dolphEinen großen zweckfreien Bogen möchte ich heute spannen, über Volker Bouffier. “Wie das?“, fragt der Delphin, der in meinen alten ledrigen Tränensäcken schwimmt, “der Mann ist doch schon over the rainbow“. Dann schließen wir den Kreis halt, machen vielleicht eine schöne Kugel daraus, eine schillernd seifige Blase, in der wir ihn davonfliegen lassen. Ins Ausland am besten, vielleicht in die Türkei, wo er sich einweisen lassen soll. Immer bloß von hie nach dort ausweisen ist nämlich irgendwie einseitig.

Langsam aber, wie kommt der Mann jetzt darauf? Las ich doch eben, die Opposition im hessischen Landtag habe geklagt, und das sogar erfolgreich. Nachdem Koch-Bouffiers schwarze Schergen den Untersuchungsausschuss zu den amtlich schikanierten Steuerfahndern zu einer Karnevalssitzung umfunktioniert haben nämlich. Hatte ich mich also neulich über das Parlament echauffiert, dem so gar nichts einfiele, um den Kabinett der dunklen Macht das Handwerk zu legen, so ist das doch immerhin ein Schrittchen in die richtige Richtung.

Nennt mich verrückt …

Sehr zufällig las ich außerdem vorhin in einem alten Artikel hier folgende Worte, die die Kanzlerin persönlich fand, um den ausländerkritischen Wahlkampf von Koch und seinem Innenminister Bouffier Anno 2008 zu rechtfertigen:
Es kann doch nicht sein, dass eine Minderheit von Menschen in unserem Land einer Mehrheit von Menschen Angst macht“.
Es ging damals um kriminelle Jugendliche aus der Fremde, in die zurück zu reisen die Hessen-CDU Anreize mit Hand-und Fußfesseln zu bieten gedachte.
Damals hatte ich mich nicht lange damit aufgehalten, den Satz wörtlich zu nehmen, das will ich hiermit nachholen:

Ist es nicht quasi immer so, dass eine Mehrheit Angst von einer Minderheit hat? Meist vor einer Minderheit, der sie kaum je begegnet? Angst ist ja quasi der Schrecken vor einer Situation, die möglichst nie stattfinden soll.
Frau Merkel aber steht offenbar zu ihren Parteifreunden in der Weise, dass sie die Angst der Minderheiten vor der Mehrheit sicherstellen will. Nur so nämlich erklärt es sich, dass ausländische Jugendliche mit aller Härte verfolgt werden sollen, während einvernehmliches Schweigen herrscht, wo der Schlägertrupp aus heimischen CDU-Familien stammt. Da wird sogar vom Landesvater selbst dafür gesorgt, dass die Mehrheits-Täter die Minderheits-Opfer einschüchtern und nicht etwa umgekehrt.

Und was macht die Opposition in dieser Sache? Sie wartet darauf, dass sich ein Jurist findet, dem etwas dazu einfällt. In ein paar Jahren vielleicht. Derweil steht sie treu zu ihrem Wort, niemals mit den Linken zu paktieren. Keine Wahlversprechen zu brechen. Und sollte es einmal nicht reichen für Schwarzgelb, eine große Koalition zu schmieden.

Nennt mich paranoid-querulatorisch oder sonstwie verrückt“, flüstert mir fröhlich planschend mein Delphin zu, “aber die spinnen, die Hessen!