Eine weitgehend zusammen kopierte Dissertation hatte sie nicht davon abgehalten, sich zum Mitglied des Forschungsausschusses bei der EU berufen zu fühlen. Geborene Führungskräfte wie Silvana Koch-Mehrin sind ganz generell zu Höherem Berufen. Es lässt sich nicht immer vermeiden, dass Berufene gänzlich unfähig sind, was an ihrer Berufenheit selbstverständlich nichts ändert. Darin liegt ein Grund, warum es Berufungshelfer für höhere Töchter und ihre Klassenkameraden gibt, die dafür sorgen, dass die akademischen Weihen nicht an Bagatellen wie Analphabetismus scheitern. Manchmal ist die Abstammung eben ein Handicap, wenn der Genpool allzu knapp wird. Das kann und darf nicht zur Benachteiligung von Leistungsträgern führen.
Nun ist es der Fluch der Zeit, dass gerade die Konsequenten unter den Oberklassensprechern, diejenigen, die ihre Ideale leben, nicht unnötig Geld fürs Personal verschleudern. Diese Rationalisierung des Ghostwritings führte zuletzt nicht selten zu unvermeidlichen Qualitätseinbußen bei den eingereichten Werken. Für die Sünden der Zulieferer, die sich als kostengünstige Autoren den entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschafft haben, müssen immer wieder die Auftraggeber büßen. Dass diese nicht sofort freiwillig die Bürde auf sich nehmen, sollte nur zu verständlich sein.
In diesem Lichte betrachtet, war Koch-Mehrin kein Vorwurf zu machen, als sie ihrer Berufung eben standhaft folgte. Erst die massive Intervention akademischer Aufsteiger ließ sie Abstand nehmen von der Erfüllung der ihr eigentlich zugetragenen Aufgabe. Ohne die Option einer Befreiung von ihrer Berufenheit erklärt sie sich also bereit, in einem anderen Ausschuss zu denselben Bedingungen ihrem Stande zu dienen. Da gewisse Teile der Öffentlichkeit ihr offenbar auch dies noch neiden, hat sie sich zu einem sprichwörtlichen Akt der Gegenwehr entschlossen: Wie die NZZ meldet, wird sie ihr neues Amt hüllenlos antreten (siehe Screenshot).
Juni 27th, 2011 at 00:26
Ich starre staunend auf die dreisten Glanzleistungen dieser Dame. Naja, irgendein gutdotierter Alternativ-Ausschuß-Posten wird sich wohl finden lassen, denn der Rubel muß ja (in ihre Tasche) rollen. Oder toppt der “algriechische Tyrannis”-Chatzi noch Silvanas Frechheit? Was kommt da noch?
Und wenn es DIESES Girlie:
https://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12113183/60709/Kritik-an-Politologin-Margarita-Mathiopoulos-nach-neuem-Plagiatsvorwurf.html
auch noch erwischt, wirds mir eine ganz perönliche Freude sein. Die hat anscheinend, wie es aussieht, bei Ehemann Pflüger und aus 3 Büchern ihres Doktorvater Bracher abgepinnt:
https://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Mm/Mathiopoulos-1987/Quellen
1989 schonmal aufgeflogen, durfte sie den Dr. behalten, und vor einer Woche wollte die Uni Bonn nichts weiter unternehmen. Jetzt will die Uni wohl doch prüfen, ob sie prüft… Wer war HIER “Berufungshelfer”?
Sowas ist doch ohne Seilschaften garnicht denkbar…
Und diese Frau Rüstungslobbyistin wäre beinahe mal auf Veranlassung Willy Brandts SPD-Sprecherin geworden. Geschichte geht manchmal seltsame Wege… Igitt…;-)
Grüße
Juni 27th, 2011 at 08:03
Die FDP-Basis fordert die Aufgabe aller politischer Ämter vom Koch-Mehrin: https://le-bohemien.net/2011/06/24/irgendwann-reicht-es-auch/#more-7006
Die bisherige Reaktion gleicht ja eher der Reise nach Jerusalem.
Juni 27th, 2011 at 08:26
Frau Mathiopoulos entziehe ich mit sofortiger Wirkung meine Sympathie. Nirwana Koch-Mehrin darf zurück an den Herd.
Juni 27th, 2011 at 08:58
Was soll man da noch sagen …
https://archiv.feynsinn.org/?p=8749#comment-27499
…666
Juni 27th, 2011 at 09:26
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=8844 « Bekannte und unbekannte Risiken einer Eurozonen-Pleite [...]
Juni 27th, 2011 at 09:34
In Brüssel sind die “Volksvertreter” nun mal bestens versorgt, da muss sich doch ein “Ausschuss” finden bzw. schaffen lassen um solche Leute zu alimentieren.
WIR haben Sie gewählt…
Juni 27th, 2011 at 09:42
Führungskrägte?
Und “es es” ist ein “es” zuviel.
Bloß am Inhalt gibt’s mal wieder nix auszusetzen.
Mist.
Juni 27th, 2011 at 10:11
Jetzt lasst die kleine Silvana (ich dachte bisher, das sei `ne Rebsorte) doch weiter Doktor und Politik spielen. Dass Jahrhunderte lange Inzucht die schlechten Eigenschaften nicht ausmendelt sondern verstärkt, hat man schon bei Karl-Theo beobachten können. Und seit sich auch unsere selbst ernannten “Eliten” nur noch untereinander kreuzen (was mehrere Studien belegen), tritt der Effekt auch dort galoppierend auf. Nach nur wenigen Jahrzehnten schlägt so was massiv auf den Charakter. Wie sagte Silvana so treffend: “Idealismus bringt einen nicht weiter.”
Anstand und Feingefühl wohl auch nicht.
Juni 27th, 2011 at 11:00
Herr Schmitz
EU = Elefantenfriedhof wo abgehalfterte Politiker ihr üppiges Gnadenbrot verköstigen
ninjaturkey
…doch weiter Doktor und Politik spielen.
Kein Problem, zum 0 Tarif daheim oder sonstwo .. solange nicht die Allgemeinheit noch für diese Plagiatorenscheiße aufkommen muß.. Ansonsten volle Zustimmung ;-)
666
Juni 27th, 2011 at 11:07
@Horst Horstmann: Danke, ist korrigiert.
Juni 27th, 2011 at 13:43
Aber wehe als “Linker” fährt man Porsche oder isst Hummer:
VVASSER PREDIGEN VND VVEIN SAVFEN ohohohohohooo
Wenn ein Laberaler oder Kotzervativer hochkarätige Scheiße baut:
VVER OHNE SVENDE SEI DER VVERFE DEN ERSTEN STEIN
Amen.
Juni 27th, 2011 at 14:04
@Benjamin: Man stelle sich das mediale Trommelfeuer vor, wenn vier prominenten Mitgliedern der Linken, gar noch aus dem Osten, Plagiate in ihren Doktorarbeiten nachgewiesen würden… Da gäbe es “Brennpunkte”, bergeweise Kampfartikel, Spiegel-Titel, pausenlos Talkshows, Hohngelächter, nochmalige Kreuzigung der DDR, pipapo. Bei SKM, BDS, JC und MM dagegen: Dienst nach Vorschrift.
Juni 27th, 2011 at 14:15
@Rosenkranz007
Denen will man ja garnichts nachweisen, denn das rotgrüne Milieu ist diesbezüglich unantastbar. Bei einigen sind ja die Doktorarbeiten im Zuge des Umbruchs verschwunden. Sowieso hat einer vom anderen Marx abgeschrieben. Der wissenschaftliche Wert ist bei diesen Arbeiten im glorreichen Bauern- und Arbeiterstaat sehr zu bezweifeln. Aber was soll’s, das Verhalten von Koch-Mehrin ist unglaublich. Ich bin gespannt in welchem Ausschuß sie jetzt landet.
Juni 27th, 2011 at 14:34
Ach bitte, es weiß doch nun wirklich jeder, daß Linke prinzipiell nicht zu Ende studieren.^^
Juni 27th, 2011 at 14:56
Ich sag ja:Ich will gar nicht links sein.
Juni 27th, 2011 at 14:59
Sollen sie doch weiter machen unsere Eliten. Jedem Bildzeitungsleser muss langsam klar werden, dass diese Typen außer heißer Luft nicht viel verbreiten.
Juni 27th, 2011 at 15:14
flatter
ch sag ja:Ich will gar nicht links sein.
Ja wir gönnen dir ja deinen Porsche,Sekt von der Krim und Kaviar ;-)
chriwi
…Hat glaub’ ich inzwischen der Dümmste begriffen es folgt hat nichts, weder Gesellschaftlich nocht sonstwie..
Rosenkranz007
That’s it .. ;-)
Juni 27th, 2011 at 15:23
Tja, – die Gene wieder – gibt es dazu (Bildungselite und ihre vermehrung) auch ne These von Sarazin?
zum Thema:
https://polifisch.blog.de/2011/06/23/traurig-waere-koch-mehrin-verantwortliche-forschungspolitikerin-11361511/
@ 14
In meiner Erfahrungswelt schaut das aber anders aus ;)
Juni 27th, 2011 at 15:54
@polifisch:
Ok, war evtl. auch ironisch gemeint. ;-)
Hm, wird mit der Nennung von Sarrazin eigentlich schon Godwin’s Law erfüllt?
Juni 27th, 2011 at 16:13
@ Horst Horstmann 19
nein, ich glaub nicht. ihm fehlt es zwar nicht an rassismus – aber er gesteht juden ja (positiver rassismus) durchus intelekt zu ;) damit fällt der klassische nazivergleich aus
Juni 27th, 2011 at 16:31
Hitler, Hitler!
- Godwin’s Law einmal mehr bestätigt.
Juni 27th, 2011 at 19:01
Ist schon bemerkenswert, wie lange man ein Theaterstück mit der nötigen Public-Relation aufrecht erhalten kann. Zehn Jahre Westerwellscher Religiösitäten im geistigen Freizeitpark der Mittelständler und dann braucht es gerade mal ein Jahr, um den ganzen Haufen auf eine Horde leerer Hülsen und Showtalente zu reduzieren. Ich denke, ohne Qualitätsjournalismus, wär das gar nicht möglich gewesen. Damit meine ich die zehn Jahre. Das eine Jahr, macht da ja auch keiner aufgrund eigener Recherchen.
Juni 27th, 2011 at 20:00
Marc Dutroux übernimmt den Kinderschutzbund; Steuerhinterzieher werden zu Steuerprüfern ernannt; Obama erhält den Friedensnobelpreis; Verena Becker wird Chefin vom BKA; Sarrazin wird zum Ausländer-Beauftragten ernannt; Madoff übernimmt die europäische Zentralbank; Al Capone wird zum Chef der Antidoping-Agentur ernannt ……
Die Liste sich endlos fortsetzen. Nero wird Chef der Feuerwehr usw.
Die Berufung Koch-Mehrins in diesen Forschungsausschuss zeigt, das in der Politik jegliches Gefühl für Moral abhanden gekommen ist.
Juni 27th, 2011 at 20:16
@Klaus
Nero wird Chef der Feuerwehr
Ich neige mein Haupt vor dem Meister ;-)
Aber der schönste aller Sätze ist für mich gefallen.
Es geht nicht; “ohne Moral”.
Ich danke dir.
Juni 27th, 2011 at 20:24
Moral ist etwas für Gutmenschen, Sozialromantiker und Fortschrittsfeinde in dieser Dagegenrepublik!
Wir brauchen Werte (und Vermächtnisse)!
Am besten abendländische und christlich-jüdische sowieso schon immer!
Juni 27th, 2011 at 21:17
Dass Koch Mehrin mit aberkannter Promotion in den Forschungsausschuss kommt, ist doch nur der kleinere Skandal.
In die Zuständigkeit des Forschungsausschusses (ITRE – Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie) fällt auch der Schutz des geistigen Eigentums. Koch Mehrin ist Teilhaberin der Lobbyagentur Policy Action Ltd. Beauftratg wird die laut client testimonials von der Contentindustrie:
https://www.policyaction.com/index.php?page=client-testimonials
Auftraggeber außerdem: ein Glücksspielverband. Ich würde daher fast wetten, dass der nächste Ausschuss Koch-Mehrins der für Verbraucherschutz sein wird.
Der größte Skandal an Koch-Mehrin ist, dass ein Lobbyist überhaupt Abgeordneter werden konnte. Der zweitgrößte Skandal ist, dass sie als Ageordnete nicht mal ihre Nebentätigkeit aufgeben musste.
Die Sache mit der Promotion – fast eine Petitesse.
Juni 27th, 2011 at 22:26
@Benjamin.
War das jetzt Ironie?
Na,ja egal, – die Frage bleibt trotzdem übrig.
Was ist Moral anderes, – als gemeinschaftlich anerkannte Werte? Öhmmmmm?!? Ist doch lediglich nur eine Frage, was man als “wert” empfinden will. Einfach nur eine Gretchenfrage, – Geld oder Menschen? Nutzen für sich selber oder Nutzen für andere? Winner and Looser oder Chancen für alle. Was ist für wen die Grundlage seines Denkens? Gar nicht mal so kompliziert. Und trotzdem noch oberhalb der logischen Basis.
Natürlich kann man oberhalb dieser, jede Menge systemische Werte definieren,… und die Basis dabei zerstören. Die Basis, die keine Polaritäten mehr zulässt. Und deshalb unbequem ist. Weil man dort nichts mehr verkaufen kann. Das größte Vermächtnis schlechthin, rammeln tagein, tagaus, der durchschnittliche Mann und die durchschnittliche Frau, in die Zukunft dieser Welt. Erzähl denen man was von Fortschritt.
Juni 27th, 2011 at 22:39
Der Begriff der Moral ist in Deutschland seit den Sechzigern in meinem Verständnis negativ besetzt worden. Könnte jemand mit fundierter philosophischer Grundbildung bitte etwas dazu sagen? Ich tue mich im Alltag schwer, wenn das Gespräch auf diesen Begriff fällt. Help ;-)
Juni 27th, 2011 at 22:54
R@iner
Das ist das Problem generell. Man vermischt Begriffe mit negativen oder positiven Konnotationen, obwohl sie neutral sind. Schau alleine was aus “Gutmensch”, “Liberalismus”, “Logik” etc. und und und geworden ist. Eine “Moral” z.B. deren Wertegrundlage es gewesen wäre, einer marktunabhängigen Wissenschaft als Ehrenkodex zu dienen, ( wie es ihn durchaus mal gegeben hat ), hätte bei den Literaten, diese Verhunzungen niemals zugelassen. Nur weil die Traditionalisten und Religiösen den Begriff Moral ständig besetzt haben, und er darüber eine negative gesellschaftliche Akzeptanz erfahren hat, bleibt er doch der gleiche. Man muss bei Moral nicht immer direkt an Sitte oder Sex denken ;-)
Juni 27th, 2011 at 23:03
@antiferengi: ‘Man’ ist gut. Du hast erkannt, worauf ich abzielte. Wie kann ich aber meine traditionellere Vorstellung von Moral rechtfertigen. Ich suche tatsächlich nach einer Argumentationshilfe für ‘die Straße’.
P.S.: Was wäre denn eine Referenz? Wo sind die Vorbilder, deren Verhalten man als anerkannt (von wem?) und erstrebenswert ‘möglichst verständlich’(!) hinstellen könnte?
Juni 27th, 2011 at 23:05
R@iner, was soll ich jetzt mit meiner fundierten philosophischen Aus-Bildung zum Thema Moral sagen? Du machst mich sprachlos, obwohl ich über das Verhältnis von Ethik und Ästhetik promoviert habe. Mit ein paar Worten lässt sich die Frage nur unzureichend beantworten. Dennoch hat sich im Laufe der letzten Jahre eines herauskristallisiert, und zwar muss man dazu an den kategorischen Imperativ Kants erinnern, der sinngemäß besagt: Die Regeln, nach denen ich handle, sollen stets zur allgemeinen Gesetzgebung dienen. Dieser Imperativ verbietet es, dass zum Beispiel die herrschende Klasse Verhaltensweisen für sich in Anspruch nimmt bzw. sich gegenüber beansprucht, die sie der beherrschten Klasse nicht zugesteht.
Hartz-IV-Empfänger werden in der Regel pauschal als Sozialschmatorzer diffamiert; das ist seitens der Herrschenden völlig in Ordnung. Werden aber Manager, die Millionen oder gar Milliarden verzockt haben, wegen unverantwortlichen Handelns im “Amt” gescholten, kommt Hans-Olaf Henkel und sagt: Man muss in der Kritik an Managern differenzieren, keine Pauschalurteile bitte. Pauschalurteile gegenüber der herrschenden Klasse sind unerwünscht, während die herrschende Klasse unentwegt Pauschalurteile gegenüber den Arbeitslosen abgibt.
Sie, die herrschende Klasse, lebt nach dem Motto: Was Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht erlaubt. Kant hingegen sagt: Jeder, aber auch jeder, muss so leben, dass die Regeln seines Verhaltens für alle gelten. Das heißt nun aber nicht, wenn die Herrschenden Betrüger sind, sollen alle betrügen, sondern es heißt, der Herrschende darf nicht betrügen, wenn er für sich irgendwelche Regeln beanspruchen will.
Man sieht, der kategorische Imperativ bedarf einer Ergänzung, sonst gerät man rasch in eine Abwärtsspirale moralischen Verfalls.
Juni 27th, 2011 at 23:13
Aber in der Regel ist es nicht so, dass die Ackermänner und die Henkels sagen, da wir Schlitzohren sind, gestehen wir dem Hart-IV-Empfänger Schlitzohrigkeit zu, sondern die Sprecher der Millionenbetrüger sagen, der Hartz-IV-Empfänger darf nicht eines Cent willens Betrugt begehen, er darf von uns keine Frikadelle essen, die wir sonst wegschmeissen würden, er darf keinen Pfandbon einlösen, dessen Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist, er darf sein Handy nicht an unserer Steckdose aufladen, aber wir, wir dürfen das Geld, das wir verzockt haben, vom Steuerzahler einfordern.
Juni 27th, 2011 at 23:15
Die Frage, die Du antiferengi gestellt hast, die nach den Vorbildern, habe ich partiell in meinem Aufsatz über Ross Macdonald und dessen Detektiv Lew Archer beantwortet. Du findest diesen Essay auf meinem Blog (links).
Juni 27th, 2011 at 23:21
@Klaus Baum: Für ‘uns’ sind das klare Worte. Ich verlange ja nicht weniger, als ein Rezept, wie ich bei den Leuten mit denen ich rede, eine nachhaltige Empörung hervorrufe. Ich lerne gerade, daß es sinnvoller ist, Fragen zu stellen, als lange Reden zu halten, in denen man vorverdautes Wissen präsentiert. Was jedoch könnte nachhaltiger sein?
Werde bei dir nachschauen. Danke!
Juni 27th, 2011 at 23:27
Fragen stellen ist gut. Sokrates würde sich darüber freuen. Fragensteller sind Maieutiker.
Juni 27th, 2011 at 23:34
@Klaus Baum: Ich sage inzwischen: “Ihr habt bereits die Antworten parat, während ich noch nicht einmal die Fragen exakt formulieren kann.”
Juni 27th, 2011 at 23:39
so soll es sein, wenn es wirklich ums erkennen geht.
Juni 28th, 2011 at 00:53
R@ainer
Auch ich habe keine Antworten, sondern bevorzuge die Frage. Wenn du also nach “Rezepten” suchst, dann musst du sie selber aufstellen.
Aber was die;
Argumentationshilfe für ‘die Straße’ betrifft.
Darum geht es mir bei der Moral. Moral ist, die Basis der Argumentation der Straße. Und diese Moral ist einfach abhanden gekommen, – verkauft worden. Ich treffe ununterbrochen Menschen, die sinnlos das Zeugs aus dem Fernsehen nachplappern, aber gleichzeitig sagen, das es so was wie Anständigkeit und Ehrlichkeit nicht mehr gibt. Der Witz ist einfach, – sie wissen es, aber erkennen es nicht. Deshalb helfen nur noch Fragen, aber keine Antworten mehr. Jede weitere Antwort, verhindert nur noch weiter die Möglichkeit, die Menschen sich selber fragen zu lassen, was sie eigentlich wollen.
Juni 28th, 2011 at 08:45
@antiferengi und rainer:
wenn ich von mir ausgehe, so könnte ich sagen: man muss sich die antworten selber suchen. aber so zu tun, als gäbe es keine antworten, grenzt schon an resignativen agnostizismus.