Wer muss eigentlich vor wem gerettet werden? Es ist nicht leicht, noch eine entschiedene Meinung zur Eurokrise zu haben. Das liegt daran, dass man sich inzwischen zuerst entscheiden muss, ob man noch ‘Informationen’ verarbeiten will oder den analytischen Blick beibehalten, sich von Zahlenspielchen blenden lässt oder hinter die Kulissen schaut. In der Tat eine gewöhnungsbedürftige Situation: Informieren oder denken – beides zusammen geht nicht.
Das liegt daran, dass das Spiel sich selbst erfüllender Prophezeiungen und Erwartungserwartungen denselben Regeln zu folgen scheint wie alles andere an den Finanzmärkten. Es gibt keine Rationalität, sondern bloß noch Stochastik. Wer sie beherrscht, macht Gewinn, die anderen zahlen drauf. Was die plappernden Diskutanten auf allen Kanälen darüber inzwischen völlig verdrängen: Griechenland ist kein Finanzmarkt, Griechenland ist real.
Real Ya
Das Motto der spanischen Leidensgenossen “Democracia Real Ya” heißt nicht nur “echte Demokratie jetzt”, es ist auch ein Ruf der Realität, der realen Menschen hinein in die losgelassene Welt der Zahlenvirtuosen. Hier und jetzt, zum Anfassen. Da ist nichts weg zu definieren oder bilanziell auszugleichen. Man kann die Leute erschießen oder ihnen weichen, man kann die Probleme lösen oder an ihnen scheitern. Menschen leiden darunter, und schon kurzfristig wird die Frage sein, wer genau und auf welche Weise.
Es wird immer noch diskutiert über Entschuldung, Sparprogramme oder Währungsaustritt, die Rolle der Ratingagenturen oder der Spekulanten. Natürlich sind die Ratingagenturen ein Teil des Problems, sie haben mehr Macht als Jochen Hoff oder Frank Lübberding einräumen. Das liegt aber daran, dass sie Teil einer virtuellen Geldwertproduktion sind, in der jeder seinen Vorteil sucht und nach seinen eigenen Regeln spielt.
Dass dieser Eigennutz eben keine Konstante ist, zeigt sich beispielhaft an den Ratingagenturen. Auch deren Bewertungen sind nachweisbar Einzelinteressen gefolgt. Hier geht die Stochastik dann unmittelbar in Betrug über. Dieser gelingt, weil die Ratingcodes sogleich in Parameter einfließen, die quasi automatisch zu Gewinnen und Verlusten führen. “Vertrauen” ist hier eine stochastische Größe neben anderen.
Wenn der Glaube weicht
Auch dies ist aber noch nicht des Pudels Kern, sondern höchstens eine ethische Betrachtung. Es entwickelt sich allmählich eine Entsprechung dieser Vorgänge in der sozialen Wirklichkeit. Auf der einen Seite kann man kaum mehr begreifen, was der Wert des Geldes eigentlich abbildet. Das Treiben an den Börsen und in den Banken hat nichts mehr mit Kaufkraft oder Warenwert zu tun. Eine völlig abgehobene Sphäre der Wertermittlung zeitigt Ergebnisse, die gewisse Machtverhältnisse andeutet. Die Milliardäre sind reich, einkaufen können sie mit ihrem Geld aber nicht. Immerhin glauben die Menschen noch, dass diese Leute eine Menge zu sagen haben – und kaufen könnten.
Da draußen aber geschieht der umgekehrte Prozess: Menschen machen nicht mehr mit, stellen sich real und physisch in den Weg und tun deutlich kund, dass sie nicht mehr glauben. Nicht an diese Zahlen, nicht an dieses Recht und nicht dass irgend etwas davon in ihrem Namen stattfindet. Da spielt es überhaupt keine Rolle mehr, ob Griechenland, Irland, Spanien, Portugal, Italien oder sonstwas noch zu “retten” ist, wie hoch die Schulden sind und ob sie steigen oder fallen. Niemand weiß, wie es real weitergehen soll. Offenbar kann alles Geld der Welt nicht die Wirklichkeit ändern. Das Spiel ist aus.
Juni 19th, 2011 at 22:39
….rien ne va plus………..wird auch langsam Zeit…
Juni 19th, 2011 at 23:15
Wenn das Spiel tatsächlich aus ist, wie könnte dann ein Neues gestaltet werden? Oder anders gefragt: Welche Spielregel bleibt übrig, wenn alle übrigen Regeln entfernt werden?
Nach welcher Pfeife soll ich diesmal tanzen?
Juni 19th, 2011 at 23:21
Also, das Spiel ist aus.
Democracia Real Ya
Dann mal gleich morgen frueh auf ans Brandenburger Tor. Damit man weiss ueber was man zu protestieren hat, schaut mal hier.
https://eurogate101.com/
Juni 19th, 2011 at 23:26
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=8687 « Gericht hat Verfahren gegen Daimler wegen Verbrechen während der Militärdiktatur in Argentinien zugelassen [...]
Juni 19th, 2011 at 23:47
@ matt_us
Regnet es nicht morgen?
Juni 20th, 2011 at 00:45
Bullshit as usual,die privaten Gläubiger sollen irgendwie an der Rettung von weis der Deibel was beteilig, verpflichtend,oder eher nur freiwillig..denn es gibt noch kein Gesetz so die Garantöse Murksel ….guten Abend.
So eine Scheiß ..was da Gesetz ? Man muss nur aufhören, den Steuerzahler einzuspannen und zu belasten und schon sind die privaten Gläubiger die ja wegen des angeblich von ihnen getragenen auch so hohen Investitionsrisikos fett abkassieren ,von ganz alleine beteiligt, und zwar mit jedem einzelnen Euro, den sie im Spielcasino gesetzt haben.So als wenn der Ottonormalmichel sein ganzes Monatseinkommen an der Lottostelle verdattelt..nun aber statt Gewinn nur Nieten hat.
Und dann noch nebebei,hier werden keine Länder oder Bevölkerungen gerettet auch nicht irgendeine Währung, es werden ausschließlich die Vermögen der privaten Gläubiger (Investoren etc. wie immer man die Pestgeschwüre auch nennen mag) gerettet, indem man abgezockte und ausgepresste kurz vor dem verecken stehende “Schuldner” durch neue, noch einigermaßen zahlungskräftige ersetzt…
Aber auch das wissen wir schon längst alles … es ist halt als die selbe verarsche..
666
Juni 20th, 2011 at 01:03
Drum sag ich den Leuten ja auch immer: Genau!! Keinen Euro für die Griechen, das geht mal fein an die Banken und die Exportindustrie. Und dann in die großen Augen reinreden.
Juni 20th, 2011 at 04:48
Zu glauben, dass das Spiel aus ist, weil diese ganze virtuelle Geldwelt gar nicht die Wirklichkeit ist, ist doch Teil dieses Spieles – das weitergespielt wird, weil es gar kein anderes gibt. Es ist eben die Wirklichkeit.
Juni 20th, 2011 at 07:42
Auf der anderen Seite kann man es doch begreifen. Also:
Wenn man es ein bisschen genauer wissen will:
Das spekulative Sparen als staatlich legalisierte Plünderung der Bürger
weiter >>>
Man will es nicht glauben, aber es ist in der Tat so:
Der Ökonom, der Konvertit, den wir heute alle so mögen, Stiglitz sagte neulich: Wir werden von den Verrückten regiert. Wäre noch besser, wenn er sagen würde: Die sogenannte WiWi wurde in den letzten Jahrzehnten von den verrückten Wirtschaftsexperten, Wirtschaftsprofessoren, Wirtschaftsweisen und Wirtschaftswissenschaftlern gestaltet.
Juni 20th, 2011 at 08:11
Staatsbankrott und weiter geht’s!!11!
Jedes Jahrhundert Toto Lotto.
Lotto.
Jedes Jahrhundert mit dabei.
Mit dabei.
Jedes Jahrhundert das Billiardenglück.
Und jedes Jahrhundert mit dabei.
*sing*
Juni 20th, 2011 at 08:29
Rating Agenturen führen sich selbst bewahrheitende Prognosen. Sie sind zwar nicht besser als die Krake Paul beim vorhersagen von Langzeitverläufen, aber dennoch glauben ihnen die Menschen. Da die Menschen ihnen glauben, erfüllen sich natürlich auch ihre Prognosen. Die Kausalität ist verdreht. Es stellt sich nicht die Frage ob ein Land zahlungsfähig ist, es stellt sich nur die Frage ob die Ratingagenturen glauben, dass es dies ist. Glaube sie es nicht, dann steigen die Zinsen und das Land wird tatsächlich zahlungsunfähig. Für mich zeigt diese Situation, dass Märkte eben nicht fähig sind zu perfekten Preisbildung. Dafür sind sie immer abhängig von Informationen, welche teilweise gar nicht determinierbar sind. Im Grunde zeigt uns diese Krise eindeutig, dass ein marktliberales Modell scheitern muss. Dort wird nicht mit einer Silbe erwähnt, dass Menschen und Unternehmen zu ihrem eigenen Vorteil schummeln. Griechenland schummelte bei seinen Bilanzen und bekam billige Kredite, Goldman Sachs half dabei und bekam Geld.
Juni 20th, 2011 at 08:33
Eine kurze Bemerkung zur Schuldenkrise:
Die Ökonomie ist in den letzten Jahrzehnten zu einer gigantischen mathematischen Übung geworden. Weil „die Wirtschaft in der Wirtschaft stattfinde“, nicht war?, beschäftigen sich die Ökonomen nur mit der abstrakten Mathematik – mit der kompliziertesten Mathematik. Keiner weiß aber zu welchem Zweck. Es ist ein Unsinn in Reinkultur! Diese Menschen beherrschen die mathematischen Techniken, haben aber nicht einmal ein Gefühl für die Mathematik. Sonst würden sie sagen:
Wenn etwas mit ein paar Prozent wächst, haben wir noch mehr oder weniger eine lineare Entwicklung. Die ist auch langfristig beherrschbar. Wenn man eine zweistellige Prozentrate hat, ist die Entwicklung exponentiell. Und die ist nicht mehr beherrschbar.
Juni 20th, 2011 at 08:55
Kein EURO an die deutschen und französischen Großbanken mehr – die Griechen bekommen, wie flatter sagt und wir alle wissen, eh nix davon. Warum nicht mal zu Abwechslung eine “systemrelevante®” Bank crashen lassen. Die meisten Leute haben ohnehin kaum was gespart und wären nicht betroffen. Das hätte zudem einen News-Wert, der schlagartig 2.000 Journalisten für Monate wieder in Lohn und Brot brächte, ein Haufen kleinerer Banken könnte schlagartig in neue Geschäftsbereiche vorstoßen und – wir wären Ackermann los. Die weltweite Mafia, die da mit drin steckt, macht eben nicht gern Verluste. Wahrscheinlich würden seine Einzelteile in den nächsten Jahren sauber durchnummeriert der restlichen käuflichen “Elite” zur Warnung zugeschickt.
Zur Vertiefung der Materie “Geld” empfehle ich u.a. “Alternatlos Folge 16″ von Fefe und Frank.
Juni 20th, 2011 at 09:17
Alles klar. Bis auf die Frage: Wie ginge es anders?
Juni 20th, 2011 at 09:29
Man kann nur hoffen, dass die Griechische Bevölkerung ihren Widerstand durchhält und weiter nach außen demonstrieren kann, dass es eben nicht nur “gewalttätiger Pöpel” ist, sondern das Volk, das sich da wehrt.
Mal sehen was dann da kommt. Vielleicht verhängt Europa ja noch ein Embargo gegen die bösen Griechen.
Die Politik jedenfalls macht sich gerad ins Hemd. Zu früh kommt das alles. Noch gibt es zu viele in Europa, die das alles ganz anders als gewünscht, nämlich richtig verstehen. Stellt Euch vor, mitten in Europa kämen Menschen auf den Draht, dass sie bluten sollen für das spinnerte Luxuslotto und stellen sich dagegen auf.
Juni 20th, 2011 at 09:29
HelminKa
Ist das dein Ernst ?
Bist du ein Jünger der Systemrelevanz ?
Du glaubst ohne Börse keine Wirtschaft ?
Wo soll ich anfangen dich aufzuklären …? Wenn die Frage dein Ernst ist dann fehlt sogar die Basis !
Allein der Derivathandel … !!!
Herr Liebreiz
EU weite Solidarität währe angebracht …!!!
Juni 20th, 2011 at 09:43
@flatter: Schön geschrieben!
@HelminKa: “Wie ginge es anders?”
1. Ein paar Leute müßten auf politischem oder juristischem Weg zum Verzicht auf ihre Fantastilliardengewinne gebracht werden, anstatt sie zu unterstützen, weit weg vom eigenen Garten, in dem die Kinder spielen, einen Bürgerkrieg anzuzetteln, den sie sich nicht einmal ansehen müssen.
2. Diejenigen, die sich schamlos beim Pyramidenspiel eu bereichern durften, könnten durch entsprechende Steuern gezwungen werden, den Staatshaushalt zu sanieren.
Die Erde hat nur begrenzte Ressourcen. Muß das wirklich sein, daß ein paar Familien sich ganze Länder kaufen könnten? Die Einführung von erlaubten Obergrenzen für Besitz halte ich schlicht für überfällig.
Wenn die gefühlte Penislänge einiger den Erdumfang erreicht, dann ist das ein Problem für alle.
Ein paar Politiker und Juristen mit Eiern oder Ovarien wären gefragt. Ein paar Journalisten mit Eiern und Hirn auch nicht verkehrt.
Juni 20th, 2011 at 09:44
Mit Verlaub, Herr Systemfrager, Ihr Beitrag Nr.12!
Ökonomen beschäftigen sich nicht mit Mathematik. Sie wenden etwas an, was sie für Mathematik halten.
Was abstrakte Mathematik sei, bleibt mit unverständlich. Ich kenne nur reine und angewandte Mathematik.
Ob eine Entwicklung linear, potentiell oder exponentiell ist, kann nicht an den Prozentpunkten des Wachstums beurteilt werden. Auch ein exponentielles Wachstum wächst anfangs „mit ein paar Prozent“. Das ändert sich dann aber schnell, eben exponentiell. Der „Volksmund“ sagt es drastisch: Der Teufel scheisst immer auf den grössten Haufen.
Juni 20th, 2011 at 10:03
@ udo haupert
Du wolltest jetzt witzig sein. Ist mir recht.
Juni 20th, 2011 at 10:18
@ Lazarus 09
Ich weiß (und sehe!) wie es nicht geht. Ich rieche, wie es nach Schwefel stinkt. Was ich vermisse sind Gedanken zu: Schuldenexplosion === > Vermögensexplosion.
Wie ginge es anders? === > Keine Explosion.
Juni 20th, 2011 at 12:00
2.Die Katze aus dem Sack meint:
Juni 19th, 2011 at 23:15
“Wenn das Spiel tatsächlich aus ist, wie könnte dann ein Neues gestaltet werden? Oder anders gefragt: Welche Spielregel bleibt übrig, wenn alle übrigen” Regeln entfernt werden? ”
Besonders lustig:
“Nach welcher Pfeife soll ich diesmal tanzen?”
Sei mir nicht böse, ABER…… wenn man derartige rein metaphorische “Fragen” stellt, dann fürchte ich, wirst du auch in 10.000 Jahren noch immer nach exakt jener Pfeife tanzen, nach der DU und wir alle schon unser ganzes Leben(Ausnahme: ältere “Ossis”!) tanzen MÜSSEN:
K A P I T A L I S M U S !!!
(Ein Schicksal, welches dir aus rein biologischen Gründen natürlich erspart bleiben wird…. ) :-)
Compris?
Juni 20th, 2011 at 12:50
In Stuttgart wurde vor ungefähr eineinhalb Stunden der Parkschützeralarm ausgerufen:
https://www.parkschuetzer.de/
Ich schreibe das, weil dieses unsägliche Projekt S21 auch ein Teil dieses kranken Systems ist. Manchmal kann man sich noch körperlich wehren; die hier Schreibenden machen es in der Mehrzahl wahrscheinlich geistig – und das ist auch korrekt.
Franz Hörmann hatte Dezember 2010 auf einen Zusammenbruch des Geldflusses ab Mitte des Jahres hingewiesen. Da scheint er wohl recht zu haben.
https://www.wu.ac.at/taxmanagement/Institut/Mitarbeiter/Hoermann/new2006/index.html
“Das Spiel ist aus” Ein anderes, anständiges tät ich begrüßen.
Juni 20th, 2011 at 13:16
@Juliane
Frank Hoermann hat mit vielem Recht, sein Buch ist sicher lesenswert, wegen der Analyse, sehr sogar.
Aber mit dem Zusammenbruch der Waehrung liegt er 100% falsch – und auch auf seiner Webseite, wenn er sagt, dass Staatschulden nicht zurueckgezahlt werden koennen.
Man sollte sich mal fragen, warum der Professor keine Vermoegensteuer fordert, die zum Beispiel die die Sache wieder ins Lot bringen wuerde? Gute Frage. oder? Das wuerde leicht die Staatschulden abzahlen. Oekonomisch gesehen eine viel vernuenftigere Loesung, als die Traumwelt die der Professor sich vorstellt.
Juni 20th, 2011 at 13:29
@ Juliane
Wie müsste dieses andere, anständigere Spiel aussehen, tätest DU es begrüssen wollen?
Juni 20th, 2011 at 13:36
matt_us meint:
Juni 20th, 2011 at 13:16
@Juliane
“Man sollte sich mal fragen, warum der Professor keine Vermoegensteuer fordert, die zum Beispiel die die Sache wieder ins Lot bringen wuerde? ”
Dieser neue X-te kleinbürgerliche “Proudhon”, natürlich will er sich nicht mit den wirklich Herrschenden, deren Interessen, Motiven, anlegen…, und gegen Lohnarbeit & Kapital, “anständige” Profite hat dieser Herr sicherlich auch nichts einzuwenden…, alles nur “Fehlentscheidungen” der… “Politik”……, irgend welcher “Gierschlünde”, “Ackermänner”…
Leider, leider bevölkert dieser schon seit mehr als 150 Jahren glasklar widerlegte kleinbürgerlich Stuß noch immer den Hauptteil der Medien, einschließlich der Blogger- “Szene”…….
Vermögenssteuer ausgerechnet für diejenigen, die Dank ihrer Vermögen einen großen Teil aller “Staatstitel” halten, von diesen bisher schon profitierten und weiterhin von diesen auch profitieren wollen!!!
Genauso gut könnte man dem Teufel empfehlen Milch zu saufen anstatt Seelen zu fangen…..
Juni 20th, 2011 at 13:55
Ich könnt mir vorstellen, dass das Geldschöpfungsmonopol (ist das jetzt das rechte Wort dafür?) in der Hand des Souveräns liegt.
Und braucht man denn unbedingt eine Börse? Nöh, oder?
Ist der Gedanke zu radikal?
Juni 20th, 2011 at 13:56
@ Bakunin
Wer auf Vermögenssteuer in einem gemeinschaftlichen Staatenmodell verzichtet, zeigt damit ganz offen, ohne viel dümmliches SchnickSchnack, wessen geistes Kind er ist. Wer auf die Vermögen der Vermögenden verzichtet und dieses Geld lieber den arbeitsa(r)men aus der Tasche zieht, hat zwar prima Vorschläge für die Reichen aber leider keine für die Armen.
In einer ausgewogenen Gemeinschaft, die noch immer mit monetären Zahlungseinheiten hantiert und von sich behauptet menschlich zu sein, in der dürfte es nichts anderes als Vermögenssteuer geben. Die Vermögenden wären dann nämlich daran interessiert, soviele Vermögende wie es nur geht um sich zu scharen, damit ihr eigener Vermögensabzug dadurch geringer wird.
Juni 20th, 2011 at 14:02
@ Juliane
Liegt es nicht schon jetzt in der Hand des Souveräns, bzw. seiner wenigen (unbestechlichen) Vertreter? Eine Börse war ursprünglich dazu da Warenwerte zu handeln. Wenn lediglich Kapitalwerte gehandelt werden, war das doch Zeichen genug, das hier etwas ganz gewaltig klemmt.
Mach’s mir bitte noch etwas radikaler. Geh’ ruhig auch mal um das marode Fundament herum.
Juni 20th, 2011 at 14:17
@Bakunin(21):
Sei mir nicht böse, ABER…. Vermutlich hast du im Satzzeichenlotto den Jackpot geknackt, da muss man das auch einsetzen. Und es steht dir auch frei, jedes zweite Wort in Großbuchstaben zu schreiben oder Anführungszeichen zu setzen, um den guten Stil des Blogbetreibers etwas Kontrast entgegen zu setzen. Aber die methaphorische “Frage” von Katze ist mehr als berechtigt. Aufstand um des Aufstands willen ist nur für eine Minderheit interessant. Denn auch nach einer strukturellen Änderung der Gegebenheiten würden wir tanzen, und irgend jemand wird pfeifen.
Juni 20th, 2011 at 15:03
Mal so nebenbei ohne jetzt bei Adam und Eva anzufangen .Banken erschafften Giralgeld durch Kreditvergabe.( Fiat-Money)Dieses Giralgeld durfte der Schuldner Griechenland unter anderem dazu gebrauchen, um bei deutschen Waffenschmieden ( Hurra wir sind Exportweltmeister und No 3 der Waffenlieferanten ww )einzukaufen.Die deutschen Waffenlieferanten und haupsächlich deren deren Anteilseigner kauften mit diesem Geld unter anderem Grundstücke in Florida, Warentermingeschäfte für polnische Schweinehälften, Gold und Diamanten aus australischen und afrikanischen Minen.Zur Bedienung seiner Staatschulden wurden Griechenland immer wieder neue Kredite gewährt.Zur Bezahlung neuer Rüstungsprojekte erhielt Griechenland von (deutschen) Banken immer neue Kredite.Dann wurde Griechenland von Ratingagenturen für kreditunwürdig erklärt.Die deutschen Banken fürchten nun, ihre Aktiva abwerten zu müssen.Daher müssen die deutschen Banken vom deutschen Steuerzahler gerettet werden ( bedenke Banken machen kein Geld sie vermehren kein Geld deren Spielgeld sind die Spareinlagen deren die so viel haben das sie diese Einlagen über Jahre nicht benötigen wohl aber Zinsen kassieren möchten und zwr nicht zu knapp bitte schön denn sonst ist das schöne Investitionsklima futsch.also Banken umverteilen nur Geld !), der offenbar mit der Erwirtschaftung der Zinsen für die deutsche Staatsschuld noch nicht genug belastet ist sondern darüberhinaus noch das Spielgeld der Banken sprich die Spareinlagen der Reichen sich vom Maul absparen muss .
That’s it Folks..666 + das übliche fette fuck you für sämtliche Idioten denen wir diese Scheiße zu verdanken haben inkl. dem Souverän der lieber an eine unaabwendbare Naturkatastrophe glauben möchte als an massive Abzocken durch das kapital unter Mithilfe der “Besten Regierung aller Zeiten”
Juni 20th, 2011 at 15:28
@ Lazarus09
Es ist für mich unerheblich was der Souverän in seiner Massedimension noch glaubt, die zentrale Frage ist für mich, woran Einzelne eben nicht mehr glauben, weil sie vorzugeben bereits zu wissen. Ich würde lieber mit dem Extrem beginnen, da das Andere irgendwie ausgelutscht erscheint. Du schreibst es sinngemäß ja selbst (falls ich Dich richtig verstanden habe): Gesagt ist alles, es muss nun nur noch verstanden werden (wollen)!
Juni 20th, 2011 at 15:41
Die Katze
falls ich Dich richtig verstanden habe So schaut’s aus..
Gesagt ist alles, es muss nun nur noch verstanden werden!
Juni 20th, 2011 at 15:58
“Gesagt ist alles, es muss nun nur noch verstanden werden!”
und u m g e s e t z t.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob´s der andere so verstanden hat, wie man´s meint, müsste man das vom Gegenüber nochmal zusammenfassen lassen. (Mit Unterstellungen fördert man den Austausch nicht so sehr.)
Geh ich recht in der Annahme, dass wir es gern anders hätten aber uns nicht einigen können wie das sein soll und zum Warten verdammt sind?
Juni 20th, 2011 at 16:09
@ Lazarus09
*kichert* Um zu der Erkenntnis des Wissens zu gelangen ist offenbar Verständnis eine wesentliche Zugangsvoraussetzung. Das Problem beim Verstand ist jedoch: Er ist praktisch langsamer als theoretisch in seiner Durch- und Umsetzung.
Du brachtest das Beispiel, nicht unbedingt bei Adam & Eva beginnen zu wollen. Ich glaube, dass Bewusstsein von den Beiden war zielführend, für alle weiteren sich daraus ableitenden Verständnisformen der Koexistenz innerhalb einer biologischen Emergenz. Denn diese beiden schufen zusammen offenbar ein virtuelles Selbst, an dem sie sich gegenseitig verpflichteten. Die beiden haben es mit diesem Bewusstsein immerhin geschafft, ihren kompletten Nachwuchs durchzubringen ohne ihn zu vernachlässigen, wie Müll zu entsorgen oder selbst aufzufressen.
Kurzum: Ich suche sowas ähnliches, ohne dem Ursprung zu verfallen oder in einer Pseudo/Psycho-Sekte oder -Religion anzukommen. Vielleicht suche ich vergeblich, und muss das irgendwie selbst (er)schaffen. Ich behaupte mal, mir ist das selbst relativ gut gelungen, wobei ich überzeugt davon bin, das da noch insgesamt viel mehr geht.
Juni 20th, 2011 at 16:13
@ Juliane
Die Harrenden und Wartenden sind schlussendlich die Verraten(d)en.
Juni 20th, 2011 at 16:37
@Die Katze
Die Vermögenssteuer ist in meinen Augen zu kurz gegriffen, da es sich nur minimal auf die Kapitalkonzentration auswirken würde und ausserdem durch die ganzen Schlupflöcher im Steuerparadies Deutschland jeder sein Vermögen klein rechnen wird. Ein paar Investionen kommen dabei bestimmt auch raus, aber ob diese gesellschaftlich sinnvoll sind oder doch nur wieder in fadenscheinige “ich will Rendite >10%” Fonds, Derivate, etc… investiert werden … ich tendiere eher zum Zweiten.
Ich habe es schon in anderen Blogs erwähnt, aktuell würde ich eine Lohnkopplung als einigermassen sinnvoll erachten. Heisst, es wird ein Gesetz eingeführt, dass in einer Firma der Bestverdienenste max. z.B. das dreifache des Schlechtverdienensten erhalten darf und zwar ohne Ausnahmen (also keine Tricks mit Bonus-, Einmalzahlungen oder sonstigen vermögenswirksamen Leistungen). So wird immer erzwungen, dass die Überschüsse investiert oder die ganze Belegschaft Lohnerhöhungen erhält und von einem guten Wirtschaften profitiert.
Dies wäre zwar leider auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein, da es die Gier nur verlagern, aber nicht eindämmen würde. Wir könnten uns damit also nur Zeit erkaufen. Denn nach kurzer Dauer würde der Grossteil der Belegschaft nach “mehr” schreien und die Firma müsste die ganzen Tricks der Marktwirtschaft einsetzen, wenn man nicht mehr auf normalem Wege wachsen kann (Korruption, Betrug, Vitamin B, etc…). Wie gesagt, es würde am Anfang zu einer besseren Binnennachfrage führen, aber auf Lange Sicht krankt der Kapitalismus einfach daran, dass es immer mehr Verlierer geben muss, damit einige gewinnen können. Das hat lange Zeit mit billigen Sklaven (international) und günstigen (da schon vorhandenen) Rohstoffen funktioniert, aber da die sich auch nicht alle mehr so ganz easy ausbeuten lassen möchten und durch Internet und Co. sehen wie gut es dem Westen geht, wollen die sich auch nimmer mit Krümmel abspeisen lassen und somit wächst die moderne Sklaverei (Zeitarbeit, Leiharbeit, also allgemein prekäre Arbeitsverhältnisse und “wer nicht arbeitet ist selber schuld für seine Misere” Ressentiments) auch langsam in unseren Gefilden immer schneller und die Rohstoffe werden immer knapper und somit teurer. Dazu kommt noch Spekulation, künstliche Verknappung, unnötige Verschwendung, usw.
Ausserdem würde sowas auch keine Lösung für die schon vorhandenen Ungleichgewichte bringen. Dafür wäre eine sofortige und radikale Umverteilung notwendig, indem man den 2% reichsten dieses Landes (eigentlich aller auf der Welt) 90% ihres Vermögens wegnimmt. Denen würds immer noch gut gehen und man könnte wieder Zeit gewinnen. Im Endeffekt würde es aber wieder zu Kapitalkonzentration kommen, da die Wurzel das Problem ist und einige Äste abschneiden und kranke Blätter entfernen nur den unvermeidlichen Tod hinauszögern. Ausserdem, bevor die sich enteigenen lassen, werden die eher ne eine Art “private army for the richest” einführen und sich gegen den Rest der Welt abschotten. Schliesslich sind das unsere Leistungsträger, unsere Elite und der Pöbel versteht sowieso nicht “wie die Welt funktioniert”.
Juni 20th, 2011 at 16:52
Shock meint:
Juni 20th, 2011 at 14:17
“Aufstand um des Aufstands willen ist nur für eine Minderheit interessant. Denn auch nach einer strukturellen Änderung der Gegebenheiten würden wir tanzen, und irgend jemand wird pfeifen.”
Es handelt sich nicht darum, dass Minderheiten Aufstände anzetteln, sondern darum, dass die überwiegende Mehrheit der arbeitenden und lohnabhängigen Bevölkerung endlich diese ganze kapitalistische Gesellschaft so umgestaltet, dass niemand mehr als Schmarotzer von fremder Arbeit oder großer Grundeigentümer zu Reichtum kommt.(Gegen Wohlstand durch eigene Arbeit ist gar nichts einzuwenden.)
Mit frommen Wünschen und ohnmächtigen Appellen an die Herrschenden wird auf alle Fälle mal gar nichts erreicht, ganz im Gegenteil, wie uns die letzten 2-3 Jahrzehnte mehr als deutlich bewiesen haben.
Juni 20th, 2011 at 16:58
Die Katze aus dem Sack meint:
Juni 20th, 2011 at 13:56
Hallo Katze aus dem Sack(27), ich hätte überhaupt kein Problem damit, alle deine frommen Wünschen mit Blick auf die Vermögenden und deren Vermögen zu unterschreiben, zu unterstützen.
Aber eine Kleinigkeit bleibt da offen: Wie oder mit welchen Mittelchen willst du diese Herrschaften überzeugen, sie durch das berühmte “Nadelöhr” treiben?
Juni 20th, 2011 at 17:03
@ bakunin [Juni 20th, 2011 at 16:52]
Warum sollten sie das Mehrheitlich wollen? Lebt es sich nicht auf der Karriereleiter noch vorzüglich, selbst wenn man nur dem Fundament dieser Leiter dient?
Juni 20th, 2011 at 17:16
Die Katze aus dem Sack meint:
Juni 20th, 2011 at 17:03
@ bakunin [Juni 20th, 2011 at 16:52]
“Warum sollten sie das Mehrheitlich wollen? Lebt es sich nicht auf der Karriereleiter noch vorzüglich, selbst wenn man nur dem Fundament dieser Leiter dient?”
Die Mehrheit ist im Regelfall politisch immer träge, “will” gerade immer das, was gerade “im Angebot” ist, und was darüber hinaus möglich wäre, nun ja, wie du weisst waren ja auch dem Fuchs(Äsop) die Trauben zu hoch!
Juni 20th, 2011 at 17:35
@ Bakunin
Einige meinten, diese Mittelchen bereits gefunden zu haben, während andere meinen sie suchten noch, konnten aber bisher nichts finden. Diese Herrschaften, treiben sich schon eine ganze Zeit lang durch das Nadelöhr, während sie uns dabei vor sich hertreiben oder unter sich/uns lassen. Die Frage ist doch auch: Wem tätscheln wir (vorher und währenddessen) dabei den Popo, und wem treten wir im Nachhinein in den Arsch.
Juni 20th, 2011 at 17:36
Uff. Keine Chance auf die Schnelle alle Kommentare durchzulesen. Aber du sprichst mir so was von aus der Seele.
@Katze aus dem Sack.
Nach welcher Pfeife soll ich diesmal tanzen?
Rauch die Pfeifen in der Pfeife und tanze nicht nach Pfeifen, sondern tanze, weil du es spürst. Als Mensch.
Juni 20th, 2011 at 18:03
@ antiferengi
Wie soll das praktisch funktionieren, als Mensch? Diese sterbliche Hülle hier muss schliesslich von Zeit zu Zeit gestärkt und geschützt werden.
Juni 20th, 2011 at 18:27
Meiner Meinung nach ist das Gerüst des Systems nicht beschissen sondern das, was man draus gemacht hat bzw. was wir zugelassen haben was daraus gemacht wird.
Ein schrittweises Rückbesinnen auf moralisch ethische Werte in der die Entlohnung der Arbeitskraft nicht als Störfaktor sondern als wichtiger Teil eines funktionierenden Wirtschaftskreislaufs gesehen wird.
Als Ziel eine ökonomisch zufriedenstellende Einkommensverteilung,ich sage extra nicht gerechte den die wird es in keiner Augen geben,die nicht nur den sozialen Frieden sondern auch eine angemessene Existenz sicher stellt.
Mit einem Schlag von heute auf morgen (Revolution )ändert sich zum Guten gar nichts .. das größte Problem wird die unersättliche Gier und das agressive Kapital der Besitzenden sein. Hier muß mit Gesetzen die es ja teilweise gibt nur nicht angewandt werden,eingeschritten werden in allen Industriestaaten ,wohin sollte das Kapital fliehen…es wird sich arrangieren ,es wird welche geben die mehr und welche die weniger haben jedoch auf einem dem Gemeinwohl verträglichen Level.
Wir brauchen einen Staat der seinen Aufgaben quer durch alle Bevölkerungs und Einkommenschichten nachkommen kann ..
That’s it 666
Juni 20th, 2011 at 18:32
@Katze aus dem Sack
Das ist richtig, und den Schutz, kalkulieren die Pfeifen. Die endlos rekursive Schleife der Vernunft, welche den Körper aus ziemlich vernünftigen Gründen, dann doch sterben lässt. Hat schon die ollen Griechen beschäftigt. Und heute wieder. Letztendlich, hat das Ding einen Namen. Pragmatismus.
Juni 20th, 2011 at 18:35
@ Umdenker
Unser Modell ist rein fiktiv. Denn tatsächlich zahlen ja eh nur noch jene Steuern, die überhaupt noch Vermögen haben. Was nutzt also eine Lohnkopplung, wenn Millionen Menschen da garnicht erst rankommen, weil ihnen das Arbeitsangebot fehlt?
Juni 20th, 2011 at 18:46
hey ho … eigentlich bin ich eher ein perverser voyeur der in seinem vermeintlichen anonymen zimmer sitzt und sich die amüsanten comments auf deiner seite gibt, weil ihn sonst die langeweille erschlägt… muss abba zu diesem beitrag sagen:
du optimist °_O
grüße
Juni 20th, 2011 at 19:44
Optimist? Ich sage ja eben nicht, dass die Verhältnisse sich ändern. Ich sage nur, dass die Zeit der Lügen vorüber ist. Es ist die Zeit der Simulation von Lügen.
Juni 20th, 2011 at 20:06
Naja…ich wär nicht überrascht wenn ein Oberkopfeter des Zasterzinserordens mal den Spruch fallen läßt: “Hunde, wollt ihr ewig leben.”
Juni 20th, 2011 at 20:23
@ flatter
Heisst das, es ist auch die Zeit der Simulation von Wahrheiten, oder liegt diese bereits hinter uns und nannte sich Lüge?
Juni 20th, 2011 at 20:24
flatter
Ich sage nur, dass die Zeit der Lügen vorüber ist. Es ist die Zeit der Simulation von Lügen.
N E I N !
Es ist die Zeit der Wahrheit die keiner hoeren und glauben will und des Selbstbetrugs aus Bequemlichkeit!
Wir werden inzwischen (komplett ungeschickt offen) frech verarscht und die angemessenen Reaktionen bleiben bei der breiten Masse aus ….
Juni 20th, 2011 at 20:48
Was ist mit der breiten Masse, die überall auf die Staßen geht? (sparen wir D mal aus, das ist mir zu müßig.)
Juni 20th, 2011 at 21:14
flatter
Das Ausland betreffend hatte ich nicht gemeint, da haste natuerlich Recht,ich hab mich da aber auch nicht klar ausgedrueckt … Ich meinte in Deutschland der Michel hat ja noch immer eine stoische Ruhe … und das ist muessig in der Tat…
Juni 20th, 2011 at 21:46
Lazarus09 meint:
Juni 20th, 2011 at 21:14
Lazarus, bitte bedenke, dass es eine zeitlich unbefristete Grundsicherung einschließlich der Übernahme der meisten Wohnkosten/Erstausstattung und einiger weniger Extras in vielen der Länder, wo jetzt viel demonstriert und protestiert wird, in dieser Form nicht gibt.
Ebenso die zu Armutslöhnen zusätzlich von den Argen angebotene Aufstockerei dürfte mit zur Beruhigung vieler Billiglöhner beitragen.
Die politische Ruhe in Deutschland kann man auch als erkauft ansehen, oder?
Juni 20th, 2011 at 21:48
N E I N !
Es ist die Zeit der Wahrheit die keiner hoeren und glauben will und des Selbstbetrugs aus Bequemlichkeit!
Juni 20th, 2011 at 21:56
@antiferengi
Ja! Hoffentlich haben die griechischen Anarchisten und Kommunisten einen Plan zur Übernahme der Regierungsgewalt für eine sozialistische Republik!
Juni 20th, 2011 at 22:00
Bakunin
Ich bin da zwar kein Experte aber die Grundsicherung in Deutschland scheint auch kein Brueller zu sein .. gut, nicht so uebel wie in Spanien oder gar Nordafrika wohl aber beschissener als in Griechenland wie man liesst .
Ob man da von Ruhe erkauft in Besserdeutschland reden kann …ich weiss nicht .
Juni 20th, 2011 at 22:00
carlo meint:
Juni 20th, 2011 at 21:56
@antiferengi
“Ja, hoffentlich haben die griechischen Anarchisten und Kommunisten einen Plan zur Übernahme der Regierungsgewalt.”
Was nützte der beste Plan, wenn die dortigen Anarchisten und Kommunisten bei Gelingen desselben vom übrigen Europa ebenso im Stich gelassen würden wie nach 1918/19 die Bolschewiki in Russland?
Die Geschichte würde sich bestenfalls als Parodie wiederholen ohne wirklich voranzuschreiten.
Juni 20th, 2011 at 22:07
Lazarus09 meint:
Juni 20th, 2011 at 22:00
Bakunin
“…. aber beschissener als in Griechenland wie man liesst .”
So wie ich gelesen habe ist es auch in Griechenland nach kurzer Zeit mit Arbeitslosenstütze vorbei, muss die Verwandschaft dann einspringen…..
Dass mit der gekauften politischen Ruhe hier in Deutschland(und natürlich auch in anderen noch wohlhabenden Staaten) bietet sich halt zunächst mal an, wenn man einige internationale Vergleiche anstellt.
Juni 20th, 2011 at 22:09
@Bakunin
Alter Schwarzseher! Mal so gefragt: Was wäre denn die Alternative? Übrigens Geschichte ist kein wertfreier, mechanischer Ablauf, Menschen machen Geschichte, das nur nebenbei.
Juni 20th, 2011 at 22:20
@carlo: genauso ist das das, es ist menschengemacht, Menschen könne das ändern, auch wenns schwierig ist.
Juni 20th, 2011 at 22:21
carlo meint:
Juni 20th, 2011 at 22:09
@Bakunin
“Alter Schwarzseher! Mal so gefragt: Was wäre denn die Alternative? Übrigens Geschichte ist kein wertfreier, mechanischer Ablauf, Menschen machen Geschichte, das nur nebenbei.”
Ich will mich keineswegs als Schwarzseher outen sondern wollte nur auf einige Konsequenzen aufmerksam machen.
Wenn die Mehrheit des griechischen Volkes von seiner fetten korrupten landesverräterischen Oligarchie die Nase voll hat und diese stürzt, entmachtet, enteignet, so könnte so ein großes Werk längerfristig nur erfolgreich gekrönt und UNUMKEHRBAR gemacht werden wenn es so bald wie möglich in Europa und darüber hinaus auch in vielen anderen Ländern Nachahmer, zumindest aber viele viele Unterstützer fände!
Ansonsten dürften die gestürzte Oligarchie in engster Kooperation mit der NATO sehr bald zu einem konterrevolutionären Gegenschlag ausholen, eine neue Junta wie anno 1967 etc…
Juni 20th, 2011 at 22:30
@Bakunin
Dann dürfte also der nächste Diktator in Griechenland Obama heißen. Das reicht aber nicht als Grund für “Abstinenz und Askese”.
Nebenbei, Revolutionen kann man eben nicht mit Vollkasko versichern!
Juni 20th, 2011 at 22:38
carlo meint:
Juni 20th, 2011 at 22:30
@Bakunin
“Dann dürfte also der nächste Diktator in Griechenland Obama heißen. Das reicht aber nicht als Grund für “Abstinenz und Askese”.”
Ich denke, dass die griechische Oligarchie in so einem Fall sicher auch einen “tüchtigen Mann” aus den eigenen Reihen finden würde, zur Not täte es auch ein bisher vielleicht nur erfolglos politisierender “erfolgsorientierter” rechter
Lumpenproletarier.
Was auch immer, irgend welche Ratschläge stehen uns hier nach dort ohnehin nicht zu, wir hätten schließlich auch in unserem Laden genug aufzuräumen!
Juni 20th, 2011 at 22:47
@Bakunin
Aber, aber Kollege Bakunin, warum so eine schwarze “Prognose”? Geschichte kann sich, muß sich aber nicht wiederholen. Anstelle von Farcen und Tragödien steht vielleicht wirklich jetzt mal eine Opera Buffo an.
p.s. Lies mal bei Deinem Namensvetter nach, der hätte mit Sicherheit vor Wut getobt, ob seiner Jünger.
Juni 20th, 2011 at 23:09
@ carlo
Wiederholt sich Geschichte nicht immer dann, wenn in der Gegenwart von ihr abgeschrieben wurde?
Passt ja dann auch wieder zu Griechenland: Die Wiege der Demokratie steht zum privaten Ausverkauf an. Man könnte fast meinen, das Schicksal treibt sein Unwesen mit uns.
Juni 20th, 2011 at 23:42
@Die Katze aus dem Sack
Nein, Katze, wer aus der Geschichte nichts gelernt hat, muß oder kann sie wiederholen, oder auch nicht. Das ist aber keine zwingende gesellschaftliche Notwendigkeit, geschweige denn irgendeine Gesetzmäßigkeit.
Wie verarbeiten denn Menschen den Krieg oder Krisen?
Für die unwillig leidend Beteiligten ist das natürlich eine Katastrophe.
Für die bisher immer gleichen Willigen der Weg zum Orden, aber auch immer Zugzwang, um ihre Machtstellung zu fördern.
Juni 20th, 2011 at 23:58
@ flatter [Juni 20th, 2011 at 20:48]
Was soll mit dieser breiten Masse sein, die überall auf die Strasse geht? Wenn ich die insgesamt (was kaum möglich ist) richtig verstehe, beklagen sie die entstandenen Ungerechtigkeiten an deren Entstehen einige von ihnen nicht gänzlich unschuldig sind und fordern gleichzeitig Gerechtigkeit in der Vermögensverteilung damit dann alles wieder so weiter laufen kann wie bisher. Ist das sinnvoll?
Juni 21st, 2011 at 00:10
@ carlo
Was gibt es denn aus der Geschichte zu lernen? Wenn selbst in der Gegenwart und zu Lebzeiten es Einigen nicht gelingt, aus den Fehlern von gestern zu lernen, um sie morgen nicht zu wiederholen. Was finden sie in alten Büchern die von den Siegern geschrieben wurden?
Ich habe aus der Geschichte folgendes gelernt: Zu keiner Zeit, waren wir Menschen offenbar in der Lage, auch wie Menschen zusammenzuleben. Erstaunlich.
Juni 21st, 2011 at 00:26
Katze und carlo!
Aus der Geschichte lernen? Wer, wozu?
Die Herrschenden, die Sieger, die Gewinner, sie lernen sehr wohl aus der Geschichte: zum eigenen Nutzen!
Und die Unterdrückten, Ausgebeuteten, Ge- und Zertretenen des Kapitalismus(und aller anderen Klassengesellschaften) ?
WARUM LERNEN SIE NICHTS?
Die Antwort: MEW, Bd.3, Deutsche Ideologie, Seite 46/47 !!!
(65)carlo, nochmals: Ich bin nicht für “Schwarzsehen”, nur für Nüchternheit, nüchterne sachliche Einschätzung der Kräfte, Kräfteverhältnisse!
(67)carlo, die letzten 3 Sätze, sehr gut, sehr prägnant! :-)
Juni 21st, 2011 at 00:43
Wen fragst Du denn, wenn Du fragst “Was gib es denn aus der Geschichte zu lernen”?
Ich sag als Befragter mal so locker zur Anwort: Vielleicht mal was Neues!
Und das hat noch keinem weh getan.
Du stellst da eigentlich Willensfragen, welche Du Dir selber besser beantworten kannst, als ich.
Probier’s mal: Leben geht! Und es geht weiter!
Was morgen wieder für ein Mist über mich hereinbricht weiß ich auch nicht,
aber ich bin da ganz bei König Salomo:
“So gehe hin und iß dein Brot mit Freuden,
trink deinen Wein mit gutem Mut;
denn dein Werk gefällt Gott.”
So schlimm ist der jüdische Gott ja auch nicht.
Es ist spät.
Prosit und Salute
Juni 21st, 2011 at 00:48
@Katze (68): Das sehe ich nicht so, dass sie das fordern. Das Problem ist in der Tat: Die Ablehnung der bestehenden Zustände ist berechtigt und richtig. Wie es anders gehen soll, ist die nächste Frage. Den Kapitalismus zu überwinden, ist kein Zaubertrick oder eine Sache des bloßen Willens. Wenn die Sackgasse durchbrochen ist, erscheint dahinter noch keine befahrbare Straße.
Juni 21st, 2011 at 00:54
carlo meint:
Juni 21st, 2011 at 00:43
Was morgen wieder für ein Mist über mich hereinbricht weiß ich auch nicht,
aber ich bin da ganz bei König Salomo:
“So gehe hin und iß dein Brot mit Freuden,
trink deinen Wein mit gutem Mut;
denn dein Werk gefällt Gott.”
So schlimm ist der jüdische Gott ja auch nicht.
Es ist spät.
Prosit und Salute.”
Danke für das schöne und so weise Bibel-Zitat!
Ich gönne mir gerade selbst ä Gläsle, Salute! :-)
A guat’s Nächtle!
Juni 21st, 2011 at 01:06
prosit katze
prosit bakunin
prosit flatter
aber das ist literatur, man staune nur wie solche sätze entstehen:
venceremos
Juni 21st, 2011 at 01:19
@ carlo
Die Geschichte ist alt. Wie soll ich also in Altem etwas Neues finden? Ich lebe doch. Ich habe nur ein Problem mit diesem Leben: Es steht in der Gefahr, erheblich am Leben gehindert zu werden, wenn sich ein wütender Strassenmob, berechtigterweise, auftut um asymetrischen Wertverteilungen entgegenzutreten, der dann wiederum, durch die immerwährenden Ungeschicklichkeiten der Verantwortlichen, in ausser Kontrolle geratene Umstände gezwungen wird. Sonst würde ich weiter das ungestört tun, was ich tue – und das auch mit Freu(n)den. Von daher nutzen mir weder salomonische Kalendersprüche noch der Glaube an eine göttliche Bewusstsseinsebene, unerheblich welcher Konfession.
Juni 21st, 2011 at 01:27
@katze
Ach, Katze, tret ein in die Linkspartei, oder schließ Dich wenigstens einer
anarchistischen Gruppierung an.
So…schwer ist das doch auch nicht?
Nebenbei: Salomonische Kalendersprüche gibt es nicht, es gibt dagegen tatsächlich seine Weisheiten.
Auch wenn der König Salomo ein schwerster Alkoholiker war, wie es die schlimmsten Evangolen nicht mal ansatzweise zu behaupten wagen, sage ich mal, er war ein Mensch der das Leben deutlich sah, und sich keine Illusionen machte. Er wußte, daß jeden Tag sein gutes Leben einbrechen kann. Aber, aufgrund des Wissens darum, hat er es genutzt.
So, leider geht’s uns allen…..
Katze, mach Dir das Leben doch nicht selber so schwer!
Uns geht’s doch zuweilen auch nicht anders.
Juni 21st, 2011 at 01:55
@ flatter
Wir sind also scheinbar zu unbeholfen, im Menschsein Mensch zu sein, stehen nun vor der geistigen und materiellen Sackgasse und beschwören die nächste Gestaltung einer befahrbaren Strasse herbei?
Das kann doch nicht sein. Was bedeutet das? Was wird nun verlangt von mir zu tun? Garnix? Hektik? Panik?
Juni 21st, 2011 at 02:01
Nein, Katze, wir müssen malochen, und das heißt die nächste Straße aus der Sackgasse raus schottern.
Juni 21st, 2011 at 02:16
@ carlo [Juni 21st, 2011 at 01:27]
Wieso sollte ich in eine Partei eintreten? Reicht es nicht völlig aus, von meinem gültigen Wahlrecht (das am 30.06.2011 endet) gebrauch zu machen, wenn ich dazu aufgefordert werde? Und wieso sollte ich mich einer anarchistischen Gruppe anschliessen? Um was zu tun? Ich habe Auftraggeber, die ich nächsten Monat wieder bedienen muss, damit ich Geld zum Leben im Gegenzug erhalte, das ist Stress genug. Ich habe keine Zeit für solche seltsamen Abwege, wie Du sie mir vorstellst. Nicht ich habe ein Problem mit den Umständen an denen ich mich gut anpassen kann. Es sind jene, die sich eben nicht anpassen können und Widerstand leisten.
Was uns zu verbinden scheint: Wir haben uns den verschissenen Kapitalismus und seine Eiferer nicht ausgesucht und wurden dennoch gezwungen in ihm zu existieren und die Eiferer mit zu bedienen. Was uns zu unterscheiden scheint: Ich selbst lebe mit dem Kapitalismus und von dem Kapitalismus gut, und komme selbst bestens klar, weil ich ja etwas habe, was andere haben wollen. Wer nur seine beschränkt poplige Arbeitskraft hat und nicht flexibel lernt, selbst mal ein Buch schnappt, statt zu warten bis aus einem vorgelesen wird, ist als Mensch mit wachem Geist zu bemitleiden. Mehr allerdings auch nicht. Daher erschliesst sich mir die ganze Unruhe in der Welt nicht immer gleich.
@ carlos [Juni 21st, 2011 at 02:01]
Und welchen Zwängen dürfen sich Menschen dabei ergeben? Was ist erlaubt, was verboten?
Juni 21st, 2011 at 02:42
Katze, ich bin wohl studierter Prole (sprich Proouul), aber das was De da eben losgelassen hast is doch nich ernst oddäää?
Fahr mal mit der Linkspartei in die Freizeit, oder wenn gar nichts mehr geht halt einfach mal nach Frankreich, geht das bei Dir?
Irgendwie haste aber nen ganz schönen Rassel, fahr zu den Spaniern nach Madrid oder nach Barcelona, da “werden Sie geholfen”.
salud
carlo
Juni 21st, 2011 at 03:06
@ carlo
Na lass mal gut sein. Ich mach’ das schon.
Juni 21st, 2011 at 03:13
Hier hast Du was zur Entspannung…..
bin ja gar nicht so böse…aber Du brauchst das.
Kauf Dir eine Motorsäge, dann geht’s auch wieder mit den Nachbarn.
Juni 21st, 2011 at 03:22
@ carlo
Willst Du mich rollen?
Juni 21st, 2011 at 03:32
@katze
Du brauchst Mut, also machs doch!
Bei uns gibt es die Raiffeisen-Genossenschaften, also dürfte das kein Problem sein, der Sänger von der EAV hat leider die Erwerbsfrage nur auf Österreich abgestellt, er weiß ja nicht mal, daß es bei uns keine “Agrarunion gibt”. Daher denke ich Dir geholfen zu haben.
Mein guter Rat wäre, ab zur Raiffeisen-Genossenschaft und dorten die große Diehl kaufen.
salute
carlo
Juni 21st, 2011 at 03:51
@Katze, hier was tolles für Dich
Also die Raiffeisen-Genossenschaft hat das. Ich will niemand rollen, ich bin korrekt!
Das dürfte Dir doch gefallen, oder?
Übrigens, efco ist genau so gut wie Stiehl.
Und jetzt nur noch Mut zur Sache…..
Juni 21st, 2011 at 04:24
@ carlo [Juni 21st, 2011 at 04:24]
Mut wird aber als sehr umtriebiges Gemüt in der Geschichte beschrieben. Oft ist Mut auch nicht mehr als blanke Dummheit. Ich brauche Gewissheit.
Du scheinst doch da selbst etwas konkretes auszubrüten. Gib mal von Dir, wie Du Dir das mit den landwirtschaftlichen Produktionsflächen genau vorgstellt hast. Was soll da genau passieren?
Juni 21st, 2011 at 19:03
@Katze
Aha, die Dame braucht Gewissheit!
OK, wirf eine Münze, Kopf oder Zahl, da hast Du jedenfalls die statistisch höchste Gewissheit.
(p. s. Bei Heisenbergs Unschärfe in Physik gepennt, nicht wahr?);-))
Juni 21st, 2011 at 20:08
@ carlo
Eher schon die Gewissheit, dass das funktioniert, wie sich die Beteiligten das dann vorstellen. Ich habe überhaupt kein Bedürfnis hier vorzuturnen und vorzugreifen. Noch nicht, denke ich.
EAV kannte ich vorher gar nicht, aber sehr interessante Lyrics von interessanten Leuten. Für Deine aufmunternden Mutzusprachen danke ich Dir ganz herzlich. Muss Dich aber in Kenntnis setzen, dass die noch nie so recht bei mir funktioniert haben. Es ist eine Tragödie, denn: “Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, die eine will sich von der andern trennen; die eine hält in derber Liebeslust sich an die Welt mit klammernden Organen; die andre hebt gewaltsam sich vom Dunst zu den Gefilden hoher Ahnen.”