Die Macht der Macht und wo sie endet
Posted by flatter under Best of , Politik[92] Comments
28. Aug 2011 13:51
In den hiesigen Diskussionen stoßen wir regelmäßig auf die Frage der Organisation von Macht, nicht zuletzt auch der Frage, ob sich Macht begrenzen lässt. Dabei überrascht es nicht, dass sich unter dem Begriff “Macht” sehr unterschiedliche Vorstellungen versammeln. Wenn ich von “Macht” spreche, meine ich nicht eine Verfügungsgewalt, die einzelne Personen ausüben. Ich meine nicht die Möglichkeit, jemanden unmittelbar zu etwas zu zwingen. Ich meine nicht einmal ein generelles Verhalten von Personen, sogenannter “Entscheider”. Macht und Diskurs sind vielmehr untrennbar miteinander verbunden.
Für einen tieferen Einblick in die Hintergründe und Konstellationen von Macht empfehle ich immer die Lektüre der “Dialektik der Aufklärung” und Foucaults “Ordnung der Dinge”. Macht ist tief im Denken selbst verankert, dazu ein Zitat von Max Horkheimer:
“Mit der Vernunft sind alle Ideen kompromittiert, soweit sie über die gegebene Wirklichkeit hinausgehen.”
Was man denken darf
Was er dort beschreibt, ist quasi Propaganda auf einer höheren Ebene. Was überhaupt denkbar ist, was noch irgendwie als ‘wahr’ oder ‘vernünftig’ gelten darf, was nicht als ‘wahnsinnig’ gilt, liegt in engen Grenzen. Dies ist die Basis der Macht. Im Zusammenhang mit Galilei versteht das noch fast jeder. Wo dieses Phänomen in jeder aktuellen Diskussion auftritt, bemerkt fast niemand. Dies ist eine Dimension der “Macht”, die man nicht völlig aus den Augen verlieren darf. Sie bestimmt zutiefst übrigens auch das Phänomen der Arbeit.
Viele Linke bringen leider nicht die Weisheit auf zu erkennen, dass Arbeit nichts Unschuldiges ist. Auch wenn niemand einen Mehrwert abschöpft, ist Arbeit blanke Machtausübung. Sie transformiert – zumeist übrigens Lebendes in Totes -, zerstört und übt meist irreversiblen Einfluss auf die Umwelt aus. Wer arbeitet, übt Macht aus. Wer über Arbeit entscheidet, bündelt diese Macht. Das ist völlig unabhängig von Kapital und Eigentum und ebenso unvermeidlich.
Allein das schon bringt mich zu der Überzeugung, dass Anarchie nicht machbar ist, bei aller Mühe und Phantasie nicht einmal denkbar. Wirft man dann einen Blick auf die Realität der menschlichen Gesellschaft, kann es nicht mehr darum gehen, kompromisslos für Utopien zu kämpfen, sondern sich erst einmal mit der Verhinderung von Dystopien zu befassen. Wir sind ziemlich nah an “1984″, da interessiert mich die Verwirklichung des Arbeiterparadieses vorläufig nicht wirklich.
Die Mäßigung aller Dinge
Wenn es sich nun also nicht vermeiden lässt, dass Macht immer ausgeübt wird und wenn es überdies in allem bisherigen Gesellschaften zu Phasen gekommen ist, in denen Macht sich sprichwörtlich maßlos konzentriert hat, dann folgt daraus m.E. unmittelbar die Aufgabe, für deren Begrenzung zu sorgen. Der moderne Staat mit dem Versprechen einer Gewaltenteilung und der Beteiligung aller Einwohner ist ein sehr akzeptables Modell dafür. Man muss das nicht “Demokratie” nennen, schon gar nicht, wenn die Lebenswirklichkeit dem Begriff Hohn spricht. Es empfiehlt sich aber, diesen Ansatz zu verbessern.
Es bedarf der Begrenzung, des Maßes, des Ausgleichs, und zwar in allen relevanten Bereichen des Lebens. Dazu gehören aktuell zuerst Wirtschaft und Medien, deren wachsender Einfluss den Interessen einer schrumpfenden Minderheit dient. Das muss ich nicht einmal moralisch bewerten. Es ist schlicht ein Konzentrationsprozess. Macht wird immer dichter gebündelt, und das führt zwangsläufig in die Katastrophe. Angesichts des inzwischen für jedermann sichtbaren Irrsinns des neoliberalen Experiments wird man darüber noch einen breiten Konsens erzielen können.
Das Spiel der Kräfte
Geht es aber um Ziele und Alternativen, erweisen sich erschreckend viele Diskutanten als extrem naiv in ihrer Vorstellung von “Macht”. Es ist aber niemandem damit gedient, wenn nur das Personal und das Türschild ausgewechselt werden. Es bedarf neuer Ideen, die belegen, dass wir aus dem Scheitern der alten etwas gelernt haben. Was dabei auch oft zu kurz kommt, ist die Erkenntnis, dass bei aller Maßlosigkeit keine Macht je unbegrenzt sein kann.
Jeder, der widerspricht, der sich weigert oder im Weg steht, begrenzt Macht. Es bleibt ein Spiel der Kräfte, das sich an Wendepunkten sehr schnell verändern kann. Eine Mücke, die vor einen fahrenden Bus fliegt, beeinflusst dessen Bewegung. Anders herum ist der Einfluss freilich entscheidend größer. Auch in politischen Zusammenhängen ist es durchaus relevant, ob und wie häufig eine Ansicht vertreten wird. Das gilt auch und gerade für die Meinungen, die sich nicht durchsetzen. Sie bergen das Mögliche, die Alternativen.
Macht korrumpiert
Dass schließlich immer alles beim Alten zu bleiben scheint, folgt einer Logik, die da lautet “Macht korrumpiert”. Wer Einfluss haben will, wer entscheiden will, muss sich so anpassen und abschleifen, dass er am Ende nicht wiederzuerkennen ist. Deshalb, so die These, lässt sich Macht nicht begrenzen. Das stimmt nicht ganz. Auch Korruption ist selten perfekt, und auch sie ist von Bedingungen abhängig, von einer Atmosphäre, in der sie gedeiht.
Je größer die Widersprüche sind, die der Korrupte erzeugt, desto geringer ist sein langfristiger Einfluss. Wie viele Freunde hat Gerhard Schröder unter denen, die ihn an die Macht gebracht haben? Dieser Aspekt ist ein relevanter Teil der Geschichte. Sie bleibt keineswegs folgenlos, wiel sie Geschichte ist. Am wichtigsten aber ist die Erkenntnis, dass Korruption auf gute oder schlechte Voraussetzungen treffen kann.
Jede Gesellschaft, die eine Konzentration von Macht gutheißt, fördert oder sogar bewundert, begünstigt Korruption. Das belegen sowohl “kommunistische” Gesellschaften als auch kapitalistische, mafiöse oder klerikale. Um also dem Reiz der Macht nicht zu erliegen, sei es als Herr oder Sklave, wird es notwendig sein, das Spiel der Kräfte aktiv zu beeinflussen und immer wieder auszutarieren, für Ausgleich zu sorgen, indem die Macht des einen durch die des anderen begrenzt wird. Das eigentlich wäre Demokratie.
August 28th, 2011 at 14:10
In Amerika gab es meines Wissens mal ein Gesetz wonach niemand mehr besitzen durfte, als er an einem Tag zu Fuss abgehen konnte.Das wär eine Bergrenzung von Macht im Sinne von Besitzrecht,die meiner Meinung nach deshalb Sinnvoll ist, weil jede Entscheidung des Besitzers absehbar ist und er die Folgen seiner Entscheidung täglich selbst zu Gesicht bekommt.Anders als heute, wo ein Vorstand in Amerika über das Schicksal einer indischen Tochtergessellschaft entscheidet,also ohne die Konsequenzen ihrer Entscheidung überhaupt “sehen” zu müssen.Dann kann man die Verantwortung für eine Entscheidung viel leichter abtun, als wenn man die Konsequenzen,das Elend deren die meine Entscheidung betrifft,täglich vor Augen hat.
August 28th, 2011 at 14:16
Während ich mich heute dem mäßig erfolgreichen Improvisieren indischer Gerichte gewidmet habe, haust du hier so ein Ding raus.
Respekt und vielen Dank (und erstaunlich positiv für deine Verhältnisse :) )!
August 28th, 2011 at 14:23
“Auch wenn niemand einen Mehrwert abschöpft, ist Arbeit blanke Machtausübung.”
Ja, von Menschen über die Natur.
“Wer arbeitet, übt Macht aus. Wer über Arbeit entscheidet, bündelt diese Macht. Das ist völlig unabhängig von Kapital und Eigentum und ebenso unvermeidlich.
Allein das schon bringt mich zu der Überzeugung, dass Anarchie nicht machbar ist, bei aller Mühe und Phantasie nicht einmal denkbar.”
Ich hab mich im übrigen nie als Anarchist verstanden – aber stimmt schon – das entscheiden eh immer andere, was man ist.
Mir ist Dein Sprung hier zu heftig – von Arbeit als Machtausübung zur Anarchie, die nicht ginge.
Der Gegenbeweis wäre wohl noch anzutreten, Spanien hat ja wohl ‘funktioniert’.
Darum gehts mir nicht – ich will hier auch kein Spanien.
So sehr wir Menschen sind und Macht über die Natur ausüben, um als Menschen das zu sein, was wir heute sind, so sehr bin ich gegen die Macht einzelner Menschen(gruppen) über die vielen anderen Menschen.
Wer nicht unmittelbar Interesse an der Vergrößerung seines eigenen Reichtums/Eigentum hat, guckt sehr wohl, wo die Machtausübung über die Natur eine notwendige oder eine ‘verbrecherische’ ist, eine ist, die unsere Lebensgrundlage zerstört.
“Um also dem Reiz der Macht nicht zu erliegen, sei es als Herr oder Sklave, wird es notwendig sein, das Spiel der Kräfte aktiv zu beeinflussen und immer wieder auszutarieren, für Ausgleich zu sorgen, indem die Macht des einen durch die des anderen begrenzt wird. “
Ja, das Spiel der Kräfte ist aber mE in dem Moment nicht mehr auszutarieren, indem ich vorerst zugelassen habe, daß sich Macht (über Menschen) installiert.
Durch diese Installation ist ja gerade ausgeschlossen, daß da nun jeder andere mit einer Beschneidung dieser Macht kommen kann, darf und soll.
Das waren so ungefähr auch meine Überlegungen, die mich erst zu diesem: “gemeinsam selbstmachen” brachten.
Denn einmal einem zugestehen, daß er für uns etwas ordnet, heißt, er muß sich auch die Hoheit holen, für uns zu sorgen.
Das gibt beinahe automatisch einen Interessenkonflikt mit denen die da ‘beordnet’ werden (sollen/wollen)
Ich hab einfach keine Idee, wie dieses “austarieren” gehen sollte, als uns dann in diesen Prozeß als eigenständig denkende Menschen einzubringen.
Wenn ich aber eigenständig denkende Menschen ‘habe’, was brauchen diese dann jemanden, der für sie denkt, also sie noch ‘ordnet’.
August 28th, 2011 at 14:26
“Die Macht der Macht und wo sie endet”
Die Frage der Machtbegrenzung hat schon die frühen bürgerlichen Denker bewegt, dabei natürlich die damaligen feudalen und absolutistischen Machtverhältnisse vor Augen.
In den modernen bürgerlichen Demokratien gibt es daher die formelle Gewaltenteilung als eines der wesentlichen Erbteile der einstigen Aufklärung.
In der Praxis aber wurde diese schon längst in vielen Fällen ad absurdum geführt.
Formel aber gilt sie noch immer.
Die heutige “Demokratie” spielt sich daher auch wesentlich im Kreise der Besitzenden ab, wobei der Takt aber immer vernehmbarer aus dem Finanzkapital und seinen Helfershelfern vorgegeben wird.
Wie aber steht es mit der “Demokratie” und den Freiheiten für die große Masse der Besitzlosen Lohnknechte, Arbeitslosen, Geringverdiener, Niedriglöhner?
Wie mag ihnen der “Sinn” nach Demokratie stehen bei ständigen sozialen Druck?
WER vertritt sie überhaupt noch?
Was für einen Sinn soll die “Machtfrage” in DIESER Gesellschaft für Menschen haben die gesellschaftlich praktisch ohnehin zu reiner OHNMACHT, Ausgrenzung, oft schon Verächtlichmachung verurteilt sind?
Den Quatsch mit der “Macht” des Plakateschwingens und “Empörens” auf bestimmten polizeilich erlaubten Plätzen lassen wir mal beiseite….
August 28th, 2011 at 14:36
Wat.
Ich hab keine Böcke, jemandem hinterherzulatschen, der weiß, wies geht – und noch weniger Böcke hab ich, mich zu derjenigen aufzuschwingen, die allen anderen sagt, wies geht.
Dann verabschiede dich von jeglicher Zivilisation,selbst der steinzeitliche Jäger und Sammler war “organisiert” selbst Naturvölker wie die Yanomami-Indianer im Amazonas leben in Hierarchie..
drum von mir immer wieder :
DIE DOSIS MACHT DAS GIFT !!!
Auch wenn ich damit hier auf wenig Verständnis stoße !
August 28th, 2011 at 14:39
@Wat.:
-In Spanien hat es funktioniert – wie lange, in welchem Maß? Und hat es wirklich?
- Die “Macht über Menschen” findet statt, sobald nur einer sie ausübt. Erst recht, wenn es mehrere sind oder gar die Mehrheit so tickt.
- Das Spiel der kräfte auszutarieren ist keine Sache, die man so eben mal installiert. Das muss sich entwickeln, das muss gewollt sein. Dann finden sich auch Möglichkeiten. Die “Rotation” der Grünen war mal so ein Ansatz unter vielen möglichen. Das kann man doch machen.
August 28th, 2011 at 14:43
@flatter
“Das Spiel der kräfte auszutarieren ist keine Sache, die man so eben mal installiert. Das muss sich entwickeln, das muss gewollt sein. Dann finden sich auch Möglichkeiten. Die “Rotation” der Grünen war mal so ein Ansatz unter vielen möglichen. Das kann man doch machen.”
Um dieses “Entwickeln” können, gehts doch.
(Irgendwie muß ich an meiner Ausdrucksfähigkeit stark arbeiten^^)
Ich überlege mir doch normalerweise erst, was ich will und guck dann nach einer Organisation – oder bin ich da auch schon neben der Spur?
August 28th, 2011 at 14:48
Lazarus09 meint:
August 28th, 2011 at 14:36
drum von mir immer wieder :
DIE DOSIS MACHT DAS GIFT !!!
Fast wie bei der Verwendung von Schlangengift! :-)
Wat sollte mal bei Friedrich Engels nachlesen, “Von der Authorität”…
Ist schon komisch, die reale gesellschaftliche Macht, der des Geldes, des Großkapitals, des Finanzkapitals.., der Grundbesitzer, des “Sozialstaates”(Argen!!!), der Schulämter, der von Schulleitern und selbst korrupten kleinen Lehrern bei “Schulempfehlungen”…., des fast schon oligopolistischen Einzelhandels…DAS alles schlucken so viele Leute als beinahe “gottgegeben”, fängt man aber an nach Alternativen dieses Systems zu fragen, wie es anders, besser, demokratischer und vor allem AUSBEUTUNGSFREI zugehen könnte, geben sie vor wie Espenlaub zu zittern vor neuen schrecklichen, Dracula-ähnlichen Machthabern, und unversehen liegen sie weiter vor den heute Machthabenden auf dem Bauche und zittern unverdrossen weiter vor ZUKÜNFTIGEN “MACHTHABERN”….
Darauf möge sich jeder allein seinen Reim machen, ich tat’s bereits!
August 28th, 2011 at 14:52
Die “Macht über Menschen” findet statt, sobald nur einer sie ausübt. Erst recht, wenn es mehrere sind oder gar die Mehrheit so tickt.
Wo fängt Macht an ? Aktuell die über deine Tochter flatter wie oft hast du “Macht” in deinem Einflussbereich ausgeübt ?
Sicher Sicher nur zum Besten deiner Kids keine Frage,aber immerhin . Macht kann auch sein Gutes haben darum sollte man sich vor pauschalisierungen hüten.Es geht für mich rein um Kontrolle und Begrenzung ..
666
August 28th, 2011 at 14:55
@Bakunin
“Darauf möge sich jeder allein seinen Reim machen, ich tat’s bereits!”
Ja, mit einer Vehemenz, die keine anderen “Reime” mehr zuläßt, die diese sofort als verräterisch und nicht denkend deklassiert.
PS – Sag mir nicht immer, was ich lesen soll – sonst werf ich Dir mal vor, daß es bei Dir auch nie zu mehr als den Überschriften gereicht hat – würdest Du berechtigterweise auch nicht toll finden.
Ich weiß, daß es schwer ist, einmal erlerntes “zu entdenken” und noch schwerer, wenn man das immer wieder tun muß.
August 28th, 2011 at 14:56
Lazarus09 meint:
August 28th, 2011 at 14:52
“Es geht für mich rein um Kontrolle und Begrenzung ..”
Wie zum Beispiel in Vereinen, Genossenschaften.
Auch dort wird auf Zeit “Macht” verliehen.
Sind das etwa alles “Mini-Diktaturen”, bloß weil einer mal was auf Zeit “zu sagen” hat?
August 28th, 2011 at 14:57
Bakunin
Wobei sich die Frage stellt auf was der Machtanspruch fußt ..
Fußt er auf großer Kompetenz und Wissen kann ein entscheidendes “Machtwort” segensreich für die Gemeinschaft sein ..
Fußt der Machtanspruch auf durch Verbrechen erworbenen Reichtum aus x-ter Generation .. “Ich bin was, aber ich kann nichts dafür” sieht die Sache schon anders aus .. So einen wenn er sonst nichts vorweisen kann prädestiniert rein gar nichts !!
666
August 28th, 2011 at 15:01
Lazarus09 meint:
August 28th, 2011 at 14:57
Bakunin
“Wobei sich die Frage stellt auf was der Machtanspruch fußt ..
Fußt er auf großer Kompetenz und Wissen kann ein entscheidendes “Machtwort” segensreich für die Gemeinschaft sein ..”
Wobei auch Vertrauen eine große Rolle spielt.
Und dieses müsste im Grunde nur immer wieder NEU erworben werden müssen.
August 28th, 2011 at 15:07
@Lazarus09/@Bakunin
“Fußt er auf großer Kompetenz und Wissen kann ein entscheidendes “Machtwort” segensreich für die Gemeinschaft sein ..”
“Wobei auch Vertrauen eine große Rolle spielt.
Und dieses müsste im Grunde nur immer wieder NEU erworben werden müssen.”
Einverstanden – so sehe ich das auch.
Bliebe die Frage: Wie kriegten wir das hin, daß da eine (Wissens-)Autorität dauerhaft in eine Position klettert, die uns nur wegen der Person immer sagen kann: So wirds gemacht.
Wir werden uns wohl immer an Menschen orientieren, die auf diesem oder jenem Gebiet von einer Sache mehr verstehen, als wir selbst von uns meinen – wie gesagt, finde ich völlig ok.
Nur – wie kriegen wir es hin, daß diese nicht immer die selben sind, die sich dann in ‘Elfenbeintürme’ einbetonieren können?
August 28th, 2011 at 15:08
zustimmung…. evtl fehlt mir die unterscheidung zwischen nach außen gerichteter macht (gewalt) und nach innen gerichteter (selbstbeherrschung),und daraus wechselspiel, machtbedürfniss.
August 28th, 2011 at 15:08
Wat. meint:
August 28th, 2011 at 14:55
“Ich weiß, daß es schwer ist, einmal erlerntes “zu entdenken” und noch schwerer, wenn man das immer wieder tun muß.”
Das mache ich beständig, damit habe ich keine Probleme.
Aber ich lebe in der Wirklichkeit, sehe, was um mich geschieht, und ich weiss, dass es auch anders, besser ginge.
Über das WIE diskutiere ich gern, nur sehr ungern dagegen über das OB!(Bei solchen Leuten habe ich sehr böse und wahrscheinlich sehr zutreffende Verdachtsmomente)
Ich kann daher auf Relativierungen gut verzichten in der Art dass es einst “woanders” ganz ganz “schlimm” gewesen sein soll so dass ich den hiesigen Machthabern zu tiefsten Dank verpflichtet sein müsse.
August 28th, 2011 at 15:11
@Bakunin
“Ich kann daher auf Relativierungen gut verzichten in der Art dass es einst “woanders” ganz ganz “schlimm” gewesen sein soll so dass ich den hiesigen Machthabern zu tiefsten Dank verpflichtet sein müsse.”
Das würdest Du nicht mal als Gedankenansatz bei mir finden, wenn Du in mein Gehirn gucken könntest.
Aber Du bist wahrscheinlich so empfindsam, immer gleich solches zu vermuten – darum dann Dein Reflex – wie vielleicht meiner, wenn ich das Gefühl habe, da will auf der anderen Seite einer was verherrlichen, wo es nichts zu verherrlichen gibt.
August 28th, 2011 at 15:16
Wat. meint:
August 28th, 2011 at 15:07
@Lazarus09/@Bakunin
“Bliebe die Frage: Wie kriegten wir das hin, daß da eine (Wissens-)Autorität dauerhaft in eine Position klettert, die uns nur wegen der Person immer sagen kann: So wirds gemacht.”
Wat, es geht doch nicht darum dass einer den anderen Sagt oder gar befiehlt: “So wird’s gemacht!” sondern darum, dass jemand mit Kompetenz und Wissen zusammen mit anderen vorherige Beschlüsse, Aufgaben umsetzt, in der Art eher eines Moderators, Inspirators, ein einfacher Leiter, eben, der in einem bestimmten Arbeitskollektiv – und ebenso in anderen Bereichen -eingesetzt wurde durch Wahl, aber auch wieder abgesetzt oder auch mal überstimmt werden kann…., wie auch immer, aber NIE mit einer absoluten Macht ausgestattet, auch nicht von “Oben”…
Weshalb sollten gebildete, kultivierte Menschen nicht so arbeiten, aufbauen können?
Klar, das setzt natürlich ein sehr hohes Bildungsniveau für ALLE Menschen voraus, egal in welcher beruflichen Position sie gerade auch werkeln mögen.
August 28th, 2011 at 15:16
Wenn ich mich recht erinnere, dann ist dieses Sehnen nach einer “Wissensautorität” als machtausübende Figur alt. Wurde sogar als wünschenswerter erachtet als eine Herrschaft des Volkes, wohl aus dem nie aus der Mode kommenden universalen Gefühls nur von Rindviechern umgeben zu sein heraus.
Ich fürchte allerdings, um größtmögliche Freiheit (nicht größtmögliche Konzentration an Besitz) für alle zu wahren, kommt man um eine Machtbegrenzung und Machtstreuung nicht herum. Denn mal ehrlich, jeder findet doch, dass diese Wissensautorität doch bitte zumindest halbwegs die eigenen Vorstellungen vertreten sollte – und nicht die der Rindviecher.
August 28th, 2011 at 15:21
@Bakunin
“sondern darum, dass jemand mit Kompetenz und Wissen zusammen mit anderen vorherige Beschlüsse, Aufgaben umsetzt, in der Art eher eines Moderators,”
Nachfrage:
Wessen Beschlüsse – von wem formulierte Aufgaben?
August 28th, 2011 at 15:23
@Amike
“Denn mal ehrlich, jeder findet doch, dass diese Wissensautorität doch bitte zumindest halbwegs die eigenen Vorstellungen vertreten sollte – und nicht die der Rindviecher.”
Ich würd ja noch mehr zuspitzen und sagen, das Leben muß von Spezialisten gelenkt werden.
Linke verstehen sich natürlich immer als Spezialisten ;-)
August 28th, 2011 at 15:24
hallo
“Mit der Vernunft sind alle Ideen kompromittiert, soweit sie über die gegebene Wirklichkeit hinausgehen.”
kapier ich nicht so richtig. soll das heissen Macht übt man aus indem man etwas “macht”?
all die diskussionen über macht und anarchie sind ja schön und gut, spielen sich m.M.n. aber zwangsläufig auf einer theoretischen ebene ab die der wirklichkeit nicht so ganz gerecht wird.
ich denke daß anarchie als “keine macht für niemanden” in etwa so praktikabel ist wie der sieg über das “böse”(lach).
machtstrukturen sind zutiefst in den meisten menschlichen geistern verankert das merkt man an den reaktionen wenn man mal aus der reihe tanzt.
meinetwegen durch die gesellschaftlichen bedingungen blabla.
aber wie kann ich das ändern ohne naja ihr wisst schon…und bitte keine traumwelten, ja?
zu sagen die anarchie hätte als politisches system funktioniert (in spanien, ukraine, etc.) finde ich so plausibel wie zu sagen z.B. der steinzeitkommunismus von pol pot hätte funktioniert… hat er ja auch-eine zeit lang.
dann jedoch wurden das eine wie das andre system nach kurzer zeit zerstört und zwar durch stärkere mächte…
und ethik spielte hierbei gewiss keine rolle.
gibt es eine grenze von “sinnvoller” macht und solcher zum selbstzweck darüber nachzudenken fände ich eher sinnvoll.
auch wenn es ernüchternd ist, ich denke, daß man halt als einzelner verantwortung für sein (nicht-)handeln tragen sollte (das wär schon viel) und nicht der selbstgerechtigkeit anheimfallen(???) darf.
glaub von gandhi: “Sei die Veränderung, die Du Dir für diese Welt wünscht” das ist mehr als ein kalenderspruch!
ich fürchte mehr geht nicht. aber für undogmatische kritik bin ich sehr empfänglich :)
danke flatter&
beste grüße an alle vom fürchterlichen schneemenschen den noch niemand gesehen hat (ausser reinhold messner)
August 28th, 2011 at 15:26
# Wat. meint:
August 28th, 2011 at 15:21
@Bakunin
“sondern darum, dass jemand mit Kompetenz und Wissen zusammen mit anderen vorherige Beschlüsse, Aufgaben umsetzt, in der Art eher eines Moderators,”
Nachfrage:
“Wessen Beschlüsse – von wem formulierte Aufgaben?”
Beschlüsse von demokratisch gewählten Volksvertretungen z.B., oder von z.B. Wirtschaftsgremien, die die Verantwortung über die Umsetzung von Beschlüssen übertragen bekommen haben.
(Von einem Beschluß einer Volksvertretung(Rätesystem?)bis zur letztlichen Umsetzung gibt es ja immer auch Zwischenglieder, oder ginge es auch anders, direkter?.., wie dann auch immer!)
August 28th, 2011 at 15:27
@all
Machtbegrenzung ist unabdingbar genauso wie die Autorität des öfteren auf den Prüfstand gehört ..
Wie Bakunin sagt, Vertrauen und Kompetenz die erworben werden muß aber auch mit sofortiger Konsequenz in frage gestellt werden muss im anderen Fall.
Es geht nicht um einen “Allwissenden” der diktatorisch aus seinem reichen Wissen entscheidet..
Sondern schlicht um den der ob seiner Fähigkeiten das beste Ergebnis für die Gemeinschaft erbringen kann..ohne Ansehen der Person.
So gäbe es die Freiheit sich nach seinen Fähigkeiten zu entfalten und in Grenzen der Gemeinschaft einzusetzen..
Mal so als eine Präambel unter weiteren …
666
August 28th, 2011 at 15:29
Wat.
äähh .. du bestellt bei Zahnschmerzen den Klemptner oder Dachdecker ?
August 28th, 2011 at 15:31
Ich würd ja mal vorschlagen, wir versuchens mal praktisch(er)…
Könnten wir hier irgendwas aus Machtbereichen herausziehen, vielleicht dagegen unempfindlicher machen – also uns weniger abhängig “von Väterchen Zar” in Berlin machen.
Ich würde sagen, könnten wir zumindest probieren.
Wir müssen ja nicht gleich die große Politik umhauen – aber vielleicht ‘untergraben’. ;-)
Irgendwie war ich mit @flatter schon mal da angelandet, wo wir anfingen uns Gedanken zu machen, ob wir auf kommunaler Ebene nicht vielleicht demokratischere Geflogenheiten einbringen und nutzen können.
Wollen wir da mal gucken?
Allein schwimm ich sonst wieder im eigenen Saft, finde aber, es könnte sich lohnen…
Edit @Lazarus – nee, dat jing doch um dat jroße Leben, nich so wat lapidaret wie Zahnweh ;-)
August 28th, 2011 at 15:42
Wat. meint:
August 28th, 2011 at 15:31
“ob wir auf kommunaler Ebene nicht vielleicht demokratischere Geflogenheiten einbringen und nutzen können.”
Auf rein kommunaler Ebene trägst du ja fast schon Holz in den Wald!
Wenn wir mal von der üblichen Korruption und Parteien- und Vettternwirtschaft absehen sind die Kommunen noch immer der Ort wo es noch am meisten demokratisch zugeht, Bürger oft noch eine Menge mitsprechen können.
Ob es da um Verkehr, Straßenlampen, Fußgängerwege, Radwege geht, selbst Kindergärten,…, in den Kommunen sind die Wege kurz und meist direkt.
Selbst das alberne Parteigetue ist da weniger von Bedeutung, du findest da z.B. CDU-Bürgermeister, STadträte, die sind in ihrem Handeln “GRÜNER” als viele der offiziellen Grünen.
Allerdings wird die kommunale Selbstständigkeit durch die Verschuldung vieler Kommunen zum Teil mehr und mehr eingeengt.
Das ist ein sehr großes aktuelles Problem.
Alle anderen Dinge, die ohnehin mit dem Privateigentum an Produktionsmitteln zusammenhängen kannst du so oder so niemals kommunal lösen, mit mehr oder weniger kommunaler Demokratie.
Auch Kommunen hängen bekanntlich an der “Wirtschaft”.
August 28th, 2011 at 16:12
“Ich hab euch alle lieb,macht mich zum Imperator!”
Das wäre doch bestimmt Mehrheitsfähig ,oder?
Nein,ernsthaft zu klären wäre doch eigentlich nur die Besitzfrage.Wer darf wovon und wieviel besitzen?Darf man überhaupt die Welt,die uns meiner Meinung nach eben nicht gehört,besitzen?Wenn nicht sollte man vieleicht von verwalten sprechen.Dann gehört die Welt, per Definition, allen Menschen und muss zum Wohle aller verwaltet werden.Das riecht dann aber wieder nach Kommunismus,nicht wahr?Ausserdem würden die Verwalter(Kommisare)ja dann Macht über alle anderen ausüben,was wiederum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Machtmissbrauch führt.Da beisst sich die Katze in den Schwanz.Vielleicht sind wir Menschen ja tatsächlich nur Rindviecher wie Amike schreibt und brauchen unsere Leitkühe.Dann werden wir wohl damit leben müssen das diese uns,in schöner regelmässigkeit,nicht zu grünen Auen und frischen Wasser, sondern zum nächsten Metzgermeister führen.Echt deprimierend…
August 28th, 2011 at 16:36
Dann gehört die Welt, per Definition, allen Menschen und muss zum Wohle aller verwaltet werden.Das riecht dann aber wieder nach Kommunismus,nicht wahr?
Dat riecht mir nach freier Gesellschaft ;-)
Nun muß ja nicht jeder die ganze Welt verwalten, aber wir könnten ja mal wenigstens gucken, ob wir an unseren jeweiligen Orten unser Stück Erde durch Leben verwalten können.
Und wozu ich hier in einer Kommune Vorturner brauche, die sagen: So müßt ihr dat machen, will mir eben (noch) nicht in den Kopp.
Ich muß doch hier keine Energie für Australien machen und keine Nahrungsmittel für China.
Aber unsere Energie könnten wir hier für uns am Ort produzieren und unsere Nahrungsmittel auch weitestgehend in der Umgebung anbauen und verarbeiten.
Genauso, wie der Personen-Nahverkehr nicht in Berlin für Stuttgart geplant werden braucht, dat müßten die doch selber hinkriegen können…
August 28th, 2011 at 16:47
Von Macht ist ja im seltensten Fall nur die Rede. meist spricht man von Freiheit und meint im Grunde dasselble. Auch sie muss Grenzen haben – unbedingt – sonst ist sie nur die Freiheit der einen, die anderen auszubeuten, schränkt also die Freiheit der Letzteren ein und ist so dann freiheitsfeindlich. Paradox und deshalb bedenkenswert, besonders für die Jünger der letzten Bastion gegen den gesunden Menschenverstand, die FDP. Alles braucht Maß, das stimmt und stimmte immer.
August 28th, 2011 at 16:52
@Fleur
(Echte) Freiheit fängt ja immer erst an, nach dem wir satt sind, es warm haben, zugehörig sein können – also das nötigste haben…
Ich muß also dagegen sein, wenn mir einer das nötigste infrage stellt, daß er dann (dafür) frei sein kann.
Ich will eben auch ‘frei’ sein.
August 28th, 2011 at 16:54
Fleur meint:
August 28th, 2011 at 16:47
“Von Macht ist ja im seltensten Fall nur die Rede. meist spricht man von Freiheit ”
Die fast schon absolute Freiheit des Geldes, der Märkte, des Privateigentums IST zugleich deren fast schon absolute MACHT über alle jene Zeitgenossen, welche NICHT darüber hinlänglich verfügen, sich folglich diesen “Kleinigkeiten” zu unterwerfen haben um irgendwie existieren zu können – gern natürlich unter tätiger “Amtshilfe” von Argen und sonstigen Ämtern.
August 28th, 2011 at 17:40
Entweder in der Barbarei oder… wir kriegen unsere Är… hoch.
Leider müssen wir wohl unsere eigenen bewegen und können das an keinen anderen delegieren…
@flatter, ich bin ein hoffnungsloser Fall – oder magst es noch einmal versuchen?
Was meinst Du, was ‘wir’ tun sollten, wenn meine Auffassung so unrealistisch ist – wie sieht Deine realistische aus.
Ich mein von unten und meine damit nicht unbedingt Graswurzel, trotzdem es vielleicht so was ist – und Du?
August 28th, 2011 at 17:44
….kann es nicht mehr darum gehen, kompromisslos für Utopien zu kämpfen, sondern sich erst einmal mit der Verhinderung von Dystopien zu befassen.
Das sehe ich genauso. Zu viele, mit zu viel Erklärungen, was richtig ist, – anstatt Fragen zu stellen was falsch ist. Auch Menschen, lernen nur schrittweise. U/Eutopien zu basteln, bevor man überhaupt im Griff hat, Dystopien zu verhindern, – sehe ich zumindest, nicht unbedingt, als echte Vernunft an.
August 28th, 2011 at 17:46
“…ist Arbeit blanke Machtausübung” ; “Allein das schon bringt mich zu der Überzeugung, dass Anarchie nicht machbar ist…”
Mir bereitet es etwas Unbehagen “Arbeit” in diesem negativem Licht zu betrachten. Den schöpferischen Aspekt sehe ich hier zu weit ausgeblendet. Unser ganzen Leben besteht hauptsächlich aus Arbeit, sei es kulturelle, künstlerische, Haushalt, Garten, Familie, Hobby usw. Ohne Tätigkeit wäre der Sinn des Lebens quasie schon in Frage gestellt bzw. praktisch mit dem Tod vergleichbar. Jedes Lebewesen bedarf zum überleben Nahrung, “zerstört” demnach über die Nahrungsbeschaffung und -aufnahme “zumeist übrigens Lebendes in Totes”. Ist darin schon eine Wertung enthalten in beispielsweise “per se schlecht”?
Wir sind soziale schöpferische Wesen von Geburt an. Jedes neugeborene Lebewesen leistet z.b. über einen Lernprozess erhebliche Arbeit. “Arbeit” empfinde ich daher nicht grundlegend negativ, im Gegenteil sogar. Ohne “Arbeit” würde ich eingehen wie eine Blume ohne Nahrung/Wasser. Ächtungswürdig empfinde ich hingegen die “lohnabhängige Arbeit” in seiner Form. Darauf zielt vermutlich auch die Betrachtung des Eingangstextes ab, dessen Schlußfogerung aufgrund eines vermutlich verkürzten Arbeitsbegriffes in Verbindung mit Macht über zu “Anarchie” allerdings fatal/verklärt sein dürfte. Wobei noch aussteht was der Verfasser eigentlich unter “Anarchie” selbst versteht oder welche Form von Machtausübung über seine “Arbeit” (dem verfassen des Textes, die Formulierung seiner Gedanken) sich hier zu erkennen gibt bzw. wirkt. Die Verhinderung einer Utopie? Die für mich als bekennender “Anarchist” (zumindest der Theorie folgend) oder libertär denkender Mensch längst keine mehr ist, sondern bereits (beginnende)Realität. Wenn auch zugegeben nur in kleinem Maße des Möglichen. So spüre ich doch “die Macht” welche hier wirkt, abweichend meiner Interessen und Sichtweisen. Gelebte echte Demokratie (Macht der Bevölkerung; nicht Herrschaft – über wen soll ein Volk herrschen – den Adel für sich arbeiten lassen? *g) mag nicht die schlechteste Form als Gesellschaftsmodell sein, zumindest geschichtlich betrachtet. Aber für mich eben noch nicht das Ende der Fahnenstange hin zu einer klassenlosen und herrschaftsfreien, inklusive Demokratie als übergeordnetes Gesellschaftsmodell, Gesellschaft. Was darüber hinaus etwas irritiert, ist eine gefühlte “Verwurstelung” von Macht und Herrschaft. Macht wird vermutlich immer eine Rolle spielen in seinen vielfältigsten Formen. Wenn die Macht ausschließlich (Basisdemokratie) in den Händen der Bevölkerung liegt, dürfte man sie gar als erwünscht betrachten. Nur wenn Macht zu Herrschaftsstrukturen führt, wenn sie missbräuchlich dazu dient über Natur, Fauna-Flora, Lebewesen zu bestimmen, dann wird`s arg problematisch. So wie gegenwärtig….unerträglich.
August 28th, 2011 at 17:49
Ich hab mich darum jetzt darauf einge… rastet, daß es möglich sein muß, hier was an Demokratie ‘zurück zu holen’ – mein Vorschlag war, zu gucken, ob wir das in unseren jeweiligen Komunen hinkriegten.
Denn das ist die Lebenswelt, die wir jeden Tag um uns haben – da trifft/träfe uns Tyrannei zuerst – aber da sind wir zuhaus, kennen viele Menschen persönlich und haben vielleicht eine Idee.
August 28th, 2011 at 17:58
@Wat
Demokratie bedeutet nicht nur mit der besten; “Idee”, die nächst mögliche Ideologie zur Änderung schlechter Zustände herbeizuführen. Man kann auch mit simpler Erwähnung und Bekämpfung von schlechten Zuständen einfach da ansetzen, wo es die Lebenswelten betrifft. Und da bist du doch bereits beim Punkt; “Lebenswelten”. Für dieses simple Wort, gebührt dir alleine schon ein dreimal “hoch” mit meinem Fuß gemeinsam, in die Kehrseite der Systemtechnokraten mit der ultimativen Vision von Intelligenzfaschisten, fürs beste System zur Dehumanisierung. Klasse.
August 28th, 2011 at 18:08
@antiferengie
Ich habe wohl fälschlich angenommen, ich würde gucken, wie denn Menschen ihre Vorstellungen von Leben selbst einbringen (können) – ich nahm diese Schlußfolgerungen daraus, daß mir hier vorgeworfen wurde, ich würde zu sehr darauf geben, was denn einzelne wollen.
Mir gehts aber gerade um die vielen einzelnen.
PS
Gut, wenn ich hier Ideologie oder sonstwie menschenverachtende Vorstellungen verbreite, dann sollte ich wirklich schnellstens meine Tastatur lahm legen.
August 28th, 2011 at 18:15
Zusätzlich zur im Text genannten Literatur sind auch Bourdieus Schriften zu symbolischer Gewalt sowie symbolischer Macht sehr erhellend, genau wie die Ausführungen zur unbewussten Komplizenschaft mit eben dieser Macht, die Macht als Macht verschleiert.
August 28th, 2011 at 18:33
@Wat
Kein Grund, deine Tastatur lahm zu legen. Ganz im Gegenteil. Demokratie ist ein Ding, welches versucht mit Vielseitigkeit klar zu kommen. Es liegt am Willen der Menschen dahinter, diese Vielseitigkeit auch sehen-, – und nicht nur für die angenommen beste Ideologie homogenisieren zu wollen. Was einzelne wollen, – ist unabdingbar wichtig. Bleib einfach dabei, das ist vollkommen in Ordnung. Mein Kommentar war positiv gemeint, – nicht negativ.
August 28th, 2011 at 18:54
Demokratie ist eine gute und wünschenswerte Sache,sie kann aber in Verbindung mit dem Kapitalismus auf dauer nicht funktionieren.Es sei denn das man den Kapitalismus sehr strengen Regularien unterwirft.Die heutige Politik betreibt aber das genaue Gegenteil dessen,sie dereguliert die “Märkte”,was in direkter Folge die auflösung des Sozialstaates nach sich zieht.Da die Politik durch monopolisierte Marktteilnehmer zunehmend erpressbar wird,durch androhung von Rationalisierungsmassnahmen,Arbeitsplatz abbau beispielsweise,fungiert sie letzlich nur noch als Schadensbegrenzer eben jener Monopole,auf deren undemokratische Entscheidungen sie ja keinen Einfluss hat.Oder wie Horst Seehofer bei Erwin Pelzig sagte:”Diejenigen die gewählt werden,haben nichts zu entscheiden.Und diejenigen die entscheiden,werden nicht gewählt.”
August 28th, 2011 at 18:57
@antiferengi
“Mein Kommentar war positiv gemeint, – nicht negativ.”
Danke. Und ich bin/war hier kurz vor Herzinfarkt und Glaubenskrise gleichzeitig…
Ich muß unbedingt noch etwas lernen: “Wie lese ich un-emotional” ;-)
August 28th, 2011 at 19:04
Guter Beitrag. Danke.
Vielleicht sollte man auf den Zwilling der Macht, nämlich die Korruption mehr eingehen. Sie ist der Schlüssel zum Verständnis und sie ist der Apparat der Macht. Macht als politischer Interessen-Po(o)l kann nicht überzeugen (manipulieren ja, jedoch hoffentlich eher nur temporär), sie kann nur kaufen und darauf ist sie gnadenlos angewiesen. Deshalb hilft alles Beschwören der Demkratie nichts, solange der Sumpf nicht trockengelegt wird. Leider beraten, tagen und entscheiden darüber weiter die Frösche…
August 28th, 2011 at 19:10
@Wat.: Ich bin nicht für Ideen zuständig, das ist euer Job ;-)
Aber: Da gab es doch schon welche. Schau dir wie gesagt die frühen Grünen an: Rotation und Basisdemokratie sind schon mal ein Anfang. Kann man nicht nur in ener Partei machen, auch in Vereinen, Hausgemeinschaften, Genossenschaften etc..
Auch die “Kommunen” waren ein solcher Ansatz, und das hat hier und da auch passabel geklappt und kann auch noch besser klappen, zumal wenn Land dabei ist. Besetzt Bauernhöfe ;-)
Ansonsten muss man immer an dem ansetzen, was ist, wo Mennschen zusammen leben und arbeiten. Rausfinden, was man gemeinsam will, es so organisieren, dass es läuft und daran denken, dass man sich ständig wieder anhand des Status quo neu einigen muss. Das ist im Kleinen eine dickes Brett, genauso wie im Großen. Wenn man so hanswurstig unterwegs ist wie die Grünen, die sich von ihrem Superstar haben einreden lassen, er müsse zu Gottheit erklärt werden und ihm all das Gute geopfert werden, wird es schiefgehen. Das braucht schon mehr Geduld.
August 28th, 2011 at 19:17
@flatter
“Ich bin nicht für Ideen zuständig, das ist euer Job “
Nix da – Dein Job ooch, aber stimmt schon, nicht als @flatter.
Ab und an muß ich doch mal gucken, ob ich mich verrenne, da isset mir einfach lieber, ich erfahre das hier, als daß mir das erst wieder das Leben selbst erklären muß…
Ich denke, hier können wir uns eh nur im groben austauschen, alles was ich ‘möchten will’, wird erst (Du schriebst es eben ja auch) vor Ort konkret.
‘Nebenan’ im Thread hatte ich eben gepinselt, was ich da so umreißen würde.
Geduld brauchts und Vertrauen in andere und sich selbst.
August 28th, 2011 at 19:29
Ich bekomm’ immer Schmerzen wenn die “Demokratie” beschworen wird ..
Wir haben Demokratie und zwar die Bürgerliche und in Reinkultur !
Meiner Meinung nach ist Farbe und Richtung Scheißegal .. wie schon von jemand gepostet wenn etwas gut ist,gut gemacht und umgesetzt spielt es keine Rolle ob da CDU oder Grüne oder die LINKE ..die Macher waren.
Weg vom Ideologischen Schubladendenken zum praktischen Erfolg auf den es ankommt..
Macht fußt größtenteils auf Grundbesitz .. Ich frage : Wie kann jemand Grund besitzen ? Wer kann sagen “mir gehört der Berg” ( Der seit Jahrmillionen da ist) und kann ihn verkaufen ?
Nur mit Gewalt kann er diesen “Rechtsanspruch” durchsetzten ! Und nur mit Gewalt wird er ihn wieder abgeben … womit ich nicht die Klaviersaite meine (keine Angst flatter ) sondern Enteignung von Dingen die zu den Grund Ressourcen der Menschheit gehören .
Meiner Meinung nach darf der Benutzer dieser Ressourcen dann in Zukunft eine Gebühr entrichten die dann anteilsmäßig der Allgemeinheit zu gute kommen kann .. und das Grundbuchamt darf geschlossen werden.
Will hier nicht zu weit ausholen .. mit schwebt eine Leistungsfreie Grundversorgung an den Grund Ressourcen vor .. es gibt da Modelle …
666
August 28th, 2011 at 19:32
flatter
Was nutzt Rotation wenn der Viehdoktor über das Motor Management in deinem Vehicle befinden soll .. nur weil er grad drann ist …
August 28th, 2011 at 19:39
@Wat (42)
Ich weiß nicht mal mehr, ob ich mir wünschen würde, dass du “un-emotional” liest. Wir haben so viele, viel-zuviele, dieser kalten sachlichen Herzen, denen genau diese Emotionen fehlen.
August 28th, 2011 at 19:52
@Lazarus: Weil er dann lernt, ne Karre zu reparieren. Im ernst: Wir haben ja nu keine Spezialisten in der Politik, im Gegenteil: Das ist der einzige Job, für den du null Qualifikation brauchst.
In diesem wie in anderen Bereichen hab ich nix dagegen, dass man was können muss. Dann bleiben aber immer noch reichlich Leute, die mal was organisieren oder delegieren können. Bislang sind es immer dieselben, das muss sich ändern.
August 28th, 2011 at 20:07
flatter
Ja du da bin ich bei dir Qualifikation in den verschiedenen Ämtern mit permanent Lehrgängen und Fortbildung .. Ein richtiger Fachmann der sein Wissen,Geschick und seine Bildung der Allgemeinheit nützlich zur Verfügung stellt ..
Ich bin sicher du musst dich Fortbilden,ich muss dass ..warum nicht die Damen & Herren Volksvertreter
Delegieren Organisieren .. ja das muss sein .. bloß unter’m Strich müssen die Ergebnisse all dieser Leute genau so wie deine und meine Leistung auf den Prüfstand .. Und wenn ineffizient und kontraproduktiv war muss Abhilfe geschaffen werden und zwar nicht irgendwann in 4 Jahren sondern
S O F O R T ! nach bekannt werden !!! UND ohne Lebenslang rund herum Sorgenfrei und Glücklich Paket ..sondern wie bei dir und mir dem Aufwand ,Zeitraum und Versorgungsbedarf angemessen .. wenn er mehr will,braucht y bueno .. eigene Regelung ;-)
August 28th, 2011 at 20:14
“und zwar nicht irgendwann in 4 Jahren sondern sofort” -
Sehe ich nicht so. Wir sollten uns von Effizienzwahn befreien und die Dinge als dringend ansehen, die es wirklich sind. Außerhalb einer industriellen Verwertungskette kann man es sich auch leisten, Fehler zuzulassen. Derzeit wird man die Versager gar nicht los, das können wir uns ja auch leisten.
August 28th, 2011 at 20:33
flatter
Der Effizienzwahn ist sicherlich falsch aber die Effizienz im Rahmen gewisser Grenzen zu halten mit Sicherheit nicht, denn das musst du auch.
Eine 4 Jahressicherheit mit anschließender Option auf Verlängerung unabhängig von Leistung und Ergebnis hast du genau wie ich auch nicht…We living on the knife’s edge !
Wenn ich hier Mist abliefere hat’s keine Sicherheit..bei dir sicher auch nicht ..bei keinem !
Warum soll dieser Stand von allem losgelöst sein ?
Das man sie bis dato nicht los wird und es geht auch ist kein Argument !!!
August 28th, 2011 at 21:25
flatter meint:
August 28th, 2011 at 20:14
“Derzeit wird man die Versager gar nicht los, das können wir uns ja auch leisten.”
Wer ist “wir”?
Es sind nicht “wir”, die sich politische Versager “leisten” können sondern unsere ausbeutenden Herren und Eliten, welche sich ihre angestellten Polit-Lakaien auch mal als “Versager”…”leisten” können, natürlich immer und überall zu Lasten des “Pöbels”, der “Arbeitnehmer”, Steuerzahler, Zwangsversicherten…., alles ganz locker unter dem Logo Freiheit und Demokratie…., nach 4 Jahren darf dann letztgenannte Species evtl.neue Lakaien der alten ewigen Herren per Wahl BESTÄTIGEN…., bis eben diese auch wieder “versagen”…. und so weiter und so fort…., was dann die bürgerliche Journaille als “Machtwechsel” feiert, besser: umlügt!
August 28th, 2011 at 21:59
Bakunin (53)
So schaut’s aus !!
Wenn sich denn Gelegenheit ergäbe ginge der Drink auf mich .. ;-)
August 28th, 2011 at 22:11
@52: “Eine 4 Jahressicherheit mit anschließender Option auf Verlängerung” – Nee, eben. Die Option auf Verlängerung sollte man dann mal streichen.
August 28th, 2011 at 22:14
@flatter: vielleicht auch Personen, statt Listen?
Weiß nicht, ob das geht, in Organisationen, wie Gewerkschaften wohl allemal…
August 28th, 2011 at 22:32
Ja sicher. Die Möglichkeit gibt es ja im Prinzip heute schon, nur dass politische Einzelkandidaten gegen organisiserte Propaganda antreten müssen. Das ist eines der schwierigsten Kapitel, wie man Öffentlichkeit so gestaltet, dass zielführende Diskussionen stattfinden, also weder Propaganda noch ausuferndes Gelaber das Bild bestimmen. Das ist ein Terrain, wo Machtausübung immer stattfindet. Das ist in diesem Blog ja auch so.
August 28th, 2011 at 22:37
Das mit der Macht, Untertänigkeit und Widerstand ist schon so eine Sache.
Zum Beispiel sind die Deutschen für ihren Adolf in den mörderischsten Krieg gezogen, aber hätten sie auch auf ihre Bratwurst verzichtet wenn es der Vegetarier befohlen hätte?
Die Frage ist doch:
Was will der Mensch und was ist ihm egal?
Und manchmal ist das mit den Machtverhältnissen einfach nur Zufall. Wenn etwa der Jesus nicht am Kreuz als Verbrecher geendet hätte, sondern als religiöser Führer mit politischer Macht (wie Mohammed) wäre die Geschichte unseres Abendlandes anders verlaufen da hier immer Adel und Klerus sich die Pfründe geneidet und weggenommen haben. In islamischen Ländern haben sich die weltlichen Herrscher ja auf Mohammeds Nachfolge berufen.
Aber im großen und ganzen glaube ich, dass es so bleibt mit dem “Kacke schwimmt oben” und Buckeln/Treten, was aber den meisten ziemlich egal ist; RTL, “unsichtbare Hand” oder Konfuzius sei Dank :)
August 28th, 2011 at 22:46
@flatter: Machtausübung hier im Blog?
Meinst Du, weil Du die Themen vorgibst oder wie soll/darf ich das verstehen?
EDIT: Die Macht von (meinen) Worten ist ja wohl kaum gemeint *lach*
August 28th, 2011 at 22:53
Wat.
Er hat das Hausrecht …
Er muss uns und unsere Meinung nicht akzeptieren — wir müssen nicht bei ihm rein schauen und unseren Senf abgeben .
Öde wär’s erst wenn man uns zwingen würde hier rein zu schauen, müssten aber sagen was ihm gefallt..oder wir müssten was schreiben obwohl’s ihn nicht interessiert …
Muhahahahaaa
666
August 28th, 2011 at 23:04
@Wat.: Das heißt, dass ich hier Leute auch schon mal rausschmeiße oder Kommentare lösche.
August 28th, 2011 at 23:13
Achso @flatter – tolle ‘Macht’, die uns vor Beschimpfungen und Beleidigungen schützt.
Vor anderen Meinungen ‘beschützt’ Du uns bestimmt nicht, dat wäre Dir wohl selbst zu langweilig…
August 28th, 2011 at 23:56
Da sagen die ‘Opfer’ was anderes.
Ich setze die Grenze, wo ich (vor allem mich)vor Beschimpfungen und Beleidigungen schütze. Das ist Machtausübung. Und schon vertraust du mir, du Sklavin ;-)
Ich mache dabei sicher auch nicht alles richtig und treffe meine Entscheidungen zwar nach nachvollziehbaren Kriterien, aber was ich letzlich noch zulasse und was nicht, ist auch willkürlich. Ich halte mich ja auch für einen akzeptablen Moderator, das ändert aber nix daran, dass ich hier den Entscheider mache. Nur die Kontrolle durch euch hält mich strukturell (!) davon ab, es mit der Willkür zu übertreiben: Erst werdet ihr meckern, dann kann ich hier mit mir allein diskutieren. Wenn so etwas in relevanten (politischen) Entscheidungssituationen geschieht, wird offenbar, dass es Macht ist. Und auch da braucht es Moderatoren.
August 29th, 2011 at 00:21
@flatter: Ich habe ein schier unerschütterliches Vertrauen in Menschen(allgemein)
Wenn ich dieses Vertrauen nicht gebe, kann ich es auch nie kriegen – dat ich dabei auch ordentlich auf die Schnau… fliegen kann – tja, c’est la vie – ich bin da leider lernresistent.^^
Du, daß man nen ‘ordentlich’ Ego braucht um selbst nen Blog zu betreiben, ist mir schon klar – da ich selbst keinen ‘machen’ kann (nicht nicht will – kann) muß ich dann wohl damit leben.
Moderation ist trotzdem immer noch was anderes als Macht als Gesinnungsterror.
Denn draußen, kannste nur sicht- und hörbar ‘ausschließen’.
August 29th, 2011 at 00:45
Jaja. So ist das mit den perfekten Systemen. Irgendeiner dieser behaarten Individuen, welche sich Menschen schimpfen, und Herrgott, auch noch mal so fühlen, entscheiden immer mit. Gruselig das. Die Religiösen, hängen dann immer einen Gott oben drüber, der bestimmt wie die das zu machen haben. Die Ideologen, die Systematik zur Realisierung ihrer Idee, welche ebenfalls vorschreibt, wie die das zu machen haben. Und schon, machen alle das Gleiche. Und überhaupt, – mir geht der Sprit aus. Die Macht des leeren Kühlschranks, wäre vielleicht ein Thema, was die Soziologen mal wieder ganz unsystematisch angehen könnten. Kein Kühlschrank, – gleicht dem anderen. Alleine die Menge an Unterschieden, von mit Sicherheit, minimum 50 Mill. Inhalten bundesdeutscher Kühlschränke, ergibt eine Quantität an Vielschichtigkeiten, die keinerlei geschlossene Systemsicht zulässt. Von der Hygiene, brauchen wir da gar nicht erst zu reden. Also haben wir min. 50 Mill. unterschiedlicher Moderatoren, von Kühlschränken. Blöderweise, ist ausgerechnet jetzt meiner leer. Ganz schlechte Moderation. Also, – Guads Nächtle :-)
August 29th, 2011 at 00:47
@antiferengi: Sprich mal mit den Mäusken in Deinem Kühlschrank, die haben schon Blutblasen und Krampfadern vom “weiße Fahne schwenken” ;-)
Gut’s Nächtle.
August 29th, 2011 at 01:24
Feyner Artikel!
August 29th, 2011 at 02:04
@ flatter:
Klasse Text – ausnahmsweise.. ;-)
Über wie “viel” eigene Macht (sprich: Verfügungsgewalt über die eigene Arbeitskraft) man verfügt, kann man übrigens ganz einfach erfahren, indem man als Arbeitsloser darauf besteht, nur noch gemeinnützige Arbeit anpacken zu wollen, weil man aus Gewissensgründen die Dissoziale Marktwirtschaft™ nicht mehr aktiv mit vorantreiben mag.
@ Lazarus09:
Ich hab mal eben das kleine hochgestellte TM von Dir raubkopiert.
Irgendwie fehlt das auf meiner Proleten-Tastatur…
————-
Gefunden:
wiel sie Geschichte ist
August 29th, 2011 at 02:51
Die gesamte Macht einer Gesellschaft ist – wie beim Geld – Null: Die Ohnmacht der Beherrschten wiegt die Macht der Herrschenden komplett auf. Das Problem unserer Gesellschaft ist absolut nicht die Macht der Mächtigen, sondern vor allem die unbewusste, verdrängte, von den Herrschenden betäubte oder zerstreute Ohnmacht der Vielen! Die Mächtigen besitzen ja kaum Macht oder nutzen sie nicht: Ackermann, Hundt, Merkel, Sarrazin, Raab – Macht ohne Ende, aber ohne jede Richtung, ohne jedes Konzept, wirkungslos verpuffend in der Dummheit, Getriebenheit, Orientierungslosigkeit dieser Mächtigen! Wirklich krass ist die Ohnmacht: Hartz-IV-Empfänger, die zu ihren eigenen Demos nicht erscheinen; Abteilungsleiter von Warenhäusern, die wg. als Spende erfragten, ohnehin schon preisreduzierten Kinderbüchern noch die Geschäftsführung fragen müssen; Tagelöhner und Multijobber, die für 1200 netto 80 Stunden arbeiten, obwohl sie als Alleinerziehende was ganz anderes zu schaffen hätten; Leute, die mich als Resultat meiner Aktion “Schwarzfahren für Gerechtigkeit” schon im Knast oder in der Klapse sehen, statt meinem Vorbild zu folgen und den Rechtsstandpunkt des Grundrechts auf Mobilität einfach mit aller Kraft durchzudrücken – und sei es nur, weil es im falschen Leben nun einmal kein richtiges gibt!
August 29th, 2011 at 10:15
“Alle Macht geht vom Volke aus.” Macht aber auch Nichts.
Kein Witz … wirken lassen.
August 29th, 2011 at 10:45
Manfred
Wir geben diesen ganzen Masken Macht indem wir sie anerkennen oder vom Ausmaß des Drohpotenzials eingeschüchtert sind .. That’s all.
Leute, die mich als Resultat meiner Aktion “Schwarzfahren für Gerechtigkeit” schon im Knast oder in der Klapse sehen, statt meinem Vorbild zu folgen und den Rechtsstandpunkt des Grundrechts auf Mobilität einfach mit aller Kraft durchzudrücken
Und da kommt meine “90% Arschlöcher Theorie” die wenn du dich für sie einsetzt noch zu deiner Hinrichtung applaudieren …und Feuer erst dann wahrnehmen wenn der eigene Arsch lichterloh brennt …
Das Volk vom Tyrannen befreien,das sollst du am Kreuze bereuen *
Schiller die Bürgschaft*
Und A L L E I N das ist das Problem ..!!
666
August 29th, 2011 at 11:56
Lazarus09 meint:
August 29th, 2011 at 10:45
“Das Volk vom Tyrannen befreien,das sollst du am Kreuze bereuen *
Schiller die Bürgschaft*
Und A L L E I N das ist das Problem ..!!”
Tja, war ein kluger Mensch, der Schiller aus Marbach/Neckar!
Erinnerst du dich noch dumpf an die 70er Jahre, den “Bleiernden Herbst” so ab 1977?
Damals die RAF….., der westdeutsche proletarische BILD-Pöbel…., Köpfen, Hängen, Töten, Mörder, Verbrecher…
—- nicht eine Spur von Gedanken über die Motive, Hintergründe….., fanatisierte Rachegelüste beinahe wie im Mittelalter…. “gute alte Bundesrepublik”…. och übrigens die gleichen Leute die beim Thema “Auuuusländer” bzw. damals “Gastarbeiter” munter loslegten: Zitronenschüttler, Kameltreiber, Batschaken…, Kanaken…, Kümmeltürken, Saftneger…..
heute “multikulti” ein wenig verlogen-heuchlerisch aufgepeppter Hartz 4ler, Sozialschamarotzer, Arbeitsunwillige, Faule, Spinner…, böse Linke oder gar Stalinisten, SED-Verherrlicher……, wichtig immer dabei: (metaphorisch) JEDES fette, stinkende große Kapitalistenarschloch abschlecken aus Dankbarkeit dafür, nicht in den Hinterhöfen, der Peripherie des heutigen Imperialismus herumvegetieren zu müssen….
Dieses System hat das “gute Volk” noch immer wie eh und jeh im Griff, “Jebildete” wie “Ungebildete”, BILD-Leser UND Spiegel/ZEIT und…- Leser!
“90%-Arschlöcher-Theorie”—-, leider nicht ganz so falsch wie manche Träumer, Spinner oder einfach Heuchler vorgeben wollen ablehnen zu müssen.
Der dankbare Hund, der einen Knochen zum Knabbern hat- vom Herrn…..
August 29th, 2011 at 12:33
Bakunin
Die Geschichten, die man uns so erzählt, um uns ruhig zu halten, und vor allem, damit wir, das Volk, die Schuld für unsere Misere bei uns selbst oder Randgruppen suchen, müssen eben stimmig sein dafür sorgt das regierungsamtliche Zentralorgan BLÖD
Tja, es scheint als hätten einige Mitarbeiter der RAF für ein besseres Deutschland tapfer ihr Leben eingesetzt….
Ansonsten bin ich bei dir mit den Gastarbeitern und Sozialschmarotzer .. wie eben gehabt ..traurig das der Michel so gerne fremd-denken lässt,und sich so über einen abgenagten Knochen freut den er gönnerhaft von seinem Herrn hingeworfen bekommt
666
August 29th, 2011 at 12:52
Lazarus09 meint:
August 29th, 2011 at 12:33
“Tja, es scheint als hätten einige Mitarbeiter der RAF”
Oho! Oho! “Mitarbeiter der RAF”…?
Haben die für ihre Einsätze nun feste Honorare oder Tagessätze bekommen? :-)
August 29th, 2011 at 13:00
Macht bringt hervor, ist produktiv. Deswegen ist die weniger reflektierte Reaktion auf Macht immer noch von der kontestierten Macht durchdrungen und aus ihr entspringend und wandelt sich früher oder später in ihre Form zurück und wird als Kritik der Macht unsichtbar. Bestes Beispiel: die Grünen. Deswegen ist Lysis wichtig: Lösung von sich in einem, in vielen, in einer Organisation vollziehenden Sinnkonstrukten, die der herrschenden Machtform entspringen und wodurch alles hieraus entstehende wieder in die herrschende Machform sich wandeln wird. Deswegen gibt es immer eine Kritik zweiter Ordnung, jene der Herrschenden Macht und jene ihrer Kritik. Das geschieht heute nirgends. Deswegen ist alles so öde.
August 29th, 2011 at 13:18
Bakunin
Vorsichtige Ausdrucksweise ..man will ja nicht am Ende noch Sympathisant da stehen ;-) LOL
August 29th, 2011 at 15:36
Ahaha..das Kapital will jetzt wohl die Welt in Bürgschaft nehmen und lässt eine Weltwährung™ fordern ..
Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Mundell, der geistige Vater des Euro™, hat mitten in der größten Krise™ der Gemeinschaftswährung™ ein neues Weltwährungssystem™ gefordert. Langfristig plädiert er für einen großen Währungsraum™ aus Dollar, Euro und Renminbi.
Als würde die Scheiße nicht schon hoch genug stehen .. für den Normalbürger .. Das sich da gewisse zu recht bescholtene Kreise massiv die Taschen füllen und in der Krise™ wie die Made im Speck leben ja nie bessere Bedingungen vorfanden,wird wohlweislich von den Medien verschwiegen.
666
August 29th, 2011 at 16:45
Die Erfindung Gottes, als letzte Machtinstanz, macht, so betrachtet, erst richtig Sinn. Wenn ein Mensch mit der weltlichen Macht nicht umgehen kann, und das ist geschichtlich hinlänglich hinterlegt, musste eben eine grössere Wesenheit her, die sich dieser Bürde annahm. Dann noch einige Gesetze, die man an den Fingern und Daumen abzählen kann, fertig. – Läuft! Sollte es zu mindest.
Das Problem ist auch nicht die Macht, sondern das Wissen um ihre Existenz. Denn wer lässt sich schon von anderen einreden, man könne mit der Macht nicht umgehen? Wie sollte das auch möglich sein, da dies niemals die Anforderung an ein Lernprogramm war.
August 29th, 2011 at 18:19
“Macht und Diskurs sind vielmehr untrennbar miteinander verbunden.”
Achwas?! (cit. Loriot)
August 29th, 2011 at 19:12
Milliarden schwerer EURO Rettungsschirm™
Diktator IM Erika ruft zur Geschlossenheit !
Querulanten in der eigenen Partei sind nicht länger ihrem Gewissen verpflichtet sondern einzig der Partei und ihrer Führerin
CSU™ trägt auch unpopuläre Entscheidungen erklärt deren Vortänzer !!
Soviel zu Macht und “Demoktatie™” …. da kann ich der Genossin nur zurufen :
EurogruppenFÜHRER™ Junker sieht einer baldigen Lösung entgegen .. Aha ;-)
August 29th, 2011 at 19:51
Lazarus09 meint:
August 29th, 2011 at 19:12
“Milliarden schwerer EURO Rettungsschirm™”
“Diktator IM Erika ruft zur Geschlossenheit !”
Wird bald der alte Reichskanzler Brünning mit seinen Notverordungen ausgebuddelt werden?
August 29th, 2011 at 20:09
Bakunin
Präsidialdiktatur ist greifbar ;-)
Wann kommt die
ReichstagsBundestags-brandverordnung zur Neoliberalen Diktatur ?August 29th, 2011 at 20:19
Lazarus09 meint:
August 29th, 2011 at 20:09
Bakunin
Präsidialdiktatur ist greifbar ;-)
…. und natürlich einmütig unterstützt von CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNEN/D G B und wahrscheinlich sogar den wichtigsten Vorturnern der Linken.(vorausgesetzt Staats-Jobs winken!, führende LINKE haben sich u.a. schon lauthals FÜR EURO-Bonds ausgesprochen!!!)
August 29th, 2011 at 20:31
Bakunin
Natürlich wird die NeoLib-Einheitspartei und ihre Splittergruppen die Alternativlosigkeit™ erkennen und ihre geballte Unterstützung zusichern .. ;-)
führende LINKE ..schon lauthals FÜR EURO-Bonds™ ausgesprochen
Auch sie erkennen die Alternativlosigkeit™ und wollen etwas zum eigenen ” Fortkommen ” als unverbrauchter Akzeptanz Beibringer beitragen .. der Weg zu den staatlichen Fleischtöpfen* wie du immer so schön sagst …
*Den Ausdruck darf ich mir von die ausleihen..den find ich zu gut ;-)
666
August 29th, 2011 at 22:49
Arbeit – Macht(ausübung), Arbeit selbst als Zwang zu dieser um seine Existenz zu rechtfertigen, also die Macht(ausübung) als Rechtfertigung seiner Existenz.
bleibt als Schluss daraus weg mit der Arbeit, weg mit der Macht. Nenn mich ruhig einen Anarchisten. Wir können unser Leben ohne Machtausbübung organisieren, es geht. Das was wir als Arbeit bezeichnen mal als notwendige Tätigkeiten anzusehen, nicht als das was im hier und heute läuft betrachten (also das irrsinnige Anhäufen von Konsummüll und Geld), dann glaub ich könnts was werden, dass mit einer solidarischen Gesellschaft.
Den Schleier müssen wir lüften, den der über der Arbeit liegt, den Lohn. Dieses ewige Fordern, gibst du mir, geb ich dir. Müll. einfach nur Müll.
Ist ein weiter Weg, denk mal den schaffen wir. Ne, am Ende ist kein Paradies, da will ich auch gar nicht hin. Und auch die Kinder werden es nicht leichter haben, aber wir haben ihnen ne Chance gegeben, und das is wichtig.
August 29th, 2011 at 23:20
@langlode44
Menschliche Arbeit ist zuallererst Machtausübung über die Natur.
Läßt sich wohl nicht ändern, wir Menschen sind Natur, nur ein (kleiner) Teil von Natur.
Wir könnten uns aber mal verstehen, als die, die sich das nötigste holen und nicht die, die sich die Natur unterwerfen wollen (was wir im übrigen nicht können) und sie damit verbrecherisch ausbeuten.
Wir machen uns kaputt, wenn wir die Natur ‘kaputt’ machen.
(Gesellschaftliche) Arbeit ist die Schaffung von Eigentum.
Wir schaffen damit Dinge, die wir meinen zu ‘brauchen’.
Das ist im laufe unserer eigenen (Menschen-)Entwicklung immer mehr geworden.
Wo früher vielleicht noch die Speerspitze, der Fauskeil, die Hütte(n) oder der Gebetsplatz reichten, würden wir heute, auch wenn wir es auf das nötigste beschränken, denn doch vieles mehr und so manches auch ‘anders’ haben (müssen) wollen.
Ohne Arbeit wirds wohl nicht weitergehen können – aber ohne Lohn-Arbeit sollte es weitergehen können, denn dann können wir unsere Arbeit endlich auf bestimmte(!) Produkte ausrichten, auf die Natur achten, Ressourcen schonen – also eigentlich all das, was uns heute schon unser Verstand sagt, daß wir da ‘sorgsamer’ mit umgehen müssen.
Wir hätten dann kein Paradies, Schlaraffenland auch nicht – aber wir hätten vielleicht dann mal gemeinsam dafür gesorgt, daß die, die sich da nicht beteiligen wollen nicht mehr haben, als die, die sich beteiligen.
Und die Erde würde uns vielleicht noch eine Weile länger auf ihr gestatten ;-)
Wir müssen uns die Chance holen, nur dann können wir sie weitergeben, oder?
August 29th, 2011 at 23:21
“Das Volk vom Tyrannen befreien,das sollst du am Kreuze bereuen”, zitiert Lazarus 09 den klugen Herrn Schiller.
Der hatte verstanden, wem “damals” der Garaus gemacht wurde. Es ist eben nicht so, wie du schreibst und vielleicht auch denkst, verehrte Cat da im Sack:
“Die Erfindung Gottes, als letzte Machtinstanz, macht, so betrachtet, erst richtig Sinn. Wenn ein Mensch mit der weltlichen Macht nicht umgehen kann, und das ist geschichtlich hinlänglich hinterlegt, musste eben eine grössere Wesenheit her, die sich dieser Bürde annahm. Dann noch einige Gesetze, die man an den Fingern und Daumen abzählen kann, fertig. – Läuft! Sollte es zu mindest.
Es läuft umgekehrt, so wie mit dem Huhn und dem EI:
Dieser “Gott” oder Spiritus Rector war und ist von Anfang an existent gewesen. Er war als Erster da!
Ihm hat das Gehabe einiger machtbesessener Menschen-Fuzzis nicht behagt. Oder besser, es ging ihm nach einiger Zeit sowas von auf den Sack. Er sah, dass die machtgeilen Typen mit ihrer Hype auf Besitz, ob Gold, Perlen oder “Kohle”, sein “ganzes” Lebenswerk in den Dutt hauen würden!
Er hat sich das eine ganze Weile geduldig angeschaut, kann ich mir vorstellen, doch dann hat er mit Maria eine Liäson angefangen. Herausgekommen ist bei ihr dann ein Knäblein. Der Junge entwickelte sich prächtig, er war klug, agil, clever und einfühlsam.
Er wusste, dass die Herrscher-Typen abgeschafft gehören, damit das “Volk” in Frieden leben kann, um die ihnen “vorgegebene Beschäftigungen” zum Erhalt ihres Lebens und der Erde zu erledigen.
Also, dieser Jesus, ein “Handwerker” aus Nazareth, hat es in sehr kurzer Zeit vollbracht, große Teile des Volkes auf seine Seite zu bringen. Machen die Jungs da in Ägypten und UK so ähnlich. Leider sind sie nicht ganz so gesegnet mit Grips und Empathie, wie halt dieser Jesus.
Also, dieser Typ hätte es fast geschafft, dass das Volk diese ganze Bande zum Teufel jagt. Ihre einzige Chance, die sie retten würde, wäre, diesen jungen Mann ans Kreuz zu nageln, haben die wohl anfangs gedacht, und dann auch bald in die Tat umgesetzt.
Als die Herrscher-Gilde mitkriegte, dass sie allerdings mit dem Abmurksen dieses jungen Mannes, das “Übel” nicht beseitigt hatten, denn das “Volk” begehrte weiter auf.
Tja, da kamen ein paar “Jungs” auf eine grandiose Idee. Grandios deshalb, weil diese “Kampagne” schlichtweg über 2.000 Jahre am Leben gehalten wird – sie gründeten die Katholische Kirche!
Fortan krabbelte einer von denen auf eine Kanzel, um sich als Stellvertreter “Gottes” auszugeben. Das zelebrieren die nun schon seit knapp 2.000 Jahren. “Gehet hinaus in alle Welt und verkündet, was “wir” euch zu sagen haben!”
Diese “Machtergreifung” ist die Grundlage aller “Wirtschafts-systeme”, die heute weltweit vor sich hin dümpeln – Es geht um “wachstum”, Versklavung der Menschen zu Arbeitstieren, und es geht um das Mehren der Besitztümer, derer, die sich vor tausenden Jahren an die Spitze gehievt haben, in dem sie den leiblichen Sohn von Maria und dem “Spiritus Rector” zum Märtyrer erklärten:
Motto: Er ist zwar zu Unrecht verurteilt worden, aber er hat seinen Tod angenommen, deshalb sind wir unsterblich und Schuldenfrei.
Ein paar mordsgeile Typen haben sich mit einer “Intrige” die Erde angeeignet. Das System, was sie erdachten, und welches über die Jahrhunderte von eifrigen Menschen immer weiter vervollkommnet wurde, in diesem System sind wir alle “eingebettet”. Wir sitzen in der Falle!
Die herrschenden “Familien-Clans” missachten Naturgesetze, sie missbrauchen Menschen für ihre persönlichen Gelüste. Könnt ihr wunderschön sehen, an den Stammbäumen derer zu Hohenzollern et all. Schaut euch mal an, wie die “vernetzungen” funktionieren.
Übrigens, dass, was vor 2000 Jahren an und dann ablief, könnt ihr heute täglich in den Medien angucken – jede Medienkampagne ist nach ähnlichem Muster “gestrickt” wie die “Verlautbarungen” des Vatikans, der Apostel, Priester und so weiter und so fort.
Menschen empfanden damals wie heute Leid und Ungerechtigkeit. Das Volk war zu allen Zeiten machtlos. Und selbst der, der alles “in Gang” gebracht hat, ist machtlos – Was bleibt mir übrig, soll ich die ganze Menschheit “killen”, bloß weil 10 Prozent der Menschheit ihren “Hals nicht vollkriegen”?
Ich glaube, wir sollten uns mal genauer ansehen wie das so war, bevor die Typen im alten Rom und in Galiläa die Macht ergriffen haben. Wie war das bei den “Heiden”? Wurden die von Herr-Scharen unterdrückt? Oder mussten die sich “nur” mit Natur auseinander setzen. Sie waren frei, sie mussten sich gemeinsam das Überleben sichern.
Ach, ich könnte noch stundenlang darüber reflektieren, lass ich aber jetzt, mach ich weiter in meinem Blog. Das ist nämlich für mich, die eigentlich spannende Frage:
Wie hat sich wohl unserer “Erzeuger” gefühlt, als er tatenlos zusehen musste, wie die “Typen” seinen Sohn folterten.
August 29th, 2011 at 23:41
“Wurden die von Herr-Scharen unterdrückt? Oder mussten die sich “nur” mit Natur auseinander setzen. Sie waren frei, sie mussten sich gemeinsam das Überleben sichern.”
Waren recht kleine Gruppen (aus heutiger Sicht) und mußten noch den größten Teil des Tages damit verbringen, sich zu ihrer Ernährung mit der Natur auseinander zu setzen.
Das konnten sie gemeinsam aber schaffen und sie haben es zumeist geschafft.
Heute?
‘Anonymisierte’ Arbeitsteilung, viel mehr Menschen, viel größere Gebiete – aber auch – viel mehr Wissen, Erfahrung und Technik, daß wir nur noch den kleinsten Teil der Zeit damit verbringen müßten, unsere ‘Ernährung’ sicher zu stellen.
Aber gemeinsam könnten auch wir das schaffen, wenn wir denn mal wollten.
… nicht nur wegen des Internets ;-)
August 30th, 2011 at 00:26
langlode44 meint:
August 29th, 2011 at 22:49
“bleibt als Schluss daraus weg mit der Arbeit, weg mit der Macht.”
Dieser “Schluß” verliert sofort jeglichen Sinn wenn man aufhört, freie Arbeit und Zwangsarbeit – in welcher Form, unter welchem Namen auch immer – zu verwechseln.
August 30th, 2011 at 02:23
@ Scribine
Wie sich der Erzeuger gefühlt hat, als sein angeblicher Sohn gefoltert wurde? Da er nicht eingegriffen hat, was er bis dahin unentwegt tat, wird es ihm wohl am Allerwertesten vorbei gegangen sein, so wie jetzt auch. Und überhaupt: Sind wir nicht alles Kinder Gottes?
Wenn der Mensch tatsächlich das Werk eines Gottes sein soll, dann wird es Zeit, das sich genau dieser Gott um seine Bio-Konstruktion allmählich wieder beginnt zu kümmern. Und an seiner Stelle würde ich den Finger hinten rausnehmen und etwas Eile vorschlagen, sonst kann er sich bald eine neue dominierende Spezies konstruieren, die mit sich selbst und anderen etwas besser klar kommt, als es der Mensch je konnte.
Tatsache ist, dass nach der Sintflut ja alles besser werden sollte. Das scheint nicht so richtig funktioniert zu haben. Übrigens ein weiteres Versagen dieses Gottes. Andererseits sind die Wege des Herrn ja unergründlich, was wohl auch für die meisten Insassen von Nervenheilanstalten zutrifft.
August 30th, 2011 at 09:08
Interessanter Artikel, fast noch interessanter die ausführliche Diskussion.
Ich kann erst mal nur ein paar lose Gedanken dazu äussern, ist noch etwas zu früh, um schon komplett da zu sein, der Kaffee hat seine Macht noch nicht ganz entfaltet…
Die erste Fage, die sich bei mir einstellte (vor allem, als ich über die Absage an die Anarchie stolperte): Was war jetzt nochmal der Unterschied zwischen Macht und Herrschaft?
Ist Macht, wie hier geschrieben, immer da, und ihre Ausübung dann Herrschaft? Denn das ist denke ich die crux des Textes: Die Ausübung der Macht muss begrenzt werden, oder? Du hast Macht über deine Kinder, doch wenn du sie schlägst, verstösst du gegen die Gesetze und der Staat übt seine Herrschaft über dich aus, indem er dich dafür bestraft(leider allzu oft nur theoretisch)…
Egal, wie so oft kommt es mir hier so vor, dass sich ganz vorzüglich über diverse Theorien und ihre kleinen feinen Unterschiede gestritten werden kann und wird – und die Revolution machen wir dann halt morgen, wenn der Wein alle und der Diskussionbedarf erschöpft ist.
Das Problem ist doch, dass eigentlich jeder weiss, dass theoretische Konzepte nie 1:1 umgesetzt werden können. Wozu also brauchen wir bis ins kleinste ausgearbeitete Gesellschaftsentwürfe, die gerade mal so in der Theorie funktionieren? Weil es sie gibt, weil irgendwelche klugen Menschen vor 150 Jahren sich das ausgedacht haben und so viele andere kluge Menschen sich da auch ihre Gedanken zu machten und das Konzept in ihren Köpfen und Büchern immer weiter verfeinerten?
Damit will ich weder die hier genannten Horheimers und Adornos, noch Foucault, Bourdieu oder sonstwen diskreditieren, die zweifellos ihre Verdienste haben. Mich stören auch nicht die akademischen Debatten, die sicherlich notwendig sind und viele erst zur Erkenntnis bringen, sondern der Allgültigkeitsanspruch mancher Debattierer, die dann bis ins Kleinste darlegen können, wieso sie jetzt den Kommunismus besser durchblicken als andere.
Die Demonstranten in Madrid wedeln nicht nur deshalb mit dem Hessel-Bändchen, weil es im Vergleich zu den MEW leichter zu halten ist – es ist eben auch leichter, sich erst mal nur allgmein zu empören, anstatt sich im Vorfeld auf eine ausgefeilte Ideologie zu einigen. Ziele müssen sein, aber nicht zu viele. Ich schweife ab, entschuldigung, nur eine Sache noch:
@Bakunin#72 “nicht eine Spur von Gedanken über die Motive, Hintergründe….., fanatisierte Rachegelüste beinahe wie im Mittelalter…” – sicher steckt hier viel wahres drin, mir ist aber letztens ein bemerkenswerter Filmbeitrag vor die Augen gepurzelt, der schon etwas an Reflexion erkennen lässt, zugegeben noch vor der “richtigen” RAF. Aber solche Berichte wünscht man sich heutzutage umso mehr, wenn man sieht, wie über die riots, breivik etc. berichtet wird. Hier der Link dazu https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/werwennnichtwir119.html
August 30th, 2011 at 11:32
@ all
Wie schon Gudrun Ensslin erkannte liegt das Problem in der Gleichgültigkeit der Konsum/Spaßgesellschaft,das Thema 68 so aktuell wie 2011.
Auch ich sehe das handeln und die Umstände die zu den Gewaltausbrüchen, die wohl auch als Zeichen der Ohnmacht gesehen werden müssen,der RAF führten heute mit anderen Augen …die Aufarbeitung der Geschehnisse und welche Rolle auch zu Anfang die SPD die einige spätere RAF Mitglieder besonders Gudrun Ensslin unterstützten und dann wie es ihre Umfaller-Art ist, fallen ließen bleibt unbeantwortet.
Ich möchte das Thema hier ruhen lassen,da es aktuell nicht weiter bringt nur in sofern das die Gesellschaft der 70′ genau solche Wegseher waren wie heutige nur auf Wirtschaftlich höherem Niveau.
Meine 90% Arschloch Theorie scheint Richtig ;-)
666