint unsereiner da in großem Maße resistent zu sein .. Egal ob Leberkleister,Aiphone,Krise® oder globaler Wettbewerb®
April 12th, 2012 at 15:10
@ R@iner: Womit bewiesen wäre, dass Nordic Walking gesund ist. Für die Leute, die über die Stöcke lachen nämlich.
April 18th, 2012 at 20:30
[...] gestern schrieb ich über die Privatisierung von Militär (in Russland), vor einer Woche über die Vermietung griechischer Polizisten, in England gibt es Pläne, die in dieselbe Richtung [...]
April 18th, 2012 at 21:59
mich persönlich bringt es nicht weiter, über die feststellung zu schreiben, in welcher form – was – in welche verantwortung getrieben wird – ob hier – in privatisierung oder auf staatlicher ebene ..-
sie arbeiten eh zusammen …
ICH WILL MEIN RECHT – WENN WAS SCHIEF GEHT ..
lieben gruß