Was ehemalige Regierungsmitglieder so treiben, in dem Falle rot-grüne, ist der Beachtung wert. Sie verfügen nicht nur über gute Kontakte und eine verkaufsfördernde Prominenz, sondern gern auch über geringe Skrupel. Wer sich vom sinkenden Schiff rettet, noch ehe S.O.S. gefunkt ist, beweist damit einen flexiblen Charakter, was in “der Wirtschaft” gut ankommt. In der Regel sind die Konzerne zufrieden, wenn die “Berater” ein gutes Wort für sie einlegen. Mehr Engagagement ist selbstverständlich trotzdem willkommen. Auch hier hat es Gerhard Schröder zu wahrer Meisterschaft gebracht. Sein Arbeitgeber Gasprom droht derzeit ganz Europa mit dem Stopp von Gaslieferungen und spielt das Monopoly recht vorzüglich. Gerd wird ihnen geflüstert haben, daß Gasprom dabei nur gewinnen kann. Die Drohung mit dem Ausstieg aus langfristigen Verträgen ist nämlich nicht nur schrecklich, sondern durchaus ernstzunehmen. Das Beste daran: Wenn man sich dann glücklich die Hände schüttelt und doch wieder langfristige Bindungen vereinbart, sind durch die Hintertür neue Beteiligungen in beide Richtungen entstanden. Gasprom beteiligt an sich an deutschen Konzernen und die an Gasprom. Gemeinsam wird man dann das hohe Lied auf die Ölpreisbindung singen, die so wunderbar langfristige Verträge ermöglicht. Dumm nur, daß der Ölpreis derweil kräftigt steigt und mit ihm die Gaspreise. Wie auch immer das Spiel ausgeht, bezahlen wird der Verbraucher, und zwar immer mehr. Darüber dürfen sich dann auch diejenigen erregen, die es für normal halten, wenn ein Exkanzler quasi das eigene Volk erpresst.