Es gibt einen “Armutsbericht” der Bundesregierung, von dem die Presse sagt, er sei “angepasst” worden, “verändert”, “geschummelt”, “manipuliert” oder “geschönt”. Letztere ist die am häufigsten verwendete Formulierung. Es heißt, die FDP habe darauf bestanden, den Hinweis auf die extreme Ungleichverteilung der Vermögen zu streichen. Alles was mit Ungleichheit, Ungerechtigkeit und dem schnöden Zusammenhang zwischen Armut und Reichtum zu tun hat, wurde zensuriert. Besser noch: Aus “Ungerechtigkeit” wurde “strukturelle Verbesserungen”. Die Bundesregierung hat sich in kniefälligem Gehorsam vor der neoliberalen Ideologie darauf festgelegt, dass alles, was Löhne senkt – insbesondere bei denen, die ohnehin schlecht bezahlt werden – als “Reform”, ergo “Verbesserung” zu gelten hat.
Dazu passt auch Lutz Haussteins Zusammenfassung der Wirklichkeit unter der Knute der Hartz-Gesetze. Alles nichts Neues und eine sehr ausführliche Darstellung, aber immer wieder erschütternd, wie das Geschehen in den Kammern und Gängen der Gängelung den offiziellen Darstellungen Hohn spricht. Hier ist das Ende des “Marktes”, you are leaving the sane sector. Zurecht weist Lutz auf die Produktion von Angst hin, den Druck, die Gewalt. mit der Lohnabhängige gezwungen werden, auf jegliche Forderungen zu verzichten. Hier werden Sklaven gezüchtet, mit der Macht des Unrechts, das im Gewand behördlicher Rechtmäßigkeit auftritt. Hier wird allen Lohnverhandlungen der Boden unter den Füßen weggezogen, die Armut produziert – mit oder ohne Arbeit -, von der man nachher nichts wissen will. Aber wem sage ich das …
Kann mal darf nicht passieren
Was wäre eine Bananenrepublik – nein, nicht ohne Bananen, aber ohne Polizeiwillkür, und was wäre Polizeiwillkür ohne richterlichen Segen? Vermutlich muss ich mich jetzt freuen, weil ich in einer janz dollen Demokratie lebe, in der sogar Polizeicheffen verurteilt werden, aber wenn ich mir Beweislage, Urteil und Strafmaß anschaue, bekomme ich doch arg trockene Augen, die nämlich tellergroß in unendliche Weiten starren. Da wird ein 15-Jähriger vom obersten Prügelcop gefesselt mehrfach mit dem Kopf vor die Wand gehauen, das Gericht bestätigt diesen Tathergang und kommt zu welchem Schluss? Das dürfe einem “Polizeibeamten nicht passieren”. Also wird der zu genau elf Monaten auf Bewährung verurteilt, damit er nicht seinen Beamtenstatus verliert (was ab zwölf Monaten der Fall wäre).
Was bedeutet das für das Rechtsempfinden des geneigten Bürgers? Wenn das einem Beamten nicht passieren darf, darf das dann eher einem Nichtbeamten passieren? Wenn ich also dieselbe Nummer mit einem Homie aus der Nachbarschaft durchziehe, dann bekomme ich weniger als elf Monate? Ich fürchte, so ist das nicht gemeint. Eher in die Richtung: Das darf nicht einmal einem Cop passieren. Merke er sich das! Was bedeutet das wiederum für das Rechtsempfinden der Freunde und Helfer? Foltert und misshandelt getrost Gefangene, das kostet euch nicht einmal den Job. In so einem Land lebt man doch gerne!
November 28th, 2012 at 13:25
“Hier ist das Ende des “Marktes”, you are leaving the sane sector. [...] Hier werden Sklaven gezüchtet [...].”
Einspruch. Nicht erst hier. Und da wird auch kein Sektor ‘Markt’ verlassen, im Gegenteil ergiesst sich seine Logik nur immer ungehemmter in das, was einmal der ‘soziale Sektor’ war, in dem die Marktgesetze wenigstens zum Teil aufgehoben bzw suspendiert waren. Jetzt aber ist unentwegte Beschäftigung angesagt. Dead men working…
November 28th, 2012 at 13:26
Der Hartz 4 Arikel auf der Spiegelfechter Seite wurde nicht von Jens Berger geschrieben, sondern von Lutz Hausstein.
Sonst in allen Punkten meine Zustimmung. Das Neusprech der Regierung wird immer abstruser.
November 28th, 2012 at 13:29
Ich behaupte mal kühn, die Merkel-Regierung hätte für die Feststellung, dass es sich bei der heutigen Ungleichheit zwischen 1 und 99 Prozent um Ergebnisse und Erfolge struktureller Veränderungen handelt, nicht der FDP bedurft. Deutlicher kann man es doch gar nicht sagen, worum es heute wirklich geht. Das muss den Dekorateuren des Armutsberichtes entgangen sein.
Was nun unsere Freunde und Helfer angeht, so haben sie auf vielfältige Weise von oben grünes Licht für Brutalitäten bekommen. Wenn man sich dann die Behandlung vor Gericht und das Strafmaß der Linken ansieht, müsste eigentlich klar sein, wohin die Karre rollt.
November 28th, 2012 at 13:38
@algore85(2): Thx. Ist korrigiert. Voll gemein, die Kombination aus NDS und SF. Das war doch n Test ;-)
November 28th, 2012 at 13:39
@Peinhart(1): Ich meine damit jenen “Markt”, auf den man nach Angebot und Nachfrage Preise aushandelt, auch den für Arbeit. Habe ich noch nie ernstgenommen, wird aber ja so dargestellt.
November 28th, 2012 at 13:51
Dazu passt übrigens auch das neuerliche Geschwätz, “Deutsclands Stromnetze” stünden “vor dem Kollaps”. Kaum rutscht dem zuständigen Mintser raus, dass die Lage viel entspannter ist als behauptet, kommen wieder manipulierte Horrormeldungen im Sinne der Strommafia.
November 28th, 2012 at 14:16
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=16389 Share this:TwitterFacebookGefällt mir:Gefällt mirSei der Erste dem dies gefällt. [...]
November 28th, 2012 at 14:35
@ flatter: Ich nehm dir einmal Gewandt(heit) ab, dafür kriegste ein Gewand von mir. Deal?
Inhaltlich fällt mir zum Artikel allerdings echt nix mehr ein.
November 28th, 2012 at 14:49
daß polizei und justiz “rechts” stehen, ist eigentlich jedem, der nicht gerade cdufdpgrünspd anhänger ist, schon seit längerm bekannt. und es ist eigentlich ja auch nur logisch, daß ein rechts-staat eben rechts steht und gegen unrecht von rechts nichts einzuwenden hat.
November 28th, 2012 at 15:58
Zensur ist doch eigentlich der Versuch etwas zu verbergen oder zu verheimlichen. Das trifft hier nicht zu, da die Änderungen überall nachzulesen sind und Berichte darüber auch stattfinden, selbst im Mainstream. Die Manipulation in der neoliberalen Gesellschaft ist schon so weit, daß sie bei ihrer gleichzeitigen Offenlegung stattfinden kann. Soweit hat noch nicht mal George Orwell gedacht.
November 28th, 2012 at 16:44
Ein bisschen OT, aber wegen dem Verweiss auf den Artikel von Lutz Hausstein auf den nachdenkseiten zum Thema Hartz IV Sanktionierung: Die Partei Die Linke hatte einen Antrag zur Abschaffung der Hartz-IV-Sanktionen in den Bundestag eingebracht. Dieser wurde am 26.04.2012 abgelehnt. Wer gegen die Abschaffung der Hartz-IV-Sanktionen war, siehe namentlich unter
https://www.katja-kipping.de/article/559.
November 28th, 2012 at 16:45
Ich versuche vor dem Hintergrund des Eingangstextes anhand einiger Beispiele einmal Bilanz zu ziehen:
1. Gewerkschaften in @de
»Arbeiter stürmen Ford-Zentrale«, titelte der Kölner Express Anfang November. Wer meinte, damit hätten die militanten Krisenkämpfe auch Deutschland erreicht, sah sich getäuscht. Nicht deutsche Kollegen blockierten das Werkstor des Autobauers, zündeten Autoreifen an und drangen schließlich mit Feuerwerkskörpern auf das Gelände vor, es waren Ford-Arbeiter aus Belgien, die ihren Protest auf diese Weise vor die EuropaZentrale des US-Autokonzerns trugen. Die fleißig werkelnden Kollegen aus Köln fanden es offenbar befremdlich, wie sich die belgischen Arbeiter gegen die geplante Werkschließung in Genk wehren.
Jungle World 22.11.2012
2. Freibrief für prügelnde Bereitschaftspolizeieinheiten. Straftaten von Beamten werden in 99 % der Fälle eingestellt.
3. Die Polizei lässt immer öfter Opfer von Neonazi-Übergriffen im Stich und sieht dabei auch manchmal noch gelassen zu.
FAKT gestern in der ARD
4. Neben den staatlich alimentierten Bütteln der Jobcenter das Hilfspersonal historisch betrachtet immer stets zu Diensten das akademische Hilfspesonal:
“Mit nach eigenen Angaben bundesweit rund 430 Stellen für Psychologinnen und Psychologen gilt der Berufspsychologische Service der Bundesagentur für Arbeit als der größte Arbeitgeber in diesem Berufsfeld. Hinzu kommen rund 550 Stellen für sonstige Mitarbeiter.”
Freie Presse Sachsen
5. Journalisten betätigen sich mehrheitlich als Lohnschreiber für das System.
6. Die Ausländerfeindlichkeit ist mit 25,1 Prozent deutschlandweit die am stärksten verbreitete rechtsextreme Einstellungsdimension.
- Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung von 2012 -
Der rassistische Konsens weitet sich aus.
7. Das Kabarett ist -mit Ausnahmen- zur Lobhudelei der herrschenden Politik verkommen.
Es fehlt nur noch, das die derzeitige Lethargie der Mehrheitsbevölkerung diesen Zug in ein totalitäres System mit Jubel begleitet.
November 28th, 2012 at 17:26
Ich mag nicht mehr.
November 28th, 2012 at 17:38
Klappe! Weitermachen!
November 28th, 2012 at 17:45
Na das nenn ich aber mal Motivation ;)
November 28th, 2012 at 18:04
Andre gips nich. Nich ma n Lutscher. Sieh zu! Arbeite oder lass dich verarbeiten!
November 28th, 2012 at 18:10
@ Peinhart: Hey, es bleibt einem die Wahl: Sei ein Stachanow oder ein Stroganoff – das ist doch mal was.
Danke mal wieder für den Link übrigens, bin grade durch :)
November 28th, 2012 at 18:15
Seht’s doch mal so: Eure Arbeit muss sich wieder lohnen – für mich.
November 28th, 2012 at 18:20
@ Peinhart und Flatter: Keine Sanktionen immerhin. Da geht also doch noch was.
@Die Katze aus dem Sack
Ich musste heute lachen, weil heute an der Ampel ein Auto stand mit fast demselben Nummernschild wie meins außer der letzten Nummer. Und die “passte” auch: seine 49, meine 50. Sah aus, als hätten wir uns “der Reihe nach” aufgestellt.
Augen auch mal woanders hin richten. Das geht schon. :)
November 28th, 2012 at 18:20
Also Lidl lohnt sich…
November 28th, 2012 at 18:36
Lidl? Ich steh auf’m Schlauch.
November 28th, 2012 at 18:58
Ich mach’s wirklich nicht gerne und nur dir zuliebe: hier…
November 28th, 2012 at 18:58
Mir ist eh schon den ganzen übel, aber Will toppt’s mal wieder. “Immer mehr Hartz IV-Sanktionen – fiese Schikane oder notwendige Kontrolle?” – so etwas ist also Thema einer Talkshow, da kann also jeder sich einen ablabern und seinen tendenziösen Senf dazu geben. Widerlich. Als nächstes reden wir dann auch mal über “Ist Wasser nass oder ist das auch eine Lüge der Linken?” sowie “Der Moslem, Feind oder Mitbürger?”. Man wird doch wohl mal drüber reden dürfen.
November 28th, 2012 at 19:05
@ 24: Am schlimmsten ist ja, dass solche Titel suggerieren, dass die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen läge. Schlimm ist es natürlich, wenn der Argemitarbeiter mal einen schlechten Tag hatte und aus Versehen die alleinerziehende Witwe eines Bundeswehrsoldaten sanktioniert, weil die ihre Post vom Amt nicht bekommen hat, weil ihre Wohnung mitsamt Briefkasten verbrannt ist. Aber wenn man den anderen asozialen Schmarotzern mal ein bisschen Feuer unterm Hintern macht, ist das eine positiv zu bewertende und zu Eigenverantwortung motivierende Maßnahme !einself!
Edit: @23 mein ich natürlich.
Es stellt sich natürlich nachträglich heraus, dass der Wohnungsbrand verursacht wurde, weil die Frau von ihren laut Regelsatz zur Instandhaltung und Energieversorgung vorgesehenen 26,84€ alles für ihre überbordende Stromrechnung (und vermutlich Alkohol und Zigaretten) verballert hat und sich nicht um die regelmäßige Erneuerung aller elektrischen Leitungen gekümmert hat. Wäre ja auch das erste mal gewesen, dass jemand unschuldig in eine unangenehme Lage gekommen ist, Gott sei Dank ließ sich dieser Irrtum dann doch noch aufklären.
November 28th, 2012 at 19:06
“Das dürfe einem “Polizeibeamten nicht ‘passieren’.”
Ein solch verzeihlicher Fehler ist doch nichts gegen echte Verstöße gegen unsere Gesetze. Solche, die die gesamte Ordnung der Gesellschaft durcheinander bringen würden [Beispiele dürfen nach Belieben eingesetzt werden] – die sind unverzeihlich.
Oder hats doch eher was mit der Position des Delinquenten zu tun?
Transparenz gibts ja laut Steinbrück nur in Diktaturen. Stimmt, hier wird doch nichts verschwiegen. In einer Demokratie darf offen gelogen und betrogen, diffamiert und “passend gemacht” werden. Wer Recht hat, entscheidet der Stärkere.
Jetzt schwant mir langsam, wieso unser Abiturrahmenthema sich mit Natur als Vorbild für menschliches Leben beschäftigt. Und ich dachte zuerst an Romantik. Au Weia!
November 28th, 2012 at 19:07
Ich tippe auf fiese Schikane, wenn ich tippen müsste, weiss es aber besser. Notwendige Kontrolle wird es wohl sein. Schon von je her, hat man Sklaven nicht einfach so unkontrolliert rumlaufen lassen.
November 28th, 2012 at 19:11
Richtig, und was diese Sozialromantik uns kostet! Bloß weil blöde Gutmenschengesetze es verbieten, die Schmarotzer anzuketten, müssen wir ein Heer von Kontrolleuren beschäftigen. Von meinen Steuergeldern!!1!
November 28th, 2012 at 19:14
@Peinhart #22
Womit hab ich das denn verdient? Böse. Geh mir bitte weg mit Weihnachten, egal ob Lidl- oder sonst mäßig! Kann mir bitte bitte jemand preiswert ne Hütte am Rande der Welt für diese “süße” Zeit vermieten?
November 28th, 2012 at 19:18
Oh, sehe ich jetzt erst. Am besten gefällt mir diese Brotmaschine, die das würfelförmige Fleisch schneidet. Ist sicher von einem Tier, das ein Leben lang furchtbar gelitten hat. Genau wie Jesus. Frohe Weihnachten!
November 28th, 2012 at 19:52
Schilder mit dem Satz “Arbeit macht frei” sind heute nicht mehr vouge. Die moderne Fassung vergleichbarer Bürosprüche für die Jobcenter wäre das Zitat des großen sozialdemokratischen Vordenkers und Philosophen Franz Münte: “Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen!”
Denn diese Aussage von August Bebel in “Die Frau und der Sozialismus” (1879) ist heute Programm. Doch anders als Münte nennt Bebel auch die Voraussetzung dafür: dass die “Gesellschaft im Besitz aller Arbeitsmittel” ist.
November 28th, 2012 at 19:55
Ich will ja nicht drauf rumreiten, aber aus welchem untergegangenen Land stammt den die Kanzlerin ursprünglich? Kleiner Tipp, damals gab es ja auch keine Armen im Sozialismus…..nur geschönte Berichte….und psychiatrisierte Regimekritiker…..
…schon wieder so eine Ironie der Geschichte….
…man sollte die wirklich mal sammeln diese merkelschen Vorhaben, die mich an eine Wiederholung uralter DDR-Erfahrungen erinnern…..
Merkel denkt sich sicher auch, wie in einem alten Spruch – nur diesmal auf Kapitalismus umgemünzt “Den Kapitalismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf”……in der merkelschen Uckermarck hieß es ja noch “Sozialismus” statt “Kapitalismus” – so ändern sich die Zeiten…..Dogmen ändern sich, aber die Durchsetzung der Ideologie ist immer noch die alte der DDR….Angie sei dank…..
Zynischer Gruß
Bernie
November 28th, 2012 at 20:02
Sorry @Bernie, was soll denn immer dieser Sch… mit Ost-West-Trallatrullala.
So einfach ist das nicht – die Frau ist in Hamburg geboren.
Edit:
Btw. ich bin die allerallerallerletzte, die die DDR wieder haben will, aber sozial ginge es mir da km besser, nur mit meinem Kopf von heute passe ich da nicht mehr rein – aber eben darum, weil ich jetzt weiß, was bestimmt, warum ist, wie es ist – dieses “Was” sind keine (Einzel-)Personen.
Ansonsten weiß ich seit über zwanzig Jahren, daß wir doofen und faulen Ossis den schönen Kapitalismus im Westen kaputt gemacht haben – bin gerade stinksauer!
November 28th, 2012 at 20:14
Da hat also die FDP den geschönten Bericht noch weiter verwaschen lassen, während in Bayern Gefälligkeitsjustiz für Prügelcops im staatstragenden Sinne am Werk ist… und wen überrascht das jetzt noch?
Brutalisierte Bullen werden doch gerade *wegen* der zunehmenden Armut auch vermehrt gegen frühere Mittelschichtler und selbstverständlich gegen die Klasse der Lohnabhängigen als Ganze eingesetzt.
That’s capitalism, stupid!
November 28th, 2012 at 20:15
@Wat.
Gegenfrage:
Was nervt dich denn an meinem angeblichen “[...]was soll denn immer dieser Sch… mit Ost-West-Trallatrullala[...]”
…etwa die Tatsache, dass ich beschreibe, dass Merkel in einer autoritär-sozialistischen Gesellschaft sozialisiert wurde bzw. groß geworden ist?
Sie mag zwar in Hamburg geboren sein, aber die meiste Zeit ihres Lebens hat die bei ihrem politischen Ziehvater Erich Honecker verbracht, diese verwelkte Blume aus der Uckermarck, die dann noch Helmut Kohl aus “dem Westen” als zweiten politischen Ziehvater erkoren hat…..was auch erwähnt werden sollte….
Und es ist unbestreitbar, zumindest m. E., dass scheinbar siegreiche Ideologien (=Neoliberalismus) eben auch Instrumente der angeblich von ihr besiegten Ideologie (=autoritärer Sozialismus östlicher Prägung) übernehmen – zur Herrschaftssicherung.
Die BRD ist da übrigens auch nicht besser, wie so manches Beispiel eines Altnazis in höchster Regierungsverantwortung zeigt, aber die gute Merkel ist in der DDR sozialisiert worden, und die Erfahrung ist wohl etwas Neuer, für Agenda-Opfer, als die uralte mit Globke, Filbinger & Konsorten…..die die alte, längst vergessene, BRD betrifft…..
Gruß
Bernie
PS: @Wat: Ich will hier kein Ossi-Bashing betreiben, sondern einfach nur darauf hinweisen, dass man nicht vergessen sollte wie es in der Geschichte oft läuft – wichtig ist der Hinweis, dass Sieger oft auch vom Besiegten gelernt haben, und manches das Sieger der Geschichte umsetzen von dem Besiegten abgekupert wurde …. Darum ging es mir hier….und nicht um den Gegensatz Ossi/Wessi….
November 28th, 2012 at 20:20
@Bernie – ich bin im Osten geboren, wohne und lebe in der Uckermark, habe mit ihr nicht nur das Geschlecht, auch den Vornamen gemein.
Aber ansonsten nichts.
Denn ich will tatsächlich diesen tollen Kapitalismus in der Tonne sehen und nicht noch von ihm partizipieren.
Mich kotzt einfach an, wie Du wieder und immer wieder die gleiche Laier spulst.
Auch Frage:
Weil ich im Osten sozialisiert wurde, muß ich darum (immer noch) autoritär-ideologisch denken? Mann, verzeih mir meine Überheblichkeit, wat bist Du einfach gestrickt.
November 28th, 2012 at 20:25
@Wat.: Den Vergleich mit der DDR bezüglich der Stupidität von Propaganda finde ich schon ganz passend.
Der mit der Psychiatrisiserung hinkt ein wenig. Es ist allerdings ebenfalls festzustellen, dass die Mittel, derer sich die Demokratie West bedient, rüder werden, nicht zuletzt, weil es keine politische Opposition mehr gibt und jede Schweinerei von der neoliberalen Front als “bedauerlicher Einzelfall” abgetan wird.
November 28th, 2012 at 20:26
@Wat
Schein wohl in ein Wespennest gestochen zu haben, wenn du so ausfällig wirst? Hast meine Absicht nicht verstanden? Oder willst du die nicht verstehen? Es scheint wohl eher, dass dein persönlicher Angriffsversuch auf dich selbst zurückschlägt – von wegen “bist Du einfach gestrick”? *grins*
Was den Kapitalismus angeht, da sehe ich es gleich, aber ich sehe eben auch, dass die Grenzziehung “autoritärer Sozialismus/Kommunismus” “Kapitalismus” eben nicht so einfach ist, wie die die hier sehen willst.
Der mächtigste Wirtschaftspartner, und totalitäre Staat, denn man merkelseits als Handelsparner azeptiert ist nämlich die Volksrepublik China…..
…ein Janusgesicht, wie du sicher auch weißt….
Amüsierte
Grüße
Bernie
November 28th, 2012 at 20:28
Hm? Was hat China mit Sozialismus oder Kommunismus zu tun?
November 28th, 2012 at 20:31
@flatter: Es geht mir nicht um die Propaganda-Methoden, Machtsicherung ist überall dat selbe.
Mir stinkt dieses Abheben auf die Person Merkel und der Verweis auf ihre Sozialisierung in der DDR.
@Bernie, falls Du hier jemals von mir auch nur einen Satz gelesen hast, hast Du sicher nicht überlesen, daß für mich “autoritär” und “Sozialismus” ein Widerspruch in sich sind – eine Gesellschaft ist entweder das eine oder das andere. Es ist sogar so etwas wie ein antagonistischer Widerspruch zwischen beidem.
November 28th, 2012 at 20:33
@flatter
Danke für die Unterstützung, bei der Psychiatrisierung dachte ich wohl eher an die Sowjetunion als an die DDR – mein Fehler, sorry für.
Hier ein Hinweis zur Thematik:
“Dissident oder geisteskrank? Mißbrauch der Psychiatrie in der Sowjetunion” – Autoren Sidney Bloch und Peter Reddaway
…zu deinem Text würde auch dieser Vorfall in Bayern passen:
“[...]SPD und Grüne blockieren Untersuchungsausschuss
Peter Mühlbauer 28.11.2012
Affäre Mollath: Neues Gutachten soll “Notwendigkeit der Fortdauer der Unterbringung” bewerten[...]”
Quelle und kompletter Text:
https://www.heise.de/tp/artikel/38/38084/1.html
…der hat mich betroffen gemacht, da ich eine solche Niedertracht bisher für unmöglich gehalten habe – in Deutschland……
Die SPD und die Grünen blockieren übrigens die Freilassung des Herrn Mollath aus der Psychiatrie aus rein politischen Gründen – es sind Wahlen 2013, und man will, lt. Telepolis-Artikel, bis dahin warten, um Herrn Mollath die Freiheit zu verschaffen….niederträchtig, wenn der Artikel wahr ist, aber durchaus passend zu den Vorfällen, die du hier beschrieben hast, lieber flatter….
Zorniger Gruß
Bernie
November 28th, 2012 at 20:35
“[...]Hm? Was hat China mit Sozialismus oder Kommunismus zu tun?[...]”
Ich schrieb’s einmal bei SPIEGELFECHTER, und wiederhole mich gerne – China ist ein Januskopf.
politisch: Sozialismus autoritärster Prägung
wirtschaftlich: Neoliberalismus reinster Prägung….
…man wird im 21. Jahrhundert immer wieder auf’s Neue überrascht….
Gruß
Bernie
November 28th, 2012 at 20:35
@Bernie: Was bringt es Dir, alles was hier besch… läuft an der Merkel und ihrer Sozialisierung fest zu machen?
Btw. Psychatrisierung soll es in der DDR auch gegeben haben, wurde in Wendezeiten glaubhaft erzählt, zb. der Eckert, der dann mal Minister für irgendwat war…
November 28th, 2012 at 20:38
Oje, Kommunismus hätte niemals einen Staat und erst recht keine Regierung von Stellvertretern die auf feste Zeit gewählt sind…
… wir können ja gern darüber streiten, ob das Vision oder Utopie ist, aber Kommunismus ist dann, wenn die, die arbeiten, sagen, was ‘abzugehen’ hat – gabs das in der Neuzeit schon mal?
Wo – geh ich sofort hin.
November 28th, 2012 at 20:38
@wat
Und? Wieso erklärst du Erklärbär mir nicht den Unterschied zwischen “liberalem Sozialismus” und “autoritärem Sozialismus”? Ich hab da mal so eine Unterschied aus anarchistischen Kreisen gelesen, und das ist eben bei mir hängen geblieben.
Ich lehne eben alles autoritäre grundsätzlich ab – Was dagegen?
Amüsierte Grüße
Bernie
November 28th, 2012 at 20:39
@Wat
Gegenfrage:
Was bringt es dir, alles zu leugnen was direkt mit Regierungspolitik, und Bankenlobbyismus, zu tun hat – Merkel ist doch eh nur eine Marionette der Frankfurter Lobby….Deutsche Bank & Konsorten….
Gruß
Bernie
November 28th, 2012 at 20:43
“[...]Oje, Kommunismus hätte niemals einen Staat und erst recht keine Regierung von Stellvertretern die auf feste Zeit gewählt sind[...]”
Aha? Dann haben wir in China eben nur einen “autoritären Sozialismus” als politisches System, der auf den zukünftigen Kommunismus hinarbeitet….erinnert irgendwie an das Dogma der katholischen Kirche von “Mühsal auf Erden, dass man dann im Himmelreich entlohnt bekommt” – Nur ist für Sozialisten das Himmelreich eben der Kommunismus, der nie kommt….*grins*
… “[...]Wo – geh ich sofort hin[...]“…
…Viel Spaß beim Abk…
Grins
Bernie
November 28th, 2012 at 20:47
@Bernie, warum sollte ich was dagegen haben, daß Du gegen alles Autoritäre bist? Im Gegenteil.
Wie bitte? Ich soll das mal erklären?
Ich denke eher, @flatter tritt mir gegen das Schienbein, wenn ich es schon wieder tue.
Du liest und schreibst doch hier nicht erst seit Heute.
Langweilen möchte ich nun nicht noch mehr als sonst schon – ich hab solche doofen Ansichten, die versteht eh keiner. Die haben nämlich weder was mit Geld, noch mit Waren, noch mit Dauerstellvertretern, erst recht nichts mit gelenkter Demokratie und Wirtschaft zu tun.
Ich bin die, die meint, wenn wir nicht ständig ‘Autoritäten’ über uns bestimmen lassen wollen, müssen wirs selbst machen und können.
… und ich hatte hier auch schon mal die eine oder andere Idee preisgegeben, wie das gehen könntetetetete, wenn Menschen das wollen.
November 28th, 2012 at 20:47
Und? Ist Merkel gar in Bonn aufgewachsen, und in Bayern sozialisiert worden? *doppelgrins*
Bei der in der DDR sozialisierten Angela Merkel denke ich an einen alten Spruch:
“Die schlimmsten Feinde der Kälber waren früher selber welche”….
Gruß
Bernie
November 28th, 2012 at 20:49
@Bernie(48): Laß gut sein, ich krieg noch mit, ob mir jemand überhaupt zuhören möchte, sorry.
November 28th, 2012 at 20:50
“[...]Ich bin die, die meint, wenn wir nicht ständig ‘Autoritäten’ über uns bestimmen lassen wollen, müssen wirs selbst machen und können[...]”
Ok? Frieden?
Gruß
Bernie
November 28th, 2012 at 20:52
“[...]Laß gut sein, ich krieg noch mit, ob mir jemand überhaupt zuhören möchte, sorry[...]”
Yep, lassen wir es ;-)
Gute Nacht noch
Bernie
November 28th, 2012 at 20:55
gibt es noch IRGENDjemandenen im lande, der glaubt, was DIESE “regierung” von sich gibt? gibt es, gibt es??
November 28th, 2012 at 21:00
@SalvadorArachnor
In Bayern gibt es mittlerweile auch wieder Menschen, die unschuldig in die Psychiatrie eingewiesen werden, wie die “Affäre Mollath” beweist…..
Trauriger Gruß
Bernie
November 28th, 2012 at 21:00
@benjamin: Ist das erheblich, so lange es Menschen gibt, die glauben, daß es Regierungen geben könnte, denen man glauben kann^^
November 28th, 2012 at 21:08
@Wat: Der Eggert war hier Innenmin. Wohnt nich weit weg von hier, ca. 10km. Wenn ich`n grüßen soll sag bescheid, dann trappl ich ma übern Berg…
November 28th, 2012 at 21:11
@langlode44(55): Siehste, nicht mal den Namen hatte ich mir richtig gemerkt, aber das Gesicht und die Bewegungen hab ich noch vor Augen…, er machte mir die Erzählung damit jedenfalls immer irgendwie glaubhaft.
Persönlich kenne ich ihn nicht, und ich denke, er ist darüber damals wie heute froh.
November 28th, 2012 at 21:16
@Wat Nro.56: Der fehlt hier niemandem, nichmal seiner ehemaligen Jüngerschar (der Mann is ausgebildeter Pfarrer).
Die Psychogeschichte, da is er auf die berühmte gefallen, aber das soll nich unser Thema sein…
November 28th, 2012 at 21:20
@langlode44(57): Er wirkte auf mich aber wirklich immer wie jemand, dem man mal übel mitgespielt hat. (so wie Du das jetzt schreibst, muß ich wohl sagen: wer auch immer.)
November 28th, 2012 at 21:22
@Bernie
“wichtig ist der Hinweis, dass Sieger oft auch vom Besiegten gelernt haben, und manches das Sieger der Geschichte umsetzen von dem Besiegten abgekupert wurde”
Das denke ich auch. Das hat aber weniger mit Merkels Sozialisierung zu tun, sondern damit, dass, wer Macht hat und diese anzuwenden gewillt ist, sich dessen bedient, was effektiv zum Ziel führt – Machterhalt und -ausbau.
Möglicherweise zeigt sich heute ganz einfach auch, dass vorzeigbare demokratische Strukturen und das Soziale an der Marktwirtschaft kaum mehr als eine Fassade waren, die angesichts des nun fehlenden, auch auf diese Weise “zu besiegenden” Feindes nicht mehr notwendig sind?
Heute geht es um Witschaftsstandort und Wettbewerbsvorteile. Da spielt der Mensch als Mensch keine Rolle. Kapitalismus hat mit Demokratie erstmal nichts zu tun. Das wird nur immer so hingestellt. Heute merken wir das doch. Wenns nur noch ums Geld geht, sind demokratische Strukturen hinderlich,gelten soziale Ausgaben als Verschwendung.
Ich habe in Thüringen die Erfahrung gemacht, dass die autoritären Züge und Strukturen, an die sich schließlich die DDR-Bürger “gewöhnt” hatten, gar nicht erst abgelegt und verändert wurden, d.h. pro forma schon (wie heute in ganz Deutschland), aber eben auch nur pro forma, vor allem auf den unteren Ebenen. Ansonsten hab ich fast nur Selbstherrlichkeit erlebt, inklusive Diskussionsverbot an der Arbeit.
Das zeigt doch mMn, dass das weniger mit Kapitalismus und Sozialismus, sondern eher mit Macht”gebrauch” zu tun hat und was man glaubt, den “zu Beherrschenden” zumuten zu können, ohne dass es zur Revolte kommt. Wir werden doch Stück für Stück gewöhnt.
Das hat ein Schröder genauso gemacht und ein Steinbrück würde es nicht anders machen, wenn er darf. Die Personen kannst du da ungesehen austauschen.
November 28th, 2012 at 21:23
@Wat Nro.58: “Er wirkte auf mich aber wirklich immer wie jemand, dem man mal übel mitgespielt hat.”
Andersrum wird ein Schuh draus, der Mann hatte Narrenfreiheit. Er ist ein Gaukler…
November 28th, 2012 at 21:27
Danke @Frau Lehmann, daß Du geduldiger bist als ich (heute). ;-)
November 28th, 2012 at 21:29
@Bernie: “Autoritärer Kommunismus” ist c.i.a.: contradictio in adjecto. Schon die Existenz einer “kommunistischen Partei” ist eigentlich paradox. Kommunismus ist strikt subsidiär und demokratisch aufgebaut, und alles, was autoritär-zentralistisch herumspukt, nennt sich höchstens so. Es gab Revolutionen von (angeblichen) Kommunisten in China und Russland+. Kommunismus gab es da aber nie (das had die KPdSU sogar selbst so gesehen).
Zu China: Das ist absolut kein “Sozialismus”, das ist eine Oligarchie. Die haben so eine Mischung aus Kapitalismus und Vetternherrschaft. Auf dem Land gibt es hier und da ggf. noch staatssozialistische Relikte.
Das wird hier nur “Kommunismus” genannt oder “Sozialismus”, weil es böse ist. Gewendet auf die DDR, und das nervt mich extrem, war die ein “Sozialismus” wegen der “SED”. Sozialismus ist böse. Wieso sagt man nicht, Demokratie ist böse, die hieß doch auch “Demokratische Republik”?
November 28th, 2012 at 21:33
@Frau Lehmann: Ne leere Hütte über Weihnachten am AdW,
is gebongt, mit Rübezahl nen ordentlichen druffmachen,
da kannst mir mal fürn paar Tage mein täglichen Kontrollgang abnehmen… muss tagein tagaus hier gucken dass niemand die Nägel am Zaun hochgebogen hat, weist schon, hier is die Welt mit Brettern vernagelt
und ich wohn nu ma auf der Seite wo die Nägel krummgeschlagen wurden.
November 28th, 2012 at 21:35
Beherrschenden…da werden die Politkasper wieder in eine Liga gehievt in der Sie gar nicht spielen. Für die Konzerne existiert kein Staat und folglich auch kein Gesetz, daher können sie nach Ihren Regeln auf der ganzen Welt spielen. JZ beweißt das jetzt schon seit 40 oder 50 Jahren. Hört da jemand zu? Wenn ja sind es wohl nur bedingt die “Richtigen”.
Die Politkasper sind nur dafür da den großen Konzernen eine Bühne außerhalb des Internationalen zu liefern. Dort müssen sie ggf. noch bangen, sonst nicht. Willkommen in der Plutokratie!
November 28th, 2012 at 21:39
@flatter Nro. 62: Warum wohl das tägliche DDR bashing, warum wohl…
“Wir (Marx und Engels) sind dem geheimen Bund der Kommunisten beigetreten unter der Bestimmung das alles
Autoritäre aus den Statuten entfernt (wird).
November 28th, 2012 at 21:46
In so einem Land lebt man doch gerne! Beonders dann, wenn man Polizist ist.
November 28th, 2012 at 21:53
Ganz ehrlich, ich finde das DDRbashing, sofern es die heutige Zone (zumindest monetär gesehen, wird sie es auch noch die nächsten 2000 Jahre bleiben, von einigen Blutsaugern abgesehen, die den Planeten der 5 Länder kontrollieren, mit den einheimischen Aliens als Capos und Verwalter) gerecht.
Wenn ich endlich soviel Geld habe, das ich weg bin aus der Ex-DRR, dann weine ich der keine Träne nach, erst recht nicht Ihren Bewohnern, wenn man von vier oder fünf mal absieht. Furchtbare Menschen die ein furchtbares Schicksal selbst in schwarz-braun gewählt haben. Die Zugezogenen Intellektuellen entsprechen dem. Dazu sehen sie auch noch aus wie geklont! Wer ‘nen Horromovie IRL drehen will, findet hier die Bastion! Hostel grüßt Dresden!
November 28th, 2012 at 21:55
@langlode #63
Prima. Genauso wünsch ichs mir. Rübezahl ist mir lieber als der Weihnachtsmann. Aber Feuer geht da zu machen, ohne dass ich gleich die ganze Hütte in Brand stecken muss? Krieg ich ne Wegbeschreibung? :))
November 28th, 2012 at 22:06
@Eike
Noch dürfen die Poltikkasper die Gesetze im Sinne der Konzerne “modifizieren”. Das Gespenst der Demokratie taugt noch immer auch den Konzernen, wenn es um neue “Geschäfte” geht in Ländern, die die Demokratie erst noch zu lernen haben.
#67
Ist das dein Ernst?
November 28th, 2012 at 22:08
@69 ja. Mehr ist nicht, denn du hast eben keine wehrhafte Demokratie, sondern alles andere. ich wohne jetzt seit fast 13 Jahren hier und meine Erfahrungen konnte man früher in Blogs, wie dem Trockenautomat lesen. Sie sind nicht besser geworden. Die 5 Leute, die anders sind, reißen es nicht. Die meisten sind eine billige Kopie von Adolf. Ohne wenn und aber. Ich habe auch überhaupt gar keine Lust mehr auf diese Art von Menschen. Andere finde ich sowieso nur, wenn ich mal wieder im Westen oder zumindest in Berlin bin. Nö echt nicht, wenn ich mir was wünschen würde, was der Menschheit dienlich wäre, dann auf jeden Fall den Niedergang der großen Sachsenbastionen L, DD , C. Witzigerweise habe ich ausgerechnet in Thüringen und MVP auch andersartige en Masse kennen gelernt, aber nie dort gewohnt. Vielleicht gibt es da noch Hoffnung. Aber wenn ich mir demokratisch -sozial etwas versprechen würde, dann würde ich die Gebiete, wo ich in Deutschland ansässig sein dürfte komplett ausklammern, sprich OWL und Sachsen. Da geht gar nix außer Atombombe. Die paar Ausnahmen, werden nicht mal aufzeigen können, dass es dort noch Leben gibt.
November 28th, 2012 at 22:19
@Eike Nro. 70: Marx nannte es das bonnapartistische Zeitalter, Mussolini nannte es Korporokratie, Hitler Nazionalsozialismus. Wir nennen es Demokratie…
Die A Bomben lässt de ma weg, wohne südöstlich DD`s…
November 28th, 2012 at 22:25
@Frau Lehmann Nro. 68: Für mich und Frau Trulla (die aus dem Wald uswusf) wird der erste Schnee – wie jedes Jahr – ein Fest. Meine Mädels und deren Kinder, naja, kannst nicht viel machen…
Wegbeschreibung, is einfach, wohne im Dreiländereck D,Pl, C…Nachbarort ist Varnsdorf, das is astrein kuk…
November 28th, 2012 at 22:33
zugegeben, da war ich noch nicht länger….kann Hoffnung machen, aber da waren doch auch die national befreiten Zonen ziemlich weit oder?
November 28th, 2012 at 22:46
@Eike
Da fällt mir echt nichts mehr ein. Dann wünsch ich dir, dass du da schnell wegkommst.
Was Hoffnung generell angeht – die seh ich im Prinzip nirgends. Das Tal ist noch längst nicht erreicht, denke ich.
November 28th, 2012 at 22:48
@flatter 23
Mein Lieblingsthema, damals noch bei Christiane Sabinsen: Arm durch Arbeit, reich durch HartzIV?
November 28th, 2012 at 22:50
@langlode
Das fasse ich mal ganz ernsthaft ins Auge. Wenn viel Schnee – um so besser! Mag ich sehr! Wie kann ich dich denn erreichen?
November 28th, 2012 at 22:52
ist nur die spitze des Eisbergs, Holger. Wichtig ist nur, das die “Richtigen” verdienen und zwar auch daran, dass Dir der Groschen ausgeht. Solange das gewährleistet ist, ist für “normale” Deutsche alles in Ordnung.
November 28th, 2012 at 22:52
@Eike Nro. 73: das braune Gesocks hatte hier mal ne Hochburg, is unbestritten. Im grossen und ganzen is diese Phase vorbei. Keine Basis für deutschtümelei. Die Brüder wern einfch ignoriert. Im Osterzgebirge und im Elbsandsteingebirge siehts etwas anders aus,is aber kein Grund die Sache mit A Bomben zu beenden.
Das Mensch, also wir, müssen`s lernen einfach wieder zu leben, um uns selbst müssen wir uns kümmern, dann klappts auch mit der Nachbarin, oder dem Nachbarn…
November 28th, 2012 at 22:53
Liebe Leut’ Ihr macht’s Euch zu einfach:
Vor Jahren das “Turbo-Abi” beschlossen, die
Wehrmachtdie Wehrpflicht abgeschafft … unn nu stehen zwei Abiturienten mehr vor den Pforten derQualitäts-Hochschulen, wollen gar noch ‘n Dach über’m Kopp, am Studienort … *tststs* und dann kommt Ihr mit Eurem Sozial-Armuts-Klimbim, der Gesellschafts- und Hartz 4-Schoiße. Also ich muss doch sehr bitten: Etwas mehr Haltung und Demut! Wenigstens hat der Ramsauer erkannt, was not tut: Eine Kommission muss her!Knapp OT: Aktuelle Agenturmeldung: In China fällt kein Fahrrad mehr um, die Kurznasen fahren jezz Auto!
November 28th, 2012 at 22:59
@78 Langlode mit der Einstellung bin ich hergekommen…mit einer Anderen werde ich leider gehen und das ist nicht den Ausnahmen, wie Dir, die man leider sonst selten sieht, geschuldet. Viel Erfolg bei weiteren Kämpfen. Ich wünsche mir eher eine Art Verbund.
November 28th, 2012 at 23:06
@ Eike:
Dabei fing damals 89 alles so großartig an. Die Wende verlief weitgehend friedlich und war und ist etwas besonderes in der Geschichte Europas.
Allerdings sehe ich es inzwischen so, dass die Parteikader der ehemaligen UdSSR diese Wende aus folgendem Gründ wollten: Sie konnten sehen wie reich die westlichen Politiker der USA waren (unter anderem während persönlicher Treffen) und wollten diesen Luxus auch haben. Und eins mußte (und muss man) dem Kapitalismus lassen: In der Herstellung von Luxusgütern für Superreiche ist er nicht zu toppen. Deshalb liessen die Parteikader der UdSSR diese Revolutionen zu. Sie wußten, sie würden nur gewinnen. Die Rechte an den Produktionsmitteln über Privatisierungen an die Parteikader, das Volk geht leer und kriegt dafür die westliche Freiheit (die man nicht kauen, nicht konsumieren kann). Und das dumme Volk glaubte den Käse auch noch (ich übrigens auch…).
November 28th, 2012 at 23:08
@Frau Lehmann, Nro. 76: flatter schiebt dir die email rüber.
@Flatter, ersetz einfach arcor durch freenet.de, der Rest is gleich. danke…
November 28th, 2012 at 23:14
@81 Das wusste ich damals auch schon. Natürlich wollen viele nur Luxus um jeden Preis. Ich habe bloß nicht die Dimensionen bei dem Ganzen verstanden. Und offenbar auch nicht die Majorität. Aber das Ganze liegt für jeden offen und wer ‘ne ehrliche Meinung wertschätzen sollte, kann sich Kalkofes Mattscheibe der letzten 20 Jahre geben. Ich habe es für übertriebenen Witz gehalten, leider ist es, trotz aller Oberflächlichkeit, mehr als die Wahrheit. Das ist unabänderlich und wird die nächsten 100 Jahre auch so bleiben.
November 28th, 2012 at 23:16
So, macht er das?
November 28th, 2012 at 23:21
denk schon. Auf mei`m arcor account hat irgendwer rumgespielt, den lass ich auslaufen, kann eh keiner was
mit anfangen.
November 28th, 2012 at 23:25
@ Eike #70 usw.
Auf nach Niedersachsen – da ist es gut – für Dich! ;-)
November 28th, 2012 at 23:27
@langlode und @flatter
Danke, angekommen.
Aber für heute ists genug. Gute Nacht allen!
November 29th, 2012 at 00:38
Gefunden:
die Gewalt. mit der
Kann maldarf nicht passieren[alten Satzanfang gestrichen >> “Darf” ist neuer Satzanfang]
November 29th, 2012 at 02:00
@ Bernie
ich will nicht stänkern nur deine Aussage 34 mal hinterfragen:
“…etwa die Tatsache, dass ich beschreibe, dass Merkel in einer autoritär-sozialistischen Gesellschaft sozialisiert wurde bzw. groß geworden ist?”
“autoritär-sozialistischen” was soll das denn bitte sein?
Willst du abstreiten das die BRD vor der Wiedervereinigung eine autotitäre Gesellschafft war?
Ansonsten möchte ich noch sagen, das in der DDr viele Sachen besser gelöst waren als unter den jetzigen Zuständen.
Kindergarten, kostenloses Schulessen, öffentlicher Nahverkehr, Gleichstellung der Frau usw.
Ich weiß nicht, in wie fern das zu Merkels Sozialisierung beigetragen hat. Immerhin hat sie diese Sachen live erlebt und trotzdem scheinen sie ihr nicht wichtig zu sein.
Was denkst du von der ehemaligen DDr?
autoritär-sozialistisch:
Zu dem Wort sozialistisch brauche ich wohl eigentlich nix zu sagen.
Ich machs trotzdem.
Für mich bedeutet sozialistisch, einander helfen.
Das was man in jeder heilen Familie erlebt.
Es gibt Junge und Alte, Starke und Schwache, usw…
Man hilft sich, ganz einfach weil niemand will das morgen einer fehlt.
Ich finde das ganz natürlich und gut.
Also warum nimmst du das Wort sozialistisch um etwas böses, schlechtes, dummes, nenn es wie du willst, zu beschreiben?
November 29th, 2012 at 07:27
Das Wort -sozialistisch- gehört zu den verbrannten Wörtern, mein ich.
Das, was Du (email) natürlich und gut findest, bräuchte um nicht missverstanden zu werden, ein anderes Etikett.
November 29th, 2012 at 08:33
Danke für das Stichwort… ;)
“Kommunismus ist dann, wenn die, die arbeiten, sagen, was ‘abzugehen’ hat – gabs das in der Neuzeit schon mal?
Wo – geh ich sofort hin.”
Ich nicht. Erstens ist für mich ‘Arbeit’ immer noch das, was Waren und Wert produziert, und selbst wenn ich es überhistorisch als ‘notwendige Tätigkeit’ interpretiere würde ich solche Einschränkung auch unter bebelschen Voraussetzungen nicht akzeptieren wollen. Alte, Kranke etc ohne Mitsprache…?
Aber auch die Subsumtion je völlig verschiedener Tätigkeiten unter einem abstrakten Oberbegriff ist mE nicht zielführend. Zumal da auch sofort die Frage auftaucht, welche denn mit diesem Begriff ‘geadelt’ werden sollen und welche eher nicht. Also auch wieder eine Wertigkeit impliziert.
November 29th, 2012 at 09:02
Zum anderen Thema: kann ja mal passieren – Rechtsflapsigkeit…
November 29th, 2012 at 13:05
Immerhin. Weiter kann man in einem Gewerkschaftsmagazin wohl auch kaum gehen.
November 29th, 2012 at 13:30
Peinhart 93: Mir kommen die Tränen über die fremdbestimmten notleidenden Höchstverdiener. Dagegen geht es dem Asylbewerber und Hartz-4-Beziehrn doch richtig gut.
Wer ist übrigens die politische Linke? Git es auch eine unpolitische Linke? Ich kenne nur die Parteilinken und die Bewegungslinken. Gebt dem Mann was Gescheites zu Lesen.
November 29th, 2012 at 15:34
@ #93 u. 94:
Ich finde den Ansatz aber nicht schlecht. Es bringt nichts, diejenigen argumentativ überzeugen zu wollen, die eh schon derselben Auffassung sind. Man muss diejenigen überzeugen, welche anderer, gerade entgegengesetzter Meinung sind. Wenn diese begreifen, wie unsinnig ihr eigenes Verhalten, ihre Denkmuster sind, können Veränderungen eingeleitet werden. Ansonsten kocht man nur im eigenen Saft und wundert sich, dass sich nichts ändert.
Und eben deshalb halte ich diese Herangehensweise für gut.
November 29th, 2012 at 15:38
@altautonomer: Die politische Linke ist die, die mit ihren Hoffnungen auf die Politik abstellt, egal ob nun Partei oder andere Bewegung.
Und möchtest du die Deutsche Bank oder Daimler oder sonst sowas leiten und dein Leben unter diesen Stern gestellt haben? Identifizierst du gutes Leben mit abstraktem Reichtum? Den du zudem schon mangels Zeit nicht mal ‘ausleben’ kannst? Ich für meinen Teil möchte weder das noch das andere.
November 29th, 2012 at 16:17
Peinhart96:
1. In meiner aktiven Zeit zählte ich mich zur radikalen Bewegungslinken, hatte aber nicht die Absicht, Politik zu machen, also anderen zu sagen, was für sie gut sei. Ich habe beim Lesen des Textes eher den Eindruck, dass mit dem Begriff der “politischen Linken” der linksradikale Widerstand vom Thema ausgegrenzt werden sollte.
2. Abstrakter Reichtum ermöglicht einen leichten Zugang zu den qualitativ besseren Konsumgütern, besserer med. Versorgung, zu Kulturangeboten, exklusiven Reisen, jederzeitige Gewährleistung der Befriedigung von Grundbedürfnissen wie Essen, Schlafen, Wohnen, zur Mobilität. Diese materielle Basis hat in meinen Augen, verglichen mit der Situation armer Menschen durchaus etwas mit Lebensqualität zu tun. Damit meine ich nicht ein Luxusleben a la Geißens.
Mein Mitleid, dass Managertypen mit bevorstehendem Burnout ihren Reichtum nicht ausleben können, hält sich da in Grenzen.
Lutz Hausstein95: Was sollte einen Spitzenmanager, der -anders als ein Autobauer bei Opel- bereits einiges an Finanzrücklagen für die Zukunft angesammelt haben dürfte, daran hindern, Schluss zu machen. Wir wissen, dass derartige Leute bei eigenmächtiger Beendigung Ihrer Erwerbsbiografie ökonomisch weicher fallen, als der Opelaner, der sich das nicht erlauben kann. Sei gewiss, dass ich mich während meiner Berufstätigkeit häufig vor die Wahl gestellt sah, selber fristlos zu kündigen um einfach nur zu überleben oder die Situation auszuhalten mit dem Risiko psychisch und daraus resultierend später physisch kaputt zu gehen. Es gibt aber auch in @de genug Aussteigergeschichten mit einem Happy-End.
November 29th, 2012 at 16:34
Ich lese den Text anders. Für mich schimmert da, in der rhetorischen Figur der ‘Spielregeln’, tatsächlich ‘radikale’ Kritik am Ganzen durch, während der politischen Linken, die sich auf Verteilungsfragen kapriziert, eine Absage erteilt wird. Zwar auf behutsame, aber doch bestimmte Weise. Wie gesagt, deutlicher kann man in einem Gewerkschaftsorgan wohl kaum werden.
Für mich ist Politik aber auch nicht, jedenfalls nicht in erster Linie, ‘anderen zu sagen, was für sie gut sei’. Obwohl sie das ohne Zweifel oft tut. Sondern der – immer vergeblichere – Versuch, die immanenten Widersprüche und Gegensätze des Systems irgendwie kompromissartig zu ‘versöhnen’, ohne die Gründe dafür in Frage zu stellen.
Und klar, die Lotto-Millionen würde ich hier und jetzt auch nehmen. Mehr aber auch nicht. ;)
November 29th, 2012 at 16:45
98: Tausche Badstrasse gegen Schlossallee. ;-)
November 29th, 2012 at 17:44
@ Lutz Hausstein
Und was ist mit denen, die nicht begreifen, wie unsinnig ihr eigenes Verhalten, ihre Denkmuster sind, und notwendige Veränderungen eben nicht eingeleitet werden können? Offenbar haben doch einige Mitmenschen entsprechende Resistenzen entwickelt, sich solchen Auseinandersetzungen gar nicht erst zu stellen.
November 29th, 2012 at 18:24
@Peinhart(91)
Beim Thema Zukunft und dem von mir immer wieder benutzten Wort “Arbeit” liegen wir seit Monaten km auseinander und kommen nicht zu einander.
Seis drum.
Bei mir ist Arbeit nicht nur Lohnarbeit.
Demzufolge kann auch in Zukunft nicht diese von mir gemeint sein, wenn ich “Arbeit” sage.
Da ich aber den Teufel tun werde, eine Zukunft zu ersehnen, in denen das (notwendig!) elemetare Tun für Essen nicht auf alle gleichermaßen ‘verteilt’ ist, mache ich da auch keinen Unterschied in irgend einer Wertigkeit.
Finde Du ein Geschmäckle, weil Du meinst, da Wertigkeiten zu sehen.
Meinetwegen – wenn Du dann meinst, ich würde Tun für die notwenigsten Dinge aller für wichtiger und erstrangig vor jeder Selbstverwirklichung sehen – dann hast Du sogar recht.
JA, so möchte ich das gern, daß niemand sich zu Lasten anderer aussuchen kann, was ihm gerade so beliebt, er aber davon ausgeht, daß das, was er sonst so braucht, selbstverständlich für ihn da ist.
… denn gerade das will ich endlich loswerden, sonst kann ich nämlich auch hier bleiben.
November 29th, 2012 at 18:34
@Wat – die ‘Wertigkeit’ kommt doch schon dadurch rein, dass da Tätigkeiten unter dem Begriff ‘Arbeit’ zusammengefasst sind – oder eben nicht. Was soll denn ‘Arbeit’ sein? Was willst und bezweckst du überhaupt mit dem Begriff?
Und was hiesse ‘gleichermaßen verteilen’? Soll jeder auch mal Zahnarzt sein müssen? Doch wohl eher nicht. So oder so brauchst du aber als nächstes trotzdem erstmal ein ‘Maß’ für das ‘gleichermaßen’.
November 29th, 2012 at 18:38
@ Peinhart
@ Wat.
Immer wieder die gleichen Diskussionen.
November 29th, 2012 at 18:40
@ Wat: Ich glaube, du tust Peinhart unrecht, wenn du ihm unterstellst, er wolle darauf hinaus, dass sich einige Schöngeister in Zukunft ihres Lebens erfreuen sollen und andere die “Drecksarbeit” erledigen. Aber so wie ich dich lese, hängst du bei dem Thema noch sehr an einer bestimmten Art von Äquivalenz, die Probleme verursacht. Wenn ich eine Stunde die Straße kehre und du eine Stunde Kinder beaufsichtigst, dann können wir uns immernoch 8 Jahre darüber streiten, was davon nun insgesamt gemeinnütziger, anstrengender oder sonstwas war. Und ob du während der Stunde zwischendurch mal eine geraucht hast oder ich auf Klo war usw. Das kann man nun als Kinkerlitzchen abtun, aber wenn man auch in Zukunft derart auf Äquivalenz und “wie-du-mir-so-ich-dir” auf Heller und Pfennig nur eben ohne Heller und Pfennig abhebt, dann wird man m.E. einen Haufen Probleme, die wir heute mit uns rumtragen auch nicht los.
Außerdem – ich kann mir bei dir zwar nicht ernsthaft vorstellen, dass du das wollen würdest – fände ich es sehr problematisch, politisches Mitspracherecht von der geleisteten Arbeit bzw. der Arbeitsfähigkeit abhängig zu machen.
Lösungsvorschlag meinerseits wäre, dass sich eine andere Art Kultur entwickeln müsste, dass man Tätigsein grundsätzlich nicht mehr als Arbeit (ob mit oder ohne Lohn ist egal) begreift, die irgendwie vergolten werden muss, sondern dass tätige Hinwendung zur Gesellschaft als ganz grundsätzliche Lebensäußerung verstanden und gewichtet werden sollte. So wie reden z.B. Der eine redet halt mehr, der andere weniger, aber niemand hält es für notwendig, da mit einem Wortzähler daneben zu stehen. Wer arg mundfaul ist, bekommt sozial entsprechendes Feedback und wer eine Labertasche ist, auch.
Edit: zu langsam *g*
November 29th, 2012 at 19:13
@Amike – das wäre in etwa auch mein Ansatz. Oder etwas pointierter nach Brecht: Wir machen keine Geschäfte, wir machen Geschenke. Denkbar wäre aber auch eine Art Vertrag oder besser ‘verbindliche Absprache’ nach dem Motto, wenn du/ihr das macht, dann machen ich/wir das. Aber mit einem ‘Maß’ wird es schwierig. Da lugt dann schon mal ‘Leistung muß sich lohnen’ um die Ecke…
Wenn ich so hartnäckig darauf rumreite, dann aber übrigens auch nicht, um jemanden zu ärgern oder zu langweilen. Sondern weil ich da lauter ungelöste Probleme vermute, die sich hinter ‘Arbeit gleichermaßen verteilen’ etc zunächst mal erfolgreich verstecken lassen. Was das heisst, und wie man diese Probleme löst, ist mir aber selbst alles andere als sonnenklar. Ich hoffe da auf ‘Input’… ;)
November 29th, 2012 at 19:25
Vielleicht tun wir uns hier gegenseitig so was wie unrecht, odda so @Amike, @Peinhart
Mir ist das völlig egal, wie es dann heißt, meinen ‘tue’ ich trotzdem immer Tun.
Und wenn ich da irgendeine Äquivalenz in Zukunft sehen will, dann daß sich alle beteiligen, an allem, was sie dann meinen brauchen zu wollen.
Ja, und wenn eben nicht mehr alle gleichzeitig was tun müssen, was ich sehr begrüßen würde, ginge es trotzdem noch darum, daß das bisken, was dann noch notwendig zu erledigen ist, von allen gemeinsam erledigt wird.
Und ja, irgendwann sind wir (die allermeisten wenigstens) auch in der Lage abwechselnd Zahnarzt sein zu können – allein, mir ginge es vorrangig gar nicht um diese Tätigkeiten, es ginge mir um abwechselnd Brot backen, Straße kehren, Oma(s) pflegen und auch Kinder unterrichten – und erzähle mir keiner, daß das nicht jeder können kann. Ob nun jeder Herzchirurg sein kann, darum gehts nicht – es geht darum, daß der der Herzchirurg sein kein, nicht mehr nur Herzchirurg ist. Denn daraus ergäben sich für mich die Wertigkeiten der Tätigkeiten.
Ich weiß nicht, woran es liegt, daß wir da entweder so unterschiedlicher Meinung sind, oder uns da immer wieder mißverstehen.
Meine Erklärung ist da die: Ich hab vom Techniker über den Bürokram, vom untersten Hilfsjob bis zum (angestellten) Boss einer Millionen-Hütte schon eine Menge verschiedenes gemacht – war mir nie zu etwas zu schade – und habe alles (positiv) bewältigt – das kann, wenn ich das kann, also ohne Zumutung jeder – eben gerade darum, weil das so ‘abwechslungsreich’ ist.
… btw. ich will damit nicht sagen, daß ich alles tolle Jobs fand, aber es ging letztendlich ok – und wenn sich einmal Menschen darüber einigen, was sie brauchen wollen – dann müssen sie sich mE auch darüber einigen können, wie sie das gemeinsam hinkriegen – immer wieder auch auf unterschiedlichen Plätzen.
Ich bin nicht dafür, daß nur zu essen bekommt, wer dafür was tut – ih bewahre.
Allerdings hat sich bis zu mir schon herum gesprochen, daß das Essen nur da ist, wenn es vorher hergestellt wurde.
Edit:
Für Emanzipation gibt es kein Maß – da ist nichts nach Maß zu verteilen – es wäre die Fähigkeit sich über etwas gemeinsam einigen zu können. Nennt es meinetwegen: Eigene Einsicht in Notwendigkeiten des Zusammenlebens entwickeln. (Eigene, nicht vorgegebene)
November 29th, 2012 at 20:06
Ich bin bei Kommentar 30 oder 35 ausgestiegen.
Und jetzt mal OT:
Im WDR wird heute eine Sendung gesendet,
https://www.wdr.de/tv/menschenhautnah/sendungsbeitraege/2012/1129/fluechtlingsschule.jsp
Überschrift: “Null Bock gibt es hier nicht”
Es wird über Flüchtlingskinder berichtet.
Vermutlich bin ich paranoid, aber es hört sich für mich an wie: erst wenn der Mensch der Todesdrohung entkommen ist ist er Leistungswillig.
Für mich passt das irgendwie zusammen.
Grüße
November 29th, 2012 at 20:23
Hm… ich denke, das müsste man vielleicht mal am Modell diskutieren. Ich hätte da was im Hinterkopf, das bestimmte notwendige Tätigkeiten organisatorisch bündelt, damit man nicht aus versehen verhungert. Daran hätten sich dann auch alle zu beteiligen. Klingt verdammt nach “Arbeit”, dürfte m.E. auch so heißen. Das würde dann aber wirklich aufs Wesentlichste beschränkt. Ich mach mal nen Poster dazu.
November 29th, 2012 at 20:36
@flatter
Ich hatte ja mal mit einigen so was ähnliches angesponnen – das lief dann in etwa so – daß erst alle sagen, was sie wollen und dann gemeinsam geguckt wird, wie das mit den gleichzeitig dafür angebotenen Tätigkeiten hinzukriegen ist.
… einschließlich dem, daß dann wieder aufgezeigt wird, was dann geht und was noch nicht, was fehlen würde usw., so daß dann jeder noch mal guckt, was er wie vielleicht ‘aufstockt’ an Zeit (Edit: oder eben anderer Tätigkeit zb.) daß es doch noch was wird.
Das kann eh mE nur über freiwillig und Einsicht dann laufen, Machtmittel das durchzudrücken haste da nicht – einzig eben Menschen wollen was unbedingt und klotzen dafür dann eben auch ran, ringen um Mitstreiter oder finden es dann eben doch nicht so wichtig – oder können es eben nicht wichtig finden, weils verflixt noch mal nicht geht.
Finde ich besser, sie sähen das selbst und können das selbst entscheiden, als täte das eine Zentrale, die kanns niemals allen recht machen und alle Bedürfnisse sind so oder so niemals zum Zeitpunkt ihres ‘Auftretens’ umsetzbar…
Hoffentlich gibts da noch andere (zwanglose aber machbare) Ideen.
November 29th, 2012 at 21:03
@ Peinhart: Dass das ungefähr dein Ansatz wäre, erstaunt mich recht wenig, ich häng da an deiner Nadel ^^ Deine Ausführungen oder Hinweise auf krisis und die Streifzüge sind nicht spurlos an mir vorübergegangen.
Meines Erachtens auch nicht uninteressant oder unwichtig, darüber weiter zu streiten. Ich bin jedenfalls dabei.
@ flatter: Ein Poster *g* Du bist auch nur am basteln, wenn es zu kalt zum Radfahren ist, oder?
@ Wat: Solange du bei deinem Ansatz nicht den Punkt verlierst, dass man keine Machtmittel gegen einzelne anwendet um das mit Zwang durchzusetzen, geh ich auch gerne noch ein Stück deinen Weg mit (also erstmal so rein im Kopf, ne).
November 29th, 2012 at 21:14
@Amike(109): Keine Machtmittel ist der Grundinhalt aller meiner Ansätze, wenn ich je auch nur den Eindruck erwecke, ich würde davon abweichen, gib mir was zwischen die Hörner ;-)
Wir haben allerdings einen Zwang, den wir als Menschen niemals los werden können: Wir sind Lebewesen und brauchen deshalb einige elementare Dinge, um überhaupt über so etwas wie “frei sein” nachdenken zu können.
Wir müssen essen, wir brauchen ein Dach über dem Kopf und wir müssen, wenigstens wenn wir das wollen, einen Zugang zu anderen Menschen haben (zugehörig sein können)
Weil das so ist, finde ich eben, daß dieser nun wirklich und einzig naturgegebene Zwang auf alle gehen muß. Wie sie sich darüber einigen (können), liegt an ihnen, worauf sie sich einigen (können) – auch.
Btw. ich denke, es ist klar, daß das unter Verwertungsbedingungen nicht geht – da ist Konkurrenz der Dreh- und Angelpunkt – ich spreche bei diesen ‘Spinntisierereien’ also immer von etwas ‘danach’, von dem ich sicher bin, daß es nur über die Emanzipation von den jetzigen Verhältnissen möglich ist.
November 29th, 2012 at 21:17
@Amike:Am basteln? Wieso? Und was hat das mit dem Wetter zu tun? Ich steh auffem Farrattschlauch drauf.
November 29th, 2012 at 22:02
@ flatter [November 29th, 2012 at 20:23]
Das fände ich toll, wenn wir mal über echte Modellansätze diskutieren würden, statt uns immer nur mit den alltäglichen Unzulänglichkeiten unserer Mitmenschen zu beschäftigen, die da mit ihrer Schaffenskraft Gott weiss was anrichten.
Bisher scheiterten solche Modelle in jedem Fall daran, das man sich in den begrifflichen Definitionen verzettelte. Das hatte meist den Grund, das man es mit kommunikativen Laien zu tun hatte. Weder in der Lage verständlich zu senden, noch in der Lage das Empfangene zu verstehen. Die Sender sagen die Empfänger seien Schuld. Die Empfänger sagen die Sender seien Schuld. Mal sehen, ob wir diesmal weiter kommen. Ich bin da erstmal skeptisch.
November 29th, 2012 at 22:06
Also ich war bisher immer der Empfänger, der eingesehen hat, daß ich zu doof bin, das zu begreifen…
November 29th, 2012 at 22:09
@ Wat: In all den Punkten bin ich auch wieder voll bei dir. Vor lauter Zerstreutheit verhungern und meine Mitmenschen gleich mit in den Tod reißen möchte ich ja nun auch nicht.
Ich sehe mich bei deinem “Modell” allerdings vor zwei Hauptschwierigkeiten gestellt:
Es liefe, so wie ich das verstanden hab, doch wieder auf ein Äquivalenzproblem hinaus. Zwar kriegt man dann keinen Stundenlohn, aber sozusagen ein Stundenkontingent, was man für Teilhabe erstmal abreißen muss. Auch wenn ich materielle Notwendigkeiten anerkenne, störe ich mich an diesem Gedanken.
Außerdem sehe ich bei der Aufgabenverteilung “jeder soll möglichst alles zu möglichst gleichen Anteilen machen” diverse Probleme. Es gibt Menschen, die mögen hervorragende Handwerker sein, denen würde ich aber nicht freiwillig die Kinderbetreuung oder Altenpflege überlassen. Es ist bestimmt so, dass viele Menschen auch Begabungen für unterschiedliche Tätigkeiten mitbringen, aber es gibt bestimmt auch welche, die sind glückliche und exzellente “Fachidioten”. Deren Motivation und Fertigkeiten würde ich nicht verschleudern wollen, nur damit “Gerechtigkeit” herrscht. Und ich möchte nicht jeden grobschlächtigen Kerl auf meine Omi loslassen, nur weil solche Aufgaben jeder übernehmen muss. Das wirkt auf mich, als würde man versuchen, im Namen der Gerechtigkeit und guten Sache einen Haufen unnötiger Unlust und Demotivation zu erzeugen.
Der letzte Satz ist nicht mehr zu retten. Trotz Tante Edith
@ flatter: Neuer Header mit Blümchen, die schicke ochnoe-Grafik, ein Poster… wirkt auf mich wie eine Bastelbeschäftigungstherapie. Andere Leute machen im Herbst Kastanienmännchen oder nen Adventskranz. Mit nem Fahrradschlauch lässt sich übrigens auch schön basteln
November 29th, 2012 at 22:09
@ Wat.
Dafür sind wir doch da, Dir das Unbegreifliche verständlicher zu machen.
November 29th, 2012 at 22:17
Nee, nee @Amike, nur weil andere immer was von Äquivalenten erzählen, meine ich das noch lange nicht.
Es ist nur was da, wenn es vorher gemacht wurde. Wie sich Menschen einigen, wer/ was/ wann/ wie lange oder überhaupt macht, entscheiden einzig sie (Edit: als Einzelne, aber immer eben dann auch in Gemeinschaft – alleine haben sie nämlich jeweils: Nichts)
Über den Punkt mit den gleichen Stunden für verschiedene Tätigkeiten bin ich seit längerem drüber (so etwa 2 Jahre denke ich, weil mir diese eben auch nur Äquivalenzen vortäuschen).
Nee, Emanzipation ist gerade nicht das gegenseitige Aufrechnen – vielleicht ist es das, daß ich es als kommunikativer Laie nicht rüberbringen kann, was Emanzipation ist – allerdings bezweifle ich, daß das jemand je könnte, der sich als kommunikativer Profi versteht.^^
Ich kann da nur immer wieder versuchen auszudrücken, was Emanzipation für mich wäre.
… eben frei machen von Zwängen, die keine naturgegebenen sind.
November 29th, 2012 at 22:23
@ Wat: Ich glaube auch gar nicht, dass wir sooo weit auseinander liegen. Vermutlich sind wir derartige kommunikative Laien, dass wir hier einen ziemlichen Eiertanz aufführen. Auch nicht schlimm, dann können wir ja ein wenig üben. Dass der Ton bei dir immer freundlich bleibt und der Fokus sich auf das gemeinsame Erarbeiten theoretischer Grundlagen statt Rechthaberei richtet, ist mir sehr willkommen. Deswegen freue ich mich ja so, dass ich ausgerechnet mit dir häufiger uneins bin. Streiten kann ja auch Spaß machen.
Meinen zweiten Punkt haste jetzt aber geschickt ausgelassen ;)
November 29th, 2012 at 22:24
@Katze – dann mach mal – bin ganz Ohr.
November 29th, 2012 at 22:27
Hab ich das @Amike?
Wenn Du nicht jeden auf Deine Oma los lassen willst, machste dat eben selber :-P
Du hast die Wahl, Du gibst das in die Gemeinschaft oder Dir gefällt das so nicht – dann machste eben selber.
Oder woraus leitest Du ab, daß Du da Forderungen an andere stellen kannst?
November 29th, 2012 at 22:30
@Amike: Ach soo .. nuya, ne Grafik bastel ich ja öfter schon mal. Und postern mach ich fast täglich ;-)
Werde mich jetzt aber erst mal in meine Nachdienstlektüre zurückziehen. Bis morgen, und drückt mir die Daumen, dass ich diesmal den Schlüssel abziehe, ehe ich die Türen von meiner Karre verriegle.
G’night @ll
November 29th, 2012 at 22:37
@flatter, ich drück Dir sogar die Daumen, daß Du vor 11 Uhr nichts Relevantes, wie Kids zum Arzt fahren oder ähnliches, tuen mußt ;-)
Ja, ich verkrümel mich auch – Gut’s Nächtle @ll.
November 29th, 2012 at 22:43
@ Wat.
Ich selbst weiss doch auch nichts, das von Bedeutung wäre. Ich habe zum Beispiel nie begriffen, warum man den Ertrag aus einer menschlichen Lebensstunde mehr Wert einräumt, als dem Leben das sie erzeugt hat. Und da sind wir noch nichteinmal bei den weitergehenden Ungereimtheiten die entstehen, wenn die Erträge aus einer arbeitsgeteilten Welt asymetrisch ‘verdient’ werden.
November 29th, 2012 at 22:52
@ Wat: Unter Umständen kann ich mich aber grade nicht um meine Oma kümmern, weil ich mit Brot backen dran bin oder so.
Ich versteh nicht ganz, wie deine Aufteilung da funktionieren soll. Ich muss dann 20h die Woche arbeiten, davon 2,3h putzen, 1,9h Kinder betreuen, 1,6h Ältere betreuen, 3,8h landwirtschaftlich tätig sein, usw.? Scheint mir wenig sinnvoll. V.a., wenn jemand ein ausgezeichneter Handwerker, aber sonst in allem schlecht ist (nur mal angenommen), dann vergeude ich doch total sein Talent, seine Lust und seine Zeit (und die der anderen, wenn vieles, was er gemacht hat fehlerhaft ist).
Aber erstmal Gute Nacht :)
@ flatter: Meintest du doch eher ein Posting als ein Poster? Oder bereitest du so deine Artikel vor? Ich bin verwirrt.
Naja, schlaf erstmal gut und ich drück dir sämtliche Daumen. Nur halt nicht morgen früh :P
November 29th, 2012 at 22:57
Nee @Amike, ich unterstelle mal ganz fies, daß möglicherweise @flatters Modell in diese Richtung geht – ‘bei mir’ und bestimmt auch bei ‘Emanzipierten’ gäbe es keinen Stundenschlüssel – da wird sich geeinigt, wer was macht, daß alle das haben können, wenn sie sich vorher geeinigt haben, daß ihnen das wichtig ist, odda so.
Wie bitte soll ich denn erklären, daß Du dann selber siehst, was Du jetzt machen ‘mußt’?
Vielleicht anhand von Familie, da läuft dat doch nicht anders – im Kühlschrank ist nur wat drin, wenns da wer reinpackt und im Krankenhaus Besuch kriegste da auch nur, wenn wer ‘einsieht’, daß er Dich da nicht mal so lange alleine ‘rumliegen’ lassen kann.
Ich muß in die Koje… sorry, bin morgen Abend wieder on.
November 29th, 2012 at 23:06
@Flatter Nro. 121:
“dass ich diesmal den Schlüssel abziehe, ehe ich die Türen von meiner Karre verriegle.”
ich bin nich allein auf dieser Welt…
November 30th, 2012 at 07:32
@Amike: Klar meinte ich ein Posting ;-)
@Wat.: Schön wär’s. Ich hab dieselbe Tour vor mir wie letzte Woche. Hoffentlich nur ohne Schlüsseldings.
@Langlode: Ich muss das aber nicht immer machen. Ich kann mir das auch jederzeit abgewöhnen ;-)
November 30th, 2012 at 11:29
flatter OT: Nach einem Blick auf den Nachbarn meine ich, Du solltest als eine der hellsten Kerzen auf der Torte auch mal ein Podcast von Dir hier einstellen, wie Du z. B. auf der Rolle die Energiewende herbeistrampelst.
November 30th, 2012 at 12:10
Dann muss er sich aber beeilen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit!
November 30th, 2012 at 12:43
“Nach einem Blick auf den Nachbarn meine ich, Du solltest als eine der hellsten Kerzen auf der Torte auch mal ein Podcast von Dir hier einstellen, wie Du z. B. auf der Rolle die Energiewende herbeistrampelst.”
SchmunzelSchmunzel.
November 30th, 2012 at 13:13
Den Podcast würde ich dann aber im Stile mancher Bukowski-Interviews machen. D.h. auf dem Tisch müssen mindestens zwei leere Captain Morgan Flaschen stehen oder liegen. Die Rollos sollten halb heruntergelassen sein, damit die einfallenden Sonnenstrahlen die rauchgeschwängerte Zimmerluft zerschneiden können. Flatter müsste einen fleckigen Bademantel tragen, an dem mühelos die Essen der letzten 3 Monate abgelesen werden können.
Mmh, ein Damenslip an der Stuhllehne würde sich in dem stimmungsvollen Ambiente auch nicht schlecht machen.
Hey, kennt ihr eigentlich “The man with the beautiful eyes“?
November 30th, 2012 at 15:23
Und dann müßte der Ex-Chef-Kommentator lazarus als Leiharbeiter hier noch den St. Benedikt spielen.;-)
(wenns zu polemisch ist flatter, löschen)
November 30th, 2012 at 15:42
Falls das Thema “Passend gemacht” hier durch ist, mal ein weiteres OT:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-linke-spielt-bei-koalitionsspekulationen-keine-rolle-a-870050.html
Ganz abgesehen davon, dass der Spiegel hier schon wieder versucht, die LINKEN kaputt zu schreiben und es bei den Grünen nicht neu ist, dass sie auf arrogante Art herumlavieren, wenn sie sich entscheiden sollen, so halte ich die Ignoranz eines Steinmeier für eine bodenlose Frechheit und einen eklatanten Mangel an Mindeststandards im höflichen Umgang miteinander.
November 30th, 2012 at 16:37
Schade, dass du meinen Kommentar rausgenommen hast. Ich finde, dass diese grundsätzliche Meinung schon wichtig ist, auch wenn wir in der Realität weit von meinem Wunschdenken entfernt sind
LG
November 30th, 2012 at 17:02
Ich kann mich an nix erinnern. Muss der Spamfilter gewesen sein.
November 30th, 2012 at 20:22
@Peinhart: Konnte ich mich Dir wenigstens etwas verständlicher machen, was ich meine, wenn ich sage: “Kommunismus ist, wenn die, die arbeiten, die sind, die sagen, was ‘abgeht’”?
… es bestimmen dann ja mE alle gemeinsam, aber als einzelne, was sie tun (wollen). Damit arbeiten dann eigentlich alle, auch wenn es nicht unbedingt gleichzeitig sein muß.
… aber niemand, der sich nur aushalten lassen will und seinem Plaisir folgen, kann bestimmen, was die anderen, die sich eben nicht nur aushalten lassen wollen und ihrem persönlichen Plaisir folgen, dafür aber mit ihren Möglichkeiten auch für alle anderen einbringen, tuen sollen.
Damit bestimmen dann in meiner Sprache, die, die arbeiten, was ‘abgeht’.
Sorry, aber von dem Wort “Arbeit” werd ich wohl vorläufig nicht wegkommen, ich würd auch, wenn ichs anders nenne, nach meiner Denke immer noch das gleiche meinen…
Dezember 1st, 2012 at 18:22
Ok, keine Antwort ist auch eine… ;-)
Geht aber wirklich ok.
Dezember 1st, 2012 at 19:27
Sorry, hab ich übersehen… abends bin ich ja meistens off. Für mich steckt das Wort bzw der Begriff dahinter immer noch voller Tücken. Zum einen schwingt diese alte Arbeitsverherrlichung der Arbeiterbewegung da mit, die darunter etwas dem Kapital Entgegengesetztes verstand, und nicht nur sein, wenn auch ‘widersprüchliches’, Material. Denn Kapital ist ja nichts anderes als ‘tote’ Arbeit. Und genauso abstrakt ist dieser Begriff auch, im Grunde reine Form, Verausgabung menschlicher Energie im Takt der Stunden. Ohne jeden konkreten Inhalt. Und ich denke und hoffe, dass eine emanzipierte Gesellschaft sich solche sinnlosen und den konkreten Inhalt beiseite schiebenden Abstraktionen nicht mehr gefallen lässt. Überhaupt alles nach ‘allgemeingültigen (Form-) Prinzipien’ zu behandeln.
Und ich weiss immer noch nicht, was du überhaupt darunter verstehst bzw verstanden haben willst und wozu. Immerhin ist er dir ja offenbar irgendwie ‘wichtig’.
Dezember 1st, 2012 at 21:12
Sorry @Peinhart, ich dachte, weil doch ein (hellerlichter) Tag dazwischen war…
Was ich registriere, ist, daß für Dich das Wort eine Art Schallgrenze/ rotes Tuch ist und für mich die Eingrenzung dieses Wortes auf das, was heute Lohnarbeit ist.
Für Dich schwingt im Wort selbst zu viel mit, für mich schwingt zu viel mit, wenn es einen neuen “Begriff” braucht.
Da höre ich eine Nachtigall trapsen – dort Du.
Ich höre sie da, weil ich nicht sehe, daß durch (sorry) Begriffsfummelei irgendwas am Inhalt geändert wird, auch dann nicht, wenn der Begriff “Arbeit” tatsächlich nur “Lohnarbeit” meinen würde.
Arbeit ist für mich Tätigkeit, die den objektiven und subjektiven Bedingungen entspricht. Also die Tätigkeit, die als gesellschaftliche Tätigkeit bestimmt, was für eine Gesellschaft es (tatsächlich) ist.
Die Entwicklung(-stufe) der Produktivkraft “Mensch” (eigentlich Quark von mir, das so zu schreiben, ‘der’ Mensch ist die einzige, alle angeblich andere kommt von ihm und durch ihn) sagt, was gerade (gesellschaftlicher) Inhalt von “Arbeit” ist.
Wir können Begriffe verändern, wie wir ‘wollen’, wenn sich nicht der wirkliche Inhalt ändert, ist das mE im freundlichsten Fall (sorry) Hirnwichserei.
Ich schreibe darum immer mal wieder auf, wie “Arbeit” ‘aussehen’ sollte/könnte/müßte, wenn ich in einer Gesellschaft ‘landen’ will, die ich als Kommunismus bezeichne.
Was für mich diesen ausmacht, hatte ich in 136 noch mal skizziert.
Und der Weg dahin, würde hier und jetzt anfangen, nicht erst irgendwann und erst recht nicht erst, wenn ‘uns’ alle Produktionsmittel gehören.
Ja, mir ist das wichtig, will ich doch ums Verrecken hier raus, aber eben auch ‘draußen’ bleiben ‘dürfen’ und das ist nicht mal ansatzweise in einem (erneuten) Versuch drin, der da Staatssozialismus beinhaltet.
Es nützt nicht, sich von etwas (auch inhaltlich) einen anderen Begriff zu machen oder zu haben – wir müssen es anders tun!
Edit: Ich wollte Dir hier nichts unterstellen, nur ausdrücken, was mich bewegt und wo ich eben so ‘meine Empfindlichkeiten’ diesbezüglich habe ;-)
Dezember 2nd, 2012 at 12:37
Vielleicht kann die Diskussion unter dem neueren Artikel ein wenig zur Verwirrung beitragen. Wenn nämlich der Arnbeiter der befreite Sklave ist, dessen Wirken ihm Eigentum ermöglichen, haben wir nach wie vor u.a. einen Bezug von Arbeit und Erwerb (von Eigentum). Insofern wird eine Arbeitsordnung wieder zur Eigentumsordnung.
Dezember 2nd, 2012 at 13:23
Sir, Yes Sir.
… unter dem neueren Artikel – später vielleicht, muß erstmal kurz w wie wech.
Dezember 2nd, 2012 at 15:59
@flatter, wie willst Du das lösen?
Ich fang wieder bei Kleinklein an und sage: Ohne daß das Essen hergestellt wird, ist keins da.
Den ollen Bibelsatz vom Essen, das nur darf, wer arbeitet, will ich weg haben, bin ich lange (vom Kopf her) weg.
… bleibt, daß die, die Essen wollen/müssen, sich darüber (tatsächlich) einigen, wer/ wann/ was/ in welcher Zeit oder überhaupt, herstellt.
Wenn das nicht über Emanzipation läuft (vielleicht versteht der eine oder andere unter “Kulturveränderung” eher was ich meine), kommste mE niemals aus einer Ausbeuterordnung heraus.
Dezember 2nd, 2012 at 17:24
Es ist ja keine Frage, dass es organisiserte Tätigkeiten geben muss. Wir können auch materielle Probleme nicht sprachlich lösen, das versuche ich auch gar nicht. Es gilt darum aber umso klarer, sich der Begriffe, die man verwendet, bewusst zu sein, die Konnotationen zu beachten und sich nicht durch die eigene Sprache in ideologische Verstrickungen zu begeben. Nehmen wir den Satz: “Wir sind alle Arbeiter”, dann stimmt das für die übergoße Mehrheit, aber was mit dieser ‘Aussage’ bezweckt werden soll, bleibt vorläufig unklar. Darum würde ich den zum Beispiel nicht unterschreiben.
Dezember 2nd, 2012 at 17:32
@ Wat.
Wie meinst Du das, es müsse Essen hergestellt werden? Die Scheisse wächst doch von allein. Sicher hat der Anbau, die Pflege und die Ernte zentral angelegter Monokulturen so seine Tücken, aber ich schätze, wenn wir noch einige 1000 Jahre üben, dann bekommen wir das besser hin als unsere Altvorderen, deren Handlungen wir noch heute nachäffen.
Dezember 2nd, 2012 at 18:32
@Katze: Das Wort “Essen” nutze ich als eine Art Metapher für alles, was wir elementar zum Leben brauchen, dazu zähle ich in unseren Breitengraden mindestens noch ein Dach über dem Kopf und was anzuziehen.
Aber eigentlich umschreibt es Bedürfnisse, die jeder so hat und die heute auch andere sind als zu Adams und Evas Zeiten…
… und die sind wohl niemals wieder allein damit zu befriedigen/ zu stillen, daß wir über Felder und durch Wälder streifen – was ich dann wiederum immer mal wieder damit umschreibe, daß ich nicht wieder auf den Baum zurück will ;-)
@flatter: So ungefähr kapiere ich ja mE was Du und Peinhart meinen, aber denkt ‘Normalo’ wirklich so? Muß ich am Kopf ‘ansetzen’ oder doch eher am ‘Handeln’ – ich denke, das Handeln bestimmt das Denken, das (gesellschaftliche) Sein das Bewußtsein.
Ja, von Dialektik habe ich auch schon mal was gehört und sehe das hier auch ;-)
Dezember 2nd, 2012 at 21:04
@ Wat.
Du hast gute Vorschläge zu machen, hast Erfahrungen in differenten Tätigkeiten unterschiedlichster Ausrichtungen und bist auch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Bist ein munteres Persönchen. Hast Du mal darüber ernsthaft nachgedacht, Deine Vorstellungen und Sehnsüchte derart in ein arbeitsgeteiltes Tätigkeitsmodell zu verpacken, das tauglich genug wäre, die Menschen so zu versorgen, wie Du, wie sie sich das vorstellen? Das muss doch möglich sein.
Bevor eine ganze Gesellschaft aufbrechen soll, wäre es doch ganz gut, mal praktisch zu zeigen, wohin eigentlich.
Dezember 2nd, 2012 at 21:51
@Katze
Siehe grob in #109
Das gibst es auch ‘technisch’ auseinander gefriemelt hier:
Kommune Bochum. Modell einer genossenschaftlichen Wirtschaft
Da ist so einiges an ‘Gehirnschmalz’ eingegangen, um die rein technische Machbarkeit aufzuzeigen.
Wenn ich nicht sicher wäre, daß das so ginge, würde ich es nicht vorschlagen.
Ich kann (aber) nur vorschlagen, wie ich mir das vorstelle, wie sich andere das vorstellen, das wissen wenn, sie einzig selbst und wir könn(t)en uns darüber verständigen und auf etwas gemeinsames einigen…
Dezember 2nd, 2012 at 23:01
@ Wat.
Ich sehe das so: Wer etwas von dem was er braucht haben will, muss es sich selbst besorgen (können). Wenn also die Versorger von Nachkommen etwas für den Nachwuchs und sich selbst brauchen, müssen sie es sich selbst beschaffen. Schon vor mehreren tausend Jahren war man dazu in der Lage. Euer Modell einer Bestellung finde ich gut. Jedoch sollte man nicht Waren bestellen können sondern sollte dort seine eigene verfügbare Zeit eintragen, für die man sich bereit erklärt, an Tätigkeiten teilzunehmen, um die Dinge mitzugestalten, die man jeweils haben will. Wenn also zum Beispiel dort niemand mehr Zeit für seine Mitmenschen hat, dann passiert das Selbe wie jetzt hier bei uns: Nicht wenige Menschen werden fürchterlich verrecken.
Mein Problem: Ich habe auch Vorschläge. Aber es sind einfach zu viele und die meisten davon mit euch einfach nicht zu machen. Noch nicht.
Dezember 2nd, 2012 at 23:13
@Katze: Ich hab da eher noch ‘Probleme’ mit der kommunalen Rechnungsstelle, daß sich da nichts ‘verselbständigen’ kann…
Du gäbest in diesem Modell auch die Zeit und die Tätigkeiten an, die Du machen willst. Aber es würde eben gerade nicht individuell aufgerechnet.
Btw. In einer Stunde Rechnungsstelle oder einer Stunde Maschinen warten würde bei mir bestimmt mehr ‘rumkommen’ als bei zb. @flatter – bei ‘was mit Kids machen’, sie unterrichten, bei der ‘Programmierung’ der Rechnungsstelle, etc. wäre ich im Gegenzug ‘erschlagen’
Mit Euch… menno @Katze… meins ist auch nicht mal eben sofort mechanisch umsetzbar – das setzt auch einen sozialrevolutionären Prozeß voraus.
Also raus damit – wenigstens skizzenhaft – bitte ;-)
Dezember 3rd, 2012 at 00:39
@ Wat.
Du bräuchtest gar keinen sozialrevolutionären Prozess. Wenn Du Cheffe bist, das weisst Du selbst, ist es beinahe egal, ob Du in Deinem Laden einen Streichelzoo hälst oder ein Terrorregime fährst. Morgens kommen die lieben Kollegen, verrichten tagsüber ihre Arbeiten, und am Abend verschwinden sie wieder. Denen ist egal woher der soziale Wind weht, hauptsache sie haben genug Ertrag erwirtschaftet, um sich selbst so aus Versorgungsengpässen zu befördern. Das Wohl der Anderen geht am Arsch vorbei, das fehlende Gewissen kann aber durchaus von Vielen glaubhaft simuliert werden. Mit so jemandem kann man nicht so zusammenarbeiten, wie Du Dir das vorstellst.
Dezember 4th, 2012 at 00:32
@Katze: Genau darum braucht es einen sozialrevolutionären Prozeß, die Emanzipation von den jetzigen Verhältnissen, nichts anderes meine ich mit: Sozialrevolutionären Prozeß ;-)