Zwei Überschriften von heute:
Deutscher Islamist beunruhigt Bundeskriminalamt“;
Deutscher Islamist ruft zum Dschihad auf
BKA befürchtet Anschläge

Letzterer ist unterfüttert mit folgendem Alarm:
Ein vom Bundeskriminalamt (BKA) gesuchter deutscher Konvertit ruft in einem Video zum Dschihad auf. Sicherheitsexperten halten den 21-Jährigen für hochgefährlich.
Und sie hauen auf die Pauke:
Focus Online” hatte Anfang April berichtet, den deutschen Behörden bereite vor allem Sorgen, dass Eric B. fließend Deutsch spreche und dadurch schneller Vertrauen bei Deutschen erwecken könne. Sein Ziel könnten vor allem deutsche Uniformierte sein, also Soldaten oder Polizisten an deutschen Standorten in Kundus, Masar-i-Scharif und Kabul.
Es mag wieder einmal nicht so gemeint sein, aber die Formulierung suggeriert, der “Islamist” könne Soldaten oder Polizisten zum “Dschihad” überreden. Das wäre mindestens so logisch wie die Annahme, ein fließend Deutsch sprechender Mann falle mitten in Afghanistan weniger auf als ein Einheimischer. Natürlich ist beides Unfug, dennoch wird unkritisch eine Bedrohung aufgebauscht, um den Daueralarm zu transportieren, den deutsche Sicherheitsapostel schlagen. Das ist völlig ernst gemeint und wird mit keinem Wort bewertet. Ein typisches Produkt der Springerpresse? Nein, diese groteske Fehlleistung ist der Aufmacher bei TAZ.de.
Die moderatere Einleitung ist übrigens von “Welt.de”. Erst im Abklang ist dort die Vokabel “hochgefährlich” zu finden, wird aber relativiert:
Der Inhalt werde nun geprüft, sagte eine Sprecherin. Konkrete Hinweise auf Anschlagspläne lägen aber nicht vor. Dem SWR zufolge halten die Ermittler die Botschaft für „authentisch“ und „beunruhigend“.”
Deutschen Islamismus kann ich mir im übrigen nur komisch vorstellen:
“Ey, Alda, kriegstu fett krasse Jungfrauen, voll das Paradies, Alda, hastu überall Rrespeckt! Und sswar für korrekte Ewischkeit, verstesstu? Musstu disch nua kurz in Luft reinschprengen und scheißen Ungläubige natzen. Issas geil, Mann?”
Was sicher ähnlich überzeugend wirkt der Journalismus auf TAZ-Niveau.